Review:

Second To None (EP)

()

REQUITAL haben mit ihrem ersten Demo 2005 einen guten Eindruck bei mir hinterlassen und die ersten Songs des neuen Silberlings "Second To None", die vorab bei MySpace zu hören waren, klangen sehr vielversprechend. Das fertige Produkt kann das fortsetzen und mit fünf sehr coolen Death Metal-Nummern punkten, die mit etwas Thrash versetzt wurden, wodurch sie in Richtung MALEVOLENT CREATION gehen. Anständig schnell wird dabei vorgegangen, ohne in Raserei zu verfallen, von der guten Produktion sehr gut in Szene gesetzt. Growler Sarge erledigt seinen Job mit Bravour und erfüllt höchste Genre-Anforderungen, wie auch seine Sidekicks technisch einiges auf der Pfanne haben und in jedem der fünf Songs ordentlich vom Leder ziehen. Am Besten gefallen REQUITAL, wenn sie ordentlich Gas geben und dabei mit mächtigem Groove punkten können, aber auch SloMo-Parts wie in "The Pestilence" (der Titel ist sicher nicht zufällig gewählt worden) anständig gezockt. "Second To None" ist zwar ein etwas großspuriger Titel für die EP, auch wenn REQUITAL voll überzeugen können. Jetzt darf man gespannt auf ein hoffentlich bald erscheinendes Album warten, auf dem die Berliner zeigen müssen, ob sie auch über mehr als dreißig Minuten durchhalten können. Ausgehend von den beiden bisherigen Lebenszeichen kann man da aber gewiss sein!

Second To None (EP)


Cover - Second To None (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 17:37 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

My New Time

()

Mit "Summer’s End" konnten AUTUMN in 2005 im überfrachteten und oft schon tot geschriebenen Gothic Sektor doch ganz gut punkten. Die damalige Tour mit ihren niederländischen Kollegen von Within’ Temptation und einige Festivalauftritte haben da mit Sicherheit auch nicht geschadet. "My New Time" nennt sich nun der Nachfolger und präsentiert eine Band, die Abstand gewinnt vom klischeebehafteten Gothic mit weiblichen Vocals und deutlich Rock-Anleihen in ihre Kompositionen einfließen lässt. Einen Schritt den in ähnlicher Qualitätsstufe auch schon Lacuna Coil taten. So ist "My New Time” auch eher ein Rockalbum in der Schnittmenge zwischen Within’ Temptation, den alten Autumn, oben genanten Lacuna Coil und Evanescence - melancholische Grundstimmung und Mut zu Experimenten inklusive. Und das gezielt, wie auch Sängerin Nienke de Jong verlauten ließ: "Dieses Album musste gemacht werden, um eine neue Zeit einzuleiten" - "My New Time". Mit neuem Keyboarder (Jan Munnik) und seiner Vorliebe für das progressive, neuem Gitarrist (Mats van der Valk) und neuen Bassist (deutlich zu hören, Jerome Vrielink) hat die in angenehmer Tonlage (weit weg von allem operettenhaften) singende Bandleaderin ein starkes Quintett im Rücken. AUTUMN liefern ein stimmiges Album, bei welchem aus dem durchgehend hohen Niveau neben dem flotten Titeltrack "My New Time" (verdächtiges Hitpotential) noch der eingängig rockende, von einem gelungen ruhigen Zwischenpart unterbrochenen Opener "Satellites", das direkt darauf folgende "Closest Friends Conspire" (Wave angehauchte Keyboards, erinnert etwas an The Gathering), das atmosphärische "Twisted And Turned" und das verhältnismäßig deftige "State Of Mind" herausragen. AUTUMN sollten mit "My New Time" außer den Nightwish-Within’ Temptaion-extrem-Hörern keinen ihrer Fans enttäuschen - und auch neue dazugewinnen. An AUTUMN 2007 sollte man nämlich ruhig mal schnuppern.

My New Time


Cover - My New Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:28 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

EP 2006

()

Amerika in Hamburg? Scheint so, denn BALBOA INN klingt amerikanischer als ALICE IN CHAINS und PEARL JAM zusammen. Und in der Tat orientieren sich die Nordlichter an der guten, alten Grunge-Bewegung, musizieren dabei aber wesentlich glatter, sauberer und machen demnach dann also Alternative, also Rock im weitesten Sinne. Allerdings bedeutet das "glatt" in diesem Fall eben auch "nicht hart" - BALBOA INN begibt sich manchmal sogar auf poppige Pfade. Dennoch ist dieses außerordentlich professionell aufgenommene - äh - "Demo" dermaßen super produziert, dass man meinen könnte, es handele sich bei den Hansestädtern um einen Big-Player aus Amiland, erinnern nicht umsonst an die kanadischen Nickelback. Die Zutaten für eine große Karriere könnten vorhanden sein - ein charismatischer Sänger, eingängige Gesanglinien und Melodiebögen, gefühlvolle Balladen, Akustikparts, ungewöhnlichere Instrumente wie Mundharmonika und Cello. Und mit "Desert Road" haben die Hamburger Jungs einen echten Hit geschrieben. Einigen dürfte BALBOA INN aber dann dennoch zu soft, zu angepasst klingen - eine Band eben, die auf den Mainstream schielt. Aber: Diese Alternative ist auf jeden Fall eine sehr, sehr professionell. Aber eben nicht aus Amerika.

EP 2006


Cover - EP 2006 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 17:11 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Chaos, Dissection, Order

()

Von Weiterentwicklung zu sprechen, verbietet sich im Zusammenhang mit INHUME beinahe, von Kompromissen in Sachen Härte völlig. Die Holländer death-grinden sich zumeist mit einem Affenzahn durch ihre 16 Kracher, ballern, ballern, ballern und wenn’s dann mal kurz ein wenig langsamer wird, dann groovt’s wie’s Messer durch gute, weiche Butter rutscht. Und dazu grunz-kreischen sich Dorus und Joost im bester C&C-Manier fein abwechselnd durch die Trümmer-Trupps namens Songs. Natürlich dürften Kritiker der Band, in der auch Ex-Mucker von Sinister und God Dethroned mitwirken oder mitgewirkt haben, mangelnde Abwechslung, fehlende Melodien oder zu große Stumpf-Trümpfe vorwerfen. Das wird die Kapelle aber weder schocken noch stören. Denn wer INHUME mag, der mag sie, weil sie auch mit ihrer dritten Scheibe alles zerkloppen, was sich dem Tulpenfresser in den Weg stellt, sie metzeln, dass es eine wahre Pracht ist. Nach einer guten halben Stunde sind die Messer geworfen, stecken im Körper der Käufer - INHUME hinterlassen den Hörer mit zerknautschter Visage und umgedrehten Magen, daran ändert auch der eher unterdurchschnittliche Sound und die fehlende Innovation nichts. Denn das machen INHUME mit jeder Menge Hingabe und Drive wieder wett.

Chaos, Dissection, Order


Cover - Chaos, Dissection, Order Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 30:57 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Pop Punk Loves You 3

()

"Ich dich aber nicht!" möchte man dem Titel der Compilation zurufen. Aber es gibt ja auch Leute, die auf Pop-Punk stehen, und für diese hat Wynona Records bereits zum dritten Mal ordentlich Material in Form von 24 Tracks zusammengestellt. Mit dabei sind natürlich die üblichen Verdächtigen, wie MXPX, THE QUEERS und VANILLA SKY-Sänger Vinx mit seinem Solo-Projekt YOTA MOTEUCHI. Außerdem gibt es noch jede Menge unbekanntere Bands zu hören, die aber genau in dieselbe musikalische Kerbe schlagen und mit den eben genannten absolut austauschbar sind. Auffällig ist der relativ hohe Anteil an Balladen, in Form von Folk-Pop-Gedudel von COREY CROWDER und Schnulz-Rock von BORDERLINE und IDE, deren Song "Why Must I" im Chorus gar an James Blunt erinnert. Nur wenig hebt sich von dem seichten Einheitsbrei ab, wie beispielsweise THE QUEERS, deren leicht RAMONES-lastiges "I DON´T GET IT" nett ins Ohr geht. Und dann gibt es noch zwei Bands, die gar nicht auf diese Compilation passen, weil sie viel zu gut sind. Zum einen sind das PIEBALD, die mit "On The Congestion" einen dreckigen, treibenden Zweineinhalbminüter mit leichten BEATLES-Anklängen im Chorus abliefern. Und zum anderen sind das STRENGTH APPROACH, die mit lupenreinem Hardcore in nur etwas über einer Minute alles wegblasen. Trotzdem: Der Großteil der Scheibe ist wirklich überhaupt nichts für mich. Wer aber auf eingängigen, glatten Punkrock steht, wird sich über diese umfangreiche Zusammenstellung, die eine ganze Reihe unveröffentlichter Tracks enthält, wahrscheinlich sehr freuen.

Pop Punk Loves You 3


Cover - Pop Punk Loves You 3 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 24
Länge: 74:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tales From The Tomb

()

Die bei EVOCATION beteiligten Herren kennt man mittlerweile von Combos wie LAKE OF TEARS oder CEMETARY. EVOCATION war ihr Sprungbrett ins Musikbiz und wurde nach nur zwei Demos Anfang der 90er ad acta gelegt. Aber wie das so ist, wenn Männer die 30 überschreiten, werden nostalgische Gefühle wach und man verklärt mehr und mehr, was früher so los war. Was in Finnland CHAOSBREED hervorbrachte, wurde in Schweden mit BLOODBATH und DEATH BREATH gemacht: einfach mal die Musik seiner Jugend spielen. Schön auffe Fresse, schön geradeaus und schön auf alles scheißen, was man in den letzten Jahren so gemacht hat. EVOCATION reihen sich da nahtlos ein, in den elf Songs (plus Intro) gibt es keine Verweise auf die Brötchengeber der Mucker, stattdessen wird old schooliger Schwedentod zum Besten gegeben - mit allem, was wir an ihm lieben. Der unvergleiche Gitarrensound, Konzentration auf Groove anstatt hirnloser Geschwindigkeitorgien und ein fein räudiger Shouter. Dazu Dan Seagrave-Cover und die ENTOMBED-Huldigung ("But Life Goes On") und fertig ist eine arschgeile Schwedentodscheibe. Die Mucker verstehen ihr Handwerk und haben jeden Song so lange bearbeitet, bis er sich schon beim ersten Hören im Ohr festsetzt und man gar nicht anders kann, als im Takt zu nicken. Es ist schlicht kein Ausfall auf der Platte zu finden, im Gegenteil, ein Song ist geiler als der andere. Da werden nostalgische Gefühle geweckt und man wünscht sich mehr Bands, die diesem Sound huldigen. Wer auch nur ein kleines bichen auf den Stockholm-Sound steht, kommt an "Tales From The Tomb" nicht vorbei. Einfach geil!

Tales From The Tomb


Cover - Tales From The Tomb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Kick Ass

()

Arschtritt-Rock’n’Roller wollen die Schweizer sein, sehen mit Zylindern, Lederjacken, zerrissenen Jeans und extrem cooler Mimik auch so aus. Und auch musikalisch erfüllen die fünf Eidgenossen jegliches Klischee der Marke Crüe oder Guns & Roses. Texte der Marke "When I move to the next city, my hair looks pretty” (oder so) sind ncht gerade ein lyrisches Feuerwerk - was aber natürlich auch für alle möglichen anderen Metal-Spielarten zutrifft. Musikalisch geht’s mal sleazy zu, mal trocken, mal echt rock’n’rollig-prollig, mal schweinisch, eben laut und groovy. Die Sache ist vom Vetterli (Coroner und Co) gut produziert und von den Jungs ansprechend eingespielt. Dennoch fallen nur zwei Songs aus der Raster und trotzen der Langeweile. Das ist zum einen das sehr ohrwurmige "The Coast", zum anderen die Ballade "Feeling Like A Bitch". Insgesamt zu wenig, um ein Genre zu befruchten, in dem das Meiste schon gesagt ist. Ich hör’ lieber eine alte Disneyland After Dark oder Rose Tattoo. Aber richtige Rock’n’Roller dürften auch schweinisch viel Freude an BACKWASH haben.

Kick Ass


Cover - Kick Ass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 47:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The City Is A Story About People

()

Nach einigen Demo-Produktionen und der EP "Boy/Man" von 2005 ist jetzt das Debüt der fünf Bonner erschienen. Käuflich erwerben kann bzw. muss man es aber nicht, denn es wird ausschließlich auf der Band-Webseite zum Download angeboten, und zwar gratis. Das ist doch mal ein wirklich sympathischer Zug. Dazu bekommt man auch noch ein schönes Stück Musik geboten, denn MADELEINE überzeugen durch die Bank mit treibendem Indie-Pop/-Rock, der sich irgendwo zwischen melancholischen COLDPLAY-Harmonien und Retro-Rock à la FRANZ FERDINAND bewegt. Trotz der deutlich hörbaren Einflüsse gelingt es ihnen aber, immer eigenständig und vielseitig zu bleiben. Klingen in Songs wie "Miles From Truth" oder "California" verträumte Akkorde an, rocken Nummern wie "December Kisses" oder der Ohrwurm "Killer" gnadenlos und dreckig nach vorne. Dazu beherrschen die Musiker auch noch vorzüglich ihre Instrumente, und Sänger/Gitarrist Martin setzt seine markante Stimme mit äußerster Coolness ein. Also nix wie auf www.madeleine-music und das Teil runterladen!

The City Is A Story About People


Cover - The City Is A Story About People Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 33:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dreamcrusher

()

Als Band hat man es ja auch nicht leicht: mit jedem Album stellt man sich erneut der Frage, wieviel musikalisch Veränderung nötig ist? Zuviel und man stößt wahrscheinlich die treuen Fans vor dem Kopf, zuwenig und man wird von den Zines angemault. NAILDOWN haben sich in dieser Frage für den Weg der minimalen Veränderung entschieden und gehen auf "Dreamcrusher" den gleichen Weg wie beim Debütalbum: melodischer Death Metal, der sich schamlos bei neueren IN FLAMES, CHILDREN OF BODOM und TRIVIUM bedient. Beim Opener wird es gar Hairspray-Rock-mäßig, den Refrain hätte auch die LA-Posse nicht besser hinbekommen. "Judgement Ride" läßt dann das Schlüsselbrett zum ersten Mal in den Vordergrund treten, entpuppt sich dann aber als treibender Metalsong, bei dem stellenweise clean gesungen wird. Das selbstironisch betitelte "Lame" hat einen sehr modernen Einschlag, wohingegen "P.I.B." richtig flott ist und mit gewöhnungsbedürftigem Refrain veredelt wurde. Diese Vielfalt setzt sich in den nachfolgenden Songs fort, die nahtlos an die Tracks des Vorgängeralbums antreten. Also kaum Veränderung, was ja eigentlich bedeutet, dass hier gemeckert wird - aber warum, wenn die neun Songs so gelungen sind wie auf diesem Silberling? NAILDOWN bieten ihre Version des modernen Melodic Death Metals an, die man als Genre-Fan mögen wird. Nicht mehr und nicht weniger.

Dreamcrusher


Cover - Dreamcrusher Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Split

()

Zwei vielversprechende Nachwuchsbands aus dem Postcore-Bereich wurden von Silentstagnation Records auf dieser Split zusammengefasst, die mit einer halben Stunde ziemlich lang ausgefallen ist. ELISION machen den Anfang und treffen die Charakterisierung des Labels auf den Kopf: eine Mischung aus NEUROSIS und ISIS, die für Genreverhältnisse sehr rockig ausgefallen ist. Da steckt eine Menge Mainstreampotential, auch wenn die langen Schreie und die immer wiederkehrenden massiven Soundwände dem entgegenstehen. "It Was Cold That Night" könnte mit seinem treibenden Beat und der psychopathisch-räudigen Stimme ein echter Club-Hit werden, jedenfalls wenn der Anfangspart konsequent weitergeführt worden wäre. Die drei Songs der Band sind sehr gut und nicht nur für Postcore-Freaks eine Investion in die Scheibe wert. IVAN DRAGO sind da eine ganz andere Marke, viel vetrackter, brutaler und undefinierbarer in ihrem Gesamtsound. Da wildern die Gitarren im Jazz, gibt es Math-/ Grindcore-Versatzstücke neben Moshparts und immer wieder eingängige Abschnitte. Anstrengender Stoff, der ein Wechselbad der Gefühle auslöst und mal fast zärtlich und dann wieder saubrutal ist. Am Anfang wirken die drei Songs sehr zerstückelt, aber mit jedem Durchlauf wird der rote Faden sichtbarer, der die Songs zusammenhält. IVAN DRAGO wollen entdeckt und erobert werden, wie eine interessante Frau. Sehr gelungen, wenn auch nicht für jedermanns Geschmack. Genre-Fans werden damit aber ihren Spaß haben und können sich die Split bedenkenlos zulegen.

Split


Cover - Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 30:53 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD