Review:

Blood Stained Love Story

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Warf ich ihnen schon beim letzten Album vor, nur noch ein Schatten ihrer starken ersten Alben zu sein, muss ich nun eingestehen, dass SALIVA nicht mal mehr das sind. "Blood Stained Love Story" ist das mit Abstand schwächste Album einer Band geworden, für die im coolen Rockbereich durchaus noch ein Platz zu finden gewesen wäre. Der Opener "Ladies And Gentlemen" stolpert so platt mit zu langsamen gesprochenen Vocals und schmalzigem Chorus hervor, dass ich Anfangs an Ironie dachte. "King Of The Stereo" klingt schon eher nach neueren SALIVA, bemüht aber einen ganzen Haufen stereotyper New Metal Klischees. Die weiteren Songs bringen - mit einer Ausnahme - die ernüchternde Erkenntnis: SALIVA machen Anno 2007 langweiligen Ami-Alternative-Radio-Rock. Dabei gehen sie teils einigermaßen erträglich ("Broken Sunday") zu Werke, bisweilen zielen sie aber hochgradig auf eine "O.C. California" Zielgruppe: "Twister" klingt genau so wie ich mir das vom Fernsehen dort vermittelte Bild eines semi-angepassten Teenis vorstelle. Die Ausnahme vom Durchschnitt: Das wirklich gelungene "Black Sheep", bei dem die Gitarre dröhnt, sich in einem schmierigen Solo ergeht und Scotts Gesang nach Schweiß und Rock’n Roll klingt. Sicher, die Gitarren tragen auch auf diesem Album noch etwas dicker auf als bei zitiertem Radio-Rock und in einigen Songs kommen richtig coole Parts auf wenn Gitarrist Swinny - als einziger verbliebender Gitarrist der Band - etwas mehr Metal aus seiner Gitarren holen darf. "Blood Stained Love Story" ist handwerklich Durchschnitt und hat mich ziemlich enttäuscht.

Blood Stained Love Story


Cover - Blood Stained Love Story Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:4 ()
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Lounge

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Die Schweden HELLSONGS sind vielleicht nicht die Vorreiter einer Revolution wie sie unser Redakteur Mono unlängst im Editorial forderte - sie sind aber durchaus ein spannendes Beispiel was man Neues mit Metal tun kann. HELLSONGS sind dabei jedoch musikalisch dermaßen unmetallisch, dass sich selbst müder Altherrenrock dagegen ausnimmt, als breche die Hölle auf die Erde hernieder. Und bedenkt man die Wucht einiger der Originale wirken die Fassungen von HELLSONGS vielleicht für einen kurzen Moment albern - denn die Schweden HELLSONGS covern Songs von METALLICA, IRON MAIDEN oder JUDAS PRIEST. Sie sind dabei originell und in dieser Form sehr einmalig, dass es eine Freude ist ihren Tönen zu lauschen. Von Covern zu reden ist dabei jedoch gewagt, denn von wenigen Ausnahmen abgesehen - entweder bei guter Textsicherheit oder im jeweiligen Chorus - sind die Originale nicht wieder zu erkennen. HELLSONGS nennen ihr Debut "Lounge", und das ist auch drin: Indie Pop, teils nachdenklich, teils in bester Singer/Songwritermanier, teils unbekümmert, manchmal etwas schwerer, häufiger mit leichtem Folk-Einschlag. Der skandinavische Akzent, die weiblichen Vocals der Klangfarbe einer Emiliana Torrini, all das lässt das geistige Auge in die Ferne blicken und wunderbar abschalten. Mal lugen Orgelklänge, selten ertönt ein Cello, meist sind es nur Akustikgitarren und Sängerin Ohlsson, die im Mittelpunkt stehen. Ob das ganze Ernst dabei gemeint ist spielt dabei eigentlich keine Rolle, mir gefällt "Lounge" ausgesprochen gut.

Lounge


Cover - Lounge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 24:56 ()
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Revelation-The 7th Seal

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Warum die schwedischen Black-Deather LORD BELIAL nie einen großen Fuß auf den Szeneboden bekommen haben, ist nicht ganz nachvollziehbar. Zwar haben die drei Backelins noch keine echten Meilensteine auf ihrem Konto, im Gegenzug aber auch noch nie schwache Ware präsentiert, auf den letzten Werken schon mal gar nicht. Und diese Tradition wird mit "Revelation - The 7th Seal" fortgeführt, auf dem das Quartett insgesamt wieder etwas mehr Gas gibt als noch auf dem Vorgänger "Nocturnal Beast", der insgesamt zwar sehr stark, aber auf Dauer zu Midtempo-lastig tönte, was Kollege Heitmann in seinem Review auch sofort bemängelte. Stilistisch reicht man sehr nah an die Landmänner von NECROPHOBIC heran, die auf ähnliche Weise hymnischen, melodischen Black Metal mit Death Metal (oder umgekehrt) anreichern. Die Mischung stimmt einfach, aber genau hier befindet sich auch die Achillesferse von LORD BELIAL: vergleicht man "Revelation" etwa mit dem aktuellen, göttlichen "Hrimthursum" der Kollegen, so wird dieser Pegel und diese unglaubliche, mitreißende Songwriting-Qualität nicht ganz erreicht. Zudem wurde das Album von Andy LaRocque (KING DIAMOND) nicht optimal und irgendwie blechern-kraftlos-dröge produziert, was starken Songs wie "Ancient Splendor", "Aghast" oder "Unspoken Veneration" Einiges an Durchschlagskraft nimmt. So ist "Revelation" eine sehr gute Scheibe mit einer exquisiten Verknüpfung schwarzer und todesbleierner Welten, die zwar ihren Vorgänger knapp übertrumpft, sich insgesamt aber nicht mehr für den "Tipp" qualifiziert, wobei ich mir sicher bin, dass LORD BELIAL hier noch nicht am Ende ihres Potentials angelangt sind.

Revelation-The 7th Seal


Cover - Revelation-The 7th Seal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:46 ()
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United Abominations

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Ich habe keinen Plan, warum MEGADETH im Gegensatz zu ihren ewigen Erzrivalen METALLICA seit Jahren in Presse und Fanlagern mit Exkrementen beworfen werden. Geht man einfach mal analytisch an die Sache ran und vergleicht das Schaffen beider Bands in den letzten zehn, zwölf Jahren miteinander, so stellt man fest, dass Dave Mustaine und Co. zwar nicht gerade mit Klassikern um sich warfen, aber richtige Ausfälle der Marke "Load", "S&M" oder "St. Ärger" auch nicht im Programm hatten. Und während man bei den "Stars" METALLICA immer noch auf das nächste geilste Album aller Zeiten warten darf, servieren uns MEGADETH nach ihrem schon starken "The System Has Failed" eine neue Wundertüte, die durchaus über weite Strecken an große Werke der Marke "Peace Sells…", "Rust In Peace" oder "So Far, So Good,… So What" erinnert. Richtig prägnant sind dabei die von Jeff Balding und Andy Sneap herrlich rotzig, krachig und fett in Szene gesetzten, MEGADETH-typischen Gitarren, der ebenfalls richtig schön punkige "Sprech"-Gesang von Dave und allgemein die Attitüde, wieder alle Vorzüge dieser wegweisenden Band einzufangen, was hervorragend gelungen ist. Und nach zwei, drei Hördurchläufen kristallisieren sich auch die fast durchweg sehr starken Songs heraus, wie zum Bleistift der superbe Opener "Sleepwalker", das mit geilen Melodien eingeleitete "Washington Is Next!", "Never Walk Alone… A Call To Arms" (mit der viel sagenden Textzeile "I love you when you´re still hating me!"), der mit Sprachsamples ausgestattete und daher leicht an MINISTRY erinnernde Titelsong, das ungewöhnliche, wenn auch gewöhnungsbedürftige, von der Serie "24" inspirierte "Amerikhastan" oder der zusammen mit Cristina Scabbia (LACUNA COIL) neu aufgenommene Band-Klassiker "A Tout Le Monde", die zumeist Kritik am US-System thematisieren. Hätten sich gegen Ende nicht auch ein paar nicht ganz so prägnante Stücke wie die vor sich hin plätschernden "You´re Dead" und "Burnt Ice" eingeschlichen, würde ich den "Tipp" genauso rausrotzen wie Dave hier einige seiner besten Songs seit Ewigkeiten. Für MEGADETH-Fans ist "United Abominations" nicht nur ein musikalischer Befreiungsschlag, sondern auch die heimliche Messlatte für ein demnächst erscheinendes Album einer in der Gegenwart völlig überbewerteten Band…

United Abominations


Cover - United Abominations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:3 ()
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Sina

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Die im Rhein-Neckar-Raum beheimateten EVERBLAME legen mit "Sina" ihr zwischen Alternative Rock, Crossover und Metal-Anleihen liegendes Debüt vor. Das Trio spielt dabei meist recht gelungen mit der Genreüblichen Variationen von Tempo und Laut-Leise-Dynamik ohne neue Türen aufzustoßen. Gitarrist und Sänger Raphael Isenhuth, Bassist Florian Rohlf und Drummer Tobias Heidinger machen ansonsten auch sonst nichts groß verkehrt. Der Mix aus schnelleren ("Guatemala" rockt flott nach vorne oder dem Rock’n’Roller "French Quarter"), rhythmischen (wie der Opener "Next", das kurze, recht heftige "The Widow" und "The Junction Zone") und ruhigeren, emotionalen ("Somewhere Else" mit Creed-Feeling) Stücken passt schon. "Call Me Your Hell" erinnert dabei fatal an die ehemaligen Szenegröße von den H-Blockx. Das Ganze mit fettem Gitarrensound, guter Rhythmusfraktion und ordentlichem, aber manchesmal doch etwas Tiefe vermissenden Gesang. Aber ob das für EVERBLAME in der Menge ähnlich gelagerter vor allem aus Nordamerika kommenden Bands, ausreicht darf bezweifelt werden (bei Platzhirschen wie Godsmack, Saliva, Disturbed, Sevendust & Co. um nur mal die Zielgruppe zu nennen). Ein (zumindest lokaler) Achtungserfolg wäre dem Trio aber echt zu gönnen. Gut aufgemacht geht auch die Produktion des Debüts in Ordnung, aber mit gerade mal einer halben Stunde Spielzeit ist das Teil nicht gerade üppig ausgefallen. Denke das EVERBLAME wohl vor allem Live wirken und sich so ihre Fans erspielen müssen - alleine mit "Sina" wird es wohl nicht gehen.

Sina


Cover - Sina Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 30:30 ()
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Blood On The Highway

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Die Idee hinter dieser CD ist eigentlich vielversprechend, der Titel "Blood On The Highway” dafür eher nicht, da er viel zu pathetisch und aufgetragen daherkommt... naja. Aber ansonsten hat hier Ken HENSLEY in einer Art Konzepthandlung sein wildes Leben in den 70er Jahren als Rockstar festgehalten. Wer den Mann nicht kennen sollte: Er war mal bis 1980 Gitarrist, Sänger und Keyboarder bei URIAH HEEP (von denen stammen u.a. Klassiker wie "Lady In Black", "Easy Livin’"), seitdem ist er als Solokünstler mehr oder weniger erfolgreich, ohne aber an die großen Zeiten mit seiner heute noch aktiven Ursprungsband anknüpfen zu können. Alle Höhen und Tiefen, rauschende Konzertnächte, schwierige Phasen - hier wird alles quasi mehr oder weniger komplett autobiographisch mit dem Schwerpunkt siebziger Jahre nacherzählt. Die musikalische Umsetzung ist für meinen Geschmack aber insgesamt nur bedingt gelungen, unter anderem ist die Produktion viel zu flach geraten, da fehlt es deutlich an Pepp sowie Frische, gerade für Rock aus dieser Zeit. Aber auch beim Songwriting sind einige Hänger zu verzeichnen, bei insgesamt eigentlich nur 11 Tracks (3 gesprochene bzw. nur kurz angesungene Sekundenparts fallen nämlich weg). Dann drei Balladen, die auch noch sehr unpassend alle gegen Ende platziert, sind absolut zuviel. Vor allem wenn sie dann so dürftig daherkommen, insbesondere das triefende "There Comes A Time", auch noch mit Saxophonsolo in Komplettausfall darstellt, "I Did It All" mit hohem Kitschfaktor geht auch nur bedingt noch so durch. Einzig "The Last Dance", ein üppiges 8-Minuten Bombastepos, hat Klasse und ist einer der besten Tracks des Albums. An den zahlreichen Gastsängern liegt es im Übrigen nicht, dass manchen Songs einfach das gewisse Etwas fehlt, denn John Lawton, Überallmitsinger Jorn Lande, Glenn Hughes sowie Eve Gallagher, eine Mischung aus CHER und Tina TURNER (der von ihr gesungene Titel braucht viel zu lange bis er auf Touren kommt) - sie geben schon alle ihr Bestes und holen das bestmögliche aus den Songs heraus. Auch Hensley selbst ist kein so übler Sänger. Die beiden ersten Songs "Just The Beginning" und "We’re On Our Way" sind solider Hardrock mit AOR Touch und können schon gefallen. Der Titeltrack ist dann, trotz Lande am Mikro, einfach zu brav, zündet nicht und wirkt viel zu behäbig und der altbackene Refrain al la TV-Seriemusik von "Colt Sievers" - nee, passt einfach nicht. Dann folgt der mit Abstand beste Titel des Albums "You’ve Got It", eine schnelle Abgehnummer mit schönen Hammonds und klasse Refrain, ja davon müsste mehr zu finden sein. Das kraftvolle "It Won’t Last" hat dann einen leichten WHITESNAKE Charakter (wobei das Gitarrensolo leider dürftig ausgefallen ist), trotzdem ist der Song eines der besseren Stücke. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass man aus "Blood On The Highway" noch mehr hätte herausholen können, ein paar schnellere Songs (die den wilderen Zeitgeist besser repräsentiert hätten), dafür nicht zuviel Balladeskes, sowie etwas mehr Durchschlagskraft beim Songwriting - dann wäre dies vielleicht ein gutes bis sehr gutes Album geworden. So wird hier aber leider nur gehobener Durchschnitt geboten.

Blood On The Highway


Cover - Blood On The Highway Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:0 ()
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Moons And Mushrooms

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Totgesagte leben länger! Im Falle der Schweden LAKE OF TEARS fand das Begräbnis bereits 1999 statt, doch irgendwo schien die Flamme in den Herren Brennare, Larsson und Oudhuis noch nicht erloschen zu sein. Nach dem mehr oder weniger improvisierten, aber deutlich unterbewerteten "The Neonai" schob man 2004 das erneut starke "Black Brick Road" nach, das aber aufgrund seines leichten Pop-Einschlages nicht überall auf große Zustimmung stieß. Mit "Moons And Mushrooms" und Neuzugang Magnus Sahlgren an der Gitarre dürften aber alle Münder, die sich nach einem zweiten "Headstones" oder "A Crimson Cosmos" gesehnt haben, endgültig verstummen, denn LAKE OF TEARS haben just ihr härtestes und bestes Werk seit dem überragenden ´97er Release an den Start gebracht. Den genialen Opener "Last Purple Sky" kann man nicht nur bereits nach dem ersten Hören fehlerfrei mitbölken, sondern er fährt auch das rotzigste Bratriff der gesamten Bandgeschichte auf. Der melancholisch-erdige Klang von "Headstones" vermischt sich mit den Hammermelodien von "A Crimson Cosmos", lässt aber auch "Neonai"-artige Leichtfüßigkeit nicht außen vor. Während man sich beim Stil (der ja oftmals als "Stonergoth" bezeichnet wird) vielleicht noch streiten kann, ob die Band nun mehr nach diesem oder jenem Werk klingt, herrscht in Sachen Songwriting durchweg Einigkeit. Ich kenne keine andere Band aus den verwandten Genres, die so scheinbar aus dem Handgelenk gleichsam eingängige wie unter die Haut gehende Hymnen schreibt. LAKE OF TEARS stellen wie gewohnt keine Rekorde in Sachen Instrumentenbeherrschung auf, sondern stellen die Songs in den Mittelpunkt, die durch Daniel Brennares verstärkt rauen Gesang zusätzliche Intensität gewinnen. Das relaxte "Waiting Counting", der fantastische Sonnenuntergangs-Gänsehaut-Groover "Like A Leaf", das hart rockende "Children Of The Grey" oder das typisch spacige "Planet Of The Penguins" sind nur ein paar der Highlights von "Moons And Mushrooms", das von vorne bis hinten mit Sahnehäubchen gespickt ist und LAKE OF TEARS hoffentlich ein Bröckchen mehr von dem Erfolg beschert, den diese Ausnahmeband seit ihrem Debüt verdient gehabt hätte. Zugreifen!

Moons And Mushrooms


Cover - Moons And Mushrooms Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:14 ()
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Vertrieb:
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Marie’s Sister’s Garden

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Mit "Marie’s Sister’s Garden" legen die Doomer VOODOOSHOCK um Uwe Gröbel (Ex-Naevus) nun nach 2003 ihr zweites Album vor. Dabei vervollständigte Gitarrist und Sänger Gröbel mit zwei Neuen sein Trio: Drummer Claus-Peter Hamisch und Bassist Ingmar Petersen (beide auch bei Beehover in Diensten) kamen hinzu. Und wieder ist die Fanschar von Bands wie Saint Vitus, Pentagramm und Count Raven bis zu den altehrwürdigen Black Sabbath die Zielgruppe - und die dürfte mit diesem Teil sehr gut leben können. Starke Riffs, bluesig anmutende Solis, eine ausreichende Melodiesität und ein hoher Gesang sind die Ingredienzien welche in 11 Songs "Marie’s Sister’s Garden" fast schon zu einem Pflichthappen für Anhänger genannter Bands machen. Denn VOODOOSHOCK werden trotz programmmäßiger Geschwindigkeitsdrosslung nie langweilig. Abwechslung schaffen VOODOOSHOCK dabei durch ein variables Songwriting, eine sich in Doommaßen bewegende Rockattitüde und ordentlich Groove. So folgt dem fast 8-minütigen quälend traurigem "Funeral Farewell" ein fast schon cool rockiges, aber immer noch SlowMo "Feeding Flames With Letters". Das kurze, heavy und recht flotte "Truth" steht gekonnt im Gegensatz zu dem von Bassist Ingmar Petersen eingesungene, ungewöhnlich progressive "Custom-Made But Sacrificied". Das Highlight dürfte wohl der basslastige Opener "Please Let All Truth In Your Heart" mit seinem sich zunehmend im Ohr festsetzenden Melodien und unheimlich viel Drive sein; der Track hat das Zeug zum Referenzwerk. Einen würdigen Abschluss findet das Album mit der brutal schwermütigen, gesanglich am Blues angelehnten Ballade "You Don’t Need To Fear Death". Da die meisten Doom-Jünger ein etwas schräger Gesang kaum schreckt, dürfte für VOODOOSHOCK auch der prägende Gesang von Band-Chef Uwe Gröbel kein Problem darstellen. Doomer sollten das Teil definitiv anchecken.

Marie’s Sister’s Garden


Cover - Marie’s Sister’s Garden Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 57:42 ()
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Hidden Timbre

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HIDDEN TIMBRE kommen aus Gera und machten bereits 2005 mit der EP "Leave" auf sich Aufmerksam. Mit ihrem jetzt erschienenen selbstbetitelten Debüt soll die Band einem breiteren Publikum zugänglich gemacht werden. Und das, trotz anfänglich durch das äußere auftretendem Verdacht, nicht in der schwarzen Szene. Denn HIDDEN TIMBRE sind trotz des Covers mit Frontfrau mal keine Gothic-Kapelle. Das Quintett frönt eher rockig progressive Tönen; wobei hier die beiden deutschen RPWL-Proggies Kalle Wallner (half bei der Produktion des Albums) und Yogi Lang (war für den Mix verantwortlich) auf die falsche Fährte locken könnten. Mit dem Artrock-Floydschen Sound derer Combo hat HIDDEN TIMBRE nun wirklich nichts gemein. Auf "Hidden Timbre" geht es eher etwas Metal-lastiger zu (was die Gitarren angeht), mit einem Tick progressivem Pop. Die genannten Paten von Dream Theater (einer der üblichen Verdächtigen), The Gathering oder gar Kate Bush sind kaum auszumachen. Das Ganze klingt eher nach einer aus dem Alternativebereich kommenden Band (was auch am Gesang liegen mag), welche einen eingehenden Stilwechsel vollzogen hat. Und das mit durchaus gelungenen Kompositionen, solider Musikalität und ansprechender Produktion. Mit dem etwas heftigeren "Be Winded" (hier kommt auch die Stimme von Sängerin Anja Bräutigam mit am Besten zur Geltung), dem sich langsam aufbauenden und abwechslungsreichen "My World Is Bigger" und der fast schon etwas zu Pop-lastigen Ballade "Tell Me” haben die Thüringer einige gute Songs zu bieten. Nichts spektakuläres zwar, aber für die Zielgruppe könnte ein reinschnuppern sich lohnen.

Hidden Timbre


Cover - Hidden Timbre Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:31 ()
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The Safenzee Diaries

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Nur auf den ersten unbedarften Blick oder wäre man etwas gehässig, könnte man sagen die Musik klingt auf dieser CD wie der Name - denn hier ist die Rede von einer Kapelle Namens FROGG CAFÉ. Die Musik auf "The Safenzee Diaries" ist nämlich ganz sicher nichts für Jedermanns CD-Player, selbst tolerante und Die Hard Progies dürften hier schon ihre Schwierigkeiten mit haben. Die vorsichtige Umschreibung des auf diesem nach drei regulären Werken ersten offiziellen Livealbum dieser Amikapelle ist mit schräg oder auch extravagant noch sehr untertrieben charakterisiert. Hier wird volle Kanne Jazz in einer sehr improvisierten Art dargeboten. Kenner bzw. Freaks, die auf diesen Sound abfahren, FROGG CAFE gelten immer noch als so ne Art Geheimtipp, hingegen werden, ob der sicherlich vorhandenen Energie und relativen Vielschichtigkeit mit der Zunge schnalzen. Diese Doppel-CD enthält Mitschnitte von Shows in Nearfest, NJ Proghouse, Orion Studios in Baltimore, Nectar's in Burlington, Live In The Studio sowie 3 bisher unveröffentlichte Tracks. Der Unterschied zwischen den Livesongs und den Studiotracks ist so gut wie nicht zu hören, da u.a. die Zuschauerreaktionen völlig weggemischt wurden. Die Besetzung der sechs Musikanten ist geprägt durch die Blasinstrumente, Hörner usw. die Gitarre ist insgesamt eher etwas im Hintergrund zusehen. Die Produktion ist klar gehalten, klingt frisch und bietet genug Dynamik. Wie schon angedeutet ist diese Mucke vielmehr als luopenreiner Jazz mit einer Prise abgedrehtem Fusion zusammen in einer ganz leichten Progrockverpackung zu sehen. Allerdings geht mir persönlich mit zunehmender Zeit die Musik aufgrund der zahlreichen gewollt schrägen sowie "umfallenden" Töne doch etwas auf den Zeiger, da ist es regelrecht anstrengend dabei zu bleiben. Nicht falsch verstehen, hier sind sicherlich sehr gute Musiker am Werk aber denen geht doch des öfteren der Gaul durch, nachvollziehbare Momente bleiben da ziemlich außen vor. Der Dudelfaktor ist etwas überstrapaziert auch wenn dies bei FROG CAFE natürlich si gewoillt ist. Die 14 Aufnahmen aus den letzten drei Jahren sind sehr unterschiedlich geraten, (leider) meist instrumental gehalten, obwohl die gesungen Songs bzw. Parts gar nicht so übel sind (u.a. kommt dabei eine recht passable Soul/Bluesstimme zum Vorschein). Insbesondere der klasse Anfang mit "Leave Of Absinthe" liess mich als "Normalo"-Hörer zunächst hoffen, das es so schlimm nicht werden wird. Dann kommt "Space Dust" mit diesen abgefahrenen und verzerrten Geigen und schon wird es schwieriger. Manche Songs klingen dann im weiteren Verlauf wirklich so wie sie heißen; "Gagutz" oder "Il Gioco", da ist eher für mich eher Fußnägelaufrollen angesagt. Dann wieder ein Lichtblick des New Yorker Ensembles mit dem etwas strukturierterem "Candy Korn", wie gesagt der Jamcharakter mal mehr oder weniger übertrieben im Vordergrund ist schon sehr prägend für diese Kapelle. Mir persönlich gefallen da UMPHREY’S McGEE etwas besser, da es hier doch rockiger zugeht. Hier und da überzeugen mich FROGG CAFE dann doch wieder mit schönen, flüssigen Melodien aber dann immer wieder diese schrägen Geigen. Ein leichtes SANTANA-Feeling kommt dann bei der wirklich coolen Nummer "Fat Boys In Shorts" rüber, davon hätte es ruhig etwas mehr sein können. Die meist überlangen Titel sind im schönen Digipack aufgemacht und bieten gegen Schluß sogar die ein oder andere angedeutete Swingeinlage. Ansonsten ist "The Safenzee Diaries" nur was für die ganz harten bzw. die absolut open minded Progfans .. oder um es mit Horst Schlämmer treffend zu sagen " .. Freunde wisst er Bescheid".

The Safenzee Diaries


Cover - The Safenzee Diaries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 136:29 ()
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