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Giving Yourself Away

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Auf den ersten Blick können OFFICIUM TRISTE aus Finnland kommen, so schwermütig-schleppend geht man südlich von Helsinki normalerweise musikalisch nicht zu Werke. Aber weit gefehlt, die Band ist noch immer in Holland beheimatet, wo sie auch den Nachfolger zu "Reason" aufnahm. Mit einem Doomriff wie aus dem Lehrbuch werden die 48 Minuten Schwermut eröffnet, auf das sich der Himmel verdunkelt. Dezent eingesetzte Streicher verstärken das melancholische Flair der Scheibe, ebenso wie die (selten) gesprochenen Worte. Sänger Pim versteht es immer noch, seinen ganzen Weltschmerz in die gegrowlten Vocals zu legen, ohne sich dabei zu sehr in den Vordergrund zu stellen. So bleibt Platz für die langsamen Riffs, die erwähnten Streicher und das wuchtige Schlagzeug. Viel besser konnten es selbst MY DYING BRIDE früher nicht, aktuelle Kollegen wie SWALLOW THE SUN sind ebenfalls nur um eine Nasenspitze voraus. "Giving Yourself Away" ist eine Doomscheibe, die mit der Konkurrenz mithalten kann, ohne ein Überflieger zu sein. Quali zur Champions League und damit ein Muss für alle Doomster da draußen.

Giving Yourself Away


Cover - Giving Yourself Away Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:48 ()
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Biography Obscene

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Mit drei Scheiben bis 1999 verdienten sich die Norweger ihre Meriten im Black-Metal-Untergrund, bevor sich TULUS zugunsten Kholds zur Ruhe begaben. Nun ist’S andersherum, Khold knackt, TULUS ist erwacht. Und wie? Und wie! Denn TULUS unterscheiden sich von vielen BM-Bands extrem, ohne allzu sehr in schier unmetallische, progressive Gefilde abzudriften. Denn auf klirrender, schwarzer Kälte organisieren sich Bergli und Sverre in ihre Spielgemeinschaft aus Khold und Old Man’s Child ein Eisblumen-artiges Geschöpf mit sovielen Facetten wie Eiskristalle an der Fensterscheibe der mittel-modernen skandinavischen Blockhütte. Bei aller Härte nehmen sich die Hauptstädter Zeit für ungewöhnliche, aber nicht zu gewollt klingende Breaks, die Geige bekommt unerwartete und kurze Momente, sogar für Frauengesang der Marke "Rocky Horror Picture Show", Piano, Saxophon und andere Blasinstrumente bleibt Platz. TULUS ist erfrischend anders, aber eben nicht zu abgedreht, als dass es der halbwegs normal ausgestattete Schwarz-Wurzel-Liebhaber nicht verstehen könnte - Art-BM für Jedermann, sozusagen. Stehen Khold für das Verderben, so haben TULUS trotz allen Übels noch eine Hoffnung - die Kunst.

Biography Obscene


Cover - Biography Obscene Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:56 ()
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Beer Fueled Mayhem

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Dem ersten Eindruck nach stammen MURDERER’S ROW aus Boston, so bierselig-aggressiv klingen die Songs der neuen Scheibe "Beer Fueled Mayhem". Aber nix da, die Rotte nennt New York ihre Heimat. Und wer um die Rivalität zwischen den beiden Ostküsten-Städten weiß, sollte sich mit Mutmaßungen über die Herkunft besser zurückhalten, wenn er einen Fan der Band trifft. Immerhin reicht die Band die Hand zu Versöhnung und hat neben Harly Flanagan (CRO-MAGS) auch Jimmy Gestapo von den DROPKICK MURPHYS ins Studio eingeladen, die beide jeweils einen Song veredeln. Die elf Tracks der Scheibe sind gradliniger Streetpunk mit leichtem Oi!-Einschlag, versehen mit catchy Refrains und vielen Mitgröhlparts. Perfekte Partymucke, wenn die ersten Biere gezischt worden sind. Klavier und Hammond Orgel sorgen dabei für etwas Abwechslung, charakteristischen Merkmal der Combo bleibt aber der rauhe Gesang, der an NASHVILLE PUSSY erinnert, ebenso das durchweg hohe Tempo der Songs, die dabei immer eingängig genug bleiben, um sie auch mit Druck auf dem Kessel noch mitgröhlen zu können. So soll das sein!

Beer Fueled Mayhem


Cover - Beer Fueled Mayhem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 31:18 ()
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Hung Be The Heavens With Black

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"Hung Be The Heavens With Black" lässt mich mit einem zwiespältigen Eindruck zurück: auf der einen Seite können die aus Los Angeles stammenden THE CAUTERIZED mit brachialem Death Metal überzeugen, auf der anderen Seite ist kein Song wirklich herausragend. Und originell ist die Chose schon mal gar nicht. MORBID ANGEL, CARCASS, MALEVOLENT CREATION, BEHEMOTH… die List der Einflüsse ist schier endlos. Im Grunde machen vier Typen alles richtig, vom Grunzen bis zum Riffing, aber Begeisterung will sich nur selten einstellen. Die Scheibe ist kalr eine Hommage an die alten Tage des Death Metals, dafür allein sollte man sie schon lieben, aber gleichzeitig ist sie nicht sonderlich fesselnd. Wer auf brutalen Death Metal steht, kann sich den Silberling mal zu Gemüte führen, sollte aber keine Wunder, geschweige denn eine Güteklasse wie "Swansong" oder "Altars Of Madness" erwarten.

Hung Be The Heavens With Black


Cover - Hung Be The Heavens With Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 49:34 ()
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Phantom Limb

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PIG DESTROYER haben es mit relativ wenigen Veröffentlichungen und noch weniger Shows geschafft, sich einen sehr guten Ruf in der Grind-Szene zu erspielen. Die wartete seit drei Jahren sehnsüchtig auf ein neues Werk des US-Quartetts, besonders nach dem Ende von NASUM. "Phantom Limb", mit erschreckend buntem Cover, beweist schon beim ersten Durchlauf, dass es die an sie gestellten Erwartungen locker erfüllen kann. Der Opener "Rotten Yellow" zeigt eindrucksvoll, dass PIG DESTROYER die drei Jahre nicht für eine musikalische Veränderung genutzt haben, sondern weiter konsequent auf gnadenloses Geprügel setzen, auch wenn sie gelegentlich auf schleppende Parts setzen ("Deathtripper"). Die sind, genau wie die vereinzelt zu finden Metalriffs, eine willkommene Abwechslung und verhindern, dass die vierzehn Songs langweilig werden, wobei der den Songs innewohnenden Groove dabei ebenfalls eine wichtige Rolle spielt. Groovemonster wie "Thought Crime Spree" oder "The Machete Twins" rocken dermaßen, dass sich jede andere Extremband die Finger danach lecken wird. Der Gesang ist wie gewohnt extrem verzerrt und ultra-brutal, passt somit perfekt zum Gesamtsound der Scheibe, auch wenn ein oder zwei anders geartete Parts interessant gewesen wäre. Interessant ist das passende Wort, um den letzten (unbetitelten) Track zu beschreiben, der ohne Krach auskommt und stattdessen einen schwülen Sommerabend in den Südstaaten der USA vor dem geistigen Auge erscheinen lässt. Nach so einer Krachorgie muss ja auch erstmal runterkommen… Grandiose Scheibe, die jedem Grinder ans Herz gelegt sei!

Phantom Limb


Cover - Phantom Limb Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 38:50 ()
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Out Through The In Door

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Darf man Songs von einer der Kultformationen in der Rockgeschichte, die Rede ist hier von LED ZEPPELIN, einfach so covern? Nun eigentlich eher nicht, denn erstens kann man da nur verlieren und zweitens wer tut sich dies an und drittens wer braucht dies überhaupt?! Letztere Frage lassen wir mal lieber ganz außen vor, darüber kann man sich grundsätzlich immer bei solchen Covergeschichten streiten und wird nie zu einem Ergebnis kommen. Bei dieser Geschichte haben sich VANILLA FUDGE (dies ist tatsächlich eine Band und kein neuer Cocktail) also die Songs dieser englischen Supergroup vorgenommen. Diese "Oldie"-Formation hat ja zumindestens historisch bedingt eine gewisse Affinität zu den Led’s. Robert Plant & Co. (damals noch ziemlich unbekannt in den USA) haben 1969 tatsächlich auf einer Headliner Tournee von VANILLA FUDGE den Support übernehmen dürfen. Die New Yorker selbst wurden bereits 1967 gegründet, ihre erste Single war ein Cover des bekannten Hits von den Supremes "You Keep Me Hanging On" und diese Single kletterte bis auf Platz 6 der Billboard Charts. Nach nur drei Alben war aber schon Schluss und VANILLA FUDGE lösten sich Anfang 1970 auf. Erst 1982 kamen die Jungs wieder zusammen. Nun kommt nach 23 Jahren wieder ein neues Studioalbum "Out Through The In Door" mit gänzlich fremden Songs. Die gängigen Gassenhauer von LED ZEPPELIN wurden dabei erfreulicherweise nicht verwurstelt d.h. "Stairway To Heaven", "Communication Breakdown" oder "Whole Lotta Love" sucht man unter den 12 Tracks vergeblich. VANILLA FUGE sind zwar im weitesten Sinne eine Hardrock Kapelle haben aber vor allem eine sehr stark psychedelische Seite mit coolen manchmal etwas schrägen Hammonds und dadurch auch einen ganz eigenwilligen Stil. Selbst der Sänger Mark Stein hat irgendwie was besonderes, auch wenn man ihn ständig mit Plant vergleicht und er öfters etwas mehr aus sich herausgehen sollte wie diese sein Gitarren-Kollege Vince bei "Rock And Roll" an den Leads macht und dabei eine sehr gute Figur ab gibt. Und tatsächlich bei den meisten Songs funktionieren die neuen Arrangements überraschend gut, mal wurden die Originale verlangsamt, dann wieder etwas schneller gemacht und dann überall diese Orgelsounds - das hat schon was. Es paßt außerdem recht gut zu den bluesigen Sachen von LZ. Manchmal bekommen die Songs sogar etwas mehr Groove verpaßt, so dass die meisten Tracks gefallen können. Lediglich zwei Tracks gehen total in die Hose "Moby Dick" fast ein einziges, superlangweiligen Drumsolo (gefällt mir im Original schon nicht besonders) sowie das Halbgare "Dancing Days" mit stark verfremdeter Stimme. Aber wie dieses Quartet um Drumer-Urgestein sowie Producer Carmine Appice (Bruder von Vinnie) den Rest umgesetzt hat verdient schon Respekt. Insbesondere einer meiner Alltime Faves "Dazed And Confused" klingt oberlässig, auch das folkige Instrumental "Black Mountain Side" sowie der "Immigrant Song" sind git gemacht. Mein heimlicher Liebling ist aber ganz klar das relaxte "Babe, I'm Gonna Leave You" sowie dass wunderbar im Classic Rock Stil gehaltene "All Of My Love". Letztlich bleibt die Frage aber offen, wer "Out Through The In Door" bei aller Liebe zur Nostalgie letztlich wirklich kaufen soll und dann nicht doch lieber die Originale vorzieht.

Out Through The In Door


Cover - Out Through The In Door Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 62:10 ()
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Zen And The Art Of Total Fucking Destruction

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Rich, ex-Drummer von BRUTAL TRUTH, hat mit TOTAL FUCKING DESTRUCTION schon seit längerem eine Band am Start, in der er seine Grindcore-Liebe ausleben kann. "Zen And The Art Of Total Fucking Destruction", das neue Album der Combo, hat mit Entspannung und ruhiger Meditation nicht viel zu tun, zeigt aber schon im Titel den eigenwilligen Humor, der sich in den Songtiteln fortsetzt ("We Are All Elvis Now"). Kann man nur lieben oder hassen. Das Album präsentiert sich zweigeteilt: die ersten zehn Songs sind gutgemachter Grindcore der alten Schule, Marke frühe NAPALM DEATH. Etwas dünn produziert, gerade bei den Drums, aber intelligent geschrieben und kurzweilig. Danach gibt es vier Akustik-Songs, die erstaunlich relaxt ausgefallen sind und von dieser Band so nicht zu erwarten waren. Ein Haufen Videos runden die Scheibe ab, die am Ende auf 23 Tracks kommt. TOTAL FUCKING DESTRUCTION stehen weiterhin für old schooligen Grindcore, der mit Witz und Kurzweil überzeugen kann. Die Produktion hätte etwas deftiger sein dürfen, aber dafür entschädigen die akustischen Tracks und die Videos. Unter dem Strich eine gelungene Scheibe.

Zen And The Art Of Total Fucking Destruction


Cover - Zen And The Art Of Total Fucking Destruction Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 26:58 ()
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s/t (EP)

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Es tut vielen Bands hörbar gut, wenn sie sich zwischen zwei Veröffentlichungen viel Zeit und sowohl an Technik als auch am Songwriting feilen. VERONA BEACH haben mit ihrer neuen EP einen großen Sprung nach vorne gemacht und sich im Vergleich zur 2003-EP in allen Bereichen verbessern. Die Metalcore-Songs sind vertrackter, die Produktion ist druckvoller und vor allem Sänger Frank hat eine Schippe zugelegt. Neben den Genre-typischen aggressiven Shouts gibt es viele clean gesungene Parts, in denen er einen zerbrechlichen wirkenden Gegenpart zum ansonten hohen Aggressionspotential der Songs setzt. Nebenbei bedient er auch die Synthies,die selten aber effektiv eingesetzt werden, meist in Zusammenarbeit mit den clean gesungenen Abschnitten. Die drei Songs halten die Balance zwischen heftigen Abschnitten und ebenjenen ruhigeren, spährigen Parts, was VERONA BEACH gut zu Gesicht steht und sie vom Metalcore-Einerlei absetzen. Eine gelungene neue EP, mit der die Belgier sicher den einen oder anderen neuen Fan für sich gewinnen können.

s/t (EP)


Cover - s/t (EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 12:32 ()
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Ahnenthron

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THRUDVANGAR sind weise: "Warmes Bier ist des Körpers Freund und dem Sinn ist es Stab und Stütze" singen sie die Köthener anlässlich der Jul-Party von König Harald Blauzahn. Auch sonst geht’s um die vergangene Zeit - und da passen sich die Sachsen-Anhaltiner irgendwie auch musikalisch an. Denn erstens liegt mit dem "Ahnenthron" das Debüt von 2004 als Wiederveröffentlichung vor - aufgepimpt mit einem Live-Video "Piraten des Nordens" vom UTBS 2006, ziemlich authentisch gedreht. Das neu aufgenommene Teil mit besserem Sound und den vielen Hits ihrer heutigen Konzerte machte die Band im Untergrund zu den legitimen Nachfolger Menhirs und lässt auch die zweite Scheibe hinter sich. Das schaffte die Band mit rauem Viking-Metal, nicht selten viel zu arg Keyboard-betont, aber immer wieder abwechslungsreich. Von der träumerischen Ballade geht es über melodieschwangeres Midtempo bin hin zu blackmetallischen Raserei. Dazu krächzt ein wütender Mensch die größtenteils deutschen Texte, die sich um Schlachten, Ahnen, Drachen und Co. drehen. Die Jungs sorgen also für die Begleitmusik zum Met-Gelage, driften dabei aber nie ins Schunkel-Genre ab. Ab und an kommen einem die alten Reiter-Scheiben in den Sinn, weniger die üblichen Verdächtigen des Viking-Metals. THRUDVANGAR sind eingängig und wirken dabei sehr authentisch und ehrlich - was nichts daran ändert, dass weniger Keyboard hier wesentlich mehr gewesen wäre. Als Beleg dafür mögen die wirklich guten Live-Gigs der Band sein, wo das Tasteninstrument in den Hintergrund rückt und die Songs dafür wesentlich besser wirken.

Ahnenthron


Cover - Ahnenthron Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:48 ()
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Reluming The Embers

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Vierzehn Jahre haben die Musiker hinter FOREVER IT SHALL BE an musikalischer Erfahrung auf dem Buckel und sich entschlossen unter neuem Namen endlich durchzustarten. "Reluming The Embers" bringt beste Voraussetzungen mit: Metalcore boomt, die Produktion im Rape Of Harmonies ist gewohnt fett und die Musiker verstehen ihr Handwerk. Schwedisch-melodisch braten die Gitarren ("A Cleansing Storm") und werden von Sänger Tobias mit einer soliden Leistung unterstützt. Bei den Songs haben die fünf besonders bei den schnellen Parts ein Händchen, um sowohl Härte als auch Melodie zu vereinen, wie das die ganzen Schwedenchose so locker macht. Einen Überkracher Marke "Voice Of The Voiceless" haben FOREVER IT SHALL BE nicht geschrieben, aber dafür einige gutklassige Songs, die auch HEAVEN SHALL BURN gut zu Gesicht stehen würden, wie das treibende und mit grandioser Gesangsleistung bestechende "Breathe Faith". Mit diesem Album wird sich die Band im Kreise deutscher Metalcore-Bands etablieren können und Fans von eben HSB, MAROON, MAINTAIN und Konsorten ansprechen. Beim nächsten Mal ein paar richtige Smash-Hits, dann werden FOREVER IT SHALL BE in einem Atemzug mit den etablierten Bands genannt werden. Ein gelungenes Debüt mit Luft nach oben!

Reluming The Embers


Cover - Reluming The Embers Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:9 ()
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