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Gioco Da Ragazzi

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Bandname, Cover und auch Promo-Agentur Club Inferno ließen gegebenenfalls auf eine zielgruppen-orientierte Band schließen. Aber BESTIANERA machen "Alternative Rock Wave", der in den besten Momente an eine schlechte Kopie Faith No Mores denken lässt, meistens aber als Ferienmusik für Italien-Urlauber durchgeht. Pop-Rock oder auch Rock-Wave, mit seichtem Keyboard elektrifiziert, der niemandem schmerzt, ein Sänger, der wohl nur dank italienischer Vocals an große Vorbilder erinnert und bei den man im Grunde nicht weiß, wer mehr leidet: Seine Stimmbänder oder der Hörer? Am furchtbarsten aber quält die Band, die sich angeblich an 80er-Vorbildern wie Depeche Mode oder Duran Duran orientert und sogar Elemente von Jane’s Addiction verwursten will, mit der billigen Key-Klimperei - klingt billiger als die geschenkte Plastik-Tröte für Fußball-Zuschauer im Stadion. BESTIANERA sind die Hölle, entfachen aber beileibe kein Inferno.

Gioco Da Ragazzi


Cover - Gioco Da Ragazzi Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:58 ()
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Last Kind Words

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Was mit dem selbstbetitelten Debut vor knapp fünf Jahren begann, wurde bis heute eine Erfolgsgeschichte, die die Vorgängerband COAL CHAMBER überflügelt hat. "The Last Kind Words" klingt viel härter als die beiden ersten Alben der Band um Sänger Fafara - und ich glaube kaum, dass das am allgemeinen Trend zu "härter, schneller, brutaler" liegt. Vielmehr scheint es so, als habe Fafara nach schon superben Vorgänger "The Fury Of Our Makers´ Hand" sehr gradlinig seinen eigenen Weg verfolgt und sich 2007 seinem Ziel genähert: Eine moderne, knallharte und doch stets melodische Metalcombo um sich zu scharen, deren "The Last Kind Words" das beste Album der jungen Bandgeschichte der nicht mehr ganz so jungen Musiker markiert. Wo ihre blutjungen Labelgenossen TRIVIUM den Metal abseits des Core wieder salonfähiger gemacht haben oder MACHINE HEAD vielleicht noch einen Tacken dicker auftragen, besetzen DEVILDRIVER mit ihrem melodischen Thrash eine eigene Nische. Nicht mehr ganz so eingängig wie zu "I Could Care Less"-Zeiten sind sie, nachvollziehbar aber immer - das beginnt bereits beim tollen Opener "Not All Who Wonder Are Lost" und wird mit Double-Bass Attacken bei "Clouds Over California" festzementiert. Generell gehen DEVILDRIVER meistens recht flott zur Sache, geben ihren Songs einen ordentlichen Bumms weniger durch langsam groovende Gitarren als viel mehr durch die wahre Wucht ihrer fähigen Saitenfraktion und erbarmungslos tackernden Drums. Langsamer geht’s aber auch: Etwa beim groovigen Ende von "Horn Of Betrayal" oder dem schwachen und bis auf einige coole Gitarrenparts zu trägen"Monsters Of Deep". Dass die Produktion hierbei auf höchsten Niveau und auch dem aktuellen Standard liegt, erklärt sich von selbst. Was DEVILDRIVER jetzt nur noch limiert ist Fafaras monotoner Gesang, der nicht nur etwa beim live sicherlich gut feierbaren "These Fighting Words" von den Gitarren (Schweden grüßt) komplett in den Schatten gestellt wird. DEVILDRIVER sind mit dem Album - trotz einiger nicht ganz überzeugender Momente - oben angekommen!

Last Kind Words


Cover - Last Kind Words Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:38 ()
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Given To The Rising

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Genau wie man bei Hustensaft erst dann eine Heilung erwartet, wenn er bitter schmeckt, erwartet man auch bei einem Neurosis-Album schon gleich im voraus, dass es weh tun muss - mindestens emotional. Gern erzähle ich die Geschichte von meinem allerersten NEUROSIS-Konzert, das so intensiv war, dass ich davon eine Woche lang Alpträume hatte. Derart beeindruckend kann meines Wissens keine andere Band dieser Welt die ansonsten eher hohle Phrase "psychedelisch" tatsächlich umsetzen. NEUROSIS konnten durch ihre dunklen Klangabenteuer die dunkelsten Winkel der Seele ausloten. Und dann kamen die letzten beiden, schon fast "altersmilden" Alben "A Sun That Never Sets" und "The Eye Of Every Storm", deren Grundstimmung eher dazu diente, gute und böse Geister miteinander zu versöhnen. Also sehr gute Alben, die aber beileibe nicht so polarisierten wie die "frühen" NEUROSIS. Warum ich diese Volte ziehe, bevor ich zu "Given To The Rising" komme? Weil ab Dezember 2006 Gerüchte durch Telefonleitungen zogen, wie hart und "oldschool" das aktuelle Album werden würde. Noch gesteigert wurde die Vorfreude dann durch die Online-Single "Water Is Not Enough", die seit Monaten auf Myspace verfügbar ist - tighte 7 Minuten lang und doch ohne Abnutzungserscheinung: Stetig wie eine Mühle pulverisieren die Gitarrenriffs die Nerven zu Staub, nur anscheinend träge säbeln NEUROSIS Scheibe um Scheibe von der bisherigen Gemütsverfassung ab und Steve von Till schreit sich die Seele dazu heraus und in den Hörer hinein. Und man kann weder weiter skippen noch weghören, weil dieses Stück Musik einfach die gesamte Aufmerksamkeit erfordert. Dadurch wird natürlich die Erwartungshaltung noch einmal um ein x-faches nach oben geschraubt - und kann nur enttäuscht werden. Trotzdem ist "Given To The Rising" ein Wahnsinns-Album geworden, es ist wieder hart und dunkel, tiefschürfend und hochemotional - aber es hat auch erhebliche Längen. Während der Titelsong und das bereits erwähnte "Given To The Rising" beides Überhämmer sind, brauchen andere Songs 10-20 Durchläufe eh sie zünden, und je mindestens sechs Minuten von "At The End Of The Road" und "Origin" hätten NEUROSIS genauso gut weglassen können. Darum, aber auch weil Epigonen wie CULT OF LUNA, ISIS oder JESU qualitativ an ihre Väter im Geiste angeschlossen haben, wirken NEUROSIS anno 2007 nicht mehr gar so spektakulär...

Given To The Rising


Cover - Given To The Rising Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 70:41 ()
Label:
Vertrieb:
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Ziltoid The Omniscient

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Im Interview, das ich mit Devin Townsend im Rahmen seines letzten SYL-Albums geführt habe, erklärte er, dass er eine Pause von seinen Bands machen und sich lieber auf Produktionen konzentrieren wolle… wie ernst diese Aussage gemeint war, lässt sich anzweifeln, wenn man sich sein neuestes Werk "Ziltoid The Omniscient" anhört. Keine Ahnung, was sich "Hevy Devy" eingeworfen hat, aber ich will auch was davon haben! Das komplette Werk handelt von einer kaffeesüchtigen Handpuppe aus dem Weltraum, die die Erde unterjochen will und wurde komplett von Devin selbst eingetütet, ohne Musiker von SYL oder seiner DEVIN TOWNSEND BAND. Von Fredrik von MESHUGGAH habe er laut Info das Computerprogramm "Drumkit From Hell" bekommen und damit herumexperimentiert… ohne Worte! Aber völlig wumpe alles das, denn der gute Ziltoid ist aus die Ferne von der Weltall gekommen, uns allen Erdlingen gewohnte Soundwand - Breitgebirge zu kredenzen, die man so und wirklich nur so vom "Mad Professor" der Szene um die Ohren gehauen bekommt. Alles völlig bekloppt, alles völlig genial! Lediglich die Spoken Word-Parts (auch innerhalb der Songs) sind auf die Dauer etwas zu präsent ausgefallen, was den Hörfluss ein wenig ausbremst, aber das macht alles nix, denn dafür entschädigen typisch progressiv-galaktische Hymnen-Teppiche der Marke "By Your Command", "Hyperdrive" (grandios!), "N9" oder "Color Your World", wobei es aber ratsam ist, die Invasion des Ziltoid am Stück zu genießen, weil sich die durchweg bekloppten Ideen auf diese Weise am Besten entfalten. Das Album dürfte sowohl den Fans der rabiateren SYL, als auch denen der gemäßigteren DEVIN TOWNSEND BAND gefallen, dann Devy hat hier beide stilistischen Welten kombiniert und seinen verrückten Einfällen scheinbar freien Lauf gelassen. Mehr muss man dazu nicht sagen, denn wer den Kanadier (den sicher nicht nur ich für eines der größten Musikgenies des 20./21. Jahrhunderts halte) kennt, weiß, was er hier bekommt. Oder um es mit Ziltoids Worten zu sagen: "Das Universum ist die ultimative Tasse Kaffee!". Und jetzt alle wieder husch, husch zurück in die Zellen…

Ziltoid The Omniscient


Cover - Ziltoid The Omniscient Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:52 ()
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Systematic Chaos

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Auch wenn es viele Leute mittlerweile nicht mehr hören mögen: DREAM THEATER gehören neben ihren ewigen Vorbildern RUSH zu den ganz wenigen großen Bands, die noch nie, nie, nie gepatzt haben. Ein schwaches Album kennt man von Mike Portnoy, John Petrucci und Co., egal in welcher Restbesetzung, einfach nicht, Punkt! Mögen einige Scheiben der Vergangenheit ("Falling Into Infinity", "Six Degrees…", "Train Of Thought") vielleicht ein wenig dröge produziert worden sein (Kevin Shirley hat wie immer Schuld - wann setzt den Kerl endlich mal einer ab?!), so zeigten auch sie allen Nachahmern mit Wucht, wo der Prog-Hammer hängt. Und das Schwindel erregende Niveau wird auch mit "Systematic Chaos" gehalten, denn die acht Mini-Epen, die die Spielzeit der CD mal wieder komplett ausreizen, sind einmal mehr unglaublich vielschichtig geraten, decken alle Spektren der großen stilistischen Bandbreite der Band ab und gehören teilweise zu den besten Stücken, die DREAM THEATER seit langer Zeit geschrieben haben. Mit "The Presence Of My Enemies Pt. 1" beginnt das Album sehr verspielt und recht sperrig, aber ebenso spannend und ergreifend. "Forsaken" beginnt dann ganz frech mit SAVATAGE-artigem Klavierintro und steigert sich zu einer getragenen Hymne. "Constant Motion" ist die obligatorische METALLICA-Ehrerweisung, bei der die Band heavier spielt und James LaBrie besser singt als das Original; muss man mehr dazu sagen?! Bei "The Dark Eternal Night" entdecken DREAM THEATER ihre "industrielle" Schlagseite und arbeiten mit allerlei Gitarreneffekten und verzerrtem Gesang, allerdings auf einem Level und mit Breaks versehen, dass manch erfahrener Proggie am Liebsten seine Instrumente auf den Sperrmüll werfen möchte. Das balladeske, getragene "Repentance" geht metertief unter die Haut und rührt in schwachen Momenten zu Tränen, bevor das sehr eingängige, bombastische und mit elektronischen "Discosounds" versehene "Prophets Of War" den Unterkiefer komplett aus den Angeln hebt. Die beiden jeweils (über) viertelstündigen "The Ministry Of Lost Souls" und "In The Presence Of My Enemies Pt. 2" geben dem Fan dann am Ende den kompletten Rest und fahren noch mal alles auf, was DREAM THEATER aus 20 Jahren in die Gegenwart gerettet haben - besser geht es in diesem Genre wirklich nicht! Man mag ja der Ansicht sein, dass die Band von allen Seiten gehypt wird, von ihrem Namen lebt oder sonst was, aber man kommt nicht umhin zu erkennen, dass es diese Jungs einfach schaffen, aus ihren auf Weltklasseniveau liegenden technischen Fähigkeiten immer noch wahnsinnig geniale und nachvollziehbare, mitreißende Songs zu kreieren, die bei aller Perfektion fesselnden Hörgenuss bereiten. Zu guter Letzt durfte auch Kevin Shirley diesmal zu Hause bleiben, denn "Systematic Chaos" wurde von Portnoy und Petrucci selbst in Zusammenarbeit mit Paul Northfield (u.A. RUSH) produziert, was dieses Album noch wertvoller macht als ohnehin schon.

Systematic Chaos


Cover - Systematic Chaos Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 78:46 ()
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Sleeping In Traffic: Part One

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Das 2001 gegründete, schwedische Quartett BEARDFISH hat bereits zwei Alben in Eigenregie veröffentlicht und sich damit einen kleinen Kultstatus in der progressiven Szene erspielt. Mit ihrem nunmehr dritten Werk "Sleeping In Traffic: Part One" konnte die Band um Sänger und Songwriter Rikard Sjöbolm endlich einen Deal einfahren und präsentiert sich auf dem Album sehr verspielt und ganz sicher nicht für Jedermann zugänglich. Zu hören bekommt man ausschweifenden Artrock im Stil von SPOCK´S BEARD, GLASS HAMMER oder ganz alten GENESIS, der zumeist in überlangen Songs gipfelt, in denen die Band all ihren technischen Fähigkeiten (nicht nur bei der klassischen Rock-Instrumentierung, sondern auch im Bereich Keyboard, Percussion und Akkordeon) freien Lauf lässt. Dabei schaffen es BEARDFISH aber stets, schlüssige Songs zu stricken, die zwar erwartungsgemäß nicht sofort zünden, aber nach mehreren Durchläufen echt gut ins Ohr gehen und nur ganz selten "intellektuell" wirken. Als Anspieltipps empfehle ich den verspielten Ohrwurm "Sunrise", das sehr dynamische "And Never Know" oder das teils beschwingte, teils relativ hart rockende "Year Of The Knife", aber auch die anderen Stücke fallen nicht ab und lassen "Sleeping In Traffic: Part One" als durchweg gutes Prog Rock-Album durchgehen. Sehr gelungen!

Sleeping In Traffic: Part One


Cover - Sleeping In Traffic: Part One Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 65:59 ()
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Memories In Black

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"Memories in Black" ist zwar nicht das neue Ozzy-Album, sollte es aber sein. Fans der alten Scheiben des BLACK SABBATH Fronters dürften mit dem Output der Schweden HELLFUELED mehr anfangen dürfen als mit dem neusten Werk des Altmeisters, trotz eines Zakk Wylde in herausstechender Form. HELLFUELED bieten nämlich durchgehend druckvolle Songs - und das nicht nur von der Produktion her, auf "Memories In Black" bläst es durchgehend mit voller Wucht aus den Boxen. Sänger Andy Alkman prägt mit seinem Gesang weiterhin den Sound der Band und wird wieder für die bekannten, aber oft nicht fairen Ozzy-Vergleiche sorgen. Die tief gestimmten Gitarren in Achtziger heavyness zwischen wuchtigen Metal und dezentem Südstaatenflair auf der Überholspur sorgen zusammen mit einem abwechslungsreichen Drumming und melodischen Solis für die instrumentale Grundlage. Ansagen darf man mal das gut in die Fresse gehende Opener-Duo aus "Rewinding Time" (melodischer Stampfer mit einem Mittelteil, welcher gekonnt runterkühlt) und "Monster" (lupenreiner heavy Rock’n’Roll), das schon fast balladeske "Again", welches gekonnt die Southernseite der Band präsentiert, das sich schnell im Ohr festsetzende "Warzone" und der coole, von schweren BLACK SABBATH Riffs getragene und mit leichten Hammondanteil versehene Midtempotrack "Face Your Demon". Wobei HELLFUELED doch mit einem kleinen Manko zu kämpfen haben. Ohne nachlassendem Niveau auf dem ganzen Album stellt sich doch mit der Zeit eine gewisse Sättigung ein. Wer die Band also bisher nicht mochte - ob als Klon oder überhaupt vom Stil her - der wird auch mit "Memories In Black" nicht wirklich glücklich werden. Und auch den Fans der Band sei gesagt, an das sensationelle Debüt kommt Album Nummer 3 auch nicht ran. Aber ansonsten dürfte das Teil jeden geneigten Banger ein paar schöne Stunden bereiten. Die Fans des Quartetts aus Huskvarna haben sowieso genau das erwartet.

Memories In Black


Cover - Memories In Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:47 ()
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Minus The Herd

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ION DISSONANCE gehören zu den Bands, die Kollege Memme live zu recht als langweilig empfindet: die Kanadier gehen auf "Minus The Herd" dermaßen vertrackt vor, dass sich bei einem Gig beim besten Willen niemand von der Musik treiben lassen kann. Auf Platte, am Besten frei von äußeren Einflüssen, offenbart sich die andere Seite des technisch sehr anspruchsvollen Materials - in jedem Song entdeckt der Hörer immer neue abgefahrene Riffs, vertrackte Rhytmen (besonders beim Drumming), während die Stimme von Sänger Kevin verzweifelte Qualen heraufbeschwört. Übermäßig schnell wird dabei nicht vorgegangen, das ist aber auch nicht nötig, schon im Mid Tempo entfaltet sich die immense Durchschlagskraft ("Void Of Conscience") - ION DISSONANCE haben es nicht nötig, Geschwindigkeitsrekorde aufzustellen, sie überzeugen mit hochkomplexen Spiel. Beileibe kein Album, dass man einfach mal so nebenbei hören kann, aber wer ein Faible für diese Spielart hat, wird mit "Minus The Herd" einige Zeit lang sehr glücklich werden. Live wird das wahrscheinlich anders aussehen, aber auch hier sind wir offen für Überraschungen.

Minus The Herd


Cover - Minus The Herd Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:59 ()
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The Road Back Home

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Seit dem selbstbetitelten Debüt "The Flower King” im Jahre 1994 gehören die schwedischen Artrocker um Gitarrist und Sänger Roine Stolt zu den Sperrspitzen des europäischen Art- und Progrock - auch wenn die letzten Alben schon mal nicht ganz die Tiefe der Erstwerke erreichten. Nun also eine Best-Of-Compilation. Zwei CDs mit dem Namen "The Road Back Home" und mit über 150 Minuten Spielzeit und sage und schreibe 27 (!) Songs. Da wird der Extrem-Proggie den Kopf schütteln und schon alleine was die vermutete Spiellänge der einzelnen Tracks angeht von Mainstream und Ausverkauf sprechen. Und ob bei einer Band wie den FLOWER KINGS, welche ihre Kompositionen auf einem Album oft als Ganzes betrachtet wissen wollen, eine Zusammenstellung einzelner Songs Sinn macht - ich hatte meine Zweifel. Und so gibt es von einem Für und Wieder zu berichten, das in einem typischen "Ansichtsache" endet.

THE FLOWER KINGS klingen als Zusammenstellung und mit den im Studio nachgearbeiteten und zum Teil gekürzten Stücken eher nach Pop mit Rockanleihen und mit anspruchvollen Instrumentalpassagen als nach großem Prog. Manchen Fans wird das wundern, eventuell sogar abstoßen. Ob das für Neue Blumenkönigefreunde reicht - in der Szene ist so was eher müßig zu diskutieren. Aber, und nun kommt es, als vom Prog gelöste, sehr melodische Rockplatte funktioniert das Teil, samt hervorragendem Gesang, ausgezeichnet. Lässt man erst mal seine konditionierten Forderungen an das was Prog (und bei manchen wohl Musik zu sein hat) beiseite, so bietet "The Road Back Home" über 2 ½ Stunden kurzweilige Unterhaltung auf extrem hohem spielerischen Niveau. Und das ist auch schon etwas. Gerade für jene, welche sich sehr dezent an das Thema herantasten. Ein eingehen auf einzelnen Songs verbietet sich hier. Wer THE FLOWER KINGS kennt, weis nun um was es geht - wer hier noch Nachholbedarf hat darf ruhig mal schnuppern und dann bei Bedarf auch mal auf eines der älteren Alben zugreifen. Dabei für Sammler interessant: das geniale, von Stolt angepasste GENESIS-Cover "The Cinema Show" und "Little Deceiver", ein eher leicht und cool daherkommender, bisher unveröffentlichter Track aus den Sessions zum "Rainmaker"-Album, sowie das Booklet mit einiges an Liner-Notes.

Seit Ende März sind die FLOWER KINGS im Studio für neues Futter - laut eigenen Aussagen soll es dabei überwiegend längere Songs symphonisch-progressiver Ausrichtung und mit starkem Bezug zu den ersten Werken der Roine Stolt Combo geben. Also Kontrast zum vorliegenden? Wir werden sehen.

Artrockfreunde mit Hang zum Easy Listening können sich derweil mit folgenden, wohl meist deutlich kürzeren Songs die Zeit vertreiben.



CD 1



1 Cosmic Lover

2 A Kings Prayer

3 Stupid Girl

4 Cosmic Circus

5 Babylon

6 Paradox Hotel

7 World Without A Heart

8 Church Of Your Heart

9 Vox Humana

10 What If God Is Alone

11 Starlight Man

12 Grand Old World

13 The Road Back Home

14 Cinema Show



CD 2



1 Ghost Of The Red Cloud

2 Painter

3 I Am The Sun (P2)

4 Different People

5 Little Deceiver

6 Chickenfarmer Song

7 The Rhythm Of The Sea

8 Touch My Heaven

9 Life Will Kill You

10 Monkey Business

11 Compassion

12 The Flower King

13 Stardust We Are (end section)


The Road Back Home


Cover - The Road Back Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 153:48 ()
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5 Aces

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Ach, was waren das vor zehn Jahren noch für Zeiten. Abiparties, die ersten Schritte als Zivi (also Parties) und als Soundtrack liefen die ganzen Melody Core-Sachen rauf und runter. So gesehen ist "5 Aces" eine willkommene Reminiszenz an vergangene Zeiten und ganz nebenbei auch perfekt für laue Sommergrillabende. NOT AVAILABLE tun niemandem weh, haben Spass inne Backen (bester Beweis: "You either love us or not/ But everybody knows: everybody knows we’re hot") und verbreiten gute Laune. Anpruchsvoll ist das natürlich kein bißchen, wenn man einen Song kennt, kennt man die ganze Scheibe, aber darum geht es bei der Westcoast-Punk-Chose eh nicht. Es ist das Gefühl von Spass und guter Laune, die zählt. Da machen NOT AVAILABLE alles richtig - mehr verlangt niemand bei dieser Musik. Man frreut sich über die Songs und fragt sich, was aus den geschätzten 1000 Punkbands seiner Jugend geworden ist…

5 Aces


Cover - 5 Aces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 43:40 ()
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