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The Wanderer And His Shadow

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Was norwegischen, schwarzen Edelstahl betrifft, scheint 1349 ein guter Jahrgang zu sein. Jedenfalls steht die 2002 gegründete Band um deren Ex-Mitglied Andre Kvebeck dem einstigen Mutterschiff in nix nach. PANTHEON I wandeln auf ähnlichen Pfaden wie 1349, geben sich aber einen Tick weniger brutal, dafür umso melodischer, was aber nicht heißen soll, dass diese Band im Fahrwasser der 3,8 Millionen pseuso-bösen Kuschelklimperheimatkapellen schippert. Das Quintett, das mit Live Julianne sogar eine Cellistin (!) an den Start bringt, spielt Black Metal as fuck, fies, düster und räudig. Dabei schaffen PANTHEON I eine erstklassige Balance zwischen nordischer, klirrender Kälte, technischem Anspruch und Musikalität und dringen mit diesem Mix fast schon in die Regionen der progressiven, "intellektuellen" Black Metal-Bands der Marke (späte) EMPEROR, DARK FORTRESS oder HIDDEN IN THE FOG vor. Der Song "Coming To An End" zum Bleistift beginnt bei verträumter Lagerfeueratmosphäre, steigert sich zu einem rauen Eissturm und lässt danach wieder Ruhe in Form von epischen Clean-Gesängen folgen, aber alles völlig nachvollziehbar und songdienlich - ein erstklassiges Stück! Wem das nicht reicht, der kann sich auch gerne einen der anderen superben sieben Songs anhören, wie das fast schon folkig-melodische Titelstück oder die überragende DARKTHRONE-Verbeugung "My Curse". PANTHEON I zeigen, dass Black Metal viel mehr sein kann als das von vielen Fans propagierte Hassgebrate ohne Anspruch und Produktion (zugegeben, der Sound von "The Wanderer And His Shadow" ist auch reichlich kratzig, was aber durchaus zur primär "dreckigen" Mucke passt). Wer die Essenz nordischen Dunkelmetalls auch nur zu einem Bruchteil kapiert hat, ignoriert solche Bands nicht, sondern macht sich auf, zumindest einen Höreindruck zu gewinnen und wird von solch einem Hammeralbum mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht enttäuscht werden!

The Wanderer And His Shadow


Cover - The Wanderer And His Shadow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:21 ()
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Behind The Shadows Lie Madness

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Seit knapp zehn Jahren treiben MITHRAS im britischen Underground ihr Unwesen und haben bereits drei Alben auf dem Buckel. Von einer echten "Band" zu sprechen, wäre aber zuviel des Guten, denn obwohl in den ganzen Jahren diverse andere Musiker gekommen und gegangen sind, handelt es sich hierbei lediglich um das Duo Rayner Coss (Gesang, Bass) und Leon Macey (Gitarren/Drums), das vornehmlich auf den Pfaden von MORBID ANGEL, DEATH, aber auch VADER oder DYING FETUS wandelt. MITHRAS geben sich hochtechnischem Death Metal hin, der mitunter auch "grindige" Züge enthält und nur sehr schwer ins Ohr geht. Während Vorbilder wie Eric Rutan, David Vincent oder Chuck Schuldiner stets bestrebt waren, ihre Mörderriffs und Ideen songdienlich einzusetzen, wirkt bei MITHRAS alles irgendwie wirr und lose zusammengeklebt. Innerhalb eines Songs wechselt das Duo von langsam auf schnell, von brutal auf melodisch und von Riffgeschrubbe zu Soli schneller als die Jungs in der "Formel 1" in Hockenheim die Gänge wechseln. Das ist anfangs noch atemberaubend und lässt den Unterkiefer auf die Auslegeware donnern, doch spätestens nach drei, vier Songs nervt dieser hochnervöse Cocktail zunehmend. Hin und wieder schimmert ein wenig Struktur durch (etwa beim Doppelschlag "Behind The Shadows" und "Awaken Man And Stone"), und dann sind MITHRAS auch wirklich gut bei der Sache, aber über die gesamte Distanz gesehen ist "Behind The Shadows Lie Madness" eher eine nervliche Zerreißprobe als ein Hörgenuss im Sinne der oben genannten Vorbilder. Falls die beiden Herren dieses Problem aber irgendwann in den Griff bekommen sollten, könnten MITHRAS eine echt starke Band werden.

Behind The Shadows Lie Madness


Cover - Behind The Shadows Lie Madness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:36 ()
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Black Clouds In Twin Galaxies

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CATHEDRAL Mastermind Lee Dorian ist dafür bekannt für sein eigenen Label Rise Above nur ausgewähltes und besonderes zu verpflichten - Musik für die "Minority" wie er schon mal sagt. Das Londoner Trio WINTERS passt zweifelsohne zu dieser Minderheitenausrichtung. Bassist Nigel Ingram, Schlagzeuger Andy Prestidge und Sänger / Gitarrist Paul Fyfe frönen dem langsamen Sound, verwurzelt in den Siebzigern, irgendwo zwischen BLACK SABBATH und JIMMY HENDRIX, zwischen Doom, Blues, Psychedelic und hartem Rock (um mal nicht die allgegenwärtigen Stoner Vergleiche zu ziehen). Der wehleidige Gesang erinnert zuweilen an Kurt Cobain, erreicht aber dessen emotionale Tiefe nicht obwohl er recht deutlich im Vordergrund steht. Nicht von ungefähr sind WINTERS Lieblinge Bands wie Kiss, The Kinks, The Creation, Witchfinder General, The Young Gods, Godflesh, Pale Saints, Low, Elliot Smith und Magic Dirt. Dementsprechend schwer zugänglich präsentieren sich die elf Trauersongs und dabei könnte eine gewisse Neigung zum Rauchen nicht handelsüblicher Substanzen durchaus hilfreich sein; das Cover ist definitiv nur mit einer Portion intus als gelungen zu sehen. Dem eher zähen "Fried", das zum Teil wie NIRVANA auf 25 Upm klingt (Vinyl-Freunde wissen was ich meine) folgt mit dem traurig schönen"Aftershown" ein Track, dessen Melodie und Riff aber schon eine unverschämt deutliche BLACK SABBATH Ader hat. Mit "Oh No" haben WINTERS dann sogar einen, wiederum an die Doomväter angelehnten, etwas über 2-minütigen doch recht flotten Gassenhauer am Start. Ähnlich gelagert, zum Teil etwas metallischer kommt das melancholisch träge "Endless Fight" daher. So spielen sich die Briten durch das Album, ohne das es so voll zünden will - gewollt langsame Einförmigkeit. So geht dem Album trotz vieler guter Momente und eines furiosen Starts gegen Ende doch etwas die Luft aus. Genreliebhaber dürften trotzdem, oder gerade wegen der gelebten Monotonie auf ihre Kosten kommen. Mir fließt der Lavastrom einfach zu gleichmäßig.

Black Clouds In Twin Galaxies


Cover - Black Clouds In Twin Galaxies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:18 ()
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Quantum

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Ein Musiker wie Derek Sherinian muss sich verwirklichen. Da ihm das bei seinen ehemaligen Arbeitgebern DREAM THEATER nicht gelang, rief er kurzerhand PLANET X ins Leben, bei denen er sich mal so richtig austoben darf. Begleitet wird er dabei von Virgil Donati an den Drums und Rufus Philpot am Bass; auf Gesang muss leider verzichtet werden. Eine zusätzliche Singstimme würde aber auch gar nicht mehr in den Sound von PLANET X passen, da alle Songs auf eine rein instrumentale Basis zugeschnitten sind. Auf dem neuesten Streich "Quantum" werden alle Register progressiver, höchst komplizierter Tonfolgen gezogen, was das Album wieder nur für eine kleine Randgruppe interessant macht. Der handwerklich zwar perfekte, aber nur sehr schwer konsumierbare Artrock des Trios geht wohl als das durch, was im Volksmund als "Mucker-Mucke" bezeichnet wird und dürfte den gemeinen Rockfan hoffnungslos überfordern. Und genau hier frage ich mich, was das eigentlich soll. Derek Sherinian ist ein genialer Musiker, wahrscheinlich einer der besten Tastenakrobaten der Welt, aber er sollte sich mal ernsthaft fragen, warum gerade sämtliche DREAM THEATER-Platten in der Gunst der Fans so weit oben stehen, obwohl diese auch hoch verdichtete Musizierkunst offenbaren. Die Jungs haben es nämlich geschafft, ihre Künste in mitreißenden Songs umzusetzen, und das ist der Punkt, an dem PLANET X letztendlich scheitern. Neun Songs voller Tonleiterüberbeanspruchungen machen vielleicht eine sehr gute, auch außergewöhnliche, aber noch lange keine bezaubernde Platte!

Quantum


Cover - Quantum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:52 ()
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The Newborn Sun

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Mit "I Am A King" eröffnen SIDEBURN ihr neues Werk "The Newborn Sun" fett, fetzig und knarzig in bester Retro-Stoner Manier. Eine volle Breitseite harter 70er mit Orgel und jaulenden Gitarren, welche gegen Ende des Songs in einem fast schon Psychedelic-Akustikpart münden. SIDEBURN lieben den Blues, lieben den Hard Rock vergangener Tage und geben dem ganzen einen deftigen Härtegrad durch Produktion und tief gestimmte Gitarren. Es seien nur mal die lavaförmige Riffwalze "Farmer Joe" und das abschließende, überlange Bombaststück "Riding The Rainbow" mit seinen schwelgerisch sphärischen und sehnsüchtig klingenden Stonerparts zum reinhören anempfohlen. Was dabei sofort auffällt - die Affinität der Stimme von Sänger Jani Kataja zu THE CULT Fronter Ian Astbury prägt weite Teile des Sounds von SIDEBURN (wobei Jani auch Mr. Danzig als Vorbild angibt). Heraushören lassen sich aber auch LED ZEPPELIN (wie beim fast 10-minütigen "A Piece Of Shade"), BLACK SABBATH und die alten DEEP PURPLE, aber auch Neueres wie die legendären KYUSS oder FU MANCHU. Und wenn man schon meist 30 Jahre zurückschaut, dann darf man sich auch Zeit lassen. Und Zeit gelassen hat sich das Quartett ja für die Kompositionen. Das letzte Album der Schweden "Trying To Burn The Sun" datiert immerhin aus dem Jahre 2002. Aber das Ergebnis kann überzeugen; well done kann man da nur sagen. Wer auf gut gemachten Gitarrenrock mit Sonnenbrille, Schlaghose, langen Haaren, Backenbart und einen Groove zwischen Wüste und Woodstock abfährt, weis was zu tun ist.

The Newborn Sun


Cover - The Newborn Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 63:58 ()
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Can't Get Us All

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Sehr von ENTOMBED beeinflusst zeigen sich DAYMARES auf ihrem Erstlingsalbum. Was vor einem Jahr als Jamsession einiger Freunde begann, hat sich mittlerweile zu einer gefestigten Band entwickelt, die auf "Can’t Get Us All" elf Songs präsentiert, die sie im vergangenen Jahr geschrieben haben. Die können zwar nicht wirklich vom Hocker reissen, haben aber einen charmanten Death’n’Roll-Touch und sind abwechslungsreich genug, um nicht zu langweilen. Die Produktion geht in Ordnung, die Gitarren sägen ordentlich und der Drummer macht Druck. Nur das ewig gleiche Gegröhle kann nervend sein, daran sollte der Herr Verbalakrobat noch arbeiten, dann werden Songs wie das schleppende "Falling Down" noch mal ne Ecke cooler. Wie gesagt, kein Überflieger, aber ein solides erstes Album.

Can't Get Us All


Cover - Can't Get Us All Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:56 ()
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On The Run

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Auch wenn dieser Sampler "On The Run" schon ein paar Monate seit seiner Veröffentlichung auf dem Buckel hat - die grundsätzliche Absicht hinter dieser Sache sowie die breite musikalische Dichte der beteiligten Bands bzw. Künstler ist nach wie vor aller Ehren wert. Die Beschäftigung mit dem Thema Asyl sowie genügend Öffentlichkeit dafür zu schaffen ist natürlich nachwievor wichtig. "Einsatz für Flüchtlinge und verfolgte Menschen, Kampf gegen rechte Tendenzen und Unterdrückung, die Verteidigung von Individualität, Freiheit, Kreativität und Vielfalt - für all das steht dieses Album" so betont Nicole Viusa, Mitarbeiterin von Pro Asyl die Absicht hinter diesem Projekt. Insbesondere die TOTEN HOSEN sowie deren eigenes Label JKP, die schon seit Jahren eng mit Pro Asyl u.a. mit Ständen auf deren Konzerten zusammenarbeiten, haben sich für diese Benefiz-Compilation im Vertrieb von Indigo mächtig in Zeug gelegt. Sämtliche der 18 beteiligten Künstler haben auf für ihre Beiträge ihre Honorare verzichtet, so dass alle Gewinne direkt in die Arbeit der Fördervereins PRO ASYL fließen. Man kann zu dem Thema ja schon durchaus seine eigene Meinung haben (auch ich selbst habe da schon eine stärker differenzierte Sichtweise, eine grundsätzliche Einreise ohne Prüfungen halt ich nicht für richtig) aber wenn die Hosen dazu im Booklet schreiben: "Asylrecht ist Menschenrecht wie das Recht auf körperliche Unversehrtheit, auf Nahrung oder Meinungsfreiheit. Menschen, die auf der Flucht vor Verfolgung und Gewalt sind, haben ausnahmslos Solidarität und Hilfe verdient" kann man dies eigentlich nur unterstützen. Auch wenn dies nach meiner Meinung nicht gleichzeitig heißen kann, Grenzen auf und komme da wer wolle, denn gerade hier ist die Gefahr von Missbrauch durchaus gegeben. Der Förderverein Pro Asyl setzt sich für eine Welt ein, in der Flüchtlinge die Chance auf ein menschenwürdiges Leben haben und so eine Institution verdient unser aller Unterstützung. Und dies sehen wohl auch sämtliche beteiligten Musiker so wobei die musikalische Vielfalt der hier gebotenen Musik schon der Hammer ist Electro trifft auf Rock, Pop, Techno, Volksmusik und natürlich auch Hip Hop (die BEGINNER mit klasse Text bei "Hammerhart") nur schade dass keine richtige Metalband dabei ist. Für ne colle Party oder im Auto mal so zum Nebenbeihören ist der Sampler wirklich nicht schlecht, die Mischung macht’s hier und wer nur ein bisschen "open minded" unterwegs ist, wird auch an so manch schräger Nummer seinen Spaß haben. Hier sind auf jeden Fall mal die Ablachnummern "Indisch Essen" von Funny Van Dannen, die Bayowaren von BIERMÖSL BLOSN mit ihrem kurzen Blechepos "Dada Packmas Mpfda" (oberhalb von Passau versteht dies zwar keiner aber egal) oder auch TOCOTRONIC mit ihrem DYLAN meets NEW MODEL ARMY mäßigen Track "Racist Friend" zu nennen. Aber auch Mousse T. mit einem toll groovenden Song oder überraschenderweise der sonst eher soulig unterwegs befindliche Laith Al-Deen hier mit einem geilen Rocksong "Fallen sehn’" sind qualitätsmäßig besonders positiv zu erwähnen. Für unsere etwas härtere MI-Klientel sind die natürlich der HOSEN typische Gröler ("Meine Stadt"), BEATSTEAKS mit einem TH-Cover sowie ASTRA KID (bärenstarker Deutschrockkracher "Liga ohne Endspiel") die passenden Vertreter. Richtiger Ausschuss ist fast nicht dabei auch wenn die SPORTFREUNDE gewohnt minimalistisch bzw. talentfrei aber selbstironisch (der Text spricht für sich!), KLEE mit einem nervigen Kitschsong ohne Ende oder auch MIA mit einer Art Neuer Deutscher Welle für Arme Beitrag nur haarscharf an diesem Prädikat vorbeigeschrammt sind - der Rest geht voll in Ordnung. Wie gesagt, es sind einige besondere Liveaufnahmen oder gar Raritäten dabei und die könnten eventuell auch für Sammler interessant sein. Wer also mal wieder sein Geld für was sinnvolles ausgeben möchte, sollte hier zuschlagen und eine gute Sache unterstützen.



Tracklist:

Mousse T. - Brother On The Run

2raumwohnung - Spiel Mit

Klee - Wenn Dich Die Liebe Trifft

Astra Kid - Liga Ohne Endspiel

Patrice & Laygwan Sharkie - Slave Me To The River

Rosenstolz - Laut

Funny van Dannen - Indisch Essen

International Pony - You're Welcome

Biermösl Blosn - Dada Packmas Mpfda

Die Toten Hosen - Meine Stadt

MIA - Komm Mein Mädchen

Laith Al-Deen - Fallen Sehen

Paul van Dyk - Taking The Long Way

Italo Reno & Germany feat. Curse - Braun

Beginner - Hammerhart (Live vom Splash 2004)

Sportfreunde Stiller - 1. Wahl (Live)

Beatsteaks - Opel-Gang (Live)

Tocotronic - Racist Friend (Live)


On The Run


Cover - On The Run Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 65:53 ()
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Arrhythmia

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Rein musikalisch macht das Quartett VON FRICKLE seinem Namen alle Ehre! Die Musiker Lee Fehr, John Ganser, Dan Meyer und Ken Thornton haben sich unter diesem Bandnamen zusammengeschlossen, sehr anspruchsvollen, dynamischen, aber auch komplexen, nicht für Jedermann zugänglichen, instrumentalen Art Rock zu spielen, der von frühen PINK FLOYD, KING CRIMSON, aber auch von Miles Davis und Frank Zappa beeinflusst ist. Das macht die Angelegenheit für harte Naturen und Metaller im Allgemeinen nicht wirklich zum Pflichtkauf, dürfte aber Freunden hoch progressiver, in den 70ern beheimateter Klänge sicher zusagen, solange sie auf Gesang verzichten können. "Arrhythmia" sollte man dann auch am Stück genießen, da sich die Atmosphäre und die vielen technischen Feinheiten auf diese Weise am Besten entfalten können. Wer etwa auf die instrumentalen Achterbahnfahrten von SPOCK´S BEARD oder MARILLION steht, sollte das Album ruhig mal antesten. Lediglich das allzu experimentelle, spacige, in zwei Parts unterteilte "Wreck Of The Hallucinato" nervt aufgrund seiner Überlänge doch ein wenig über die Distanz, was aber nix daran ändert, dass VON FRICKLE eine beachtenswerte, wenn auch sehr spezielle Band sind.

Arrhythmia


Cover - Arrhythmia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 52:3 ()
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Eat Me, Drink Me

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Wenn man Herrn Manson am Absinth-Glas nippend über seine vergangene Beziehung mit der früher nicht weniger skandalträchtigen Bourlesque-Stripperin von Tesee bei MTV plaudern hört, nimmt man ihm kaum ab, dass das Album keinen Trennungsschmerz beinhalten soll. Noch nie wirkte das ehemalige Enfant Terrible der MTV-Musik bei seinen Songs dermaßen offen und verletzlich wie er dies bei "Eat Me, Drink Me" tut: Eine Offenheit, die er bisher nur in provokant extrovertierter Art zur Show trug. Die Zeiten, in denen er seine Stimme hinter schrägen, monoton-harten Gitarrenwänden oder opulenten Soundkulissen versteckte, sind passe. Und so scheinen grade die letzten Alben eine Verkleidung gewesen zu sein, die er nun abgelegt hat. Im bisweilen balladesken Flair seiner öffentlichen Ich-Sezierung überraschen gar Gitarrensoli im Stile soliden Hardrocks - weniger durch ihre technische Umsetzung sondern vielmehr als erstaunliches Stilmittel den ohnehin nicht immer ganz einfachen Tracks eine mögliche Radiotauglichkeit zu nehmen. Tanzbarkeit geht dem Album völlig ab, und nur die mir nicht mehr aus dem Gehörgang wollende Maxi "Heart-Shaped Glasses" hat im Chorus klares Hitpotential. "Eat Me, Drink Me" zeigt MARILYN MANSON in Bestform, der 2007, auch komplett ohne sein Image, musikalisch vielleicht zum ersten Mal überhaupt bestehen könnte. Und dabei ist Album ist abwechslungsreicher denn je geraten: Das cool rockende "They Said That Hell's Not Hot", das mit einer schönen Bassline versehene "The Red Carpet Grave" oder die schreienden und dabei doch lähmenden Gitarren bei "Are You The Rabbit?". Und um auf die Vielfalt zurückzukommen: Bisweilen fast schon Rob Zombie-sche Züge nimmt dabei das sehr düstere "You And Me And The Devil Makes 3" an. Ich habe nichts vom neuen Album "Eat Me, Drink Me" erwartet und war definitiv positiv überrascht - ich bin sicher, dass es vielen so gehen wird, die nicht seinen Anfangstagen nachhängen, denn damit verglichen, handelt es sich bei MANSON mittlerweile um wenig schockenden Poprock. Und den abschließenden Dancefloor-Remix von "Heart Shaped Glasses" hätte man sich wirklich schenken können.

Eat Me, Drink Me


Cover - Eat Me, Drink Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 56:30 ()
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Under A New Sign

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Ob jetzt die frühen Arena und Marillion, IQ, Jadis, Pallas oder Pendragon - KNIGHT AREA liefern Neo-Prog Soundlandschaften ab, welche erst mal nichts Neues bieten, das bekannte Terrain aber durchaus mustergültig beackern. Die Niederländer setzen auf Atmosphäre und ruhige Töne, nur gelegentlich wird es etwas lauter. Meist reagieren ausführliche, sphärische Klangwelten, bei welchen manchesmal eine Reduktion der Komposition gut getan hätte. Musikalisch gibt es aber nichts auszusetzen: komplexe Strukturen in der Rhythmusfraktion, progressiv Keyboardtöne, ausufernde und bombastische Arrangement und ein dem Neo-Prog obiger Bands angelehnter Gesang. Allerdings kommt einem vieles bekannt vor und auch die Kompositionen an sich kommen nicht so recht zwingend rüber. Reinhören darf man mal in das zwischen ruhigeren und rockigeren Parts wechselnde, gar nicht einfache "Exit L.U.M.C.", den als Ohrwurm konzipierten "Dreamweaver", den Opener "A Different Man" und das abschließende, 13-minütige "A Different Man, Part II", welches den ersten Teil aufgreift, recht bombastisch kommt, aber gegen Ende doch dann etwas konstruiert wirkt. Schon ein schönes Album, keine Frage - aber leider zu unspektakulär um den Überflug des überraschenden Debüts "The Sun Also Rises" fortzusetzen. Genrefans und Liebhaber genannter Acts sollten mal reinhören - schöne Momente lasen sich finden. Wer aber erst anfängt sich mit dieser Art des Prog zu beschäftigen ist mit dem Vorgänger besser bedient.

Under A New Sign


Cover - Under A New Sign Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:10 ()
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