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Too Late To Die Young

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Die WONDERFOOLS aus Norwegen haben es nicht eilig. Ihr letztes Album namens „Future Classics“ erschien Ende 2004, und mit diesem haben sie ihren Ruf als bester HELLACOPTERS-Klon überhaupt gefestigt. Mit dem neuen und vierten Album hat man sich von den großen Vorbildern verabschiedet – sich dafür aber neue gesucht. Hier hört man jetzt z. B. die FOO FIGHTERS heraus („Thinking Of Something Mean To Say“, „Too Late To Die Young“), GREEN DAY („Out Of My Mind”) sowie diverse Glam-Bands („She’s So Easy”, „The Song About The Song“, “Never Gonna Make It”). Insgesamt haben die Jungs das Tempo deutlich rausgenommen und orientieren sich eher an klassischem als an Schweinerock. Weltbewegend ist das nicht, aber immer noch werden hier gut gemachte Songs und tolle Hooks geboten. Was fehlt, ist allerdings eine ordentlich Portion Dreck. Besonders deutlich wird das beim poppigen „Apples“, das einfach zu schön geraten und nahezu rock-befreit ist. Und viel zu selten geht es richtig ab, wie etwa beim nach vorne gepeitschten „Nothing Left To Burn“. Unterm Strich haben die WONDERFOOLS hier wieder ein ordentliches Album abgeliefert, aber vom Hocker reißen wird es wohl niemanden.

Too Late To Die Young


Cover - Too Late To Die Young Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 43:20 ()
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... Of Frost And War

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Dass Allstar-Bands im Death Metal-Genre sehr gut funktionieren können, zeigen nicht nur die immer noch aktuellen Beispiele SIX FEET UNDER oder BLOODBATH, sondern seit Neuestem auch eine Kapelle namens HAIL OF BULLETS, die bereits Anfang des Jahres mit einem coolen Demo auf sich aufmerksam machen konnte. Nun liegt mit „… Of Frost And War“ das Debütalbum des Quintetts vor, das sich aus Martin Van Drunen (ASPHYX), Theo Van Eekelen (Ex-HOUWITSER), Ed Warby (GOREFEST) und den beiden THANATOS-Gitarristen Paul Baayens und Stephan Gebedi zusammensetzt. Die Jungs haben sich vor einiger Zeit beim Saufen getroffen und darüber lamentiert, ob man nicht zusammen mal richtig schön oldschoolige Todesmucke machen könne. Herausgekommen ist dabei ein Album, das so ziemlich alles in seinem Genre wegbläst, was seit dem letzten, genialen BOLT THROWER-Streich „Those Once Loyal“ auf die Menschheit losgelassen wurde. Stilistisch (fast schon natürlich) irgendwo zwischen ASPHYX, GOREFEST und erwähnten englischen Panzerfahrern angesiedelt, hauen einen Hassbolzen der Marke „Ordered Eastward“, „General Winter“, „Red Wolves Of Stalin“ oder die doomige Abrissbirne „Berlin“ mit einem heftigen Punch geradewegs aus den Birkenstock. Die Songtitel verraten bereits, dass das Konzept des Albums vom Zweiten Weltkrieg handelt, und nichts Anderes als musikalischer Weltkrieg wird von dieser Band zelebriert. Martin Van Drunen röhrt brachial wie eh und je und hat scheinbar gegenüber früher noch ein paar Schippen Kotzbrocken nachgelegt, was perfekt zum stumpfen, dabei dennoch musikalischen Inferno der Band passt. Lange Rede, kurzer Sinn: Death Metaller müssen „… Of Frost And War“ besitzen, damit sie weiterhin mitreden können, denn dieser orange Haufen hat hier eine unglaublich geile Scheibe vorgelegt, die hoffentlich nicht das einzige Werk dieser sich anscheinend blind verstehenden Truppe bleiben wird. Live übrigens abzufeiern/lobzupreisen/anzubeten auf dem diesjährigen „Party.San“-Festival!

... Of Frost And War


Cover - ... Of Frost And War Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:5 ()
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Tales Of The Ancient Age

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Retro-Sound ist schon wieder mehr als out? Mag sein, aber den kalifornischen ANNIHILATION TIME geht das sonstwo vorbei. Der 2001 gegründete Fünfer mischt auf seinem dritten Album Punkrock, Metal und Classic Rock, als wenn die 80er nie aufgehört hätten. Dreckige Gitarrenriffs treffen auf zweistimmige Läufe und hingerotztes Punkrock-Gebölke, dazu ist noch alles in feinstem analogen Garagen-Sound gehalten. Insgesamt klingt das wie eine Mischung aus BLACK SABBATH und BLACK FLAG, und stellenweise fühlt man sich an die Kollegen von VALIANT THORR erinnert - ohne dass ANNIHILATION TIME jedoch an deren Ideenreichtum herankommen. Überhaupt wird die Scheibe auf Dauer dann auch etwas eintönig, denn es geht ohne nennenswerte Highlights einfach nur grade durch. Immerhin muss man der Band aber zugute halten, dass sämtliche Klischees mit einem Augenzwinkern verbraten werden, und was wirklich beeindruckt, ist die grenzenlose Energie und Spielfreude, die hier rübergebracht wird. Nur allzu ernst nehmen kann man das alles eben nicht, aber das tut die Band offenbar auch nicht. Die Jungs wollen einfach nur ordentlich Lärm machen und ihren Spaß dabei haben – und Spaß haben kann man mit ihrer Mucke allemal!

Tales Of The Ancient Age


Cover - Tales Of The Ancient Age Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:26 ()
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The Diseased And The Poisoned

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CARNIFEX aus dem sonnigen San Diego haben sich einer bösen Mixtur von Death Metal und Hardcore verschrieben, die oft unter dem Label Deathcore verkauft wird, aber irgendwann ist auch mal gut mit immer neuen Schubladen. Vor ein paar Jahren wären die Scheiben noch unter Death Metal gelaufen, allen Hardcore-Einflüssen zum Trotz. Ist letztendlich aber auch egal, dem JOB FOR A COWBOY-Kid wird der Silberling ebenso gefallen wie dem alten Totmetaller. CARNIFEX machen es dem Genrefan auch leicht und liefern eine solide Leistung ab, die zwar nicht herausragend ist, aber immer noch deutlich über dem Mittelmaß-Niveau bleibt. Bei aller Brutalität sind die Songs abwechslungsreich, der Gesang neumodisch-brutal und die Produktion erstklassig. Im Grunde alles gut, auch wenn CARNIFEX den Vorwurf nicht entkräften können, zu schnell einen Nachfolger ihres 2007er Debüts nachgeschoben zu haben, etwas mehr Zeit und Feinschliff hätte aus dem ein oder anderen guten Song eine echten Hit machen können. So bleibt es bei einer guten Platte.

The Diseased And The Poisoned


Cover - The Diseased And The Poisoned Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 33:15 ()
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Empty Faces

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Nix Neues in den Wolken des verdunkelten Himmels. DARK SKY ist nicht der richtige Name für die Jungs aus Rottweil (was auch nicht der richtige Hund wäre), die Musik ist eher fröhlich als dunkel, die Süddeutschen musizieren irgendwo zwischen PRETTY MAIDS, JADED HEART und allerlei anderen Bands, die heute zum Hard Rock zählen. Nichts Neues, kaum ein Alleinstellungsmerkmal, alles klingt wie schonmal gehört, aber dennoch nett. Nett, ja nett, denn das Album tut keinem weh, nicht mal absolute Genrehasser werden der Band ihre Fertigkeiten absprechen. Gelungene Ballade, flotte Mitgehnummern, groovige Metal-Riffs, coole Rock-Melodien, alles prima soweit. Nicht okay, weil ausgelutscht, scheint wohl ein „Maniac“-Cover, auch, wenn's rockig klingen mag. Und zudem mutet diese Scheibe ein wenig mehr anbiedernd an als der sehr gute Vorgänger „Living And Dying“. Aber das ist ein ganz persönlicher Eindruck, denn Genre-Liebhaber werden diese Scheibe schlichtweg – ähem – lieben.

Empty Faces


Cover - Empty Faces Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:13 ()
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Mare Nostrum

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Wären alle Songs so cool, wie das eröffnende Titelstück (das auch ohne das kurze Geträller einer Opern-Else sehr gut funktioniert hätte) und das abschließende „Stormlord“, dann wäre diese Scheibe der seit 17 Jahren musizierenden Italiener eine richtig gute. Immerhin haben sie ihren schon immer völlig überflüssigen Keyboard-Kitsch über Bord geworfen und klingen jetzt nicht mehr wie ein vergilbtes Dimmu-Abziehbild. Wie sie nun aber klingen? Naja sie machen angegotheten Black Metal mit wechselnden Tempi und abwechselnden Growl- und Kreisch-Gesang, aber auch gotisches Frustgebrummel. Mundorgel und vielerlei Breaks sorgen zudem für Überraschungsmomente. Das ist alles weder sonderlich spannend noch tierisch ausgefallen und dennoch gelingt den Stiefel-Urgesteinen mit recht begrenzten Mitteln (und neuem Labelvertrag), tolle Ohrwürmer zu schreiben. Wie eben das Titelstück. Wer aber echt kalten nordischen Black Metal oder wenigstens ein Album auf gleichbleibendem Niveau sucht, der ist hier hoffnungslos verloren. Schade, denn live sind die Jungs unglaublich sympathisch – im Gegensatz zu ihrer Fußball-Nati… Nein, Stopp, ich wollte doch nix zu EM sagen…. Höre ich halt noch Mal Song eins.

Mare Nostrum


Cover - Mare Nostrum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:50 ()
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Sängerkrieg

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Sie sind fester Bestandteil der Szene und beinahe ein Markenname für eine ganze Musikrichtung geworden. Nach einigen albumfreien Jahren klingt „Sängerkrieg“ kein bisschen müde: Trotz recht banalem Chorus, eine Mischung aus Abzählreim und Kinderlied, überrascht der rockige Grundtenor des Openers „Sieben Köche“. Die Querverweise sind deutlich und doch mehrdeutig, der Titelsong überrascht dann aber mit Textzeilen wie „...bald da gibt’s am Arsch die ersten Falten, ein In Extremo der wird niemals knien“ (aus „Sängerkrieg“) - mit dieser selbstbewussten Selbstironie dürfen sie meinetwegen selbst im Rollstuhl noch auf die Bühne. Ihr Sound aber spricht Bände, dass sie davon noch weit entfernt sind: Es dominiert ehrlicher Rock, bei dem die Dudelsäcke und sonstiges Mittelalterinstrumentarium bestenfalls gleichberechtigt mit den Gitarren sind – die Ausnahmen sind die „reinen“ Mittelsongs wie „Zauberspruch“ oder das ruhig-schnarchige „Requiem“. Die Hymne des Albums ist neben der ausgekoppelten Maxi „Frei Zu Sein“ und den ersten beiden Tracks recht klar „In Diesem Licht“ geworden – hier stimmt die Balance aus lässigem Bass und Gitarren in den Strophen und einer extrem eingängigen Dudelsackpassage mit packendem Rhythmus im Chorus einfach perfekt. Mir persönlich sind die klassischen Balladen aller Mittelalterbands zu kalkuliert, da machen IN EXTREMO keine Ausnahme und das EDITORS-Cover „An End Has A Star“ steht qualitativ bei weitem nicht auf einer Stufe mit ihren restlichen Songs. Die unorthodox eingesetzten Riffs in „Mein Liebster Feind“ oder etwas seltsam anmutenden Percussionphasen am Anfang von „Sängerkrieg“ sind aber nur zwei von vielen angenehmen Details die es zu entdecken gibt. IN EXTREMO sind eine verlässliche Größe geblieben!

Sängerkrieg


Cover - Sängerkrieg Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 55:34 ()
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Lion Of Judas

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Wieder so eine Platte, bei der die Frage aufkommt, warum die Band nicht einen Song mehr aufgenommen hat, um über die 30-Minuten-Marke zu kommen. Das kann doch nicht so schwer sein. Ist ja nicht so, dass ELYSIA übermäßig komplexe Songs schreiben, im Gegenteil. Der kanadische Haufen geht zwar recht sperrig zur Sache, zu komplex sind die Songs dabei aber nicht aufgebaut. Death Metal, Hardcore und Punk werden dabei munter gemischt, ohne dabei Klasse von CANCER BATS zu erreichen, ELYSIA geht da das Händchen fürs Songwriting ab, auch wenn mit vielen Tempo-Wechseln, die von Doom-mäßig bis Blastparts reichen, für Abwechslung gesorgt werden soll. Kein Song will dabei die Ohr/Hirn-Schranke durchbrechen und sich für längere Zeit in der grauen Masse des Hörers festsetzen. „Lion Of Judas“ ist zu sehr Stückwerk, zu belanglos und zu mittelmäßig, um dieses Kunststück zu schaffen.

Lion Of Judas


Cover - Lion Of Judas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 28:10 ()
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Deadly Bossanova

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CLAUS GRABKE hat viele Talente, in seiner Biografie lassen sich Skateboard-Weltmeister, Modelabel, MTV, Studiobesitzer und Musiker finden. Dass so einer auch mit Mitte 40 noch keine Lust auf einen gewöhnlichen Lebensstil hat, ist nicht weiter überraschend. Unter eigenem Namen macht er schon länger Musik und hat, gemeinsam mit seinem Sohn Fynn am Bass, „Deadly Bossanova“ fertig, auf dem er zehn Songs zum Besten gibt. Der CLAUS GRABKE-Sound des Jahres 2008 lässt sich schwer in Worte fassen, irgendwo im heftigen Rock mit Noise-Einschlag bewegt der sich. „Stranger“ hat sogar einen unterschwelligen Blues-Touch, schwitzt aber gleichzeitig Garage-Punk aus jeder Pore. Und wer den Mann schonmal live gesehen hat, weiß um die Intensität, mit der er und seine Mitstreiter zur Sache gehen. Es ist ihnen gelungen, dieses Feeling auf den Silberling zu bannen, was den Hörer anfangs leicht überfordern kann. Wer sich Zeit nimmt, wird den Charme der Songs entdecken und selbst sperrige, noisige Nummern („Tip Toe Airwaves“) zu schätzen lernen. „Deadly Bossanova“ ist eine Platte, die entdeckt und erobert werden will. Keine leicht zu habende Platte für eine Nacht, sondern eine Scheibe, die Leidenschaft und Ausdauer erfordert, dann aber auch für die Ewigkeit interessant bleibt. Und genau so soll gute Musik doch eigentlich sein.

Deadly Bossanova


Cover - Deadly Bossanova Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:29 ()
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Land

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Mit ihrem 2003 aufgenommenen und selbst vertriebenen, aber erst 2006 über Napalm Records offiziell veröffentlichten Debütalbum „Eric The Red“ legten die Folk Metaller von den Färöer Inseln ein echtes Hammeralbum vor, dem sich ebenfalls 2006 das etwas sperrigere, schwerer zugängliche „Ragnarok“ anschloss. Nun steht mit dem schlicht betitelten „Land“ das dritte Album von Heri Joensen und Co. vor der Tür, das wieder einen Tick eingängiger ausgefallen ist. Was auffällt, ist, dass die Band zunehmend, beziehungsweise noch mehr als früher, auf mehrstimmigen Gesang und Chöre setzt, vor denen es auf „Land“ nur so wimmelt. Man fühlt sich stellenweise an eine Folkversion von BLIND GUARDIANS „A Night At The Opera“ erinnert, wobei hier aber nicht 357 Spuren übereinander gelegt wurden und alles authentisch und angenehm rau klingt. In Sachen Songwriting haben TYR jedenfalls wieder ein paar Schippen nachgelegt (auch wenn leider kein Megahit der Marke „Regin Smidur“ oder „Raimund Hin Unge“ vorhanden ist) und präsentieren etwa mit dem bombastischen Opener „Sinklars Visa“, dem balladesken „Valkyrjan“ oder dem wuchtigen Titelsong einige richtig gelungene Nummern, mit denen die Truppe ihren inzwischen sehr eigenen, leicht obskuren Stil weiter perfektioniert, und die jedem Folk Rocker gefallen dürften, zumal der Erstauflage des Albums (einem schmucken Digipak) eine DVD mit dem 50-minütigen Live-Gig der Jungs in Wacken vorliegt. Nur warum man den „Eric The Red“-Bonustrack „Hail To The Hammer“ für „Land“ noch einmal verwurstet hat, ist zumindest mir nicht ganz klar.

Land


Cover - Land Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 68:28 ()
Label:
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