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The Cult Of Wuotan

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Zimbern, Tacitus, Germanen, Batavia, Cherusker – der belgische Pagan-Verbund hat tief in der Historienkiste gekramt und sein Interesse für die anständigen Germanen gefunden. Bei soviel Affinität zu den Ahnen-Germanen ist es kein Wunder, dass der angeschwärzte Pagan Metal der Flamen auch geradezu wagnerianische Bombast-Parts in sich trägt. Ansonsten würzen sie ihre räudige Mucke immer wieder mit episch-atmosphärischen Parts, die Erinnerungen am wundervolle Bathory-Zeiten aufkommen lassen. Dabei schrecken die Nachbarn auch vor weiblichem Gesang (sparsam eingesetzt, nicht zu feenhaft) zurück. Im Gegensatz zu „The Völsung Saga“ haben sch Pan-Germanen weiter gesteigert, wirken kompakter, auch, wenn der Sound noch ein wenig dichter sein könnte. Vom einer harten Falkenbach-Variante sind THEUDHO zu dem gewachsen, was sich auf die Fahne geschrieben haben: einer Band, die „Blackend Pagan Metal“ macht. Und so wechseln sich eindringliche Melodien, harte Schwarz-Metall-Parts, simple Metal-Rhythmen, beinahe romantische Epik und sogar Bombast-Black-Keyboard-Sekunden ab und verquicken sich zu einer wirklich stimmigen Mischung.

The Cult Of Wuotan


Cover - The Cult Of Wuotan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:58 ()
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Rotting Paradise

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NASUM-Nachlassverwalter Anders hat mit COLDWORKER ein neues Kind gefunden, dessen Debüt „The Contaminated Void“ schon erste Sahne war. „Rotting Paradise“ zeigt, dass die Qualität des Vorgängers kein Zufall war, sondern kann im Gegenteil nochmal eine Schippe drauflegen. Neu-Shouter Daniel (RUIN) liefert eine sehr guten Einstand ab und passt sich dem COLDWORKER-Niveau locker an. Das ist generell sehr hoch, wie die zwölf gnadenlos brutalen und sehr intensiven Songs beweisen – kein Ausfall ist darunter, auch wenn das Niveau nach hinten raus einen Tick niedriger wird. Aber allein die ersten vier Songs sind den Kauf des Albums wert, so gut war Death Metal schon lange nicht mehr! COLDWORKER haben ihre Einflüsse aus der Ami-Schiene, Schwedentod und (natürlich) Grindcore in packende Songs gebracht, die voller Groove und Brutalität gleichermaßen sind. Über die Güteklasse der Produktion muss eh’ kein Wort mehr verloren werden, u.a. Dan Swanö und das Soundlab bürgen da für Qualität. „Rotting Paradise“ ist eine rundum gelungene Death Metal-Platte, die sich in die Spitze der diesjährigen Releases katapultiert!

Rotting Paradise


Cover - Rotting Paradise Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:2 ()
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Lesson In Aggression

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Geil! Da sag noch mal einer, es gebe keinen Nachwuchs im Metal, und ich meine Metal! Normal zockt jede Teenie-Band heutzutage Metalcore aus dem Hüpfburg-Riffbaukasten, alles möglichst aggro, dagegen und coolerweise noch inklusive Verzicht auf allerlei Annehmlichkeiten wie Bier und Schnitzel vom Tier, weil Straight Edge auch cool ist, und man so besser die Mädels rumkriegt. Ja, Leute, so siehts leider viel zu oft aus, aber es gibt Ausnahmen: TORMENTOR aus Guben in Brandenburg etwa, die von den heute 13-jährigen (!!!) Max und Dima gegründet wurden. Mit Bier läuft zwar (offiziell) noch nicht viel, aber dafür mit Thrash. Jau, Thrash! Die als Trio aufrockende Band nennt als Haupteinflüsse unter Anderem METALLICA, KREATOR, SODOM und DESTRUCTION und haut ein echtes Brett heraus, das angesichts des Alters der Mitglieder wirklich überrascht, wenn man bedenkt, dass die Jungs in etwa zur Welt kamen, als METALLICA mit „Load“ bereits jeglichen künstlerischen Anspruch an der Garderobe abgegeben hatten. Zwar klingt „Lesson In Aggression“ noch sehr holprig, aber genau das macht TORMENTOR auch sympathisch, und schließlich waren auch die ersten SODOM-Scheiben alles andere als musikalisch reif oder „erwachsen“. Wer also auf Old School-Thrash mit rotzigem Kotzgesang (Max und Dima, die sich songdienlich abwechseln, machen ihre Sache schon sehr ordentlich) steht, sollte sich dieses sehr hörenswerte Demo über die „Myspace“-Seite der Band für fünf Euro (plus 1,50 Euro für Versand) zulegen und macht garantiert nichts falsch. Lediglich an ihrem Englisch (ein Songtitel wie „Speaks Your Testament“ lädt doch zum Schmunzeln ein) müssen die Jungs noch feilen, aber auch hier verweise ich an eine große Band wie die SCORPIONS, deren alte (aber saugeile) Platten vor schiefen Anglizismen nur so trieften, und die damit bis heute so ihre Problemchen haben…

Lesson In Aggression


Cover - Lesson In Aggression Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 13:25 ()
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Stonefuze

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Nachdem sich die schwedischen CORNERSTONE mit den vorherigen Alben nicht gerade steigerten, gaben sie den Löffel vollends auf und mutierten zu STONEFUZE. Die Band wiederum (wie unter „Bands“ zu lesen) schmiss ja schon in den Neunzigern CDs auf den Markt. Jetzt heißt es also „Back to the Roots“ – und tatsächlich, die Wurzeln schmecken muffig. Vorhersehbarer Otto-Schnauzbartträger-Verbraucher-Metal schlimmster Couleur – irgendwo zwischen Guns And Roses. Was in den Achtzigern bei teutonischen Heavy-Metal-Bands vielleicht zumindest charmant wirkt, geht heutzutage gar nicht mehr. Langweilige Riffs, eine Stimme ohne Identität, Songs und Soli von der Stange, Klischee-Texte wie „Fire and Flames“, „Motor Music“ oder „Pour Some Love“ (nebenbei vielleicht der ödeste Stampfer ever) – da ist der nicht unbedingt fette und selbstproduzierte Sound noch das Beste. Unsäglich bleibt das auch das Ende: Das Ozzy-Feeling versprühen wollende „Unknown“ hat aber auch ein Gutes: Es umschreibt die vermeintliche Zielgruppe.

Stonefuze


Cover - Stonefuze Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:58 ()
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Travel Now Journey Infinitely

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Ein norwegisches Konzertinstitut beauftragt ein paar Langhaarige, qualitativ hochwertige Musik zu veröffentlichen. Also kommen Grutle, Ivar und Ice Dale (als ob die bei Enslaved nicht schon genug wären…) zusammen mit ein paar coolen Mädels von Fe-mail, und schon ist TRINACRIA fertig, jetzt sogar eine Band. Das Debüt-Album ist eine erstaunliche Reise (Hört, Hört!) durch die Welt des Post-Noise und Extrem-Metal – eine Mischung aus Isis, Cult of Luna – und vielleicht sogar Enslaved? Fest steht, dass diese Scheibe den Hörer über alle Maßen fordert, aber irgendwann auch mit überwältigenden Momenten belohnt. Augen zu und durch ist das Motto – und das im gut gemeinten Sinne. „Travel Now Journey Infinitely“ ist so zäh wie homogen, so schön wie düster, so experimentell wie traditionell so psychedelisch wie 08/15. Genre-Grenzen sind den NorwegerInnen fremd wie stumpfer Stillstand und schüchterne Prüderie. Mit dem Album muss sich der Hörter beschäftigen, es ist sicherlich nicht so innovativ wie gewollt, aber dennoch ungemein interessant. Ist ja auch kein Wunder – wenn Grutle und Co. mitmischen - schönen Dank nochmals an die Institutsleitung.

Travel Now Journey Infinitely


Cover - Travel Now Journey Infinitely Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 47:10 ()
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The Red Line Archives

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Wenn mir selbst unser allergrößter RED HARVEST-Fan Memme, der die Norweger über alle Maßen verehrt, erzählt, das neue Album sei großer Mist, dann scheint irgend etwas nicht zu stimmen! Und tatsächlich: „The Red Line Archives“ hat mit den letzten Industrial-Vorschlaghämmern „Internal Punishment Programs“ und „A Greater Darkness“ kaum noch etwas am Hut. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein Remixalbum, auf dem Songs vergangener Scheiben wie „Cold Dark Matter“, „Sick Transit Gloria Mundi“ oder eben „Internal Punishment Programs“ verwurstet werden. Hinzu gesellen sich ein paar Stücke, die Zusätze der Marke „Full Version Mix 2008“, „Dunkelheit Version 2008 Mix“ oder einfach nur „Remix 2008“ tragen, was gruseligerweise Erinnerungen an grottige Dance Floor-Acts weckt, deren Fans RED HARVEST aber zum Glück nicht zu befriedigen versuchen. Dennoch ist das Album nahezu komplett elektronisch ausgefallen; die schweren, walzenden Gitarrensalven sind fast vollständig in den Hintergrund gerückt. Stücke wie „Dead“ oder „Last Call“ liegen nun irgendwo zwischen Science Fiction-Soundtrack, kühler Endzeitatmosphäre und LSD-Drogenrausch, womit man auch als stilistisch offenherziger Metaller erstmal klarkommen muss. Hat man sich aber nach zwei bis drei Durchläufen an das synthetische Soundkonstrukt gewöhnt, dann kann man dem albtraumhaften, tatsächlich atmosphärisch-bösen Szenario durchaus etwas abgewinnen, auch wenn hier eine Scheibe vorliegt, die wahrscheinlich eher als Exot in die Geschichte dieser Ausnahmeband eingehen wird…

The Red Line Archives


Cover - The Red Line Archives Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:44 ()
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Scherben

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Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten und an VON BRANDEN dürften sich die Gemüter wahrscheinlich beispielsweise scheiden. Unbestritten sagen kann man wohl, dass der gelegentliche Einsatz eines Schifferklaviers sicher nicht alltäglich ist sowie dass Von BRANDEN auf einigen Songs einen nicht unstimmungsvollen Klangteppich in den Hintergrund legen. Damit dürfte der Konsens dann aber möglicherweise auch schon sein Ende erreicht haben. So lässt sich beispielsweise darüber streiten, ob besagter Klangteppich wirklich im Hintergrund liegt, denn streng genommen ist er über nicht unbeträchtliche Zeitdauer hinweg lauter als der Gesang. Ansichtssache bleibt dabei, ob das nun gut oder schlecht ist, da sich einem über große Teile des Albums hinweg ein wenig die Frage stellt, ob, dem Gesang nach zu urteilen, der Albumtitel deswegen "Scherben" lautet, weil Sänger Solarian von Branden vielleicht ebensolche verschluckt hat. Dabei kann der Mann durchaus auch anders, wenn er nur will- bewiesen auf "Vergessen" und "Winter". Besagtes "Winter", das den Abschluss des Albums bildet, fällt auch als melodischster (und wohl bester) Song des Albums mit einem herrlich fragilen Klavier auf. Dass es sich dabei um ein Tori- Amos-Cover handelt, stellte die Autorin in Unkenntnis des Originals dabei erst bei einem verspäteten genaueren Blick auf die Trackliste fest, es erklärt aber den plötzlichen Anfall von gesanglicher Melodieverbundenheit. "Winter" mit seinen Kontrasten aus ruhigen, schon regelrecht fragilen Elementen auf der einen und harten Gitarren auf der anderen Seite könnte sehr gelungen sein, würde nicht der Gesang es im Refrain in bereits oben schon erwähnter Glasscherben- Manier mehr oder minder kaputt krächzen, was zur Grundstruktur des Liedes leider nicht besonders gut passt. Alles in allem ist "Scherben" also eindeutig eher Leuten ans Herz gelegt, die sich nicht an schon an Death Metal-grenzendem Gesangsstil stören, abrt trotzdem gern sphärische Klänge im Hintergrund haben.

Scherben


Cover - Scherben Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:49 ()
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Antiqvam Exqvirite Matrem

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„Wir sind keine Viking-Metal-Band, wir machen „Cantabrian Pagan Metal“ – gibt die Band in der Bio bekannt. Aha. Soso. Spanien also, die Gegend um Santander. Was das Heidnische da ausmacht, ist mir nicht bekannt, wohl aber, dass sich die Musik der Jungs vom Ebro auf viele typische Trademarks beschränkt. Die Kelten lassen dann eben via schräger Flötentöne grüßen („Trasla Galerna“ ist diesbezüglich zeitweise eine Zumutung). Und auch die Breaks und Gitarrenparts klingen manchmal wenn nicht schief dann aber zumindest hakelig. Zumal auch der Sound irgendwie nicht gerade das Met vom Horn ist. So gern ich der Band so viel Gutes attestieren würde wie sie Herzblut in diese Veröffentlichung gesteckt zu haben scheint, eine Band wie Xerion aus Galicien ist diesen Iberen meilenweit voraus. Trotz guter Ansätze wie im flotten „Bellum Cantabricum“ oder im zehnminütigen Abschluss „Lunarian“ ist das Album nur für absolute Paganisten, Komplettisten und Exotisten zu empfehlen.

Antiqvam Exqvirite Matrem


Cover - Antiqvam Exqvirite Matrem Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:26 ()
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Furor Arma Ministrat

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2002 war die Apokalypse der Verdammten, der BLOODLUST-Nachfolger, ein – äh - eben verdammt hartes Death-Metal-Album polnischer Couleur. Das wäre 2002 auch dieser lateinisch betitelte Bolzen des Hasses gewesen. Nur ist er auf Empire 2005 erschienen (und hier eben erst 2008, mal wieder ein Re-Release von Metal Mind – Hilfe, wie viele Scheiben haben Empire noch raus gebracht und welches Label ist als nächstes am dransten???). Und heute klingt das wirklich gut eingespielte, mit fettem Sound versehene und all den Genre-Größen kaum (aber eben doch) nachstehende Werk wie schon mal gegessen. Klar, es schmeckt aufgrund der kompromisslosen Härte, der abgrundtiefen (aber auch monotonen) Wutgesänge, des hohen Tempos der wilden Soli und der vielen Breaks. Aber es groovt eben zu selten, Eigenständigkeit ist eh nicht erwünscht. Und so werden alle, die von VADER, DEICIDE und Co. nicht genug bekommen, jubilieren. Vielen anderen bleibt statt „Furore“ nur die Langeweile…

Furor Arma Ministrat


Cover - Furor Arma Ministrat Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:43 ()
Label:
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Eryx

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GLORIA MORTI sind wieder da – zwar nicht unbedingt mit Glanz und Gloria, dafür aber mit Pauken und Trompeten. Im übertragenen Sinne natürlich. Dass die Band einfach gut sein muss, beweist schon allein die Tatsache, dass sie bei Cyclone Empire gelandet sind, ein Name, der für absolute Qualität bürgt. Und die Finnen machen ihre Sache wie schon auf sämtlichen Vorgängern, haben ihren Stil aber sicherlich mit der Zeit reifen lassen. Und so mischen sie Death Metal mit leichtem Black-Einschlag bis hin zum Grind, ungewöhnliche Keyboard-Parts nicht zu vergessen. Als erste Anhalt dienen vielleicht Zyklon, insgesamt aber geht es nicht sooo extrem zu, manchmal sogar auch progressiv. Insgesamt also gibt extremen Metal mit nicht unmoderner Ausrichtung, die aber weder zu anbiedernd wirkt, noch in irgendeiner Weise klebrig oder plump bombastisch. Wer sich die Zeit nimmt, dieses Album wirken zu lassen, der wird eine echte Überraschung, ein kleines Szene-Highlight entdecken.

Eryx


Cover - Eryx Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:27 ()
Label:
Vertrieb:

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