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Versus The Throne

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LEFT TO VANISH haben bei der Auswahl des Coverbildchens entweder ihren schrägen Humor bewiesen oder einen LSD-Trip geschmissen. Musikalisch gehen sie nüchterner zu Werke und hauen dem Hörer auf „Versus The Throne“ elf brutale Death Metal-Geschosse um die Ohren (Deathcore ist ja wohl die blödeste Bezeichnung ever), die keine Gefangenen machen. Vordergründig konzentrieren die fünf Amis sich auf schleppende Beatdown-Parts, anständige tiefe Growls und gelegentliche Blastparts, aber wer sich Zeit für die Platte nimmt wird feststellen, dass LEFT TO VANISH mehr zu bieten haben, gerade die Gitarrenarbeit hat einige (melodische) Überraschungen parat. So wird den Songs Tiefe verliehen und verhindert, dass die Scheibe zu schnell ausgelutscht ist. Wer sich darauf einlassen kann, bekommt eine solide Death Metal-Scheibe, die zwar keinen Smash-Hit aufweisen kann, aber dafür einen Haufen guter Songs, die sich alle auf gleich hohem Niveau bewegen und das Totmetallerherz erwärmen können.

Versus The Throne


Cover - Versus The Throne Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 42:59 ()
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We Are Our Ghosts

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Es gibt nur wenige Scheiben, bei denen jeder Song knallt, „Slaughter Of The Soul“ oder „The Things We Carry“ beispielsweise. Bei den meisten Alben stellt sich aber irgendwann das Gefühl haben, dass die Reihenfolge der Songs nicht wichtig war und einige als Füller herhalten mussten. Ganz anders sieht es da bei „We Are Our Ghosts“ aus, dem Debütalbum von LLYNCH: die Scheibe ist ein Gesamtkunstwerk, bei dem die Songs gemeinsam ein komplexes akustisches Netz bilden, ohne Anfang und Ende klar zu definieren. Der Saarbrücker Haufen bewegt sich im Rahmen des Postcore-Genres, ohne sich zu sehr an Größen wie CULT OF LUNA zu orientieren, nur gelegentlich kommen ISIS’sche Klänge zum Vorschein. LLYNCH schaffen es, eine eigene Identität zu entwickeln, bei der krachige Gitarrenwände spielerisch leicht in ruhige Passagen übergehen und die Songs facettenreich, mitreißend und emotional sind. Beim Gesang gibt es kaum Postcore-typisches Gebrüll, sondern Metalcore-Töne, was erstaunlich gut in den Gesamtsound passt. Experimente mit Frauengesang passen ebenso fugenlos in die Musik, wie „Morla“ beweist. Hier waren Könner am Werk, die ihrer eigenen Vision gefolgt sind und eine großartige Platte geschrieben haben, die ein unerwartetes Highlight zum Jahresende darstellt.

We Are Our Ghosts


Cover - We Are Our Ghosts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 64:58 ()
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... 'Till Death Do Us Part (Live In Germany)

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Die US-Metaller SACRED OATH aus Connecticut haben sich seit über 20 Jahren mehr schlecht als recht über die Distanz gerettet, ohne groß Staub aufzuwirbeln – eine der klassischen Bands aus der zweiten Reihe eben. Ganze zwei Demos, zwei Alben und eine Compilation kann die Band um Gitarrist und Sänger Rob Thorne bis heute vorweisen, nicht viel, aber genug um einige Underground-Fans zu gewinnen, die SACRED OATH auf dem „Keep It True IX“ am 3. November 2007 in der Dittigheimer Sporthalle bewundern durften, was auf „… ’Till Death Do Us Part“ livehaftig konserviert wurde. Nur leider sind die Fans auf diesem Livealbum kaum zu hören, lediglich mal ab und an im Hintergrund erahnbar, obwohl der Gesamtsound in Ordnung geht und authentisch und deutlich besser tönt als die meisten Bootlegs. Gäbe es nicht einige sehr sympathische Ansagen des Frontmannes, dann eröffnete sich dem Hörer erst nach einer gewissen Zeit, dass es sich überhaupt um eine Livescheibe handelt. Auch die Songs von SACRED OATH sind zwar nicht übel (ganz besonders das coole „Queen Of The Night“ – Maiden ahoi!), aber auch keine Reißer, was vielleicht erklärt, warum die Band selbst in Genre-Kreisen nie den Status von HELSTAR oder JAG PANZER erreichen konnte. „… ’Till Death Do Us Part“ eignet sich daher nur für echte Fans der Band und unter Umständen noch für diejenigen, die einfach nur letztes Jahr auf dem „Keep It True IX“ dabei waren und den Gig gut fanden. Solide Geschichte, aber leider auch nix Essentielles.

... 'Till Death Do Us Part (Live In Germany)


Cover - ... 'Till Death Do Us Part (Live In Germany) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 64:40 ()
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Bloodfall Of Flesh

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Inzwischen kommen aus den ehemaligen Ostblockländern einige sehr hochkarätige (wenn auch leider politisch nicht immer einwandfreie) Bands, und speziell das Black Metal-Genre mit all seinen Schubladen ist beim einstigen Klassenfeind sehr beliebt. CAPITOLLIUM kommen aus der Ukraine und scheinen (wovon man sich auch auf ihrer „Myspace“-Seite überzeugen kann) primär von DIMMU BORGIR und ANOREXIA NERVOSA beeinflusst zu sein, was man eindeutig unterschreiben kann. Richtig böse klingt die Band daher nicht wirklich, sondern es wird versucht, die düstere Energie aus Keyboard-befeuerter Atmosphäre zu ziehen. Und genau das will nicht immer gelingen. Während die Dimmus diese Art von orchestralem, „romantischem“ Black Metal nahezu perfektioniert haben oder die göttlichen LIMBONIC ART trotz ihrer symphonischen Elemente richtig böse tönen, schaffen CAPITOLLIUM weder das eine noch das andere. Zu oft hat man eher das Gefühl, eine dieser unsäglichen Schwulst-Goth-Kapellen vor sich zu haben, was durch den weiblichen Zusatzgesang von Suor Regina, wie die Dame sich nennt, noch verstärkt wird. Zugegeben: mit dem melodisch wirklich gelungenen „Triumphator“ hat die Band einen echten Hinhörer geschaffen, den man in ähnlicher Form aber auch schon bei den Dimmus erhascht hat. Aber dass sich eine Klimpertruppe wie CAPITOLLIUM neben einem elektronisch unterlegten Hidden Track („Open The Gates“) an einer Coverversion von BEHEMOTH („Chant For Eschaton 2000“) versucht, ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Da waren die Augen wieder größer als der Mund oder so ähnlich… jedenfalls ist „Bloodfall Of Flesh“ für die Softies unter den Schwarzheimern zwar kein echter Fehlkauf, aber es gibt eine verdammt große Anzahl hochwertigerer Alternativen.

Bloodfall Of Flesh


Cover - Bloodfall Of Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:47 ()
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Chained

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Mit "Chained" erblickt das mittlerweile fünfte Studiowerk der schwedischen Kombo CRYSTAL EYES nun das Licht der Welt. Und weil die Band gleich von Anfang zeigen möchte, wo der Hammer hängt, bekommt man mit "Ride The Rainbow" gleich mal einen ziemlich druckvollen Up-Tempo-Song um die Ohren geknallt. "The Devile Inside" rockt eingängig und geradlinig, daneben tummeln sich klassische Metal- Schlachtgesänge und Kampfhymnen wie "Waves Of War", "Fighting" und das mit ruhigem Beginn versehene und sich dann zur Metal-Hymne steigernde "Shadow Rider". Ob es sich bei dem Titel des Midtempo-Rockers "Dying In The Rain" um eine zufällige Ähnlichkeit oder vielleicht doch eher um eine gezielte Anspielung auf AHAs "Crying In The Rain" handelt, das zu entscheiden bleibt jedem selbst überlassen, fest steht jedenfalls, dass CRYSTAL EYES einen deutlich fetteren Background aufbieten als erstgenannte. Und zum Ausklang gibt´s mit "Guardian" noch eine hübsche Gitarren-Ballade obendrauf.. Mehr braucht das Melodic Metal- Herz eigentlich nicht, um glücklich zu sein.

Chained


Cover - Chained Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 42:36 ()
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Darkness Ablaze

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Eine grundsätzlich ganz interessante Mischung aus Black- Death- und Viking Metal liefern uns DARKNESS ABLAZE aus Ludwigsburg, die ihr selbst betiteltes Debüt ordentlich produziert haben und zum Glück nicht ganz so wild auf der immer noch grassierenden Nordlichter-mit-Hörnern-Grippe herumreiten, sondern ihre Wikinger-Einflüsse recht geschickt in die Songs integrieren. Leider wirkt das Album ein wenig, als habe man mit aller Macht alles in die Suppe rühren wollen, was noch in der Küche zu finden war: blackmetallische Eruptionen, monotone Death-Grunts, fieses Gekreische und Keyboards, das alles garniert mit diversen Soli und Breaks/Tempowechseln… alles zusammen wirkt auf mich reichlich überladen und konstruiert und kommt leider kaum richtig auf den Punkt. Nicht falsch verstehen: Songs wie „Lonely March“ oder „Once Called For Redemption“ zeigen gute Ansätze und sind mitunter recht hörenswert, doch setzen DARKNESS ABLAZE für meine Begriffe zu wenige bis gar keine Highlights und lassen ihre konfuse Suppe einfach dahinköcheln. Nur habe ich die nicht unbegründete Befürchtung, dass die Küche, bedingt durch zu wenig Aufmerksamkeit, in Kürze kalt werden wird…

Darkness Ablaze


Cover - Darkness Ablaze Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 67:14 ()
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Dark Thrones And Black Flags

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Glaubt man Fenriz´ Linernotes im wieder mal sehr geil aufgemachten, fetten Booklet, dann ist ihm das Riff zur kultigen Hymne „Hiking Metal Punks“ beim Wandern im Wald in den vernebelten Sinn gekommen (womöglich noch hinter ´ner Tanne beim Abseilen eines Maximalpigmentierten, aber das lassen wir mal dahingestellt…), während das ebenfalls geile „Hanging Out In Haiger“ von seinem Trip nach Deutschland zu seinen Kumpels und jetzigen Labeluntergebenen OLD handelt… für einige alte Fans der Band mag das alles die totale Lächerlichkeit sein, aber ich nenne es künstlerische Freiheit. Selten bis nie zuvor hat eine Band dem Musikzirkus so schweinecool das nackte Gesäß gezeigt und gleichzeitig eine derart brillante Hommage an die Anfänge der Schwarzen Szene abgeliefert. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass sich das Duo gerne mal wiederholt, denn die Mischung aus alten HELLHAMMER-Sounds, rotzigem, riffbetontem Punk und einer gehörigen Prise Rock´n´Roll macht immer noch ordentlich Laune und überzeugt in seiner Authentizität um Längen mehr als das nur noch indiskutable Selbstabfeiern einer Band wie MANOWAR. Ein kleiner Unterschied zum Vorgänger „F.O.A.D.“ ist der einen Tick „bessere“ Sound auf „Dark Thrones And Black Flags“, der nicht mehr ganz so knarzig daherkommt, für Normalhörer aber nach wie vor ungenießbar ist. Und auch mit „The Winds They Called The Dungeon Shaker“, „Grizzly Trade“ oder dem grandiosen „Launchpad To Nohingness“ findet man erwartungsgemäß weitere richtig schön dreckige Granaten, die genauso erwartungsgemäß wieder für Diskussionen unter den Fans sorgen werden, ob das nun noch Black Metal sei oder nicht oder wie auch immer. Den Totalabschuss findet man übrigens auf der „Limited Edition“ in Form zweier kleiner Filmchen, die die beiden beim grenzdebilen Rumblödeln im Proberaum zeigen. Ich vergebe da gerne erneut den „Tipp“ für alle „Hiking Metal Punks“ und halte es mit der Meinung aller Anderen dazu ähnlich wie Nocturno Culto und Fenriz: ich setze mich da mit meinem fetten Arsch drauf!

Dark Thrones And Black Flags


Cover - Dark Thrones And Black Flags Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 65:6 ()
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This War Is Ours

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ESCAPE THE FATE haben vor Aufnahmen zu „This Wars Is Ours“ den Sänger gewechselt, Craig Mabbit (ex-BLESS THE FALL) steht seitdem hinter dem Mikro – und passt mit seiner Stimme genauso gut zum poppigen Emocore wie sein Vorgänger. Er bringt zwar eine eigene Note mit, kann sich aber weder groß vom Vorgänger noch von Genre-Kollegen Marke MY CHEMICAL ROMANCE absetzen, womit er zu ESCAPE THE FATE bestens passt, denn deren Auftrag ist es hörbar nicht, experimentell zu sein, sondern massenkompatible Musik zu machen. Zuckersüß-poppig, mit allem was zu Emo anno 2008 gehört (bis hin zum Layout und Bandfoto) kriegt die Zielgruppe zwölf gute Songs, die gut ins Ohr gehen und zum Mitsingen einladen. Gut gemacht, gut produzier, nicht mehr und nicht weniger. Wem das reicht, der kann mit „This War Is Ours“ nicht viel falsch machen – und sich zweifellos an tausend Forendebatten über den Sängerwechsel unterhalten.

This War Is Ours


Cover - This War Is Ours Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:28 ()
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United Nations

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Um die Frage, wer bei UNITED NATIONS außer THURSDAY-Sänger Geoff Rickley aktiv ist, wurde im Vorfeld viel Wind gemacht. So recht klargeworden ist das nicht, aber Bandnamen wie CONVERGE, MADE OUT OF BABIES und GLASSJAW wurden in den Raum geschmissen, womit für Credibility gesorgt sein sollte. Was die Herren unter dem Banner UNITED NATIONS abliefern, ist stressiger Screamo, der nichts mit beinahe-Emocore zu tun hat, sondern sich dem Screamo aus der Mathcore-/ Chaoscore-Ecke nähert. Hektische, chaotische Momente sind die Norm, unterlegt mit passend fiesem Geschrei – und gleichzeitig von herrlichen Melodien unterstützt, die für sich alleine eine völlig softe Scheibe ergeben würden. Hätte, könnte, würde gibt es hier aber nicht, dafür die nächste fast schon grindige Attacke, die „United Nations“ so prägen. Es spricht für die Erfahrung und das Können der Beteiligten, dass die knappe halbe Stunde nie langweilig oder extremst nervig wird und sich die Musik bei aller abgefahrenen Brutalität als hörbar entpuppt.

United Nations


Cover - United Nations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:22 ()
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The Chainsaw's Law

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Schaut man nach, wer „The Chainsaw´s Law“, das Debütalbum der Spanier INFERNOISE, produziert hat, springt dem erstaunten Hörer der Name des ehemaligen STRATOVARIUS-Masterminds Timo Tolkki ins Auge. Und wer jetzt noch denkt, der Haufen aus Madrid spiele True Power Melodic Metal mit den Keyboards auf elf, der irrt sich mal so richtig! „The Chainsaw´s Law“ bietet fett berifften Groove Metal der stampfenden Sorte, der eine mächtige PANTERA-Schlagseite offenbart. Sänger Rown Houland versucht sich als Feierabend-Phil Anselmo, was aber gründlich in die Buxe geht, denn außer reichlich monotonem Knarzen bringt der Mann mit dem kahlen Haupt nichts auf die Kette. Auch die Songs überzeugen nur mäßig und sind von einer zünftigen „Vulgar Display Of Power“-Gedächtnisorgie weiter entfernt als Bielefeld vom Meistertitel. Trotz der zugegebenermaßen richtig gelungenen, kraftvollen, bollernden Produktion, der Herr Tolkki dem Quartett auf den Leib geschustert hat, ist „The Chainsaw´s Law“ ein Debüt, das höchstwahrscheinlich in der breiten Masse versinken wird. Schade um das durchaus vorhandene, spielerische Potential der Band…

The Chainsaw's Law


Cover - The Chainsaw's Law Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:4 ()
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