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Run In The Blood

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Jawoll! Es gibt sie noch, die Death Metaller, die nicht versuchen, mit Blastspeed-Orgien den Hochgeschwindigkeits-Knüppelrekord zu brechen. Aus all den Blowjobs Für Cowboys und Möchtegern-VADERs stechen doch noch Szene-Versteher hervor, die Todesblei so spielen, wie er von Anfang an konzipiert war: roh, abgefuckt, dumpf und stumpf. CARNAL DESIRE aus Mannheim kennen ihre alten OBITUARY-, SIX FEET UNDER-, ASPHYX- und DEICIDE-Platten in- und auswendig und grooven ohne Pseudo-Aggro-Attitüde dermaßen gekonnt simpel und dreckig drauflos, dass einem das dämliche Grinsen gar nicht mehr aus der Visage fallen will. Ihre Songs hören auf Titel wie „No God“, „Ghoul“ oder „Defloration“, kommen mit kultigen Spoken Word-Intros daher und handeln von nicht vorhandener Religion, vorhandenen Blutlachen und bald nicht mehr vorhandenen Jungfernhäutchen. Dabei rumpelt das Trio richtig knackig das Haus, und Bassist Tim Fischer grunzt wirklich überzeugend; von modischen Screams keine Spur! Zudem passt der furztrockene, völlig unvoluminöse Sound von „Run In The Blood“ perfekt zu den eingängigen, durch die Bank stimmigen Songs. Wer mal wieder Death Metal in seiner Reinform hören möchte, sollte sich dieses erstklassige „Debüt-Demo“ für 6 Euro über die angegebene E-Mail-Adresse ordern und eine echte Underground-Überraschung abgreifen!

Run In The Blood


Cover - Run In The Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 27:19 ()
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Ravenous

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Seit ihrem Debüt vor knapp einer Dekade stehen die Schweden WOLF für erstklassigen, traditionellen Metal, der sich schon früh vom seinerzeit noch flammenden „True Metal“ gelöst hat. Nix Keyboard und Pseudo-Bombast-Chöre mit Schieflage, sondern (frühe) IRON MAIDEN (auch wenn diese im Gegensatz zu den ersten Werken der Band nicht mehr allzu präsent sind) und MERCYFUL FATE sind die Hauptpaten des wölfischen Klanggewandes. Daran wird auch auf „Ravenous“ nichts verändert, das seinen Vorgängern in kaum etwas nachsteht, auch wenn es – so viel schon vorab zum Fazit – nicht ganz so grandios ausgefallen ist wie die beiden Vorgänger und das famose „Black Wings“. Doch handelt es sich ausschließlich um winzige Nuancen wie etwa den etwas dumpfen, leicht „mechanisch“ klingenden Sound und die nicht immer völlig zwingenden Refrains, die „Ravenous“ im Vergleich zwar etwas schmälern, aber abgekoppelt von den letzten Werken (und denen der Konkurrenz) immer noch als eine erstklassige Scheibe dastehen lassen. Superbe Stücke wie der treibende Opener „Speed On“, die Diamantenkönig-Hommage „Voodoo“, die Mitgrölhymnen „Hail Caesar“, „Whiskey Psycho Hellions“ oder mein Favorit, das unterschwellig vor sich hinröchelnde „Love At First Bite“, gehören zum Besten, was die traditionelle Szene in den letzten Monaten zu bieten hatte und haben sich daher locker den „Tipp“ verdient. Der Wolf ist eine saustarke Konstante in der Szene geworden, die hoffentlich noch lange heult!

Ravenous


Cover - Ravenous Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:54 ()
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Boys Town

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Nach über zehn Jahren hat sich mit NASTY IDOLS eine der damals gefeierten schwedischen Sleaze/Glam Rock-Kombos wieder zusammengerauft und legt nun nach langer Pause mit "Boys Town" ein neues Album vor, das sich vom Sound her ziemlich nahtlos an die bisherigen Veröffentlichungen anschließt- das Rocken haben die Jungs also definitiv nicht verlernt. Etwas zwiespältig ist das Werk dennoch geraten, denn zum Teil beschleicht einen das bedauerliche Gefühl, man würde gleichzeitig zwei Gesangsmelodien hören: einmal die, die tatsächlich da ist, und zeitgleich die, von der man das Gefühl hat, sie solle eigentlich da sein, wobei letztere von Sänger Andy Pierce in diesen Fällen leider etwas plattgewalzt wird und dadurch vom Stimmumfang monotoner wirkt, als sie das müsste (Beispiele hierfür wären unter anderem "7 Year Itch" und "It´s Not Love"). Das ist sehr schade, denn eigentlich hat die Mehrzahl der Songs wirklich Ohrwurmpotential. Glücklicherweise aber ist dieses Phänomen nicht überall gleich stark ausgeprägt: der Titeltrack "Boys Town" und "Scar For Life" rocken trotzdem dreckig drauflos und bei den beiden Balladen "Nite Like This" und "It Ain´t Easy" demonstriert Andy Pierce, dass er sehr wohl in der Lage ist, sich auch mal in andere Tongefilde aufzuschwingen- und das geht dann auch prompt ins Ohr.

Boys Town


Cover - Boys Town Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:20 ()
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Corpus In Extremis – Analysing Necrocriticism

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GENERAL SURGERY bleiben sich treu (was sich ja leicht in true verdrehen lässt) und fahren auch auf „Corpus In Extremis – Analysing Necrocriticism“ die CARCASS Memory Lane weiter. Drei Jahre nach der coolen „Left Hand Pathology“ haben die Schweden 15 neue Songs auf CD gebrannt, die gewohnt groovy und gory sind. Die Riffs fräsen sich in den Schädel des Hörers, auch wenn GENERAL SURGERY keine Virtuosen an der Gitarre sind. Aber dafür wird mit medizinischer Präzision vorgegangen und auf Effektivität Wert gelegt. Natürlich wird das durch das Songwriting unterstütz, bei dem darauf geachtet wurde, dass die Songs zwar alle dem gleichen groovenden Grundmuster folgen, aber sich dabei so weit unterscheiden, dass im Laufe der 36 Minuten keine Langeweile aufkommt – ist ihnen gelungen. Die Schweden haben eine weitere gelungene Grind-Platte geschrieben, restlos überzeugen kann und der Zielgruppe das erste Highlight 2009 beschert. Und Live geht die Chose eh noch mal eine Nummer besser ab, also OP-Kittel an und los hingehen!

Corpus In Extremis – Analysing Necrocriticism


Cover - Corpus In Extremis – Analysing Necrocriticism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 36:22 ()
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Face It

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Das zweite Album von SAD BUT TRUE zeigt deutlich, dass der Fünfer aus Luxemburg nicht gerade konventionellen Punkrock spielt. Der melodische, aber dreckige Sound wird über weite Strecken durch Trompeten-Passagen begleitet, dazu wird sowohl in der Heimatsprache gesungen als auch auf Englisch, Französisch, Italienisch und Deutsch. Dabei haben die Jungs auch durchaus ein Händchen für Melodien, und immer wieder tauchen Hooks auf, die schöne Ohrwürmer abgeben. Zwar sind die Instrumente ziemlich bolzig und nicht immer ganz sauber gespielt, aber das geht völlig in Ordnung, denn die Gesamtenergie stimmt immer. Was allerdings stört, ist der Gesang, denn der kommt seltsam kraftlos daher und ist außerdem tonal an einigen Stellen ein bisschen daneben. Und auch die Trompete klingt in einigen Songs ganz witzig, in anderen aber auch ziemlich unpassend und nervt einfach irgendwann. Was aber wiederum für die Band spricht, ist, dass sie absolut sympathisch rüberkommt und wirklich etwas zu sagen hat: In ihren Texten – zumindest in denen, die ich verstehe – finden sich jede Menge Gesellschafts- und Sozialkritik. Ein Zeichen dafür, dass die Jungs es ernst meinen, ist, dass 3 Euro jeder verkauften CD an die Menschenrechtsorganisation Action Solidarité Tiers Monde gehen. Trotz der Message und der Originalität sollte aber noch am Gesang gearbeitet werden, und auch musikalisch ist vieles noch etwas unausgereift.

Face It


Cover - Face It Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 31:54 ()
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Vertrieb:
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Rewake

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Die deutschen Thrasher EMERGENCY GATE, die soeben eine Tour als Support von KREATOR begonnen haben, haben durch den Einstieg des ehemaligen SUIDAKRA-Fronters Matthias Kupka (der hier einen sehr hörenswerten Job erledigt) einen kleinen Bekanntheitsschub erlangt. Und so richtig puren Thrash wie Herr Petrozza und Co. spielt der Haufen auch gar nicht, sondern erinnert mit seinem sehr modern gehaltenen, melodischen Sound eher an eine Mischung aus SOILWORK, IN FLAMES und einem Hauch DEPRESSIVE AGE. Nur haben EMERGENCY GATE genau das Problem, dass sie über weite Strecken ebenso steril klingen wie erstgenannte schwedische Bands zuletzt, was „Rewake“ auch den typischen „Alles-schon-mal-woanders-(besser)-gehört“-Stempel aufdrückt. Ein cooler Ohrwurm wie „Of Stars And The Drifting“ weiß wirklich zu gefallen, aber eine dreiste Anbiederung an SENTENCED („Trust In Me“) muss nun absolut nicht sein. Ein Totalausfall ist „Rewake“ keineswegs, aber leider eine dieser Scheiben, die das Problem haben, eben weder richtig schlecht noch richtig gut zu sein. Wobei ich den Begriff „Durchschnitt“ in Reviews bekanntlich hasse…

Rewake


Cover - Rewake Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:32 ()
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The Harvest Floor

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CATTLE DECAPITATION haben nicht nur mit gutem Death Metal auf sich aufmerksam gemacht, sondern auch mit ihrem vegetarischen Lebensstil. Echt jetzt. Ganz großes Kino, macht ja sonst gar keine Band und ist ein richtig gutes Alleinstellungsmerkmal. Das nunmehr vierte Album der Combo bietet natürlich wieder heftigen Death Metal, der sich im Gegensatz zum letzten Album etwas melodiöser zeigt („The Ripe Beneath The Rind“), ohne die Vorliebe für frickelig-brutalen Death Metal zu vernachlässigen. CATTLE DECAPITATION haben mittlerweile den Dreh beim Songschreiben raus und können ihren brutalen Kram in gute Songs verpacken, die sich zum einen voneinander unterscheiden und zum anderen einen Widererkennungswert haben, woran ja viele ähnlich gelagerte Combos scheitern. Handwerklich stimmt hier natürlich alles, vom Sänger, der Pig Squeals, Growls und fast schon klaren Gesang gleichermaßen effektiv einsetzen kann, über dass irrwitzig schnelle Drumming bis zu den stellenweise sehr abgefahren agierenden Gitarren. Da geht jedem Death Metal-Head das Herz auf, egal ob Fleschfresser, Vegetarier oder Veganer.

The Harvest Floor


Cover - The Harvest Floor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:38 ()
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Saturday Night Evil

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DEATHLIKE SILENCE ist eine weitere finnische Band die nach einem in ihrem Heimatland recht erfolgreichen Debüt („Vigor mortis“, 2007) weiterhin auf weibliche Vocals im metallischem Gewande setzt. Dabei versuchen DEATHLIKE SILENCE sich auf „Saturday Night Evil” durch zwar nicht unbedingt originellen, aber ungewöhnlich angedeuteten Hammond-Sound, einem rockig kraftvollen Organ (statt Arien-Geschmetter) und ein mehr an griffig-poppigen Melodien von der Konkurrenz abzuheben. Ansonsten gibt es mit Sängerin Ms. Maya und leicht düsterer Grundstimmung die zu erwartenden finnischen Gothic Zutaten aus Turku zum melodischen Metal dazu – und ein klasse Coverartwork obendrauf. Ob das alles bei der sich ausdünnende Szene der female fronted Bands reicht? Unbestritten haben DEATHLIKE SILENCE ein Händchen für Hits – fast schon zu eingängig, und fast immer gitarrendominiert tönen die 11 Songs aus den Boxen. Gelungene Kompositionen wie das gut arrangierte „Who’s Gonna Bury Me“ oder das etwas bedächtigere hymnische „Till death tears apart” sollten sich Freunde einschlägiger Bands ruhig mal zu Gemüte führen. Ob allerdings das Cover des alten Mike Oldfield Gassenhauers „Moonlight Shadow“ hätte sein müssen?

Saturday Night Evil


Cover - Saturday Night Evil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:26 ()
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Still Dangerous - Live At The Tower Theatre Philadelphia 1977

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Die Herren Phil Lynott, Brian Downey, Scott Gorham und Brian Robertson, allesamt unter THIN LIZZY firmiert, galten zu Lebzeiten bereits als Legende, was vor allem bis heute mit dem charismatischen, 1986 verstorbenen Frontmann Lynott verbunden wird. Die 1977 im Tower Theatre Philadelphia mitgeschnittenen 10 Songs zeigen dabei recht deutlich auf warum. Hier ist nämlich nicht die Setlist das Entscheidende, sondern der (im Gegensatz zum ebenfalls essentiellen „Live & Dangerous“) unbearbeitete rohe Originalsound, der die klasse der Band hörbar macht. Von solch eine Performance können viele Bands selbst heutzutage trotz technischer Unterstützung (oder grade deswegen) nur träumen. Demzufolge ist das Teil für Neueinsteiger auf Grund einiger echter Klassiker der Rockgeschichte (man nehme nur „Boys Are Back In Town“ oder „Don't Believe A Word“) ebenso interessant wie für Altfans (denn diese Liveversionen wurden bisher nicht offiziell veröffentlicht). Im einzelnen:



1. Soldier of Fortune

2. Jailbreak

3. Cowboy Song

4. Boys Are Back In Town

5. Dancing In The Moonlight

6. Massacre

7. Opium Trail

8. Don't Believe A Word

9. Baby Drives Me Crazy

10. Me And The Boys


Still Dangerous - Live At The Tower Theatre Philadelphia 1977


Cover - Still Dangerous - Live At The Tower Theatre Philadelphia 1977 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:15 ()
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Quentin Lagonza

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Mit dem selbstbetitelten Werk legen die Luxemburger QUENTIN LAGONZA ihr Debütalbum vor. Und durch dieses fühlt man sich doch gleich ein ganzes Stück in der Zeit zurückversetzt, denn durch die Platte weht ordentlich Retro-Flair, gemischt mit Stoner-Sound. Den 60ern und 70ern wird hier mehr als nur gehuldigt: da klingen zum Teil ein wenig die frühen BLACK SABBATH an (wie zum Beispiel auf "Time´s Running Fast"), mal fühlt man sich mehr an THE DOORS erinnert, und so einiges klingt nach dem damaligen (nur damaligen? "Lonely Sky Dimension" ergibt, beschränkt man sich auf die Anfangsbuchstaben, LSD- kann Zufall sein oder eben auch nicht) LSD-Konsum. Die Zeitreise vollziehen QUENTIN LANGONZA also gekonnt, was für den Hörer aber eben auch mit sich bringt, ein Herz für derartige Musik haben zu müssen. Songs mit ständigen Schlagzeug-Breaks sind nicht jedermanns Sache und können auf Dauer recht anstrengend sein und richtig eingängige Melodien sucht man vergebens. Als Fazit gilt also, wie ja eigentlich in vielen Fällen: Liebhaber-Sache.

Quentin Lagonza


Cover - Quentin Lagonza Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:34 ()
Label:
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