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Quentin Lagonza

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Mit dem selbstbetitelten Werk legen die Luxemburger QUENTIN LAGONZA ihr Debütalbum vor. Und durch dieses fühlt man sich doch gleich ein ganzes Stück in der Zeit zurückversetzt, denn durch die Platte weht ordentlich Retro-Flair, gemischt mit Stoner-Sound. Den 60ern und 70ern wird hier mehr als nur gehuldigt: da klingen zum Teil ein wenig die frühen BLACK SABBATH an (wie zum Beispiel auf "Time´s Running Fast"), mal fühlt man sich mehr an THE DOORS erinnert, und so einiges klingt nach dem damaligen (nur damaligen? "Lonely Sky Dimension" ergibt, beschränkt man sich auf die Anfangsbuchstaben, LSD- kann Zufall sein oder eben auch nicht) LSD-Konsum. Die Zeitreise vollziehen QUENTIN LANGONZA also gekonnt, was für den Hörer aber eben auch mit sich bringt, ein Herz für derartige Musik haben zu müssen. Songs mit ständigen Schlagzeug-Breaks sind nicht jedermanns Sache und können auf Dauer recht anstrengend sein und richtig eingängige Melodien sucht man vergebens. Als Fazit gilt also, wie ja eigentlich in vielen Fällen: Liebhaber-Sache.

Quentin Lagonza


Cover - Quentin Lagonza Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:34 ()
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Locked And Loaded

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Mit „Locked and Loaded“ steht jetzt bereits das zweite Album der siebenköpfigen Formation aus der Steiermark in den Läden. Was die Jungs hier abliefern, ist eine abwechslungsreiche Mischung aus authentischem 2-tone-Ska, Punkrock und Rock, der einen oft an Bands wie die MIGHTY MIGHTY BOSSTONES oder die MAD CADDIES denken lässst. So wirklich originell ist das alles zwar nicht, und das meiste hat man so schon oft irgendwo anders gehört. Dazu klingen die Lead-Vocals etwas dünn, sind gleichzeitig aber auch – zumindest für meinen Geschmack – zu sehr in den Vordergrund gemischt worden. Andererseits geht die Musik aber durchgehend ordentlich nach vorne, sind sämtliche Instrumente exzellent gespielt und werden einem am laufenden Meter gute Songs mit schönen Ohrwurm-Hooks geboten. Daher macht es einfach großen Spaß, den Jungs zuzuhören, und unweigerlich zappelt man irgendwie immer im Takt bzw. Off-Beat mit. Darüber hinaus dürften THE STOUT besonders live ein Garant für geniale Partys sein!

Locked And Loaded


Cover - Locked And Loaded Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 27:38 ()
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Thunder Times

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Knapp vier Jahre ist es her, dass die Paderborner Traditionalisten ihr wirklich gutes Debütalbum „Dreams Under Ice“ auf die Bangerschaft losließen. Nun steht mit „Thunder Times“ der deutlich professioneller produzierte Nachfolger im Regal, der – um das Fazit schon mal vorwegzunehmen – das Debüt locker aussticht. Mit wirklich druckvollem Sound wissen die durchweg hymnischen und fast immer ohrwurmtauglichen Songs mühelos zu überzeugen, auch wenn ich persönlich zwei, drei Durchläufe gebraucht habe, bis Stücke wie der geile Opener „Headless Redeemers“ (Knaller!), die Mitgrölnummer „Stormbringer“, das leicht vertrackte „Dragonfire“ (ebenfalls klasse!) , das treibende „Burning The Gates“ oder das überlange „Eternal Dreamless Sleep“ gezündet haben. Die große Stärke von TORIAN ist weiterhin das unaufgeregte, im positiven Sinn unspektakuläre Songwriting in Kombination mit Marc Hohlwecks erstklassigem Gesang, der den Stücken viel Power verleiht und nicht mal ansatzweise in Kneifzangen-Regionen vordringt. Und auch wenn hin und wieder diverse Genre-Schlagwörter fallen, wird der „True Metal-Langenscheidt“ weitestgehend außen vor gelassen. Typische „Fire-Desire“-Reime findet man auf „Thunder Times“ angenehm selten, so dass man das Album unterm Strich jedem Fan traditioneller Klänge nahe legen kann, sofern er sich für keyboardlose Dampfhymnen von Bands der Marke PARAGON, TWISTED TOWER DIRE, STORMWARRIOR oder auch den Göttern METAL CHURCH begeistern kann. Apropos begeistern: nichts andres macht „Thunder Times“ und hat sich daher den „Tipp“ verdient!

Thunder Times


Cover - Thunder Times Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 59:10 ()
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Cosmogenesis

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OBSCURA sind der Beweis, dass harte Arbeit manchmal selbst in der Musikwelt belohnt wird: nicht nur, dass Bandkopf Steffen mit seiner Combo Live für Aufsehen sorgte, auch an der Plattenfront gab mit dem Vertrag bei Relapse Records nur Positives zu vermelden. Da ließen sich selbst die Line-Up-Wechsel verschmerzen, die mit zwei ex-NECROPHAGIST- und einem ex-PESTILENCE-Mann Routiniers in die Band brachten. Das hohe spielerische Niveau zeigen alle Beteiligten dann auch eindrucksvoll in den zehn Songs des Relapse-Einstandes „Cosmogenesis“, da stimmt einfach alles. Und im Gegensatz zu so vielen anderen extremem Death Metal-Bands verstehen es OBSCURA, nicht nur komplexe Parts aneinhänderzuhängen und ihre technischen Fähigkeiten zu demonstrieren, sondern haben richtige Songs geschrieben. Songs, die im Ohr hängen bleiben und sich tatsächlich voneinander unterscheiden. Genau das, was guten technsichen Death Metal ausmacht, der von CYNIC, DEATH und OPETH beeinflusst ist. Als Bonus gibt es noch Gastbeiträge von sich mit Ron Jarzombek (WATCHTOWER, SPASTIC INK, BLOTTED SCIENCE) und Tymon Kruidenier (CYNIC, EXIVIOUS), die OBSCURA damit quasi den Ritterschlag verleihen. „Cosmogenesis“ ist eine durchweg gelungene Scheibe, die Totmetaller und Progressive-Fans gleichermaßen das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen wird.

Cosmogenesis


Cover - Cosmogenesis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 50:14 ()
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Pure

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Schon der über 13-minütige Opener „Indigo“ der neuen PENDRAGON Scheibe „Pure“ zeigt auf, was manch Altvorderen Fan aufstoßen wird, vielen aber als eine angenehme Bereicherung des Sounds der Briten ansehen. Trotz der weiterhin dominierenden Mischung aus PINK FLOYD, Neo-Prog und klassischen Rock setzt Gitarrist und Sänger Nick Barrett zusammen mit seinem Keyboarder Clive Nolan vermehrt, und nicht nur punktuell auf modern, ja gar alternative klingende Riffs. Das ist eine konsequente Fortentwicklung des auf „Believe“ begonnenen Weges, aber ein auch (wohl gewollter) Bruch mit manchen der richtig alten Schule. Denn „Indigo“ ist ungewöhnlich rockig, ruhige Parts, schwelgerische Keyboards und faszinierende Gitarrensoli inklusive. Das folgende „Eraserhead“ glänzt wiederum durch eine rockende Grundstimmung, durch Ideenvielfalt und einprägsam ungewöhnlichen Gesangspassagen, bevor mit dem 3-teiligen, überlangen „Comatose“ es ein atmosphärisches, melancholisches Highlight gibt, welches im Mittelpart zwar wieder etwas gitarrenorientierter ausfällt, ansonsten aber mit seinen Keyboard- und Pianoteppichen desöfteren an die alten PENDRAGON anknüpft. „The Freak Show“ ist ein kurzer, deftig mit Gitarrensound startender Track, der später dann schon fast zu ruhig wird, dafür aber mit einen supereingängigen, schon Pop zu nennenden Refrain aufwartet. „It’s Only Me” beginnt SUPERTRAMP-Like und beendet das Album in entspannter, traditioneller Weise – Samples und dezenter Ariengesang sorgen für typisches Art-Rock-Ambiente – klasse.

PENDRAGON werden mit „Pure“ ihre Fans wieder spalten – in jene, die den neuen Riffs und rockenden Elementen zugetan sind und jenen, die dem alten Sound der nun schon seit über 30 Jahren aktiven Progrecken nachtrauern – dies ist Geschmackssache – Qualitativ passt das ansonsten ohne Abstriche.

Pure


Cover - Pure Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 53:10 ()
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White Coma Light

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Mike Pattton würde diese Scheibe mögen, verkündet das Infoschreiben zu „White Coma Light“ ganz selbstbewusst. Und liegt damit wohl richtig, auch wenn CARNEIA nicht so irrsinnig wie MR. BUNGLE oder FANTOMAS zu Werke gehen. Ihre sieben Songs haben es trotzdem in sich und fühlen sich in der Schnittmenge aus TOOL und MESHUGGAH ganz wohl. Hier wurde viel Wert auf die Details gelegt, so stimmt jedes Break, ist keine Melodie fehl am Platz und wurde Wert auf eine starke Atmosphäre gelegt, die dabei dunkel und melancholisch ist, was durch die vielen ruhigen Passagen und den sehr emotionalen Gesang unterstrichen wird. Gleichzeitig ist eine heftige Grundausrichtung vorhanden, die besonders in der Gitarrenarbeit deutlich wird. „White Coma Light“ ist eine vielschichtige interessante Scheibe geworden, die trotz fast einstündiger Spieldauer nie langweilt und mit immer neuen Ideen überrascht. Mike Patton hat Geschmack.

White Coma Light


Cover - White Coma Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 57:27 ()
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From Hell To Texas

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NASHVILLE PUSSY haben sich über die Jahre durch grandiose schweißtreibende Live-Shows und nicht minder grandiose Platten eine treue Fanbasis erspielt, die zuletzt drei Jahre auf das neue Werk warten musste. „From Hell To Texas“ ist das Ergebnis harter Arbeit und präsentiert die gewohnte NASHVILLE PUSSY-Rotzigkeit gepaart mit dem durchaus selbstironischen Humor, wobei natürlich die kratzige Röhre Blaines und das unnachahmliche Gitarrenspiel seiner Gattin Ruyter Susys nicht fehlen dürfen. Ergänzt um die charmant-rotzigen Backing Shouts der beiden Damen und dem effektiven Drummings bekommt die Schieb so den für die Band typischen Charme. Allerdings ist die rohe Wut, die „Let Them Eat Pussy“ so über-grandios machte, auf „From Hell To Texas“ nicht mehr zu finden – ist ja aber auch kein Wunder, werden doch auch NASHVILLE PUSSY älter und in Maßen ruhiger. Und das Debüt hat ja schon zehn Jahre auf dem Buckel, da ist es klar, dass sich die Musik leicht verändert. So präsentiert sich die neue Scheibe etwas getragener, etwas old schooliger als bisher gewohnt. Aber Songs wie das mitreißende „I’m So High“ sind immer noch allerfeinster Rotzrockstoff und werden jeden NASHVILLE PUSSY-Fan zufrieden stellen. Und bei einer ihrer Shows ist sowieso jeder Song eine Granate, also alles gut.

From Hell To Texas


Cover - From Hell To Texas Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:56 ()
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Lullabies For The Dormant Mind

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THE AGONIST haben bereits mit ihrem Century Media-Einstand einen soliden Eindruck hitnerlassen, aber keine wirklich herausragenden Songs zu bieten. Um es kurz zu machen: das ist auch das Manko bei „Lullabies For The Dormand Mind“. Auch wenn sich die Combo bemüht, vom Metalcore-Standard abzuweichen, gelingt es ihnen nicht, dass auch in gute Songs zu bringen, nur in soliden Durchschnitt. Handwerklich machen die Musiker dabei keinen Fehler, allen voran Sängerin Alissa kann überzeugen und beherrscht das ganze Spektrum weiblicher Metal-Shouter. Aber beim Songwriting hapert es einfach zu sehr, da fehlen die ganz großen Ideen. So bleiben die Songs nicht im Ohr hängen und THE AGONIST weiterhin die Metalcoreband mit der Sängerin. Mehr aber nicht. Und das ist angesichts des vorhandenen Potentials echt schade.

Lullabies For The Dormant Mind


Cover - Lullabies For The Dormant Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:44 ()
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God To The Illfated

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DEVIAN, das Sammelbecken für ehemalige MARDUK-Leute, konnten Kollege Otto 2007 überzeugen, da sind die Erwartungen an das neue Werk groß. „God To The Illfated“ enttäuscht nicht, im Gegenteil: DEVIAN haben einen großen Sprung nach vorne gemacht und ein bretthartes Death Metal-Album eingespielt, das das Beste aus der US- und Schwedenschule nimmt und zu einem mächtigen Ganzem verwertet. Legion beweist wieder einmal, dass er ein verdammt guter Shouter ist und MARDUK mit ihm einen echten Aktivposten verloren haben. Was der Mann auf „God To The Illfated“ abliefert, ist erstklassig und gibt der Scheibe den letzten Kick. Aber auch der gute Mann hinter dem Drumkit liefert beeindruckende Arbeit ab, füllt jedes Soundloch und treibt seine Kollegen immer wieder an. Die Songs selbst sind abwechslungsreich, ohne den roten Faden zu verlieren, melodisch, ohne zu soft zu werden – halt einfach gut. „God To The Illfated“ ist eine recht schnörkellose Scheibe, die Death- und Blackmetaller gleichermaßen gefallen dürfte.

God To The Illfated


Cover - God To The Illfated Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:36 ()
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Best Off

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Die 5BUGS waren mir seit ihrem letzten, übrigens sehr gelungenen Werk „Tomorrow I'll Play God“ von 2006 noch recht positiv in Erinnerung. Damals standen die Berliner allerdings noch für Spaß Power Mitgröhl Punk (siehe DONOTS) der besseren Sorte. Auf diesem aktuellen Longplayer „Best Off“ haben die Herren eine durchaus bemerkenswerte musikalische Wandlung mitgemacht und ihren Stil eine ganze Ecke mehr in Richtung Alternative gewandelt. Die meist relativ einfachen mit schnurgeraden Refrains, die sofort fast popig ins Ohr ging und die insgesamt stets glatt, allzu unbeschwert daherkommende Stimmung sind doch deutlich anspruchsvolleren Arrangements, Songverläufen und auch einem etwas „heftigeres“ Riffing gewichen.

Livehaftig haben mich die Jungs auf dem Taubertal 2008 mit dem alten Material durchaus überzeugt, bin mal gespannt wie die neuen Sachen auf einer Bühne klingen.
Denn der Sound mit einer klasse fetten Produktion im Rücken (Kritiker werden sagen typisch Major) kommt durchweg erwachsener sowie musikalisch reifer als die Vorgänger daher. In allen Bereichen haben die 5BUGS eine Schipppe draufgelegt, die Hooks gehen nach wie vor gut ab sind aber mit schönen mehrstimmigen Vocals verfeinert, die Tracks sind nicht stets nach einem Schema F abgespult, ab und an wurden Keyboardsounds für den Hintergrund mit eingebaut und vielfach sind vermehrt melancholischere Grundstimmungen in eher in Moll gehaltenen Klangspektren zu vernehmen.

Dies alles ist als absolut positiv anzusehen, sorgt für einen stärker eigenen Charakter und man zeigt sich sich deutlich innovativer als bisher. Die Band hat natürlich auch mit der Titulierung keine weitere Rechtschreibdiskussion auslösen sondern wohl eher einen kleinen Promo-Gag landen wollen und in Wahrheit ist hier natürlich auch keine Zusammenstellung ihrer größten Hits (bei bisher zwei Alben auch etwas zu dreist) zu finden sondern hier wird ein ganz normales Studiowerk präsentiert.
Die Musik hat schon viel von solchen Sachen wie JIMMY EAT WORLD (als die noch richtig gut waren) und heutigen BILLY TALENT zu tun, dafür stehen solche Kracher wie „Maybe Tomorrow“ oder „We Stop At Nothing“ aber auch ein gewisser Indietouch ist hier nicht abzustreiten. Im Gegensatz zum Vorgänger wird hier nicht nur gnadenlos Gas gegeben sondern es gibt auch schöne Midtemposachen wie die Hymne „Wake Me After Midnight“, „In Between“ und sogar ne richtig schöne akustische Ballade „A Secret Left To Find“, ja klar ist auch Massensamplercompatibel aber trotzdem gut. „We Stop Nothing“ ist ein Überbleibsel an die eigene Punkvergangenheit, nett aber verzichtbar.

Neudeutsch würden manche dies sicher eher negativ auch als typische Emokiste bezeichnen (ein Begriff mit dem ich nicht viel anfangen kann) gut von mir aus, aber hier absolut mit positiver Ausstrahlung. Das Cover na ja, hat eher was von WEEZER Alben. Klar die etwas rotzigeren oder ungeschliffeneren Momente fehlen schon manchmal, aber hier wurde viel Wert auf Abwechslung gelegt, kein Song klingt wie der andere, zwar stellenweise noch immer zu glatt poliert aber meist handwerkloch sehr solide ohne echten Totalausfall. Vielleicht wird an der ein oder anderen Stelle noch musikalisch etwas überdreht aber wer solche aufwühlende Hit-Hämmer wie „The Fiction“ oder „Phantoms“ aus dem Ärmel schüttelt, hat sicher noch viel mehr auf der Pfanne, hier ist eine junge Band auf dem richtigen Weg.

Best Off


Cover - Best Off Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:25 ()
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