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Ace In The Hole

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Die "DEMONS" (ja, die Anführungszeichen gehören zum Bandnamen) kommen aus Stockholm und tun das, was jede ordentliche schwedische Band tut: dreckigen Garagen-Rock spielen. Und wie jede ordentliche schwedische Garage-Rock-Band klingen sie streckenweise extrem wie die HELLACOPTERS. Diese Aussage alleine wird ihnen aber nicht gerecht, denn die "DEMONS" formierten sich bereits 1995 und trugen zusammen mit den HIVES, TURBONEGRO und eben den HELLACOPTERS maßgeblich zur Schweden-Rock-Welle bei. So zollten ihnen die letzteren dann auch mit einem Cover ihrer ersten Single „Electrocute“ Tribut. Allerdings blieb ihnen der große Wurf bislang verwehrt, und man wünscht sich, dass ihnen dieser mit dem neuen Album „Ace In The Hole“ gelingen möge. Denn hier wird so rotzig und dreckig gerockt, wie man es von den HELLACOPTERS nur aus deren Anfangstagen kennt. Sprich: Bei den "DEMONS" gibt es weniger Glam und dafür mehr Punkrock. Dabei kommen die Songs gleichermaßen eingängig wie vielfältig daher. Größtenteils wird das volle Rock-Brett vom Leder gelassen, zwischendurch wird das Tempo aber auch mal gedrosselt, wie im rock ´n rolligen „(Her Name Was) Tragedy“. Und das mit einer psychedelischen Orgel unterlegte „My Bleeding Heart“ erinnert an 80s Rock im Stile Billy Idols. Durchhänger gibt es keine, sämtliche Songs kicken, und der Sound ist rotzig und absolut authentisch. „Ace In The Hole“ bietet feinsten Rock der alten Schule und ist ein echtes Schmankerl für alle, die die raue Frühphase des Schweden-Rock vermissen.

Ace In The Hole


Cover - Ace In The Hole Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 35:13 ()
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Magnified

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Mensch Lenny Wolf und seine personifiziertes Alter Ego KINGDOM COME gibt es ja immer noch, mit einem anderen Label im Rücken hat sich das eigenwillige Hamburger Rockurgestein jetzt mit einem neuen Album "Magnified" wieder zurückgemeldet. Ich muß zugeben, die ersten beiden Alben fand ich damals echt klasse insbesondere das megastarke Debüt "Kingdom Come" (1988) sowie "In Your Face" (1989) boten starkes Material in Serie. Seine Neigung zu LED ZEPPLIN erinnernden Songstrukturen, sein sehr charismatischer Gesang in Verbindung mit Hard bzw. Classik Rock Roots waren wirklich eine hörenswerte Angelegenheit. Mit den eher laschen Nachfolgewerken ging bei mir dann etwas das Interesse verloren, die ebenfalls danach vermehrt auftretenden Industrialanleihen mögen auch etwas dazu beigetragen haben. Den richtigen Durchbruch auf breiterer Ebene hat er sowie nie geschafft und dies wird sich bei dieser Platte auch nicht ändern, da bin ich mir ziemlich sicher. Dafür das Material zu wenig substanzielles, will sagen zu wenig Rockseele, der rote Faden und Sachen die länger hängen bleiben.

„Magnified“ hat aber ein echt klasse Cover, die Songs können dieses Niveau leider nicht bestätigen. Wie immer hatte der Mastermind komplett alles in der Hand d.h. geschrieben und produziert, eingespielt mit angeheuerter Leihmannschaft, der Sound ist dabei ganz gut gelungen, wenn auch der ein oder andere Schlagzeugbeitrag mir etwas zu steril bzw. schepprig klingt. Bei "Living Dynamite" dem energetischen Opener im typischen KINGDOM COME Stil prägt der etwas schleppende Gesang, dann folgen fette Riffwände mit eingängigem Refrain sowie allerdings sehr moderne Keyboardsamples und schon sind wir wieder beim Industrial. Ja auf solche elektronischen Spielereien scheint er echt abzufahren. Nichtsdestotrotz hat Lenny zum Glück auch wieder einige Querverweise aus den Anfangstagen mit einfließen lassen, denn solche doch bluesig geprägten Sachen wie "No Murder Kiss" mit einem klasse Oldschool Gitarrensolos sind typisch für Lenny und kommen einfach gut rüber. Warum gibt es da nur so wenig weiter davon zu hören? Insgesamt fehlt es der Platte an dem rechten Fluß, manche Sachen sind von den Arrangements ähnlich aufgebaut, haben gute Parts bis hin zur Hook, die dann einfach nicht so recht zünden will. Als positive Ausnahmen sind das balladeske "24 Hours" sowie "Unwritten Language" zu nennen, da kommen Erinnerungen an alte glorreiche Zeiten hoch, das kann er halt einfach gut. Weiterhin überzeugen auch das gelungene "Over You" eine Art Alternativ Akustik Song mit lässigen Gitarrenlicks. Zwischendurch möchte man der Band mal so richtig in den Hintern treten, kommt mehr in die Pötte und verschleppt nicht ständig das Tempo (wie bei "When I Was") und seid einfach etwas straighter und gut wär die Schose. Wie immer bei Kingdom Come liegt über allen Tracks eine gewissen leicht düster-melancholische Grundstimmung aber das macht ja nix nur die Abwechslung fehlt halt einfach, etwas zuviel leicht verschrobene Midtemposachen, Tracks wie "Sweet Killing" mit diesen fast schon technoartigen Keyboards am Anfang und dann wieder dieser fette Refrain, der aber einfach nicht so überzeugen will. Ein ähnlicher Song "The Machine Inside" kommt da schon packender daher, da stimmt einfach der Kontext, trotz massiver Soundwall.

Lennys Stimme klingt immer noch klasse kommt bei den erwähnten etwas emotionelleren Sachen aber viel besser zur Geltung. Wer auf diesen, manchmal etwas leicht weinerlichen Stil mit depressiver Ausprägung abfährt und diesen Industrial Touch ab kann, könnte hier trotzdem sein Seelenheil finden. Für meine Begriffe sollte Lenny lieber wieder mehr auf handgemachten Rock setzen aber die Meinung von Fans oder Kritikern hat ihn ja noch nie sonderlich interessiert. Er macht unbeirrt sein Ding weiter und scheint sich dabei wohl zu fühlen, muß man respektieren aber nicht unbedingt kaufen.

Magnified


Cover - Magnified Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:15 ()
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Original Album Classics

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Die 1969 gegründeten MOTT THE HOOPLE hatten sich nach drei mehr oder minder erfolglosen Rock-Alben an sich schon aufgelöst als ein gewisser DAVID BOWIE in 1972 sie unter seine Fittiche nahm, produzierte und ihnen den Hit „All The Young Dudes“ schrieb. Mit dem gleichnamigen Album im Gepäck und einer Wende hin zum Glam Rock folgten mit „Mott“ und „The Hoople“ zwei weitere Erfolgsscheiben mit gelungenen Kompositionen („All The Way To Memphis“, „Honaloochie Boogie“, „The Golden Age Of Rock N’Roll“, „Roll Away The Stone“) und hohen Chartpositionen. Das folgenden Album „Drive On“ fiel dann deutlich ab, „Shouting And Painting“ war zwar dann wieder etwas besser, aber die Qualität früherer Tage war passé – lag wohl zu einem an einem andern Line Up (ohne Sänger und Leader Ian Hunter) und wurden offiziell auch unter dem Bandnamen MOTT veröffentlicht. Die fünf vorliegenden Alben von MOTT und MOTT THE HOOPLE bewegen sich meist irgendwo zwischen dem Rock der ROLLING STONES, manchen BEATLES- und Psychedelic-Affinitäten und dem aufkommenden Glam Rock (und bei ruhigeren Stücken kommt mir sogar die späteren SMOKIE in den Sinn). Vor allem Ian Hunter und zu Anfangs Mick Ralphs (gründete später mit dem heutigen QUEEN –Sänger Paul Rodgers BAD COMPANY) haben MOTT THE HOOPLE eine gewissen Eigenständigkeit und vernünftige Songs beschert. Die ständigen Line-Up-Wechsel und der Ausstieg genannter Protagonisten war kontraproduktiv. Trotzdem verhilft einen die Box zu einer schönen Reise in eine Zeit, als alles noch ein wenig anders und meist weniger geplant als heute war – wobei MOTT THE HOOPLE durchaus als Chaoskings durchgehen könnten. Die zusätzlichen Tracks der ersten drei Scheiben sind eine feine Sache (besonders das von David Bowie eingesungene „All The Young Dudes“) und ein zusätzlicher Anreiz für Siebziger-Liebhaber welche für einen überschaubaren Preis fast 370 Minuten Stoff eintüten wollen.



Disk: 1 All The Young Dudes
1. Sweet Jane

2. Momma's little jewel

3. All the young dudes

4. Sucker

5. Jerkin' crocus

6. One of the boys

7. Soft ground

8. Ready for love / After lights

9. Sea diver

10. One of the boys

11. Black scorpio

12. Ride on the sun

13. One of the boys

14. All the young dudes

15. Sucker (Live)

16. Sweet Jane (Live)



Disk: 2 Mott

1. All the way to Memphis

2. Whizz Kid

3. Hymn for the dudes

4. Honaloochie boogie

5. Violence

6. Drivin' sister

7. Ballad of Mott The Hoople

8. I'm a Cadillac / El camino dolo roso

9. I wish I was your mother

10. Rose

11. Honaloochie boogie

12. Nightmare

13. Drivin' sister (Live)



Disk: 3 The Hoople

1. The golden age of rock 'n' roll

2. Marionette

3. Alice

4. Crash street kids

5. Born late '58

6. Trudi's song

7. Pearl 'n' Roy (England)

8. Through the looking glass

9. Roll away the stone

10. Where do you all come from

11. Rest in peace

12. Foxy foxy

13. (Do You Remember) Saturday gigs

14. The saturday kids

15. Lounge lizard

16. American pie / The golden age of rock 'n' roll (Live)



Disk: 4 Drive on

1. By tonight

2. Monte Carlo

3. She does it

4. I'll tell you something

5. Stiff upper lip

6. Love now

7. Apologies

8. The great white wail

9. Here we are

10. It takes one to know one

11. I can show you how it is



Disk: 5 Shouting & Pointing

1. Shouting and pointing

2. Collision course

3. Storm

4. Career (No such thing as rock 'n' roll)

5. Hold on, you're crazy

6. See you again

7. Too short arms (I Don't care)

8. Broadside outcasts

9. Good times

10. Too short arms (I don't care) (Eddie Kramer / Electric Lady Mix)


Original Album Classics


Cover - Original Album Classics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 66
Länge: 368:0 ()
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Planetary Duality

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Oh Man, das geht doch nicht! Wie kann sich eine Band THE FACELESS nennen und dann genau das sein? Was der Los Angeles-Haufen auf dem Lifeforce-Einstand (und zweitem Album der Bandgeschichte) bietet, ist völlig belangloser technischer Death Metal, der zwar Black Metal und Metalcore-Einflüsse aufweist, aber dadurch auch nicht an Kontur gewinnt. Handwerklich solide und mit immerhin dem nettem Einfall, elektronisch verzerrten Gesang stellenweise zu nutzen („Shape Shifters“), hat die Band keinen einzigen Song geschrieben, der auch nur so was wie typische THE FACELESS-Merkmale hat. Immerhin reihen sie sich so in die große Schar ähnlich gelagerter Bands ein. Braucht kein Mensch, auch wenn die Deathcore-Fraktion (Unwort des Jahres, Deatcore. So ein Blödsinn.) der Scheibe vielleicht was abgewinnen kann. Dass THE FACELESS mit NECROPHAGIST touren, passt da wie Arsch auf Eimer.

Planetary Duality


Cover - Planetary Duality Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:43 ()
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Vertrieb:
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Side Effects Expected

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Ziemlich überraschend sind CENTAURUS-A bei Listenable Records gelandet, immerhin war es um die Band in den letzten Jahren recht ruhig. Aber wahrscheinlich haben sich die Fünf nur im Probebunker eingeschlossen und an den zehn Songs gefeilt, denn so vielschichtig und anspruchsvoll wie das Material geworden ist, kann es nicht in kurzer Zeit geschrieben worden sein. Als Vergleich fallen natürlich die immer gleichen Namen: MESHUGGAH, DEATH, CYNIC, aber auch die Landsmänner von OBSCURA. Genau wie die verstehen es CENTAURUS-A ihren hochkomplexen Stoff in nachvollziehbare Songs zu packen, in denen nicht stumpf Part an Part gereiht wird, sondern in deren Aufbau genauso viel Herzblut wie Hirnschmalz (und Ellenbogenfett nicht zu vergessen) investiert wurde. Ergibt eine rundum gelungene Death Metal-Scheibe, die für Anhänger genannter Bands einiges zu bieten hat und auch dem aufgeschlossenen Freund modernerer Klänge Marke SOILWORK oder DEGRADEAD munden wird – auch wenn sich noch kein absoluter Übersong auf dem Silberling findet, sind die zehn Nummern allesamt auf gleich hohem Niveau. Wenn die Band aber auf diesem Level bleibt, wird der Nachfolger noch einen Tacken besser werden.

Side Effects Expected


Cover - Side Effects Expected Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:13 ()
Label:
Vertrieb:
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Amortean

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Beim Hören des ersten Tracks der finnischen Formation SILENTIUM (wohl nur aus Modernisierungswahn hat man sich auf diesem Werk SILENTIVM aufs Cover gedruckt) kommen mir sofort zwei Gedanken in den Sinn: Zum einen könnte man, was den Gesang betrifft, meinen LANA LANE, die Queen des Symphonic Rocks, hätte endlich wieder mal einen guten Track aufgenommen und zum anderen: hier sollen wohl musikalisch sämtliche alten NIGHTWISH, WITHIN TEMPTATION sowie EPICA Fans mit ins Boot gezogen werden. Denn „Leave The Fallen Behind“ bietet kraftvollen Gothic Metal mit viel Bombast, Streicherkeyboards in Serie und was sonst noch so alles gebraucht wird.

Aber die Band als bloße Kopie zu degradieren wäre dann doch zu einfach, zeigt doch der weitere Verlauf des aktuellen „Amortean“, dass SILENTIUN durchaus mehr zu bieten haben und ständig versuchen ihren eigenen Stil zu finden. Dafür sorgt auch Frontfrau Riina Rinkinen, die zum Glück nicht zu den vielen nervigen sowie sopranlastigen Walküren gehört sondern mit ihrem meist in erträglichen tieferen Stimmlagen eingesetzten, sehr angenehmen Organ für viele gelungene Momente sorgt.

Musikalisch kann man dies nicht immer so sagen, die meist von typischer Melancholie durchzogenen Tracks können oftmals nicht eine gewisse Eintönigkeit verbergen, da geht es einfach etwas zu beschaulich, verträumt zu und es fehlt an packenden Inhalten. Mehr solche Sachen wie das aufwühlend-kompakte und auch mit schönen Gitarrenarrangements versehene „The Messenger“ hätte ich besser gefunden.

Bei „A Knife In The Back“ retten nämlich nur die hammermäßigen Gitarrensolos den Song vor der totalen Belanglosigkeit, dann wird es aber wieder viel besser: "The Fallen Ones With You Tonight" mit seinen leicht schrägen Tönen sowie fast schon progmetallischer Ausrichtung, vielen Wendungen, wechselnden Stimmungsbildern und zum Schluss wird sogar noch ein bisschen böse gegrowlt (der ein oder andere mag dies kalkuliert finden – ich find es durchaus passend als Gegenpol) insgesamt ist dies schon eher etwas einfallsreicherer Gothic Metal.

Wie gesagt, das Tempo wird manchmal etwas zu stark verschleppt beinahe etwas doomig u.a. bei „Storm Sight Solicitude“, dann wird es eher etwas zäh beim Zuhören, aber dann haut einem das finnische Sextett das hammermäßige Bombastteil „The Cradle Of Nameless“ um die Ohren, so eine Art kleine Gothic Oper mit allem Pipapo und bestens ausgefeiltem Songverlauf - das ist schon fast so ne Art "Musical trifft auf Soundtrack", sehr geil gemacht.
In die gleiche Kerbe schlägt auch irgendwie der Schluss dieses Albums mit "La Fin Du Monde", hier werden auf epischer Breite progressive Elemente mit Gothic, Rock und Symphonic zu einem stimmigen Ganzen vermengt, Auch hier ist die hervorragende Gitarrenarbeit einmal mehr zu würdigen und mit einem bombastisch furiosen Schluss sind alle Schwarzklamottenträger sicher wieder versöhnt.

Man hätte der Band auf „Amortean“ abschließend mehr solche Sachen auf diesem Niveau und mit diesem Abwechslungsreichtum gewünscht sowie außerdem eine noch stärkere Bereitschaft sich außerhalb der sehr breit getrampelten Pfaden solcher bekannten Symphonic-Combos wie Anfangs erwähnt, zu bewegen. Aber der Grundstein ist gelegt, SILENTIUM sollten da unbedingt weitermachen, ansonsten wird man in diesem überlaufenen Genre sicher keine Zukunft haben.

Amortean


Cover - Amortean Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 50:29 ()
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Monster Philosophy

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Die großartigen Cowboys aus Kopenhagen reiten wieder in den Sonnenuntergang – bisweilen noch melancholischer als gewohnt, zumindest, wenn die Western-Ballade „Nightstalker“ als Maßstab gelten darf. Aber eigentlich klingt „Monster Philosophy“ viel zu vielschichtig, um dem zehnten D.A.D.-Werk nur ein einziges Trademark zu verpassen. Nehmen wir trotzdem mal alles das, was die Scheibe insgesamt ausmacht: Sie groovt ungeheuerlich, hat so griffige Hooklines, dass einem vor Freude die Tränen kommen, die die traurige Grundstimmung D.A.D. sowieso bald auslösen dürften. Dann gelingt es den Musikern aus Dänemark, gleichermaßen entspannt und cool als auch aggressiv und wütend daherzukommen. Und dann gibt’s da noch die fröhliche Ausrichtung, die dem Dänen an sich ja sowieso in allen Lebenslagen nachgesagt wird – das abschließende „House of Fun“ ist da wörtlich zu nehmen. Das Vergnügen ist jedenfalls für die kompletten fast 55 Minuten ganz auf des Hörers Seite, versprochen, zumal sich D.A.D. in allen Facetten des Rock beweisen - vom Schmusesong bis zum rockigen Kettensägenmassaker. Besser waren DAD lediglich 1989 und 1991. Ich reite jetzt auch los…

Monster Philosophy


Cover - Monster Philosophy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 54:33 ()
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Original Album Classics

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Mit ARGENT hat Sony für seine „Original Album Classics“ Serie eine heutzutage eher unbekannte Band ausgegraben, die aber für Interessenten in keyboardlastigen, zwischen Pop und Prog pendelnden Sound durchaus ein Geheimtipp sein dürfte. Neben Keyboarder Rod Argent, welcher mit seinem Piano und Orgelklängen den Sound dominierte, dürfte vielen vor allem noch Gitarrist und Songwriter Russ Ballard ein Begriff sein, welcher neben vonnihm geschriebenen bekannten Songs (z.B.: „Since You Been Gone“ für RAINBOW, „You Can Do Magic“ für AMERICA) in den Achtzigern ja auch einige Soloerfolge („Voices“, „The Fire Still Burns“, „Two Shilouettes“) feiern konnte. ARGENT selbst (als Nachfolgebands der ZOMBIES 1969 ins Leben gerufen) veröffentlichten zwischen 1970 und 1976 sieben Alben, deren erste 5 Werke („Argent“, „Ring Of Hands“, „All Together Now“, „In Deep“, „Nexus“) in den „Original Album Classics“ berücksichtigt wurden. Dabei lässt sich gut die Entwicklung der Engländer beobachten, vom Jazz und den Beatles kommend (Rod Argent) integrierte die Band Blues, Pop, progressive Rockelemente und orchestrale, gar kirchenmäßige Orgelklänge in ihren Sound – kennzeichnend auch die oft ausufernden mehrminütigen Keyboardparts. So lassen sich auf den Alben immer wieder Kleinode entdecken („Liar“, „Lothlorien“, „Pure Love“, „It’s Only Money“, „Thunder And Lightning“), wobei ihre Hits („Hold Your Head Up“, „God Gave Rock And Roll To You“) auch von anderen Bands (u.a. URIAH HEEP und KISS) gecovered wurden. Wie bei der Serie gewohnt gibt es die Alben jeweils im Cardboard-Sleeve und zusammen in einem Pappschuber. Einfach, aber dem Preis entsprechend zweckmäßig. Allerdings gehen der ARGENT-Veröffentlichung jegliche Boni (tolles Modewort) ab. Trotzdem eine lohnende Sache für Liebhaber vergangener Klanggebilde.



Disk: 1 ARGENT

1. Like honey

2. Liar

3. Be free

4. Schoolgirl

5. Dance in the smoke

6. Lonely hard road

7. The feeling is inside

8. Freefall

9. Stepping stone

10. Bring you joy



Disk: 2 RING OF HANDS

1. Celebration

2. Sweet Mary

3. Cast your spell Uranus

4. Lothlorien

5. Chained

6. Rejoice

7. Pleasure

8. Sleep won't help me

9. Where are we going wrong



Disk: 3 ALL TOGETHER NOW

1. Hold your head up

2. Keep on rollin'

3. Tragedy

4. I am the dance of ages

5. Be my lover, be my friend

6. He's a dynamo

7. Finale



Disk: 4 IN DEEP

1. God gave rock and rollt to you

2. It's only money (Part 1)

3. It's only money (Part 2)

4. Losing hold

5. Be glad

6. Christmas for the free

7. Candles on the river

8. Rosie



Disk: 5 NEXUS

1. The coming of Kohoutek

2. Once around the sun

3. Infinite wanderer

4. Love

5. Music from the spheres

6. Thunder and lightning

7. Keeper of the flame

8. Man for all reasons

9. Gonna meet my maker


Original Album Classics


Cover - Original Album Classics Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 43
Länge: 213:0 ()
Label:
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The Chronicles Of Love, Hate And Sorrow

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Es hat sich einiges Getan im Hause DOMAIN, denn auf der neuen CD "The Chronicles Of Love, Hate And Sorrow" sind erstmals der neue Keyboarder Erdmann Lange sowie der neue Mann am Mikro Nicolaj Ruhnow zu hören. Insbesondere letzterer hat ein komplett anderen Stil wie sein Vorgänger Carsten „Lizzard“ Schulz, er ist viel eher ein Metalsänger /Shouter als Schulz, der mit seinem charismatisch-dunkleren Bluesorgan doch ein typischer Hardrocksänger war. Der neue Sänger ist stimmlich ebenfalls ein Guter, wenn auch vielleicht nicht ganz so prägnant was sein Timbre angeht, da gibt es doch viele ähnlich klingende Sänger in der Szene. Nicolai paßt zum neuen Material gerade aus den beschriebenen Gründen sicher etwas besser zu der Musik, denn nie war diese Band so eindeutig (Melodic) Metal wie auf diesem Werk, oft geht sogar ganz klar in die schneller (Speed) Power Metal Richtung. Es wird gleich mit dem starken Opener „Picture The Beauty“ ordentlich Gas mit viel Doublebasseinsatz usw. gegeben, nur eine einzige Ballade ist vertreten „Twelve O'Clock" (nicht schlecht, solider Track ohne zuviel Kitsch) und dies ist eigentlich untypisch für diese Band, die schon immer auch für viel Midtempo sowie balladesk angehauchte Sachen stand.

Überhaupt, dass soll jetzt nicht zu negativ klingen, haben DOMAIN etwas von ihrem ursprünglichen Charme verloren d.h. die Band stach soundlich immer etwas aus der Masse heraus, jetzt klingt das Material sehr ähnlich nach Sachen die heute viele Bands (schon länger) machen es seihen hier mal GAMMY RAY, HELOWEEN, MASTERPLAN und wie sie alle heißen genannt. Natürlich wurde das Album erneut von Mastermind Axel Ritt bestens produziert, die Keyboards sind prägnant bzw. manchmal sogar gleichberechtigt zu den Gitarren des Maestros, aber dies war bei Domain eigentlich schon immer so. Der neue Tastenmann kann sich bestens einbringen und steuert den ein oder andere gute Idee mit ein, wenn auch die Sounds beim sehr guten Bonustrack "Two Brothers & The Sinners Chess" (ist auf der limitierten Version enthalten und hat nichts mit dem Gesamtkonzept des Albums zu tun, merkt man aber überhaupt nicht) eindeutig bei AYREON geklaut sind und das Spieldosenzwischenspiel mittlerweile recht abgedroschen sind. Gitarrenehxer „Ironfinger“ Ritt zeigt sich wie immer bestens aufgelegt und zaubert mit seinem dynamisch schnellen sowie absolut virtuosen vorgetragenen Spiel als deutscher MALMSTEEN einige wirklich tolle Solos aus dem Hut, nur manchmal hätte etwas weniger Riffbrettakrobatik nicht geschadet.

Verkaufstechnisch soll uns hier eine weitere Metal Oper verkauft werden nur paßt dies hier nur in ganz wenigen Sequenzen so richtig. Für mich ist mehr oder weniger gut aufgemotzter Power Metal, das epische sowie symphonische kommt mir dabei eindeutig zu kurz, es hätte dazu viel mehr tragender Parts mit mehr Tiefe und Atmosphäre bedurft. Es fehlt schlicht der Pomp. Absolute Highlights in dieser Richtung fehlen daher fast gänzlich, die einzige Nummer die annähernd das verkörpert ist das siebenminütige „Sweeping Scars". Obwohl das leicht melodramatische inhaltliche Konzept hinter der Scheibe eigentlich bestens geeignet gewesen wäre, hat man sich doch tatsächlich bei den Texten von Goethes Klassikerroman "Die Leiden des jungen Werther" inspirieren lassen. Nur es fehlt hier eindeutig an der Tiefe. Die Jungs haben die Messlaute mit teilweise sehr starken Vorgängeralben für sich selbst sehr hoch gelegt. Daher kommt „ The Chronicles Of Love, Hate And Sorrow" an den Überhammer von 2005 „The Last Days Of Utopia“ auch zu keiner Phase richtig ran.

Viele Sachen sind dabei auf gutem Niveau mit starken Refrains vertreten aber vom Songaufbau etwas ähnlich, es gibt wenig bis keine Überraschungen. "Angel Above" ist da so ein positives Beispiel ein schöner Midtempo Melodic Metal Track mit sehr guten Chorarrangements (wie auch bei anderen Songs), hier hat Meister Ritt sehr deutlich an BRIAN MAY von QUEEN erinnernde Gitarrenleads durchaus passend eingebaut. Hinten raus sind dann aber auch zwei Durchschnittssongs vertreten. Meine weiteren Favoriten sind die schnellen Metalhymnen "Circle Of Give And Take" sowie das klasse gemachte „My Inner Rage“.

DOMAIN haben ansonsten wahrlich kein schlechtes Album abgeliefert aber wie gesagt unter einer Metalloper stelle ich mir was anderes vor - mit solchen Überwerken von Kapellen wie QUEENSRYCHE, AVANTASIA, alte SAVATAGE Sachen oder gar AYREON kann dieses DOMAIN-Album leider ganz nicht konkurrieren. Es gibt hier „nur“ besseren Melodic Metal zu hören.

The Chronicles Of Love, Hate And Sorrow


Cover - The Chronicles Of Love, Hate And Sorrow Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:42 ()
Label:
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Lithium Gates

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Nach dem Ableben der saugeilen REVEREND BIZARRE hat sich deren Bandkopf Albert Witchfinder ein neues Betätigungsfeld gesucht, nämlich die stilistisch ähnlich gearteten THE PURITAN. Unter dem Namen der Sekte aus dem 17. Jahrhundert erschienen bereits zwei 12“-Scheiben, die nun zusammengefasst auf CD erhältlich sind. Boten REVEREND BIZARRE zumindest teilweise noch „hitlastige“ Songs (die immerhin trotz ihrer Komplexität mitunter recht weit oben in den finnischen Charts einstiegen!), so klingt „Lithium Gates“ fast schon wie eine Zeitlupen-Jam-Session dreier völlig verrückter Langsamkeitsfetischisten. Übertrieben lange Songtitel wie „The Sulphur-Coloured Clouds Are Hurrying Through The Lithium Gates“ oder „The Sepulchral God Holding A Speech For The Moribound“ erinnern an die ersten, brutalen Gehversuche von TYPE O NEGATIVE (die damals noch keine Soundtracks für Goth-Chicks schrieben…). Ähnlich kompromisslos, wenn natürlich viel stärker im Doom verwurzelt, präsentieren sich auch THE PURITAN, deren quälend lange Eskapaden selbst Genre-Fans viel abverlangen und teilweise mit coolen Spoken Word-Parts unterlegt sind. Ein überragendes Stück wie das instrumentale „Those Who Sow In Tears Shall Reap In Joy“ zieht einen stimmungsmäßig wirklich in den Keller. Beim abschließenden „The Blue And Purple Lesson In Love“ wird wieder stärker in Reverend-Gefilden gewildert und etwas epischer zu Werke gegangen, doch bis dahin ist das Album eine je nach Perspektive geniale oder kaum zu ertragende Reise in die absolute Finsternis „verdammter“ Musik!

Lithium Gates


Cover - Lithium Gates Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 67:35 ()
Label:
Vertrieb:

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