Review:

Abhorrence-Salvation

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Als „Doom Metal mit Black Metal- und Postrock-Einflüssen“ bezeichnet das Label (und auch die Band selbst) den Stil des holländischen Sextetts FAAL und liegt damit nicht wirklich falsch. Zu hören bekommt man auf „Abhorrence-Salvation" sehr atmosphärischen, extrem düsteren Funeral Doom der epischen Sorte, der trotz Keyboard-Einsatzes zu keiner Zeit in „Prinz Eisenherz“-Regionen wildert, sondern sich in vier überlangen, melodischen Songs ergießt, die sogar vergleichsweise eingängig daherkommen. Man hört mit etwas Hingabe mutmaßliche Vorbilder wie alte PARADISE LOST, MY DYING BRIDE oder KATATONIA genauso raus wie EMPEROR oder BATHORY, deren gemeinsame Schnittmenge ganz grob den apokalyptischen Sound von FAAL widerspiegelt. Somit ist „Abhorrence–Salvation“ ein Werk geworden, das (zum Glück!) nichts mit „romantischem“ Gotenkitsch zu tun hat, dafür mehr mit absoluter Finsternis, die zäh, aber dafür umso intensiver über einen hereinbricht. Wer es gerne dunkel, langsam und beklemmend mag, sollte den Namen FAAL auf alle Fälle im Hinteroberstübchen behalten. Groß!

Abhorrence-Salvation


Cover - Abhorrence-Salvation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 45:36 ()
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Re-Releases: Trespass, Foxtrott, Nursery Cryme, Selling England By The Pound

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Nach der Veröffentlichung der GENESIS-Box 1970 – 1975 und dem sensationellen Charteinstieg des nicht grade billigen Vergnügens auf Platz 22 gibt es die vier ersten Alben, nämlich „Trespass“, „Nursery Cryme“, „Foxtrott“ und „Selling England By The Pound“ nun auch in gleicher Art und Weise; also als Doppelteil mit Hybrid-SACD und 5.1 DVD mit Audio Part sowie alten Bild-Aufnahmen und aktuelle Interviews und mit umfangreichen Booklet. Auf die Inhalte der vier Klassiker näher einzugehen würde den Rahmen sprengen, aber einige Anmerkungen müssen sein:

„Trespass“ mit dem genialen „The Knife“ gilt eher als ein Album der „Suche“. GENESIS und Peter Gabriel am Gesang standen am Anfang, viele Fragmente, wie z.B. im Opener „Looking For Someone“ und „Stagnation“ verweisen aber bereits auf das was noch kommt – ein Album das den Fan braucht um sich seiner träumerischen Grundstimmung anzuschließen.

„Nursery Cryme“ startet bereits mit einem der Highlights der GENESIS-Historie, dem 10-minütigen atmosphärischen Parcoursritt „The Musical Box“ (einer Blaupause für Progsongs) und endet mit dem vielschichtigen „The Fountain Of Salmacis“. Dazwischen hat die Band zwar auch mal einfacheres Material gestreut ohne Langeweile zu erzeugen. Somit war „Nursery Cryme“ ein oft etwas unter Wert geschlagener der Fingerzeig auf den Weg zu „Foxtrott“.

An „Foxtrott“ scheiden sich die Geister. Für viele DAS Album der frühen GENESIS, hat es doch mit dem fast 23-minütigen „Supper’s Ready“ eine der wohl stärksten Kompositionen überhaupt zu bieten – was hier an Ideen in den 7 Parts verarbeitet wird kann selbst in mehreren Durchläufen kaum erschlossen werden – besser geht nicht. Allerdings verführt dieser Übersong dazu Songs wie das stimmengewaltige „Watcher Of The Skies“, das ruhige „Time Table“, sowie die beiden komplexen Tracks „Get’em Out By Friday“ und „Can-Utility And The Coastliners“ sträflich zu vernachlässigen. Dennoch werden die folgenden beiden Alben oft noch höher bewertet.

„Selling England By The Pound“ gilt neben „The Lamb Lies Down On Broadway” als der Höhepunkt der progressiven GENESIS Diskographie. In 1973 leisteten sich GENESIS den Luxus auf einer Scheibe Kompositionen wie das abwechslungsreiche und gefühlvolle „Dancing With The Moonlit Knight“, den Hit „I Know What I Like (In Your Wardrobe)” (läutete jene Phase ein, in welche die Band auch mal nach den Charts schielte), das zum Teil balladeske und sehr intensive „Firth Of Fifth”, das mit reichlich Text und guten Gesang gesegnete „Battle Of Epping Forest” und den nächsten Überklassiker „The Cinema Show” zu vereinen. „Selling England By The Pound“ ist ganz großes Kino und Pflichtlektüre für anspruchvolle Proggies. Mit diesem Album wurde für die Band nun auch kommerziell endlich interessant.

Ob der bei den Originalen zum Teil etwas gedämpft daherkommende Sound nun klarer (und besser) ist und ob die neue Abmischung tatsächlich soviel neue Nuancen auf den Alben offenbart sollte jeder für sich selbst entscheiden. Nicht desto trotz bietet die hochwertige Einzelveröffentlichung der erste 4 GENESIS Alben in der Jahrhunderbesetzung Peter Gabriel, Tony Banks, Steve Hackett, Phil Collins und Michael Rutherford für Einsteiger die Gelegenheit sich mit Grundlagen qualitativ guten Art- und Progrock zu beschäftigen und für Prog-Fans gezielt mal sein Lieblingsalbum statt nur (gewollt) analog zu genießen auch mal ins Digitale reinzuschnuppern. Allerdings fehlt mit dem Album „The Lamb Lies Down On Broadway” natürlich noch eine, wenn nicht die Perle des GENESIS Backkataloges als Einzeldisk – dann hoffen wir mal.

Re-Releases: Trespass, Foxtrott, Nursery Cryme, Selling England By The Pound


Cover - Re-Releases: Trespass, Foxtrott, Nursery Cryme, Selling England By The Pound Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 27
Länge: 187:0 ()
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Eerie Sceneries

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Die Genre-Schublade „Black Metal“ hat, wie jede Stilbezeichnung, ein sehr breites Spektrum. In diesem Fall reicht es von vordergründigem Klimper-Kreisch-„Hui Buh“-Theater bis hin zu wirklich düsterem, lebensverneinendem Lava-Strom, der den Hörer bis zum Äußersten fordert. Zu letztgenannter Kategorie gehört das deutsche Duo God Killing Himself und Herbst, das unter dem Bandnamen IMPAVIDA eine auf Demo-Niveau rangierende, ultrafiese Hassplatte eingezimmert hat, die selbst für waschechte Pandas nur schwer zu ertragen sein wird. Zwar wird mit Hilfe von Keyboard viel Atmosphäre erzeugt (deren minimalistisches Soundtrack-Feeling mich mitunter immer wieder an bessere japanische Horrorfilme erinnert – keine Ahnung, warum), doch sind IMPAVIDA in erster Linie eine rumpelnde, in finstersten Sümpfen treibende Schwarzmetallfabrik, die den Underground lebt und ihre überlangen Stücke dermaßen monoton und im besten Sinne farblos hält, dass einem selbst endlose BATHORY-Fjorde wie Dance Floor vorkommen. „Eerie Sceneries“ ist wahrlich extrem, ganz sicher nur für einen kleinen Kreis Schwarzheimer geeignet und schafft es tatsächlich, den Hörer hinab in grausige Untiefen zu ziehen. Erwähnenswert ist auch das sehr schön aufgemachte Booklet aus Kartonpapier, das die abgedruckten Texte wirken lässt, als waberten sie aus dichtem Nebel hervor. Und obwohl ich von der Stimmung dieses Albums fasziniert bin und auch ein gewisser Suchtfaktor von „Eerie Sceneries“ ausgeht, bin ich sicher, dass die Hörerschaft dieses Album zu gleichen Teilen unter „Magie“ oder „Schrott“ einordnen wird. Und da ist das Spektrum jeweils überschaubar.

Eerie Sceneries


Cover - Eerie Sceneries Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 54:32 ()
Label:
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To Lay Like Old Ashes

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Nach zwei Splits in Jahre 2008 bringt das australische Duo 2009 wieder eine Full-Length heraus. Und wenn es jemandem gelungen sein könnte, den Soundtrack zur Feuerkatastrophe in „Down Under“ geschrieben zu haben, dann sind es wohl Mitch und Tim (die D. als Session-Basser unterstützt). Die Melodien der sechs Songs mit fast 55 Minuten Spielzeit – von „Cold“ bis „Coma II“ sind derart tief-melancholisch, dass es einem schwarz ums ehedem schon welke Herz wird. Dabei gehen AUSTERE in jedem Lied für sich beinahe erschreckend monoton zu Werke, so fies, dass es einem noch viel schlechter geht – indes: Sie langweilen nicht. AUSTERE schreiben schmerzhafte schöne Hymnen über das hässliche Leben an sich – und kreischen dazu gar verzweifelt ihre Malaise aus sich heraus. Es gibt vielleicht niemandem auf der ganzen Musikerwelt, dem es schlechter geht – ohne sich dabei gleich die Ärmchen aufzuritzen. AUSTERE machen depressiven Black Metal, wie er betrübter und unglücklicher nicht sein könnte. AUSTERE sind tieftraurig, konsequent und stolz darauf. Dürfen Sie auch.

To Lay Like Old Ashes


Cover - To Lay Like Old Ashes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 54:32 ()
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Travels

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DEFEATER haben „Travels” schon via Topshelf Records veröffentlicht, bringen das Ganze aber nach ihrem Deal mit Bridge9 erneut raus, womit die Scheibe leichter zu bekommen sein dürfte. Querverbindungen zu derzeit angesagten Bands gibt es dank Gitarrist Jay, der als Produzent u.a. mit THE CARRIER, VERSE, SHIPWRECK A.D., SOUL CONTROL und CARPATHIAN gearbeitet hat und mit seiner eigenen Combo in die gleiche Kerbe haut – vertrackter, melodischer Hardcore, der mit intelligent aufgebauten Songs glänzt und auch in den Texten was zu sagen hat. Die drehen sich hier um das Leben eines Mannes und erzählen seinen Werdegang bis zum Freitod. Mal was anderes, aber sehr gut geschrieben und mega-spannend. Musikalisch wird wie gesagt in die VERSE/ HAVE HEART/ CARPATHIAN-Richtung gegangen, Songs wie das überragende „Everything Went Quiet“ sind dafür das beste Beispiel. Doch DEFEATER knacken nicht nur die 30-Minuten-Marke, sondern halten die ganze Zeit ein sehr hohes Niveau, so dass sie zu keiner Sekunde langweilig oder gar vorhersehbar werden. Dass da handwerklich alles erstklassig ist, versteht sich von selbst. Hier sind Könner am Werk, die mit Herz und Hirn gleichermaßen vorgehen und „Travels“ zu einer echten Perle des modernen Hardcores machen.

Travels


Cover - Travels Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 32:16 ()
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A Link To The Past

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Die VADERS aus Ibbenbüren sind schon seit dem Jahr 2000 im Punkrock-Geschäft, und das auch noch ziemlich erfolgreich. Nachdem 2003 ihr selbstbetiteltes Debüt erschien, tourten sie mehrere Jahre durch Europa, u. a. mit Bands wie ANTI-FLAG, den BEATSTEAKS oder den U.K. SUBS. Jetzt steht ihr zweites Album in den Läden, und das bietet ganze 19 Tracks lang feinsten Streetpunk. Rauer Sound, treibende Riffs, melodische Parts und hymnische Refrains halten sich hier pefekt die Waage, und auch tempomäßig wird für Abwechslung gesorgt: Von Mid-Tempo bis Hochgeschwindigkeit wird alles abgedeckt. Dazu ist alles mit jeder Menge Energie und Druck gespielt, und hinter jeder Ecke lauern Ohwürmer. Ein tolles Album, in das alle, die auf melodischen Streetpunk stehen, unbedingt mal reinhören sollten.

A Link To The Past


Cover - A Link To The Past Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 44:2 ()
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Creature

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WITHIN THE RUINS haben das gleiche Problem wie TRIGGER THE BLOODSHED: handwerklich in Ordnung schaffen es die Musiker nicht, auch nur einen Song zu schreiben, der beim Hörer hängen bleibt. Da wird sich lieber drauf konzentriert, noch brutaler zu sein, noch ein Break mehr zu setzen, noch ein Stakkato-Riff einzubauen, noch einen Squeal-Part dranzupappen, aber ob das ncoh nachvollziehbar ist oder gar eingängig scheint die Musiker nicht zu interessieren. Lieber mit vielen bunten Tattoos und großen Plugs auf der Bühne stehen und seine gesichtslose Musik zum Besten geben. Hinterher weiß niemand, welcher Song jetzt der Beste war, klingen doch alle gleich. Nee, lass’ mal. Schlechte uninspirierte Kopien braucht die Welt nun echt nicht mehr.

Creature


Cover - Creature Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:4 ()
Label:
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The Darker Shades Of White

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Mit CORPUS CHRISTI haben Victory Records eine Band unter Vertrag genommen, die sich mal nicht dem Tough Guy-Stil verschrieben hat oder auf cool getrimmen Death Metal macht (wer sich Deathcore als Stilbezeichnung ausgedacht hat, ist ein Idiot) – stattdessen gibt es melodischen Metalcore, wie ihn die großen Drei der Ostküste AS I LAY DYING, KILLSWITCH ENGAGE und UNEARTH, machen. Beim Gesang orientieren sich die christlichen Kerle an Howard Jones, besonders die cleanen Passagen überzeugen dabei und werden nicht inflationär eingesetzt, während die aggressive Stimme kraftvoll ist, ohne in das mittlerweile übliche Gekeife zu verfallen. Songaufbau, gerade was die Break-Setzung und die Gitarrenarbeit angeht, zeigen sich dabei von den anderen beiden Ostküstler beeinflusst und durchweg gelungen. In den elf Songs findet sich kein wirklich schlechter, auch wenn bei einigen zu sehr auf Nummer Sicher gegangen wird. Aber dafür bekommt der Fan genau das, was er will. Bei der nächsten Platte werden CORPUS CHRISTI mit etwas mehr Mut zur Eigenständigkeit auch ein oder zwei echte Kracher fabrizieren, mit denen sie endgültig ihre Daseinsberechtigung haben. Bis dahin heißt es touren, touren, touren, um sich eine solide Fanbasis zu erspielen. Sollte ihnen aber nicht schwer fallen, denn „The Darker Shades Of White“ ist eingängig, mitreißend und somit perfekt für eine Clubshow.

The Darker Shades Of White


Cover - The Darker Shades Of White Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:42 ()
Label:
Vertrieb:
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The Final End Principle

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Es ist als Band anno 2009 nicht mehr so einfach ,einen eigenen Stil zu entwickeln, denn im Grunde wurde musikalisch alles schon mal gesagt, getan, gespielt. Bands wie BLOODWORK ist das anscheinend wumpe, die machen einfach die Musik auf die sie Lust haben – wenn die dann klingt wie SOILWORK, wen kümmert’s? und die Schweden sind ja beileibe keine schlechte Referenz, haben sie doch mit ihrem Sound einen beachtlichen Erfolg. BLOODWORK haben ihr Dockyard1-Debüt „The Final End Principle“ ordentlich produzieren lassen und können mit guten Melodic Death Metal-Songs überzeugen, die modern und frisch wirken, ohne die nötige Härte vermissen zu lassen. Songs wie das heftige „Graveheart“ oder das hochmelodische „Drowning Stone“ sind erstklassig geworden und können auf ganzer Linie überzeugen, wie das Album generell ohne schwache Songs ist. Handwerklich haben die Jungs einiges auf dem Kasten, wobei der klare Gesang herausstricht und Speed in nichts nachsteht. Kurzum: saustarke Scheibe, die wzar nicht sonderlich originell ist, aber dem geneigten SOILWORK/ IN FLAMES-Fan genauso gefallen wird wie dem Freund härterer Gangart.

The Final End Principle


Cover - The Final End Principle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 42:45 ()
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Fragments

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Schon der kleine freche Aufkleber vorne auf der Hülle „Brain required“ des insgesamt sehr gelungenen Artworks, sagt bereits einiges über die Inhalte dieses erste Full-Length-Albums der fränkischen Progmetallformation SHAPESHIFT aus, wenn auch noch längst nicht alles. Dass es sich bei „Fragements“ um eine lupenreine Eigenproduktion handelt, mag man sowieso nicht so recht glauben. Zu hoch ist einfach die musikalische Qualität und vor allem der satte Sound der hier auf knapp 45 Minuten angeboten wird. Nachdem die 2004er EP "Confusedated" zumindest bei meinem Kollegen Dennis nicht gerade offen Türen einrannte, haben mich die Jungs absolut überzeugt. Trotz des durchaus recht komplex-anspruchsvollen Songmaterials und den aufwendigen Arrangements verstehen es die Jungs ihrer Musik einen ordentlichen Punsch an Härte mitzugeben. Dabei werden auch die Melodien nicht zu stark vernachlässigt, die Tasten spielen eine relativ untergeordnete Rolle, es dominieren satte dunkel-tiefe Riffs, oftmals thrashig geprägt und viele Breaks - ja, für mich sind SHAPESHIFT ganz klar die deutsche Antwort auf NEVERMORE. Wobei es hier tatsächlich noch etwas vertrackter zugeht und mir der vielschichtige Gesang von Bernd Wener tatsächlich etwas besser als bei den Kanadiern gefallen. Auch wem die Sachen der Newcomer von COMMUNIC zusagen, kann hier viel lohnendes für die metallisch geprägten Proglauscherchen finden.

Hier hat man auch nicht den Eindruck wie bei vielen Bands heutzutage, dass man aus Mode-bzw. Verkaufsgründen auf die härtere Klientel schielt und daher also en Weg vom melodisch-weicheren Powermetal hin zu deutlich härteren Sphären gegangen ist, sondern hier scheint es viel eher umgekehrt. SHAPERSHIFT sind definitiv eine richtig harte Metalband, der Sänger mit einem eher rau-aggressiven Organ singt, keift auch manchmal und kann auch relativ böse klingen (wenn auch ohne Growls) und die Musik strahlt dabei stets eine absolute Authentizität ohne jegliche Trendanbiederung aus. Wenn auch der Opener „Evil in Mankind“ vielleicht einen Tick zu überladen wirkt, was die gefühlten 150 Breaks sowie die zahlreichen technischen Sperenzchen angeht, und daher melodiemäßig etwas zu kurz kommt. Egal, die nachfolgenden Tracks sind wirklich hervorragend gemacht, bereits mit „New Extreme“ geht es voll ab, ein richtiges Thrashbrett mit viel Doublebass und abgefahrenen Gitarrenspuren und immer grooved ein satter Bass durch die üppigen Rifflinien. Auch für die ein oder andere Überraschung sind die Herren gut, denn beim ebenfalls sehr treibenden Titelsong mit vielen gelungenen Übergängen bzw. atmosphärisch wechselnden Stimmungsbildern hat man im hinteren Instrumentalteil noch ein cooles Mundharmonikalsolo mit sehr viel Bluesfeeling eingebaut, klasse Idee. Bei „The Plague“ beginnt es beinahe schon funkig, was die Licks betrifft ehe sich dann der Song dann in ein wildes Inferno aus doomigen sowie stakkatoartigen Riffs mit melodiös-aggressiven Gesang sowie galoppierenden Drums entwickelt um dann ganz gemächlich mit akustisch-flirrenden Gitarrenparts im nichts zu enden.

Dass man auch noch ganz anders kann, zeigt dann das gefühlvolle sowie sehr melancholische „Price Of Our Last Lies“ aber keine Angst auch hier bleicht sich die band treu und macht keinen auf zu eingängig wie etwas METALLICA's „Nothing Else Matters“ und bringt lieber ihren ganz eigenen Stil mit ein, so dass es zu hier niemals zu einfach bzw. geglättet klingt. Somit bleibt auch hier der ehrenwerte Anspruch Metal mit Hirn sowie Ecken und Kanten zu bieten, die es für den Zuhörer allerdings zu erobern gilt, bestens gewahrt.

Ein weiterer Knaller des Albums ist ganz klar das mitreißende „Indignity“, eine echte Progachterbahnfahrt überzeugt mit vielen Temposchüben, klasse Vocals, aber auch dem Händchen für handzahmere Momente sowie einer ordentlichen Portion Groove, was ich bei vielen gleichgesinnten Bands meistens vermisse, da wird zwar oftmals auch ordentlich gebrettert aber ohne Seele, die gibt’s hier satt. Als bestens passenden Schlusspunkt hauen die Jungs mit „Shapeshift“ nochmal ein richtiges modern Progemtalmonster raus, mit verzerrt-brachialen sowie cleanen Gesang, viel Tempo, schönen Instrumentalparts, spitzenmäßigen Drumparts sowie einen überraschend moderaten Schluss, sehr gefühlvoll mit der akustischen Klampfen untermalt, tja damit hätte man nicht so gerechnet. Wie überhaupt auch mit diesem Hammeralbum, hier wurde ein wirklich absolut kreatives Songwriting mit vielen anspruchsvollen Details an den Tag gelegt.

Wer auf fette Gitarrenwände, intelligent-verschachtelte Songs mit dosiert technischen Anspruch sowie nich zu übertrieben Frickelorgien abfährt, dürfte bei SHAPESHIFT absolut richtig liegen. Könnte mir denken, selbst einige echte Hartwürste, denen Progmetal sonst etwas zu verkopft vorkommt, könnten hier zuschlagen und nicht enttäuscht werden.

Fragments


Cover - Fragments Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:26 ()
Label:
Vertrieb:

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