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Obsidian

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Die noch relativ jungen Tschechen HEIDEN aus Brno (Brünn) sind bereits seit 2003 aktiv und dürften evtl. einigen TROLLECH-Fans durch eine gemeinsame Split-CD aus dem Jahr 2007 bekannt sein. Auf seinem neuesten Streich „Obsidian“ zelebriert das osteuropäische Quartett eine sägende Mischung aus rock´n´rolligem, furztrockenem Black Metal der Marke KHOLD, HELLSAW oder späteren DARKTHRONE/SATYRICON und einigen Melodien, die dem Hörer bisweilen aus der Wikinger-Ecke bekannt vorkommen dürften. Dabei erschaffen die Jungs eine wirklich gelungene Atmosphäre, die gerade durch ihre stetige Monotonie und die treibenden Songstrukturen gut zur Geltung kommt. Lediglich der kraftlose, fast schon in den Hintergrund gerückte Gesang von Kverd kann nicht so recht überzeugen, und ab und an drohen die Songs dann doch etwas im Dickicht der Eintönigkeit zu versinken, doch insgesamt ist „Obsidian“ eine sehr hörenswerte Scheibe, bei der außerdem der ziemlich fette, kernige Gitarrensound zu überzeugen weiß. Black/Viking Metaller, die es gerne mal räudiger, unbombastisch und mit kaum durchgetretenem Gaspedal mögen, sollten sich diese HEIDEN ruhig mal geben.

Obsidian


Cover - Obsidian Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 40:11 ()
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Shadow Border

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Vor knapp vier Jahren hatten die Niederländer von THE AURORA PROJECT ein von Kritikerseite durchaus vielbeachtetes Debütwerk „Unspoken Words“ am Start. Das Album ging damals leider komplett an uns vorbei, jetzt mit dem aktuellen "Shadow Border" haben sich diese zweifellos talentierten Proger erneut zu Wort gemeldet und die Scheibe enttäuscht wieder absolut nicht.

Es wird ambitioniert arrangierter, vielfach recht atmosphärischer Progrock geboten - so eine Art aufgemotzter Neo Prog. In der Ausprägung dann schon sehr metal-riffig geprägt, an den vereinzelt eingestreuten und sehr unterhaltsamen, manchmal typisch elegischen Solos sowie den spärischen Keys ist noch am ehesten eine Art Seelenverwandtschaft zu PINK FLOYD oder IQ festzustellen. Vom Ausdruck her sind auch THRESHOLD eine Hausadresse, wenn es auch hier etwas weniger bombastisch zu geht, es herrscht zwar in vielen Parts eine leicht melancholische Grundstimmung die aber nicht zu düster-depressiv daherkommt. Die klanglich variablen Keyboards haben ebenfalls eine große Bedeutung für die Fläche aber sind längst nicht so omnipräsent wie etwa bei den Kollegen von IQ oder ARENA. Sehr auffällig ist die, mir mitunter etwas zu stark, in den Vordergrund gestellte klare Stimme von Dennis Binnekade. Der Junge ist so eine Art Sänger-Geschichtenerzähler und beileibe nicht schlecht, er hat vom Timbre her schon was von ALIAS EYE Leadsänger Philip Griffith aber an seinem etwas geholzten Englisch sollte er unbedingt noch arbeiten. Bei den etwas heftigeren Momenten paßt die Stimme auch nicht so ganz optimal. Ab und an streut er auch so eine Art Sprechgesangfrequenzen ein, wie u.a. bei „Another Dream“ und dies klingt dann leider etwas arg schräg in etwa wie aus der ROCKY HORROR PICTURE SHOW entnommen, paßt so einfach nicht. Da hätte man liebe reine Fremdstimme nehmen sollen. Der Song mit seinen vielen Breaks und Stimmungswendungen ist aber insgesamt trotzdem gelungen.

Überhaupt die Songs sind sehr melodiebetont nicht zu platt, manchmal etwas zu theatralisch gestreut(hauptsächlich von der Stimme) aber die fette Rhythmusfraktion sorgt für viel Drive und verzichtet auf zu technisch geprägtes Gehabe. Zwischendurch haben sich bei so manchem Track (die grundsätzlich über fünf Minuten dauern) einige leichte Längen z.B. bei „The Confession“ eingeschlichen. Manches klingt dabei auch etwas ähnlich, da hätte durchaus etwas mehr Abwechslung, was die Art der Arrangements betrifft nicht geschadet. Gegen Schluss der Scheibe wird es dann doch noch mal so richtig hochklassig, denn dass atmosphärisch sehr dicht aufgebaute „Within The Realms“ mit klasse Gitarren läßt tatsächlich Vergleiche mit den genreführenden RIVERSIDE aufkommen, wenn auch THE AURORA PROJECT ansonsten nicht annährend an deren Ausnahmestellung kratzen können. Dafür fehlt es dann noch an der Tiefe und der etwas hüftsteife Gesang läßt wie gesagt noch Steigerungen wünschen. Diese Einschätzung kann auch der satte 16-Minüter und gleichzeitig Titelsong „Shadow Border“ nicht ganz relativieren. Aber hier zeigen diese Musiker zu was sie wirklich im Stande sind: hochwertige Instrumentalparts, schöne abgestimmte Breaks, mit schönen Verläufen, vielen Stimmungsbildern, gelungenes Riffing mit tollem energetischen Soloteil gegen Ende, spannungsgeladenen Melodiebögen (hat was von SYLVAN), theatralisch-inbrünstige Vocals mit viel Gefühl (nur böse klingen kann der Sänger halt leider nicht) aber der Song funktioniert als ausdrucksstarker Progressive Rock auch so.

Das Album bietet insgesamt solide Prog Kost, insbesondere einer klasse Gitarrenarbeit von Remco van den Berg, mit einigen äußerst positiven Andeutungen u.a. in Punkto Songwriting, sogar doch noch zu noch mehr Qualität im Stande zu sein, dies läßt für die Zukunft noch einiges erhoffen.


Shadow Border


Cover - Shadow Border Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 54:23 ()
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Full Circle

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Manchmal sind die äußerlich etwas unscheinbaren Sachen, oftmals doch ganz lohnenswert, bietet Überraschendes und genaus so verhält es sich mit diesem Werk von CTA featuring Danny Seraphine und dem Album „Full Circle“. Trotz Gullycover sowie der eher unspannenden Aussicht ein vornehmlich Drummergeprägtes Soloalbum vorzufinden, denn Meister Seraphine ist ein solcher, hat diese Musik einen gewissen Reiz, der aber zugegeben den meisten MI-Lesern sicher eher etwas ab gehen dürfte.

Diese aktuell sicher weniger angesagte Mucke bietet verstärkt mit Bläsern aufgemotzten aber sehr spielfreudiger Jazz-Funk-Rock auch stark in Richtung alte BLOOD, SWEAT & TEARS“. CTA stehen für "California Transit Authority" und diese Formation gab’s früher schon mal seinerzeit war Danny seraphine Gründer und Drummer von CHICAGO TRANSIT AUTHORITY und eine Art Vorläufer der legendären CHICAGO, die in den 80er mit PETER CETERA ihre kommerziell besten Zeiten hatten. Damals hatte man sich schon von den Ursprüngen des Jazz deutlich entfernt und war nach ersten Hits “I'm A Man (1969)”, „25 Or 6 To 42 (1970), Saturday In The Park (1972) mit eher seichten Chartkrachern wie „If You Leave Me Now“ (1976), 2Hard To Say "I'm Sorry" (1982) oder „You're The Inspiration" (1984) sehr erfolgreich. 1990 mußte der Drummer dann seinen Hut nehmen, nach fast 15-jähriger Pause ist er jetzt wieder mit einem Solowerk am Start. Der urwüchsige Sound der Scheibe überzeugt mich absolut, der Gitarrist hat eine sehr wuseligen Stil hat was von SANTANA ohne Zweifel, die Songs stammen größtenteils von CHICAGO, wurden jetzt nochmals neu eingespielt aber mit sehr viel Esprit und Spielfreude. Sänger Larry Braggs (ansonsten bei TOWER OF POWER aktiv) ist ein sehr Guter ohne jeden Zweifel, der Junge hat Groove sowie Soul gleichermaßen auf der Pfanne und veredelt solche Hämmer wie „Several Thousand“, das hat schon was von STEVIE WONDER zu besten Zeiten.

Auch die anderen Mitmusiker wie u.a. Brandon Fields (Tenor Sax), Lee Thornburg (Trumpet), Nick Lane (Trombone), Wesley Quave (v), Walter Rodriguez & Alex Acuna (p), Jim Boggia & Danny Zelisko (b v), Travis Davis (b + b v) oder Marty Davich (Organ) dürfen sich ordentlich austoben. Aber die Musik ist keineswegs zu verjazzt sondern reißt einem förmlich mit da wummern die Hammonds und die Bläser sind so richtig fett z.B. wie bei „South California Purples“ oder auch der klasse Instrumentalversion „Make Me Smile“. Manche Kritiker werden einwerfen, das dies schon so eine Art Chicago-Coverband sei - stimmt auch, denn neun Tracks stammen aus alten Zeiten in denen aber Seraphine auch dabei war. Die Songs werden geschickt mit neuem Leben versehen, bieten einen klar-hellen sehr präsenten. Durch gekonnte Tempovariationen sowie stimmigen Arrangements sehr druckvoll dargeboten, fast schon livemäßig. Nur manchmal klingen Bläser etwas synthetisch. Ansonsten herauszuheben sind noch der klasse Opener "Something Different" aus der Feder von Chuck Mangione sowie STEVIE WINWOODS "I'm A Man". Hier sind SHEILA E. (Percussions) wie Keith Emerson (Orgel) mit dabei und lassen den Track zu einem virtuosen Feuerwerk werden. Als Bonus wird dann noch Livesong des Klassikers „25 Or 6 To 4" geboten in einer etwas schnelleren aber sehr geilen Version geboten, ja das hat was. Hier sind absolute Vollblutmusiker am Werk, die höchsten Qualitätsmaßstäben genügen mit einem klasse Drummer der herrlich uneigennützig und nie selbstverliebt die Songs vorantreibt – ob Herren auch gute eigene Songs zu schreiben wissen; wird aber erst die Zukunft weisen. Wer auf groovenden Jazzrock mit viel Bläsereinsätzen abfährt ist hier bestens bedient.

Full Circle


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:44 ()
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Lightbringer

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Kurz und bündig – RAM können ihr überragendes Debüt „Forced Entry“ aus 2005 mit dem nach 4 Jahren endlich erschienenen Nachfolger „Lightbringer“ nicht toppen. Denn die neue Scheibe geht nicht so schnell ins Ohr – die reine Lehre des JUDAS PRIEST der Siebziger wird durch MERCYFUL FATE artige Passagen und etwas komplexere Arrangements verweichlicht – und lässt dabei trotzdem eine eigene Note nur begrenzt zu. Aber ebenso kurz und bündig – RAM haben mit „Lightbringer“ eine klasse NWOBHM-Scheibe abgeliefert, welche mit jedem Durchlauf wächst und einschlägig Gebeutelte zu wahren Freudebangings animieren sollte. Frontröhre Oscar Carlquist macht dabei einen geilen Job und trifft genau die richtige Mitte zwischen Halford’schen Höhen und voluminös angerauter Mitte. Die Lauscher darf man dann auch gleich mal beim treibenden, dem großen Vorbild nicht unähnlichem Titeltrack „Lightbringer“, dem mit ungewöhnlich hohen Vocals und Kreischen sowie sperrigeren Songaufbau ausgestatteten „Awakening The Chimaera“, dem über 9-minütigen, mit MAIDEN-Anleihen gespickten und mit unterschiedlichen Tempi versehenen epischen „Suomussalmi (The Few Of Iron)“, dem hymnischen heavy „Titan“ und der King Diamond-Hommage „The Elixier“ genauer anlegen. Und auch wenn ich für meinen Teil „Forced Entry“ weiter vorziehe – ich hoffe inständig das RAM uns nicht wieder 4 Jahre bis zum nächsten Album warten lassen. In der Zwischenzeit verkürzt auch „Lightbringer“ vorzüglich die Wartezeit.

Lightbringer


Cover - Lightbringer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:49 ()
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Ox

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COALESCE haben sich mit „Ox“ schlappe zehn Jahre Zeit gelassen, aber so eine Auflösung und anschließendes Zusammenraufen dauert halt. In der Dekade haben sich die Beteiligten hörbar neuen Einflüssen ausgesetzt, so dass „Ox“ nicht einfach nur „0:12 Part 2“ geworden ist, gleichzeitig aber jederzeit als COALESCE erkennbar. Die vierzehn Songs sind erwartet chaotischer Mathcore, bei dem stellenweise aberwitzige Tempowechsel versteckt sind, sich aber auch für COALESCE-Verhältnisse entspannte Parts und nur semi-bösartiger Gesang findet. Im Vergleich mit Nachfolgern wie THE DILLINGER ESCAPE PLAN mögen COALESCE zahnlos klingen, aber dieser Eindruck hat sich nach dem zweiten Durchlauf der Scheibe verflüchtigt. „Ox“ braucht seine Zeit, macht dann aber klar, dass hier Könner am Werk sind, die viel Arbeit in die Details investiert haben und damit dem Hörer ein langfristig spannendes Werk geschenkt haben. BURNT BY THE SUN machen das ja ähnlich. COALESCE setzen dabei auf einen einen in-die-Fresse-Ansatz, der vielen jungen Bands abgeht, was gepaart mit den positiven Sprenklern, die sich in den Songs immer wieder finden, ein intensives Hörerlebnis garantiert. Oder kurz: COALESCE melden sich mit einem starken Album zurück, dass die Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart schlägt und keinen Fan enttäuschen wird!

Ox


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 37:23 ()
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Black Clouds And Silver Linings

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Jeder DREAM THEATER-Fan hat sicher seine eigene Album-Ranking-Liste. Einig dürfte man sich aber darüber sein, dass „Images And Words“ und „Scenes From A Memory“ die großen Meilensteine der New Yorker sind, und bis heute wartet man auf ein weiteres Album, dass sich hier einreiht. Schenkt man einigen Besprechungen, die bereits seit einiger Zeit auf den Seiten gewisser Online-Versender zu lesen sind, Glauben, könnte „Black Clouds & Silver Linings“ dieses Werk sein. Die vorab von Roadrunner gratis als mp3 veröffentlichte Single „A Rite Of Passage“ aber enttäuschte. Zwar wird hier ein ganz nettes Old School-Riff ordentlich runtergebraten, aber der Chorus ist unerträglich poppig, die Solo-Passagen sind nicht gerade überwältigend, und insgesamt vermisst man das gewohnt herausragende musikalische Handwerk der Jungs. Dazu versucht LaBrie mal wieder bemüht, böse zu singen, und wie fast immer gelingt ihm das mal wieder gar nicht, weshalb diverse Effekte über seine Stimme gelegt wurden. Man durfte also gespannt sein, was das Album jetzt tatsächlich zu bieten hat.
Es beginnt erst mal gewaltig. Der 16-Minüter „A Nightmare To Remember“ startet düster mit doomiger Gitarre, Chor-Sounds im Hintergrund und Double-Bass-Gewitter, um dann in ein fettes Metal-Riff überzugehen. Das kickt direkt ordentlich, und hier kriegt LaBrie sogar endlich mal die Kurve, was harten Gesang angeht. Dies wird gekrönt durch einen getragenen Chorus, dem es gerade noch gelingt, nicht zu kitschig zu klingen. Nach fünf Minuten wird’s dann aber erst mal ruhig, worauf alles wieder langsam aufgebaut wird, hin zu Solo-Parts von Petrucci und Rudess. Schließlich legt Portnoy noch einen wirklich bösen Sprech-Gesang oben drauf, und ganz zum Schluss darf er dann auch noch mal ordentlich die Double Bass klackern lassen. Für meinen Geschmack: Ein wenn auch nicht subtiler, aber fetter Opener. Das nachfolgende „Rites Of Passage“ wurde ja oben schon angesprochen. Hinzuzufügen sei noch, dass der Song im Gesamtzusammenhang des Albums besser rüberkommt als separat betrachtet. Irgendwie macht das gerade Rumgebrate hier mehr Spaß, und über den Chorus muss man halt hinweghören. „Wither“ dagegen fällt in jeder Hinsicht durch und stellt wohl den Tiefpunkt des Albums dar. Hier gibt es eine oberschnulzige Pop-Rock-Ballade zu hören, wie sie ja leider immer mal wieder auf DT-Alben auftauchen. Aber diese ist besonders schlimm. Live ein perfekter Zeitpunkt, um Bier holen zu gehen. Das folgende, knapp 13 Minuten lange „Shattered Fortress“ entschädigt aber dafür. Dies ist sicher der Song des Albums, auf den man am meisten gespannt sein konnte, enthält er doch die drei abschließenden Parts von Portnoys zwölfteiliger, auf „Six Degrees Of Inner Turbulence“ begonnenen, Suite, in der er sich mit seinem (überwundenen) Alkoholismus auseinandersetzt. Wieder gibt es einen metal-lastigen Anfang, hart und treibend, der einen komplexen Aufbau einleitet. In diesen wiederum sind Zitate aus den Songs eingebaut, die die anderen Teile der Suite bilden, als da wären „The Glass Prison“, „This Dying Soul“, „The Root Of All Evil“ und „Repentance“. Und das ist wirklich meisterhaft gemacht. Ganz großes Kino! Mit „The Best Of Times“ folgt dann leider ein weiteres schwaches Stück. Zugegeben: Mike Portnoy verarbeitet in diesem Stück den Tod seines Vaters, der während der Aufnahmen zu dem Album mit seinem Krebs gekämpft hat, und da ist etwas Sentimentalität natürlich völlig in Ordnung, und auch das kitschige Violinen-Thema am Anfang sei ihm verziehen. Trotzdem ist der Song einfach viel zu schön, besonders die Kitsch-Orchester-Sound-Themen ziehen einem echt die Schuhe aus. Viel passieren tut eigentlich auch nicht, das Stück plätschert die meiste Zeit über recht unspektakulär vor sich hin. Die letzten drei Minuten gibt’s dann immerhin noch ein schönes, getragenes Gitarren-Thema mit anschließenden Variationen zu hören, das ein bisschen was wettmacht. So, letzter Song, das 19-minütige „The Count Of Tuscany“. Hoffentlich noch ein Knaller! Und ja, fängt gut und eher klassisch progig an, geht dann doch wieder in Richtung Metal, was dann wiederum in einen schönen Chorus mündet. Nach knapp neun Minuten beginnt dann ein Instrumentalteil, und endlich kommen mal wieder die lange ersehnten Takt-Frickeleien zum Zug. Allerdings währt die Freude nur kurz, dann geht es dynamisch runter und in einen fließenden PINK FLOYD-mäßigen Part, der schließlich langsam – vielleicht ein wenig zu langsam – wieder gesteigert wird, bis hin zum Finale – das für meinen Geschmack dann noch etwas bombastischer hätte ausfallen können.
Nein, ein Album, das sich in die eingangs genannten Über-Werke einreihen kann, ist „Black Clouds & Silver Linings“ ganz sicher nicht. Und auch an „Systematic Chaos“ reicht es nicht heran. Das hat vielleicht auch ein paar Schwachpunkte, aber mit Songs wie der Granate „Constant Motion“, dem intensiven „Repentance“ und natürlich dem zweiteiligen „In The Presence Of Enemies“ mit seinem überirdischen Haupt-Thema rangiert es – zumindest in meiner persönlichen Hitliste – dicht hinter den beiden großen Werken. Trotzdem enttäuscht das neue Album nicht. Auf immerhin zwei Drittel der Scheibe wird immer noch überdurchschnittlich gutes und süchtig machendes Material geboten. Und überhaupt: Es ist einfach immer wieder ein Genuss, den Jungs zuzuhören.

Black Clouds And Silver Linings


Cover - Black Clouds And Silver Linings Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 75:29 ()
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The Final Conflict - Last Days Of God

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ACHERON sind (oder waren mal) umstritten und irgendwie unsympathisch – ganz wie ihre Musik. Die Mischung aus Death- und Black-Metal entbehrt jeglicher Schönheit, selbst potentiell eingänig-angenehme Melodien mutieren unter der amerikanischen Ägide zu fiesen und kalten Harmonieströmen. Der klare, drückende Sound tut ein Übriges, Vincent Crowleys (sic) Stimme lotet Satanismus, Okkultismus und Misantrophie geradezu perfekt aus. 20 Jahre lang schwirren ACHERON schon durch die Metal-Hölle, sind Black Lotus entkommen und jetzt in Holland gelandet. Zur Entspannung hat das keinesfalls beigetragen auf ihrer siebten Veröffentlichung – es bluten Ohren der Rezipienten und das Mikro des Protagonisten – die perfekte Welle gegen Christen und ähnlichen Abschaum (so formulierte es jedenfalls sicherlich der Vinnie, Ex-Church-of-Satan-Mann). Seine Stärken entfaltet ACHERON immer dann, wenn es etwas tempotechnisch gemäßigter zur Sache geht, dann muss der Hörer nicht nur beifällig nicken und bald headbangen, ob er oder nicht. Und ob er Antichrist ist oder nicht. Dabei ist es vollkommen egal, ob der geneigte Fan Schweden oder Amiland präferiert – Hauptsache ist der Tod.

The Final Conflict - Last Days Of God


Cover - The Final Conflict -  Last Days Of God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:13 ()
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Landkjenning

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Inzwischen vom Ein- zum Zweimannprojekt expandiert (neben Bandgründer, Sänger und Gitarrist Torbjørn Sandvik ist nun auch Drummer, Bassist, Synthiemann, etc. Geirmund Simonsen Mitglied von GLITTERTIND), wandelt man immer noch auf sehr folkigen und wenig vikingmetallischen Pfaden, was sich darin äußert, dass fiese Growls, Schreie und auch Black Metal-Einflüsse völlig außen vor bleiben. Auch anno 2009 erinnern GLITTERTIND stilistisch etwas an VINTERSORG und weniger traditionelle FALCONER, was aber leider auch wenig Spannung garantiert. „Landkjenning“ plätschert mit seiner fast schon kinderliedartigen Atmosphäre seicht dahin; Headbangen unerwünscht. Ein Stück wie „Longships And Mead“ ist fast schon Schlager pur, und auch der Rest könnte glatt als Disney-Soundtrack durchgehen. „Landkjenning“ ist weder finster-böse noch trinkfreudig-heiter, aber auch nicht im besten Folk-Sinne locker-eingängig und spricht daher weder die BATHORY- noch die KORPIKLAANI-Fraktion an, und auch SKYCLAD-Jünger sind hier Fehl am Platz. Hinzu kommt eine dröge, matschige Produktion, die die ansonsten schon geschmacklose Suppe noch weiter vermiest. Am Ende bleibt ein Album, über dessen Sinn und Aussagekraft man nicht lange debattieren muss: es hat beides nicht!

Landkjenning


Cover - Landkjenning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:38 ()
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Rebell On The Run

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Bereits das Vorgängerwerk des MOONSTONE PROJECT’s aus dem letzten Jahr „Hidden in Time“ (war bereits 2006 schon mal als "Time To Take A Stand") hat mich nicht so recht überzeugt. Jetzt gibt es zwar wieder ein schönes Booklet sowie Artwork aber „Rebel On The Run“ ist wieder keine so recht Offenbarung geworden. Hardrock der klassischen Ausprägung, es werden mehr oder weniger passend die üblichen Verdächtigen DEEP PURPLE, RAINBOW, URIAH HEEP oder BAD COMPANY im Beipackzettel genannt, wird hier zwar schon recht stilecht geboten aber das Songwriting sowie die musikalische Performance ist dann einfach oft nicht zwingend genug und die Musik klingt mitunter auch zu gewollt bzw. konstruiert. Die typische Leichtigkeit oder auch erdige Grundessenz des Hardrocks fehlt mir hier doch bei den meisten Tracks.
Vielleicht liegt es auch etwas an den zu vielen Köchen die den bekannten Brei verderben, denn der hinter dieser ganzen Schose, der italienische Mastermind und Gitarrist Matt Filippini hat neben seinem Landsmanngrundgerüst an Bass, Drums und Keyboards eine ganze Reihe Promis engagiert wobei Schlagzeuglegende Ian Paice (DEEP PURPLE, ex-WHITESNAKE) nur relativ kurz bei der unspektakulären Schlussnummer "Halfway To Heaven" trommelt und auch Sänger Ken Hensley (ex-URIAH HEEP) ist nur sporadisch zu hören ansonsten singt ein stimmlich exzellent aufgelegter James Christian (HOUSE OF LORDS) für ein paar weibliche Backing Vocals ist seine bessere Hälfte Robin Beck zu hören. Ganz klar an seinem variabel-bluesig-kraftvollen Gesang liegt es beileibe nicht, dass nur selten der Funke überspringen will, die Refrains sind einfach nicht zwingend genug, es bleibt nicht viel hängen.
Alessandro Del Vecchio als flinker Mann an den Tasten ist mit seinen Sounds ebenfalls sehr prägnant, wenn auch nicht zu übertrieben, mitunter garniert er seine ganz 70’s like mit viel Hammonds angereicherten Keyboards mit etwa spacigeren Vibes so etwa beim Opener „Sinner, Sinner“, ja kann man durchaus hören, wirkt nicht so altbacken, wie viele Sachen in ihrem Aufbau danach. Dann "Monster Booster" mit den etwas zu langen Instrumentalpassagen versprüht eine etwas funkige Aura, net schlecht aber gab’s alles schon. Der schon zigfach namentlich so erschienene "Cosmic Blues" ist dagegen ganz lässig gemacht, hat einen gewissen Drive, wenn auch hier etwas zu ausgedehnt nichtssagend „gejammt“ wird.
"From Another Time" mit interessanten Percussions ist ebenfalls in diesem Soul-Funk-Style gehalten diese verstärkte Ausprägung ist dann doch neu gegenüber dem Vorgängerwerk.
Der Titelsong is so ne Halbgare Mischung aus Whitesnake meets Deep Purple erneut mit spacigen Tasten, na ja geht so. auf "Closer Than You Think" ist dann tatsächlich „The Voice Of Rock“ GLENN HUGHES zu hören aber dieser recht seichte Track ist doch eher 2. Wahlware aus seinem eigenen Songfundus. Dann gibt es Sachen wie „Hey Mama“ mit Honky-Tonk Sound, Harmonika sowie Mitklatschpart, sorry soll wohl die echten Rock’n’ Roller zeigen, überzeugt mich nicht, wirkt zu aufgesetzt. Es wird viel probiert, zu eindimensional ist die Scheibe wirklich net aber die neuen Vibes, die diese „alte“ Musik braucht und Kapellen wie z.B. THE ANSWER absolut neu belebt haben, geht diesem Album zum größten Teil völlig ab-hier sind zu wenig Fluss und packendne Frische zu hören. Eine gewisse Spielfreude ist ebenfalls nicht zu überhören, aber die Songs auf „Rebel On the Run“ sind mit zu bieder, reichlich unspektakulär und wirken auf mich doch etwas zu zusammengewürfelt - Hardrockfans dürfen natürlich trotzdem gerne mal beim MOONSTONE PROJECT reinlauschen.

Rebell On The Run


Cover - Rebell On The Run Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:11 ()
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Gospel Of The Wretched

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LAY DOWN ROTTEN haben schon mehrfach unter Beweis gestellt, dass sie eine verdammt gute Death Metal-Band sind, die mit Herzblut zur Sache gehen. „Gospel Of The Wretched“ kann zweifellos als ihr bis dato bestes Album gesehen werden, so ausgefeilt und souverän die Hessen in den neun Songs zu Werke gehen. Zwischen schwedischen und amerikanischen Einflüssen hin- und herwechselnd, ist jeder Song brutal und dermaßen Energiegeladen, dass es den unbedarften Hörer schier umhaut, was von der sehr guten Produktion (Dan Swanö saß an den Reglern) perfekt unterstützt wird. Handwerklich haben die Jungs mit diesem Werk endgültig ihre Meisterprüfung abgelegt, allen voran Shouter Jost, der eine beeindruckende Leistung zeigt. Aber auch die Gitarrenfraktion, die zwischen brutalen Attacken und filligranem Spiel wechselt, und die sehr solide Rhythmusfraktion zeigen, dass sie zu sehr guten Leistungen in der Lage sind und diese auch über Albumlänge hinbekommen. Fehlt nur noch das Letzte, das Songwriting: hier hatten LAY DOWN ROTTEN schon immer ein Gespür für mitreißende Songs, auf „Gospel Of The Wretched“ bestätigen sie das erneut. Langeweile kommt zu keiner Sekunde auf, die Songs sind bei aller Brutalität nicht nie langweilig oder Schema F folgend, genau so wie das sein soll. Kurzum: fettes Death Metal-Album, mit dem sich LAY DOWN ROTTEN vor der Konkurrenz nicht verstecken müssen und mit dem sie in die Spitzengruppe der Szene stoßen können.

Gospel Of The Wretched


Cover - Gospel Of The Wretched Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:8 ()
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