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In Motion

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Um es vorweg zu nehmen: stilistisch sind INTERITUS DEI aus Rumänien nicht klar zuzuordnen. Durchaus präsent ist eine dunkle Grundstimmung, die für Gothic Metal spräche, über weite Teile hinweg andererseits überwiegen relativ klassische Heavy Metal- Elemente, die mit Gothic nicht gar zu viel am Hut haben. Das zeigt sich auch in einigen der Lyrics, bei denen zum Beispiel "When The Metal Meets The Flesh" und "Pagan And Proud" in die klassische Metal-Tradition der fantastischen und/oder historischen Schlachten-Thematik stehen. Am ehesten ins Ohr stechen das ein wenig getragener und epischer daher kommende "Rain On Fire" und das interessant arabisch angehauchte "Arabia" , bei dem man sich sogar die Mühe machte, eigens einen muslimischen Geistlichen für die entsprechenden Gesangsparts anzuheuern, wodurch dem Song eine eigene Stimmung verliehen wird. Der Rest des Albums krankt leider ein wenig an daran, dass einem kaum etwas groß im Gedächtnis bleibt- zu wenig eingängig und zu gleichförmig wirkt das Gesamtwerk.

In Motion


Cover - In Motion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:12 ()
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Die Elfe

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Bereits in 2006 hat die SONOROUS DIN mit ihrem Debüt „Lusus Naturae“ positiv auf sich aufmerksam gemacht. Mit ihrem neuen und zweitem Album „Die Elfe“ gibt es nun wieder neue mittelalterlich anmutende Tracks mit Rockeinschlag aus Lüdenscheid. Erwähnen sollte man aber das es am Mikro entscheidende Veränderungen gab: statt den Vormahls abwechselnd am Mikro agierenden Thomas Haferberger und Jamina La Rocca setzt man mit Kristina Sommer nun auf ausschließlich weiblichen Gesang. Der passt vor allem bei den ruhigeren Kompositionen (wie um Beispiel im gelungenen „Tsunami“). Beim angenehm hart rockend Titeltrack „Die Elfe“ zieht das einleitende Gitarrenriff schon mal voll, der Refrain kommt gut, aber in den härteren Passagen klingt der Gesang etwas bemüht – da würden männlichen Vocals einen schönen Kontrast bilden. Beim folgenden „Der Abschied“, einer leisen, sehnsüchtigen von rein mittelalterlichen Instrumentierung getragenen Weise kommt Kristinas höhere Stimme dann richtig gut zum tragen. Dies gilt für das komplette Album. Ansonsten setzt bei SONOROUS DIN weiterhin vor allem die Geige zusammen mit der Rhythmusgruppe die Akzente – interessante Texte und melodische Ausrichtung entspricht dem Debüt. So bleiben SONOROUS DIN auch mit „Die Elfe“ in der Spur und dürften so manche einschlägige Veranstaltung bereichern.

Die Elfe


Cover - Die Elfe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 45:48 ()
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Terraphobic

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Melodischer Death Metal, eingängig und an sich nicht brutal – klingt nach Schweden – ist aber nicht, kommt nämlich aus der US-amerikanischen Pampa (Michigan). DAGON nennt sich die Combo und liefern mit „Terraphobic“ ein Album ab das zwischen heavy und death pendelt, dessen Gitarrenparts sehr melodieverliebt sind und wessen Riff und Rhythmuspassagen ausführlich zelebriert werden – dafür sind Keyboards Fehlanzeige. Die als Einfluss genannten genialen DARK TRANQUILITY passen zwar auf Grund der genannten melodischen Grundausrichtung, sind aber alleine schon ihrer komplexeren Kompositionen wegen noch ein Stück weg. Dafür erinnern Hymnen wie „To The Drums We Rise“ verdächtig an AMON AMARTH (an deren Vocals, im Wechsel mit fast Black-Gekeife viele Gesangspassagen angelehnt sein dürften) und mit dem abschließenden „Ocean Metal“ haben DAGON dann sogar einen echten Ohrwurm am Start, der Freunde von IN FLAMES bis COB begeistern dürfte. „Terraphobic“ ist eine gute Scheibe welcher es etwas an Eigenständigkeit mangelt; aber das Album sollte DAGON ein ersten Aufhorchen in der Szene bescheren. Interessenten dürfen ruhig mal reinhören.

Terraphobic


Cover - Terraphobic Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:44 ()
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House Of Insanity

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Schon das letzte Solowerk von CHRIS CAFFERY („Pins And Needles“) konnte nicht an die beiden formidablen Referenzwerke „W.A.R.P.E.D.“ und „Faces + God Damn War“ heranreichen. Und auch mit „House Of Insanity“ wird das Ziel sich neue Fans zu erschließen nicht leichter erreichbar. Der Ex-SAVATAGE und DR. BUTCHER Klampfer bleibt diesmal nicht nur endgültig am sperrigen Sound hängen, sondern liefert zum Teil wenig inspirierende Kompositionen ab und gesangsmäßig geht das neue Werk auch nicht. Basta! Da kann auch das Duett mit Zack Stevens im ganz passablen „Solitaire“ nichts retten. Daneben noch recht belanglosen Balladen („Madonna“, „Winter In Hamburg“) und ein eher mäßig, da doch irgendwie grooveloses BOB MARLEY-Cover („Get Up, Stand Up“). Da erreicht nur der schnelle Opener „Seasons Change" (der etwas an SAVATAGE erinnert, ohne deren Epic und Volumen), das ähnlich gelagerte und bis auf einen furchtbaren „ohohoh“-Anteil gute „I Won’t Know" und das entspanntere „No Matter What" Normalform. Vielleicht hat der gute Chris doch zuviel Zeit in das Trans-Siberian Orchestra gesteckt? Wir alle wissen, auch ein Großer kann mal daneben langen – das ist CHRIS CAFFERY mit „House Of Insanity“ nun auch passiert.

House Of Insanity


Cover - House Of Insanity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 67:38 ()
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Razor

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Onheilewitzka, was eine Überraschung: Kein Tanz auf der Rasierklinge, sondern ein gediegener Metal-Groove für Blackies mit Geschmack. Aus dem Umfeld der niederländischen Matyr stammen diese Süd-Niederländer und verbinden die gitarren-astigen Melodien der nicht ganz unbekannten Iron Maiden mit denen der gewöhnlichen Black-Metal-Posse. Angesichts vieler Besetzungswechsel ist „Razor“ das Debüt der ONHEILer, vorher langte es „lediglich“ zu vier Demos, einer Single, einer EP und der gleichnamigen Promo (mit fünf Stücke von „Razor“), die den Käserollern schließlich den Deal beim mächtigen Empire einbrachte. Kein Wunder, denn diese Rasierklinge macht fast 47 Minuten unglaublichen Spaß: Double-Bass-Attacken wie in „Final Redemption“, wunderbarste Hooks (eigentlich ständig), großes Tempo (meistens), heisere Vocals (fast immer, wenn Amok den Mund aufmacht) – klar, dass manches hier an Bands wie Dissection oder Necrophobic hier grüßen lassen. Aber das schadet nicht, erstere machen ja nix mehr und fast so gute Bands wie die alten Schweden kann es gar nicht genug geben. Dass es da soundmäßig ab und an etwas holtert und poltert, ist wahrscheinlich der (schwarzmetallische) Street-Credibility geschuldet. Das Titelstück beginnt wie ein Maiden-Hit in einer tief-schwarzen Pressung, um dann in eine brillante, eiskalte Hymne auszuufern und enthält sogar ein „Rime of the Ancient Mariner“-ähnliches Zwischenspiel. In diesem Sinne: „Up The Razors“.

Razor


Cover - Razor Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:1 ()
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Noitumaa

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Dreckige Apocalyptica treffen auf den erwachsenen HuiBuh, misantrophische Black Metaller auf düstere Folk-Gesellen, kranke Finnen auf multinationale Lagerfeuer-Tänzer – fertig ist das AJATTARA- Akustik-Album. Wo der Ex-Amorphe Ruoja und seine bedrohliche Streitmacht sich vorher schon nie so recht auf einen (durchaus erfolgreichen) Stil festlegen ließen, spannen sie den Bogen jetzt bis aufs Äußerste. Mit fast ausschließlich fiesem Knurren würgt sich der Frontmann seine ausschließlich finnischen Hass-Tiraden raus, erinnert nicht selten an Gollum. Dazu klimpern die Spießgesellen auf der Gitarre dunkle Weisen, sorgt ein Mundorgel-ähnliches Gerät für weiteren Exotenbonus. Naja, und Bässe, mächtige Bässe machen die Angelegenheit noch dunkler. Und dann kommt da plötzlich eine hehre Melodie bei ,Mitä Kuolerma Parantaa’ und wird abgelöst von beinahe progressiven Ausflügen, immer begleitet vom kranken Organ Pasi Koskinens (so Ruojas Klarname). AJATTARA loten mit diesem Album ihre Grenzen aus, überspannen besagten Bogen aber. Denn das, was finster und bedrohlich wirken soll, nervt nach einer Weile, selbst am Lagerfeuer entfaltet dieses Album kaum Wirkung, es strapaziert schlicht. Wer aber Schwiegermama mal so richtig das Fürchten lehren will, wer Finnisch supercool findet oder wirklich mal was „anderes“ sucht, der ist mit der neuen AJATTARA sicher gut bedient,. Andere werden maßlos enttäuscht sein. Inklusive mir.

Noitumaa


Cover - Noitumaa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:26 ()
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Spring Tides

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Mit "Spring Tides" haben JENIFEREVER ein Album mit einer satten Stunde Spielzeit am Start. Man könnte also sagen da wird geklotzt, nicht gekleckert. Lumpen lässt sich das Quartett aus dem schwedischen Uppsala denn auch nicht und fährt in zehn Songs atmosphärischen Ambient Rock auf, wobei fast alle Songs stilgemäß über fünf Minuten lang sind. Verträumt gleiten die Lieder dahin und wecken unterschiedliche Assoziationen: so erinnert zum Beispiel Gesang bei "Ox Eye" an niemand geringeren als die Größen von THE CURE. Große Mitsinghymnen sucht man indes auf "Spring Tides" weitestgehend vergeblich, die Songs arbeiten subtiler und bieten mehr eine Art Hintergrundsoundtrack zu unterschiedlichen Stimmungen als sich dominant ins Ohr zu drängen. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass der Gesang sich mit seinem Einsatz mitunter auch reichlich Zeit lässt und man bereits, einem Instrumentalstück zu lauschen, wie beispielsweise bei "St. Gallen", auf dem der Gesang erst nach zwei Dritteln der Gesamtspielzeit einsetzt. Fazit: gelungenes Futter für Ambient-Freunde.

Spring Tides


Cover - Spring Tides Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 63:56 ()
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Ohmphrey

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Ein cooles Cover mit dem Radio in der Pfanne aber der Name hört sich dann auf den ersten Blick doch etwas seltsam an. Trotzdem ist OHMphrey eine durchaus logische Firmierung für diese amerikanische Progkapelle. Denn hier haben sich Mitglieder von UMPHREY'S MCGEE und OHM als Projektformation OHMPHREY zusammengetan, um rein Instrumental ihren zahlreichen stilistischen Vorlieben im weiten Feld des Progressive Rock sehr ausgiebig zu frönen.

Ganz klar ist auch gleich vorweg, selbst für echte Progies ist „Ohmphrey“ größtenteils eine sehr "harte" Nuss, die viel Geduld erfordert nicht nur weil der Gesang fehlt sondern hautpsächlich aufgrund der zwar vielen musikalischen Facetten sowie Ideen, die schonungslos auf den Hörer niederprasseln. Bei aller technischer Klasse mir geht da der rote Faden völlig ab bzw. er ist eigentlich nie zu finden ist. Teilweise richtig frickelig, echt an der Schmerzgrenze wird zwar versucht etwas auf härter zu machen aber trotzdem wird es dadurch nicht unbedingt, ich nenn’ es mal, fassbarer.

Was die Herren Joel Cummins (Keys) Gitarrist Jake Cinninger sowie Drummer Kris Myers (alle von UMPHREY’S McGEE) gemeinsam mit Roberto Pagliari (Bass) und Chris Poland (ex-MEGADETH Gitarre) von OHM da zusammengezimmert haben, ist daher schon sehr gewöhnungsbedürftig. Nicht nur weil die vielfach schräg-lärmenden Strukturen bestens garniert mit jamartigen Passagen, neben ein wenig Jazz auch zahlloses sehr ermüdendes Gitarrengekniedel rauf und runter bieten sondern dieses ungestüme Gebräu einfach nicht so recht zünden will. Der etwas zu dumpfe Schlagzeugsound macht die Sache auch nicht prickelnder. Allenfalls für Musiker könnte der grossteil der Songs eine höheren Nährwert haben. Gut der etwas knackigere Albumöffner „Someone Said You Were Dead' geht ja gerade noch so. mir gefallen die chilligeren Sachen noch am Besten wie etwa „The Girl From Chi Town“. Trotz Doublepassparts kann mich „Denny’s By the Jail“ nur teilweise überzeugen, die experimentell angehauchten Nebengeräusche sind mir etwas zu hektisch. Dann wieder etwas relaxter mit „Lake Shore Drive“ und dann wieder solch wirre Sachen wie „Not Afraid Of The Dark“. Kleiner Tipp am Rande dieses Album nicht beim Autofahren (und schon garnicht im Sommer hören), da dreht man fast durch und sehnt sich nach einem festen Bezugspunkt in der Musik und findet (leider nichts). Die Schlussnummer „What's The Word, Thunderbird“ klingt zwar auch sehr improvisiert aber hat einen coolen Groove, mit schönen Funkspitzen und klingt nach Locker-drauf Clubatmosphäre. Die komplette Scheibe ist auf der MySpace-Seite als Stream vorhanden, denke aber das Teil ist nur was für beinharte Instrumental- und Fusion Freaks.

Ohmphrey


Cover - Ohmphrey Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 63:13 ()
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The God Behind The God

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Ha, wer sagt´s denn?! Im Review zum Vorgänger „Fallen“ war mein Fazit, dass die finnischen Doomer SPIRITUS MORTIS den Pegel ihrer Mitbewerber/Vorbilder CANDLEMASS, COUNT RAVEN oder auch THUNDERSTORM noch nicht ganz mitgehen können, dieses Manko aber spätestens mit dem dritten Album behoben sei. Und so ist es dann auch. „The God Behind The God“ ist noch mal eine Steigerung gegenüber den beiden wirklich hörenswerten bis sehr guten Vorgängern, was auch daran liegt, dass die Band nebst einem neuen Label (Firebox Records) auch einen neuen Sänger auffährt – und zwar niemand Geringeren als den finnischen Doom-Gott Sami Hynninen, auch bekannt als Albert Witchfinder von REVEREND BIZARRE und THE PURITAN. Mit solch einer Superstimme am Mikro werden Stücke wie der flotte, recht untypische Opener „The Man Of Steel“, „Death Bride“, „Curved Horizon“, der Banger „Heavy Drinker“ (cooler Titel!) oder der grandiose, überlange Titelsong schon fast automatisch zu fesselnden Hymnen, denen man sich als traditioneller Doomer kaum entziehen kann. Auch wenn SPIRITUS MORTIS nach wie vor einen Tick dröger und weniger episch klingen als ihre oben genannten Kollegen, so haben sie mit „The God Behind The God“ ein erstklassiges Album aus der Taufe gehoben, das eindrücklich beweist, dass sich eine Band im Laufe ihrer Karriere merklich steigern kann. Super Scheibe!

The God Behind The God


Cover - The God Behind The God Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 49:0 ()
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Anno Domini High Definition

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Mein Review Nummer 800 bei Metal Inside, das muss dann schon ein besonderes Album sein und genau ein solches ist „Anno Domini High Definition“ von RIVERSIDE zweifelsfrei geworden. Mit ihrem vierten Werk gelingt den polnischen Progressive-Senkrechtstartern scheinbar mühelos an ihre vorherigen Glanztaten anzuknüpfen, aber unter deutlich veränderten musikalischen Vorzeichen. Die inhaltlichen Vorgaben der "Reality Dream"-Triologie sind Vergangenheit - jetzt werden neue Schwerpunkte gesetzt. Vor allem stilistisch geht es nun sehr viel direkter, kompakter zu und auch eine deutliche Veränderung im Härtegrad ist sofort hörbar. Klar, es ist immer noch kein „reiner“ Progmetal - auch wenn Sänger Mariusz mitunter sogar mal heftig aggressiv wird, sich die Gitarren etwas weniger elegisch sonder eher drauflosrockend zeigen und zusammen mit knackigen Bassparts wie bei „Hybrid Times“ zu einem furiosen Mittelteil hochschaukeln, um dann am Ende in einer Art Sci-Fi-Soundwall zu enden – dafür ist die Musik immer noch etwas zu variantenreich mit vielen Laut-Leise Dynamiken.
Thematisch spiegelt die Musik, diesmal auch relativ kurz mit exakt 44:44 Minuten, die aktuelle Gesellschaft wieder, in der sich alles immer schneller, weiter fortentwickelt und rücksichtslos jeden überholt der da nicht mithalten kann oder will. „Anno Domini High Definition“ soll bewusst kein Konzeptalbum wie der Vorgängerzyklus sein aber der berühmte rote Faden ist allgegenwärtig. Tempo und Geschwindigkeit spielen eine, wenn nicht die wichtigste Rolle, die Ziele müssen erreicht werden. Ständiges Chaos, Wettbewerb, eigene Unsicherheit und viel Stress prägen die Menschen, man kämpft sich durch. Bereits der Opener „Hyperactive“, zunächst mit einem harmlosen Pianopart beginnend,
ist dann durchaus wörtlich umgesetzt: Die Band ledert ungewohnt kraftvoll los, es poltern ungestüm die Gitarren, die Hammondsounds röhren durch das etwas konfuse Klangbild, der Bass grooved etwas unruhig hin und her auch der Gesang ist sehr aufgewühlt und eindringlich – trotzdem klingen RIVERSIDE immer noch nach sich selbst. Es gibt nur wenige dieser bisher so typisch getragenen Parts (die beim Vorgänger „Rapid Eye Movement“ beinahe schon etwas überstrapaziert wurden) es tönt deutlich frischer mit viel pulsierende Energie aus den Boxen. Man bedient sich dabei durchaus aus den 70er Jahren mit Sounds von RUSH oder DEEP PUPLE und vermengt diese mit einem modernen Anstrich. Die Produktion ist absolut klasse und betont eine sowohl inhaltlich als auch klanglich gesteigerte Abwechslung, die so bisher nicht zu hören war. Trotzdem wird jetzt nicht nur einfach gebrettert sondern auch (in etwas dosierterem Einsatz) gefühlvolle Parts miteingestreut. Insbesondere Tastenmann Michal lässt seine sehr variablen Sounds, die aber vornehmlich kompakte Orgelklänge forcieren, ein ums andere Mal die Songlinie vorgeben. Überraschend tauchen dann bei „Egoist Hedinist“ echt coole Bläsersätze auf, die Gitarrenlicks versprühen eine gewissen Funktouch. Perfekt hinein stößt nicht nur hier Gitarrist Piotr mit seinem filigranen Spiel, er liefert wirklich einen klasse Job ab und stellt deutlich klar, dass er viel mehr kann als nur sehr gut floydige Motive wiederaufbereiten. Das spitzenmäßige Gitarrenmotiv von „Driven To Destruction“ geht einem dabei einfach nicht mehr aus dem Ohr aber auch tolle Solopassagen sind überragend geworden. Etwas betont atmosphärischer in Anlehnung an die vorherigen Scheiben geht es dann bei „Left Out“ zu. Der Gesang ist zunächst mystisch aber dann geht es auch hier etwas wilder ab, die Hammonds flirren gegen düster-bedrohliche Riffs. RIVERSIDE haben sich auf neues Terrain gewagt, klingen deutlich härter und extrovertierter als je zuvor, man hat einiges riskiert aber letztlich nur (dazu) gewonnen „Anno Domini High Definition“ ist sicher eines „der“ Alben des Jahres 2009 geworden, nicht nur für den Progbereich.

Anno Domini High Definition


Cover - Anno Domini High Definition Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 44:44 ()
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