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Your Fiend, My Friend

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Dass aus Göteborg nicht nur Metal kommt, sondern auch dreckiger Rock ´n Roll erster Güte, zeigen die fünf Schweden von FOOBAR mit ihrem zweiten Album. Ihr rauer, bluesiger, teils mit Stoner-Elementen versetzter Garagen-Rock klingt wie eine Mischung aus DANKO JONES und CLUTCH. Dabei gehen die Jungs mit äußerster Energie zu Werke und hauen einem elf Songs lang eine Granate nach der anderen um die Ohren, durchgehend straight und mit jeder Menge Druck. Einige Songs überzeugen zwar nicht komplett und fallen gegenüber dem Rest etwas ab, wobei dann deutlich wird, dass FOOBAR den beiden oben genannten Bands eben doch nicht das Wasser reichen können. Insgesamt kann man die Durchhänger aber vernachlässigen, denn die Jungs treten ganz einfach mächtig Arsch.

Your Fiend, My Friend


Cover - Your Fiend, My Friend Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:28 ()
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I

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Der Sound dieses 2007 in England gegründeten Quartetts wird im Info der Plattenfirma als „Orchestral Groove Metal“ und als Mischung aus STRAPPING YOUNG LAD, MESHUGGAH und DIMMU BURGER beschrieben, dem man in Sachen grober Stilbeschreibung eigentlich nix mehr hinzufügen muss. Der große Haken an der Sache ist aber: XERATH erreichen zu keiner Sekunde auch nur annähernd die Qualitäten einer dieser erstklassigen Referenzbands! Die „Groove Metal-meets-Filmscore“-Mischung geht hinten und vorne nicht auf, da das Songmaterial in etwa so spannend herüberkommt wie ein Leute-Verarschungsrätsel auf „9Live“, die Wettervorhersage von Herrn Kachelmann oder die Fernsehübertragung der Schachweltmeisterschaft. Die mitunter ganz netten Kellerriffs und der monotone, banale Gesang von Ex-CHAOS INCARCERATED-Drummer Richard Thomson werden umspült von wenig dynamischen, langweiligen Synthie-Wänden, die bei einem Herrn Townsend nicht mal zur B-Seite taugen würden. Nee, sorry, aber „I“ ist ein wenig überzeugendes, songschreiberisch schwaches und über weite Strecken sogar recht wirres Machwerk einer Band, die alles verrührt, was noch in der Küche steht und dabei eine gewöhnungsbedürftige und fade Suppe serviert. Muss man nicht haben!

I


Cover - I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:39 ()
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Aura

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Das FAIR WARNING einmal zu den deutschen Exportschlagern in Sachen AOR / Melodic Rock gehört haben steht außer Frage. Umso überraschender kam für viele Fans das Erscheinen des Re-Union Album „Brothers Keeper“ in 2007 welches zwar nicht ganz an alte Glanzzeiten heran reichen aber dennoch überzeugen konnte. Dasselbe kann man getrost über den neuen Rundling „Aura“ behaupten. Mit dem flotten Opener „Fight For Your Love“ sowie „Here Comes The Heartache“ schaffen die Herren um Sänger Tommy Heart auch gleich zwei Nummern, die durchaus an alte Tugenden erinnert und direkt ins Ohr gehen, was nicht zuletzt an den hervorragend gespielten Gitarrensoli liegt. Etwas Tempo und leider gleichzeitig auch etwas Glanz wird bei dem ruhigen „Hey Girl“ heraus genommen. Der Ballade fehlt der FAIR WARNING typische Hitcharakter. Dies trifft allerdings auf einige Songs des Albums zu. Ins Ohr gehen zwar alle Tracks ohne Probleme doch fehlt hier und da der Feinschliff den FAIR WARING auf „GO!“ perfekt fabriziert haben. Dennoch ist „Aura“ keinesfalls ein schlechtes Werk und hat eine eindeutige Daseinsberechtigung. „As Snow White Found Out“ oder „Walking On Smiles“ überzeugen durch ihre Eingängigkeit und durch herrlich durchdringende Melodien. Lediglich die ruhigen Passagen können mich persönlich nicht überzeugen. Anhänger dieses Genres kommen dennoch auf ihre Kosten.

Aura


Cover - Aura Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:16 ()
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I Don`t Like Metal – I Love It

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Alle Achtung. Die Erlangener Comedy Metal Institution gibt es nicht nur bereits seit 20 Jahren, sie haben mit ihrer Musik auch gleich ein eigenes Genre geschaffen. Auch wenn es nicht wirklich viel Konkurrenz in dieser Sparte gibt, oder gerade aus diesem Grund, ist die Erwartungshaltung der J.B.O. Fans jedesmal aufs Neue sehr hoch. Mit den letzten Alben haben die Franken immer Durchschnittsalben mit Höhen und Tiefen abgeliefert. Ähnlich sieht es nun auch mit „I Don`t Like Metal – I Love It“ aus. Fangen wir mit den obligatorischen Cover Songs an. Der Titelsong wird abgeleitet vom Dreadlock Holiday Song “10CC / I Don´t like Reggae“, beschäftigt sich wie unschwer zu erkennen ist mit dem Thema Metal und zündet nach mehrmaligen Durchlauf. „M.E.T.A.L“ ist ein Cover des 70er Hits „D.I.S.C.O“ von Ottawan und hat ebenfalls Party Character da hier jeder auch bei 4,3 Promille mit grölen kann. „Geh mer halt zu Slayer“ – die Eigeninterpretation zu "Vamos A La Playa" hat schon alleine wegen der Übersetzung von „Playa“ zu „Slayer“ volle 10 Punkte verdient. Das die Nummer live funktioniert konnten einige ja bereits in Wacken erleben. Schwächer fallen hingegen „Dio In Rio“ (original „Pogo in Togo“) und „Glenn Leipzig:Mudder“ aus. Die sächsischen Lyrics sind nicht jedermanns Sache, auch wenn die Grundidee witzig ist. „Lieber Fieber“ („Fever“ von Elvis) bleibt größtenteils originalgetreu funkig und erzählt was wohl gewesen wäre, wenn Jane Tarzan bzw. Julia Romeo hätte mehr „Mann“ sein lassen. Mit „Angie“ trauen sich Hannes und Co. an Falco´s „Jeanni“ heran. Musikalisch überzeugt mich das Ding voll. Schon das Original kann einiges aber die JBO Gitarrenriffs verleihen dem Song einen hervorragenden Härtegrad. Das Angela Merkel hier ihr Fett ordentlich wegbekommt steht außer Frage doch selbst die Kanzlerin müsste wohl schmunzeln, wenn Sie den Text dieser Nummer hört.
Die erste eigene Nummer „Hitler hatte keinen Sex“ kommt sehr hart und vertrackt her. Textlich geht das Ding gegen braune Fraktion und wird auf J.B.O.-ische Art und Weise ins lächerliche gezogen. Überzeugen können mich hingegen nicht das düstere „J.B. Boy und J.B.Girl“, „Der Böse Gott“ sowie „Wessi Girl“ und „Der Ossi sucht sein Glück“. Letzterer Song ist sowohl musikalisch also auch textlich mehr als schwach. Hier werden sich J.B.O. mit Sicherheit nicht nur Freunde machen da der „OSSI“ mit sämtlichen Klischees wie fehlenden Bananen usw. abgestempelt wird und der Wessi sich immer noch die Mauer zurück wünscht. Den Abschluss macht „Es muss ein Rock (durch Deutschland gehen)“ der sich noch mal der einzigen J.B.O. Religion „Rock n´Roll“ widmet. Insgesamt ist „I Don`t Like Metal – I Love It“ also ein mittelprächtiges Album was man sich als Fan getrost zulegen sollte, auch wenn eine ganz große Granate wie „Bolle“, „Verteidiger des Blödsinns“ oder „United States Of Blödsinn“ diesmal leider fehlen.

I Don`t Like Metal – I Love It


Cover - I Don`t Like Metal – I Love It Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 48:20 ()
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Monolith

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Die vier Kanadier von SIGHTS & SOUNDS spielen allesamt in Hardcore-Bands, von denen die bekannteste wohl die von Sänger und Gitarrist Andrew Neufeld, COMEBACK KID, sein dürfte. Offenbar hatten die Jungs Lust, sich mal in andere musikalische Gefilde zu begeben, und das tun sie auf ihrem Debüt-Album „Monolith“ ohne jeden Zweifel. Elemente aus Progressive und Post-Hardcore werden hier vermischt mit Pop und Akustik-Passagen, walzende Gitarrenriffs und donnernde Drums mit eingängigen Melodien und Keyboard-Flächen. Das Ganze wird zum einen zusammengehalten durch Andrew Neufelds Gesang, der nicht nur richtig singen kann, sondern dazu auch noch über eine äußerst wandelbare Stimme verfügt, zum anderen aber auch durch den fetten, dichten Gesamtsound, für den Devin Townsend verantwortlich zeichnet. Trotzdem will der Funken nicht so ganz überspringen. Dazu kommen die Refrains nämlich doch zu mainstreamig daher, die balladesken Parts zu kitschig und sind die brachialen Passagen soundtechnisch zu überladen und fast schon übertrieben bombastisch. Auch wenn alles mit viel Energie gespielt ist, bleibt die Musik des Vierers dadurch immer an der Oberfläche und erreicht nie die Tiefe der großen Bands ähnlicher Genres wie ISIS, THIS WILL DESTROY YOU oder DREDG. Diese Bands klingen in der Musik von SIGHTS & SOUNDS zwar immer wieder an, werden dabei aber lediglich zitiert, ohne dass deren Intensität und unkonventionelles Songwriting aufgenommen wird. Die Ansätze von „Monolith“ stimmen also, nur ist die Ausführung songtechnisch zu glatt und soundtechnisch zu aufgeblasen.

Monolith


Cover - Monolith Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 64:5 ()
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Dead Waters

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Vermutlich braucht auch ein ansonsten geschmacksstarkes Label wie Candlelight Records seine Quotengoten, die zwar künstlerisch am untersten Ende der Skala rangieren, aber dank der oberflächlichen, alles konsumierenden Rüschenkleidchenindustrie die Kassen gut füllen. Das ist auch gut so, immerhin bleibt dann Monetäres hängen für gute Bands, von denen man zum Glück genug in der Garage hat. Zu diesen „Geldeintreibern“ gehört auch das Projekt von HAGALAZ´ RUNEDANCE-Elf(ried)e Andrea Haugen, die sich als NEBELHEXE verdingt und zumindest die metallische Zunft mit Elektromüll, 80er-Jahre-Dark Wave und allerlei „düsteren“, todlangweiligen Konservengruftiklängen in den kollektiven Selbstmord treiben will. Zugegeben, als Fahrstuhlmucke bei Karstadt wäre so was noch ok, aber trotz der paar Alibigitarren in „Dead Waters“ eignet sich dieses Album vielleicht für die esoterische Pseudo-Trauer-Fraktion, aber der Rest kann diesen Müll mal gekonnt ignorieren. Ein Fall für die Geschmackspolizei!

Dead Waters


Cover - Dead Waters Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:17 ()
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Bury The Lies

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Nachdem das zweite TAKIDA-Album in Schweden bereits seit geraumer Zeit erschienen ist, ist "Bury The Lies" nun auch in Deutschland erhältlich- zu einem Zeitpunkt, an dem die Band eigentlich schon das Nachfolgerwerk so gut wie fertig hat. Klanglich recht genau in der NICKELBACK/3 DOORS DOWN- Nische angesiedelt, präsentieren die Schweden sich auf "Bury The Lies" gelungen mal ruhiger, mal härter, aber immer rockig und eingängig. "Losing" geht sowohl ins Ohr als auch in die Beine, "The Dread" kommt in der Strophe etwas rauer daher, bevor es mit Backgroundchor im Refrain stadiontauglich wird. "Handlake" ist ein hübscher, radiotauglicher Midtempo-Song und auch "Feeble Pride" balanciert gekonnt auf dem schmalen Grad zwischen Pop-Appeal und harten Gitarren. Viel mehr gibt es dazu eigentlich auch nicht zu sagen- am besten einfach reinhören!

Bury The Lies


Cover - Bury The Lies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:50 ()
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Vertrieb:
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Babel

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Nach zwei in Eigenregie gestemmten Alben haben SCHATTENSPIELER bei "Babel" nun beim Vertrieb externe Rückendeckung- was sich für das Album durchaus lohnen könnte. Angesiedelt irgendwo zwischen Heavy Metal, Hard Rock und dunkleren Einflüssen, mit gelegentlichen Reminiszenzen an IN EXTREMO (was vermutlich am mitunter ähnlichen Härtegrad, den teils deutsch gehaltenen Texten und den Themen liegt, denn im engeren Sinne mittelalterlich sind SCHATTENSPIELER eigentlich auch wieder nicht) lässt sich "Babel" nämlich ganz hervorragend Anhören und rockt wahrscheinlich live wie die Hölle. Der metal-lastige Opener "Sister Terror" gibt die grobe Marschrichtung vor, "Das Böse Lebt" rockt angedunkelt mit finsterer Orgel versehen, "Totes Glück" beinhaltet Growls, geht aber dadurch nicht weniger ins Ohr und das eingängie "Der Weiße König" erinnert thematisch ein wenig an die bereits erwähnten IN EXTREMO (mit denen die Herren im übrigen auch schon die Bühne teilten). Kommen wir nun zu guter letzt noch zum Gänsehauthöhepunkt des Albums: mit "Let Me Go" befindet sich nämlich auch noch eine ausschließlich klavierbegleitete Hammerballade auf "Babel", die einem bittersüß und anrührend wohlige Schauer über den Rücken jagt und bei der David J. Essers Stimme wirklich zum Niederknien großartig zum Tragen kommt. Alle Daumen nach oben!

Babel


Cover - Babel Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 71:51 ()
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Forty Six Minutes, Twelve Seconds of Music

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JOLLY, ein eher simpler Bandname, hört sich zunächst mal eher nach Bubblegum oder Spaßpunk denn als intensiver Progrock an, auch ein eher nüchternes Artwork mit den hintereinander gepfropften Texten am Stück im Booklet (mitlesen entfällt dadurch) kann kaum erste positive Anreize setzen, sich dieses Teil reinzuziehen. Und dann scheinen die Herren bei ihrem Debüt ganz besonders kreativ gewesen zu sein, denn die Scheibe wurde flugs nach der Gesamtspielzeit des Album „Forty Six Minutes, Twelve Seconds Of Music“ benannt. Hier scheint nur äußerlich eine vermeintliche Einfachheit hervorzustechen, die sich dann bei näherer Betrachtung der Musik erfreulicherweise komplett anders darstellt.

Daher genug an der Verpackung rumgenörgelt, die Inhalte sind entscheidend und hier gibt es bei den New Yorker Nachwuchskräften viel lohnenswertes zu entdecken. Die Band schafft es durchaus ihre ganz eigenen Akzente zu setzen. Der sehr weitläufige Mix aus Progrock mit ganz leichten Metaleinschüben, Alternative, Artrock und ein wenig Ambient zieht den Hörer spätestens nach dem zweiten Durchlauf in seinen Bann, ist äußerst unterhaltsam und nicht zu frickelig oder gar abgehoben. Wem diese Schubladenbegriffe etwas zu nichtssagend sind, seien hier als vage Vergleichsformationen was den Sound betrifft alte PORCUPINE TREE, PURE REASON REVOLUTION, PINEAPPLE THIEF, TOOL oder auch A PERFECT CIRCLE genannt. Liebhaber solch ansprechender Ohrenfutterfabrikanten dürfte diese Amerikaner schnell ins Herz schließen.
Die Kompositionen bewegen sich sehr zielsicher zwischen energiegeladenem Prog Rock mit entspannten Licks und heftigeren (Metal-) Riffs sowie beim Opener "Escape" immer wieder mal verwoben mit atmosphärischen Soundcollagen sowie überraschenden Arrangements. Der Tastenmann darf hier u.a. seine Vorliebe für DEPECHE MODE ausleben, denn die Keys sind schon sehr variabel: mal experimentell, dann wieder flächig aber auch mit einem gewissen Wave-Flair versehen. Der versierte Drummer ist super drauf, sollte aber die Scheppersnare zukünftig etwas weniger betonen. Der hypnotisch einfühlsame Gesang von Anadale wirkt zwar manchmal introvertiert aber dann geht er doch etwas mehr aus sich heraus und schmiegt sich je nach Bedarf in diese Musiklandschaften perfekt ein. Er gibt den Songs einfach die nachvollziehbare Struktur. Hier sei das bombastisch-aufwühlende „Renfaire“ als Beispiel erwähnt, das mit seiner eleganten Schlichtheit einfach mitreißend ist.

Egal ob die immer mal wieder durchscheinende Heavyness oder auch die stets latente Melancholie (JOLLY sind aber beileibe keine Depri-Heulsusen): selbst fast poppige Refrains werden geschickt verwendet, dann folgen wieder verträumte Pianoklänge die hin zu erdigeren Rockpassagen führen - das alles schafft eine ganz eigene Atmosphäre. „Peril“ ist auch so eine starke Nummer zwischen ruhigem Ambient-chill-out sowie Gothic-Spirit, die sich erst etwas langsam hochsteigert und dann zu einem eingängigen Rocktrack entwickelt, um dann wieder ganz entspannt ausladend zu enden. Ganz stark geworden ist auch "Red Sky Locomotive", ein etwas einfacherer Song aber mit starker Melodie. Die Gitarren glänzen besonders bei "Downstream" mit einem sehr sauberen und echt klasse elegischen Solo, das etwas hektische "Carusol Of Whale" ist dann etwas verkopfter geraten aber trotzdem verliert man durch die Melodie nie den roten Faden.

JOLLY haben dann noch als eine Art Sahnestückchen für ihr eigenwilliges Kopfkino auch noch sogenannte "binaurale Töne" überall auf dem Album mit eingebaut. Was genau dahinter steckt ist schon etwas verzwickter, aber kurz erklärt ist diese CD Abmischung etwas anders als beim "normalen" Stereo-Mix sehr direkt auf Kopfhörerlautsprecher ausgerichtet. Dadurch wird nicht nur das (so viel nähere) räumliche Hörerlebnis stärker beeinflusst sondern ganz bestimmte Frequenzbereiche stimuliert, die wiederum unterschiedliche Wirkung auf die Gehirnwellen haben und so ein je nach Hörer ein unterschiedliches Hörerlebnis schaffen sollen. Ich kann noch nicht allzu viel dazu sagen, mein Selbstversuch dazu läuft noch.

Das Schweizer Galileo Label bzw. ProgRock Records haben mit JOLLY jedenfalls ein ganz heißes Eisen am Start mit einer Band die fast keine musikalische Grenzen zu haben scheint und trotzdem nicht zu (technisch) abgehoben oder gar sperrig daherkommt. Nach dem Überhammer von RIVERSIDE ist "Forty Six Minutes, Twelve Seconds Of Music" ganz sicher eines der besten Progalben des Jahres geworden, da leg ich mich jetzt schon mal fest.

Forty Six Minutes, Twelve Seconds of Music


Cover - Forty Six Minutes, Twelve Seconds of Music Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:12 ()
Label:
Vertrieb:
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Versus Without Versus - End Part

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DICE gehören mit ihrer ganz spezifischen Musik in den langen Jahren ihres Bestehens (1974 gegründet) wohl so etwas wie zum (beständigsten) Inventar der deutschen Progszene. Fleißig veröffentlicht diese Band um ihren Mastermind Christian Nóvé kontinuierlich neue Alben, die aber nur dem sehr oberflächlichen Zuhörer relativ gleichförmig erscheinen mögen. Inhaltlich haben die Leipziger Progies ihren typisch sphärischen Cosmic Prog immer wieder verfeinert oder mit neuen Schwerpunkten verfeinert. Auch die Zielgruppe dürfte nach wie vor die gleichen Hörer ansprechen, der wohl ein Sympathisant von solchen Kapellen wie CAMEL, ELOY und PINK FLOYD sein sollte, nur ob diese ihren Höhepunkt schon längst hinter sich gelassenen Formationen und ihre relativ altmodische Musik noch neue Fans hinzugewinnen kann, dürfte sehr schwierig aber nicht ganz unmöglich sein.

Der letzte teil der Trilogie besteht nur aus vier Einzelstücken die aber erneut mit einem soliden Sound aufwarten können, der Bass darf teilweise sogar richtig grooven wie beim Opener „Who Inflames The Universe Tonight“ der mir aber von der Komposition her eifnach zu lang geraten ist, denn da passiert außer episch breiten Solis nicht allzu viel. Der nächste Track „When Darkness Comes“ mit einem etwas schnelleren Tempo geht da schon besser ab und für DICE Verhältnisse rockt die Gitarre mal so richtig ab und bietet mehr als nur langezogene elegische Soloparts.

Sehr positiv auffällig sind die deutlich gesteigerten Parts für Saxophon und Flöten hier ist der neue Mann Jens Lübeck voll integriert und ist für den Bandsound ans ich eine enorme Bereicherung, da er nicht nur als schmückendes Beiwerk mitwirkt. Auch für das Schlagzeug wurde das Personal getauscht, der Keyboarder ist ausgestiegen und Alex Klimantov bedient statt Bass jetzt akustischen Gitarren.

Wie schon angedeutet der Sound in Gänze hat sich dadurch jetzt nicht so extrem verändert ist aber schon etwas runderneuert. DICE bringen ihren eher introvertierten Artrock, mit einigen Tempiwechseln sowie üppigen Instrumentalpassagen aber bestens rüber, die Gesangsanteile ind gegenüber früheren Werken noch etwas geringer ausgefallen geworden. Das macht aber nichts aus im Gegenteil Nové mit seinem etwas eckigen Gesang ist sowieso nie der ganz große Sänger gewesen aber dies braucht es vielleicht auch nicht. Der Haupttrack mit seinen 25 Minuten Spieldauer „Hold The Spirit“ fängt an wie eine Art JETHRO TULL Song mit diesen tollen Flöteparts, es gibt stets diese schönen melodiös gehaltenen Songverläufe, auch sind noch genügend „weiche“ Breaks vorhanden, allzu vertrackte oder gar frickellige Sachen sind Dice zum Glück völlig fremd. Hier herrschen stehts wohlige Harmonie vor effekthascherischem Gehabe bzw. aufgesetzter Vertracktheit der Instrumentenbediener. Wie gesagt dieser Longtrack hat trotz der atmosphärisch weiten Instrumentalblöcken tolle relativ rockige Parts, wo die Gitarre mal so richtig laufen gelassen wird, das gab’s vorher nur selten bei den Leipzigern. Die teilweise klasse hypnotisierende Flötenparts sorgen dabei ebenfalls für eine deutliche Steigerung der musikalischen Bandbreite. Wer auf entspannend Momente mit einem Schuß Rock abfährt, dürfte auf "Versus Without Versus - End Part" viel passendes finden. Na denne bis zum nächsten Jahr und dann Album Nummero 16.

Versus Without Versus - End Part


Cover - Versus Without Versus - End Part Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 59:58 ()
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