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If We Could Play Faster, We Would

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Vier EPs haben die fünf Jungs aus Göteborg bereits veröffentlicht, jetzt hat’s auch endlich mit einem Album geklappt – und dessen schöner Titel stimmt schon mal positiv. Genauso positiv ist der erste Höreindruck: NEMAS liefern hier neun punkige Rock ´n Roll-Songs mit Sing-along-Refrains, die bestens zum Mitgrölen taugen und etwas an die Landsmänner von den BONES erinnern. Auf Schnörkel oder irgendwelchen Schnick-Schnack wird komplett verzichtet, dafür geht es mit umso mehr Wumms, Dreck und Spielfreude durchgehend straight nach vorne. Einziger Minuspunkt ist, dass die Scheibe mit etwa 22 Minuten Spielzeit etwas kurz geraten ist und daher eher als Mini-Album bezeichnet werden müsste. Trotzdem, die Mucke macht einfach Spaß, und ich bin gespannt, ob die Schweden das Tempo beim nächsten Album dann doch noch anziehen können.

If We Could Play Faster, We Would


Cover - If We Could Play Faster, We Would Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 22:2 ()
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At The Going Down Of The Sun

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Heiliger Strohsack! Die beiden Briten C. Edward-Alexander (Gesang, Gitarren und Orchestrierung) und David Bryan (Bass, Texte) verarbeiten in der Band IMPERIAL VENGEANCE angeblich die glorreichen Tage Englands und beschäftigen sich dabei mit militaristischen, theatralischen und mythologischen Themen. Wenn so was von ´ner deutschen Band über deutsche Geschichte kommt, hat man gleich die „Antifa“ vor der Tür stehen… ok, Scherz beiseite. Das offizielle Debüt der beiden Herren, „At The Going Down Of The Sun“, fährt, wie es das Bandkonzept bereits vermuten lässt, Keyboard- und Synthie-Orgien en masse auf und erinnert musikalisch an eine wilde Mischung aus CHILDREN OF BODOM, RHAPSODY (OF FIRE) und BAL-SAGOTH. Dabei scheut das Duo (das live natürlich noch um weitere Musiker ergänzt wird) auch keine pompigen Instrumentalstücke wie das recht belanglose „From Childhood´s Hour“, was unweigerlich dazu führt, dass der durchschnittliche Normalmetaller mit diesem Album kaum etwas wird anfangen können. Zwar wird ordentlich gerifft und kreischgesungen, auch die Produktion ist angemessen fett für diesen Klang-Overkill, aber der große Kitschanteil überwiegt leider und erreicht in Sachen Songdienlichkeit nicht das Niveau der orchestralen Parts der oben genannten Größen. Darum fürchte ich, dass den meisten Leuten diese Geschichtsstunde über die Jahre 1873-1943 wohl vorenthalten bleiben wird. Theoretisch wäre für dieses Album auch der Titel „Imperial March“ passend gewesen, aber da hätte der gute John Williams mächtig Fracksausen bekommen…

At The Going Down Of The Sun


Cover - At The Going Down Of The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 60:18 ()
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Cherry Choke

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Alles furchtbar retro – dapasst der Name des Labels, die Gestaltung des Covers und vor allem die Musik. Derzeit ist Retro-Stoner-Psychedelic-Rock ja voll angesagt, eine Band wird sogar als der Super-Retter gefeiert (ja auch von uns, gell Dennis). Aber es geht auch anders: Einfach an Papas Plattenschrank (das sind die runde, schwarzen, etwas größeren Dinger), ein Who rausgeholt und in den Erinnerungen oder den Klischees der Siebziger verschwinden. Dann muss man sich nicht diese verzicht- und vorhersehbaren Songs anhören, die nicht nur nach Garage klingen, sondern nach billigem Bier und schnellem Schuss. Aber wahrscheinlich agieren CHERRY CHOKE (mit Mat Bethancourts von KING OF THE FROG ISLAND) auch mit unheimlich viel Herzblut und sind total ehrlich und so.Indes: Nicht alles was analog klingt, hat auch die Qualität damaliger Zeit. Was im übrigen auch andersherum gilt...

Cherry Choke


Cover - Cherry Choke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:36 ()
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Fishdick (Re-Release)

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Metal Mind Productions, die hundertdrölfte. Diesmal passt es ja ganz gut, die weitestgehend missachtete polnische T(h)rash-Speed-Formation ACID DRINKERS brachte 2008 die neue Scheibe „Verses of Steel“ heraus – da kommen Re-Release ja so passend wie ein Wespenschwarm zum Frühstück. Aber ob die VÖ-Flut nun gefällt oder nicht, die Scheibe ist überraschend launig: Denn die Coverversionen großer Helden sind durchaus witzig umgesetzt und eben nicht 1:1 nachgeäfft. Das Pik-As von Lemmy ist da noch das ausgelutscheste Teil, „Deuce“ von KISS, „N.I.B.“ (inklusive „Luca“-Sample) von BLACK SABBATH oder auch „Another Brick In The Wall“ haben ihren eigenen Charme. Weiter gibt’s noch AC/DC, SLADE und NO MEANS NO, FLAPJACK und einen eigenen Song (“Fuckin’ The Tiger”). Dazu gesellt sich ein Bonus – die Radio-Version von „N.I.B.“. Nette Partyscheibe, die zudem in der üblichen MM-Aufmachung daherkommt und mit dem KISS-mäßigen Cover überzeugt.

Fishdick (Re-Release)


Cover - Fishdick (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:12 ()
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Feast Of Flesh

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Bei dieser Band handelt es sich um einen blut- und eitertriefenden Bastard diverser Death Metaller aus Florida und Schweden. Mit an Bord sind Kam Lee (unter Anderem MASSACRE und DENIAL FIEND), Rogga Johansson (unter Anderem PAGANIZER und DEMIURG), Morgan Lie (NAGLFAR) und Ronnie Bjornstrom (unter Anderem RIBSPREADER und HATE AMMO), die hier ein echtes Brett auffahren. BONE GNAWER klingen nach Old School as fuck und kommen dabei wie ein Inzuchtgewächs aus SIX FEET UNDER (höllischer Groove) und ASPHYX (räudiger Dreck) herüber, das zudem noch einige echte Ohrwürmer und hitverdächtige Stampfer abwirft. Zu nennen wären da etwa der mächtige Banger „Cannibal Cook-Out“, das nach vorne peitschende „Make You Die Slow“, das Aggro-Monster „The Saw Is Family“ (geiler Titel!) oder die abschließende „The Hills Have Eyes“-Hommage „The Lucky Ones Die First“, die allesamt richtig steil gehen und jedem traditionellen Todesmetaller, der etwa auch OBITUARY und CANNIBAL CORPSE zu seinen Favoriten zählt, wie (lecker gegrilltes) totes Fleisch munden dürften. Den „Tipp“ vergebe ich hier noch nicht, da insgesamt noch ein wenig Luft nach oben ist (nicht alle Stücke besitzen das große „Hitpotential“ der oben genannten Anspieltipps) und ich mir todsicher bin, dass BONE GNAWER hier noch locker einen draufsetzen können. Bis dahin ist „Feast Of Flesh“ zumindest eines der interessantesten Death Metal-Debüts der letzten Zeit!

Feast Of Flesh


Cover - Feast Of Flesh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 34:10 ()
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Say Hello To Tragedy

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CALIBAN gehören zu den Bands, die man aus Prinzip schon nicht mehr gut finden darf, was wohl auch auf den großen Erfolg der Ruhrpott´ler zurückzuführen ist. Aber da jede größere Band Kontroversen hervorbringt, geht das in Ordnung, auch wenn große Teile dieser „Hexenjagd“ einfach völliger Blödsinn sind! Mir ist es absolut scheißegal, ob CALIBAN wirklich Metalcore oder sonst was spielen, letztlich zählt die Qualität der Musik, und hier macht das Quintett abermals nix falsch. Hat man anfangs noch leicht den Eindruck, „Say Hello To Tragedy“ stelle eine gute Mischung aus dem melodischeren „The Undying Darkness“ und dem härteren „The Awakening“ dar, kristallisiert sich nach mehreren Hördurchläufen heraus, dass das neue Werk wieder in eine etwas andere Richtung tendiert. Die Songs wirken insgesamt etwas sperriger und vertrackter und erinnern öfter als früher an die Modern Metal-Götter FEAR FACTORY. Auch der Einsatz clean gesungener Refrains erfolgt zwar immer noch in gewohnter Manier, doch werden diese Parts jetzt noch kompakter in die Stücke integriert. Am Ende aber stehen auf „Say Hello To Tragedy“ einfach nur etliche gute bis sehr gute Songs wie etwa der an den realen Fall Fritzl angelehnte Opener „24 Years“, das hymnische „Caliban´s Revenge“, das aggressive „End This Sickness“, der Stampfer „Walk Like The Dead“, das fast schon progressive „No One Is Safe“ oder das sehr dynamische „Unleash Your Voice“. Lediglich zwei kleine Schönheitsfehler lassen sich auf dem Album ausmachen: ein Stück wie das schnulzige, lahme „All I Gave“ muss nun wirklich nicht sein, und die Produktion tönt mir persönlich einen Tick zu steril und leblos. Aber diese verhältnismäßig kleinen Abzüge in der B-Note täuschen nicht darüber hinweg, dass CALIBAN ihren Stil weiter verfeinert und wieder ein sehr starkes Stück modernen Metals aufgenommen haben. Dafür gibt es den „Tipp“. Und nun dürfen wieder Legionen von Prinziphassern über mich und die Band herfallen…

Say Hello To Tragedy


Cover - Say Hello To Tragedy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:8 ()
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Hünengrab Im Herbst (Re-Release)

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Dass die Re-Releases der deutschen Schwarzmetaller NAGELFAR ausgerechnet bei Ván Records erscheinen, dürfte nicht verwundern, immerhin war Labelchef Sven Dinninghoff alias Weidmann Sveinn Von Hackelnberg von 1995-1998 Bassist dieser wegweisenden Düsterformation. Lange Zeit nicht mehr regulär erhältlich, steht nun das Debütalbum „Hünengrab Im Herbst“ wieder im Laden und weiß auch heute noch genauso zu überzeugen wie bei seiner Erstveröffentlichung im Jahr 1997. NAGELFAR gehörten zu den „intellektuellen“ Bands des Genres und setzten neben majestätischem, mitunter rasendem Black Metal auf theatralische Zwischenspiele, die von diversen Spoken Word-Parts durchzogen wurden. Diese gesprochenen, sprachlich sehr blumigen Passagen mögen aus heutiger Sicht etwas kitschig wirken, waren vor zwölf Jahren jedoch sehr originell und sorgen auch heute noch für zusätzliche Abwechselung im progressiven Schwarzmetallgewitter. Es gibt bis heute keine einzige deutsch(sprachig)e Black Metal-Band (außer den ebenfalls genialen NOCTE OBDUCTA vielleicht), die es geschafft hat, derart facettenreiche, komplexe und intelligente Düsterwände auf ein so hohes Niveau zu hieven und dabei gleichzeitig noch „true“ genug für die Basis zu klingen. Der Re-Release enthält neben den durchweg erstklassigen regulären sechs Stücken noch den ebenfalls starken Bonustrack „Fressen Der Raben“, der sich nahtlos in das Gesamtkunstwerk einfügt. Auch die fette Produktion von Andy Classen hat die Jahrtausendwende mit Bravour überstanden und krönt einen Meilenstein des Genres, den sich jeder Fan zulegen muss, sofern er ihn noch nicht im Schrank stehen hat!

Hünengrab Im Herbst (Re-Release)


Cover - Hünengrab Im Herbst (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 59:25 ()
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Herbstblut

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Dachte erst das wäre ein Schreibfehler – kommen doch einen bei KINGDOM GONE erst mal KINGDOM COME in den Sinn. Aber die (überwiegend) Wismarer Debütanten haben mit dem althergebrachten Sound ihrer fast Namenskollegen so gar nichts am Hut. Melodischer Rock und Metal mit Einsprengsel von Akustik bis Doublebass, von clean Vocals bis (dezentem) Keifen – irgendwie bedient man sich halt fast überall um eine originelle Melange zu erreichen. KINGDOM GONE setzen dabei viel auf Pathos und epischen Klangwelten, was nicht jedermanns Sache ist – der Titeltrack „Herbstblut“ gehört dazu (von harten Vocals bis zu wunderschönen Pianopart alles da) – macht aber zusammen mit dem folgenden, gut auf den Punkt gebrachten „Der Musikus“ gut Spaß. Auf ähnlicher mit Ergriffenheit und Leidenschaft spielenden Weise geht es weiter. So lässt die mit englischen Lyrics versehene Ballade „All That You Be“ du das gleichartige gestrickte Pianointermezzo „Faith“ gar einen Tick der Erhabenheit von SAVATAGE durchscheinen. Das direkt folgende „Vom Ende der Welt“ atmet dann gezielt Mittelalter-Luft. „Halt Ein!“ erinnert an die härteren APOKALYPTISCHEN REITER, genauso wie das eher epische und mit Gothic-Keyboards versehene „Folge dir“. An letztere Referenz scheinen sich KINGDOM GONE durchaus orientiert zu haben. „Herbstblut“ ist also recht abwechslungsreich – aber oft auch auf Grund einer Mixtur unterschiedlicher Stile als in der endgültigen Ausgereiftheit mancher Kompositionen – die aber durchaus gelungen sind. So bieten KINGDOM GONE ein gutes Debüt in das der geneigte Underground- und REITER-Fan ruhig mal reinschnuppern darf, aber müssen als Band wohl noch ihre Richtung finden.

Herbstblut


Cover - Herbstblut Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 66:51 ()
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Vid Helvetets Grindar

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Die 2006 in Schweden gegründeten AFGRUND konnten mit ihren bisherigen Veröffentlichungen schon eine kleine Handvoll Staub im lärmenden Underground aufwirbeln, und mit ihrem zweiten Album „Vid Helvetets Grindar“ setzen Patrik Howe, Andreas Baier und Co. noch einen drauf. Das Album besticht durch rasant gespielten Death Metal, bei dem besonders in den schnellen Passagen ein kleiner Hauch Black Metal auszumachen ist. Auch eine Prise Metalcore ist in dem Soundmassaker vorhanden, und die durchweg herrlich fies sägenden Riffs passen hervorragend zum infernalischen Schreigebell von Gitarrist Andreas Baier. Auch die Breaks, die die Songs zwischen stampfenden, groovenden Midtempo-Orgien und Vollgasraserei hin- und herschalten, passen sehr gut zum kompromisslosen Stil der Band. Rein faktisch machen AFGRUND daher nichts falsch, nur schaffen sie es (noch) nicht, aus dieser wirklich guten Steilvorlage mitreißende und sich im Ohr festbeißende Songs zu kreieren. Das Material auf „Vid Helvetets Grindar“ zischt jedenfalls halt- und gesichtslos durch die Gehörgänge, was auch daran liegen dürfte, dass sich die Stücke durchweg sehr ähneln und einfach zu gleichförmig klingen. Falls die Jungs dieses Problem des noch unausgereiften Songwritings auf ihrem nächsten Streich in den Griff bekommen sollten, könnten sie sogar theoretisch ein Kandidat für einen „Tipp“ sein.

Vid Helvetets Grindar


Cover - Vid Helvetets Grindar Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 27:32 ()
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Wer Bettelt Wird Nicht Gefüttert

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Man möchte schreien vor Verzweiflung und ihnen zurufen verdammt nochmal etwas entspannter an die Sache ranzugehen: DEMENTI sind schon Jahre dabei, "Wer Bettelt Wird Nicht Gefüttert" ist von der Produktion her Oberklasse und macht dort wenig falsch: Die Gitarren scharf, der Gesang klar, die Elektronik nicht zu aufdringlich. So muss das sein und ist es doch so selten. DEMENTI kranken an etwas anderem: Es gibt keinen Song der mich fesselt und es gibt kaum einen Song den ich nachvollziehen kann. Nicht weil sie übermäßig komplex wären, sie sind vielmehr zu durcheinander: Man windet sich um eine Melodie als wäre sie Gift, ein cooles Riff hat gegen Keyboards keine Chance, die einsetzen wenn sie schweigen sollten. Ob es der Titeltrack mit sägenden Gitarren ist, der im Chorus mit unnötigem Nachhall auf den Vocals dem Track die Kraft raubt - das nicht klingt wie ein nachvollziehbares Stilmittel sondern wie ein unnötig krampfig-kreativer Anfall. Etwas weniger deutlich ist die Kluft aus gewollt-brachialen Sounds und poetisch-technischem Anspruch bei den ruhigeren Songs: "Warten Im Regen" profitiert von den gezügelten Instrumenten und einem durchaus eingängigen Chorus. Die Tonlage der Vocals ist mir etwas zu heiser und in Verbindung mit den deutschen Texten ganz sicher gewöhnungsbedürftig, die Texte sind bemüht und sicherlich weniger plump als von NDH-Kollegen gewöhnt - sie entbehren aber nicht eines gewissen Pathos und auch oft gehörten Phrasen (Beinahe zum Kotzen beim unerträglichen "Ein Atemzug" oder sehr vorhersehbar bei "Mit Einem Engel") stören manchmal den Fluss der Songs. Für mich sind DEMENTI leider immernoch weit davon entfernt der Neuen Deutschen Härte wieder Leben einzuhauchen.

Wer Bettelt Wird Nicht Gefüttert


Cover - Wer Bettelt Wird Nicht Gefüttert Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 65:49 ()
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