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Worlds I Create

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Mit ihrem zweiten Album “The Wanderer And His Shadow” legten die 1349-Ableger PANTHEON I vor gut zwei Jahren einen echten Hammer vor, der sehr gekonnt nordische Raserei und hohen musikalischen Anspruch verknüpfte. Nun steht mit „Worlds I Create“ das dritte Werk der Band um Gründer Andre Kvebeck ins Haus, das die Linie des Vorgängers weiterführt, jedoch insgesamt nicht ganz so verspielt ausgefallen ist wie der Vorgänger. Inzwischen steht waschechter Black Metal noch stärker im Vordergrund, dessen Vertracktheit aber nicht gelitten hat. Immer noch halten sich hohes technisches Können und Songdienlichkeit die Waage, wobei dem Cello von Live Julianne Kostøl noch mehr Raum zur Verfügung steht. Einziger Kritikpunkt geht an die Produktion, die für diesen - für Black Metal-Verhältnisse - recht komplexen Sound einfach zu verwaschen und (mitunter sogar leicht nervig) monoton vor sich hin röhrt. Dennoch bollern Songs wie „Defile The Trinity“ oder „Ascending“ (geile Chöre!) durchweg stark und atmosphärisch-hymnisch aus den Boxen und präsentieren eine Band, die man als Fan von anspruchsvollem Schwarzmetall einfach kennen sollte und die nach der Auflösung einer Band wie EMPEROR zu 100% ihre Berechtigung in der Szene hat. Erstklassig!

Worlds I Create


Cover - Worlds I Create Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 47:15 ()
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Manifesto Futurista

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Ganz unbekannt dürfte Cornelius Jakhelln der schwarzstählernen Anhängerschaft inzwischen nicht mehr sein, betreibt der in Oslo geborene Wahl-Berliner seine Band STURMGEIST neben seiner anderen Formation SOLEFALD schon seit 2003. „Manifesto Futurista“ nennt sich das inzwischen dritte Werk des studierten Philosophen, der auch abseits der Musik immer wieder für intellektuelle Ausschreitungen (zuletzt gewann er für seine Sage „Gudenes Fall“ sogar einen Preis) zu haben ist. Und natürlich ist auch sein neuestes musikalisches Erzeugnis weit von plumpen Black Metal-Klischees entfernt; „Manifesto Futurista“ ist an die Werke von F. T. Marinetti (umstrittener, faschistischer Begründer des „Futurismus“, 1876-1944) angelehnt und konzeptionell ein harter Brocken: der Song „Verdun“ handelt vom Schicksal eines jungen Soldaten im Ersten Weltkrieg, während etwa „Sturmgeist_89“ die Tat eines Amokläufers behandelt, der diesen Namen im Internet trug. Black Metaller, die gerne mal fernab von Satan und Co. die Matte kreisen lassen, werden hier auch musikalisch bestens bedient, denn das Album klingt nicht schwülstig und auf Pseudo-Epik ausgelegt, sondern rockt ordentlich das Haus. Jakhelln und sein Drummer Christian Svendsen haben trotz aller textlicher Komplexität eine sehr basische Platte erschaffen, die stilistisch nah an rock´n´rollige Kollegen/Vorbilder der Marke (jüngere) SATYRICON, VREID oder KHOLD angelehnt ist. Bisweilen bekommt man sogar atmosphärische Chöre („Elegie D´une Modernite Meurtriere“) zu hören, die „Manifesto Futurista“ noch weiter aufwerten und als sehr gutes, wenn auch leicht gewöhnungsbedürftiges Album über die Ziellinie laufen lassen. Echt cool!

Manifesto Futurista


Cover - Manifesto Futurista Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:36 ()
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Live Damnation

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Man lernt nie aus: seit 2005 findet an der Universität von Leeds jährlich das „Damnation Festival“ statt (jedenfalls reicht das Archiv der Homepage des Festivals nur bis 2005 zurück), das schon ziemlich viele geile Bands aufgefahren hat. 2008 waren auch die Old School-Thrasher ONSLAUGHT dort zu Gast, die in ihrer englischen Heimat gleich mal ein cooles Live-Album mitgeschnitten haben. Das 1990 aufgelöste und 2004 reformierte Abrisskommando präsentiert sich auf „Live Damnation“ sehr spielfreudig und – man mag es kaum glauben – live! Die stets unsägliche Nachbearbeitung von Live-Mitschnitten scheint hier glücklicherweise weitestgehend in Grenzen gehalten worden zu sein, so dass Schreihals Sy Keeler und seine Mannen ausreichend authentisch und roh herüberkommen. Lediglich das Publikum wurde wie üblich weit in den Hintergrund verdrängt, so dass es nur bei den Spielpausen und Ansagen zu vernehmen ist. Insgesamt zeigt dieses gute Live-Werk eine Band, die zwar nie zu den ganz Großen des Genres gehört hat, sich aber auch nicht wirklich verstecken muss. Für Fans der Band ist „Live Damnation“ eine echte Bereicherung, aber wer ONSLAUGHT bislang nicht kannte, verpasst hier auch nix.



Tracklist:



1. Killing Peace

2. Let There Be Death

3. Destroyer Of Worlds

4. Metal Forces

5. Seeds Of Hate

6. Demoniac

7. Burn

8. Power From Hell

Live Damnation


Cover - Live Damnation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:57 ()
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The Crown Of Winter

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Inzwischen haben sich Bands aus den östlichen Staaten Europas ganz gut beim ehemaligen Klassenfeind etabliert, was unter Anderem daran liegt, dass von dort nicht selten sehr originelle Kapellen ans Tageslicht befördert werden, die bis vor Kurzem noch niemand kannte. Hierzu gehören auch die schon seit 1995 existenten FOREST STREAM aus Chernogolovka, das sich ca. 40 Kilometer nordöstlich von Moskau befindet. „The Crown Of Winter“ ist bereits das zweite Album des doomigen Duos Somn (Drums, Keyboards, Gesang/Growls) und Omin (Gitarren, Bass), das über seine gesamte Spielzeit eine sehr atmosphärische, bombastische Düsterwand aufbaut. Stilistisch tönt das Album in etwa wie eine Mischung aus epischem Soundtrack, einer doomigen, ausgebremsten Version von DIMMU BORGIR und den melancholischsten Momenten von KATATONIA, was aber einen gewissen Reiz versprüht und in wirklich gelungenen Kompositionen der Marke „Bless You To Die“, „The Seventh Symphony Of Satan“ oder „Beautiful Nature“ (geiler Tränentreiber mit tollem Endlos-Intro!) aufgeht. Hätte diese sehr gute Scheibe hier und da etwas weniger Längen und Leerlauf (außer dem Intro und Outro dauert kein Song unter sieben Minuten), und würden es die beiden Herren nicht öfter mit dem Pomp übertreiben, wäre „The Crown Of Winter“ zweifellos ein „Tipp“-Kandidat. Trotzdem echt gelungen!

The Crown Of Winter


Cover - The Crown Of Winter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 60:2 ()
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Smoke And Mirrors

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GEORG LYNCH gehört zweifelsohne zu den besten Hard Rock Gitarristen unserer Zeit und trug auch maßgeblich zum Erfolg der Heroen DOKKEN in den 80er bei. Als er diese (erst mal) 1989 verließ um auf Solopfaden zu wandeln lieferte er 1990 mit „Wicked Sensation“ zusammen mit Sänger Oni Logan einen echten Genreklassiker ab. Gute melodische Songs, fulminant und gefühlvolles Gitarrenspiel und ein klasse Gesang. Und mit genau diesen Zutaten kann LYNCH MOB auch Anno 2009 wieder aufwarten – den auch Sänger Logan ist mit an Bord. Mit „Smoke And Mirrors” kann der LYNCH MOB zwar nicht das Überraschungsalbum von vor fast 20 Jahren toppen, liefert aber ein beachtenswertes Album ab. Die Aussage des Meisters selbst, das „Smoke And Mirrors” jenes Album ist, das man nach „Wicked Sensation“ gerne gemacht hätte darf man also durchaus unterstützen. Wer sich da mal rantesten möchte sollte in den Südstaatenflair verströmende Titelsong „Smoke And Mirrors”, der Hard-Rock-Perle „Lucky Men“, das mit einem Killer-Solo versehene, ansonsten eher gemäßigte „Time Keepers“ oder vor allem in das tragend groovende „Let The Music Be Your Master“ reinhören. Musikalisch passt mit der Unterstützung von Bassist Marco Mendoza (TED NUGENT, THIN LIZZY), dem Schlagzeuger Scott Coogan (BRIDES OF DESTRUCTION, ACE FREHLEY) und einer klaren Produktion sowieso alles. Für Fans des gitarren- und bluesdominierten melodischen Hard Rocks haben LYNCH MOB mit ihrem Album „Smoke And Mirrors” gerade das richtige am Start. Tolle Einstimmung auf schöne Spätsommertage.

Smoke And Mirrors


Cover - Smoke And Mirrors Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:2 ()
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War On The Inside

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69 CHAMBERS aus der Schweiz klingen für mich irgendwie nach Grunge auf Modern – wobei das Trio um Sängerin und Gitarristin Nina Treml (welche verkaufsfördernd das Cover ziert) es tunlichst vermeidet eingetretene Pfade weiter auszutrampeln, sondern vor allem durch eine gute Gesangleistung zwischen TORI AMOS und ALANIS MORISSETTE auf der einen, eingestreute härtere Töne (Keif und Kreisch) auf der anderen Seite des Spektrums überzeugt. Musikalisch gibt es dazu harte, tiefer gestimmte Riffs, ein überzeugend groovendes Fundament (Maddy Madarasz am Bass und Michi Brugger am Schlagzeug) und teilweise schon sich in Pop-Gefilde wagenden Melodien. Das alles funktioniert? Ja, meist – Interessenten können mal in den melodisch-rockenden Opener „The Day Of The Locust”, in das doomig atmosphärische und basslastige „Ex Nihilo“ oder in die beiden treibenden Kompositionen „Return Of The Repressed“ und „Judas Goat“ reinhören. Das Nina es auch akustisch balladesk kann ist dem abschließenden „A Ruse“ in bester HEATHER NOVA Manier zu entnehmen. Nicht alle Songs haben dieses Niveau – aber an sich passt die Chose. Mit „War On The Inside“ haben 69 CHAMBERS ein gelungenes Debüt abgeliefert welches, und das bleibt zu hoffen, nicht ganz im Wust der Veröffentlichungen 2009 untergehen sollte.

War On The Inside


Cover - War On The Inside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 55:44 ()
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Tear Down Your Fears

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Die Münchener TENSIDE führten mit ihem letzten Album in unserer Redaktion nicht zu Begeisterungsstürmen, der Tenor der Kritik war klar: Zu einfallslos, zu einfach, zu eintönig. Und leider: "Tear Down Your Fears" bringt zwar Besserungen im Detail aber keinen Durchbruch. Es ist alles etwas weniger "New" an ihrem Metal sondern etwas rauer, es bleibt viel EKTOMORF hörbar und es bleibt leider auch der riesige Schwachpunkt: Der Gesang ist so dermaßen gleichförmig, dass es Abwechslung in den Song doppelt schwer hat und es gelingt eigentlich nie, das durch echt originelles Songwriting abzufangen. Abgesehen von den eintönig gebellten Vocals der für mich schon nach einem Song seinen Charme verliert, bleibt ziemlich unverkopft runtergezockter Groove Metal: "Flag Of Destiny" oder "Grenate Of Hate" hinterlassen keine tiefen Spuren aber kurzzeitig gute Nackenlaune. Was auf der Bühne ausreicht, reicht mir auf diesem Album nicht und auch die Produktion hätte für diese Art Musik druckvoller ausfallen müssen. Auch dieses mal: Zu einfallslos, zu einfach, zu eintönig.

Tear Down Your Fears


Cover - Tear Down Your Fears Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:40 ()
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The Hour Of Lead

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Auch wenn der CD Text hartnäckig behauptet, dass der grade rotierende Tonträger "Album 2008" heißt: Die neue von LAST ONE DYING heißt "The Hour Of Lead" und ist erst 2009 bereit für die Hörerschaft. Und da es ohnehin jedem auffallen wird, kann es auch am Anfang des Reviews stehen: LAST ONE DYING bleiben die KILLSWITCH ENGAGE vom Rhein. Besser als bei der letzten EP gelingt es ihnen aber auch eigene Duftmarken zu setzen. "The Hour Of Lead" hat das Schwermetall nämlich nicht nur im Namen: Schon der Titeltrack macht vor, wie LAST ONE DYING punkten wollen und können. (Früher Melodic) Death Metal ist auch kein wirkliches neuer Bestandteil der Core-Szene, kommt bei den Teil-Kölnern aber dank hier wirklich gekonnt spielender Gitarristen sehr ehrlich rüber. Immer wenn sie die Moderne etwas aus den Songs nehmen und aufs Gas treten, immer wenn der gute alte Metal durchblitzt fährt ihre Musik zur Höchstform auf. Das technische Niveau ist dabei auffallend hoch, da ist ein Auftritt von ex-VENOM Klampfer Mantas zwar einen Sticker auf der Hülle wert aber musikalisch wenig bereichernd (wer VENOM kennt: überraschenderweise stört Mantas aber auch nicht): Das teils sehr flotte und harte "Hate Me" ist ohnehin ein Highlight der Platte, als Visitenkarte und Standortbestimmung taugt das klassisch-corigere und doch gelungene "Far Away" aber vielleicht besser - und live ist Mantas auch durchaus sehenswert. Schon alleine weil wenige Bands an allen Positionen der Band so gute Musiker haben und "The Hour Of Lead" mit einer druckvollen Produktion beglückt gehören sie zu den hörenswerteren Vertretern der melodischen Core-Generation. Im 0815-Metalcore-Schema gehaltene Songs (bei denen sich der cleane Gesang in die Reihe der guten Musiker reiht) entlocken wenig Begeisterung und bieten leider keine Überraschung, die erwähnten zackigeren Tracks aber durchaus und machen LAST ONE DYING zur Empfehlung für... Retro-Coreler!

The Hour Of Lead


Cover - The Hour Of Lead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:33 ()
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It's All Happening

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I WRESTLED A BEAR ONCE haben schon vor ihrem Century Media-Deal durch die Tatsache, dass sie mit Krysta eine Frau am Mikro haben und sich gerade nicht im ausgelutschten Female Metal-Bereich bewegen, für Aufmerksamkeit gesorgt. Stattdessen hauen die Amis ein Gemisch aus Mathcore, Jazz, Disco-Sound und sogar Country um die Ohren, das für Knoten in selbigen sorgt. THE DILLINGER ESCAPE PLAN oder auch VIRULENCE haben ja schon früh den Beweis angetreten, dass das funktionieren kann, wenn sich eine Band auf das Aufzeigen eines roten Fadens versteht und die Chose nicht zu einer einzigen Lärmorgie verkommt. Das liegt I WRESTLED A BEAR ONCE auf jeden Fall, so dass sich selbst Trip Hop-Parts („White Water In The Morning“) oder die jazzigen Teile von „You Ain’t No Family“. Allen voran Krysta prägt den Sound der Band, besonders wenn sie vom markerschütternden Gebrüll und Gekeife mir nichts, dir nichts in clean gesungene Passagen wechselt – beides liegt ihr und eröffnet I WRESTLED A BEAR ONCE neue Facetten. Das Grundgerüst ist dabei in jedem Song brutalstes Geballer, das sehr oft in Richtung Grindcore geht und kombiniert mit dem Gebrüll härter ist als das, was neun von zehn anderen Bands aus der Ecke abliefern. Kurzum, „It’s All Happening“ ist kein leichtverdaulicher Kram und nur was für Krachmaten – wer sich dazuzählt, der Scheibe ein paar Durchläufe gönnt und Scheuklappenfrei ist, wird mit einer verdammt guten Platte belohnt.

It's All Happening


Cover - It's All Happening Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 33:0 ()
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Know The Ropes

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Von wegen Österreicher seien gemütlich! THE ECCOS treten zum Gegenbeweis an und liefern diesen auch direkt mit ihrem Debüt-Album „Know The Ropes“. Hier gibt es 13 Songs lang dreckigen, schnellen Ska-Punk auf die Mütze, gewürzt mit sozialkritischen Texten und einem gewissen DIY-Flair. Dabei gehen die fünf Jungs und das eine Mädel so ab, dass es nur so eine Freude ist. Schunkel-Ska oder Pop-Punk sind hier kein Thema – der Schwerpunkt liegt auf treibendem Punk-Rock, und durchgehend geht es kompromisslos nach vorne. Die rohe Produktion bringt, gerade weil sie etwas ausgefeilter sein könnte, den authentischen, energiegeladenen Sound der Band nur umso besser rüber. Lediglich die beiden Trompeten kommen etwas kurz: Die klingen nämlich seltsam synthetisch und wie von einem Keyboard eingespielt. Aber egal, der Spielfreude der ECCOS kann man sich eh nicht entziehen. Kein Wunder, dass sie schon mit Bands wie PANTEON ROCOCO, den LOCOS oder RANTANPLAN auf der Bühne standen. Schon lange habe ich keine Ska-Punk-Scheibe mehr gehört, die mich vom Fleck weg dermaßen überzeugt hat.

Know The Ropes


Cover - Know The Ropes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 37:24 ()
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