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B.H.C.

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KINGS AT CRIME haben sich für “B.H.C.” ein sehr HipHop-lastiges und dezent prolliges Cover ausgesucht, können mit ihrem old schooligen Hardcore aber Gottseidank einen guten Eindruck hinterlassen. Großartig Neues gibt es in den neun songs zwar nicht, aber KINGS AT CRIME haben eine ehrliche Platte geschrieben, deren Songs auf den Punkt kommen, knackig sind und sich munter im Punk und Crust bedienen, was für eine ordentliche Dosis Aggression sorgt und so auch für Leute außerhalb der HC-Szene interessant sein dürfte. Die Songs sind bewusst simpel gehalten, wodurch sie gut in Ohr und Blut gehen und Live ordentlich Spaß machen dürften. Zwar wäre zum Ende hin etwas mehr Abwechslung wünschenswert (KINGS AT CRIME variieren ihr Songwritingschema recht wenig), aber bei knapp 20 Minuten ist das zu verhscmerzen. „B.H.C.“ macht Laune und das ist bei dieser Musik die Hauptsache.

B.H.C.


Cover - B.H.C. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 21:32 ()
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Tertia

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CASPIAN hatten mit „The Four Trees” eine gute, wenn auch nicht überragende Postrock-Scheibe am Start, die mit „Tertia” ihren Nachfolger findet. Wie gehabt wird auf Gesang verzichtet und wie gehabt verstehen es die Bostoner, zwischen harten Passagen und softeren Abschnitten nahtlos hin- und her zu wechseln und das Album zu einer Einheit werden zu lassen, in denen die einzelnen Songs verschmelzen. Im Vergleich mit dem Vorgänger ist das dritte Album der Amis härter geworden, hat aber das gleiche Problem: auf Dauer sind die Songs zu ähnlich und die verwendeten Ideen zu wenige, um in die Nähe von ISIS und Konsorten zu kommen. „Tertia“ ist eine solide Postrock-Scheibe, die stark anfängt, aber nach hinten raus ihre Längen hat und zudem zu wenig frische Ideen hat, um das kompensieren zu können. Eine Scheibe für Genre-Fans, Neueinsteiger sollten lieber zu besagten ISIS oder EXPLOSIONS IN THE SKY greifen.

Tertia


Cover - Tertia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:18 ()
Label:
Vertrieb:
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Dead Storm

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Das letzte Album der Kopenhagener Gegensätze zum Danish Dynamite-Sound war richtig gut und hätte THE PSYKE PROJECT eher bei Relapse Records als bei Lifeforce vermuten lassen. „Dead Storm“ ist der Nachfolger und setzt da an, wo „Apnea“ aufgehört hat, macht ja auch Sinn. Na ja, fast. Die neuen Songs sind noch einen Ticken sperriger und deutlich bösartiger (was nicht heißen soll, dass „Apnea“ ein Ausbund an Fröhlichkeit war), wodurch die Platte insgesamt schwer zugänglich wird, ja bei den ersten Durchläufen fast enttäuscht, da sie recht platt wirkt. Aber mit jedem Durchlauf lassen scih mehr und mehr Details greifen, die „Dead Storm“ aus der eintönigen Ecke herausholen und zu einer guten Postcore-Platte werden lasse – THE PSYKE PROJECT haben ihre Ideen gut versteckt, verlangen aber Geduld vom Hörer. Wer die aufbringt, wird mit einem verdammt fiesen Album belohnt, das abseits bekannter Postcore-Pfade wandelt, ohne völlig vom Weg abzukommen.

Dead Storm


Cover - Dead Storm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:14 ()
Label:
Vertrieb:
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Enter Eternity

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Diese Band wurde im Jahr 2004 in Göteborg gegründet und hat mit „Prologue To Eternity“ auch schon eine selbst produzierte Scheibe veröffentlicht. Das ebenfalls selbst produzierte Zweitwerk und gleichzeitig erste Album nennt sich daher passend „Enter Eternity“ und offenbart traditionellen, wenig verschnörkelten Heavy Metal, der sowohl in Sachen Stil als auch Gesang etwas an die Landsmänner WOLF (Björn Asking tönt ähnlich hoch wie WOLF-Kollege Niklas "Viper" Stålvind, allerdings nicht ganz so unnervig und agiert teilweise recht „quiekig“) erinnert. Das basische Klanggerüst von ZERO ILLUSIONS macht Spaß, doch auch in Sachen Songwriting spielt man noch nicht in der ersten Liga, da Stücke wie der recht belanglose Opener „My Belief“, „Don´t Be Afraid“, „The Way I Live“ oder die (gelungene) Ballade „Left Alone“ zwar ganz passabel und nicht völlig ohne Ohrwurmqualitäten daherkommen, aber auch kaum großen Wiedererkennungswert bieten und schlichtweg nahezu banal vor sich hin plätschern. „Enter Eternity“ ist in seiner Schlichtheit so unspektakulär und frei von eigener Duftmarke, dass das Album sehr wahrscheinlich in der großen Masse an gelungeneren Veröffentlichungen untergehen wird. Falsch macht diese Band nichts, setzt aber leider gar keine eigenen Akzente, was angesichts der nicht wirklich schlechten musikalischen Leistung irgendwie schade ist.

Enter Eternity


Cover - Enter Eternity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:34 ()
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Vertrieb:
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Original Album Classics (5CD-Box-Set)

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Back in 1972 - mitten im amerikanischen Nichts. Aus den ehemaligen Bands PROTO-KAW, SARATOGA und WHITE CLOVER formierten mehr oder minder frustrierte Musiker eine Band, welche vor allem in den ersten 10 Jahren ihres Bestehens für zahlreiche Hits und Erfolge stehen sollte – und bis heute für eine erstklassige Live-Performance. Benannt haben sich die Jungs damals nach eben jenen mitten im Nichts: KANSAS. Das Sextett hat dabei einen einzigartigen Sound kreiert: neben dem prägend unverkennbaren Gesang von Steve Walsh dominieren auf den 5 ersten Scheiben („Kansas“, „Song For America“, „Point Of Know Return“, „Leftoverture“, „Masque“) immer wieder ausgeprägten Piano- und Hammondpassagen und natürlich als Markenzeichen die E-Geige. Die Songs sind dabei oft leise und einfühlsam, aber trotzdem komplex und immer songdienlich arrangiert, sie kommen aber auch mal mit der notwendigen Wucht des Hard Rock versehen um die Ecke, ohne dabei die eigenen Identität aufzugeben (wie später in den Achtzigern passiert). Die genialen, zum Teil mit klassischen Anleihen ausgestatten Kompositionen und Lyrics eines Steve Walsh, Kerry Livgren, Phillip Ehart, Robbie Steinhardt, Rich Williams und Dave Hope dienen viele der heutigen Prog-Größen aller Coleur als Referenz: Man nehmen nur den millionenfach über die Theke gewanderten Überflieger „Point Of Know Return“ (mit dem gleichnamigen Titeltrack sowie dem verkannten Hit „Portrait (He Knew)“, dem progressiven Highlight „Closet Chronicles“, dem heftigeren, oft unterschätzten „Lightning’s Hand“, der Jahrhundertballade „Dust In The Wind“, der nicht minder gelungene Ballade „Nobody’s Home“ und dem abschließende „Hopelessly Human“) oder das Album „Leftoverture“ (mit dem unschlagbaren Opener-Duo „Carry On A Wayward Son“ und „The Wall“, dem eindringlichen „Cheyenne Anthem“ und dem überlangen dramatischem „Magnum Opus“). Aber auch die anderen Alben sind in Gänze Kunstwerke, Tracks wie „Belexes“, „Journey From Mariabronn“, „Song For America“, „Incomudro – Hymn To The Atman“, „Icarus (Born On Wings Of Steel“) oder „The Pinnacle” seien da nur mal als Appetizer genannt. Das dass alles auch noch sauber druckvoll aus den Boxen tönt macht den Genuss komplett. Natürlich hätte man sich für eine der größten Prog-Bands der Siebziger eine etwas wertigere Aufmachung gewünscht – dafür sind diese 5 Klassiker zu einem mehr als vernünftigen Preis zu haben. In einem Pappschuber gibt es die Alben in Kartonhüllen mit dem jeweiligen Originalcover und Back. Dazu kommen noch einige Bonustracks in Form von Demos, Live-Aufnahmen und Remixen (siehe unten). Aber was zählt ist die Musik an sich – und deswegen kann es für die KANSAS „Original Album Classics“ nur den Tipp geben.



Disc 1 „Kansas”:

1 Can I Tell You

2 Bringing It Back

3 Lonely Wind

4 Belexes

5 Journey From Mariabronn

6 The Pilgrimage

7 Apercu

8 Death Of Mother Nature Suite

9 Bringing It Back (Live)



Disc 2 „Song For America”:

1 Down The Road

2 Song For America

3 Lamplight Symphony

4 Lonely Street

5 The Devil Game

6 Incomudro - Hymn To The Atman

7 Song For America (Single Edit)

8 Down The Road (Live)



Disc 3 „Point Of Know Return”

1 Point Of Know Return

2 Paradox

3 The Spider

4 Portrait (He Knew)

5 Closet

6 Lightning

7 Dust In The Wind

8 Sparks Of The Tempest

9 Nobody's Home

10 Hopelessly Human

11 Sparks Of The Tempest (Live)

12 Portrait (He Knew) (Remix)



Disc 4 „Leftoverture”

1 Carry On Wayward Son

2 The Wall

3 What's On My Mind

4 Miracles Out Of Nowhere

5 Opus Insert

6 Questions Of My Childhood

7 Cheyenne Anthem

8 Magnum Opus:

- Father Padilla Meets The Perfect Gnat

- Howling At The Moon

- Man Overboard

- Industry On Parade

- Release The Beavers

- Gnat Attack

9 Carry On Wayward Son (Live)

10 Cheyenne Anthem (Live)



Disc 5 „Masque”:

1 It Takes A Woman's Love (To Make A Man)

2 Two Cents Worth

3 Icarus (Born On Wings Of Steel)

4 All The World

5 Child Of Innocence

6 It's You

7 Mysteries And Mayhem

8 The Pinnacle

9 Child Of Innocence (Demo Version)

10 It's You (Demo Version)


Original Album Classics (5CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (5CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 49
Länge: 255:0 ()
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Grounded - Chapter Eight

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Ich bin ganz ehrlich, ein großer Fan dieser Formation war ich noch nie - die Rede ist von METALIUM. Und auch mit dieser aktuellen Langrille wird sich dies garantiert nicht ändern. Früher fand ich insbesondere die klasse Coverversionen, die man immer wieder im Gepäck hatte äußerst gelungen ("Music" von JOHM MILES war damals echt geil gemacht) und auch der oder andere eigene Track war ganz gut, aber über ein ganzes Album hinweg, war mir dies meist etwas zu... sagen wir mal: lala. Zwar nicht schlecht und nicht ganz talentfrei, so mal zum Anhören ganz nett, aber nichts, was man unbedingt zu kaufen brauchte.

Mit dem neusten Output „Grounded – Chapter Eight“ hat sich dieser Trend leider weiter fortgesetzt. Das Material ist wirklich unspektakulär, um nicht sogar zu sagen relativ gleichförmig-langweilig und teilweise echt uninspiriert. So schlängeln sich die Hamburger Power Metaller durch ihre neuen Songs. Da gibt es wirklich nichts, was man nicht schon x-mal so oder viel besser gehört hat. Gegen die direkte Konkurrenz wie etwa HELLOWEEN, PRIMAL FEAR, EDGUY oder auch GAMMA RAY ziehen die Jungs auch diesmal wie schon zu früheren Zeiten klar den Kürzeren. Zehn Jahre schon werfen METALIUM zwar sehr fleißig Album um Album auf den Markt (bisher insgesamt schon acht) aber der ganz große Durchbruch ist ihnen nie gelungen und dies wird sich auch mit dieser CD nicht ändern. Große Erwartungen hatte ich daher zwar eher nicht, trotz des wiedereinmal konzeptuellen Charakters des Albums. Es fehlt mir hier einfach etwas ganz wesentliches für diese Art Musik, nämlich die griffigen Melodien oder Hymnen. Das ist alles manchmal recht dünn vom Songwriting her, richtig fade. Es gibt zwar auch positive Momente, nur so richtig mitreißend ist da wenig. Die Riffs sind zwar kräftig, mitunter kernig und es wird meist ordentlich Gas gegeben aber das gewisse Etwas geht der Band völlig ab. Man bewegt sich auf stark ausgelaufenem Terrain und hat nur wenig bis nicht Neues zu bieten, teilweise klingt es recht altbacken von der Art und dem Aufbau der Songs, nicht von der Produktion, die kann man schon als gut bezeichnen. Gegenüber früheren Jahren hat man den Bombastfaktor (leider) etwas zurückgefahren, die fetten Backingchöre tauchen seltener auf und und auch der Sänger mit seinem zwar kraftvollen, manchmal aber etwas überzogen kehligen Einsatz sowie limitiertem Organ ist eher Durchschnitt.

Schon der oberklischeehafte Beginn mit „Heavy Metal" kann absolut nicht überzeugen, eine Hymne in typisch ausgebrannter MANOWAR Ausprägung mit sehr flachem Refrain. Es wird textlich angemerkt: "If you don’t like it, fuck you!" den Schuh zieh ich mir an, das macht den Song aber nicht erträglicher. "Light Of Day" ist da schon etwas besser: hier gibt es Gitarren, ein cooles Solo und einen halbwegs guter Refrain. Aus dem leicht epischen "Pharaos Slavery" mit ewiglangem Peitscheintro hätte man etwas mehr machen können als „nur“ einen erdigen Midtempostampfer, auch hier schwächelt die Hook. Auch „ Crossroad Overload" oder „Falling Into Darkness“ haben keine zwingenden Refrains aber viele ausgelutschten Riffs und vorhersehbare Verläufe. Mit der „Borrowed Time“ als Quotenballade überzeugt man ebenfalls eher nicht. Das abschließende „Lonely“ dagegen zeigt: es geht auch besser.
Das Covermotiv ist insgesamt noch das beste an diesem Album, ansonsten ist das hier gebotene lediglich gerade noch mittelmäßiger Power Metal nach dem Baukastenprinzip, handwerklich einigermaßen solide aber es fehlt an hängenbleibenden Elementen, packenden Inhalten und auch etwas an der Seele.

Es ist der Band zwar hoch anzurechnen, dass ohne viele technische Tricks bei der Produktion gearbeitet wurde (keine Triggerei und hochpolierte Spuren) aber wenn die Basis sonst nicht viel hergibt nützt diese Bescheidenheit nicht viel. Da gibt es derzeit, wie schon angedeutet, viele bessere Kapellen, so dass „Grounded - Chapter Eight“ ganz sicher keine Pflichtveranstaltung geworden ist.

Grounded - Chapter Eight


Cover - Grounded - Chapter Eight Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:51 ()
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Sugoi Indeed

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Der Herbst geht gut los! Denn: Ein neues Album meiner drei Lieblings-Japaner flattert ins Haus, und das ist immer ein Grund zum Feiern. Und wie immer kann man gespannt darauf sein, was sie dieses Mal wieder aus dem Hut zaubern werden, denn für Überraschungen sind sie immer gut. Erstmals seit ihrem Debüt saßen sie wieder selbst hinter den Reglern, und dementsprechend geht der Sound auch wieder deutlich stärker in Richtung des Erstlings. Alles klingt wieder roher und auch etwas lärmiger als auf den letzten beiden, stellenweise fast schon überproduzierten, Alben. Genauso geht die Musik des Trios wieder in die Richtung des frühen Sounds. Sprich: Hier gibt es punkigen Garage-Rock zu hören, selbstverständlich wieder angereichert mit Anleihen aus klassischem Metal, aber die Einflüsse aus 70s und Stoner-Rock sind so gut wie verschwunden. Insgesamt kann man sagen, dass die Scheibe dem Live-Sound der Japaner wesentlich näher kommt und die Energie ihrer Auftritte besser transportiert als die letzten Releases. Songtechnisch ist die Scheibe aber deutlich weniger vielfältig als die beiden Vorgänger ausgefallen. Dadurch wird sie dann gegen Ende leider auch etwas eintönig. Dass „Sugoi Indeed“ trotzdem zündet, liegt zum einen an der Energie und der Spielfreude, mit der die Jungs zu Werke gehen, zum anderen aber auch daran, dass sie dann doch immer wieder einen Knaller aus dem Hut zaubern, wie z. B. den brachialen Opener „Metal Man“, der einen direkten Angriff auf die Nackenmuskulatur darstellt, das dreckig swingende „Mr. Toad“ mit seinem Speed-Metal-Schlusspart oder den fröhlich punkigen Titeltrack. Mit dem rock ´n rolligen Mitgröler „M.T.B.“ beweist das Trio dann auch noch einmal mehr seinen Sinn für Humor – bzw. Albernheiten: Der Text im Chorus besteht aus vier mal „la-la-la-la-la“, gefolgt von „my mountainbike“. Was an „Sugoi Indeed“ außerdem auffällt, ist, dass so viel auf Japanisch gesungen wird wie noch nie zuvor, was einigen Songs einen leicht exotischen Touch verleiht. Offenbar will man also endlich mal den Heimatmarkt knacken, worauf auch der zur Hälfte japanische Titel des Albums („sugoi“ heißt so viel wie „super“) schließen lässt. Unterm Strich ist aber mehr oder weniger alles beim Alten geblieben, und dazu gibt es wieder jede Menge Nachschub an Material für die Live-Shows. Und wie das so ist bei ELECTRIC EEL SHOCK: Ihre wahre Energie werden die Songs erst dort entfalten.

Sugoi Indeed


Cover - Sugoi Indeed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:22 ()
Label:
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God And Guns

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Fünf satte Jahre musste die nach Stoff schreiende Southern Rock Gemeinde warten um erhört zu werden (und ich meine mit Stoff nicht den Wiskey). Mit LYNYRD SKYNYRD legen die Urgesteine des Genres einen neuen Longplayer vor – „God And Guns“ betitelt - und schreiben damit ihre fast 45-jährige Geschichte fort. Allerdings mit einem eher zwiespältigen Kapitel. Denn LYNYRD SKYNYRD 2009 hat im neun Mann starken Line-Up nur noch ein Urmitglied und manche kompositorische Finesse der Vergangenheit sind ebenfalls Geschichte. Nichts desto trotz hat das neue Album SKYNYRD-Trademarks wie Van Zant’s Gesang, Southern Country Feeling und hörbarer Spielfreunde - aber es krankt an einer etwas zu arg am US-Airplay orientierten Grundausrichtung, einigen kitschigen und „schon mal gehörten“ Momenten und zum Teil peinlich patriotischen Texten. Musikalisch angemessen gut sind dabei der recht modern-bluesige Opener (und Single) „Still Unbroken“, das in die Beine gehende „Skynyrd Nation“, das gut rockende „Comin' Back For More“ und die schöne Ballade „Storm“ - sowie die fette Produktion. Leider hat sich aber auch für SKYNYRD ziemlich Durchschnittliches eingeschlichen, so dass man „God And Guns“ als Altfan der Südstaaten-Institution eher als Mitläuferalbum sehen dürfte. LYNYRD SKYNYRD haben mit ihrem 2009er-Album also keinen neuen Klassiker am Start – aber wer nicht grade zu den „früher war sowieso alles besser“ Typen gehört, dürfte trotzdem zu vielen Songs von „God And Guns“ seinen Arsch bewegen und selig ins Wiskeyglas schauen.

God And Guns


Cover - God And Guns Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:56 ()
Label:
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Imperium

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Zumindest im Rahmen der eigenen Historie wollten sie wohl das Rad neu erfinden: EISHEILIG bleiben nicht stehen, "Imperium" bringt einen neuen Bandsound der sicher nicht nur Freunde finden wird. Kokettierend mit einer an LAIBACH erinnernden Sturheit der Rythmen und zumindet gewollter Systemkritik wagen sich EISHEILIG an eine düstere Musik aus Elektronik und Metal - keine einfachen Texte und nicht durchweg auf Hit getrimmte Songs. Beim Opener lässt man Trommeln bedrohlich tönen und dazu Menschn jubeln - was mächtig klingen soll funktioniert nicht. Schlagwörter der Songs lassen einen zusammenzucken (hierbei ganz schlimm: "Zeitgeist"), so plakativ und unpassend kombiniert scheinen sie: Der Chorus von "Tanzt Das Kapital" etwa mag in eine DAFsche Einfach-Welt passen, aber nicht mit den immer leicht aufgesetzten EISHEILIG Vocals und aus der Simplizität herausfallende Vokabeln. Betont monoton gehen sie zu Werke, Gesang wie Gitarren bringen selten Melodien an den Start, "Das Letzte Gericht" erreicht diese durch weibliches Geseier im Hintergrund - bei mir springt der Funke nicht über. Wie das mit dem Funken geht, auch mit deutschen Texten wenn auch ohne Gitarren, hat etwa THOMAS D aka REFLEKTOR FALKE gezeigt. Der Spagat aus Gothic Metal, LAIBACH-Bombast und Soundtrack-Depression geht nicht auf.

Imperium


Cover - Imperium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 0:0 ()
Label:
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My Fatal Kiss

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Schon mit ihrem erfolgreichen Album „Bloodangel’s Cry“ wussten KRYPTERIA in 2007 zu polarisieren. Die deutsche Band mit der koreanisch-stämmiger Sängerin Ji-In Cho wurden 2003 als Musical-Projekt gegründet, welches mit „Liberatio" als Benefiz-Song zur Tsunami-Katastrophe dann für großes Aufsehen sorgte. 2005 neu ausgerichtet eroberte die in Köln ansässige Formation mit „Bloodangel’s Cry“ dann die einschlägige Symphonic Gothic Metal Gemeinde und katapultierte KRYPTERIA endgültig ins Rampenlicht. Mit neuem Label (On Fire Records/Roadrunner) im Rücken und leicht verändertem Sound setzt man nun mit dem Nachfolger „My Fatal Kiss“ zum Sprung in die Charts an – die astreine, glatte Produktion, Ji-In Cho’s massenkompatibler und variabel guter Gesang (leichter Sopran von sanft bis hart) und die große Anzahl hitverdächtiger Melodien, Refrains und Chöre lässt über diese geplante Zielrichtung kaum Zweifel. Dazu kommt noch das der symphonische Bombastanteil zugunsten einer wohl dosierten, gitarrenorientierten Härte klar zurück genommen wurden – das wird nicht jedem Fan gefallen. Dafür bleibt es bei den guten Gitarresoli – sauber. KRYPTERIA setzen nach eigenen Aussage in ihrem Kompositionen dabei auf ein stetiges Wechselspiel zwischen Gut und Böse in verschiedensten Lebensbereichen und durch die inhaltliche Verarbeitung von eigenen Emotionen und Gefühlen auch auf eine sehr persönliche Note. Der Opener „Ignition" kommt mit schnörkellosem Gitarrendruck, der erst nachlässt als sich Ji-In mit einem Hauch von Sehnsucht in ihrer Stimme einschaltet. Der nachfolgende Titeltrack „My Fatal Kiss" gibt ebenfalls Gas und besitzt wie „For You I'll Bring The Devil Down" und das nach romantischem Pianoeinstieg Fahrt aufnehmende „Why (Did You Stop The World From Turning)" genannte Chartaffinität. Danach stellt sich erst mal ein leichter Gewöhnungseffekt ein, welcher mit dem brachial eingängigem Hit „Shoot Me“, dem teilweise eher im erzählenden Stile punktenden „Now (Start Spreading The Word) sowie dem abschließendem „Too Late, Game Over & Goodbye" mit seinem Klargesang-Duett zwischen Ji-In und Schlagzeuger S.C. Kuschnerus gekontert wird. Für alle denen nach TARJAS Abgang bei NIGHTWISH die Orientierung fehlt dürften KRYPTERIA trotz stilistischer Unterschiede ein willkommener Ersatz darstellen – in 2009 gab es bisher kaum bessere Platten für Fans symphonisch poppigen Metals und Female Fronted Bands. Freunde erdigerer und Metalpuristen sind hier eh’ nicht angesprochen. Ach ja, den Vorgänger können KRYPERIA mit „My Fatal Kiss“ aber trotzdem nicht toppen.

My Fatal Kiss


Cover - My Fatal Kiss Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:20 ()
Label:
Vertrieb:

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