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Reborn To Bury My Pain

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HALF PAST DEAD haben anno 2006 mit ihrer EP nicht nur das Saarland auf die Metalcore-Landkarte gebracht, sondern sich auch als aufstrebende Band präsentiert, die schön brutal zu Werke geht. Das merkwürdig betitelte erste HALF PAST DEAD-Album „Reborn To Bury My Pain“ (gibt es dafür einen Namensgenerator?) zeigt die Band drei Jahre nach der EP auf gleichem Kurs, dabei fokussierter im Songwriting und versierter im handwerklichen Bereich. Nicht nur die Aufmachung der CD ist absolut professionell, auch die Produktion geht voll in Ordnung, das machen Label-Bands heute nicht besser. Aber was zählt, ist auf dem Platz und da haben die Saarländer neun gute Metalcore-Nummern vorzuweisen, die durchweg brutal sind, ohne auf blödsinniges Beatdown-Gepose zu setzen, stattdessen wird die gute alte Variante Death Metal meets Hardcore genutzt – wie schon bei der EP. Erinnert dadurch natürlich an NEAERA, ohne ganz deren Klasse zu erreichen, dafür ist das Shouting stellenweise zu eindimensional (wie gut der Shouter sein kann, wird in „Only To Be Forgotten“ deutlich) und manche Idee einmal zu oft genutzt. Im Großen und Ganzen sind HALF PAST DEAD in den schnellen Parts am Besten und sich keinen Kopf um den nächsten Break zu machen scheinen. Die Gitarrenfraktion hat zudem haufenweise gute Melodien und Rifs in petto, die Freunde schwedischen Death Metals Verzückung bereiten dürften. Mit etwas mehr Variabilität beim Gesang und Songwriting könnte das nächste HALF PAST DEAD-Scheibchen eine richtig gute Nummer werden, bis dahin können sich Metalcore-Fans aber ruhigen Gewissens „Reborn To Bury My Pain“ zulegen und eine vielversprechende deutsche Combo unterstützen.

Reborn To Bury My Pain


Cover - Reborn To Bury My Pain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:30 ()
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Burn

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HAVOK aus Colorado zocken auf ihrem Debüt (?) „Burn“ waschechten Old School-Thrash Metal, der hörbar von Bands wie METALLICA (natürlich nur die ersten drei Alben betreffend), SLAYER, TESTAMENT, KREATOR, ANNIHILATOR oder MEGADETH beeinflusst ist. Zwar gibt das Quartett auch modernere Genrevertreter wie PANTERA oder ANTHRAX als Inspiration an, doch stehen eindeutig klassische Thrash-Riffs, rotziger Gesang und schlichtweg 80er-Attitüde im Vordergrund. Einen Originalitätspreis werden HAVOK damit ganz sicher nicht gewinnen, aber auf eine sehr bodenständige Art macht „Burn“ einfach Spaß, eben weil nichts Überraschendes passiert. Natürlich hat man die Grundideen zu Songs wie „The Root Of Evil“, „Morbid Symmetry“ oder „The Disease“ schon bei vielen der oben genannten Größen besser, ausgereifter und versierter vernommen, aber genau diese unbekümmerte „Scheißegal-Haltung“ der Jungs macht das Album zu einem echten Anspieltipp für die irgendwo vor ca. 20 Jahren stecken gebliebene Thrash-Fraktion. Eine hörenswerte, coole Sache; nicht mehr, aber auch echt nicht weniger!

Burn


Cover - Burn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 49:5 ()
Label:
Vertrieb:
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Antichrist. Sadist. Menschenfeind.

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Die Ein-Mann-Band GEBRECHLICHKEIT, die 2005 von Chaos ins Leben gerufen wurde (die erste Scheibe entstand sogar als Duo, doch das zweite Mitglied, Pestengel, verließ die Band nach jenem Erstling), besinnt sich ganz und gar auf abgefucktesten Underground-Black Metal, der durch und durch satanistisch geprägt ist. Auf der Homepage findet sich sogar ein (fast schon kultiger) Link namens „Support your local Antichrist“, unter dem man Presseberichte zu Kirchenbränden in ganz Deutschland findet. Musikalisch wird dieses überlange Album von den Essenzen alter DARKTHRONE (speziell zu „Transilvanian Hunger“/“Panzerfaust“-Zeiten), MAYHEM und natürlich BURZUM beherrscht, die roh und ungehobelt auf den Hörer einprasseln. Klanglich entsprechend dünn (was die Basis aber nicht schocken dürfte), ist „Antichrist. Sadist. Menschenfeind.“ sehr langatmig ausgefallen, da sich viele Songs (etwa „Ein Hauch Von Finsternis“ oder „Träger Des Lichts“) wie Kaugummi ziehen und durch gewollt sehr lange Instrumentalpassagen eher langweilen anstatt atmosphärische Düsternis zu verströmen. Auch Zwischenspiele wie „Das Flüstern Der Vergessenen“ strecken das Album unnötig in die Länge. Grundsätzlich könnte die Scheibe dem einen oder anderen Panda mit Ambitionen, möglichst evil und undergroundig zu sein, durchaus gefallen, aber zwischen GEBRECHLICHKEIT und ähnlich arbeitenden Bands/Ein-Mann-Schwarzmetallabrisskommandos wie THE RUINS OF BEVERAST liegen Welten.

Antichrist. Sadist. Menschenfeind.


Cover - Antichrist. Sadist. Menschenfeind. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 69:49 ()
Label:
Vertrieb:
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Privilegivm

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SECRETS OF THE MOON haben sich langsam aber stetig zu einer festen Größe im deutschen Black Metal gemacht und legen mit „Privilegivm“ bereits ihr viertes Album vor. Das hat bei acht Songs plus Intro eine Spielzeit von 65 Minuten, ist also durchaus ambitioniert. Nach dem Intro kann „Sulphur“ nicht völlig überzeugen, in den neun Minuten des Songs werden zu viele Ideen zu oft wiederholt und der Song künstlich in die Länge gezogen, so dass irgendwann die Luft raus ist. Ähnlich geht es „Black Halo“, auch wenn es da SECRETS OF THE MOON besser gelungen ist, eine an SATYRICON erinnernde Atmosphäre aufzubauen. Aber auch hier wäre etwas weniger deutlich mehr gewesen. Die weiteren Songs zeigen das strukturelle Problem der Platte: zu oft haben die Niedersachsen eine notwendige Kürzung der Songlänge vermieden und ermüden damit immer wieder den Hörer. „Queen Among Rats“ stellt zwar unter Beweis, dass SECRETS OF THE MOON durchaus in der Lage sind, düstere und atmosphärisch dichte Songs mit langer Spielzeit zu schreiben, ist aber als einzig wirklich guter Song zu wenig. Das abschließende „Shepherd“ ist der zweite Lichtblick des Albums und entpuppt sich als dezent rockige Halbballade, bei der die Band alle Register zieht und ihr ganzes Können unter Beweis stellt. Unterm Strich bleiben so zwei ziemlich gute Songs und eine Handvoll gelungener, die sich aber nicht vom Genre-Standard absetzen können und auch im Band-internen Vergleich mit dem Vorgängeralbum den Kürzeren ziehen. So bleibt „Privilegivm” eine solide Platte, die die hohen Erwartungen nicht erfüllt. Ein fokussierteres Songwriting und der Mut, unnötige Längen zu entfernen, hätte dem Album gut getan. So bleibt es bei einem soliden Album, das zu selten das volle Potential der Band zeigt.

Privilegivm


Cover - Privilegivm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 65:26 ()
Label:
Vertrieb:
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Original Album Classics (5CD-Box-Set)

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VELVET UNDERGROUND sind die Band die ihn berühmt gemacht hat – LOU REED. Mit VELVET UNDERGROUND legte der New Yorker den Grundstein für vieles was später unter Independent und Punk firmierte – gut aber oft noch unbeachtet. Im Gegensatz zum Underground war LOU REED als Solo-Künstler dann auch kommerziell erfolgreich ohne den Anspruch als Rockpoet aufzugeben. Schon das zweite (von David Bowie produzierte) Soloalbum „Transformer“ brachte mit dem Welthit „Walk On The Wild Side“ den Durchbruch dem mit „Berlin“ eines der besten Alben des Genres überhaupt folgte. Die folgende Depri- und Experimentierphase brachte auch Zweifelhaftes, bevor er 1982 mit „The Blue Mask” nicht nur eine famose Wiederauferstehung hingelegt, sondern ein zeitlos gutes Rockalbum abliefert, eines welches zu den besten Songwriterwerken der 80er überhaupt zählt. „The Blue Mask” besticht mit tiefsinnigen Lyrics verpackt in wunderschönen Melodien. Anspieltipps: der Titeltrack „The Blue Mask”, das eingängige „Average Guy“, „Waves Of Fear“ und „Heavenly Arms“. Der Nachfolger „Legendary Hearts“ hielt dann das Niveau der Kompositionen hoch und Songs wie „Make Up Mind“, „The Last Shot“ und „Betrayed” treffen oft ins Mark – LOU REED bot hier weniger einfache Kost. Bei seinem Europaaufenthalt wurde im September 1983 in Rom und Verona mitgeschnitten und die Aufnahmen unter „Live In Italy“ veröffentlicht. Die damalig Setlist bestand natürlich aus Songs der beiden Aktuellen Scheiben („The Blue Mask” und „Legendary Hearts“) aber auch aus den Hits der 70er („Sally Can’t Dance“, „Walk On The Wild Side”) und VELVET UNDERGROUND Stoff („White Light/White Heat", „Sister Ray", „Heroin“, „Rock’n’Roll“). Das LOU REED auch vor großem Publikum funktioniert – das der Künstler durchaus auch als Rockstar und nicht nur als intellektuelle Überflieger zu nehmen ist dürfte allgemein bekannt sein – das REED bei „Live In Italy“ nicht gerade seine beste Performance hinlegte aber auch. Die fast schon Rock’n’Roll artige Single „I Love You, Suzanne“ ist jedem 80er Rockfan sicher im Ohr hängen geblieben – Mitte der 80er konnte LOU REED nicht anders als auch fröhlichen, unbeschwerten Stoff zu bieten – was er auf dem Album „New Sensations“ dann auch tat – neben genannter Hitsigle darf man dass gitarrendominierte „Turn To Me“ sowie in „Doing The Things That We Want To” und „High IN The City“ reinlauschen. Das Lebensgefühl der Zeit und den New Wave wollte selbst der ironische REED nicht verleugnen – was man dem Album trotz textlicher Bemühtheit allenthalben anhörte (Fly Into The Sun“ und auch „My Friend George“). Das letzte Album der Box, das 1986er-Werk „Mistrial“ zeigt REED mehr als Popkünstler denn als Rock- und Songwriterintellekt. Eines seiner schwächsten Alben, das aber mit dem erdigen „Video Violence”, dem groover „Mama’s Got A Lover“ und dem einfach nur schönen Schlusssong „Tell It To Your Heart“ einige Perlen aufzuweisen hat. Das drei Jahre später folgende „New York“ war da dann in allen Belangen von anderem Kaliber – und lässt LOU REED bis heute als einen der Größten seiner Zunft erscheinen. Die 5 CD-Box-Set „Original Album Classics” gibt auch dazu einen Querschnitt mit Höhen und Tiefen.




Disk: 1 The Blue Mask

1. My House

2. Women

3. Underneath The Bottle

4. The Gun

5. The Blue Mask

6. Average Guy

7. The Heroine

8. Waves Of Fear

9. The Day John Kennedy Died

10. Heavenly Arms



Disk: 2 Legendary Hearts

1. Legendary Hearts

2. Don't Talk To Me About Work

3. Make Up Mind

4. Martial Law

5. The Last Shot

6. Turn Out The Light

7. Pow Wow

8. Betrayed

9. Bottoming Out

10. Home Of The Brave

11. Rooftop Garden



Disk: 3 Live In Italy

1. Sweet Jane

2. I'm Waiting For The Man

3. Martial Law

4. Satellite Of Love

5. Kill Your Sons

6. Betrayed

7. Sally Can't Dance

8. Waves Of Fear

9. Average Guy

10. White Light/White Heat

11. Sister Ray

12. Walk On The Wild Side

13. Heroin

14. Rock And Roll



Disk: 4 New Sensations

1. I Love You, Suzanne

2. Endlessly Jealous

3. My Red Joystick

4. Turn To Me

5. New Sensations

6. Doin' The Things That We Want To

7. What Becomes A Legend Most

8. Fly Into The Sun

9. My Friend George

10. High In The City

11. The Great Defender (Down At The Arcade)



Disk: 5 Mistrial

1. Mistrial

2. No Money Down

3. Outside

4. Don't Hurt A Woman

5. Video Violence

6. Spit It Out

7. The Original Wrapper

8. Mama's Got A Lover

9. I Remember You

10. Tell It To Your Heart


Original Album Classics (5CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (5CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 57
Länge: 236:0 ()
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Original Album Classics (5CD-Box-Set)

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Bereits letztes Jahr erschien ja eine 5 CD-Box mit den Sixties Psychedelic-Klassikern von JEFFERSON AIRPLANE (u.a. mit Hits wie „White Rabbit" und „Somebody To Love") – jene Band um Paul Kantner und Grace Slick galt damals als eine der kreativsten und obszönsten Bands der USA. Als AIRPLANE sich aufzulösen begann ging es dann unter dem Namen JEFFERSON STARSHIP in den Siebzigern weiter. Ihr 1974er-Album „Dragon Fly“ startete zwar dann auch mit den Hits „Ride The Tiger“ und „Caroline“ durch – aber außer den beiden Singles ist der Rest eher Durchschnittsware - „Dragon Fly“ war ein echtes Übergangsalbum. Das sah mit „Red Octupus“ schon anders aus – wieder war es eine Single (die Ballade „Miracles“) die dem Album vorstand – aber auch Kompositionen wie „Sweeter Than Honey", „Tumblin“ oder „I Want To See Another World" repräsentierten den Gitarrerock in dem Mid-70er in den Staaten. So wanderte das von Fans und Kritikern gefeierte Album folgerichtig auf Platz 1 der US-Charts und JEFFERSON STARSHIP gen Mainstream. „Spitfire“ (1976), das dritte Album der Neuformation erreichte Platin und Platz 3 in den Charts, hatte mit „St. Charles“, „Song For The Sun: Ozymandias / Don't Let It Rain“ hervorragendes Material und ein an sich gutes Niveau - und fiel vielen auch durch das Coverartwork auf. Das 78er-Album „Earth“ war dann das vorerst letzte mit dem Gründer-Duo Marty Balin / Grace Slick. Eine Vielzahl ruhiger Stücke zielte auf Single – die Band schien aber bereits musikalisch auseinander zu driften. Dennoch eine Scheibe die mit Songs wie „Count On Me”, „Crazy Feelin”, „Show Yourself” und „All Nite Long” zum anhören einlädt. Bei eben jener Tour zu „Earth“ war es dann ein katastrophaler Auftritt auf der Loreley welches JEFFERSON STARSHIP zwei wichtige Mitglieder kostete und wohl auch dazu führte das der Nachfolger „Freedom At Point Zero“ ein Album zwischen Prog- und Stadionrock wurde, welches zwar die Hitsingle „Jane“ abwarf und mit „Lightning Rose", „Things To Come" und der zweiten Single „Girl With The Hungry Eyes" gute Rocksongs an Bord hatte, aber mit den JEFFERSON STARSHIP der Jahre zuvor hatte das nur wenig zu tun. Die Historie von JEFFERSON AIRPLANE / STARSHIP und die Anzahl der Hits ist einfach zu vielfältig und auch zu unstetig – demzufolge ist nun nicht alles Gold auf diesen 5 Scheiben. Einen guten Überblick über das damalige Feeling der Band, der damaligen Fans und des sich vom Hippie zum Mainstream entwickelten Sounds bietet die „Original Album Classics“ aber auf jeden Fall.



Disk: 1 Dragon Fly

1. Ride The Tiger

2. That's For Sure

3. Be Young You

4. Caroline

5. Devils Den

6. Come To Life

7. All Fly Away

8. Hyperdrive



Disk: 2 Red Octopus

1. Fast Buck Freddie

2. Miracles

3. Git Fiddler

4. Al Garimasu (There Is Love)

5. Sweeter Than Honey

6. Play On Love

7. Tumblin

8. I Want To See Another World

9. Sandalphon

10. There Will Be Love

11. Miracles

12. Band Introduction

13. Fast Buck Freddie

14. There Will Be Love

15. You're Driving Me Crazy



Disk: 3 Spitfire

1. Cruisin'

2. Dance With The Dragon

3. Hot Water

4. St. Charles

5. Song For The Sun: Ozymandias / Don't Let It Rain

6. With Your Love

7. Switchblade

8. Big City

9. Love Lovely Love



Disk: 4 Earth

1. Love Too Good

2. Count On Me

3. Take Your Time

4. Crazy Feelin'

5. Skateboard

6. Fire

7. Show Yourself

8. Runaway

9. All Nite Long



Disk: 5 Freedom At Point Zero

1. Jane

2. Lightning Rose

3. Things To Come

4. Awakening

5. Girl With The Hungry Eyes

6. Just The Same

7. Rock Music

8. Fading Lady Light

9. Freedom At Point Zero


Original Album Classics (5CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (5CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 50
Länge: 232:0 ()
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Out Standing In Their Field

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STEVE MORSE dürften den meisten Rockfans als Mitglied der Altvorderen von DEEP PURPLE bekannt sein – das der Gitarrist davor schon in den 70er Erfolge mit den DIXIE DREGS hatte ist eher nur Eingeweihten und Proggies ein Begriff. Auch nur teilweise bekannt sein dürfte die Tatsache, dass der Gitarrist mit „Out Standing In Their Field“ sein nunmehr 12. Soloalbum vorlegt (und 6 Grammy Nominierungen hinter sich hat). STEVE MORSE und seine beiden Mitstreiter (Bassist Dave LaRue und Schlagzeuger Van Romaine) mischen dabei munter Rock, Jazz, Country und Funk und lassen es dabei so locker wie aus einem Guss klingen, das der nicht vorhandene Gesang einfach nicht fehlt. Und so dominiert zwar das komplex-kreative Gitarrenspiel den Sound der STEVE MORSE BAND – aber die Rhythmusfraktion darf, wie z.B. bei „Brink Of The Edge" immer wieder ihr Können unter Beweis stellen. Als Anspieltipp sei da mal noch der groovende Opener „Name Dropping“, das relaxte „Here And Now And Then“ oder das DT-mäßige „More To The Point“ genannt. „Out Standing In Their Field“ ist eine Hommage an das Gitarrenspiel ohne übertrieben exzessives Gefrickel, Verrenkungen und ohne Geschwindigkeitsdruck. Gefühlvoller Rock – mit oder ohne Gesang – darf, ja muss so klingen.

Out Standing In Their Field


Cover - Out Standing In Their Field Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:16 ()
Label:
Vertrieb:
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Tropic Of Taurus

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ULME haben sich nach ihrem 2007er Werk, für das sie durchweg gute Kritiken eingeheimst haben, nicht wieder in ihr Loch verzogen, sondern weitergemacht und knapp zwei Jahre später mit „Tropic Of Taurus” ihr neues Werk fertig. ULME Noise Rock zu nennen, wird ihnen nicht gerecht, findet sich doch in ihrem Sound auch 2009 Grunge, Stoner und Doom, gar ein wenig Progressive. Die Songs sind komplex und dabei eingängig, und decken das Spektrum von Wut und Aggression bis Melancholie und Träumerei („Light In The Trees“) ab. Diese ruhigen Momente bzw. Songs sind das, was ULME einen Ticken besser liegt als die erdig rockenden Songs (die beileibe nicht schlecht sind), da sie ihnen eine Eigenständigkeit verleihen, die anderen Bands aus der „können gut rocken und haben eine erdige Produktion“-Sparte abgeht. Zusammengenommen sind heftige wie ruhige Songs eine gut zusammenpassende Mischung, die „Tropic Of Taurus“ zu einer gut zu hörenden Platte macht.. Die Musiker verstehen ihr Handwerk und haben sich mit BLACKMAIL-Kurt genau den richtigen Produzenten ausgesucht (der zudem noch bei „Orpheus“ zu hören ist und eine verdammt gute Leistung abliefert), die Produktion passt wie Arsch auf Eimer. ULME sind eine der besten rockenden Bands Deutschlands und werden mit dieser starken Scheibe hoffentlich viel Staub aufwirbeln.

Tropic Of Taurus


Cover - Tropic Of Taurus Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 56:38 ()
Label:
Vertrieb:
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Original Album Classics (5CD-Box-Set)

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THE STRANGLERS waren schon immer eine der „anderen“ Bands – die 1974 von Hugh Cornwall (Gesang , Gitarre), Jet Black (Schlagzeug) und Jean-Jaques Burnel (Gesang, Bass) ins Leben gerufene Band, welche seit 1975 ergänzt wurde um den Keyboarder Dave Greenfield (dessen Keys später stilprägend für THE STRANGLERS wurde) kam aus dem Punk der 70er und ergänzende ihren Sound zusehends um Synthie-Pop-Parts, mit Psychedelic-Ausflügen und vor allem mit Elementen des New Wave. THE STRANGLERS landenden dann gleich zu Beginn der 80er mit „Golden Brown“ (ein Drogen-Song vom Album „La Folie“) einen weltweiten Hit der den weiteren Stil der STRANGLERS mit dominierte und den Punk eigentlich gänzlich hinter sich lies. „Feline“ (1983) mit seinen Singles „Midnight Summer Dream”, „Paradise“ und „The European Female (In Celebration Of)” eröffnet den zeitlichen Reigen der 5CD-Box-Set und überzeugt mit einer lockere, melodischen Gesamtheit welche einem fast schon zum Träumen einlädt. Der Nachfolger „Aural Sculpture” (1984) wird von vielen als eines der Stärksten und hitverdächtigsten Alben der Briten angesehen. Da steht an erster Stelle natürlich „Skin Deep“, aber auch „Ice Queen“, „No Mercy“, „Let Me Down“ sowie „Punch & Judy“ sind ausgereifte, interessante Kompositionen, welche nach einer gewissen Gewöhnungsphase nicht nur dem Ohr gefallen, sondern auch musikalisch und textlich überzeugen. Das ultimative STRANGLERS-Album mit DEM Sound der Band. 1986 folgte dann mit „Dreamtime“ ein Album das ein mehr an Eingängigkeit, und ein mehr an ruhigen Stücken brachte. THE STRANGLERS waren, trotz weiterhin anspruchvoller Textlicher Thematik endgültig im Pop angekommen. Anspieltipps hier natürlich die Ohrwurm-Single „Always The Sun“, aber auch „Nice In Nice”, der Titeltrack „Dreamtime“ „Big In America” und „Shakin' Like A Leaf“ sollten gefallen. Ein Highlight für Fans der „zweiten“ STRANGLERS Phase dürfte das Live-Album „All Live & All Of The Night“ sein, dass nicht nur wie eine Art Best of den Status in 1988 aufzeigt, sondern auch gediegen die Wurzeln der Band streift. Der überwiegend aus neuen Material bestehende Set versprüht Authentizität, wenn auch die Publikumsreaktionen etwas zugemischt klingen. Mit „No More Heroes" und „Nice And Sleazy“ sowie dem KINKS-Cover „All Day And All Of The Night” werden aber auch Altfans versöhnt. Mit „10“ (1990) läuteten THE STRANGLES dann die 90er ein – das letzte Album mit Hugh Cornwall. Das Album klang stark modernisiert, fast schon bombastisch für STRANGLERS Maßstäbe und konnte trotz starker Songs wie „96 Tears” und „Sweet Smell Of Success” nicht mehr an alte Erfolge anknüpfen. Im neu ausgerichteten Geschmack des neuen Jahrzehnts wurde auch für THE STRANGLERS die Luft nun deutlich dünner – richtige Hits konnte die Band selbst in ihrer britischen Heimat keine mehr landen - ihren Part zum Soundtrack der goldenen 80er haben sie aber beigetragen. Das preisgünstige 5CD-Box-Set gibt dazu einen richtig guten Überblick.



Disk: 1 Feline

1. Midnight Summer Dream

2. It's A Small World

3. Ships That Pass In The Night

4. The European Female (In Celebration Of)

5. Let's Tango In Paris

6. Paradise

7. All Roads Lead To Rome

8. Blue Sister

9. Never Say Goodbye



Disk: 2 Aural Sculpture

1. Ice Queen

2. Skin Deep

3. Let Me Down Easy

4. No Mercy

5. North Winds Blowing

6. Uptown

7. Punch & Judy

8. Spain

9. Laughing

10. Souls

11. Mad Hatter



Disk: 3 Dreamtime

1. Always The Sun

2. Dreamtime

3. Was It You? - Live Version

4. You'll Always Reap What You Sow

5. Ghost Train

6. Nice In Nice - 7" Edit

7. Big In America

8. Shakin' Like A Leaf - Jelly Mix

9. Mayan Skies

10. Too Precious



Disk: 4 All Live & All Of The Night

1. No More Heroes

2. Was It You?

3. Down In The Sewer

4. Always The Sun

5. Golden Brown

6. North Winds Blowing

7. European Female

8. Strange Little Girl

9. Nice 'N' Sleazy

10. Toiler On The Sea

11. Spain

12. London Lady

13. All Day And All Of The Night



Disk: 5 “10”

1. Sweet Smell Of Success

2. Someone Like You

3. 96 Tears

4. In This Place

5. Let's Celebrate

6. Man Of The Earth

7. Too Many Teardrops

8. Where I Live

9. Out Of My Mind

10. Never To Look Back


Original Album Classics (5CD-Box-Set)


Cover - Original Album Classics (5CD-Box-Set) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 53
Länge: 24:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Retribution

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Nach “Threads Of Life” wurde es stiller und stiller um SHADOWS FALL – Drummer Jason Bittner vertrieb sich die Zeit mit BURNING HUMAN, während der Rest wohl im Hintergrund Deals einfädelte und ein eigenes Label aus der Taufe hob. Everblack Industries haben SHADOWS FALL ihr Kind getauft und „Retribution“ ohne Hilfe eines renommierten Labels fertiggestellt, scheinbar war nach „Threads Of Life“ kein guter Deal mehr zu bekommen. Diese sicherlich nicht einfache Zeit hat Spuren im Sound der Bostoner hinterlassen, „Retribution“ ist einen ganzen Zacken härter als der Vorgänger und schlägt den Bogen zu den Frühwerken der Band. Nach einem ruhigen Intro macht „My Demise“ gleich klar, dass anno 2009 im Hause SHADOWS FALL immer noch Metal vorherrscht und die Band es immer noch versteht, arschtretende Songs zu schreiben. Shouter Brian Fair zeigt hier schon seine ganze Vielseitigkeit und setzt seine markante Stimme gekonnt ein, um dem an sich schon guten Song den letzten Kick zu geben. Derweil verprügelt Mr. Bittner sein Kit nach Strich und Faden und glänzt besonders mit seiner Fußarbeit, während die Gitarrenfraktion sehr versiert zur Sache und in diesem Song schon erste Highlights abliefert. So geht es auch im folgenden „Still I Rise“ weiter und steigert sich bei „War“ zum ersten Höhepunkt der Scheibe – der Song ist aggressiv ohne Ende, gleichzeitig Band-typisch melodisch und vollkommen zu Recht die erste Videoauskopplung geworden. „The Taste Of Fear“ und „Picture Perfect“ sind die ruhigeren Songs des Albums geworden, die willkommenen Verschnaufpausen sozusagen, bevor SHADOWS FALL wieder Arsch treten. Das Songwriting ist durchweg gelungen, selbst die längeren Songs ziehen sich nicht, im Gegenteil. Am Ende von „Dead And Gone“ geht der Blick verblüfft zur Anzeige – 45 Minuten bester NWOAHM sind schon vorbei? Repeat, ganz klar. SHADOWS FALL melden sich mit einem echten Kracher zurück, der alle Kritiker, die die Band schon abgeschrieben hatten, einen dicken Stinkefinger zeigt. Listen. Mosh. Repeat.

Retribution


Cover - Retribution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:58 ()
Label:
Vertrieb:

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