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Beggars

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THRICE haben sich im Laufe der Jahre immer wieder neu erfunden, verändert, waren (und sind) offen für neue Einflüsse. Die 4-EP-Bedienung in Form von „The Alchemy Index“ stellte das zuletzt unter Beweis und machte so ganz nebenbei deutlich, dass kommerzielle Überlegungen nicht im Vordergrund stehen, auch wenn die Scheiben durchaus massenkompatibel waren. „Beggars“ geht in die gleiche Richtung, der evolutionäre Schritt ist kein so großer geworden – trotzdem ist das Album erkennbar anders als die EP-Sammlung und schlägt die Brücke zur Band-Vergangenheit, indem durchaus heftige Riffs und Songstrukturen zu finden sind („All The World Is Mad“ oder das entspannt rockende „At The Last“). Sänger Dustin ist dann der, der die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart herstellt, seine Stimme ist fast durchweg melancholisch-sanft und bildet so einen wirkungsvollen Kontrast zu den heftigen Parts. THRICE haben natürlich auch ruhige, sphärige Songs auf „Beggars“ gepackt, „The Weight“ oder das fulminant, so traurig-schöne „Wood And Wire“ sind atmosphärisch dichte kleine Meisterwerke. „Talking Through Glass“ und „Beggars“ sind weitere sehr gute Songs, die das Können der Band eindrucksvoll unter Beweis stellen – und einen Gegensatz zu den schwächeren Songs des Albums bilden. Denn die finden sich leider auch und schmälern natürlich den guten Eindruck der anderen Songs. „Circles“ und „Doublespeak“ müssen hier genannt werden, als zwar gute, aber nicht auf dem Niveau der restlichen Stücke spielende Songs und zudem seltsam berechenbar wirken. Fast so, als hätten sich THRICE entschieden, auf Nummer Sicher zu gehen oder als wenn ihnen am Ende der Songwriting-Sessions noch zwei, drei Songs für ein komplettes Album fehlten und sie die Songs ohne viel Leidenschaft geschrieben haben. Das verhindert den Tipp für das Album, mehr aber auch nicht – „Beggars“ bleibt ein ziemlich gutes Postcore-Album, das auch für Progressive-Freunde und die RADIOHEAD/ MUSE-Community interessant ist.

Beggars


Cover - Beggars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:46 ()
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Neuntöter

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Das Quartett NEUNTÖTER aus Baden-Württemberg (das auf seiner „Myspace“-Seite noch zwei weitere Bandmitglieder nennt, unter Anderem Conny „Brüllelfe“ Kirsch, die im „Epilog“ als Gastsängerin zu hören ist) wird garantiert polarisieren, denn der Sound, den Steffen „Der Verfehler“ Brückner, David „Verminante“ Jara und Co. auf die Menschheit loslassen, zerrt ganz schön an den Nerven! Stilistisch bewegt sich der Haufen irgendwo zwischen jüngeren MOONSPELL, Neuer Deutscher Härte der Marke OOMPH oder EISBRECHER und kitschigem Pseuso-Gothic-Schwurbel, wie ihn etwa DAS ICH dahinschludern. Das liest sich wie Sondermüll, und nach dem ersten Hören hatte ich fast schon zum Verriss angesetzt, doch gönnt man diesem selbst produzierten Debütalbum ein paar Durchläufe mehr, gewöhnt man sich fast an den ultrakratzigen, sehr gewöhnungsbedürftigen Gesang von Herrn Brückner (der von seinen Kollegen jedoch am Mikro unterstützt wird; Kollege Jara steuert einige klare Vocals bei, während der Rest Hintergrundgesang liefert), und einige der Songs offenbaren auf sehr eigene Weise sogar Hymenqualitäten. Mit „Sturmkind“, „April Lust (Arcadian Nights)“ oder „Gegen Die Wand“ (fieser, clubtauglicher Ohrwurm!) beweisen NEUNTÖTER gute Songwriterqualitäten und einen eigenen, originellen Sound, den man nur schwerlich kategorisieren kann. Man kann diese Band eigentlich nur super oder richtig scheiße finden, sollte ihr aber eine Chance geben! Wer auch einer (wirklich guten) Band wie ENDHAMMER etwas abgewinnen kann, liegt hier richtig.

Neuntöter


Cover - Neuntöter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 62:47 ()
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Prime Cuts Volume 2

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Über die Qualität bestimmter Künstler braucht man an sich kein Wort zu verlieren. Über die Notwendigkeit mancher Veröffentlichung dagegen schon. Ist Neues vom DEEP PURPLE und DIXIE DREGS Gitarristen STEVE MORSE im Anmarsch darf man sich ja an sich auch schon mal richtig freuen. Wenige verbinden Klassik, Hard Rock, Prog und Country an der Gitarre so gefühlvoll melodisch wie Mr. STEVE MORSE. Aber so richtig Neu ist auf „Prime Cuts Volume 2” eben nichts. Vorliegende Compilation vereint nämlich Songs von STEVE MORSE (und der STEVE MORSE BAND), Tributes (natürlich sind das YES- und das RUSH-Cover klasse – „Mood For A Day“ und „Red Barchetta”, letzteres gar mit Vocals von James LaBrie) sowie Jordan Rudess und der SCHOOL OF ARTS unter Mitarbeit diverser Co-Könner – hohes Niveau und instrumental selbstverständlich erste Sahne. Aber STEVE MORSE’ Vielseitigkeit ist bekannt und braucht nicht die X-te Beweihräucherung – Fans des Meistergitarristen und von instrumentalem Hard Rock haben dabei eh’ das Meiste schon gehört oder gar im Regal stehen. Ein trotz dem unbestrittenen Können eines STEVE MORSE und der anderen beteiligten Protagonisten eher verzichtbares Album.

Prime Cuts Volume 2


Cover - Prime Cuts Volume 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:32 ()
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Troll Berserker (Demo 2008)

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In der Biografie der Kulmbacher Band steht, man habe sich eines Tages zusammengefunden, mit der Idee, eine Black Metal-Band zu gründen. Da dieses Vorhaben jedoch aufgrund personeller Differenzen scheiterte, musste der Stil geändert werden – zugunsten von was wohl?! NOGROTH bieten auf ihrem ersten Demo „Troll Berserker“ Viking Metal der recht simplen, uninspirierten Sorte. Dabei macht das Quartett an den Instrumenten einen objektiv ansprechenden Job, auch das Songwriting weiß mit der soliden Mischung aus Gitarrenfeuer und Keyboardeinlagen zu gefallen, doch hier wird rein gar nichts geboten, was nicht schon zig andere Kapellen der letzten paar Jahre deutlich versierter, besser und höchstwahrscheinlich auch auf Dauer erfolgreicher praktiziert haben. Namen wie KORPIKLAANI, ENSIFERUM oder TURISAS zu Debützeiten fallen einem ein, aber an keiner dieser Bands werden NOGROTH jemals kratzen können, auch wenn diese Vorbilder zumindest teilweise schon selbst derbe Abnutzungserscheinungen offenbaren. Mit dem Titelsong und dem witzigen „Kulmbacher Bier“ hat die Band zumindest zwei hörenswerte Songs auf der Pfanne, aber ich bezweifele, dass das ausreichen wird, sich auf dem inzwischen totgelaufenen Viking Metal-Markt zu behaupten. Wieder ein typischer Fall von Trendhinterherlauferei, vor Allem, wenn man ursprünglich mal Black Metal spielen wollte. Das wäre aus heutiger Sicht sonnvoller gewesen.

Troll Berserker (Demo 2008)


Cover - Troll Berserker (Demo 2008) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 19:11 ()
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Demons (7" EP)

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Bei DEATHFIST handelt es sich um die neue Band des ehemaligen MORTAL REMAINS-Recken Markus Wichmann, der mit DESASTER-Drummer und Szene-Urgestein Tormentor, Sängerin Corinna Becker (ebenfalls ex-MORTAL REMAINS) und METALUCIFER- und MIDNIGHT RIDER-Bassist Martin Bastian eine neue Truppe um sich geschart hat. Zu hören bekommt man lupenreinen Thrash Metal der alten Schule, der nicht selten und vor Allem aufgrund des weiblichen „Gesangs“ (Frau Becker kreischbrüllt herrlich fies aus allen Rohren!) an die Veteranen HOLY MOSES erinnert. Die übrigens im Proberaum von DESASTER eingeprobten vier Songs (Vorab-Versionen der Stücke können auf der Homepage der Band, http://deathfist.de/, kostenlos herunter geladen werden, enthalten dort aber nur drei der vier Songs), die in vollständiger, im Toxomusic Studio in Koblenz aufgenommener Variante exklusiv als 7“-Vinyl (über High Roller Records – eine CD mit allen vier Songs liegt bei) erhältlich sind, treten ordentlich Popo und dürften aufgrund ihrer sehr authentischen Radikalität jeden 80er-Thrasher mühelos überzeugen. Zudem hört man diesem Demo kaum an, dass es nur ein Demo ist; keine Wunder bei diesem Haufen professioneller, im positiven Sinn bekloppter Musiker, die allesamt tief im Underground verwurzelt sind und sich vermutlich eher ein Bein abhacken würden als irgendeinen halbgaren Scheiß zu veröffentlichen. Und wenn man schon einen Song namens „Slay Her“ im Programm hat, steigert sich die Vorfreude auf einen hoffentlich demnächst erscheinenden Longplayer noch einmal. Eines der stärksten Demos der letzten Zeit!

Demons (7" EP)


Cover - Demons (7" EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 13:34 ()
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Angenehm VIELhass

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Ja einen wirklich sehr plakativen Titel haben sich ELEONORE da ausgesucht „angenehm VIELhass" für diese aktuelle Promo EP. Der Bandname dieser jungen Nachwuchsband könnte durchaus auf Emo schließen lassen is es aber definitiv nicht hier gibt’s so ne Art Modern Prog Metalcore. Im Gegensatz zu den aktuell eher ziemlich abkackenden Bundesligafußballern der Borussia, deren beste Zeiten ehe schon längst vorbei sind, haben die Mönchengladbacher die Zukunft noch vor sich und was man auf diesen drei neuen Tracks musikalisch so alles ablässt ist durchaus vielschichtig. hier gibt es nicht nur wildes Gebolze, sondern solides Handwerk, man hat sich stilistisch bewußt etwas getraut, und bedient nicht so dass typische, was viele derzeit so machen. Was da alles mit reingepackt wurde da treffen z.B. nette urwüchsige Nackenbrechereien auf hymnenhafte Refrains. Bezogen auf den Titel de EP, sind für mich als Vertreter der einigermaßen reinen Gesangslehre, die größtenteils brülligen Vocals alles andere als angenehm. Da wird böse gegrowlt, gekeifert, derben Shouts folgen eher spärlich eingesetzte cleane Parts mit teilweise eher weniger überzeugenden (da zu dünnen) Kopfstimmen - insgesamt geht es schon recht derb zu. Der Sound ist brachial, für ein Demo sehr fett produziert die Instrumente sind klar heraushörbar, es wird ordentlich abgemosht, die Riffs kommen packend und fordernd daher, treffen wie immer wieder nach derben Parts auf klaren Melodiebögen, was aber sehr gelungen wirkt. Auch viele Breaks und Tempowendungen deuten ein gewisses progressives Potential heraus. Sogar Streicher hat man sich mal dazu gemischt. Wie gesagt, die Musik überzeugt mich schon absolut mit den vielen gelungenen Querverweise auf andere Substile aus dem weiten Feld des Metal bis hin auch zu Emo, manchmal kommt sogar bei der Melodieführung ein Hauch von Pop (was die Eingängigkeit betrifft) auf. Es gibt genauso mal etwas ruhigere Parts mit schönen Übergängen ehe dann wieder heftigste Riffgewitter und aufbrausende Brachialgesänge über den Hörer hereinbrechen. Das Songwriting ist sehr positiv wirklich nicht von der Stange sondern durchaus originell, die Jungs sind aggressiv und energiegeladen unterwegs, verbergen aber trotzdem nicht ihre Vorliebe für melodiöse Sachen. Auch was das ehrgeizige Bandmotto anbetrifft: „Wir spielen so lange bis uns jeder gewollt oder ungewollt gehört hat“ paßt irgendwie zu diesem Underdog und zeugt von einem schon recht ausgeprägten Selbstbewusstsein. ELEONORE haben musikalisch schon was drauf, wenn auch an der ein oder andern Stelle vielleicht einen Tick fast schon zu verspielt. Aber da geht schon noch mehr und über ein ganzes Album hinweg müssen diese guten Ansätze dann erst mal bestätigt werden. Die Ausdauer dazu scheint vorhanden zu sein, wenn jetzt noch am Gesang sowie der Dichte bei den Arrangements noch etwas mehr gefeilt wird, hat diese Formation eine positive Zukunft vor sich.

Angenehm VIELhass


Cover - Angenehm VIELhass Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 11:15 ()
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Polaroids

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SEVENKIND, die es bereits bei der "Global Battle of the Bands" und dem "Newcomer-Festival Campus Total" unter die fünf Erstplatzierten schafften, demonstrieren mit "Polaroids", dass sie nicht nur live zu überzeugen vermögen. Das auch als Single ausgekoppelte "Screwball" geht mit einer sehr gelungenen Mischung aus Härte und eingängiger Melodie sofort ins Ohr und stellt das Highlight von "Polaroids" dar, aber auch die restlichen Songs brauchen sich nicht zu verstecken. "Dystopia" kommt ruhiger und auch ein wenig nachdenklicher daher, "Porcelain" groovt im Midtempo-Bereich, Night On Fire" hingegen gibt Gas in einer Manier, die ein wenig an melodiöse PAPA ROACH- Songs erinnert. Zu "Dystopia" hat die Band auch noch ein Video mit draufgepackt. Klingt vielversprechend, wir warten mit Spannung auf mehr.

Polaroids


Cover - Polaroids Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 22:29 ()
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Genociety

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Die 2001 aus den Überresten der Band STEEL TORMENTOR (die es seinerzeit sogar zu einem Beitrag auf dem Sampler eines großen Metal-Magazins brachten) gegründeten BITTERNESS aus dem Raum Konstanz haben mit ihren bisherigen Veröffentlichungen nur positive Kritik sowohl von Presse als auch Fans einfahren können, doch der große Erfolg ist der sympathischen Band bislang vorenthalten geblieben. Auf Alben wie „Sweet Suicide Solutions“ haben Bandchef, Gitarrist und Sänger Frank Urschler und Co. schon gezeigt, dass sie zu den fähigsten Thrashern gehören, die der heimische Underground zu bieten hat. Auf „Genociety“, dem inzwischen vierten Album der Jungs, wird nicht gekleckert, sondern richtig geklotzt! Die offensichtlichen Vorbilder von BITTERNESS liefern auch gleich den einzigen Kritikpunkt, wenn man so will: die Götter DESTRUCTION (etwas mehr) und KREATOR (etwas weniger) sind im Sound der Band stets präsent, so dass ein Originalitätsprädikat leider – oder zum Glück, je nach Sichtweise – wegfällt. Wem solche offensichtlichen Spitzfindigkeiten aber gepflegt am Allerwertesten vorbeigehen, erlebt mit „Genociety“ eine Abrissbirne der Spitzenklasse. Der Sound dröhnt nicht mehr auf Demoniveau durch die Boxen, sondern klingt ausreichend zeitgemäß und authentisch, und die durchweg starken Songs überzeugen mühelos. Der mit Aggro-Chören versehene Opener „Suicide Squad“ erinnert nicht nur textlich an „Disposable Heroes“, „Down In Flames“ peitscht zumeist ICE-artig nach vorne, „The Human Resource Derangement“ beginnt sanft, steigert sich dann aber zum Midtempo-Massaker, „Symbiosis In Death“ überzeugt als flotter Midtempo-Stampfer, während sich mit „Dehumanized“ eine echte, mit tollen Breaks gespickte Übergranate findet, die man selbst bei den „großen“ Bands nicht jeden Tag aus dem Hut zaubert. Auch der Rest des Materials kommt mit brachialen Old School-Riffs (die teilweise sogar in blackmetallische Sphären vordringen) inklusive dem mächtigen Trommelfeuer von Andreas Kiechle daher, so dass hier jeder Thrasher, der in den 80ern verwurzelt ist, die Vollbedienung bekommt. Hoffentlich werden BITTERNESS mit „Genociety“ einen deutlichen Popularitätsschub erleben!

Genociety


Cover - Genociety Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:40 ()
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Necrology

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MY OWN GRAVE sind alte Hasen, „Necrology” ist Release Nummer Sieben der Schweden. Dementsprechend routiniert geht die Bande in den elf Songs zu Werke und hat eine mächtige Death Metal-Breitseite raus, die keinen Stein auf dem anderen. Dabei geht das mit einer druckvollen Produktion ausgestattete Langeisen stärker in Richtung US Death Metal als heimischen Schwedentod zu frönen, auch wenn sich Letzterer immer wieder in der Gitarrenarbeit findet („Incineration“). Die versteht es überhaupt gut, sich in des Hörers Hirnwindungen zu fräsen und gibt dem Geballer die richtige Mischung aus Brutalität und Melodie, wie das so viele Schwedenbands können. Shouter Mikael hat ich über die Jahre zu einem grundsoliden Vertreter seiner Zunft entwickelt und liefert eine varbiable und gute Leistung ab, was sich so auch für die Herren an Drums und Bass sagen lässt. „Necrology“ hat eine Handvoll sehr guter und eine Handvoll guter Songs, die unterschiedlich genug ausfallen, um nicht die gute halbe Stunde zu einem kurzweilig-brutalen Vergnügen zu machen und Fans gepflegten US-Gebretters genauso wie CENTINEX-jetzt-DEMONICAL-Freunden zu gefallen.

Necrology


Cover - Necrology Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 35:43 ()
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When Serenity Ends

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Hey, was ist dass denn für eine hammermäßiges Promopackage von EVOLUTION - ein echt toll aufgemachtes Hochglanz DIN A4 Teil mit dem Coverartwork vorne drauf sowie einem kurzen musikalischen Werdegang der Band. Da hat sich jemand wirklich allerhand Mühe gegeben, um schon rein äußerlich gleich voll zu punkten. Man kann kaum glauben, dass hier ein Underdog am Start ist. Passt also rein optisch schon mal, was sich hier die Ludwigshafener Thrashmetal-Formation für ihren dritten Longplayer „When Serenety Ends“ so alles haben einfallen lassen. Gegenüber den beiden Vorwerken in Punkto artwork eine Steigerung um 150 Prozent, keine Frage.

Rein musikalisch haben diese fünf Herren ebenfalls eine absolut fette Scheibe hingelegt, die druckvolle Produktion hat unglaublichen Biss, klingt kein bisschen nach Garage sondern absolut professionell. Null getriggert, der Schlagzeugsound hat klasse Volumen, sehr tight, kein Geschepper, ordentlich Bass und die Gitarren braten mit ihren kantigen Riffs unglaublich präzise und energetisch zugleich. Auch die beiden Vorgängeralben hatten mich bereits überzeugt, stilistisch war man damals ganz grob als eine etwas aggressivere METALLICA-Variante zu Zeiten deren vielfach umstrittenen „schwarzen“ Album unterwegs.
Damals habe ich gemutmaßt, dass die „Originale“ demnächst sehr schwer haben würden, wieder eine solch tolle Platte wie EVOLUTION abzuliefern. Gut, mittlerweile wurde mit „Death Magnetic“ der Bewies erbracht: sie können es noch immer.

Aber auch EVOLUTION haben sich enorm weiterentwickelt, denn gleich drei neue Musiker wurden erfolgreich in die eigenen Reihen integriert, nur Bassist Thomas Appel und Sänger Maik Nirmaier sind noch vom Vorgängerwerk dabei. Macht aber rein garnix, die Band spielt urwüchsig wie aus einem Guss, ist noch ne schippe schneller, härter und auch mitreißender geworden und erinnert mich u.a. bei den heftigeren Galopprhythmen etwas an MACHINE HEAD.

Trotzdem gibt’s hier sehr erfreulich kein reines Gebretter sondern neben vielen Grolws und Shouts auch immer wieder gelungene Melodielines („Biology Of Fear“ ist so ein Hammersong) zu hören. Vokalist Nirmaier hat wirklich nochmal eine Kante draufgelegt und kämpft sich durch ein ganzes Arsenal von Gitarrenwänden sowie auch klasse Solis. Beste Beispiele hierfür sind "Woe Of My Desease" auch wenn sein Gesang immer noch eine leichte Hettfield’sche Klangfabe ausweist, mittlerweile hat er aber schon betont sein eigenes Profil entwickelt und klingt deutlich brachialer als sein vermeintliches Vorbild. Verschnaufpausen gibt es hier fast keine, nach einem leicht mystischen Intro des Titelsongs wird gleich gnadenlos mit dem schnellen "The Hunt" losgelegt, eine klasse Hook natürlich inklusive. Das etwas episch geprägte "In Your Eyes" mit einem schön düsteren Ambiente past ebenfalls bestens. Aber auch echte Nackenbrecher sind natürlich in Serie auf „When Serenety Ends“ zu finden. „Poisoning This World“ oder auch „Fateful Day“ sind solche Kracher, die besten als Mattenkreiser geeignet sind. Die Band schwimmt sich auf diesem dritten Album endgültig von den zuvor omnipräsenten Vorbildern frei, spielt einfach frech drauflos mit absolut unverkrampfter Seele sowie erdrückender Authentizität „Killing Words“ ist noch so ein göttlicher Tracks. Selten hat mich eine Undergroundband der härteren Couleur so überzeugt und man fragt sich wirklich, warum fristet diese Band immer noch einen vertragslosen Zustand. Wo doch aktuell Monat für Monat wieder dutzende allenfalls zweitklassige AOR und Hardrock oder Metal Kapellen ihre inhaltlich dünnen Machwerke auf die Menschheit loslassen dürfen?! EVOLUTION sind nicht jetzt erst auf das Thrash-Revival der letzten Jahre aufgesprungen sondern schon seit 2003 heftigst dabei. Mittlerweile wird ja jede Combo, die in den 80’ern mal ein Tape unfallfrei aufgenommen oder nur in der Nähe Bay Area einen Briefkasten hatte, von manchen journalistischen Fachkreisen zum Kult erklärt, die meisten konnte man doch damals schon vergessen! Hier wird leider meist nur versucht nochmal schnell abzukassieren. Da empfehle ich doch lieber diese deutsche Formation EVOLUTION und ein echt klasse Album, ihr werdet ganz sicher nicht enttäuscht sein. Die Scheibe gibt es nur über die Homepage der Jungs.

When Serenity Ends


Cover - When Serenity Ends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 44:32 ()
Label:
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