Auch wenn man sich streiten kann, ob die Finnen INSOMNIUM nun Melodic Death- oder Gothic Metal spielen, muss man dieser Band attestieren, dass sie, in welche Schublade man sie auch immer packen will, auf ausgezeichnete Weise Härte und landestypische finnische Melancholie unter einen Hut zaubert. Mich persönlich erinnert die Atmosphäre der Jungs jedenfalls an einen gesunden, kräftigen Bastard aus den besten (leider aber auch schon lange zurückliegenden) Momenten solcher Bands wie PARADISE LOST, AMORPHIS oder TIAMAT, womit ich auch gleich die Brücke zum Review des ebenfalls grandiosen Vorgängerwerks „Above The Weeping World“ von 2006 schlage. An diese Perle knüpfen INSOMNIUM anno 2009 nahtlos an, sowohl stilistisch als auch qualitativ. Fantastische Kompositionen wie der verträumt beginnende Opener „Equivalence“, „Down With The Sun“, die Hymne „Where The Last Wave Broke“, das doomige „The Harrowing Years“ oder das geile, überlange „Lay Of Autumn“ sind bombastische, manchmal aggressive, aber immer mitreißende Unter-die-Haut-Kriecher, die zwar mitunter, speziell durch die teilweise klar gesungenen Refrains von Niilo Sevänen, etwas an CALIBAN und Co. erinnern, aber hier scheinen etwaige gemeinsame Wurzeln (besonders AT THE GATES) eben durch, auch wenn die Bands ganz unterschiedliche Ziele verfolgen. Letztlich ist es völlig wumpe, ob man „Across The Dark“ nun eher im Regal für Schwedentod oder Gotenzeux einsortiert, denn beide Fanlager (sofern die Goten auch tatsächlich auf echten Goten-Metal stehen und nicht auf Trendkitschkacke wie ASP, DEATHSTARS, DAS ICH und Co…) dürften an diesem Hammeralbum ihre düstere Freude haben. Super!
In den USA sind sie seit über einem Jahrzehnt eine große Nummer und gleich mehrfach mit Platin dekoriert worden, die Rede ist von COLLLECTIVE SOUL. Diesen Erfolg konnte die Band bis heute mit ihrem eingängigen Mainstream Alternative in unseren Gefilden leider nicht erreichen. Zwar war auch 1994 die Rockhymne "Shine“ ein kleiner Hit bei uns aber das war es dann auch schon. An der Qualität kann es eigentlich nicht liegen, denn schlechter als stilistisch ähnlich angesiedelt Bands wie MATCHBOX 20, GOO GOO DOLLS oder JIMMY EAT WORLD sind die Kompositionen der Roland Brüder ganz sicher auch nicht.
Das achte Album der Herren ist sehr kreativ schlicht nur mit "Collective Soul" betitelt und die erste Veröffentlichung auf dem Roadrunner Label. Die Produktion entstand im Lake House Studio von Frontmann Ed Roland und die geht soundlich ziemlich in Ordnung, ein klar strukturierter Grundsound der die meist recht griffigen Melodien gut unterstützt und auch die Gitarren nicht zu stark glattgebügelt. Das Cover mit dem komischen Hasen vorne drauf ist allerdings völlig daneben geraten.
Mit dem aufwühlenden „Welcome All Again" mit diesen typischer Gitarrenlicks Marke Stadionrock pur startet man sehr gut in die neue Scheibe. Der Track weckt ohne Zweifel Erinnerungen an bessere FURY IN THE SLAUGHTERHOUSE Zeiten. Dann kommt der zweifellos schwächste Titel des Albums „Fuzzy" so ne Art Easy Listening meets BEACH BOY mit diesem nervig-peinlichen Gepfeife, ne Leute das geht gar nicht. Zum Glück haben die Amis bei elf Versuchen nur noch das etwas halbgare „My Days“ (hier sind zwar coole Gitarrenriffs dominierend aber der Refrain ist eher schwach) sowie die ersten Single "Staring Down" (das hört sich bei der Hookline etwas soul-schwülstig wie bei WET WET WET an) als etwas schwächere bis mittelmäßige Songs zu bieten. Ansonsten sind wirklich einige klasse Songs vertreten wie etwa das gut abgehende sehr knackige „Dig", dann das locker-luftige leicht balladeske „You" mit schönem U2 Gedächtnissound bei den Gitarren sowie der heimliche Hit des Albums „She Does“ mit dieser Hymnerefrain per Excelence, das könnte der erste ebenbürtige „Shine“ Nachfolger werden.
COLLECTIVE SOUL hätten es ohnehin verdient mit ihrem radiotauglichen Pop-Rock (mit klarer Betonung auf letzterem die Umschreibung „Radiogrunch“ trifft es ganz gut) auch bei uns öfter mal gespielt zu werden, nicht nur ab und an mit der bereits zweimal erwähnten ollen Kamelle. Doch da fehlt es wohl leider etwas an der Lobby denn auch vor solchen Bands wie die derzeit angesagten RAZORLIGHT oder DAUGHTRY braucht sich diese Formation keineswegs verstecken. Bei der klassischen Klavierballade „Hymn For My Father" agiert man sehr gefühlvoll ohne aber mit aufgesetztem Pathos gleich mit der Tür ins Haus zu fallen.
Suma Sumarum ist das hier ein recht solides gute Laune Album, wie meistens bei COLLECTIVE SOUL, es zeigt eine authentische Band, die kompakt-eingängige Songs auf gutem Niveau mit schönen Harmonien schreiben kann, die schnell ins Ohr gehen (meist) ohne gleich zu platt zu wirken.
Prinzipiell hat mein Kollege Knacki in seinem Review zum Studiovorgänger “Transkarpatia“ der polnischen Black/Gothic Metaller bereits alles zum Stil von DARZAMAT gesagt, so dass ich mich hier auf den Inhalt des neuen Werks „Solfernus´ Path“ beschränke. Immer noch scheinen die Osteuropäer ihre Vorliebe für bombastische Düsterklänge der Marke CRADLE OF FILTH oder DIMMU BURGER zu pflegen, jedenfalls wird in Sachen Keyboard-Pomp, weiblichen Gesängen und vampiresken Kathedralenklängen nicht gegeizt, jedoch hat man über weite Strecken das Gefühl, dass all diese Elemente zum reinen Selbstzweck verkommen und nur zu kaschieren versuchen, dass DARZAMAT eigentlich recht inspirationslose Songwriter sind. Zwar befinden sich mit dem coolen Opener „False Sleepwalker“, dem dynamischen „Vote For Heresy“, dem hymnischen „Final Conjuration“ oder dem treibenden Abschluss „Mesmeric Seance“ einige durchaus gelungene Stücke auf „Solfernus´ Path“, doch unterm Strich wirkt das Album sehr konstruiert und oftmals wild zusammen gewürfelt. Ein ähnliches Problem haben etwa auch OLD MAN´S CHILD, die krampfhaft versuchen, Black Metal durch viel Verzierung böser und vielschichtiger zu machen, was aber zumeist derbe nach hinten losgeht, da die Ergüsse den Gothics zu heftig und den Bläckies nicht bläck genug sind. Trotzdem ist „Solfernus´ Path“ eine hörenswerte Scheibe, nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Satte 11 Jahre ist das letzte Lebenszeichen der Ostdeutschen Punkinstitution DIE SKEPTIKER, das eher durchwachsene Album „Wehr Dich“ her. Das DIE SKEPTIKER jetzt wieder on Tour sind dürfte sich mittlerweile ja schon rumgesprochen haben; die Veröffentlichung von „Dada in Berlin“ (remasterte Best of Scheibe) gab Hoffnung auf mehr. Dem ist so. Mit „Fressen und Moral“ (frei nach Bertold Brecht) gibt es jetzt neuen Stoff der Ost-Berliner Band um Sänger und Texter Eugen Balanskat. Musikalisch ist der gefällig und gekonnt arrangierte Punkrock dabei jederzeit nachvollziehbar, melodisch und Pogo-fähig. Der Härtefaktor tut bei den SKEPTIKERN keinem weh – den erdigen Charme der Straße spürt man nur (noch) dezent - die teilweise inhaltsschweren, oft zeitlos kritischen Texte treffen aber je nach eigener Einstellung schon ins „Schwarze“ – wirtschaftliches Ungleichgewicht, politische Kaste, Rechtsextremismus. Der theatralische Gesang von Eugen Balanskat ist dabei wie schon früher eine Gegenpol zur aggressiveren Musik, verleiht der Botschaft eine zusätzlich eindringliche Note. Unterstützt von Bassist Mathias Kahle, den Gitarristen Lars Rudel (CULTUS FEROX, BLIND PASSENGERS) und Tom Schwoll (u.a. JINGO DE LUNCH, EXTRABREIT), Schlagzeuger Andy Laaf (MAD SIN, BLIND PASSENGERS, CASSANDRA COMPLEX) sowie Gunnar Schröder (DRITTE WAHL) für die Backing Vocals und Georgi 'Joro' Gogow (CITY) an der Violine (für „Ego“) zielen Songs wie das eingängige „Lügenwelt“, der heimliche, sehr aktuelle Titeltrack „Gerechtigkeitsproblem“, das sozialkritische „Aufruhr“ und „Wochenendgewalt“ (thematisiert die rechte Gewalt) auf Kopf und Beine. Mit „Fressen und Moral“ haben DIE SKEPTIKER einen gewollt kritischen Spiegel der deutschen Wirklichkeit in die Punklandschaft zementiert der manchen gut tun wird. Nach der gelungenen Reunion-Tour nun also ein starkes Album, dessen tolles Coverartwork auch noch klasse zum Titel „Fressen und Moral“ passt.
In geselliger Bierrunde kam bestimmt schon bei manchen Metalheads die Frage auf, wie METALLICA wohl heute klingen würden, wenn Dave Mustaine die Band nicht schon in den Anfangstagen verlassen, sondern bis heute das Songwriting der Multimillionäre bereichert hätte… die Antwort versinkt irgendwo zwischen Bier Nummer zwölf und dreizehn. Fakt ist, dass MEGADETH spätestens seit Ende der 80er die musikalischere, technisch deutlich bessere und kompromisslosere Band sind. Daran ändern auch ein paar etwas schwächere Alben wie „Cryptic Writings“ oder „The World Needs A Hero“ nix. Wieder mit Producer Andy Sneap neben Davey selbst an den Reglern und unter Anderem mit Gitarrengott Chris Broderick (der schon NEVERMORE und JAG PANZER durch sein grandioses Spiel bereichert hat) als Verstärkung, ist das neue Werk „Endgame“ noch eine Ecke besser ausgefallen als die beiden wahrlich schon nicht üblen Vorgänger „The System Has Failed“ und „United Abominations“. Das Album knüpft qualitativ sogar an die frühen Meisterwerke der Band an und erinnert oftmals an beste „Rust In Peace“ oder „Peace Sells…“-Zeiten. Schon das vor geilen Gitarrenmelodien nur so strotzende Intro „Dialectic Chaos“ weist den Weg: mit „This Day We Fight“ (einer der aggressivsten MEGADETH-Songs seit Ewigkeiten!), dem Stampfer „44 Minutes“, dem typisch verwinkelten „Bite The Hand That Feeds“, dem etwas an „Symphony Of Destruction“ erinnernden „Bodies Left Behind“, dem Ohrwurm-Titelsong, dem halb balladesken und orchestralen „The Hardest Part Of Letting Go… Sealed With A Kiss“, dem rohen „Head Crusher“ oder dem sich nach und nach steigernden Abschluss „Nothing Left To Lose“ befinden sich etliche sehr geile Stücke auf „Endgame“, die besonders im Gitarrenbereich zum absolut Besten gehören, was im traditionellen Sektor seit Langem veröffentlicht worden ist. Dave Mustaine ist immer noch ein begnadeter Songwriter und markanter Sänger, auch wenn man seinen rotzigen Sprechgesang (den ich persönlich immer noch klasse finde!) natürlich nicht mögen muss. Au weia, jetzt kommt das Fazit, das sicher wieder zig Kommentare mit sich ziehen wird: ja, „Endgame“ mag objektiv vielleicht nicht die bessere Platte sein als „Death Magnetic“ (das wage ich schon gar nicht mehr zu beurteilen), aber sie ist fraglos die musikalischere und instrumental versiertere. Und ja, der ignorante und ahnungslose Autor zieht sie dem Konkurrenzprodukt eindeutig vor!
Im Zuge des neuen ILLDISPOSED-Albums „To Those Who Walk Behind Us“ veröffentlichen Massacre Records die beiden seinerzeit bei Roadrunner erschienenen Meisterwerke “1-800 Vindication” und “Burn Me Wicked” aufs Neue. Der Nachfolger des grenzgenialen 2004er Werks „1-800 Vindication“ wurde im Nachhinein von den Fans etwas zwiespältig aufgenommen. ILLDISPOSED verwendeten die selben Zutaten wie auf dem Vorgänger, gingen jedoch bei der Ausführung noch einen Schritt weiter. Mehr Bombast (einige der Songs wurden von MERCENARY´s Mikkel Sandager grandios eingesungen) und Mut zu (beim ersten Hören wohlgemerkt) nicht ganz so eingängigen Songs wie auf dem Vorgänger wurden einerseits honoriert, andererseits aber auch stark kritisiert. Während Leute wie der Autor dieses Album auf eine Stufe mit „1-800 Vindication“ stellen, mögen andere Fans „Burn Me Wicked“ überhaupt nicht. Dabei sind bis zum Exzess g.r.o.o.v.i.g.e. und h.y.m.n.i.s.c.h.e. Songs wie „Shine Crazy“, „Case Of The Late Pig“, „Our Heroin Recess“, der Titelsong oder die obergeile Bandhymne „Illdispunk´d“ auch rückblickend, mit über drei Jahren Abstand zur Erstveröffentlichung, echte Perlen, die die große Songwritingkunst von Kreativkopf und Gitarrist Jakob Batten einmal mehr offenbaren. Auch wenn „Burn Me Wicked“, ebenso wie sein Vorgänger, in jede geschmacksichere Death Metal-Sammlung gehört, ist vorliegender Re-Release (der ebenfalls zwei nette, aber verzichtbare Live-Bonustracks enthält – „Dark“ von „1-800 Vindication“ sowie „Weak Is Your God“ von „The Prestige“) wieder nur etwas für Leute, die die Originalveröffentlichung nicht besitzen. Aber diese müssen zuschlagen!
Im Zuge des neuen ILLDISPOSED-Albums „To Those Who Walk Behind Us“ veröffentlichen Massacre Records die beiden seinerzeit bei Roadrunner erschienenen Meisterwerke “1-800 Vindication” und “Burn Me Wicked” aufs Neue. Dabei stellt das 2004 erschienene „1-800 Vindication“ eine der originellsten und in Sachen Songwriting ausgefuchstesten Death Metal-Scheiben dieses Jahrzehnts dar. Die Dänen haben seinerzeit höllischen Groove (nein, G.R.O.O.V.E.!!!) mit elektronischen Spielereien und glasklaren Chören vermischt und dabei fast ausschließlich Hymnen (nein, H.Y.M.N.E.N.!!!) fabriziert, die sich sofort im Ohr einnisten und den Hörer mit einer amtlichen Dauererektion durch die Bude moshen lassen. Stücke wie „Dark“, „Now We´re History“, „In Search Of Souls“, “Still Sane” oder die absolute Übergranate “Jeff” (der vielleicht beste Song der Jungs überhaupt) muss man nicht nur als modern orientierter Todesmetaller kennen, sondern dieses Album ist ein zeitloser Genre-Meilenstein. Der Re-Release enthält mit den beiden Live-Stücken „Ich Werde (!) Verloren In Berlin“ (vom Album „The Prestige“) und „Near The Gates“ (von „There´s Something Rotten… In The State Of Denmark“) zwei nette, aber verzichtbare Bonustracks. Wer die Originalversion des Albums bereits besitzt, kann diesen Re-Release beruhigt übergehen, aber alle anderen müssen ihre Sammlung mit dieser Killerwalze ergänzen!
MORRIGU haben mittlerweile ihr drittes Album am Start, und schon vor fünf Jahren konnten sie Herrn Memme einigermaßen zufrieden stellen. „The Niobium Sky“ zeigt die Band gereifter und die Platte mit einem gutem Sound ausgestattet, der jedem Instrument genug Platz zur Entfaltung einräumt. Vom reinen Doom Metal haben sich die Eidgenossen weiter entfernt, Dark Metal trifft es schon eher, Dark Rock vielleicht noch besser, denn die 13 Songs sind zwar heftig, aber nicht purer Metal. Im Grunde aber auch eine akademische Frage. Fakt ist, dass MORRIGU düstere, melodische und leicht episch („The Great Finding“) klingende Gitarrenmusik zum Besten geben. Beim Gesang wird auf Klargesang gesetzt, nur selten kommen Growls zum Einsatz – was schade ist, denn growlen kann der gute Mann, zudem verleiht es den entsprechende Passagen mehr dunkle Atmosphäre als der immer gleiche klare Gesang. Überhaupt schaffen es MORRIGU nicht durchgehend, ihre Songs unterscheidbar zu machen, manches Mal wird auf Schema F gesetzt und die Songs so zu gleichförmig, worunter natürlich ihr Wiedererkennungswert leidet. So bleibt „The Niobium Sky“ eine annehmbare Düsterscheibe, die einige gute und zu viele mittelmäßige Songs aufweist, um mit Platten von MY DYING BRIDE oder PARADISE LOST mithalten zu können.
AIRPEOPLE haben „The Golden City” zu einem Konzeptalbum gemacht, dessen Songs nach Städten benannt sind, von Amsterdam über Denver nach Saigon. Die Reise geht dabei entspannt von statten, Noiseelemente finden sich kaum in den goldenen Städten, genauso wenig wie knackige Parts – AIRPEOPLE sind scheinbar entspannte, vielleicht sogar harmoniesüchtige Menschen, was sich in der Musik wieder findet. Nur selten werden die harmonischen Melodien, die sanften Instrumentalteppiche durch disharmonische Einschübe („Mombasa“) unterbrochen oder mündet in hektische Abschnitte („Denver“). Die meiste Zeit ist „The Golden City“ entspannt rockend. Und das ist das große Manko der Scheibe, denn gerade zum Ende hin verschmelzen die einzelnen Songs zu einem zu ähnlich klingendem Ganzen und scheinen kein Ende zu nehmen. Saigon, Glasgow und Stockholm werden so zu einer einzigen Stadt, die auf Dauer aber langweilig ist. Und kulturelle Unterschiede, eine eigene Identität ist doch wünschenswert – globale Monokultur dagegen nicht. Die ersten fünf Songs der Platte sind gelungen und schöner Postrock, am Ende tummeln sich dann zu viele Füller, um AIRPEOPLE in eine Liga mit MOGWAI und Konsorten zu bringen.
Zwei Sachen vorweg: Niemand möchte mehr ein Cover von BILLY IDOLs "Rebel Yell" hören. Und niemand möchte mehr ein Cover von BRITNEY SPEARS "Oops... I Did It Again" hören. Man! Ansonsten zeigen sich CHILDREN OF BODOM einmal mehr als clevere Geschäftsleute, die meisten der Songs erschienen nämlich bereits als B-Sides auf diversen Maxis. Wer die aber nicht sammelt und metallische Partymusik sucht, wird fündig, denn CHILDREN OF BODOM machen das was sie können. Ein bisschen Keyboardkleister, ein paar Soli, ein paar flottere Drumpassagen, gebrüllter Gesang, Überraschungen gibt es wirklich keine. Und von der SPEARS-Langeweile abgesehen gilt auch hier was meistens gilt: Covern klappt gut wenn die Vorlage möglichst weit weg von sonst gespielten Musik entfernt ist (an IRON MAIDEN oder SEPULTURA kommen die finnischen Seerocker nicht ran), gleich der Opener machts vor: "Looking At My Back Door" (CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL) ist richtig cool gelungen. Laune machen (trotz deutlich upgefuckterem Original) "She Is Beautiful" (ANDREW W.K.) oder der RAMONES Klopper "Somebody Put Something In My Drink". Musikalisch interessanter ist - weil auf den ersten Blick kaum vorstellbar - das 80er Werk "Hell Is For Children" (PAT BENATAR, unbedingt auch mal das Original und die Soli anhören!), dem die harten Gitarren erstaunlich gut stehen. Kurzweiliges Coveralbum der Finnen, mit dem Wehrmutstropfen dass es ein B-Seiten Recycling ist.