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Non Stop Rock And Roll

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„Non Stop Rock And Roll” nennt sich das neuste Werk der norwegischen Glam Combo WIG WAM und kommt erwartungsgemäß mit Fun Rock’n’Roll und ultraeingängigen Hard Rock um die Ecke – sauber produziert, schnell ins Ohr gehend und selbstverständlich mit einer ordentlichen Portion Klischee versehen – die Jungs machen immer noch Spaß, wenn auch mit leichten Abstrichen in der B-Note. Den neben guten und eingängigen Partytracks wie der vorab veröffentlichte Opener „Do You Wanna Taste It“ oder „C'mon Everybody” und echten Highlights wie der mit starken Refrain versehenen 80er-Rock-Nummer „Wild One“, dem fetzigen Titeltrack „Non Stop Rock And Roll”, dem Melodic Rocker „Rocket Through My Heart” und dem toll cheesigen „Chasing Rainbows“ gibt es in 2010 auch die beiden eher belanglosen Balladen „Man In The Moon“ und „From Here“ sowie wenige nicht ganz so überzeugende Song zwischen dem an sich starken Material. So kommt „Non Stop Rock And Roll” etwas schwächer als die beiden Vorgänger daher – hat aber trotzdem noch immer einen garantiert hohen Partyfaktor und dürfte WIG WAM Fans ebenso gut reinlaufen wie allen Freunden ordentlich gemachten Glam und Hard Rocks.

Non Stop Rock And Roll


Cover - Non Stop Rock And Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:30 ()
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Glamfolk

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"Glamfolk" ist das in Eigenproduktion gestemmte Studiowerk der aus unverständlichen Gründen immer noch ohne Plattenvertrag durch das Land der tausend Seen tingelnden Helsinkier Band KINGS OF FOOLS. Dabei haben die fünf Finnen wirklich schöne Akustikgitarren-getragen und mehrstimmigem Gesang versehene Perlen am Start, mehrheitlich relativ ruhig und allesamt melodiös. "Perfect Kind Of Girl" kommt bittersüß daher und erzählt die reuige Geschichte eines Menschen, der zu spät begreift, was er da eigentlich hatte, "Sober" verdeutlicht ganz gut, was mit dem Albumtitel "Glamfolk" gemeint ist. Das groovige "Enemy" hat Ohrwurmqualitäten und kann einen nach einmaligem Hören leicht den Rest des Tages verfolgen. Auch das sehnsüchtige "Hobo Like Me" setzt sich sofort im Gehörgang fest, während "Last Call For Alcohol" die Hymne für all jene ist, die sich auf der verzweifelten Suche nach einer letzten Chance befinden. "Glamfolk" ist erfrischend anders, die mehrheitlich eher einfach gehaltenen Arrangements demonstrieren eindrucksvoll, dass Schönheit beileibe nicht immer Bombast braucht und weniger manchmal eben doch mehr ist. Unbedingt anhören!

Glamfolk


Cover - Glamfolk Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:8 ()
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Deconstruct: Reconstruct

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Es mit nur drei Songs auf eine Gesamtspielzeit von über 25 Minuten zu bringen, das ist schon eine Leistung. Genau das ist dem norddeutschen Quintett BLACK ELEGY mit ihrer aktuellen EP "Deconstruct: Reconstruct" gelungen. Die Band mischt Gothic- mit Black, Death und Doom Metal-Elementen und kontrastiert dabei immer wieder den klaren Gesang von Sängerin Ann-Kristin Kostyal mit dunklen Growls von Fabian Schmidt. Die einzelnen Lieder wandeln von der Länge her auf derart epischen Pfaden, dass die Übergänge zwischen ihnen durch die beständigen Wechsel zwischen ruhigen, getragen-melancholischen Passagen mit mehrstimmigem, weiblichem Gesang und fetter Düsternis mit Stakkato-Schlagzeug als Unterlegung verwischt werden. Wer also eine Soundtrack zum Schwelgen in düsteren Gedanken möchte, ohne durch Pausen groß aus seiner jeweiligen Tätigkeit herausgerissen zu werden, ist hier richtig. Gleichzeitig gilt aber auch, dass Endlos-Songs nun einmal nicht jedermanns Sache sind, wer also tendenziell ohnehin eher ein Problem mit langen Stücken hat, ist bei BLACK ELEGY falsch, zumal die Songs, so hübsch der Kontrast zwischen sanft und hart innerhalb gestaltet ist, sich untereinander doch recht stark ähneln und man daher ein wenig das Gefühl bekommt, statt drei langen einem einzigen, noch längeren Lied zu lauschen.

Deconstruct: Reconstruct


Cover - Deconstruct: Reconstruct Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 3
Länge: 26:59 ()
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Baustoff (Popmusik Für Rohrleger)

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Vorbei sind die Zeiten visionärer Bauarbeiterromantik, jetzt wird in die (nicht sehr schmutzigen) Hände gespuckt: Der

plakativ eindeutig zweideutige Titel ist Programm. Keine filigranen Bauarbeiterjobs werden mit Musik bedacht, es gibt

handfeste Musik, recht poppig dazu. Das Konzept des Albums in wenigen Worten: "Richtige" Songs, fast durchweg mit

Gastsängern bestückt, wechseln sich mit von mehr oder weniger originellen Sounds untermalten vorgelesenen Unfallmeldungen aus dem

Baustellenumfeld ab. Die PATENBRIGADE WOLFF ist weniger clubbig und weniger tüftlerisch, die "richtigen" Songs kommen ohne

Sprachsamples aus, thematisch sind sie ebenfalls nicht mehr alle in das wohl zu eng werdende Korsett aus DDR und Baustelle

gepackt. Ungezwungen aufgespielt klingt das beispielweise bei "Das Kraftfeld" und "My Mountain" gut, rammt sich aber bei

"Dreh Mir Die Zeit Zurück" gnadenlos und ungespitzt in vorhersehbaren Kitsch. Souverän ist dagegen der Titeltrack - Mit 80er

Minimal-Sounds spielend gelingt scheinbar mühelos das, woran sich viele der "Alten" heute die Zähne ausbeißen: Den

KRAFTWERK-Geist in dieses Jahrtausend zu holen. "Baustoff (Popmusik Für Rohrleger)" hört man seinen Übergangscharakter an,

mich würde nicht wundern wenn das nächste Album der beiden Bauarbeiter sich endgültig im eher entspannten und

massentauglichen Electro-Pop ansiedelt. Zu gönnen wäre ihnen der Erfolg allemal, keine Band bereichert die Electro-Szene

derzeit wie die PATENBRIGADE WOLFF, auch wenn dieses Album von einigen Highlights abgesehen etwas zu unausgegoren klingt. Aber wenn mir eine Sache richtig die Zehen hochrollt, dann das: Das Wort "einzigste" existiert

nicht, das gilt auch für PAINBASTARD Sänger Pitzinger. Man.

Baustoff (Popmusik Für Rohrleger)


Cover - Baustoff (Popmusik Für Rohrleger) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 57:38 ()
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The Never Ending Way Of ORWarriOR

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ORPHANED LAND hatten mich schon mit ihrem 2004er-Werk „Marbool“ so richtig vom Hocker gehauen. Die nachfolgende EP „Ararat“ verschlief ich dann wohl. Mit ihrem neuen Opus „The Never Ending Way Of ORWarriOR” aber lässt das israelisch-arabische Kollektiv einen so richtig schön in 2010 starten. Für das vierte Album haben sich ORPHANED LAND ja fast sechs Jahre Zeit gelassen (von Album Nummer zwei zu „Marbool“ waren es gar acht Jahre). Rausgekommen sind fast 80 Minuten Metal aus Nahost, eine Mischung aus Goth, Metal, Doom, Death, Rock; angereichert mit zahlreichen orientalischen Instrumenten und Melodiebögen. Dabei gelingt es der Band das Konzept (das Album gliedert sich grob in drei Teile) über die Verbundenheit und Probleme der drei monotheistischen Religionen überzeugend zu vermitteln – auf englisch, hebräisch, arabisch und zum Teil gesprochen - eingepackt in verdammt gut gemachten Metal und mit Ohrwurmmelodien. Schon der rhythmische Opener „Sapari“ zeigt dabei die radiotaugliche Seite, wunderbare orientalische weiblichen Vocals erinnern hier an „Temple Of Love“ (SISTERS OF MERCY) – in einer gerechteren Welt wäre das ein waschechter Hit. Das direkt folgende „From Brocken Vessels“ tickt da mit seine Death-Growls zu Beginn schon deutlich härter – wird im Verlauf aber mit den vielen Percussions und Folkparts fast schon zu einen Ethno-Hit. Der fast 15-minütige epische Doppelschlag „The Path“ bietet nahezu alles Facetten der ORPHANED LAND Klangwelt, das balladeske „New Jerusalem“ lädt zum Träumen und das abschließende „In Thy Never Ending Way (epilogue)“ greift mit schönen Gitarrensoli versehen den Albumstart wieder auf. Wobei man sich schwer tut einzelne Songs hervorzuheben, „The Never Ending Way Of ORWarriOR” wirkt vor allem als Ganzes - und melodisch eingängig, leicht progressiv sind die Kompositionen der Band alle; ORPHANED LAND können dabei die Spannung (fast) über die komplette Länge halten. Wer also „Marbool“ mochte kommt an „The Never Ending Way Of ORWarriOR” nicht vorbei – und wer ORPHANED LAND bisher nicht im Ohr hatte dem sei dieses Album zum intensiven antesten dringend ans Herz gelegt.

The Never Ending Way Of ORWarriOR


Cover - The Never Ending Way Of ORWarriOR Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 78:22 ()
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Isolation Songs

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Kollege Memme hat in seinem Review zum Vorgängerwerk „Guided By Fire“ bereits angedeutet, dass GHOST BRIGADE eindeutig „finnische“ Musik fabrizieren. Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen, denn auch „Isolation Songs“ erinnert nicht selten an große Namen wie SENTENCED oder AMORPHIS, ohne jedoch allzu sehr in „HIMmlische“, kommerzielle, fast schon Pop-lastige Regionen vorzudringen. Einziges Manko dieser an sich gelungenen Scheibe ist das über weite Strecken eher langatmige, um nicht zu sagen langweilige, intensitätslose Songwriting, das nicht ansatzweise mit der hohen Düsterkunst solcher Bands wie den Landsmännern SWALLOW THE SUN oder auch den Schweden KATATONIA mithalten kann. Stücke wie „My Heart Is A Tomb“, „Lost In The Loop“ oder „Birth“ bestechen zwar durch Abwechselung und eine gewisse Atmosphäre, aber trotz der guten musikalischen Leistung will „Isolation Songs“ nach zig Durchläufen zumindest bei meiner Wenigkeit nicht so richtig zünden. Die von Memme zu Recht entdeckte „Professionalität in Unmengen, Groove inklusive“ ist nicht von der Hand zu weisen, trotzdem bleibt irgendwie ein fader Beigeschmack.

Isolation Songs


Cover - Isolation Songs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:46 ()
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Blood Revelations

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Auch wenn VETUS OBSCURUM, die mit diesem Werk ihre Debüt-EP vorlegen, auf den ersten Blick wie ein Newcomer aussehen, existiert diese Band theoretisch bereits seit 1995, wurde jedoch 1996 aufgelöst und 2008 wieder reformiert. Initiator der Band ist KROHM-Alleinunterhalter Numinas, der hier jedoch ein paar Mitstreiter um sich geschart hat. Zusammen mit Nihilist und Death (die jeweils für „Alpha Voice“ und „Omega Voice“, also unterschiedlichen „Gesang“, zuständig sind) lärmt sich der Mastermind, der noch bei unzähligen anderen Bands (unter Anderem ABAZAGORATH und FUNEBRARUM) aktiv ist/war, durch vier eiskalte Black Metal-Hymnen, die in Sachen Atmosphäre in etwa an die ersten IMMORTAL-Werke oder DARKTHRONE zu „Under A Funeral Moon“-Zeiten erinnern und recht flott und frostig ausgefallen sind. Insgesamt macht die Band dabei keinen üblen Job, bietet aber nichts, das man nicht schon an anderer Stelle intensiver, besser und vor allem böser vernommen hätte. Bis auf das gelungene, majestätische „The Omen From The East“ finden sich keine herausragenden Stücke auf „Blood Revelations“, so dass abzuwarten bleibt, wie sich die Band in der Zukunft entwickeln wird. So ist der Einstand der Seattler zwar kein Reinfall, aber auch nicht gerade essentiell.

Blood Revelations


Cover - Blood Revelations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 23:32 ()
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Catharsis

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Nach der Veröffentlichung des saustarken „Griefshire“-Werks stand die Zukunft der schweizerisch-liechtensteinischen Gothic-Band auf der Kippe, weil das Aushängeschild der Truppe, Sängerin Sabine Dünser, auf tragische Weise ums Leben kam. Aber anstatt aufzugeben haben sich die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Pete Streit und Tom Saxer auf die Suche nach einer Nachfolgerin gemacht und sind letztlich mit Sandra Schleret, die auch bei DREAMS OF SANITY und den ultraschlechten SIEGFRIED das Mikro schwingt, fündig geworden. Und die Dame macht auf ihrem ELIS-Einstand „Catharsis“ eine wirklich gute Figur und weiß sich deutlich besser zu verkaufen als zumindest bei den Nibelungen-Trashern. Zwar gefällt mir ganz persönlich der etwas „piepsigere“, aber auch charismatischere Gesang Sabine Dünsers rückwirkend etwas besser, aber ein derartiger, echter Vergleich scheidet hier aus verständlichen Gründen aus. Ansonsten besinnen sich ELIS erneut auf das, was sie auch zuletzt am besten konnten: (nicht immer ganz unkitschige) Goten-Romantik paart sich sehr geschickt mit für das Genre recht harten Riffs und einem metallischen Grundfundament, inklusive der immer wieder präsenten Death-Growls, was jedoch im Zusammenspiel sehr gut funktioniert und eingängige Stücke wie „Twinkling Shadows“, das von END OF GREEN´s Michelle Darkness unterstützte „Warrior´s Tale“, „Des Lebens Traum“, das Jennifer Rush-Cover „I Come Undone“ (sehr gelungen!) oder „Morning Star“ hervorbringt. Das Songwriting mag auf „Griefshire“ einen Tick treffsicherer gewesen sein (eine Hymne wie „Die Stadt“ oder eine Gänsehautballade wie „How Long“ blieb leider außen vor), aber auch „Catharsis“ geht als sehr gute Scheibe durch, die ELIS zusammen mit den ähnlich gestrickten DAWN OF DESTINY einmal mehr zu einer Referenzband des Genres macht.

Catharsis


Cover - Catharsis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:58 ()
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Symmetry Of Delirium

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MURDER THERPAPY sind jung, italienisch und haben Bock auf Death Metal. Die gute alte Spielweise davon, nicht die unter dem unsäglichen Deathcore-Label laufenden Beatdown-Bree-Bree-Bree-Variante. „Symmetry Of Delirium“ überascht und begeistert mit neun brutalen, technisch anspruchsvollen Songs, die gerade Fans der US-Schule für sich gewinnen werde. Die seligen DEFACED CREATION können als Vergleich herangezogen werden, auch wenn der MURDER THERAPY-Drummer eine eigenwilligere Spielweise hat und die Texte im feinsten Italo-Englisch besser nicht ein zweites Mal gelesen werden sollten. Aber wumpe, denn im Endergebnis kann die Scheibe mit variablen Songs überzeugen und bleibt in punkto Brutalität durchweg auf hohem Niveau. Kurzum, wer eine richtig gute Death Metal-Scheibe sucht, ist mit „Symmetry Of Delirium“ bestens bedient.

Symmetry Of Delirium


Cover - Symmetry Of Delirium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:23 ()
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Everything You Know

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WISDOM IN CHAINS hatten mit „Class War” eine anständige Platte rausgebracht und sich danach Live ordentlich den Arsch aufgerissen. Zwischendurch noch ein paar Splits eingespielt und fertig ist der gute Ruf. Den wollen die Herren mit ihrem neuen Album „Everything You Know“ untermauern. Dabei stellt sich die Frage, ob weniger hier nicht mehr gewesen wäre, hat die Scheibe doch gleich 20 Songs zu bieten, die sich aber zu wenig unterscheiden und so Ermüdungserscheinungen aufkommen lassen können. Klar, im Grunde macht jeder Song Spaß, so wie BLOOD FOR BLOOD auch Spaß machen, aber WISDOM IN CHAINS fehlt zum einen die Asi-Aggro-Attitüde der Bostoner und zum anderen wirkliche Hits. Songs wie das mit Gangshouts gespickte „Bully“ sind zwar gelungen, aber eben nur gut und nicht sehr gut. Zudem ähneln sich viele Sachen auf „Everything You Know“, was die guten Songs etwas untergehen lässt. Aber als Vorbereitung auf die nächste WISDOM IN CHAINS-Show reicht die Scheibe allemal und Live ist die Chose eh eine sichere Sache. Prolliger, dabei sympathischer, New York Hardcore mit flotten Songs geht eben immer.

Everything You Know


Cover - Everything You Know Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 51:0 ()
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