Review:

Merkur

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Selbst ist der Mann: der Florian spielt nicht nur in einer Troika (Valborg, Woburn House, KLABAUTAMANN), sondern hat mit Zeitgeister auch gleich noch ein Label gegründet. Völlig frei von Zwängen klingt dann auch dieses durchaus dem Black Metal zuzuordnendes Album (Schwarzwurzeln werden an Knüppel-Parts wie in „Morn Of Solace“ ihre wahre Freude haben). Die wahren Stärken des Merkurs liegen aber im großen Abwechslungsreichtum – hier wird Avantgarde noch ausgeübt und nicht nur apostrophiert. Cleane Passagen, angejazzte Abschnitte, Artrock, pinkfloydige Parts, akustische Ausflüge – all das macht dieses Album zu einer tiefgründigen Reise durch den metallischen Kosmos. Nicht, dass sich nicht schon viele andere Bands an diesen progressiven Schüben abgemüht haben – aber die meisten scheitern. Nicht so KLABAUTAMANN. Der Gesang klingt selbst in garstig-kreischiger Ausrichtung keinesfalls lächerlich und auch die deutschen Texte (es gibt auch englische) halten sich fern von jeglicher Peinlichkeit – hier wird nichts künstlich aufgeblasen oder aufgesetzt verballhornt. Wirklich schickes Design in dunklem Blau und ein dichter Sound verstärken die dichte, geheimnisvolle Atmosphäre dieses Werkes zusätzlich. So interessant kann Black Metal auch heute noch sein, so interessant der Zeitgeist…

Merkur


Cover - Merkur Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 48:52 ()
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Silence

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Wenn man musikalisch von einem Duo spricht fallen einem sofort Reihenweise die Superstars der volkstümlichen Hitparade ein. SMASHED RUINS haben mit derartigen künstlerischen Ergüssen nun so gar nichts am Hut. Gitarrist Tobias T. und Drummer Sven K. verlegen sich stattdessen auf instrumentalen Metal, welcher mich atmosphärisch an eine Mixtur aus alten OPETH, ANATHEMA und KATATONIA erinnert und dabei auch mal vor semi-akustischen Parts und Black Metal Affinität nicht halt macht. Wahrlich nicht die schlechtesten Referenzen, obwohl man mit den genannte Acts natürlich weniger konkurriert. Neben dem nicht vorhandenen Gesang fehlt dann doch noch etwas die kompositorische Fülle in einigen Passagen – dafür passen bereits die zugrundeliegenden Melodien. Das Debüt „Silence“ ist dabei in sieben Chapter unterteilt, wobei bis auf „Chapter II“ und „Chapter V“ die restlichen Songs bereits auf einer 2005er-Demo landeten. Einen Eindruck von SMASHED RUINS kann man sich hier durchaus mal mit „Chapter II“ verschaffen, welches neben den angesprochenen, nicht langweilig werdenden Gitarrenpassagen auch die vereinzelt eingesetzten Wortfetzen und Schreie bietet, obwohl die Zielrichtung der Band wohl nur als Ganzes wirkt. Die knapp 28 Minuten sollten für Freunde härterer Instrumentalklänge also durchaus das reinhören wert sein. SMASHED RUINS verstehen es auf „Silence“ nämlich die Langeweile außen vor zu lassen. Gute Sache das!

Silence


Cover - Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 27:48 ()
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The Rhythmic Drawing Room

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Hatten KING OF AGOGIK auf ihren ersten Werken noch alles fast ausschließlich um das Thema Schlagzeug herum aufgebaut und zum Teil sehr stark experimentell geklungen, so ist Album Nr. 3 unter dem Titel „The Rhythmic Drawing Room” eine Prog-Scheibe mit richtigen Songs geworden. Klar, Schlagzeugkünstler Hans-Jörg Schmitz hat auch hier wieder alles rund um seine Drums arrangiert – die klasse Soli und Schlagzeugpassagen sprechen für sich. Aber ansonsten lassen MIKE OLDFIELD meets DREAM THEATER, PINK FLOYD meets ZAPPA, und was weis ich noch grüßen – THE FLOWER KINGS mit Fusion und Jazz-Elemente noch dazu. Und das nicht nur handwerklich gekonnt – neben Samples kommen auch ausreichend Keys und Gitarre vor, sondern auch mit einer Portion Humor. Leider oft noch zerstückelt wirkend hätte manche hervorragende Idee aber eine intensivere Ausarbeitung gut getan. So sind insbesondere die Longtracks (zum Teil über 20 Minuten lang) schwere Kost und nicht immer leicht nachvollziehbar – soll ja wohl auch so sein. Und so darf selbst die umfangreiche Länge des Doppeldeckers (ca. 135 Minuten) und das gute Layout nicht darüber hinwegtäuschen das der gemeine Proggie in „The Rhythmic Drawing Room” lieber erst mal reinschnuppern sollte. KING OF AGOGIK sind nämlich in erster Linie für Instrumentalfreaks von Interesse – für die passt das auch. Der Rest muß mit dem Album wohl erst warm werden.

The Rhythmic Drawing Room


Cover - The Rhythmic Drawing Room Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 134:22 ()
Label:
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Book Of Whyte

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„Book Of Whyte“ ist heftig, quasi ein vertonter Felsbrocken. Bei 70 Minuten auf fünf Songs verteilt ist klar, dass hier keine Easy Listening-Musik zu hören sein wird, aber mit so einer schweren, heftigen Doom-Chose war acuh nicht zu rechnen. WHITE BUZZ lassen sich Zeit, um die gewünschte Atmosphäre aufzubauen – da kann es schon mal einige Minuten dauern, bis überhaupt ein Riff ertönt („The Return Of Phoenix“). Der Gesang hält sich während der gesamten Spielzeit angenehm im Hintergrund, wodurch die düstere Atmosphäre nur verstärkt wird und „Book Of Whyte“ umso intensiver wird. Natürlich ist das Grundtempo Doom-typisch ziemlich schleppend, an manchen Stellen haben WHITE BUZZ aber fast schon flotte Melodien eingebaut, die den nachfolgenden Schärze-Brocken nur noch bedrohlicher wirken lassen und somit die Atmosphäre perfekt verstärken. „Book Of Whyte“ ist kein leichtverdaulicher Stoff, für Doom-Freaks aber allemal eine Investition wert.

Book Of Whyte


Cover - Book Of Whyte Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 70:1 ()
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Slaughter

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Namedropping galore! „Slaughter” wurde von Logan Mader (ex-MACHINE HEAD) produziert, in den Reihen von INCITE findet sich mit Richie Cavalera der Stiefsohn des guten Max (SOULFLY, ex-SEPULTURA). Da überrascht es nicht, dass das INCITE-Debüt wie eine Mischung aus Neo Thrash, SOUFLY, CAVALERA CONSPIRACY und etwas Hardcore klingt. Fetter Groove, Thrash-Riffs, immer auf die zwölf und mit schön aggressivem Gesang geht „Slaughter“ in die Vollen und macht zumindest am Anfang mächtig Spaß. Aber auf Dauer ist die Chose zu berechenbar und fängt an, zu langweilen, zumal INCITE (noch?) nicht die Songwriting-Qualitäten ihrer Vorbilder haben und sich so zu oft auf die gleichen Ideen verlassen, ohne einen wirklichen Kracher-Song hinzukriegen. Gerade in der Gitarrenarbeit steckt aber noch mehr Potential, als INCITE hier offenbaren, das wird in den melodischen Einschüben deutlich. Live macht die Truppe sicher Spaß, auf Platte hält das Ganze nicht so lange vor und wird schnell gegen die Vorbilder ausgetauscht. Mit einem besseren Händchen fürs Songwriting kann die nächste INCITE-Scheibe aber ein Kracher werden. (lh)

Slaughter


Cover - Slaughter Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:18 ()
Label:
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Return

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PATH OF GOLCONDA haben sich mit ihrer neuen Scheibe ein wenig Zeit gelassen, um zum einen neuen Mann in die Band zu integrieren und zum anderen ein Label zu finden. Hat alles soweit geklappt, zudem wurde „Return“ von Andy Classen aufgenommen, so dass das Endergebnis der langen Pause richtig dick aus den Boxen kommt. Und was da zu Hören ist, gefällt! Die Band stand schon immer für eine coole Melange aus melodischem Death Metal, Thrash und Black, was sich auch in den neuen Songs nicht verändert hat, einzig der Totmetall-Anteil scheint etwas größer geworden zu sein. Weitab vom Standard-Songaufbau sind die „Return“-Songs durchweg wuchtig und melodisch zu gleich, AMON AMARTH meets AT THE GATES plus DISSECTION. Shouter Manuel passt mit seinem variablen Organ bestens zum ebensolchen Songmaterial und auch der Rest der Band bewegt sich spielerisch auf ganz hohem Niveau. Einen einzelnen Song hervorzuheben würde „Return“ nicht gerecht werden, denn alle bewegen sich auf gleich hohem Niveau und machen die gute Dreiviertelstunde zu einem Vergnügen für Freunde gepflegt guten Metals. PATH OF GOLCONDA melden sich eindrucksvoll zurück, das steht mal fest!

Return


Cover - Return Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:52 ()
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Visions Of A Landscape

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Bei einer Spielzeit von fast einer Stunde gerade mal sechs Songs ist davon auszugehen, dass IRA sich Zeit zur Entfaltung ihrer Musik nehmen. Dabei vermeiden es die Musiker, sich selbst zu sehr in den Vordergrund zu stellen (angesichts der Songlänge wären hier und da ja durchaus Soli zu vermuten und leicht einzubauen), stattdessen wird Wert auf Atmosphäre gelegt. Die beiden Gitarren verzaubern den Hörer mit ihrem vorsichtigen und gleichzeitig sphärischen Spiel, während das Schlagzeug fast schon sanft zu Werke geht und nur selten in die Vollen haut. Sänger Toby passt mit seiner schmeichelnden, eindringlichen Stimme perfekt dazu und ist intensiv, ohne aufdringlich zu sein. Die Texte sind dabei aggressiver als die Musik und würden so mancher Hardcore-Combo gut zu Gesicht stehen. Trotz dieser Diskrepanz funktioniert „Visions Of A Landscape“ bestens und nimmt den Hörer mit auf einen Trip in die Rock-Visionen einer Band, die Musik um der Musik willen macht. Dieser uneitle Ansatz führt zu sechs sehr schönen (Post)Rock-Nummern, die einen weiten Bogen schlagen und Fans skandinavischer Düstermucke ebenso für sich einnehmen werden wie Postcorler und Rockfans alter Schule, zumal die im BLACKMAIL-Studio aufgenommene Scheibe zu keiner Zeit langweilig wird und den hohen Spannungsbogen durchweg aufrecht hält.

Visions Of A Landscape


Cover - Visions Of A Landscape Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 59:9 ()
Label:
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The Wounds That Never Heal

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I Scream Records haben mit “The Wounds That Never Heal” die beiden STIGMATA-Scheiben “Hymns For An Unknown God” und “Do Unto Others” auf einen Silberling zusammengefasst, um so die Band zu ihrem 20. Geburtstag zu beschenken, quasi. Sound-technisch überarbeitet wurde dabei nichts, die Songs kommen aber auch im Original-Sound druckvoll aus den Boxen, was gerade den metallischen Gitarren zugute kommt. STIGMATA waren (und sind) seit jeher für einen metallischen Hardcore bekannt, der mit vielen Breaks aufwartet und sehr roh, sehr dreckig klingt. Das liegt zu einem großen Teil am eher bellenden als schreienden Herren am Mikro, was beim 94er Werk noch stärker im Vordergrund ist als bei „Do Unto Others“. Beiden Alben ist aber gemeint, das sie fiese Scheiben sind, die sich vom klassischen NYHC-Sound absetzen und sich sicher in der Schnittmenge aus Metal und Hardcore bewegen – Metalcore im klassischen Sinne halt. Wer die Scheiben noch nicht hat, kann hier bedenkenlos zuschlagen.

The Wounds That Never Heal


Cover - The Wounds That Never Heal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 21
Länge: 76:29 ()
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Anomaly

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Wer Songs wie „Deuce“, „Shock Me“, „Cold Gin“ oder “Love Gun” in seinem Live-Set hat, der muss mit dem jämmerlichen Versuch, eine neue CD auf den Markt zu bringen, kläglich scheitern. So auch das Ass, der Mann, der bei Kiss für die Drogen-Eskapaden (und große Gitarrenmomente) zuständig war. Und so fängt es „Foxy And Free“ an, fuchsig und frei ist der Herr Frehley vor allem, weil er sich an guten Kuss-Momenten orientiert und gute Metal-Melodien, einprägsame Riffs und Partyfeeling verbreitet. Überhaupt orientiert sich Space Ace an den frühen Jahren seines Schaffens (und denen der großen Band, in der er mitwirkte) – und das klappt beim coolen „Outer Space“ am Besten. Nur: Mit zunehmender Spielzeit verflacht das Album immer mehr – schon das Sweet-Cover „Fox On The Run“ enttäuscht mit kruder Belanglosigkeit - um mit der Ballade „A Little Below The Angels“ komplett zu nerven. Schön, dass Atze eine mitreißende Lebensgeschichte und kreative Kinder hat, doch diese Schnulze wäre nicht nötig gewesen. Dummerweise ist der Quälfaktor so groß, dass auch das brauchbare, abschließende Instrumental „Frractured Quantum“ (ja, der Titel kommt einem bekannt vor…) nichts mehr rettet. Schade drum.

Anomaly


Cover - Anomaly Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:39 ()
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Souldrinker

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Normalerweise reicht die Nennung von MYSTIC PROPHECY schon aus, um mich eine Scheibe wieder weglegen zu lassen, vorzugsweise in schnell. Bei WATCH ME BLEED sieht die Sache etwas anders aus, hat die Combo doch mit dem Brötchengeber von Markus Pohl und Steffen Theurer (SYMPHORCE) musikalisch nicht viel gemein. Die Herren haben offenkundig Bock auf ein dicke-Eier-Brett modernen Metals gehabt, der MACHINE HEAD, PANTERA und Death Metal ordentlich mischt. Produktionstechnisch erste Sahne („Burn Down Hope“), vom Artwork her ebenfalls und auch der Plattentitel ist irgendwie cool. Die ersten paar Male macht „Souldrinker“ auch Spaß und lädt zum schön hirnfreien Abgehen ein, aber nach und nach stellt sich Ernüchterung ein, denn zu glatt, zu seelenlos wirken die Songs. Zu oft nach Schema F geschrieben („All Red Roses Die“) und dadurch anbiedernd wirkend. Mag ja sein, dass die beiden Hauptprotagonisten wirklich Bock auf die Musik hatten, letztendlich ist „Souldrinker“ da aber nicht überzeugend genug, um den faden Beigeschmack der Berechnung verschwinden zu lassen. Wer sich daran nicht stört und zur Keychain-Baggy-Plugs-Fraktion zählt, kann WATCH ME BLEED ruhig mal eine Chance geben.

Souldrinker


Cover - Souldrinker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:47 ()
Label:
Vertrieb:

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