Review:

Way Back To The Bone

()

Die Berliner Melodic Rocker SOUL DOCTOR, deren Geschichte bis in die tiefsten 80er Jahre zurückreicht und namhafte Szenegrößen wie HEARTLYNE, ZENO oder FAIR WARNING gestreift hat, gelten auch nach der Jahrtausendwende als Garanten für kraftvolle, im positiven Sinn konservative, melodische Kost, die stilistisch nichts von ihren Wurzeln eingebüßt hat. Nach ihrem letztjährigen Live-Abstecher „That´s Live“ melden sich Jogy Rautenberg, Chris Lyne und Co. mit „Way Back To The Bone“ zurück, das genau so klingt, wie der Titel zumindest ansatzweise andeutet: das Album bietet durchweg solide bis gute Hymnen, die glücklicherweise kaum Schmalz aufweisen und mitunter ordentlich nach vorne rocken. „Lightning And Thunder“, „Love Crashed Down (Boom Down!)“, die gelungene Ballade „Times Of Yesterday“ oder “Take It While It´s Hot” dürften jeden Fan von schnörkelloser Alter Schule begeistern. Besonders Sänger Tommy Heart ist nach wie vor ein Gewinn für die Band, da seine Powerröhre den Stücken nochmals einen starken Schub beschert. „Way Back To The Bone“ ist sicher kein Meisterwerk und hätte meiner Meinung nach in Sachen Songwriting etwas weniger „08/15“ ausfallen können, aber Freunde der Band und allgemein von dieser Art melodischen Hard Rocks kommen hier ganz sicher auf ihre Kosten.

Way Back To The Bone


Cover - Way Back To The Bone Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Regen Aus Asche

()

Es ist erstaunlich wie düster, tanzbar und unpeinlich ein Electroalbum mit deutschen Texten werden kann: EUROCIDE haben mit "Regen Aus Asche" ein echtes Statement abgeliefert und ein solides Stück Tanzmusik noch dazu: "Human Ressource" oder "Assassination" sind Lehrstücke eines Dark Electro Clubhits - knallharte, nicht zu schnelle Beats, eine bedrohliche aber nicht sperrige Melodie, ein kurzes Sample das sich in den Kopf brennt und ein einfacher Text. Punkt. Was EUROCIDE echt abhebt ist aber ein Song wie "Der Tag (An Dem Es Geschah)", dem vielleicht besten des Albums: Überhaupt keine Ballade und doch emotionaler als man zunächst vermuten mag, kaum Effekte auf den (generell auf dem ganzen Album guten) Vocals und ein Text der sich von zunächst befürchteten FUNKER VOGTschen Kriegsklischees in ein ein beklemmendes Szenario wandeln, das nicht viel Text bedarf. Stark. Es fehlt vielleicht (neben der grade erwähnten Ausnahme) an wirklich herausragenden Alleinstellungsmerkmalen, die englischsprachigen Tracks sind zwar eingängig und größtenteils überduchschnittlich solide gemacht aber tragen noch keine wirklich einzigartige Handschrift der Süddeutschen. Etwas mehr einzigartiger "Der Tag" und etwas weniger gefälliges aber fast beliebig ersetzbares "In The Darkness" und EUROCIDE spielen ganz oben mit - eine Vorhersage an der ich mich selten versuche.

Regen Aus Asche


Cover - Regen Aus Asche Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:52 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Help Can't Wait

()

Limitiert und mit Herzblut für einen guten Zweck kommt die "Help Can't Wait"-Compilation in Zusammenarbeit der Oldschool-EBM

Meute der Elektrofront Erzgebirge, des Labels Black Rain und der Promoter der Promofabrik auf den Gabentisch. Alle Erlöse

gehen an ein Hilfsprojekt in Indien. Genau tausend mal gibt es 33 Lieder zu hören, teils ganz neu (wie der (langweilige) Titelsong von LEAETHER STRIP), teils Live (DIE KRUPPS als Opener der zeiten CD), teils als Remix (PROJECT PITCHFORK). Neben den größeren Namen der alten Schule sind auch neue Wilde wie die lärmenden SOMAN dabei und auch einige bis dato eher unbekannt Überraschungen finden sich: Absolut clubtauglich präsentieren sich die mir bis dato völlig unbekannten STAHLTISCHLER, die konstant guten WYNARDTAGE finden sich ebenso wie die punkig-aggressiven DEXY CORP (wecken fast den alten MINISTRY-Rebellen in mir) und VIGILANTE entfesseln vom fies-poppigen Gesang im Chorus abgesehen einige Power. PHASE III reihen so schnulzig Wörter aneinander dass ich bei geschlossenen Augen die Goten förmlich vor mir sehe. Unter den 33 Songs sind neben etlichen positiven Überraschungen aber auch einige Nullnummern, doch auch die stilistische Vielfalt der Elektronik zeigt dass doch "Help Can't Wait" nicht mit einem "Sceptic"-Sampler konkurrieren will: Hier haben sich ein ganzer Haufen Bands und Menschen gefunden die ihre Musik eint und die damit Gutes tun wollen. Mehr davon!

Help Can't Wait


Cover - Help Can't Wait Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 33
Länge: 147:20 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Mechanic Hell

()

Die Jungs von BURNING BLACK setzen mit „Mechanic Hell“ ihren eingeschlagenen Weg des traditionellen Heavy Metals mit starker US-Schlagseite recht konsequent fort – „recht“ deswegen, weil im Vergleich zum Vorgänger neben einem verbesserten Songwriting auch eine etwas melodischeren Ausrichtung auffällt. So wissen der Power-Ohrwurm „Purgatory Child”, das leicht epische „Secrets To Hide“ und das flotte „Hero Of The Century” mit gelungener Mixtur aus PRIEST meets BRAINSTORM zu überzeugen. Und insbesondere der Titeltrack „Mechanic Hell“ hätte sich wohl auf jeder der letzten PRIEST-Scheiben ausnehmend gute gemacht. Bei „Dust And Rain” und „Messengers Of Hell“ kreischt Sänger Dan Ainlay dann wieder in bester True Metal Manier zwischen Doublebass und pfeilschnellen Riffs - da verzeiht man den italienischen Musikern auch die internationalisierten Namen –beim schon guten Debüt „Prisoners Of Steel“ hatten man noch die Geburtsnamen im Petto. Aber was damals galt, gilt jetzt verstärkt – BURNING BLACK bangen weiter auf verdammt hohem Niveau – „Mechanic Hell” macht einfach Spaß.

Mechanic Hell


Cover - Mechanic Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:23 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Silent Scream

()

Das Griechenland nicht nur Sonne und Ägäis zu bieten hat dürfte sich, auch dank den fanatischem griechischen Metalheads, mittlerweile herum gesprochen haben. Mit ELYSION beackert nun eine südosteuropäische Combo zusammen mit ihrer Sängerin Christianna den ausgetretenen Pfad des Dark und Gothic Metals. Klingt abgedroschen, birgt auch nichts Neues – aber vom fehlenden Innovationspreis mal abgesehen machen ELYSION auf ihrem Debüt „Silent Scream“ eine ziemlich gute Figur – gute Sängerin und eingängiges Songwriting inklusive. Der Ohrwurm „Killing My Dreams“ könnte hierbei durchaus von EVANESCENCE stammen, das flotte „Never Forever“ hat schon mal LACUNA COIL gehört, „Bleeding“ klingt wie WITHIN TEMPTATION ohne Orchester und „Far From Edge“ könnte fast eine (ältere) NIGHTWISH-Ballade sein. Wie gesagt – ELYSION gehen meist auf Nummer sicher – Mainstream - aber an sich befindet sich auf „Silent Scream“ richtiges Hitparadenfutter.

Silent Scream


Cover - Silent Scream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:51 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Purging The Past

()

SANDSTONE aus Derry leben mit ihrem zweiten Album „Purging The Past“ ihre Vorliebe für progressiv angehauchten, melodischen Metal gelungen aus – lassen dabei aber auch eine gewisse Affinität zum traditionellen US-Metal und zur NWOBHM (IRON MAIDEN) nicht außen vor. Das Album wurde schon vor geraumer Zeit in England und Irland veröffentlicht und findet nun auch den Weg über den Ärmelkanal.

Mit Songs wie dem leicht epischen Mid-Tempohit „Hiding The Shadows“ (mit seinen Anleihen an QUEENSRYCHE und FATES WARNING), dem nach vorne gehenden „Son Of Carthage“ (erinnert gitarrenmäßig am deutlichsten an MAIDEN), den mit kritischen Text verfassten bedächtigen Stampfer „The Road To Guantanamo”, dem ruhigen, mit DREAM THEATER Balladen vergleichbaren „Y“ und dem schnelleren „Fingerprints” sollten die jungen Nordiren auch bei uns punkten können - trotz eines zum Teil noch zu gleichförmigen Songwritings und ein paar unspektakuläreren Tracks.

„Purging The Past“ weist darüber hinaus mit Sean McBay einen Sänger auf, dessen klasse, in angenehmer Höhe agierendes Organ im ersten Moment für harten Metal etwas ungewöhnlich klingt, das aber SANDSTONE auch eine gewisse Eigenständigkeit vermittelt. Das soundmäßig von Uwe Lulis (Gitarrist und Produzent von REBELLION) gut in Szene gesetzte Album darf somit durchaus als gelungener Europa-Start betrachtet werden.

Purging The Past


Cover - Purging The Past Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 55:13 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Digital Ghosts

()

Wie eigentlich immer hat es wieder mal recht lange gedauert bis SHADOW GALLERY in die Pötte kamen und endlich mal wieder ein neues Studiowerk „Digital Ghosts” zusammengebastelt haben. Das letzte Meisterwerk der Herren „Room V“ stammte von 2005, zuletzt gab es ja 2008, eine vor allem für Neueinsteiger nur wärmstens zum empfehlende, Best Of-Scheibe und jetzt also Album Nummero sieben.

Insbesondere nach dem tragischen Tod von Original-Sänger Mike Baker bereits während der Vorproduktion zu diesem Album im Oktober des letzten Jahres (er starb völlig überraschend an einen Herzinfarkt mit nur 45 Jahren) war es nicht selbstverständlich, dass die Band einen Ersatz finden geschweige denn überhaupt weitermachen würde.

Der neue Mann am Mikrophon ist ein völlig unbekannter Sänger Namens Brian Ashland. Zunächst hatte man über eher namhafte Vocalisten nachgedacht dabei wurde u.a. auch mit D.C. COOPER (u.a. ex-ROYAL HUNT) bereits im Studio probiert aber letztlich entschied man sich für Ashland und dies war wahrlich keine schlechte Wahl. Er bietet jetzt nicht das ganz krasse Kontrastprogramm zu der insgesamt eher sanften Stimme von Baker aber der Neue ist schon deutlich kraftvoller unterwegs. Er hat auch energische Shouterqualitäten und erinnert insbesondere bei den etwas getrageneren Parts wo die Töne mehr gezogen werden an Geoff Tate von QUEENSRYCHE. Hört euch nur mal dass geniale „Pain“ mit dem akustischen Beginn an, man da läuft es einem eiskalt den Rücken runter, der griffig-packende Refrain hat sogar was von AYREON. Diese etwas andere stimmliche Nuance bereichert insgesamt den Bandsound wunderbar und sorgt für neue Impulse.

Natürlich sind SHADOW GALLERY mit ihrem nach wie vor sehr symphonisch geprägten Progmetal immer noch wie gehapt unterwegs - bombastische Backing-Chorpassagen (an dem die komplette restliche Band beteiligt ist), werden mit klasse Wechselgesängen und gefühlten Achtundneunzig Gesangsspuren in bester QUEEN-Manier locker aus dem Ärmel geschüttelt, ohne dass es zu aufgesetzt wirkt. Die meist opulente Arrangements sind bestens strukturiert, abwechslungsreich mit schönen Melodien, melodische Gitarrenleads (auch etwas an Brian May angelehnt) fehlen ebenso wenig wie die gewohnt vielseitgen Keysboardsounds (vielleicht einen Tick weniger präsent als zuletzt). Die Songs sind vielfach sehr atmosphärisch eingefärbt, warten mit schönen Spannungsbögen auf (kein Titel geht unter sechs Minuten) auch der Einbau des ein oder anderen Prog Bausteines mehr als sonst sowie der etwas fettere Gitarrensound von Saitenhexer Garry Wehrkamp tut dem Album mehr als gut. Stellvertretend dafür kann das energisch-hymnische "Gold Dust" genannt werden, ein Tempokracher vor dem Herrn mit Achterbahninstrumentierung (sprich rauf und runter) mit vielen melancholischen Breaks, dies hätten SYMPHONY X so auch nicht besser hinbekommen.

Einen bemerkenswerten Gastauftritt hat auch Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR) auf „Digital Ghosts” hingelegt, denn auf „Strong" darf der Sänger einmal mehr zeigen, dass er zu den besten deutschen Metalstimmen gehört. Eingeleitet mit einem tollen Gitarrenpart verbindet man hier kraftvolle Heyviness mit diesem packenden groovig-catchy Chören Attitüde von SHADOW GALLERY und hinten raus wird es sogar richtig aggressiv, mit Frickel-Riff und fulminanten Progfinale. Noch etwas düsterer kommt „Venom“ daher, hier gibt es sich gegenseitig hochpuschende Gesangsduelle zwischen Cadden James und SUSPYRE-Fronter Clay Barton.

Schlicht genial ausgefallen ist der Opener „With Honor“ satte zehn Minuten Breitwandprog, sehr detailreich, auch mal etwas verspielt, mit wunderbar gefühlvollen Parts, fesselnde Harmonien mit diesen mitunter an Musicals erinnernden hymnischen Chöre.
Das abschließende zunächst etwas melodramatische "Haunted" zeigt den neuen Sänger in Bestform, dann wird wieder mehr Gas gegeben mit doppelläufigen Leads ehe dann alles in einem bombastisch-elegisches Finale mündet, sehr geil.

Bleibt letztlich (wiedermal) nur zu hoffen dass SHADOW GALLERY mit ihrer musikalischen Qualität endlich mal aus dem Geheimtippbereich herauskommen. Was solche Hammeralben wie "Carved In Stone", "Tyranny" oder "Legacy“ nicht geschafft haben könnte jetzt mit „Digital Ghosts“ hoffentlich gelingen, der breitere Durchbruch. Die Scheibe wird auch als limitiertes Digipak mit 4 Bonustracks erscheinen (lag mir leider nicht vor) davon sind noch Aufnahmen mit dem verstorbenen Sänger Mike enthalten.
Und man höre und staune die Band, die eigentlich so gut wie nie live spielt, möchte nach Europa auf Tour kommen – da bleiben wir mal gespannt, ob dies auch war wird!

Digital Ghosts


Cover - Digital Ghosts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 55:32 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Everhaunting Past: Chapter IV - A Splendid Retrospection

()

FRAGMENTS OF UNBECOMING sind eines der Aushängeschilder in Sachen schwedischem Death Metal der frühen 90er Jahre. Jedenfalls sollten sie das sein, aber irgendwie ist die Band noch nicht über den Status eines Geheimtipps hinausgekommen, was angesichts solcher Perlen wie „Skywards“ echt unverdient ist. Aber so leicht lassen sich die Herren nicht unterkriegen, zumal ihnen mit Cyclone Empire jetzt ein rühriges Label zur Seite steht, auf dem „The Everhaunting Past: Chapter IV - A Splendid Retrospection“ erscheint. Wer gedacht hatte, dass FRAGMENTS OF UNBECOMING ihren Stil auch nur leicht ändern, hat sich getäuscht – wie gehabt gibt es feinsten Death Metal zu hören, der auf No Fashion Records perfekt aufgehoben wäre. Allerdings braucht „The Everhaunting Past“ ein paar Durchläufe, bis es wirklich zündet; dann entfalten Songs wie das wütende „Destination: Outcast“ oder die Scheibe einleitende „Vast“ ihre ganze Klasse, hier hat die Bands viele Hits zustande gebracht. Gerade die Gitarrenarbeit ist noch einen Tick besser als beim Vorgängeralbum „Sterling Black Icon“, gerade bei den Melodien wird das deutlich, aber auch beim Wechsel von harten zu melodischen Parts, wobei immer Wert darauf gelegt wird, dass die Chose ins Ohr geht („Deadlight“). Bass und Drums sorgen für das richtige, knackige Fundament, effektiv wie gehabt. Shouter Sam hat seine besten Momente, wenn er in den knackigen Parts aggressiv schreien darf („A Voice Says: „Destroy!“), könnte aber noch etwas mehr Variation in der Stimme einsetzen (auf „Sterling Black Icon“ war da noch mehr). I-Tüpfelchen des Ganzen ist die sehr gute Produktion, die in der Form auch aus einem der legendären Schweden-Studios hätte kommen können. FRAGMENTS OF UNBECOMING stellen wieder einmal unter Beweis, dass sie zu talentiertesten Death Metal-Bands des Landes gehören und schütteln sich eine mehr als 50-minütige Scheibe aus dem Ärmel, die zu keiner Sekunde langweilt. Was willste mehr, Death Metal-Herz?

The Everhaunting Past: Chapter IV - A Splendid Retrospection


Cover - The Everhaunting Past: Chapter IV - A Splendid Retrospection Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:44 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

World Of Anger

()

Gegründet 1986 von Sänger und Gitarrist Jonas Erixon und Bassist Fredrik Ekberg haben ALICATE ihren Sound in die Neuzeit gerettet. Instrumental ausgereift und gesanglich mit angenehm vollem Organ auf der Höhe gibt es auf „World Of Anger” melodischen Hard Rock ohne viel Ecken und Kanten der seine Wurzeln deutlich in den Achtzigern hat (MAGNUM, EUROPE), aber auch Anleihen bei heutigen Größen (AVANTASIA) und Dauerbrennern (HOUSE OF LORDS) nicht scheut. So gibt es mit dem von sphärischen Parts durchsetzten Mid-Tempo-Stampfer „Dream On” (erinnert etwas an MAGNUM meets DIO), dem mit 80er-Riffs und Gitarren aufgepeppten „Built On Dreams“ (schöne Gesangslinien auf einem flauschigen Keyboardteppich), der obligatorische Piano-Ballade „Until The End“ (nicht zu kitschig), dem melodischen, von Keys und Soli getragene „Hello“ (erinnert an alte EUROPE-Tage) und den mit etwas mehr Power aus den Boxen kommenden „Ain't The Place To Be” (JORN lässt grüßen) guten Stoff mit gediegener AOR-Schlagseite und Keyboard-Fundament. Mit „Farewell“ hat man an den Schluss einen etwas ungewöhnlichen, aber aufgrund der dezenten semiakustischen Instrumentalisierung und E-Harfe sowie melancholischer Folk-Atmosphäre richtig guten Song gestellt. Es ist den Jungs zu gönnen nach über 20-jähriger Wartezeit endlich IHR Album veröffentlicht zu haben. Allerdings haben wir schon lange nicht mehr Achtziger, die Welt hat sich weiter gedreht – dem kann das Album der Schweden nicht in Gänze folgen. Denn „World Of Anger“ hat nämlich neben gutklassigen Stücken auch Wiederholungen zu bieten. Trotzdem sollten Fans genannter Bands an ALICATE und ihrem neuem „altem“ Stoff durchaus gefallen finden.

World Of Anger


Cover - World Of Anger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:79 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ghost X-35

()

Sieben Mann machen Industrial Metal, davon zwei "Voll"-Sänger. Die Möglichkeiten einer so vielseitigen Besetzung sind groß, keine Frage. Doch das Sprichwort mit den vielen Köchen und dem Brei kommt nicht von ungefähr. Und ob es daher rührt dass zu viele beim Songwriting mitmischen oder ob einfach eine klare Marschrichtung fehlt: TORNAPART wollen wilden Industrialmetal machen der alles bedient: Mehrstimmige SHoutarien, elektronische Interludes, wütendes Riffing und Melodien, deutsche und englische Texte, voll instrumentale Passagen... das ist zu viel, das ist zu halbgar und das ist zu wenig nachvollziehbar. Solange die beiden Sänger etwas zu tun haben, entwickelt sich bei TORNAPART eine gehörige Agression und Dichte. Wenn sie schweigen floppt die Musik komplett: "X-35" klingt so banal und nach Heimorgel-Disco, dass die Ohren welken. Ohne die quickenden Keyboards wäre die Band besser bedient, mit mehr Schärfe und besseren Riffs gar fast gut hörbar. Mehr Druck in den Drums würde nicht schaden und Gastsänger sollte die Band verdammen: Der Hiphopper bei "Medusa" navigiert sich textlich so plump ins Aus dass ich versucht habe die Ironie in seinen Worten zu finden. Vergebens. Das nächste Mal bitte unbedingt mit mehr Ordnung und Schwerpunkten im Wirrwarr.

Ghost X-35


Cover - Ghost X-35 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 21:32 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD