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Infinite Titanic Immortal

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Es sind genau diese kleinen, feinen Momente, die man als Musik-Schreiberling am meisten schätzt: man bekommt von einem (noch) relativ unbekannten Label ein Digipak verabreicht, das ein (sehr gelungenes, da von dem bekannten Künstler Bogdan aus Serbien kreiertes) Fantasy-Coverartwork offenbart und auf dessen Rückseite zwei Herren in Kriegsbemalung und mit Fackel und Hammer bewaffnet posen. Die Erwartungshaltung ist eher bescheiden… bis man den Zündschlüssel der Musikanlage umdreht. A HILL TO DIE UPON aus Illinois, die von den beiden Brüdern Adam und Michael Cook gegründet wurden und nun als Quartett (von dem die meisten Mitglieder noch unter 20 Jahren alt sind!) die Welt noch unsicherer machen als zuvor, spielen eine superbe Mischung aus Black- und Death Metal, die zentnerschwere Eier aus Stahl hat. Granaten wie „Prometheus Rebound“, „Season Of The Starved Wolf“, „The Dark Road“ oder „Titanic Essence“ machen keine Gefangenen und bewegen sich locker auf dem Niveau von Referenzen wie BEHEMOTH (denen A HILL TO DIE UPON stilistisch und auch „gesanglich“ sehr nahe kommen) oder RUINS. Da dürfte es sicher auch niemanden stören, dass es die Jungs nicht gerade mit Satan, Deibel, Luzifer und Co. haben, sondern eher mit der anderen Fakultät. Neben den neuen Alben der erwähnten Killerbands ist „Infinite Titanic Immortal“ das bisherige Black/Death-Brett des Jahres. Saugeil!

Infinite Titanic Immortal


Cover - Infinite Titanic Immortal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:54 ()
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Goi, Rode, Goi!

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Die russischen Folk/Pagan Metaller ARKONA um Sängerin Maria „Masha“ Archipowa gehören seit ihrer Gründung im Jahr 2002 zu den Genre-Geheimtipps ihrer Heimat und haben bislang durchweg sehr hörenswerte, wenn auch vielleicht nicht essentielle Alben veröffentlicht. Mit „Goi, Rode, Goi!“ setzt die Band diese Tradition fort und liefert eine Scheibe ab, die zumindest in Sachen Spielzeit vollends ausgereizt wurde. Kein Wunder, befindet sich allein schon mit dem viertelstündigen „Na Moey Zemle“ ein Breitwandepos auf dem Album, das auch fraglos zu den Highlights zählt. Aber auch „V Tsepiakh Drevney Tainy“, „Kolo Navi“, „Pamiat“, die Bandhymne „Arkona“ oder das abschließende „Nebo Hmuroe, Tuchi Mrachniye“ gehen als starke Kompositionen durch, die zwar nicht gerade an Bombast und typisch russischen, folkloristischen Melodien geizen, dabei aber nicht zum Selbstzweck verkommen und der klassischen Metal-Instrumentierung trotzdem genügend Freiraum lassen. Auch die gute Masha macht am Mikro einen sehr guten Job und ist mit ihrem Wechsel aus kraftvollem, normalem Gesang und aggressiven Schreien alles andere als eine der unzähligen „Pseudo-Opern-Diven“ mit Heulgarantie. Einziger Kritikpunkt an diesem wirklich sehr guten Album ist eben die überlange Spielzeit, die das Konzept bis zum Erbrechen ausreizt und somit neben den erwähnten, starken Kompositionen einige Längen offenbart. Ein Intermezzo wie „Kupalets“ geht zumindest meiner Meinung nach eher als Füller denn als atmosphärische Aufwertung durch. Trotzdem sollten sich alle Folkies und Paganies (oder heißt das Paganinis?!), die ARKONA noch nicht kennen sollten und etwa Bands wie KORPIKLAANI, EQUILIBRIUM oder ENSIFERUM mögen, „Goi, Rode, Goi!“ mal einverleiben. Stark!

Goi, Rode, Goi!


Cover - Goi, Rode, Goi! Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 79:59 ()
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Start It Now

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Shit, was ist das denn?!? Pop-Punk ist ja eh schon eine üble Sache, aber so grottigen habe ich schon lange nicht mehr gehört. Übelst glattgebügelter und krampfhaft bemüht fröhlicher Sound seiert einem auf dem Debüt der Österreicher THIRTEEN DAYS durch die Ohren. Eine persönliche Note sucht man vergebens, alles ist auf US-amerikanischen, MTV-tauglichen Kommerz-Punk getrimmt. Das alleine tut schon echt richtig weh, aber dazu bieten die Songs wirklich überhaupt keine Höhepunkte, und fürchterlich lahm klingt das alles auch noch. Dieses Album wird wohl keinen müden Hund hinterm Ofen hervorlocken.

Start It Now


Cover - Start It Now Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:52 ()
Label:
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Ponygirl

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Was ein Mist! Es gibt einige Dinge im Leben, die will man doch nichtmal geschenkt. Wenn einem Mama den Dreck im Gesicht mit Spucke und fusseligem Tempo wegwischen wollte und sowas. Denn BIG BOY verschenken ihr neues Album fast (via www.paywithoutmoney.com), es tut also nicht im Geldbeutel weh. Das wars auf der Haben-Seite, denn die Schmerzen im Ohr und Hirn folgen unausweichlich: "Ponygirl" ist eine sich mühsam dahinquälende Dreiviertelstunde elektronischen Rotzrocks. Könnte anarchisch sein oder gar unterhaltsam sein, ist es aber beides nicht. Selbstverliebt wie MARYLIN MANSON hört man sich wohl am liebsten selbst und singt vor dem Spiegel oder unter der Dusche, anders lassen sich solche brutalen Fehlgriffe wie die Ballade "You Said" nicht erklären. Der Gesang klingt so dermaßen daneben, dass man die anderen Songs auf Ironie abklopfen möchte. Ich fand sie nicht. Sollte sich weitere Bissigkeit auf dem Album verstecken, tut sie das zu gekonnt hinter langweiligen Melodien, elektronischen Beats und teils derbe geprollt platten Texten zwischen Dicks und Cunts. Das schockt nicht und ist musikalisch verkorkst und laienhaft umgesetzt, einzig die Produktion von "Ponygirl" hat Dampf. Manchmal schrammelig mit Gitarren, mal elektronischere Parts, mal gewollt anstößig - alle Versuchen scheitern meist an der holprigen Umsetzung. Auch Trash (hier der ohne "h") muss gekonnt sein, sonst nervt er. So wie BIG BOY. Noch schlimmer aber wäre es, wenn "Ponygirl" nicht so übel gemeint ist wie es klingt. Eine Zukunft höre ich hier nicht mehr.

Ponygirl


Cover - Ponygirl Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:43 ()
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Nibelung

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Hin und wieder liest man in Bandbeschreibungen den Begriff „Trash Metal“, der jenen Stil umschreiben soll, den einst Bands wie METALLICA oder SLAYER auf den Weg brachten, der aber von Unkundigen gängiger Anglizismen dahingekleistert wird. Hin und wieder stößt man aber auf Ergüsse, auf die genau dieser unbewusste Verschreiber passt wie Popo auf Eimer. SIEGFRIED aus Österreich, die der Szene bereits seit gut zehn Jahren und zwei Alben das kollektive Fürchten lehren, sind mit einem neuen „Meisterwerk“ zurück und legen die Trash-Latte wieder unerreichbar hoch. Oder anders: was SLAYER für den Thrash sind, sind SIEGFRIED für die Variante ohne „h“. Legt man schon leicht bierbeschwipst auf einem Festivalcampingplatz oder in der „Metal-Disco“ notorisch Flaches wie J.B.O. auf den Plattenteller, lacht kein Schwein, wechselt man jedoch zu SIEGFRIED, ist die Stimmung auf dem Siedepunkt. Was Hauptsongwriter Daniel Bachmaier und Co. auf „Nibelung“ verbrechen, ist – auf gut Deutsch – so dermaßen schlecht, dass es schon wieder geil ist! Gleich drei Sänger(innen) dürfen sich hier wieder austoben, darunter die an sich echt gute, neue ELIS-Frontdame Sandra Schleret und Festival-Glückshase Bruder Cle. In Realsatiren wie „Die Eisenfaust (Alberich)“, „Brunhild“, „Sachsensturm“ oder „Die Götterdämmerung“ dürfen sie zu schwülstigsten Keyboard-Orgasmen grenzdebile Texte daherschmettern, die durchweg so unfreiwillig komisch sind, dass nach dem endgültigen „Genuss“ der Platte die Oberschenkel wund geklopft sind. Mal ernsthaft: würde man SIEGFRIED mal stecken, dass es auch sehr gelungene Metal-Opern gibt, die sowohl originell als auch musikalisch hochwertig sind (Namen wie SAVATAGE oder AVANTASIA sollten hier reichen…), und würden sie das einsehen, müsste man glatt auf eine Granate wie „Nibelung“ verzichten. Schon oft wurde diese alte deutsche Sage in Metallerkreisen verwurstet, jedoch noch niemals so witzig!

Nibelung


Cover - Nibelung Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:22 ()
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Hafnium

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Das Trio aus Pennsylvania mit dem etwas seltsamen Bandnamen existiert schon seit 2005 und kann auf ein komplettes Album und eine EP zurückblicken. Als Einflüsse nennt die Band etwa JUDAS PRIEST/HALFORD, QUEEN, SWEET oder Randy Rhoads, was als ungefährer Wegweiser nicht ganz verkehrt ist, den Stil der Jungs um Gitarrist und Sänger Mikhall Myers aber nur ungefähr eingrenzt. Abseits von allen Vergleichen spielt die Band astreinen, zwar wenig spektakulären, aber soliden Hardrock, der in sehr zugängliche, wenig ausladende Songs gegossen wurde. Mit „Money Tree“, dem balladesk beginnenden, sehr starken „Burnt“, dem stampfenden Titelsong oder dem riffigen „Fremd Gehirn Fressen“ (cooler Titel, dessen Text man jedoch kurioserweise nicht im Booklet findet) befinden sich einige sehr hörenswerte Stücke auf „Hafnium“, das allerdings etwas schwachbrüstig und trocken produziert wurde. Etwas mehr Volumen und Feuer hätte besonders den Gitarren nicht geschadet, jedoch kommt der leicht erhöhte, sehr sympathische Gesang von Bandchef Myers (der ein wenig an eine hardrockigere Variante von RUSH´s Geddy Lee erinnert) dadurch gut zur Geltung. Das Album ist also kein echtes Meisterwerk, weiß aber mit jedem Durchlauf mehr zu gefallen, auch wenn etwas mehr Eigenständigkeit sicher nicht verkehrt gewesen wäre. Trotzdem gelungen!

Hafnium


Cover - Hafnium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:6 ()
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Fubar /Sylvester Staline Split

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Gefangene werden auf dieser Split nicht gemacht, wer mit Grindcore nichts am Hut hat, braucht gar nicht weiterlesen. FUBAR machen den Anfang und hauen ein Dutzend heftig groovender Songs raus, die mit runtergestimmten Gitarren und besagtem Groove direkt punkten können, auch wenn sie in Sachen Klasse und Humor noch nicht ganz an Genre-Meister Marke ROMPEPROP reichen. Immerhin verstehen es FUBAR, die engen Grenzen des Genres voll auszunutzen und ihre Songs kurzweilig zu halten. Das gelingt SYLVESTER STALINE auch, die gleich 17 Songs beigeteuert haben und deutlich roher zu Werke gehen, auch wenn sich immer wieder coole Melodien einschleichen („I Don’t Pay To Fuck“) – allerdings ist der Gesang zu weit nach hinten gemischt und zudem auf Dauer eintönig-nervend, so dass SYLVESTER STALINE beim Hörvergnügen hinter FUBAR zurückbleiben, vom Vergleich mit ähnlichen gelagerten Kapellen wie BLOOD DUSTER ganz zu schweigen. Eine solide Split, mit der Genrefreunde was anfangen können.

Fubar /Sylvester Staline Split


Cover - Fubar /Sylvester Staline Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 29
Länge: 32:4 ()
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Drugs, Music & Sex

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Inwieweit sich SKARHEAD ernst nehmen, ist nie so wirklich klargeworden. Fakt ist, dass ihre erste EP genau wie das „Kings At Crime“-Album feinen NYHC bieten, der textlich allerdings immer schon merkwürdig unterwegs war. So auch beim neuen Werk, „Drugs, Music & Sex“, in dem Drogenkonsum, Schusswaffen und abwertendes Verhalten gegenüber Frauen glorifiziert, Straight Edge-Kids werden damit also eher weniger anfangen können. Dürfte SKARHEAD ziemlich wumpe sein. Die haben sich für die 13 Songs haufenweise illustre Gäste eingeladen, von Jamey Jasta (HATEBREED) bis Armand Majidi (SICK OF IT ALL) reicht die Liste. Wer sich vom lyrischen Korsett nicht ablenken lässt, wird mit einer prollig-ehrlichen Hardcore-Scheibe belohnt, die gut Druck macht und durch immer wieder eingestreute Rap-Parts aufgelockert wird; zudem finden sich auch immer wieder punkige Einspieler. Im Grunde ist „Drugs, Music & Sex“ eine Scheibe, die DEATH BEFORE DISHONOR nicht hätten besser machen können, auch wenn SKARHEAD der letzte Kick fehlt. Wer aber auf Bostoner oder New Yorker Bands steht, die mit Straight Edge nix am Hut haben, wird hier bestens bedient.

Drugs, Music & Sex


Cover - Drugs, Music & Sex Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 37:24 ()
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Destrophy

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Bruce Swink war mal bei STONE SOUR aktiv, was drolligerweise im Promozettel zum Victory Records-Debütalbum seiner neuen Band DESTROPHY unterschlagen wird, wo doch sonst mit so was immer geworben wird. Ganz Label-untypisch bedienen sich DESTROPHY im klassischen Heavy Metal und Hard Rock („The Way Of Your World“), erweitert um moderne Einflüsse und eine anständige Portion Härte. Die ist zwar nicht immer da (manche Songs sind schon arg poppig, wie „Why I Hate Goodbye“), aber lässt auch gestandene Metaller den Kauf der Scheibe rechtfertigen. Handwerklich macht den Musiker keiner mehr was vor, gerade wenn Shouter Ari sein volles Potential ausschöpft und sowohl im aggressiven Bereich wie auch bei den episch klingenden cleanen Sachen überzeugen kann. Dazu kommt ein gelungenes Songwriting, das den Wechsel zwischen harten, schnellen Nummern und ruhigen, epischen Rock-Songs schafft und somit eine sehr breit gefächerte Zielgruppe ansprechen dürfte. METALLICA- wie STONE SOUR-Fans gleichermaßen können in die Scheibe bedenkenlos reinhören, selbst aufgeschlossene OZZY-Freunde könnten hier glücklich werden.

Destrophy


Cover - Destrophy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:44 ()
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Not Part Of The Deal

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Hier kommt für alle, die noch auf ihn warten, der Beweis, dass das Rheinland in musikalischer Hinsicht nicht auf Karnevalsmucke reduziert werden sollte: THE BLACK SHEEP sind vier Mädels aus Köln und sie rocken, was das Zeug hält. Mit "Not Part Of The Deal" legt Band, die gerade als Support für SUNRISE AVENUE unterwegs war, ihr Debütalbum vor und präsentiert darauf eine bunte Mischung aus Rock-, Pop- und Punkelementen. Die Songs gehen alle ins Ohr, und einige, wie der leicht punkige Opener "You Can´t Push Me", geben ziemlich Gas. Das in der Strophe von der Machart (stampfender Rhythmus, etwas atemloser, getrieben wirkender Gesang) her ein klein wenig an OOMPH! erinnernde "My Answer" ist ein klasse Rocksong, der im Refrain in die Vollen geht, aber auch von Midtempo-Songs wie "Bring Us Back" bis zu Balladen wie "Nobody Knows" ist alles vertreten, was "Not Part Of The Deal" zu einem angenehm abwechslungsreichen Album macht. Ein kleiner Wehmutstropfen ist dagegen, dass das Album, so gelungen es an sich auch ist, nicht an die volle Breitseite heranreicht, die die Band ihrem Publikum bei Live-Auftritten zeigt. Auf "Not Part Of The Deal" sind THE BLACK SHEEP gut, aber live sind sie der Hammer, und das volle Rockpotential blieb irgendwie beim Aufnahme- und Produktionsprozess ein wenig auf der Strecke: die Gitarren krachen weniger, der Bass wummert dezenter, und auch die 1A-Rockröhre von Sängerin Charlotte Klauser wurde überraschend zurückhaltend abgemischt und wirkt dadurch viel zahmer. Das ist schade, auch wenn das Ergebnis dadurch sicherlich radiotauglicher ist- aber vielleicht gibt sich der Effekt ja beim zweiten Album...

Not Part Of The Deal


Cover - Not Part Of The Deal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 47:40 ()
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