Review:

Baustoff (Popmusik Für Rohrleger)

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Vorbei sind die Zeiten visionärer Bauarbeiterromantik, jetzt wird in die (nicht sehr schmutzigen) Hände gespuckt: Der

plakativ eindeutig zweideutige Titel ist Programm. Keine filigranen Bauarbeiterjobs werden mit Musik bedacht, es gibt

handfeste Musik, recht poppig dazu. Das Konzept des Albums in wenigen Worten: "Richtige" Songs, fast durchweg mit

Gastsängern bestückt, wechseln sich mit von mehr oder weniger originellen Sounds untermalten vorgelesenen Unfallmeldungen aus dem

Baustellenumfeld ab. Die PATENBRIGADE WOLFF ist weniger clubbig und weniger tüftlerisch, die "richtigen" Songs kommen ohne

Sprachsamples aus, thematisch sind sie ebenfalls nicht mehr alle in das wohl zu eng werdende Korsett aus DDR und Baustelle

gepackt. Ungezwungen aufgespielt klingt das beispielweise bei "Das Kraftfeld" und "My Mountain" gut, rammt sich aber bei

"Dreh Mir Die Zeit Zurück" gnadenlos und ungespitzt in vorhersehbaren Kitsch. Souverän ist dagegen der Titeltrack - Mit 80er

Minimal-Sounds spielend gelingt scheinbar mühelos das, woran sich viele der "Alten" heute die Zähne ausbeißen: Den

KRAFTWERK-Geist in dieses Jahrtausend zu holen. "Baustoff (Popmusik Für Rohrleger)" hört man seinen Übergangscharakter an,

mich würde nicht wundern wenn das nächste Album der beiden Bauarbeiter sich endgültig im eher entspannten und

massentauglichen Electro-Pop ansiedelt. Zu gönnen wäre ihnen der Erfolg allemal, keine Band bereichert die Electro-Szene

derzeit wie die PATENBRIGADE WOLFF, auch wenn dieses Album von einigen Highlights abgesehen etwas zu unausgegoren klingt. Aber wenn mir eine Sache richtig die Zehen hochrollt, dann das: Das Wort "einzigste" existiert

nicht, das gilt auch für PAINBASTARD Sänger Pitzinger. Man.

Baustoff (Popmusik Für Rohrleger)


Cover - Baustoff (Popmusik Für Rohrleger) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 57:38 ()
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The Never Ending Way Of ORWarriOR

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ORPHANED LAND hatten mich schon mit ihrem 2004er-Werk „Marbool“ so richtig vom Hocker gehauen. Die nachfolgende EP „Ararat“ verschlief ich dann wohl. Mit ihrem neuen Opus „The Never Ending Way Of ORWarriOR” aber lässt das israelisch-arabische Kollektiv einen so richtig schön in 2010 starten. Für das vierte Album haben sich ORPHANED LAND ja fast sechs Jahre Zeit gelassen (von Album Nummer zwei zu „Marbool“ waren es gar acht Jahre). Rausgekommen sind fast 80 Minuten Metal aus Nahost, eine Mischung aus Goth, Metal, Doom, Death, Rock; angereichert mit zahlreichen orientalischen Instrumenten und Melodiebögen. Dabei gelingt es der Band das Konzept (das Album gliedert sich grob in drei Teile) über die Verbundenheit und Probleme der drei monotheistischen Religionen überzeugend zu vermitteln – auf englisch, hebräisch, arabisch und zum Teil gesprochen - eingepackt in verdammt gut gemachten Metal und mit Ohrwurmmelodien. Schon der rhythmische Opener „Sapari“ zeigt dabei die radiotaugliche Seite, wunderbare orientalische weiblichen Vocals erinnern hier an „Temple Of Love“ (SISTERS OF MERCY) – in einer gerechteren Welt wäre das ein waschechter Hit. Das direkt folgende „From Brocken Vessels“ tickt da mit seine Death-Growls zu Beginn schon deutlich härter – wird im Verlauf aber mit den vielen Percussions und Folkparts fast schon zu einen Ethno-Hit. Der fast 15-minütige epische Doppelschlag „The Path“ bietet nahezu alles Facetten der ORPHANED LAND Klangwelt, das balladeske „New Jerusalem“ lädt zum Träumen und das abschließende „In Thy Never Ending Way (epilogue)“ greift mit schönen Gitarrensoli versehen den Albumstart wieder auf. Wobei man sich schwer tut einzelne Songs hervorzuheben, „The Never Ending Way Of ORWarriOR” wirkt vor allem als Ganzes - und melodisch eingängig, leicht progressiv sind die Kompositionen der Band alle; ORPHANED LAND können dabei die Spannung (fast) über die komplette Länge halten. Wer also „Marbool“ mochte kommt an „The Never Ending Way Of ORWarriOR” nicht vorbei – und wer ORPHANED LAND bisher nicht im Ohr hatte dem sei dieses Album zum intensiven antesten dringend ans Herz gelegt.

The Never Ending Way Of ORWarriOR


Cover - The Never Ending Way Of ORWarriOR Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 78:22 ()
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Isolation Songs

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Kollege Memme hat in seinem Review zum Vorgängerwerk „Guided By Fire“ bereits angedeutet, dass GHOST BRIGADE eindeutig „finnische“ Musik fabrizieren. Dieser Aussage kann ich mich nur anschließen, denn auch „Isolation Songs“ erinnert nicht selten an große Namen wie SENTENCED oder AMORPHIS, ohne jedoch allzu sehr in „HIMmlische“, kommerzielle, fast schon Pop-lastige Regionen vorzudringen. Einziges Manko dieser an sich gelungenen Scheibe ist das über weite Strecken eher langatmige, um nicht zu sagen langweilige, intensitätslose Songwriting, das nicht ansatzweise mit der hohen Düsterkunst solcher Bands wie den Landsmännern SWALLOW THE SUN oder auch den Schweden KATATONIA mithalten kann. Stücke wie „My Heart Is A Tomb“, „Lost In The Loop“ oder „Birth“ bestechen zwar durch Abwechselung und eine gewisse Atmosphäre, aber trotz der guten musikalischen Leistung will „Isolation Songs“ nach zig Durchläufen zumindest bei meiner Wenigkeit nicht so richtig zünden. Die von Memme zu Recht entdeckte „Professionalität in Unmengen, Groove inklusive“ ist nicht von der Hand zu weisen, trotzdem bleibt irgendwie ein fader Beigeschmack.

Isolation Songs


Cover - Isolation Songs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:46 ()
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Blood Revelations

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Auch wenn VETUS OBSCURUM, die mit diesem Werk ihre Debüt-EP vorlegen, auf den ersten Blick wie ein Newcomer aussehen, existiert diese Band theoretisch bereits seit 1995, wurde jedoch 1996 aufgelöst und 2008 wieder reformiert. Initiator der Band ist KROHM-Alleinunterhalter Numinas, der hier jedoch ein paar Mitstreiter um sich geschart hat. Zusammen mit Nihilist und Death (die jeweils für „Alpha Voice“ und „Omega Voice“, also unterschiedlichen „Gesang“, zuständig sind) lärmt sich der Mastermind, der noch bei unzähligen anderen Bands (unter Anderem ABAZAGORATH und FUNEBRARUM) aktiv ist/war, durch vier eiskalte Black Metal-Hymnen, die in Sachen Atmosphäre in etwa an die ersten IMMORTAL-Werke oder DARKTHRONE zu „Under A Funeral Moon“-Zeiten erinnern und recht flott und frostig ausgefallen sind. Insgesamt macht die Band dabei keinen üblen Job, bietet aber nichts, das man nicht schon an anderer Stelle intensiver, besser und vor allem böser vernommen hätte. Bis auf das gelungene, majestätische „The Omen From The East“ finden sich keine herausragenden Stücke auf „Blood Revelations“, so dass abzuwarten bleibt, wie sich die Band in der Zukunft entwickeln wird. So ist der Einstand der Seattler zwar kein Reinfall, aber auch nicht gerade essentiell.

Blood Revelations


Cover - Blood Revelations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 23:32 ()
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Catharsis

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Nach der Veröffentlichung des saustarken „Griefshire“-Werks stand die Zukunft der schweizerisch-liechtensteinischen Gothic-Band auf der Kippe, weil das Aushängeschild der Truppe, Sängerin Sabine Dünser, auf tragische Weise ums Leben kam. Aber anstatt aufzugeben haben sich die beiden verbliebenen Gründungsmitglieder Pete Streit und Tom Saxer auf die Suche nach einer Nachfolgerin gemacht und sind letztlich mit Sandra Schleret, die auch bei DREAMS OF SANITY und den ultraschlechten SIEGFRIED das Mikro schwingt, fündig geworden. Und die Dame macht auf ihrem ELIS-Einstand „Catharsis“ eine wirklich gute Figur und weiß sich deutlich besser zu verkaufen als zumindest bei den Nibelungen-Trashern. Zwar gefällt mir ganz persönlich der etwas „piepsigere“, aber auch charismatischere Gesang Sabine Dünsers rückwirkend etwas besser, aber ein derartiger, echter Vergleich scheidet hier aus verständlichen Gründen aus. Ansonsten besinnen sich ELIS erneut auf das, was sie auch zuletzt am besten konnten: (nicht immer ganz unkitschige) Goten-Romantik paart sich sehr geschickt mit für das Genre recht harten Riffs und einem metallischen Grundfundament, inklusive der immer wieder präsenten Death-Growls, was jedoch im Zusammenspiel sehr gut funktioniert und eingängige Stücke wie „Twinkling Shadows“, das von END OF GREEN´s Michelle Darkness unterstützte „Warrior´s Tale“, „Des Lebens Traum“, das Jennifer Rush-Cover „I Come Undone“ (sehr gelungen!) oder „Morning Star“ hervorbringt. Das Songwriting mag auf „Griefshire“ einen Tick treffsicherer gewesen sein (eine Hymne wie „Die Stadt“ oder eine Gänsehautballade wie „How Long“ blieb leider außen vor), aber auch „Catharsis“ geht als sehr gute Scheibe durch, die ELIS zusammen mit den ähnlich gestrickten DAWN OF DESTINY einmal mehr zu einer Referenzband des Genres macht.

Catharsis


Cover - Catharsis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:58 ()
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Symmetry Of Delirium

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MURDER THERPAPY sind jung, italienisch und haben Bock auf Death Metal. Die gute alte Spielweise davon, nicht die unter dem unsäglichen Deathcore-Label laufenden Beatdown-Bree-Bree-Bree-Variante. „Symmetry Of Delirium“ überascht und begeistert mit neun brutalen, technisch anspruchsvollen Songs, die gerade Fans der US-Schule für sich gewinnen werde. Die seligen DEFACED CREATION können als Vergleich herangezogen werden, auch wenn der MURDER THERAPY-Drummer eine eigenwilligere Spielweise hat und die Texte im feinsten Italo-Englisch besser nicht ein zweites Mal gelesen werden sollten. Aber wumpe, denn im Endergebnis kann die Scheibe mit variablen Songs überzeugen und bleibt in punkto Brutalität durchweg auf hohem Niveau. Kurzum, wer eine richtig gute Death Metal-Scheibe sucht, ist mit „Symmetry Of Delirium“ bestens bedient.

Symmetry Of Delirium


Cover - Symmetry Of Delirium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:23 ()
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Everything You Know

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WISDOM IN CHAINS hatten mit „Class War” eine anständige Platte rausgebracht und sich danach Live ordentlich den Arsch aufgerissen. Zwischendurch noch ein paar Splits eingespielt und fertig ist der gute Ruf. Den wollen die Herren mit ihrem neuen Album „Everything You Know“ untermauern. Dabei stellt sich die Frage, ob weniger hier nicht mehr gewesen wäre, hat die Scheibe doch gleich 20 Songs zu bieten, die sich aber zu wenig unterscheiden und so Ermüdungserscheinungen aufkommen lassen können. Klar, im Grunde macht jeder Song Spaß, so wie BLOOD FOR BLOOD auch Spaß machen, aber WISDOM IN CHAINS fehlt zum einen die Asi-Aggro-Attitüde der Bostoner und zum anderen wirkliche Hits. Songs wie das mit Gangshouts gespickte „Bully“ sind zwar gelungen, aber eben nur gut und nicht sehr gut. Zudem ähneln sich viele Sachen auf „Everything You Know“, was die guten Songs etwas untergehen lässt. Aber als Vorbereitung auf die nächste WISDOM IN CHAINS-Show reicht die Scheibe allemal und Live ist die Chose eh eine sichere Sache. Prolliger, dabei sympathischer, New York Hardcore mit flotten Songs geht eben immer.

Everything You Know


Cover - Everything You Know Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 20
Länge: 51:0 ()
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Split

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KODIAK haben mit ihrem (bei Denovali Records kostenlos zu bekommendem) Debütalbum gezeigt, dass sie in Sachen Drone einiges zu sagen haben. Wenig überraschend also, dass NADJA, das kanadische Duo, sich die Jungs für eine Split herangeholt hat, stilistisch passt das genauso wie vom Qualitätslevel. KODIAK gehen es in ihrem Beitrag langsam an, bis sich ihr Song wirklich entfaltet, vergeht einige Zeit – nicht wirklich überraschend. Wenn aber erst die schweren Riffs einsetzen und sowohl Gitarre als auch Bass aktiviert werden, nehmen KODIAK den Hörer ganz für sich ein und mit auf eine fast schon meditative Reise. SUNN o)) könnten es kaum besser machen. NADJA verlegen sich auf eine andere Art des Drone, hart gesagt passiert in ihrem Split-Beitrag wenig bis gar nichts. Und trotzdem ist der minimalistische Sound faszinierend, sofern sich der Hörer auf ihn einlassen kann. Ein Faible für Meditation kann nicht schaden, dann wird dieser Song aber zu einer echten Erfahrung. Im direkten Vergleich mit dem Beitrag von KODIAK zieht er aber den Kürzeren, aber ist Leiden auf hohem Niveau.

Split


Cover - Split Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 41:26 ()
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Black´n´Roll

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Hinter dieser auf den ersten Blick völlig unscheinbaren Truppe aus unserem Nachbarland Polen verbirgt sich kein blutiger Newcomer, sondern in gewissem Sinn eine „Allstar-Band“. Zu den Bandmitgliedern gehören DIMMU BORGIR- und VESANIA-Drummer Darek „Daray“ Brzozowski (der auch bei VADER in Lohn und Brot stand), BEHEMOTH- und VESANIA-Bassist Tomasz „Orion“ Wróblewski sowie ROOTWATER-Sänger Maciej Taff, der auch bei BLACK RIVER das Mikro übernommen hat und geilomatig vor sich hin röhrt. Laut eigener Aussage ist bei dieser Band all das erlaubt, was bei den Stammbands nicht gerade Ouzo ist. Hier gibt es weder symphonischen Black Metal noch infernalischen Death Metal zu hören, sondern düsteren, dreckigen Rock´n´Roll mit mächtigen Eiern. Die Beschreibung „Black´n´Roll“ führt eventuell etwas in die Irre, denn die Jungs klingen nicht wie jüngere SATYRICON oder DARKTHRONE, sondern eher wie eine ultrarotzige, abgefuckte Variante von ROSE TATTOO. Oder stellt Euch VOLBEAT vor, wenn diese nur einen Fitzel authentisch wären und keine gelackten Haargel-Vertreter ohne Straßenköter-Charme. BLACK RIVER bestehen nicht nur aus talentierten Musikern, sondern können sogar geile Songs schreiben: „Barf Bag“, „Isabel“ (Hit!), der Titelsong (Hit!), das leicht abgeänderte ROLLING STONES-Cover „Jumping Queeny Flash“, „Too Far Away“ (schon wieder Hit!) oder „Loaded Weapon“ gehen nach kurzer Warmlaufphase direkt ins Blut und verharren dort eine ganze Weile. Und fast jeder Song ist ein Volltreffer; lediglich das etwas zu sehr von DANZIG´s „Mother“ abgeschielte „Morphine“ trübt den erstklassigen Gesamteindruck etwas. Nichtsdestotrotz ist „Black´n´Roll“ ein sehr starkes Debüt (für das es leider noch keinen Deutschland-Deal gibt) einer Band, von der man hoffentlich noch Einiges hören wird. Und vergesst diese dänischen Lackaffen endlich…

Black´n´Roll


Cover - Black´n´Roll Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:26 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

I

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Mit dieser Platte „I“ von AZAZEL BLIND tue ich mich ehrlich gesagt schon etwas schwer. Dies liegt nicht nur an diesem etwas seltsamen Namen und dem eher, na sagen wir mal - hüstel - bescheidenen Coverartwork. Nein, es sind vielmehr die manchmal sehr seltsamen „Sounds“ bzw. Songstrukturen, die bisweilen so garnicht zusammenpassen wollen. Genauso geht es mir mit den zugegeben schon recht lyrischen aber doch auch pathetischen sowie morbiden Texten. Absolut positiv ist bei AZAZEL BLIND dahingegen zu werten, dass man sich bei diesem Underdog-Erstlingswerk ganz sicher nicht bei anderen Bands bedient und schon recht eigenständig oder sagen besser mal sehr, sehr gewöhnungsbedürftig klingt. Aber dies muß nicht gleichzeitig auch gut und überzeugend bedeuten.

Vielleicht besser verständlich aus Sicht der Band ist die eigene Aussage, was dieses deutsche Trio-Formation Rob (Vocals, Gitarre), Tom (Vocals) und Olli (Bass) mit ihrem Demowerk „I“ ausdrücken wollten. Man versteht die Musik sehr ambitioniert als eine Bestandsaufnahme oder Reflektion der inneren und äußeren Welt, in der wir alle leben. Diese Impressionen sollten musikalisch auf der CD ausgedrückt werden, um Dinge (besser) zu verarbeiten, ihnen ein Gesicht zu geben und somit den Schrecken und den Schmerz zu nehmen. Soweit so gut, starker Tobak, dass die Jungs diese Art Selbsttherapie für sich geschafft haben dürfte klar sein aber ob sich so vielen Zuhörern dieser Kosmos auch so erschließt, da habe ich schon größere Zweifel.

Es gibt aber trotzdem viele interessante Ansätze auf diesem Werk gleich der intromäßige Opener „Where?“ startet mit sanfter Neo Progrock Gitarre, dann spacige Keyboards dazu es kommt ein wavig geprägter Gesang mit der Textzeile „Wohin ist Gott?“ die aggressiv-böse Antwort kommt prompt mit verzerrt gegrowlt „Gott ist tot“, im Hintergrund sind Glockenspielsounds zu hören, na ja ein paar Wiederholungen zuviel und passieren tut wenig. „Menschenleer" ist so ne Art RAMMSTEIN meets APOKALYPTISCHE REITER light aber mit typischen R-Gesang sowie geschriehenem Würgesang aber kommt mir zu Böse aufgesetzt daher, dann dazwischen wieder klare Vocals. „The Vision“ ist sehr ruhig, sphärisch, oft werden die Textezeilen wiederholt dann kommt „Mirror Of Our Time“ mit diesem gekotzten Growlgesang, irgendwie auch psychedelisch aber noch schräger mit sägenden Gitarrenriffs aber leider auch Plastikschlagzeug-Drumming. „Channel Of Hate“ hat was von einem Soundtrack ist sehr ruhig mit der Akustischen daher immer wieder bestimmt Motive wiederholend. Auch „Dies Mortalis“ kommt mit verzerrtem Sprechgesang daher, diffuse Geräusche, viel akustische Gitarre und Texten wie diesem hier „Finster treibt ein Sturm die Welt / setzt schwarz in alle Ecken / wimmernd spielt der Wind sein Lied / und singt den letzten Reim der noch verblieb“, für Fans der schwarzen Seite sicher ein gefundenes Fressen mir ist die ganze Art der Musik leider zu morbide und depressiv. „7 Little Demons“ ist dann wieder was ganz Spezielles mit wabernden Gesängen, wenig Tempo, Geräuschen, Bongoklängen die eine gewisse Mystik ausstrahlen, Klaviergeklimper Marke Bontempi und das alles in so ner Art Tretmühle bzw. Endlosschleife – so endet die Scheibe.

Klingt manchmal etwas wirr, was ich da schreibe, genauso geht es mir mit dieser Musik. Das Songwriting ist insgesamt einfach zu fragmenthaft, es gibt nur wenig Fluss und hängenbleibende Melodien sind eher rar. Wenn die Musik und auch der Textausschnitt von AZAZEL BLIND jetzt trotzdem neugierig gemacht haben, sollte mal auf der MySpace Seite vorbeisurfen, da kann man u.a auch die Lyrics nachlesen.

I


Cover - I Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 29:46 ()
Label:
Vertrieb:

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