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Efter Oss Syndafloden

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Schön alles auf Schwedisch singen, wie es in der Crust-Szene zum guten Ton gehört, so was spricht gleich für ein Album. Und siehe da, „Efter Oss Syndafloden” (Nach uns die Sintflut) ist die erwartet rohe, heftige Scheibe. YERSINIA scheren sich einen Dreck um Trends und hämmern in gut 40 Minuten elf heftige Nummern durch die Anlage, die durchweg im Uptempo unterwegs sind und gelungene Moshparts am laufenden Meter bieten. In die ganz fiese Crust-Ecke gehen die Schweden zwar nicht, dafür finden sich zu viele Hardcore-Referenzen, aber Aggression, Wut und Testosteron schwitzen sie zu jeder Sekunde aus, was „Efter Oss Syndafloden“ zu einer guten, brachialen Scheibe macht. Wer nicht zu viel Abwechslung erwartet und einfach mal eine amtliche Ladung musikalischer Wut braucht, wird hier bestens bedient.

Efter Oss Syndafloden


Cover - Efter Oss Syndafloden Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:38 ()
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Unconditional Absolution

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Nicht alles, was derzeit unter Lobeshymnen verschütt geht, erschließt sich meiner einer. Das fängt mit den unsäglich kosmisch vollgebluteten Krautrockern aus Holland an, und macht vor chronisch überbewerteten Bands wie Vanderbuyst nicht Halt. Jaja, organischer Sound, super Songs, schnarch und gähn. Und auch der old-schoolige, wahre Metal wird von der „Ich lobe alles über den grünen Klee“-Welle nicht verschont. Nun gibt es aber Ausnahmen, die alles das haben, was die Begeisterungsbesoffenen Chronisten anderen Allerweltskapellen zuschreiben. Als da beispielweise wären: Herzblut, Authentizität, Feeling, Seele, gute Songs, Freiheit von aufgesetzter Innovation, Heavyness, Härte und und und und. Eine (und vielleicht die beste) dieser Bands ist METAL INQUSITOR aus Koblenz. Es ist schlichtweg unglaublich, wie es die Metall-Aufspürer schaffen, in mir ein Gefühl zu erwecken, dass an die seligen Anfänge erinnert, als „Stallions of the Highway“, „Phantom of the Opera“ oder „Better by You, Better Than Me” Gänsehautmomente in Reinkultur erschafften. Hier könnte jetzt viel mehr stehen von erdigem, organischem Sound, mitreißenden Melodien, mordenden Killertracks, schreddernden Gitarren, geilem HWoBHM-Feeling, echten Hits, voll dem Super-Kult. Eins aber ist absoluter Fakt: Das hier ist Heavy Metal. So, wie er sein muss. Alles Hammer, kein Ausfall!


Ach: Auch Hämmer kommen in die kommerzielle Verwertung: Es gibt verschiedene Versionen wie die reguläre LP-Version (schwarzes Vinyl), die „Ultimate Edition“ (rotes Vinyl, exklusiver Patch). Ein anderer exklusiver Aufnäher liegt der „Ultimate CD-Edition“ bei und eine stinknormale CD erscheint natürlich auch. Mehr Info: www.hellionrecords.de.

Unconditional Absolution


Cover - Unconditional Absolution Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 60:13 ()
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This Is Not A Warning

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Nach einer EP im letzten Jahr haben INHUMAN aus dem hessischen Dreieich soeben ihr Debüt-Album vorgelegt. Hier bieten sie 11 Songs lang melodischen, äußerst eingängigen Modern Rock nach amerikanischem Vorbild, der sich mal mehr in Richtung Alternative, mal mehr in Richtung Poppunk bewegt und auch vor Disco-Beats nicht zurückschreckt. Die Songs selbst sind eigentlich gut gemacht und mit viel Energie gespielt. Aber auf Dauer klingt alles etwas beliebig, und so etwas wie eine persönliche Note fehlt komplett. Zudem kommt der Sound ziemlich glatt daher, so dass ich hier wirkliche Ecken und Kanten vermisse. Wer auf straighten, leicht konsumierbaren College-Rock-Sound steht, dürfte Gefallen an „This Is Not A Warning“ finden. Mir selbst ist die Scheibe aber zu poppig, zu fröhlich und ehrlich gesagt auch einfach zu langweilig.

This Is Not A Warning


Cover - This Is Not A Warning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:39 ()
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Nighttrain

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NIGHTTRAIN aus Wernau (Ba-Wü) besten erst seit 2008 und sind auch altermäßig noch eine recht junge Formation, um so erstaunlicher, dass man sich stilistisch ganz grob eher auf der Old School Scheine bewegt. Der eher etwas platte Bandnahme zeugt nicht gerade von Kreativität, die Musik dafür um so mehr, könnte man annehmen hier würde wild drauf losgeprügelt, weit gefehlt, dieses fünf Herren haben schon beachtliches zu bieten.

Nach einem gesprochen-akustisch Intro folgt zum Einstand das schön treibende „Road To Nowhere“ mit schönen an JUDAS PRIEST zu besten Tagen angelegten Gitarrensounds. Zwischendurch schöne Soli, ein Tempobreak gelungener Refrain, der Sänger kann sowohl derbe-gröhlig aggressiv als auch durchaus „normal“ ins Mikro shouten, die Schlagzeugspuren kommen noch etwas holprig daher. Der Gitarrist hat ein sicheres Händchen für schön fliesende Soli, sehr luftig aber nicht zu nervig mit Griffbrettorgasmen, cool. Auch bei „Nighttrain“ ist gelungen, abwechslungsreiches Riffing mit schönen Arrangements, nicht nur stur drauf losgemetalt, da hat sich jemand sehr viel Mühe beim Songwriting gegeben. Der anfängliche Kotzgesang bei „Heal my Wounds“ is nicht so meins, der Track wird aber besser mit hart-explodierenden Gitarrenwänden, zahlreichen Breaks, sehr aggressiv dann etwas doomig aber auch mit gelungener Hookline als Gegensatz zu den harten Parts, paßt doch gut zusammen. Auch das etwas zurückgenommene „Bahnshee“ mit eher getragener Stimmung kommt durch den gekonnten Wechsel mit den krachenden Gitarren sowie dem hymnischen Refrain sehr gut rüber, keine Klischeeballade. „Fire in the Sky“ ist ebenfalls so ein typischer NIGHTRAIN-Zwitter dunkle, runtergestimmte alternative Gitarren, treffen auf eher helle Parts wie sonst in Hardrockkreisen üblich, der kehlige dunkle Gesang duelliert sich mit eingängigen sowie leicht schrägen Backingvocals. Immer wieder werden Tempo und Richtung variiert, unterschiedliche Stimmungen transportiert.

„Mortal“ ist dann beinahe schon etwas progressiv ausgefallen holen einen zunächst derbe Growls zurück ins Hier, der rumpelige Drumsound fällt sofort auf, aber ansonsten fette Riffs und der kehlig etwas böse daherkommende Gesang windet sich zu einem eher catchy Refrain mit gelungenen Chören, dann ein Break die Vocals werden flüsternd. Ein kleiner Hit dürfte der krachig-griffige Partymetalsong „Piece Of Mind“ sein, ein Mischung aus eingängigem sowie gut nach vorne abgehendem Metal und immer wieder diese fast schon spacigen Gitarrensoli.

Den beiden Saitenhexern gebührt insgesamt ein Sonderlob für ihren Einfallsreichtum und die Spielfreude („Borderline“), die dieses Album recht unterhaltsam machen und bestens über alles Titel tragen. Da vergisst man die gerade noch so als mittelmäßige Demoqualität zu bezeichnenden Gesamtsound ganz schnell, die Musik ist echt sehr gut bis gut gemacht, der Gesang ist sicherlich noch deutlich verbesserbar aber dass Gebotene hat viel Substanz und vor allem Inhalte. Daher sollte diese Nachtzug durchaus weiter dampfend seine Fahrt beibehalten und mit voller Power so weitermachen. Metal mit Leidenschaft und Hirn dafür stehen NIGHTTRAIN.

Nighttrain


Cover - Nighttrain Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:52 ()
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Beethoven's Last Night (Re-Release)

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Es soll ja tatsächlich noch relativ viele Leute geben, die das TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA (TSO) immer noch nicht kennen. Dahinter verbergen im wesentlichen die Macher der Rockformation SAVATAGE um ihre beiden Masterminds Gitarrist Paul O’Neil sowie Keyboarder und Sänger Jon Oliva. Unter deren Federführung hat sich dieses Projekt seit 1996 stetig wachsend zu einem der erfolgreichsten Liveacts in den Staaten entwickelt. Mit einem Mix aus ein wenig Progressive Rock, viel Bombast Orchestersounds sowie Musical und Theaterelementen verdienen die beiden inzwischen mehr Kohle als mit ihrer ursprünglichen Band, die daher mittlerweile auf Eis gelegt wurde.

TSO stehen für einen besonderen Sound für alle Rockfans, Opernfreunde, Broadway- und Klassikliebhaber oder auch nur für jemanden, der sich einfach von einer bestimmten Geschichte mit pompöser Musik begeistern lässt.
Die Anfänge und wesentlichen Inhalte sind die bekannten Weihnachts-CD’s, bei denen man mehr oder weniger bekannte Lieder aus kirchliche Traditionen in einen deutlich rockigeren Kontext mit eigener Interpretation gesetzt sowie auch gekonnt mit eigener Songs verbunden hat und damit in den USA tatsächlich die ganz großen Stadien füllt.

Ab dem kommenden März 2011 kommt dieses Ensemble jetzt zum ersten mal mit einer großen Bühnenproduktion für eine kleine Tour nach Europa. Um dieses Ereignis nochmals gebührend zu flankieren wird "Beethoven's Last Night" aus 2000 nochmals neu aufgelegt. Das Album kommt dabei mit einem neuen (aber auch zugegeben etwas grenzwertigem Coverartwork) und einem opulenten klasse 44-seitigem Booklet mit der kompletten Geschichte sowie in einem schickem Digipack in die Läden.

Unter dem Begriff „Klassik meets Rock“ gab es zuletzt sehr viele Projekt aber TSO machen dies einfach schon sehr, sehr lange und hätten auch bei uns endlich mal den großen Durchbruch verdient. Neben fast der gesamten SAVATAGE-Mannschaft habe sich auf dieser CD zig tolle Instrumentalisten. Chöre sowie prägnante Leadstimmen zusammengefunden, um dieses Mal eine Geschichte jenseits der zunächst nur bekannten Weihnachtsebene zu vertonen. Es geht dabei um den genialen Komponisten Ludwig van Beethoven, der in einer Frühlingsnacht 1827 in Wien während einem Gewittersturm erschöpft über seinem Klavier zusammengebrochen ist. Vor ihm liegt das ziemlich vollendete Manuskript der 10. Symphonie, seinem wohl größten Werk. Es ist Mitternacht und der Teufel alias Mephisto (Jon Oliva) erscheint und fordert die Seele des Komponisten ein. Die Aussicht auf ewige Verdammnis entsetzt Beethoven, aber der Teufel macht ihm ein verlockendes Angebot, ihn doch noch verschonen …

Somit gibt es sehr viele emotionelle Parts, Duette, akzentuiertes Klavierspiel, verbunden mit viel akustischen Elementen und tollen Vocalparts mit hymnischen Chorgesängen und dann immer wieder dies neue arrangierten bekannten Klassikparts aus Liedern die jeder kennt wie mächtige Overtüren, "Freude schöne Götterfunken", „Für Elise“ oder auch der „5’ten Symphonie“. Aber auch Sachen von Mozart („Requiem“) oder Rimski-Korsakow („Hummelflug“) wurden bestens miteingearbeitet. Das alles zusammen ist in einen wunderbar rockigen Gewand neu und frisch arrangiert spiegelt sich in allen 22 Songs bestens wieder. Die dramatische Geschichte wird getragen von den spitzenmäßigen Gastsängern und so ist „Beethovens Last Night“ bestens aufgearbeitete Klassik mit rockigem Ambiente und nicht umgekehrt, wie bei so viel halbgaren anderen Projekten. Viel besser kann man so was eigentlich nicht machen - wer auf die SAVATAGE Rockoperklassiker wie „Streets“ oder „Dead Winter Dead“ abfährt, wird hier sicher ebenfalls begeistert sein.

Auf die kommenden Liveauftritte und die optische Umsetzung des TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA darf man daher einigermaßen gespannt sein.

Beethoven's Last Night (Re-Release)


Cover - Beethoven's Last Night (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 22
Länge: 73:7 ()
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Opus Eponymous

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Wenn man dieser Tage den Begriff „Occult Rock“ hört, denkt man vornehmlich an die grandiosen THE DEVILS BLOOD, die mit ihrem 70er-Sound in Kombination mit satanistischen Inhalten inzwischen eine völlig eigene Nische besetzt haben. Nun kommt aus Schweden eine noch geheimnisvollere Band namens GHOST, deren Mitglieder ihre Namen erst gar nicht preisgeben, auch keine Abkürzungen oder Pseudonyme benutzen und deren Frontmann ein „inverses“ Papstkostüm trägt, das durch eine Totenmaskierung ergänzt wird. All das könnte man noch als Mummenschanz abtun, aber genau wie ihre holländischen Geistesgenossen meinen es GHOST definitiv ernst, denn die Musik ist durch und durch überragend und voll von bösartigen Gänsehautmomenten, von denen Legionen ultraböser Black Metaller nur träumen können. Stilistisch irgendwo zwischen 70er-Krautrock, melodischer Progressivität und einem gewaltigen Schuss KING DIAMOND/MERCYFUL FATE (speziell Gitarrensound und Gesang) angesiedelt, ist das Debüt der Truppe, „Opus Eponymous“, ein Beschwörungsritual von unglaublicher Klasse geworden, das sogar fast an die göttlichen MERCYFUL FATE-Frühwerke heranreicht. Keine Ahnung, woher diese erst seit 2008 existierende Band (also schon vor dem Erfolg von THE DEVIL´S BLOOD gegründet) kommt, aber was man hier zu hören bekommt, ist – vorausgesetzt, man mag warme, keinesfalls sehr harte Retroklänge – schlichtweg atemberaubend. „Opus Eponymous“ macht einfach süchtig, die Gitarrenmelodien sind saugeil, und mit den beiden Hymnen „Ritual“ und „Stand By Him“ hat man zwei der besten Songs seit Jahren aufgenommen, die einem nicht mehr aus dem Kopf gehen. Neben VANDERBUYST haben GHOST hier das Debüt des Jahres abgeliefert!

Opus Eponymous


Cover - Opus Eponymous Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:48 ()
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Till Death Defeats Us

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Oh Gott, eine schwarze CD mit unlesbarem Bandlogo! Hoffentlich doch kein Death Metal
Einheitsbrei auf Drop A mit Doublebass-Dauerabo?
Nein, wirklich nicht. LEGION OF GOMORRA spielen auf ihrem Debüt-Album „Till Death Defeats Us“ zwar soliden Death Metal, dieser ist aber immer wieder von melodischen Elementen und
Akzentuierungen durchzogen. Die Band hat hier ihren Stil gefunden, ein Stil der zwar nicht
gerade revolutionär klingt, keineswegs aber langweilig oder schlecht ist. Beispielsweise findet
sich bei „Wail Of The Forgotten“ zwischen der harten Stimme von Sänger und Gitarrist Stefan
Wieker nebst einer kurzen Akustik-Passage ein fettes Gitarrensolo welches kurz nach dem
letzten Ton wieder vom donnernden Schlagzeug abgelöst wird. Solche Härtewechsel finden sich
bei diversen Titeln der CD, meistens ist es die Gitarre die Melodic Elemente oder einzelne Riffs
zwischen die zeitweise leider etwas ausgelutscht wirkenden Mainparts wirft. Hier hat man
leider das Gefühl alles irgendwie schon einmal gehört zu haben – trotzdem gibt es gute, neue
Ansätze. „Auf die Freiheit“ haut beispielsweise eine echt gut gewählte Sammlung an Riffs
durch die Gegend und bleibt gerade in Kombination mit den ausnahmsweise mal deutschen
Vocals (mehr davon!) gut im Ohr – mein Highlight der CD. Vermutlich ist der erwähnte
Stilwechsel in den meisten Songs nichts für die die Geknüppel erwarten, dafür macht es die
Nummern angenehm abwechslungsreich. Das heißt allerdings nicht das man nicht auch die
Mähne schütteln dürfte! „Operation Gomorrha“ prescht mit brachialem Tempo vorwärts, „Till
Death Defeats Us“ schreit förmlich nach einem Moshpit und „Loss Of Humanity“ macht böse
Sachen mit dem Schlagzeug – solche Titel werden auch die härtere Fraktion voll auf Ihre
Kosten bringen, trotzdem schlagen auch diese Nummern zwischen drin mal kurz ruhigere Töne
an.
Die Jungs von LEGION OF GOMORRA haben es jedenfalls verdient das ihr sie mit einem
Konzertbesuch und/oder CD-Kauf unterstützt. Das Album macht nämlich Spaß, auch wenn es
teilweise noch nicht ganz erwachsen wirkt – das sei ihnen bei der ersten CD aber wirklich
verziehen. Auf jeden Fall mal rein hören!

Till Death Defeats Us


Cover - Till Death Defeats Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:45 ()
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Lucky Me

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KILLING THE DREAM fangen “Lucky Me” wie gewohnt an, angepisst-wütend und gnadenlos geht „Blame The Architects“ los und vereint die Trademark-Stimme von Shouter Eli mit den kraftvollen Gitarren und einem auf den Punkt kommenden Songwriting. Aber Stop! Was ist das? Nach gut einer Minute wird das Tempo rausgenommen und in KILLING THE DREAM-untypisch ruhige Gefilde umgeschwenkt. Auch wenn es zum Ende hin wieder voll auf die Fresse gibt, bleibt ein merkwürdiges Gefühl zurück. Will die Band auf Krampf anders klingen als auf „Fractures“? Oder ist der Opener nur ein Experiment, eine einmalige Sache? Mitnichten. In den sieben Songs finden sich viele ruhige Parts, die so nicht mit KILLING THE DREAM in Verbindung gebracht werden würden. Handwerklich können die Herren dabei nicht komplett überzeugen, was weniger an den guten Melodien liegt, sondern primär am viel zu fragilen klaren Gesang, bei dem nicht klar ist, ob Eli hier experimentiert oder ob es sich um einen (oder mehrere?) Gastsänger handelt. Wie auch immer, so wirklich passt das noch nicht zusammen, für eine Deathwish-Band ist das sogar erschreckend schwach. „Lucky Me“ kann sich nicht vollständig berappeln im Laufe der gut 20 Minuten, denn für Experimente ist die Scheibe einfach zu kurz. Der Fan erwartet sieben Vollgas-Songs und 20 Minuten gnadenlos heftigen Hardcore, aber keine in zehn Minuten ruhige Parts und zehn Minuten Aggression geteilte Scheibe, zumal in Songs, die nicht immer wie aus einem Guss erscheinen. Für Experimente hätten sich die Amis mehr Zeit nehmen sollen, so wirkt das Ergebnis unausgegoren. Melodische Parts wie „Hell Can Wait“ und die markanten Screams können nicht darüber hinweg trösten, das KILLING THE DREAM eine unfertig wirkende Leistung abgeliefert haben.

Lucky Me


Cover - Lucky Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 19:5 ()
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Asgards Fall

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Mir will bis zum heutigen Tag nicht in den Schädel, warum gewisse Veröffentlichungen als „EP“ oder „MCD“ deklariert werden, wenn sie doch nur (wenn überhaupt!) wenige Euros günstiger sind als Alben. Aber egal… im Fall von HELHEIMs neuem Scheibchen „Asgards Fall“ dürfte sich die Anschaffung, zumindest für die Fans der Band, einmal mehr lohnen, denn diese EP bietet tatsächlich richtig cooles Material, das nicht nur rein qualitativ überzeugt, sondern es sogar auf Albumlänge bringt. Und um ehrlich zu sein, überzeugt mich „Asgards Fall“ mehr als die letzten beiden Alben der Band, „Kaoskult“ und „The Journeys And The Experiences Of Death“. Neben dem erstklassigen, zweiteiligen, epischen Titelsong (mit Gunnar Emmerhoff von EMMERHOFF & THE MELANCHOLY BABIES am Mikro) gibt es mit „Dualitet Og Ulver“ (mit Horst von TAAKE am Mikro) einen ebenso überzeugenden Vorgeschmack auf´s nächste Album der Bergener sowie eine Neuaufnahme des Songs „Jernskogen“ vom Album „Blod Og Ild“. Außerdem hat sich mit Trine Mjanger eine Bläserin des französischen Horns (Ui!) auf die EP verirrt, die speziell das Titelstück noch einmal aufwertet. Insgesamt ein Fest für HELHEIM-Anhänger, das wirklich Appetit auf mehr macht!

Asgards Fall


Cover - Asgards Fall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 34:31 ()
Label:
Vertrieb:
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Varde

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Das norwegische Duo GJENFERDSEL ist bereits seit 2002 aktiv, bisher aber nicht über Underground-Status hinausgekommen. Hört man sich „Varde“, das bislang erst zweite Album der Band, an, ist eigentlich auch schon klar, warum. Hier gibt es rein gar nichts, das man nicht schon von Landsmännern der beiden Herren Iudex und Invictus in deutlich besserer Form vernommen hätte. Räudiger, zugegebenermaßen passender Sound trifft auf zumeist in flotterem Midtempo gehaltenes, relativ monotones und gleichförmiges Songmaterial, das zudem ein paar Viking/Pagan-Einflüsse nicht verleugnen kann. Richtig bedrohlich, böse oder ultra-abgefuckt klingen GJENFERDSEL aber leider zu keiner Sekunde, so dass „Varde“ nur eine sehr kleine Duftmarke hinterlässt. Etwas mehr Kompromisslosigkeit und Gespür für einprägsameres Songwriting hätte dem Album wirklich gut getan, so dass es wohl leider in der großen Masse der Veröffentlichungen untergehen wird.

Varde


Cover - Varde Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 38:15 ()
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Vertrieb:

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