Review:

Hammer And Anvil

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Der Einstieg „Fight Fire“ des aktuellen PURE REASON REVOLTION Albums, ein unglaublich drückend-pulsierender Elektrokracher mit ganz viel Keys. Maschinell klingende Beats bzw. Programming pur (hat schon was von THE PRODIGY) und dieser Anfang mit diesen betont hektisch sowie stakkatoartigen Drumloops (klingt so als ob die CD haken würde), ist doch recht gewöhnungsbedürftig und nicht ganz so optimal. Der Albumtitel lautet „Hammer and Anvil“ - naja auf die Musik übertragen eher etwas unpassend, das gelungene Coverartwork vermittelt die etwas unterkühlt technokratische Stimmung der Scheibe dann schon etwas besser. Man wird da fast schon ein wenig erschlagen ob soviel „Plastik“ und Tastensound. Die nächste Nummer „Black Morning“ geht stilistisch ähnlich weiter nur viel besser, klingt nach etwas aufgemotzteren DEPECHE MODE, klasse Melodie, schöner Songverlauf.

Die Briten scheinen erneut ihren Stil etwas zu variieren, nach dem doch sehr schwer verdaulichen Vorgängerbrocken „Armor Vincit Omnia“ (2009), der es leider zu keiner Phase schaffte an das geniale Debüt „The Dark Third“ (2007) anzuknüpfen, bewegt sich die Band zwar in ähnlichen Breitengraden aber mit deutlich besserem Melodiegespür. Ich beschreibe es mal so: Der mir etwas zu abgehobene, vertrackte Artprog Appeal in bester RADIOHEAD-Manier, wird zum Glück gänzlich fallen gelassen und die hohe hymnische Melodiendichte des Debüts wird teilweise sogar wieder erreicht. Allerdings findet dies fast ohne hörbare Gitarrenpräsenz statt. Die Tasten dominieren hier eindeutig, klingt aber trotzdem meist recht gut wie man mit etwas progigen Vorspielen und Arrangements dann mit viel Melodiegespür solche Tracks wie „Over the Top“ (erneut eine Verbeugung vor Martin Gore & Co.) umsetzt.

Zwischendurch hätte man dieses dichte Gebräu aus ganz viel Synthie-Pop, Trance, oder auch EBM mit diesem ständigen Geflimmer von Sounds aber ruhig etwas mehr auflockern können. Es drückt mir manchmal dann doch etwas zu ähnlich und stark "aufgefüllt" aus den Boxen. Für die Tanzflächen ist das Meiste auf „Hammer and Anvil“ natürlich sehr gut geeignet, mit Progressive und Rock, wie das geniale Debüt, hat diese Mucke eigentlich nichts mehr zu tun.

Dann kommt eine absolut untypische Soundkollage Techno der Art FAITHLESS meets EBM, diese Chose nennt sich dann „Blitzkrieg“ - ja damit werden dann wohl die letzten Anhänger des Debüts vom Glauben abfallen. Die versucht man dann aber mit schleppend startenden „Open Insurrection“ und einer etwas noisigeren Ausprägung wieder einzufangen, da hier die elektronischen Parts mit alten etwas spacig-weitläufigen Sounds gelungen verbunden werden. Das wunderbar chillige „Armistice“ gegen Schluss des Albums, wobei nach entspannten Beginn gegen Ende sogar nochmal richtig mit klasse aufstrebenden Gitarrensounds zu hören sind (da waren nochmal kurz die alten PRR zu hören) beendet ein Album, dass erneut stark polarisieren wird. Klasse Melodien, oft mit hymnisch präsenten Charakter gibt es erneut in Serie nur halt in einem anderen musikalischen Kontext mehr denn je Electro denn Gitarre. Dies ging auch etwas zu Lasten der Komplexität, so dass PURE REASON REVOLTION mit diesem Statement eindeutig ihre Vergangenheit komplett hinter sich lassen wollen, die Tage hochklassigen New Art Rocks mit floydigem Anspruch sind endgültig passe.

Dies alles kann man jetzt gut oder schlecht finden, je nach Tolleranzgrad, die Band selsbt steht absolut dazu und präsentiert sich dabei kompakt und schlüssig im (neuen) Elektrogewande, obwohl hier sicherlich eine ganz andere Zielgruppe angesprochen wird.

Das Album erscheint ansonsten noch in einer Limited Edition mit einer Bonus-DVD inklusive acht Livetracks, die uns zur Bewertung leider nicht vorlag.

Hammer And Anvil


Cover - Hammer And Anvil Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 52:23 ()
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Vertrieb:
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Life Turns Electric

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Mit ihrem letzten Album „Them vs. You vs. Me" und dem Hit „Paralyzer" hat die kanadische Rockformation FINGER ELEVEN in 2007 für einigen Wirbel in Nordamerika gesorgt und auch hierzulande Freunde gefunden. Rockmusik mit Pop und Punk Anleihen der Marke LIFEHOUSE, THE GOO GOO DOLLS, 3 DOORS DOWN & Co. wird auch auf dem neuen Werk „Life Turns Electric” geboten – nicht zu heftig, musikalisch kommerziell sowie auf gute Laune zielend und steht’s mit Melodie, aber auch mit recht einfachen Texten versehen. Mit Songs wie den etwas heftigeren Gitarrenstücken „Any Moment Now“ und den direkt folgenden „Pieces Fit“ startet man ansprechend, die eingängige Single „Living On A Dream“ überzeugt mit Ohrwurmrefrain und leichten Funk und das auf Hit getrimmte, bedächtigere „Stone Soul“ kommt zielgruppengerecht. Auch der ungewöhnliche, coole und ruhige Rausschmeißer „Love’s What You Left Me With“ wird auf dem heimischen Markt sicher punkten. Das es „Life Turns Electric” allerdings nur auf eine Airplay freundliche Spielzeit von etwas knapp über 30 Minuten bringt mag zwar kein Qualitätsmerkmal sein, muss man aber gegenüber der angestrebten Käuferschicht schon erwähnen. Davon abgesehen haben FINGER ELEVEN eine erwartete Scheibe abgeliefert, welche keinen Fan enttäuschen wird, die aber weder dem Vorgänger das Wasser reichen kann noch in Europa für überschwänglich neue Fanschichten sorgen wird.

Life Turns Electric


Cover - Life Turns Electric Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 32:52 ()
Label:
Vertrieb:
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Sindustry

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SOUL DEMISE sind zu einem Fixpunkt in der deutschen Metal-Landschaft geworden, auch wenn die Franken durch Besetzungs- und Labelwechsel immer wieder zurückgeworfen wurden. „Sindustry“ hat nicht so lange wie sein Vorgänger gebraucht, um die in die Läden zu kommen, weist aber sonst die gleichen Eckdaten auf: im Iguana aufgenommen, bei Remission Records erscheinend und AT THE GATES-Einfluss noch und nöcher. SOUL DEMISE dabei als bloße Kopie abzutun, würde ihnen nicht gerecht werden, hat die Band doch im melodischen Death Metal einen eigenen Stil gefunden, vor allem dank Shouter Roman und der immer wieder fantastischen Gitarrenarbeit. Auf „Sindustry“ legt zudem Drummer Jan eine beeindruckende Leistung hin und gönnt sich keine Sekunde Pause, so häufig wie er einen Blastpart einbaut oder die Double Bass arbeiten lässt. Beim Songwriting haben SOUL DEMISE keine Schwierigkeiten mehr, das Schweden-Flair zu vermitteln, “Indifference” lässt in der Gitarrenarbeit ab Minute 2:00 Erinnerungen an gute alte Schwedentodzeit aufkommen, als No Fashion Records noch aktiv waren. SOUL DEMISE hätten allein mit diesem Song locker einen Deal bei denen bekommen. Hach ja. „Rupture“ ist etwas langsamer, macht aber als Mid Tempo-Stampfer gut Druck und variiert das Album, während „Cerebral Tumour“ eine weitere Hommage an Schweden ist – und was für eine gelungene! Gelungen wie das ganze Album, SOUL DEMISE haben eine Platte ohne Ausfälle, ohne Filler, ohne unnötige Songs geschrieben. Großes Death Metal-Kino, made in Franken!

Sindustry


Cover - Sindustry Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:0 ()
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Vertrieb:
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State Of The Art

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Auch wenn man sich viel Mühe gibt, ist es schwer, mich mit Melodic Death (erst recht gepaart mit etwas
Core) von sich zu überzeugen. I SPIT ASHES hat es bei mir leider nicht
ganz geschafft. Das liegt irgendwie an den ganzen Kleinigkeiten, die das Gesamtbild einfach
nicht rund kriegen. Die Riffs und Licks die die Band verwendet klingen irgendwie alle so als
hätte man sie schon mal bei irgendeiner Vorband auf einem Konzert gehört, die melodischen
Elemente die ich bei Melodic Death eben erwarte gehen im Schlagzeug- und Gitarrengewitter
unter.
Und das ist an sich schade, die grundsätzlichen Ansätze sind nämlich durchaus in Ordnung. Im
Song „Starshaper“ ist ein sehr hübscher cleaner Part zu finden, das Intro und Solo von „Take
The Red Back“ oder die Melodieläufe von „World On Fire“ klingen interessant – da verstehe ich
nicht ganz wie es sein kann das bei anderen Titeln unsaubere Bendings oder wie im ersten
Gitarrensolo der Platte total überzeichnete Gitarrensounds auftauchen. Nebst dessen ist die
Tonqualität sogar für ein Homestudio (wie bei „State Of The Art“ der Fall) ziemlich mager und
verschlingt vielleicht vorhandene Akzentuierungen im Sound. Gerade dem Opener der CD
„World On Fire“ täte bessere Qualität wirklich gut, gerade diese Nummer macht nämlich in
Puncto Abwechslung und Stil einiges richtig.
So kann man trotzdem als Fazit nur ein „verbesserungswürdig mit Luft nach oben“ abgeben.
Ich denke das die Band durchaus was auf die Reihe kriegen kann wenn sie vielleicht etwas
weniger wert auf Fotos und Design als auf Sound und Abwechslung und Präzision in den Songs
setzen würde. Wenn ihr sie allerdings mal live zu sehen kriegt, schaut mal vorbei; ich bin
sicher das das noch was werden kann.

State Of The Art


Cover - State Of The Art Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 21:5 ()
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Vertrieb:
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Party, Love & Tragedy

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Eine lustige Truppe scheint die Ska-Punk-Alternative-Band DESTINATION ANYWHERE aus Siegen zu sein, prangt doch auf dem Coverwork der neuen Scheibe namens „Party, Love & Tragedy“ nicht nur ein Bild, das auf eine gerade abgeschlossene Tortenschlacht der Jungs schließen lässt, sondern auch eine Menge Konzertkarten nebst Kronkorken und einer Flasche Jack Daniels. Der erste Track namens „How You Feel“ legt dann auch richtig stark los. Dabei zeigt sich der Song nur am Anfang kurz aufgrund des Einsatzes von Bläsern als Ska-Song und wird dann als fetzige Punk-Nummer fortgesetzt. Ab 1:10 min tauchen dann nochmals die Bläser kurz auf, die man hier äußerst sparsam einsetzte. Als reiner Punksong überzeugt „How You Feel“ vollends, da er eine Menge Energie hat und sich durch den Einsatz der kurzen Ska-Elemente von dem üblichen Kram, der so veröffentlicht wird, äußerst positiv absetzt. Klasse. Weiter geht es mit der Nummer „Erdbeere“, einer Punknummer mit erneut äußerst sparsamen Ska-Elementen, die mir wieder äußerst gut gefallen. Überzeugend ist hier die coole Melodieführung und die zahlreichen Breaks und Tempiwechsel, die den Song als treibende Livenummer auszeichnen sollten. Wie manch anderer Song auf der Scheibe elektrisiert er den Hörer, so dass man kaum still sitzen mag und abzappeln will. Weiter geht es mit „The Quest“, der erneut durch dominante Bläseraction eingeleitet wird und daher etwas an den ersten Song in Bezug auf das Intro erinnert. Auch dieser Song hat überzeugende und mitreißende Melodien. Beim Anhören denke ich mir, dass die Band, wenn sie jetzt so weitermacht, eine ganz heiße Scheibe abgeliefert hat. Bisher kann ich nämlich nur die volle Punktzahl vergeben. Song vier „Let us lie“ ist eine äußerst gelungene langsame Ska-Nummer, bei der jegliche Punkcharakteristiken in den Hintergrund treten und die mit Streichern gegen Ende ausgefadet wird. Die folgenden Songs können allerdings das hohe Niveau nicht halten. Song fünf namens „I Can´t Wait“ ist z.B. eine cooler Punksong mit einer genial lässigen Melodieführung. Hier wird die Stärke der Fusion der Musikrichtungen deutlich. „You Make Me Drown“ beginnt leise mit zarten Bläsereinlagen, bevor er dann doch in einen energievoller wird. „It´s Gonna Down“ ist dann wieder eine flottere Nummer, die jedoch im Vergleich zu den Songs der ersten Hälfte des Albums nicht mithalten kann. „Expectations“ skippe ich beim dritten Mal durchhören weg, da die folgende Nummer „Nothing in My Hands“ deutlich mehr Drive hat, gehörig aufs Gaspedal tritt und mir einfach besser gefällt. Zusammenfassend muss man feststellen, dass DESTINATION ANYWHERE eine sehr gute Scheibe veröffentlicht haben, die gerade auf der ersten Hälfte einen Kracher nach dem anderen zu bieten hat. Gerade die Mixtur zwischen Punk und Ska weiß zu gefallen. Die Band hat zudem einen Riecher für gut funktionierende Melodien und einen mitreißenden Songaufbau. Abzüge gibt es allein für die etwas schwächeren Nummern in der zweiten Albumhälfte, ansonsten bietet die Scheibe viel Grund für Begeisterung.

Party, Love & Tragedy


Cover - Party, Love & Tragedy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 36:56 ()
Label:
Vertrieb:
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Crime Scene

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Mit einer an eine Spieluhr für Kinder erinnernde Keyboardmelodie beginnt das Album von DAKRYA names "Crime Scene" mit dem Song "The Charlatans". Als hätte man es erwartet, wechselt irgendwann die nette Melodie in einen Metalsong. Schnell setzt dann die Erkenntnis ein: DAKRYA, bestehend aus vier Männern und drei Frauen, spielen außergewöhnlichen Prog-Metal und liefern ein Album ab, das man schon nach dem ersten Hören nicht so schnell vergisst. Nach "The Charlatans" folgt der zweite Song auf der Scheibe namens "Blind Man´s Bluff", wieder eine weitere Nummer mit einem recht verrückten Songaufbau. Die CD ist voll von leicht durchgedrehten Melodien und einer Stimmung, die mich an ein Theaterstück, ein Musical oder eine leicht unheimliche Zirkusvorstellung erinnert. Man fühlt sich in die Zeit der Gaukler, Zauberer und bösen Hexen zurückversetzt. Erzeugt wird die Stimmung durch den sehr facettenreichen Gesang und die immer wieder – z. B. bei "Scaremongering" – einsetzenden Zwischenspiele. Herausgreifen will ich noch die Nummer "The Urban Tribe", die eingängiger beginnt, dann als eine Art Swing Nummer fortgesetzt wird, bevor sie sich doch als Metalsong outet. Ganz schön verrückt. "Camouflage" beginnt mit einer an einen Detektivfilm erinnernden Melodie, was dann irgendwie zum Albumtitel passt. Ich muss an dieser Stelle erwähnen, dass ich mich normalerweise nicht vertieft für Prog-Metal interessiere und von daher bestimmt schwieriger von der Musikart in den Bann gezogen werden kann. Bei der griechischen Band DAKRYA muss ich jedoch gestehen, dass mich das Album sehr positiv überrascht hat. Die Band hat es schlichtweg drauf. Alles in allem ein ganz außergewöhnliches und sehr originelles Album, dass sich alle, die gerne etwas verrücktere Musik mit weiblichem Gesang anhören und auf Prog-Metal stehen, unbedingt anhören sollten. Musikalisch zudem auf sehr hohem Niveau zusammengekocht. Daumen hoch!

Crime Scene


Cover - Crime Scene Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:35 ()
Label:
Vertrieb:
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Bitten By The Beast

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Es gibt Dinge, die kann man nicht erklären. Hat David „Rock“ Feinstein mit seinem 2004er Alleingang „Third Wish“ eine echte Meisterleistung des melodischen Metal abgeliefert, so gestaltet sich das Nachfolgewerk vom ehemaligen THE RODS-Gitarristen und Dio-Cousin als äußerst schwierig. Beworben damit, dass hier die letzte Gesangsperformance des kürzlich verstorbenen Göttersängers zu hören ist, kann „Bitten By The Beast“ ansonsten durch keinerlei heraus stechende Eigenschaften punkten. Da wäre zum Einen der Sound: wer kann sich noch mit Grausen an die mechanischen, sterilen und am Computer „eingespielten“, letzten RUNNING WILD-Alben erinnern?! Ähnlich tönt auch vorliegendes Werk, nämlich seelenlos, künstlich und mit glatt gebügelten Digital-Gitarren. Hinzu kommt der durchweg verzerrte Gesang von Herrn Feinstein, der über die gesamte Spielzeit einfach nur nervt. Zum Anderen klingt das Songmaterial, als habe man hier schwache Überbleibsel aus diversen Sessions zusammengeschustert, denn die Stücke sind banales 08/15-Standardgerocke; kein Dampf, keine Power und auch noch mitunter gruselig einfallslose Texte. Bleibt die große „Übernummer“, Dios letzte Gesangsleistung, über die man aber besser den Mantel des Schweigens legen sollte. Ebenfalls bis zur Unkenntlichkeit verzerrt, würde niemand darauf kommen, dass in „Metal Will Never Die“ der „Holy Diver“ am Mikro hockt und auch noch THE RODS-Drummer Carl Canedy sein Werk verrichtet. Zudem ist der Song genauso – ich traue es mich kaum zu sagen – besch… wie der Rest des Albums. Ich habe keine Ahnung, was in die Beteiligten gefahren ist, so etwas zu veröffentlichen, aber „Bitten By The Beast“ ist eine unwürdige Veranstaltung, die vermutlich im Zuge des „Dio-Tribute-Geschäfts“ voreilig aus der Hüfte geschossen wurde. Besonders nach dem genialen Vorgänger eine der größten Enttäuschungen des Jahres!

Bitten By The Beast


Cover - Bitten By The Beast Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 44:30 ()
Label:
Vertrieb:
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Black Masses

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Das ist ein wirklich seltsames Album; beim Anblick der CD überkam mich der „Oh Mann, Black Metal“-Blick, als ich das Cover entziffert hatte musste ich wiederum eher an BLACK SABBATH denken, beim Hören fiel dann das Gehirn aus. Aber der Reihe nach. Die Band ELECTRIC WIZARD an sich gibt es seit Mitte der 1990ger Jahre, ist für ihren sehr eigenen Doom Metal bekannt und hat offenbar eine eingeschworene Fangemeinde die weiß was sie bei einer solchen Pressung (es ist bisher die achte) erwartet; nur hat mich von denen keiner vorgewarnt.
Denn Musikalisch ist eine, soviel muss ich ja zugeben, echt interessante Mischung als krank-schrägem Stoner Rock und einer Priese Heavy Metal, allerdings mit einem sehr eigenen Soundcharakter. Das Ganze Soundbild ist extrem (gewollt!) matschig und kratzig und erinnert an die 1970ger „Basement Tapes“ von OZZY, insbesondere an den Song „War Pigs“ (die sich übrigens auf „The Ozzman Cometh“ finden lassen). Die Vocals verschwinden teilweise im Hintergrund , teilweise sind sie von der Prägnanz aber auch gleichauf mit den Instrumenten, nie aber wirklich dominant, die Stimme ist ebenfalls rau, kratzig und irgendwie schräg-düster, Anspieltipp an dieser Stelle Opener „Black Mass“ oder „Patterns of Evil“. Dazu lässt es das Schlagzeug eher ruhig angehen und klappert im Hintergrund ein wenig vor sich hin während die Gitarren sich mit doch stark dominierendem Rhythmus ab und an auch ein ziemlich klar definiertes Rock Solo leisten – und das kommt bei diesem Sound dann wirklich schräg.
Aber die Mischung gefällt mir doch irgendwie; schwer in Worte zu fassen, erst nach dem zweiten oder dritten Mal hören eigentlich erst wirklich zu schätzen gelernt und letztendlich als durchaus gut befunden. Und ich habe im Gegensatz zu den langjährigen Fans einen Vorteil: Ich sage das ohne die Band vorher gekannt zu haben – also lohnt sich hier mal wieder über den Tellerrand (okay, bei mir ist es mittlerweile eine Untertasse…) hinaus zu blicken. Wenn man mal drin ist, dann geile Sache! (ch)


Die englischen Okkultisten ELECTRIC WIZARD gehörten noch nie zu den Truppen, die es allen recht machen wollten. Anfang der 90er gegründet, hat sich das Quartett dem Ausbau seiner BLACK SABBATH-Wurzeln zu völlig verstörenden und von dicken Rauchschwaden umhüllten Klängen verschrieben. Da macht auch „Black Masses“, das inzwischen siebte Album der Band (nebst diverser Splits und EPs), keine Ausnahme. Pechschwarz, treibend und gleichermaßen von hypnotischen Schrammelriffs und Jus Oborns weinerlich-kranker Stimme getragen, fräsen sich Songs wie das eröffnende Titelstück, „Night Child“, der Lavastrom „Satyr IX“ oder „Scorpio Curse“ mit zerstörerischer Macht in die Gehörgänge. Mit der abschließenden Horror-Soundcollage „Crypt Of Drugula“ (das ist echter Gruftmief!) endet ein Album, das nicht nur vollständig analog aufgenommen wurde, sondern wieder einmal nur zwei Meinungen hinterlässt: super oder unerträglich. Ich entscheide mich persönlich für Ersteres, auch wenn mir „Black Masses“ einen Tick zu langatmig ausgefallen ist. Etwas mehr Kompaktheit beim Songwriting würde den Reiz der Band vielleicht noch um Einiges erhöhen, aber vermutlich ist es genau dieses quälend Monotone, diese bewusste Imperfektion, die einer Band wie ELECTRIC WIZARD ihre Magie verleiht. Für Doomies und Krautvernichter ein unbedingter Anspieltipp!

Black Masses


Cover - Black Masses Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 59:10 ()
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Hasentotenkopfpiraten

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Hey ich war schon beinahe echt gespannt auf die neue Scheibe von RANDALE, und nein, das ist natürlich keine neue Punkband. Und spätestens der coole Titel „Hasentotenkopfpiraten“ gibt schon ein wenig mehr Aufschluss darüber, was diese Herren aus der ostwestfälischen Diaspora in Punkto Fußball - ich sag’ nur Bielefeld steigt wohl jetzt sogar aus der 2. Liga ab – zu bieten haben: Kinderlieder in rockig-luftige Gewänder mit schönen Texten zu packen und so für alle genervten und Rolf Zukowski geschädigten Eltern eine echte Alternative zu bieten.

Bereits das Vorgängeralbum „Der Hardrockhase Harald“ war eine echt klasse CD und sprühte nur so vor Ideen, Frische, viel Unbekümmertheit und abwechslungsreichen Riffs.
Die 14 Songs als solche sind auf den ersten Hub mal abgesehen von dem mit schönen Drums eingeleiteten Titellied vielleicht nicht ganz so eingängig wie beim Vorgänger aber spätestens nach dem dritten Durchlauf zünden dann auch die neuen Sachen mit echt witzigen Texten und Reimen. Endlich gibt es wieder zum beliebten Thema "Purzeltag" etwas anderes als die bekannten sowie teilweise etwas ausgeleierten Kracher und so ist das leicht angepunkte „Geburtstagslied“ echt gut geworden. Auch andere musikalische Stilarten werden gekonnt verwurstelt wie etwa „Hühner-Skai“ oder auch das noch bessere „Kino“ mit schönen Ska-Bläsersounds in mittlerer Geschwindigkeit. Meinem Jüngsten hat es dabei besonders „Tatü Tata – das Feuerwehrlied“ angetan, eine Art BAP-Deutschrock meets Hardrockvibes, der Text hat auch sehr viel lehrreiches zu bieten. Genauso so stark vom Ansatz her „Neun Planeten“, das im lässigen Reggae-Groove daherkommt, genauso wie „Entpannt“, eine noch etwas lässigere Nummer. Mehr Tempo gibt’s dann auf "Rockband", ganz viel Rockabilly meets Rock’n’Roll - geht echt gut ab, mit schönem Gitarren, das kriegen „echte“ Genrevertreter auch nicht viel überzeugender hin. Bei „Flummi“ werden dann echte 80er Jahre Hardrockriffs ausgepackt, hat von „Living after Midnight“ (JUDAS PRIEST) nur etwas langsamer gespielt. „Mach dich Locker“ kann ebenfalls sehr positiv, „Kleine Indianer“ gefällt mir als einziger Song nicht ganz so dolle.

Denke mal wer Kiddies ganz grob im Altersbereich von ca. 3 bis 10 Jahren hat, dem seien RANDALE absolut an Herz gelegt. Die Scheibe ist auch für Erwachsene durchaus unterhaltsam ausgefallen, ausgestattet mit vielen eingängigen Refrains und läßt so durch den rockigen Grundtenor einfach keine Langeweile aufkommen. Sicher gibt es hier natürlich keinen kindgerechten Heavy Metal (wäre eventuell auch mal eine Idee!) aber dient trotzdem als ein taugliches Angebot Kinder langsam eher an etwas „härtere“ Gefilde heranzuführen.

Insgesamt zeigt die Bielefelder Formation mit „Hasentotenkopfpiraten“, die fünfte Produktion seit 2004, einmal dass man das Metier echt beherrscht und noch mehr Aufmerksamkeit im Bereich Familienrock verdient hätte.

Da wir ja gerade wieder die Zeit haben, empfehle ich außerdem aktuell die Weihnachts-CD „Randale unterm Weihnachtsbaum“ - coole Kindermucke ohne Pathos und allzu rühriges Schnulzengehabe.


Hasentotenkopfpiraten


Cover - Hasentotenkopfpiraten Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:26 ()
Label:
Vertrieb:
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3

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Was das Musiker-Kollektiv aus Leicester mit dem seltsamen Namen THE KINGS OF FROG ISLAND auf seinem dritten Album auffährt, kann man kaum als eingängig bezeichnen. Die Musik zwischen Psychedelic, Stoner und Prog ist vor allem bestimmt durch repetitive, schwere Riffs, wabernde Sounds und Vocals, die oft mit psychedelischen Effekten versehen sind und auch mal nur aus Gesangsfetzen bestehen können, und kommt beim ersten Anhören eher etwas langweilig bis nervig rüber. Nach und nach findet man aber immer mehr Zugang zu diesem hypnotischen, jam-lastigen 70s-Sound, und dann beginnt sich eine düstere Magie zu entfalten, die sonst nur Bands wie KYUSS oder MOTORPSYCHO hinbekommen. Leichte Koste ist die Musik dieser experimentierfreudigen Band aber eben nicht gerade. Wer Lust hat, sich darauf einzulassen, sollte sich etwas Zeit dafür zu nehmen. Eine ordentliche Portion Gras zu rauchen, könnte ebenfalls hilfreich dabei sein. Schade ist nur, dass es keine weitere Alben von den KINGS OF FROG ISLAND geben wird. „3“ ist nämlich der letzte Teil einer Trilogie, und mit deren Abschluss soll auch das Projekt zu Ende gehen. Ein kleiner Trost für die Fans ist aber, dass derzeit an einer Live-Umsetzung der drei Alben gearbeitet wird, die 2011 mit einer 8-köpfigen Band über die Bühnen gehen soll.

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Cover - 3 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:36 ()
Label:
Vertrieb:

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