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Infected

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FACEBREAKER sind mit ihrem neuen Album schneller aus dem Quark gekommen als noch mit „Dead, Rotten And Hungry“. Mittlerweile beim deutschen Cyclone Empire Label gelandet, liefern die Schweden mit „Infected“ ihr bis dato bestes Werk ab und haben sich endgültig in der Spitzengruppe des schwedischen Death Metals etabliert, so viel steht fest! „Creeping Flesh“ läutet die Scheibe standesgemäß brutal ein und gibt die Marschrichtung für die kommenden 35 Minuten vor: effektiv gespielter brutaler Death Metal, der Vergleiche mit den ersten BLOODBATH-Werken aufkommen lässt, sind doch Produktion, Songwriting und gerade der Gesang ziemlich ähnlich. Aber eine bloße Kopie sind FACEBREAKER mitnichten, was sie mit starken Songs wie dem stampfenden „Reanimating The Dead“ oder dem rasanten „Waiting For The Pain“ eindrucksvoll unter Beweis stellen. Da „Infected“ ohne Ausfälle daherkommt und durchweg ein hohes Niveau hält, die Songs mächtig Druck machen und Groove haben, gibt es für Schwedentod-Fans keine Ausrede, sich diese Scheibe nicht zu kaufen. Gut gemachter Schwedentod der alten Schule ist selten geworden, da muss eine Scheibe wie „Infected“ einfach in die heimische Sammlung. Saustark!

Infected


Cover - Infected Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 37:19 ()
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Cut Down Trees (We Need An Ark)

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Das Debüt-Album der Basler Band KAPOOLAS hat eine Weile gebraucht, bis es bei mir gelandet ist: Erschienen ist die Scheibe – zumindest in der Schweiz – nämlich schon im Mai. Aber gute Musik ist ja zeitlos, und um gute Musik handelt es sich bei „Cut Down Trees (We Need An Ark)“ ganz ohne Zweifel. Laut Pressetext kommt der Vierer ursprünglich aus dem Prog-Rock-Bereich, davon ist aber mittlerweile kaum noch etwas zu hören. Der Opener beginnt vielmehr mit Surf-Gitarren, wird dann aber wiederum zu einem Indie-Rock-Song britischer Machart, der sich schnell zum Ohrwurm entwickelt. Überhaut klingt das gesamte Album ziemlich englisch, so sind in diversen Passagen Einflüsse der BEATLES herauszuhören. In „MASTER/SLAVE“ werden die „Strawberry Fields“ dann auch textlich zitiert. Allerdings tritt auch die progressive Herkunft der Band noch ab und zu zutage, und zwar in Form von verschobenen Rhythmen oder ungewöhnlichen Harmoniewechseln. Noch besser erkennt man sie aber im schwebenden Thema des Titelsongs und ebenso im bereits erwähnten „MASTER/SLAVE“ mit seinem langen, immer weiter gesteigerten Instrumentalteil. Zwischendurch wird auch mal mit elektronischen Beats experimentiert, wie z. B. im an RADIOHEAD erinnernden „Soma“. Diese Mischung mag erst einmal ungewöhnlich klingen, funktioniert aber bestens: KAPOOLAS liefern hier ohne Ausnahme tolle Songs ab, die schnell ins Ohr gehen und sich trotzdem durch eine dezente, unaufgesetzte Vertracktheit auszeichnen, die die Musik interessanter machen als das bei einer reinen Pop-Band der Fall wäre. Zudem sind sämtliche Instrumente hervorragend gespielt, und Sänger/Bassist Benj Gut liefert auch stimmlich klasse Arbeit ab. Hervorzuheben ist noch der Song „Kei Antwort“, denn hier wird statt wie sonst auf Englisch in Basler Dialekt gesungen, der sich aber erstaunlich gut mit dem Sound verbindet. Abzüge gibt es jedoch für das Cover-Artwork: Der Einstein mit den drei Zungen mag ja eine ganz lustige Idee sein, sieht aber einfach hässlich aus. Unterm Strich ist „Cut Down Trees (We Need An Ark)“ trotzdem ein tolles und erstaunlich reifes Debüt mit starken Songs, die diverse Ohrwürmer bieten und aufgrund kleiner Ecken und Kanten auch über längere Zeit spannend bleiben. Diese Band sollte man unbedingt im Auge behalten und bei der nächsten Gelegenheit vor allem auch ihre Live-Qualitäten abchecken.

Cut Down Trees (We Need An Ark)


Cover - Cut Down Trees (We Need An Ark) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 32:32 ()
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Clockwork

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ANGELUS APATRIDA - Thrash/ Speed Metal aus Spanien? Mit einer gewissen Vorsicht geht hier selbst der Unvoreingenommenste heran – und wird eines besseren belehrt. Die im Jahr 2000 in Albacete gegründete Band – irgendwo im spanischen Niemandsland – legt mit „Clockwork“ ein auf den Anfangstagen von METALLICA, EXODUS und MEGADETH fußendes Label-Debüt vor, welches nach zwei in Eigenregie eingespielten Alben („Evil Unleashed“ in 2006 und „Give ’Em War“ ein Jahr später) internationales Potential aufweist. Ohne großes Interesse an den Neuerungen des Musik-Biz haut das Quartett einen Hammer nach dem anderen raus und thrashed sich so durch zwölf fette Tracks und einem formidablen IRON MAIDEN-Cover (ein deftig schnelles „Be Quick Or Be Dead“) – immer in den Fußstapfen oben genannter Referenzbands. Markenzeichen dabei sicherlich das fast durchgehend hohe Tempo sowie Sänger und Gitarrist Guillermo Izquierdo, welcher des öfteren nach Master Dave Mustaine tönt. Aber auch das harte Riffing und die melodisches Gitarrensoli gereichen höheren Ansprüchen. Der heftige Opener „Blast Off“ (nomen est omen), das brutal-melodische Riffmonster „Of Men And Tyrants” und der Refrain-Ohrwurm „My Insanity“ seien mal als unbändige Appetithappen genannt. Moshen haben die Spanier dabei durchweg groß geschrieben. Old-School Fans der glorreichen Tage der Bay Area werden mit „Clockwork“ und ANGELUS APATRIDA sicher nichts falsch machen.

Clockwork


Cover - Clockwork Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 51:24 ()
Label:
Vertrieb:
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Unearthed

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Hey, hat sich da etwa MOTÖRHEAD verlaufen?! Rauer Gitarrensound der sich einen
verdammten Dreck darum schert das der Sänger da mit voller Kraft gegensteuern muss um
gehört zu werden? Ein Drummer der sein Schlagzeug artgerecht verprügelt? Und dann noch
diese Oldschool Rock-Solos!
Meine Damen und Herren, in etwa so klingt S.A. ADAMS' „Unearthed“. Im Grunde kommen
diese Songs aus Jamsessions von Namensgeber S.A. Adams und dem heutigen Drummer von
DREAM THEATER, Mike Portnoy aus dem New York der 80iger Jahre – jedenfalls im Ursprung.
Doch durch einige Unglücke mit Labels, Gesundheit und anderen unschönen Sachen hat es
Gedauert, bis die CD endlich erschienen ist. Hat sich allerdings gelohnt.
Die Tatsache, dass der Drummer übrigens nun mit Progressive-Metal im 15/16tel-Takt unterwegs
ist fällt nicht auf; sehr wohl aber das Alter der Songs.
Denn so genau klingt „Unearthed“: Original, dreckig und voll mit ordentlichem Rocksound! Der
Vergleich mit MOTÖRHEAD oder VENOM liegt einfach nahe, trotzdem kriegt ihr hier keine
einfache Kopie geliefert. „Unearthed“ hat seinen ganz eigenen Charme, teilweise fallen die
Songs in klassische Metal-Ecke, teilweise kommt ein definitiv nach Punk klingender Sound zum
Tragen. Aber eines haben alle gemeinsam: Sie machen Lust auf Bier, Kutte und die Zeit vor
dem Metalcore.
Wer also genau darauf steht sollte sich S.A. ADAMS mal dringend einwerfen. Geheimtipp!

Unearthed


Cover - Unearthed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 51:51 ()
Label:
Vertrieb:
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Darkness

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Nachdem das hübsch ruhige Akustik-Intro seine Aufmerksamkeit gekriegt hat legen ASTORYAS mit ihrer aktuellen CD „Darkness“ direkt mit voller Kraft los - und zeigen was sie können!
Sänger (und Gitarrist) Thomas Echsel zeigt uns eine sehr flexible Stimme die sich auch in
höheren Tonlagen voll durchsetzten kann, keinesfalls aber nur auf Power Metal -Screams
angewiesen ist – was nicht heiß das er es nicht könne! Ich weiß nicht wie viele Oktaven der
Mann abdecken kann, jedenfalls sind es genug. Und genau diese Variationsmöglichkeiten gibt
dabei den Songs eine stimmliche Akzentuierung der Oberklasse.
Und auch die Gitarren lassen (jedenfalls auf der Rhythmusschiene) keine Langeweile
aufkommen, wenngleich bei manch einem der meist ca. fünfminütigen Songs das ein oder
andere Riff etwas überstrapaziert bzw. in die Länge gezogen wird (z.B im Song „Darkness“).
Das wird aber durch kurze Melodie-Elemente, fette Passagen zum Mitgehen (hab ich erwähnt
das ich den Gitarrensound mag?) und teilweise sogar mit gezupften Akustik-Anteilen ziemlich
gut ausgeglichen. Besonders „Running Out Of Time“ zeigt mit der Mischung aus Lead- und
Rythmguitar im Intro auch ein 1A-Zusammenspiel der beiden Gitarren das sehr homogen und
stimmig daherkommt.
Auch ansonsten wird einem wohl kaum fad beim Hören. Tempowechsel, viel Variation vom
Schlagzeuger und Ohrwurm-Songs („Killing Spree“) tun da ihr Werk wirklich bestens.
Was gerade mir aber gerade als Fan von schnellen und möglichst neidisch-machenden
Gitarrensoli leider negativ auffällt ist die Tatsache, dass es solche Soli bei ASTORYAS offenbar
nicht gibt. Die Soli in den Songs sind zwar gut und treffen zweifelsohne den Ton genau da wo
er getroffen werden soll, erinnern alle aber mehr an (gute) Rock-Balladen als an eine solch
gute Heavy Metal-Kapelle. Das ist schade und fehlt wirklich, ein oder zwei „Schredder-Soli“
würden einfach perfekt ins ansonsten so kraftvoll daherkommende Bild passen.
Aber unbedingt einen Blick (besser aber zwei) drauf werfen. Hier gibt es richtig guten Metal
der alten Schule – nur frischer! Wer auf klassischen Metal mit einer guten Hand voll Power
Metal Einflüsse steht wird mit der Scheibe seine rege Freude haben. Kaufempfehlung!

Darkness


Cover - Darkness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:39 ()
Label:
Vertrieb:
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Death Machine

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Die kanadischen Götter EXCITER auf ihre Frühwerke „Heavy Metal Maniac“ (1983) und „Violence & Force“ (1984) zu reduzieren, wird dem Haufen um Urschleim John Ricci absolut nicht gerecht! Auch im zweiten Frühling hat man speziell mit „The Dark Command“ (1997) und „Blood Of Tyrants“ (2000) zwei gnadenlos geile Oberhämmer vorgelegt, denen auch die Compilation „New Testament“ in nichts nachstand. Aber was uns das Quartett mit „Death Machine“ serviert, ist ein laues Lüftchen, das nicht mal an den „nur“ guten Vorgänger „Thrash, Speed, Burn“ heranreicht. Gleich drei Dinge stechen dem Hörer ins Ohr, die das Album merklich nach unten ziehen: erstens klingt die Produktion, als habe die Band versucht, ein neues Demo einzuspielen. Nichts gegen old-schoolige Schrammelsounds, aber der Soundmatsch, in den „Death Machine“ verpackt wurde, wird keinem Retro-Anspruch gerecht. Zweitens ist Kenny Winter ein zwar passabel passender Sänger für EXCITER, aber gegen Jacques Bélanger sieht er im direkten Vergleich keinen Stich, weil er oftmals leider eher krächzt als schneidende Schreie mit Halford-Anleihen ausstößt und zudem auch noch versucht, seinen Vorgänger im Amt nachzuahmen und keinen eigenen Stempel besitzt. Und drittens haut einen das ewig ähnliche bis gleiche Songwriting nicht vom Hocker, das lediglich noch einmal durchkaut, was die Band schon vor zehn bis fünfzehn Jahren abgeliefert hat. Dabei machen Stücke wie „Demented Prisoners“, „Power And Domination“ oder das überlange „Slaughtered In Vain“ keinen allzu schlechten Eindruck, aber hier klauen EXCITER ungeniert bei EXCITER. Ich bin seit zig Jahren Fan der Jungs und ganz, ganz sicher niemand, der eine gelungenes Old-School-Brett abwinkt, aber hier ist diese Band meilenweit unter ihren Möglichkeiten geblieben und liefert leider ein enttäuschendes Werk ab. Sehr schade!

Death Machine


Cover - Death Machine Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:0 ()
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Legacy Of Ashes

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Ich bin davon überzeugt: schaut man im Lexikon unter der Rubrik „Bands aus der zweiten Reihe“ nach, dann findet man ein Bild der holländischen Death Metaller SINISTER. Schon seit über 20 Jahren auf der Suche nach einem relevanten Album, hat es die Band um Sänger (und letztes verbliebenes Gründungsmitglied) Adrie Kloosterwaard bereits auf acht Studiowerke gebracht, die zwar immer ein gewisses Grundniveau erfüllt-, aber nie zum großen Wurf gereicht haben. So auch „Legacy Of Ashes“, das über neun Songs hinweg Riff-Standardware in wenig mitreißendes, uninspiriertes Songwriting verpackt. Hört man sich Stücke wie „Into The Blind World“, „The Sin Of Sodomy“ oder „The Living Sacrifice“ an, wird man feststellen, dass immer die gleiche Grundidee verwurstet und selbst für Death Metal-Verhältnisse nur sehr wenig variiert wird, was das Album so vorhersehbar und belanglos wie das Programm von Mario Barth macht. Das Schlimme dabei ist, dass „Legacy Of Ashes“ nicht mal schlecht im Sinne von Unfähigkeit der Musiker klingt, sondern einfach wirklich nur bis zum Anschlag langweilig. So werden es SINISTER auch mit Album Nummer neun nicht mal ansatzweise schaffen, in die Liga ihrer Landsmänner ASPHYX, HAIL OF BULLETS, GOD DETHRONED oder GOREFEST aufzusteigen, aber ich schätze, das ist nach der langen Zeit auch gar nicht mehr der Plan der Jungs…

Legacy Of Ashes


Cover - Legacy Of Ashes Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 38:6 ()
Label:
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A Smouldering Fire

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Mit “A Smouldering Fire” meldet sich eine der dienstältesten deutschen Doom-Bands zurück, die nach 20 Jahren gerade erst ihr viertes Album veröffentlicht. Dass das Quartett bis heute ein Geheimtipp geblieben ist, liegt zum Einen daran, dass Doom noch nie einen großen Popularitätsschub erlebt hat, zum anderen aber sicher daran, dass MIRROR OF DECEPTION auch Genre-intern noch nie groß heraus gestochen haben, weil ihnen im Gegensatz zu CANDLEMASS, COUNT RAVEN, SOLITUDE AETURNUS und Co. einfach das letzte I-Tüpfelchen an Songwriting-Klasse fehlt, was auch das neue Werk trotz aller Qualitäten erneut belegt. „A Smouldering Fire“ ist ein wirklich gelungenes Album, das etwa mit „The Raven Tree“, „Bellwethers In Mist“ (geil!) oder „Sojourner“ ein paar erstklassige Hymnen auffährt, dieses Niveau aber leider (wieder) nicht über die gesamte Spielzeit halten kann. Zudem ist Gitarrist Michael „Siffi“ Siffermann kein mitreißender, charismatischer Sänger vom Schlage eines Rob Lowe oder meinetwegen auch Mats Levén und stimmlich relativ limitiert. Aber das alles ist auch Jammern auf recht hohem Niveau, denn schwach oder gar schlecht sind die Jungs zu keiner Sekunde, sie bleiben nur scheinbar immer einen Tick unter dem vielleicht Möglichen. Doom-Fans machen mit dem Album nicht viel falsch, aber eine Steigerung zum Vorgänger „Shards“ ist „A Smouldering Fire“ leider nicht geworden, was echt schade ist!

A Smouldering Fire


Cover - A Smouldering Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 57:14 ()
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What We Left Behind

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Spätestens, als beim Opener des Albums „What We Left Behind“ von VEARA der Gesang einsetzt, bestätigen sich alle Vorurteile, die man gegenüber modernem amerikanischem Pop-Punk hat. Und der Rest der Scheibe festigt diese auch noch: Der Sound des Vierers aus Georgia kommt dermaßen clean, glatt, melodisch und fröhlich daher, dass es kaum zu ertragen ist. BLINK 182 klingen hier durch, genauso aber auch PARAMORE und Avril Lavigne, eben der ganze Kram, der immer wieder Material für die musikalische Untermalung von MTV-Trailern bietet, wobei VEARA noch dazu lediglich einen lahmen Abklatsch davon liefern. Das Ganze ist zwar ordentlich gespielt und produziert, dabei aber so unoriginell und austauschbar, dass wohl selbst Fans der oben genannten Künstler nicht daran hängen bleiben werden. Mit Punk hat das jedenfalls nicht mehr viel zu tun.

What We Left Behind


Cover - What We Left Behind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 30:36 ()
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Static Impulse

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Bereits das letzte Soloalbum „Elements of Persuasion“ (2007) von JAMES LABRIE, seines Zeichen immer noch Sänger von DREAM THEATER, war ein echt starkes Melodic Metalalbum. Jetzt ist der Vocalist mit dem markanten Timbre erneut auf eigene Kappe unterwegs, das Ergebnis nennt sich diesmal "Static Impulse" und erneut hat LaBrie mit seinen Mitstreitern einen klasse Job gemacht. Die schon beim Vorgänger insgesamt deutlich härtere Ausrichtung wird hier noch intensiviert, es gibt noch mehr schnellere Sachen unter den 12 Tracks, es wird oftmals betont kompakter Metal in einer modernen Produktion geboten. Klar dominiert gesanglich das Organ des Hauptprotagonisten aber sein Drummer Peter Wildoer sorgt mit seinen derben Growls, Screams und Shouts für einen echt gelungenen aggressiven Gegenpart. Dieses Stilmittel wird dabei nicht nur vereinzelt sondern schon mit deutlich stärkerer Betonung eingesetzt. LaBrie hat zur Stilistik des Albums verlauten lassen es sei ein art „Gothenburg Metal mit einigen progressiven Elementen handelt und dies kann ich nur voll bestätigen.

Zusammen mit seinen äußerst fähigen Keyboarder sowie Partner Matt Guillory (der braucht sich vor DT-Tastenguru Jordan Rudess keinesfalls verstecken sondern ist auf Augenhöhe!) hat man wirklich durchgehen starke Songs geschrieben ohne jeden Ausfall. Die Stimmungsbögen passen dabei bestens, natürlich wurden die durchgehend gelungene Melodien auf die markante Stimme abgestimmt, kommen dabei aber stets auf den Punkt, sind egal ob hymnisch oder straighter nicht zu catchy. Überhaupt agiert LaBrie irgendwie auch befreit von den strikten bzw. schablonenhaften Vorgaben bei seiner Hauptband zu sein. Der klasse Gitarrist Marco Sfogli sowie Basser Ray Riendeau sind ebenfalls Könner. Härte, Rhythmik und die Melodieführung laufen super ineinander, da sollten auch DT-Fans auf ihre Kosten kommen, falls man die derb-heftige Growls vertragen kann, da diese hier schon richtig im Vordergrund präsent sind.

Allen LaBrie-Nörglern inklusive des gerade ausgestiegenen Traumtheaterdrummers Mike Portnoy zeigt er erneut, was ne richtige Harke ist und was er alles so drauf und an musikalischen Ideen wobei insbesondere sein Organ in keinster Weise limitiert erscheint.

Schon der kraftvolle Opener "One more Time" ist Power Metal pur mit kantigen Growls genauso wie das knackig-schnelle "Jekyll or Hyde" mit schönem Wechselgesang zwischen Klar und Heftig. Auch „This is War" is so eine Tempogranate mit viel Doublebass und Metalfeeling. Das Tempo wird dabei erfreulicherweise meist recht hoch gehalten wie u.a. bei beim kompakten markanten „Mislead“. "Euphoric" ist so ein typischer Midtempokracher der auch von DT stammen könnte. Ebenso das etwas thrashige "Over the Edge", was den raumgreifenden Refrain betrifft. Wirkliche Ausfälle gibt es auf „Static Pulse“ tatsächlich keine, als kleine Auflockerung finden sich das etwas im popig-gothic Style gehaltene "I tried" und wer hier zuviel balladenhaftes oder gar schmalziges vermutet hätte, liegt auch völlig falsch.
„Just watch me“ gehört noch am ehesten in diese Kategorie, aber auch hier wird heftig gerifft. Lediglich die luftig-entspannte Schlussnummer „Coming Home“ ist dann wieder eine in typischen DT-Sound kreierte Ballade.

Auf dieser Pladde paßt letztlich einfach alles bestens zusammen, die Band wirkt spielerisch klasse aufgelegt, die Songs kommen frisch, dynamisch und mit hammerstarken Melodien und meist straighten Arrangements daher. Frickeliges braucht man hier nicht zu fürchten, im Gegenteil einige kurze schöne Gitarrensolis mit einem fetten Sound werden gekonnt in fast jedem Song miteingebaut.

LaBrie hat die begonnene Ausrichtung des Vorgängers in Richtung druckvollen Metals weiter konsequent fortgeführt und bewegt sich so deutlich in Richtung alter IN FLAMES oder auch SOILWORK. Geile Scheibe trotz der Growls, mensch dass ich so was mal schreiben würde.


Static Impulse


Cover - Static Impulse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:54 ()
Label:
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