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Miracle

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ANI LO. PROJECT sind anders! Die Band um die in Berlin geborene Sängerin Ani Lo. könnte man zwar auf Grund des Covers und der symphonischen Parts – welche Sängerin Ani Lo. auch mal opernhaft verstärkt - durchaus in die übervölkerte und einschlägig bekannte Goth-Ecke stecken. Ist aber nicht. Die aus der bulgarischen ANI LOZANOVA BAND entstandene Combo findet sich eher im powervollen Prog wieder; gesanglich schlägt Ani Lo. immer wieder die Brücke zur harten Frontröhre. Denn musikalisch geben die Hauptsongwriter auf „Miracle“ die Richtung vor: IAN PERRY (ELEGY) und Stephan Lill (VANDEN PLAS). So verwundert es nicht, dass Songs wie „The Ark Of The Covenant“ (symphonischer Banger), „Slip Away“ (ruhiger Prog) und „What You Sow, You Reap“ auf epische Größe, progressive Finessen und eine gelungene Mixtur von NIGHTWISH über die beiden oben genannten Bands bis DREAM THEATER setzen. Das abschließende „A Miracle Is All We Need“ greift den guten Opener, nun als Piano-Version und Duett mit Ian Perry, erneut auf und darf man durchaus als Highlight betrachten. Auch das (Achtung!) Michael Jackson Cover „Give In To Me” kann überzeugen, hat es doch nur noch wenig mit dem Original gemein und kommt absolut Headbanging kompatibel rüber. ANI LO. PROJECT liefern mit „Miracle“ abwechslungsreichen und feinen Stoff ab, mal balladesk, mal Power Prog, mit einer großartigen Sängerin am Mikro - auch wenn noch nicht alle Tracks das ganz hohe Niveau halten. Ein Debüt, welches man als Genreübergreifender Kopf ruhig mal antesten sollte.

Miracle


Cover - Miracle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:35 ()
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Book Of Dowth

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Ihre stimmige Mischung aus Black-, Melodic Death-, und Viking/Pagan/Folk Metal ist auch nach 17 Jahren Bandgeschichte nicht totzukriegen und immer noch beachtlich. Trotzdem haben es Bandchef/Sänger/Gitarrist/Keyboarder Arkadius und seine Mitstreiter auf fast schon ebenso kunstvolle wie mysteriöse Weise nicht geschafft, an einem der großen Genre-Booms der letzten zehn Jahre teilzunehmen und zumindest dem unterm Strich drittklassigen Metsäufergedudel ordentlich den Marsch zu geigen. Sie haben die zweite Reihe lebenslänglich gepachtet, in kreativer Hinsicht scheint es den Herren aber nach wie vor nix auszumachen, was auch "Book Of Dowth" leichtfüßig unter Beweis stellt. Genauso stark wie der Vorgänger „Crógacht“ knallt das Album aus den Boxen und tischt alles auf, was die treuen Fans an dieser Band schätzen: schon mit dem Quasi-Titelsong "Dowth 2059" steigt man furios ein, bevor das mächtige "Battle-Cairns", das serienmäßig mit kraftvollem, weiblichem Gesang ausgestattete „Biróg´s Oath“, das schöne, akustische „Mag Mell“, das ultraflotte „Balor“ oder die am Ende versteckte, überragende Hymne „Fury Fomoraigh“ locker 90 Prozent aller anderen heimischen und europäischen Möchtegernhörnerträger mit Anlauf in den Sack stecken. Mehr muss man dazu auch gar nicht sagen, außer dass wir es hier gewohntermaßen mit einem sehr starken, auch ordentlich fett produzierten SUIDAKRA-Album zu tun haben!

Book Of Dowth


Cover - Book Of Dowth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:11 ()
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There Is Light (But It´s Not For Me)

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Dass die Dänen noch einmal die große Songwriting-Treffsicherheit ihrer beiden Meisterwerke "1-800 Vindication" und "Burn Me Wicked" erreichen würden, hat sicher nicht jeder erwartet. Aber nach dem starken, wieder sehr basischen "The Prestige" schien bei dem Haufen ein wenig die Luft raus zu sein, denn "To Those Who Walk Behind Us" war definitiv kein Highlight in der hochklassigen Diskografie der Band. Nun aber wird nachgelegt: "There Is Light (But It´s Not For Me)" ist wieder ein Experiment in den eigenen, festgelegten stilistischen Grenzen geworden, denn es wird mehr mit Synthies gearbeitet als je zuvor. Durchweg sehr hörenswerte Songs wie "Heaven Forbid", "The Taste Of You", "Step Into My Winter", "Rape" (mit sehr coolem Spoken-Word-Intro) oder "Sunday Black" besitzen einerseits den obligatorischen ILLDISPOSED-Schweinegroove, den keine Band des Genres in ähnlicher Form bietet, wirken aber mit ihren elektronischen Untermalungen fast schon wie eine schleppende Todesblei-Version von Scooter, was das Album sehr originell, aber auch gewöhnungsbedürftig durchs Ziel laufen lässt. Ich persönlich finde nur zwei Haare in der Schwule-Nutten-Suppe: einerseits könnten Jakob Batten, Bo Summer und Co. ruhig mal wieder öfter aufs Gas treten (das Midtempo überwiegt auch hier ein wenig einseitig), andererseits ist vielleicht genau das der Grund, warum das Album auch nach zehn Durchläufen nicht richtig zünden will und keine echten Übersongs/Ohrwürmer vom Schlage eines "Now We´re History" oder "Our Heroin Recess" auffährt. Trotzdem geht "There Is Light (But It´s Not For Me)" als wirklich gute Scheibe durch, die mit dem Digipak-Bonustrack "Alone" sogar noch ein echtes Highlight bietet, das, ähnlich wie "Illdispunk´d", als sehr gelungene Bandhymne durchgeht. Insgesamt also cool!

There Is Light (But It´s Not For Me)


Cover - There Is Light (But It´s Not For Me) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:56 ()
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Stand Your Ground

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Beim Name MIKE TRAMP werden alle Freunde gepflegten Hard Rocks erst mal hellhörig – hatte der dänische Sänger und Gitarrist doch Ende der 80er mit WHITE LION (und insbesondere dem starken Album „Pride“) für gehörig Furore in der Szene und Nordamerika gesorgt. Nach dem Ende der Band versuchte es Mr. Tramp u.a. mit FREAK OF NATURE, einem WHITE LION Aufguss und Solo. Aber erst mit der Rückkehr in seine dänische Heimat und MIKE TRAMP AND THE ROCK’N’ROLL CIRCUZ scheint der schon immer herausragende Gesang auch wieder mit richtig guten Songs gefüttert zu werden. Nachdem das Debüt des CIRCUZ leider nur in Dänemark erschien, wird der nicht minder starke Nachschlag „Stand Your Ground“ auch außerhalb des nordischen Landes veröffentlicht. TRAMP setzt dabei auf klassischen Melodic Rock ohne große Schnörkel. Der Opener „Don’t Let Them Put It On You“ und der folgende rockende Ohrwurm„Alright By Me” leben von kräftigen Hard Rock Riffs (Vergleiche mit den oft unterbewerteten Briten von THUNDER sind durchaus zulässig). „Distance“ erinnert gar an R.E.M, „Gotta Get Away“ atmet den Aussie-Hard Rock der Gebrüder Young, „Say What You Will“ packt den erdigen Groove aus und Balladen wie „Straight From The Look In Your Eyes“ und „I Wish You Well“ zeigen TRAMP’s charakteristische, leicht melancholische Stimme in Vollendung. Wer auf klassischen Hard Rock, straight ahead und mit Melodie steht sollte in „Stand Your Ground“ unbedingt mal reinhören. MIKE TRAMP AND THE ROCK’N’ROLL CIRCUZ liefern ein schönes Album, tolle Stimme, klasse Sound - das macht Laune auf mehr!

Stand Your Ground


Cover - Stand Your Ground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:3 ()
Label:
Vertrieb:
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The Collective

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Nach dem Debüt “Carving Desert Canyons” haben die SCALE THE SUMMIT nun ihren zweiten Silberling am Start. „The Collective“ heißt das Baby und bietet instrumentalen Prog Rock auf spieltechnisch hohem Niveau. Das Instrumentalalben immer eine Herausforderung darstellen, dürfte hinlänglich bekannt sein, und zu einem gewissen Stück weit bildet auch „The Collective“ da keine Ausnahme- die menschliche Stimme über die Länge eines kompletten Albums hin durch komplett beiseite zu lassen und trotzdem im Gedächtnis zu bleiben ist keine gar zu leichte Aufgabe. Beim Anhören fühlt man sich ein bisschen, als würde man der Band beim ebenso ausgedehnten wie selbstvergessenen Improvisieren während einer Jamsession lauschen, im Guten wie im Schlechten. Im Guten deshalb, weil dieTexaner ihre Instrumente unbestritten beherrschen und so einiges Beachtliche aus deren Seiten und Trommeln zaubern- mal ruhiger und atmosphärischer, mal flotter in Saitenvirtuosen-Manier. Ein Wehmutstropfen bleibt jedoch dabei, nämlich der, dass wirklich große Melodien, die sich dauerhaft im Ohr festsetzen, fehlen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

The Collective


Cover - The Collective Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:38 ()
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Radicalizer

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Als die TALETELLERS in 2009 im Vorprogramm von GRAVE DIGGER und ALESTORM auftauchten, machten sie sich mit ihrem geradeaus nach vorne gespielten Metal und dem Material ihres 2008 erschienenen Debüts „Detonator“ sicher einige Freunde. Mit „Radicalizer“ folgt nun das zweite Werk der saarländischen Combo um Sänger und Gitarrist Alan Costa, welches den eingeschlagenen Weg zwischen NHWOBHM, Heavy Metal und Heavy Rock konsequent fortsetzt. Das Augenmerk liegt dabei besonders auf einem erdigen Sound und einer dreckigen Rock’n’Roll Attitüde, was ihnen mit Songs wie dem deftig hymnischen „The Lie“, dem headbangenden Titeltrack „Radicalizer“, dem klasse groovenden „Sadistico“ und dem recht eingängigen „The Keepers Of The Doom“ auch gelingt. Nichts desto trotz kommt bei all der Power doch etwas die Abwechslung zu kurz. Den einen oder anderen Schlenker nach oben oder unten; will meinen Up-Tempo oder Fuß vom Gas hätte dem Material durchaus gut getan. So verlieren die oben genannten Highlights doch etwas an Durchschlagskraft im energetischen Gesamtwerk. Die TALETELLERS haben mit „Radicalizer“ sicher nicht ihr letzte Word gesprochen – Fans des gepflegten Heavy Rocks dürfen ruhigen Gewissens mal reinschnuppern. Auf die nächste Platte darf man aber trotzdem auch schon mal gespannt sein.

Radicalizer


Cover - Radicalizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 43:4 ()
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Elvenpath

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Ich bin der letzte Mensch auf diesem Planeten der etwas gegen absolut nerdigen Fantasykram hat (ich weiß schließlich auch ohne Probleme aus welchem Fantasyroman diese Truppe vermutlich ihren Bandnamen hat), trotzdem ist diese Scheibe wirklich hart was das angeht. Ein langhaariger Typ mit Kutte der einen Bogen einem Drachen vor rotem Himmel entgegen streckt? Leute! Da ist ja RHAPSODYs „Symphony Of Entchanted Lands II“ noch harmlos gegen…

Hinter diesem reizenden CD-Cover verbirgt sich musikalisch betrachtet eine ganz lustige Mischung aus diesem MANOWAR-mäßigen nicht wirklich ernst zu nehmenden „True Metal“ (»Fuck all that rockstar-bullshit! Metal is no big buisness, it’s a passion!«), klassischem Power Metal mit entsprechenden Vocals mit Oktavwechseln jenseits von Gut und Böse und teilweise auch Speed Metal Eskapaden wie man sie von HELLOWEEN kennt („Guardians Of The Underground“, übrigens eine Top-Nummer zum live Mitgröhlen!).
Teilweise ist das übrigens verdammt geil und macht vor allem durch Abwechslung, starken Melodien und nicht zuletzt der Tatsache Spaß, dass die Band ihr Thema gefunden hat und gekonnt mit Klischees jongliert. Aye, Klischees: Es sei denn nur ich sehe kurze Background-Choreinlagen, Schwertgeklirre als Song-Intros und die insgesamt stellenweise sehr epische Aufmachung als solches an. Manchmal ist das aber etwas seltsam verteilt; wo man an der einen Stelle noch viel Lob aussprechen kann sind andere Titel zu mindestens stellenweise arg monoton („Moria“), eine Tatsache die mich anhand der dafür an anderer Stelle so passend platzierten BLIND GUARDIAN-mäßigen Melodien nicht ganz verständlich ist.


Alles in Allem gefällt mir „Elvenpath“ aber dann doch. Ob es an der vierteiligen „Suite Of Metal“ (was das wohl ist denkt ihr euch nun selber, ich sage nur das es ein echt heißes Ding ist!) der übertriebenen Nerdigkeit oder dem gekonnten Wechsel zwischen Speed-Metal und Metal-Epik geht, trotz einiger Schwächen sollte man da mal einen Blick drauf werfen. Lange Tage und angenehme Nächte, sage meinen Dank.

Elvenpath


Cover - Elvenpath Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 60:43 ()
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Acute Mind

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Die polnische Proginvasion geht unaufhörlich weiter - die nächste östliche Formation, diesmal aus Lublin, nennt sich ACUTE MIND und stellt ins hier ihr gleichnamiges Debüt mit einem sehr schönen Coverartwork zur musikalischen Begutachtung zur Verfügung. Neben den auf breiter Eben aufstrebenden RIVERSIDE hatten in den letzten Jahren etliche kleinere Acts schon positiv auf sich aufmerksam gemacht als da wären AFTER, BELIEVE, QUIDAM, INDUKTI, SATELLITE und die zuletzt bei MI auch besprochene aktuelle, sehr ordentliche Scheibe von QUBE. Wobei letztere deutlich härter agieren als ACUTE MIND, denn dieser Sechser mit Keyboarderin steht eher für einen gediegenen, aber durchaus frisch daherkommenden Mix aus Neoprog und Progmetal. Bei sämtlichen Songs wurde trotzt vieler Breaks, Instrumentalparts und sehr vielseitigen Arrangements stets auf eingehende Melodielinien und soundliche Vielschichtigkeit geachtet; Frickeleien aus purem Selbstzweck sind hier völlig außen vor.

Gleich der Opener "Grief And Pain" bietet modernen Progmetal, etwas düster mit teilweise etwas verzerrten Gesang, der Hook kommt stilistisch eher warm und positiv rüber und erinnert mich (nicht nur an dieser Stelle) sehr positiv an ältere THRESHOLD-Sachen. Auch das hinten raus treibende „Garden“ überzeugt neben schönen wechselnden atmosphärischen Parts mit harmonischen Gesangspart und schönen, fließend-singende Gitarrenlicks, die mit mit etwas vertrackteren Rhythmen wechseln, um dann auch wieder heavy Riffs aufzufahren. Die Tastenarbeit gilt es ebenfalls etwas herauszuheben, die Lady hat schon was drauf, sie streut immer wieder gekonnt neue Soundelemente und Klänge ein, ohne dass ein zu weicher und überpräsenter Keyboardtouch entsteht. Dass man mit dem balladesken "Misery" in Polen ein gewisses Radio-Airplay geschafft hat, wundert mich nicht: mit diesem eher hardrockigen Refrain
à la BONFIRE spricht man sicher die breite Masse an.

ACUTE MIND gibt es schon seit 2006, jetzt also die erste Scheibe - hier ist handwerklich nur wenig zu kritisieren, alles wirkt sehr kompakt, die Produktion ist solide, man ist gut aufeinander eingespielt. Nur der Sänger könnte an der ein oder anderen Stelle noch eine Spur mehr Variabilität vertragen und noch etwas mehr Ausdruck in sein Vibrato legen. Sachen wie „Sweet Smell Of Success" besitzen zwischendurch eine gewisse Sprödigkeit ähnlich, wie bei den Amis von ENCHANT, aber dann holen nach etwas verschleppteren Stellen die dynamisch öffnenden Parts mit sehr passenden Melodiebögen den Hörer wieder zurück, dann kommt alles sehr druckvoll aus den Boxen. So ähnlich läuft es auch bei „Bad Incitements“ - hier gehen mit klasse Basslinien unterlegte eher balladeske, etwas zerfahrene Parts zu Beginn in klasse abgehende nach vorne (hard)rockende Passagen ineinander über, sehr gut gemacht. RUSH als Inspirationsquelle könnte man sich durchaus bei „Bonds Of Fear" vorstellen, sehr atmosphärisch startend, herrscht hier eine typische leicht melancholische Stimmung, um dann mit sehr ekstatisch-elegischen Gitarrenparts sehr hymnisch zu Enden, dass bringen nicht viele Kapellen so stimmig hin.

Als zentrales Stück und absolutes Schmankerl für alle Progfans würde ich das fast siebenminütige Instrumental „Faces" bezeichnen. Hier haben ACUTE MIND tatsächlich so eine Art Meisterstück hinbekommen, nach einem elektromystischen Intro steigert sich dieser Song mit seinen packenden Rhythmen die immer wieder mit Tasten- und Gitarrensolos sowie packenden Duellen aufgelockert werden zu einem tollen Gesamtwerk. Sehr gelungen auch die geschmackvoll-perligen Keyboardparts, die zielsicheren laut-leise Dynamiken, dass sich langsam hochsteigernde Ganze bis zum furiosen Schluss, eine Stimme vermisst man da tatsächlich nicht. Der Hinweise auf dem Beipackzettel, dass Fans von PENDRAGON, RPWL, IQ, RIVERSIDE oder auch SATELLITE hier besonders aufmerksam sein sollten, ist zwar nicht schlecht, aber letztlich etwas zu kurz gesprungen. Alle Progmetalfans die mehr auf die melodienbewusste Schiene abfahren und auf recht abwechslungsreiches Songwriting Wert legen, sind bei ACUTE MIND an der richtigen Adresse. Kein Überalbum, aber ein gutes. Und zukünftig dürfte bei dieser Band noch mehr zu erwarten sein, die Musiker müssen sich nur noch mehr (zu)trauen.


Acute Mind


Cover - Acute Mind Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 41:16 ()
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Tao Of The Dead

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Wenn man Musik nach "Verwandtschaften" ordnen könnte, dann wären ...AND YOU WILL KNOW US BY THE TRAIL OF DEAD die temperamentvolleren, aber weniger anarchistischen kleinen Geschwister aus der Großfamilie rund um The Flaming Lips. Mit kindisch-unschuldiger Sturheit verfolgen beide Bands ihren Weg des Eskapismus und der überbordenden Arrangements. Nein, TRAIL OF DEAD sind nicht so kaugummi-bunt inszeniert, aber was sie auf ihrem aktuellen Album "Tao Of The Dead" abliefern, ist ein vielfarbiges Kaleidoskop an verrückten Melodie-Ideen und Arrangements von hübsch bis aggressiv. Denn TRAIL OF DEAD (so darf man sie zum Glück abkürzen, sonst sitzen wir morgen noch hier) sind bei weitem noch nicht gesetzt: Schon vor 3 Jahren beendete die Band ihren Major-Plattenvertrag - mit dem nun zweiten Album seit der "Unabhängigkeit" scheinen die Texanern allen noch mal zeigen zu wollen, warum das notwendig war. Von Song zu Song wird abwechselnd geschwelgt und so richtig zugehauen, abwechselnd der Sound mit Instrumenten bis in den Himmel zugehangen oder ganz sparsam nur mit der Stimme gearbeitet. TRAIL OF DEAD sind auf das Songwriter-Duo und Herz der Band Conrad Keely und Jason Reece plus zwei Neumitglieder zusammengeschrumpft und haben sich damit offensichtlich auf das Optimum reduziert. Pink Floyd waren in ihrer Hochphase schließlich auch nur eine Handvoll Musiker. Bei diesen Vorraussetzungen ist es (fast) klar, dass auf dem Album kein echter "Hit" vertreten ist - der Star ist das Album und fast jede dieser Songperlen hat es verdient, besonders herausgehoben zu werden. "Introduction: "Let's Experiment" ist wie eine Ouvertüre der klassischen Kompositionskunst - im Popbereich hat es seit SMASHING PUMPIN's "Mellon Collie And The Infinite Sadness" lange niemand mehr geschafft, das Publikum so zuvorkommend abzuholen und mitzunehmen. "Pure Radio Cosplay" ist ein Uptempo-Stampfer, noch mit unterdrückter Aggressivität - die sich in "Summer of All Dead Souls" dann furios entladen darf, inklusive Mitgröhlpart. "Cover the Days Like a Tidal Wave" ist dagegen ruhig - also im Vergleich. Eine verstromte Gitarre ohne Effekte, drei Singstimmen, Schlagzeug. Hab ich das Tambourin und das Keyboard vergessen? Ok., sind wir mal nicht so - TRAIL OF DEAD machen selbst aus ihren ruhigsten Stücken Wechselbäder der Gefühle, und ich bescheide mich, dass man jeden Song besonders herausheben müsste. Wer mal für fast eine Stunde verreisen und bereichert wiederkommen möchte, besorge sich dieses Album!

Tao Of The Dead


Cover - Tao Of The Dead Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:17 ()
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The Road

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Es hat fast zehn Jahre gedauert bis der Michael seine Mechaniker mal wieder in seiner garage um sich geschart hat – jetzt liegt mit „The Road“ ein neues Album in ebenfalls neuer Besetzung vor. Die Rede ist hier natürlich von MIKE & THE MECHANICS und einer der Masterminds sowie Bandgründer Mike Rutherford (GENESIS/Bass) hat sich ein komplett umformiertes Team zusammengetrommelt, wobei die Hauptveränderungen die beiden neuen Hauptsänger Andrew Roachford und Schauspieler Tim Howar betreffen.
Insbesondere ROACHFORD vermag mit seinem souligen Organ viele neue positive Akzente zu setzen, er war ja in den 90ern als Solokünstler bereits recht erfolgreich „Cuddly Toy“ oder „Only To Be With You“ waren internationale Hits. Auch hier hat er sich bei zahlreichen Tracks als Songwriter mit eingebracht. Gleich der lässige groovige Opener „The Road“ (mit einem klasse Gitarrensolo) kommt sehr soulig prägnant rüber und sorgt für einen positiven Start. Klar klingt alles etwas anders als man dies bei den MECHANICS mitunter bisher gewohnt war aber es ist keine völlig Kehrtwendung. Die erste Single „Reach Out (Touch The Sun)“ ist etwas bedächtiger beginnt etwas ruhig ehe sich dann der hymneartige Refrain aufbaut, nicht übel aber es gibt bessere Songs auf dem Album. Typisches bietet dann eher „Try To Save Me“ so ei mix aus 80er Jahre Stimmung kombiniert mit moderner Popmusik.

Auf „The road“ gibt es eigentlich noch einen dritten Sänger zu hören, denn Arno Carstens sing tauf drei von ihm mitgeschriebenen Nummern den Leadpart. Das zwar sehr ruhige „Background Noise“ kommt als erster balladesker Tracks sehr gut rüber ohne irgendwelche Kitschattitüde. Auch „It Only Hurts For A While“ geht in eine ähnliche Stimmungsrichtung und bietet 80er Jahre Feeling pur. Dann singt Carstens eine noch recht einfache Nummer „Hunt You Down“ fast nur getragen von fluffigen Orgelsynthies, mittleres Tempo klingt wie ein typischer PHIL COLLINS-Song vor 20 Jahren in der Machart „You Can’t Hurry Love“. „Heaven Doesn’t Care” kommt erst gegen Ende so richtig auf touren, da wurde etwas der Anfang verschlafen, dann aber geht es gut ab mit Kinderchor im Rücken nur dann wird plötzlich abrupt ausgeblendet, echt schade so ist die Nummer verhunzt. Als einzigen Ausfall der Scheibe würde ich das eher nichtssagende „Oh no“ einstufen. Der heimliche Hit des Albums ist aber ganz klar „Walking on Water“ geworden, der Song kann es von der Refrainqualität tatsächlich mit den erfolgreiche alten Sachen aufnehmen obwohl insgesamt (leider) kein Überhit der Marke „Silent Running“ oder gar „World Of Mouth“ zu finden ist.

Der letzte Song „You Can Be The Rock“ kommt verhältnismäßig kraftvoll-rockend daher und bildet den soliden Schluss von „The Road“. Altfans die Sachen wie „Living Years“ und „Over My Shoulder“ besonders mochten, sollten auch die neuen (etwas weniger keyboardbetonten) Songs ansprechen.

Das Album ist daher mit leichten Abstrichen ganz gut geworden, recht unterhaltsam gemacht, auch abwechslungsreich was die Songklangbilder betrifft - wer auf gediegenen Erwachsenen Radio-Pop-Rock mit Soulsprengseln steht, dürfte hier absolut glücklich werden. Die neuen Sänger überzeugen dabei allesamt und lassen den 2000 verstorbenen Paul Young sowie den grandiosen PAUL CARRACK (ausgestiegen 2006) tatsächlich vergessen. Nicht zu popig platt oder zu glattgebügelt (wie die beiden letzten Scheiben) gelingt MIKE & THE MECHANICS mit etwas Ecken und Kanten der fast nicht mehr geglaubte Sprung ins neue Jahrtausend ohne die eigene Vergangenheit komplett zu leugnen.

The Road


Cover - The Road Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:47 ()
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