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Welcome Home Armageddon

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FUNERAL FOR A FRIEND sind wieder wütend! Muss man die beiden Vorgängeralben wohl eher als Emo-Pop bezeichnen, haben die Waliser nach dem Ausstieg von Gitarrist Darren Smith im April 2010 offenbar ihre Hardcore-Wurzeln wiederentdeckt. Okay, wer die Band bislang nicht mochte, wird auch mit „Welcome Home Armageddon“ nicht viel anfangen können. Dafür gibt es dann doch wieder zu viele süßliche Melodien und stadiontaugliche Refrains zu hören, und der Pathos in Songs wie „Owls (Are Watching)” oder „Medicated” und der Power-Pop von „Sixteen“ sind eigentlich unverzeihlich. Aber in Stücken wie „Front Row Seats To The End Of The World“, „Spinning Over The Island” oder „Broken Foundation” brüllt Sänger Matthew Davies-Kreye endlich mal wieder, und die entsprechenden Passagen walzen mächtig nach vorne. Spaß machen zudem auch die immer wieder eingestreuten NWOBH-Parts, die allerdings durchaus länger hätten ausfallen können. Zugegeben: Screamo passiert auch auf „Welcome Home Armageddon“ nur noch in Ansätzen. Alte Fans der Band werden hier aber trotzdem etwas von der Aggressivität der Frühzeit wiederfinden.

Welcome Home Armageddon


Cover - Welcome Home Armageddon Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 40:36 ()
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The Scourge Of The Light

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Auch wenn es dem Haufen aus Colorado - um das Fazit mal vorwegzunehmen - dieses Mal nicht ganz gelungen ist, seiner überragenden Diskografie einen neuen Meilenstein hinzuzufügen, ist "The Scourge Of The Light", nach sieben Jahren seit dem letzten Werk "Casting The Stones", zumindest eine Scheibe, die dem in diesem Genre kaum zu schlagenden Anspruch des Quintetts mehr als gerecht wird. Das soll eigentlich nur heißen, dass das Niveau von Alben wie "The Fourth Judgement", "Thane To The Throne" oder "Mechanized Warfare" hier "nur" öfter gestreift und eben nicht durchgehend gehalten wird. Mit dem recht sperrigen "Condemned To Fight" wird "The Scourge Of The Light" ein wenig schwerfällig eröffnet, bevor das schleppende "The Setting Of The Sun" den Eingängigkeitsfaktor auch nicht gerade in die Höhe schraubt, was teilweise aber auch Erinnerungen an Harry Conklins Zweitband TITAN FORCE aufkommen lässt. Aber spätestens hier verfällt man wieder dem nach wie vor unglaublich geilen Gesang des Tyrant, der auch in fortgeschrittenem Alter viele seiner Kollegen (und Vorbilder!) in die Tasche und wieder raus singt. Mit der kurzen, kompakten Mitsinghymne "Call To Arms", dem mit einem geilen Killerrefrain ausgestatteten "Overlord", dem treibenden "Union", der epischen JUDAS PRIEST-Verbeugung "Burn" und dem opulenten, überlangen Abschluss "The Book Of Kells" haben JAG PANZER wieder Material der Königsklasse am Start; lediglich die etwas banal daherkommenden "Cycles" und "Let It Out" wirken leicht bemüht und hätten zu besten Vinyl-Zeiten sicher passable B-Seiten abgegeben. Das ändert aber nix daran, dass "The Scourge Of The Light" problemlos den "Tipp" bekommt, da der Gesamtpegelstand des Albums weit über dem liegt, was der traditionelle, bisweilen theatralische Metal in der letzten Zeit verbrochen hat. Trotz kleiner Kritikpunkte wieder echt Spitze!

The Scourge Of The Light


Cover - The Scourge Of The Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:47 ()
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Beauty & The East

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Die Frage ob THE KORDZ aus dem Libanon einen Exotenbonus notwendig haben, darf man nach dem Hören von „Beauty & The East“ durchaus mit Nein beantworten. Musikalisch legt die Band aus Beirut eh Wert auf „westliches“ Songwriting; mit ihren orientalischen Wurzeln gehen THE KORDZ nicht hausieren, sondern setzen sie gekonnt unpenetrant und vielfach auch textlich um. Auf dem Album „Beauty & The East“ befinden sich Kompositionen unterschiedlicher Schaffensperiode, so dass man hier einen guten Überblick über eine der besten Band aus dem arabischen Raum erhält. Darunter die lokal recht erfolgreiche Rock Single „Last Call“ welche bereits 2004 veröffentlicht wurde und leicht gen New Progressive tendiert oder die Halbballade „The Garden“ mit ihrem Modern Alternative Touch. Anspieltipp sicher auch das instrumental gehaltene Titelstück „Beauty & The East” (hier wird es deutlicher orientalisch) und die emotionale Ballade „Save Us“. Professionell produziert wurde das Teil von Ulrich Wilde (DEFTONES; STATIC-X, WHITE ZOMBIE, BREAKING BENJAMIN), musikalisch unterstützt u.a. von Schlagzeuger Jeff Burrow (THE TEA PARTY). Nicht zu verhehlen ist, dass sich unter die 16 Tracks auf „Beauty & The East“ auch Filler eingeschlichen haben (z.B. der abschließende Krachbolzen „Nic-O-Teen“), was aber dem guten Gesamteindruck kaum schmälern kann. Wer ein wenig für Rock und Metal aus anderen Gefilden übrig hat, sollte THE KORDZ auf jeden Fall eine Chance geben.

Beauty & The East


Cover - Beauty & The East Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 63:45 ()
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Black Thorn

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FLATFOOT 56 klingen wie die DROPKICK MURPHYS. Mit diesem Satz ist eigentlich alles gesagt, so dass diese Rezension hier enden könnte. So ganz gerecht wird man dem Fünfer aus Chicago dann aber doch nicht. Die Parallelen sind allerdings deutlich hörbar: Die Band verbindet Punkrock mit Folk und dreckige Gitarren mit Dudelsack und Mandoline, in ihren Texten singen sie über die Arbeiterklasse und an jeder Ecke gibt es Mit-gestreckter-Faust-mitgröl-Refrains. Bei FLATFOOT 56 sind die Streetpunk- und Oi!-Einflüsse allerdings noch etwas stärker, vor allem im Vergleich zum letzten DROPKICKS-Album. Gut gemacht ist das allemal, die Songs gehen mit viel Energie und Dreck nach vorne und ebenso schnell ins Ohr. Mit dem ruhigen, traditionell anmutenden „Shiny Eyes“ gibt es auf der Hälfte auch eine schöne Verschnaufpause. Wer nicht genug von Bands wie den DROPKICK MURPHYS oder FLOGGING MOLLY bekommen kann, sollte also unbedingt mal reinhören.

Black Thorn


Cover - Black Thorn Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 39:53 ()
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Miracle

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ANI LO. PROJECT sind anders! Die Band um die in Berlin geborene Sängerin Ani Lo. könnte man zwar auf Grund des Covers und der symphonischen Parts – welche Sängerin Ani Lo. auch mal opernhaft verstärkt - durchaus in die übervölkerte und einschlägig bekannte Goth-Ecke stecken. Ist aber nicht. Die aus der bulgarischen ANI LOZANOVA BAND entstandene Combo findet sich eher im powervollen Prog wieder; gesanglich schlägt Ani Lo. immer wieder die Brücke zur harten Frontröhre. Denn musikalisch geben die Hauptsongwriter auf „Miracle“ die Richtung vor: IAN PERRY (ELEGY) und Stephan Lill (VANDEN PLAS). So verwundert es nicht, dass Songs wie „The Ark Of The Covenant“ (symphonischer Banger), „Slip Away“ (ruhiger Prog) und „What You Sow, You Reap“ auf epische Größe, progressive Finessen und eine gelungene Mixtur von NIGHTWISH über die beiden oben genannten Bands bis DREAM THEATER setzen. Das abschließende „A Miracle Is All We Need“ greift den guten Opener, nun als Piano-Version und Duett mit Ian Perry, erneut auf und darf man durchaus als Highlight betrachten. Auch das (Achtung!) Michael Jackson Cover „Give In To Me” kann überzeugen, hat es doch nur noch wenig mit dem Original gemein und kommt absolut Headbanging kompatibel rüber. ANI LO. PROJECT liefern mit „Miracle“ abwechslungsreichen und feinen Stoff ab, mal balladesk, mal Power Prog, mit einer großartigen Sängerin am Mikro - auch wenn noch nicht alle Tracks das ganz hohe Niveau halten. Ein Debüt, welches man als Genreübergreifender Kopf ruhig mal antesten sollte.

Miracle


Cover - Miracle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:35 ()
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Book Of Dowth

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Ihre stimmige Mischung aus Black-, Melodic Death-, und Viking/Pagan/Folk Metal ist auch nach 17 Jahren Bandgeschichte nicht totzukriegen und immer noch beachtlich. Trotzdem haben es Bandchef/Sänger/Gitarrist/Keyboarder Arkadius und seine Mitstreiter auf fast schon ebenso kunstvolle wie mysteriöse Weise nicht geschafft, an einem der großen Genre-Booms der letzten zehn Jahre teilzunehmen und zumindest dem unterm Strich drittklassigen Metsäufergedudel ordentlich den Marsch zu geigen. Sie haben die zweite Reihe lebenslänglich gepachtet, in kreativer Hinsicht scheint es den Herren aber nach wie vor nix auszumachen, was auch "Book Of Dowth" leichtfüßig unter Beweis stellt. Genauso stark wie der Vorgänger „Crógacht“ knallt das Album aus den Boxen und tischt alles auf, was die treuen Fans an dieser Band schätzen: schon mit dem Quasi-Titelsong "Dowth 2059" steigt man furios ein, bevor das mächtige "Battle-Cairns", das serienmäßig mit kraftvollem, weiblichem Gesang ausgestattete „Biróg´s Oath“, das schöne, akustische „Mag Mell“, das ultraflotte „Balor“ oder die am Ende versteckte, überragende Hymne „Fury Fomoraigh“ locker 90 Prozent aller anderen heimischen und europäischen Möchtegernhörnerträger mit Anlauf in den Sack stecken. Mehr muss man dazu auch gar nicht sagen, außer dass wir es hier gewohntermaßen mit einem sehr starken, auch ordentlich fett produzierten SUIDAKRA-Album zu tun haben!

Book Of Dowth


Cover - Book Of Dowth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:11 ()
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There Is Light (But It´s Not For Me)

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Dass die Dänen noch einmal die große Songwriting-Treffsicherheit ihrer beiden Meisterwerke "1-800 Vindication" und "Burn Me Wicked" erreichen würden, hat sicher nicht jeder erwartet. Aber nach dem starken, wieder sehr basischen "The Prestige" schien bei dem Haufen ein wenig die Luft raus zu sein, denn "To Those Who Walk Behind Us" war definitiv kein Highlight in der hochklassigen Diskografie der Band. Nun aber wird nachgelegt: "There Is Light (But It´s Not For Me)" ist wieder ein Experiment in den eigenen, festgelegten stilistischen Grenzen geworden, denn es wird mehr mit Synthies gearbeitet als je zuvor. Durchweg sehr hörenswerte Songs wie "Heaven Forbid", "The Taste Of You", "Step Into My Winter", "Rape" (mit sehr coolem Spoken-Word-Intro) oder "Sunday Black" besitzen einerseits den obligatorischen ILLDISPOSED-Schweinegroove, den keine Band des Genres in ähnlicher Form bietet, wirken aber mit ihren elektronischen Untermalungen fast schon wie eine schleppende Todesblei-Version von Scooter, was das Album sehr originell, aber auch gewöhnungsbedürftig durchs Ziel laufen lässt. Ich persönlich finde nur zwei Haare in der Schwule-Nutten-Suppe: einerseits könnten Jakob Batten, Bo Summer und Co. ruhig mal wieder öfter aufs Gas treten (das Midtempo überwiegt auch hier ein wenig einseitig), andererseits ist vielleicht genau das der Grund, warum das Album auch nach zehn Durchläufen nicht richtig zünden will und keine echten Übersongs/Ohrwürmer vom Schlage eines "Now We´re History" oder "Our Heroin Recess" auffährt. Trotzdem geht "There Is Light (But It´s Not For Me)" als wirklich gute Scheibe durch, die mit dem Digipak-Bonustrack "Alone" sogar noch ein echtes Highlight bietet, das, ähnlich wie "Illdispunk´d", als sehr gelungene Bandhymne durchgeht. Insgesamt also cool!

There Is Light (But It´s Not For Me)


Cover - There Is Light (But It´s Not For Me) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:56 ()
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Stand Your Ground

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Beim Name MIKE TRAMP werden alle Freunde gepflegten Hard Rocks erst mal hellhörig – hatte der dänische Sänger und Gitarrist doch Ende der 80er mit WHITE LION (und insbesondere dem starken Album „Pride“) für gehörig Furore in der Szene und Nordamerika gesorgt. Nach dem Ende der Band versuchte es Mr. Tramp u.a. mit FREAK OF NATURE, einem WHITE LION Aufguss und Solo. Aber erst mit der Rückkehr in seine dänische Heimat und MIKE TRAMP AND THE ROCK’N’ROLL CIRCUZ scheint der schon immer herausragende Gesang auch wieder mit richtig guten Songs gefüttert zu werden. Nachdem das Debüt des CIRCUZ leider nur in Dänemark erschien, wird der nicht minder starke Nachschlag „Stand Your Ground“ auch außerhalb des nordischen Landes veröffentlicht. TRAMP setzt dabei auf klassischen Melodic Rock ohne große Schnörkel. Der Opener „Don’t Let Them Put It On You“ und der folgende rockende Ohrwurm„Alright By Me” leben von kräftigen Hard Rock Riffs (Vergleiche mit den oft unterbewerteten Briten von THUNDER sind durchaus zulässig). „Distance“ erinnert gar an R.E.M, „Gotta Get Away“ atmet den Aussie-Hard Rock der Gebrüder Young, „Say What You Will“ packt den erdigen Groove aus und Balladen wie „Straight From The Look In Your Eyes“ und „I Wish You Well“ zeigen TRAMP’s charakteristische, leicht melancholische Stimme in Vollendung. Wer auf klassischen Hard Rock, straight ahead und mit Melodie steht sollte in „Stand Your Ground“ unbedingt mal reinhören. MIKE TRAMP AND THE ROCK’N’ROLL CIRCUZ liefern ein schönes Album, tolle Stimme, klasse Sound - das macht Laune auf mehr!

Stand Your Ground


Cover - Stand Your Ground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:3 ()
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The Collective

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Nach dem Debüt “Carving Desert Canyons” haben die SCALE THE SUMMIT nun ihren zweiten Silberling am Start. „The Collective“ heißt das Baby und bietet instrumentalen Prog Rock auf spieltechnisch hohem Niveau. Das Instrumentalalben immer eine Herausforderung darstellen, dürfte hinlänglich bekannt sein, und zu einem gewissen Stück weit bildet auch „The Collective“ da keine Ausnahme- die menschliche Stimme über die Länge eines kompletten Albums hin durch komplett beiseite zu lassen und trotzdem im Gedächtnis zu bleiben ist keine gar zu leichte Aufgabe. Beim Anhören fühlt man sich ein bisschen, als würde man der Band beim ebenso ausgedehnten wie selbstvergessenen Improvisieren während einer Jamsession lauschen, im Guten wie im Schlechten. Im Guten deshalb, weil dieTexaner ihre Instrumente unbestritten beherrschen und so einiges Beachtliche aus deren Seiten und Trommeln zaubern- mal ruhiger und atmosphärischer, mal flotter in Saitenvirtuosen-Manier. Ein Wehmutstropfen bleibt jedoch dabei, nämlich der, dass wirklich große Melodien, die sich dauerhaft im Ohr festsetzen, fehlen. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.

The Collective


Cover - The Collective Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:38 ()
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Radicalizer

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Als die TALETELLERS in 2009 im Vorprogramm von GRAVE DIGGER und ALESTORM auftauchten, machten sie sich mit ihrem geradeaus nach vorne gespielten Metal und dem Material ihres 2008 erschienenen Debüts „Detonator“ sicher einige Freunde. Mit „Radicalizer“ folgt nun das zweite Werk der saarländischen Combo um Sänger und Gitarrist Alan Costa, welches den eingeschlagenen Weg zwischen NHWOBHM, Heavy Metal und Heavy Rock konsequent fortsetzt. Das Augenmerk liegt dabei besonders auf einem erdigen Sound und einer dreckigen Rock’n’Roll Attitüde, was ihnen mit Songs wie dem deftig hymnischen „The Lie“, dem headbangenden Titeltrack „Radicalizer“, dem klasse groovenden „Sadistico“ und dem recht eingängigen „The Keepers Of The Doom“ auch gelingt. Nichts desto trotz kommt bei all der Power doch etwas die Abwechslung zu kurz. Den einen oder anderen Schlenker nach oben oder unten; will meinen Up-Tempo oder Fuß vom Gas hätte dem Material durchaus gut getan. So verlieren die oben genannten Highlights doch etwas an Durchschlagskraft im energetischen Gesamtwerk. Die TALETELLERS haben mit „Radicalizer“ sicher nicht ihr letzte Word gesprochen – Fans des gepflegten Heavy Rocks dürfen ruhigen Gewissens mal reinschnuppern. Auf die nächste Platte darf man aber trotzdem auch schon mal gespannt sein.

Radicalizer


Cover - Radicalizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 43:4 ()
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