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Forward Into Regression

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MARUTA haben die Zeit seit ihrem 2008er Werk „In Narcosis“ damit verbracht, einen neuen Schlagwerker einzuarbeiten und bei der Gelegenheit auch gleich einen echten Bassisten in die Band zu holen, „Forward Into Regression“ ist mithin das erste MARUTA-Werk in neuer, kompletter Besetzung. Mit den der neu formierten Rhythmusfraktion kann die neue Scheibe durchweg überzeugen, ja ist ein Schritt nach vorne im Vergleich mit dem Vorgänger. Das Songwriting ist fokussierter und hat die Songs variabler gestaltet, zudem ist der Death Metal-Anteil etwas größer geworden („Stagnation Routine“), wobei der Grindcore immer noch den Ton angibt. Stark an NASUM erinnernde Vocals, ein Gespür für Groove und den richtigen Einsatz von Blasts und eine wie Arsch auf Eimer passende Produktion machen „Forward Into Regression“ zu einer guten Grindcore-Scheibe, die einige fast schon catchy Songs enthält („Swine Swallower“) und sich durchweg auf hohem Niveau bewegt. MARUTA haben vom neuen Line-Up hörbar profitiert, sehr schön.

Forward Into Regression


Cover - Forward Into Regression Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 29:6 ()
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In The Cinema

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SILENT SCREAM sind aus den Trümmern der finnischen Band VARJO hervorgegangen und bleiben deren Sound weitestgehend treu, sieht man davon ab, dass die Texte nun statt in finnischer in englischer Sprache gehalten und somit einem breiteren Publikum zugänglich sind. „In The Cinema“ versteht sich als eine Art Soundtrack zu den alten Horrorfilmklassikern der Stummfilmzeit und bietet klassischen Old School-Gothic Rock mit Punk-Einflüssen, wie er in den 80ern seine große Blüte hatte. Namen wie THE CURE und FIELDS OF THE NEPHILIM steigen da vor dem geistigen Auge und Ohr auf. Mal ganz ruhig mit Flüstergesang, wie „Vultures“, mal krachiger und mit mehr Druck wie bei „Hive Mind“ oder „The Present“, werden da nach Herzenslust die alten Zeiten zelebriert. Mit „Burning Car“ findet sich überdies auch ein JOHN FOXX-Cover auf der Platte. Sehr stimmungsvoll geraten sind das atmoshphärisch-ruhige „In The Sea“ und der sich daran anschließende Abschlusstitel „The Ghost In Your Eyes“. Wirkliche Ohrwürmer fehlen auf „In The Cinema“, wer aber schon länger dem alten Gothic-Sound hinterhertrauert, der dürfte bei SILENT SCREAM die Erfüllung all seiner Wünsche finden.

In The Cinema


Cover - In The Cinema Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 39:5 ()
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Without Support

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Die 1996 aus den Black Metallern FORGOTTEN WOODS hervorgegangene Band haben bis heute sicherlich die wenigsten Fans auf dem Schirm, denn einerseits ist der Bekanntheitsgrad des Trios außerhalb des Undergrounds (hier konnte man schon unter Anderem mit Splits mit URFAUST und BETHLEHEM glänzen) nicht sonderlich hoch, und andererseits hat man sich stilistisch eine ganze Ecke vom traditionellen Schwarzmetall entfernt. Genau kann man die düstere, recht schräge und hoch originelle Musik auch gar nicht einordnen: Mundharmonika, Banjo sowie bisweilen psychedelischer Gesang inklusive mitunter arg verrauchter Hintergrundchöre sind dem gemeinen "True"-Black Metaller allzu höchst befremdlich. Zwar findet sich bei genauerem Hinhören noch ein räudiges Fundament, das man mühelos dem Norwegen der 90er Jahre zuordnen kann, aber JOYLESS stellen in erster Linie die Wirkung ihrer Songs in den Vordergrund. "Without Support" klingt nach dem ersten Durchlauf zutiefst kurios, wenig hart und brutal, sondern einfach nur reichlich obskur. Es braucht mindestens fünf Durchläufe, bis der Hörer realisiert, dass die Band sämtliche Erwartungen an düstere Musik unterwandert und sogar mit vermeintlich lebensbejahenden Melodien lockt, die sich im Kontext des Albums aber als fast schon zynisch herausstellen. Beste Beispiele hierfür sind Stücke wie "The Adorn Japetus", der hypnotische Ohrwurm "Shimmer And Shine", das rockige "Trilobite" oder das überragende "De Profundis Domine", die nicht nur aufgrund der (öfter verzerrten) Stimme von Frontfrau Ida Hellebo metertief unter die Haut gehen. "Without Support" ist nichts für Normalhörer, sondern für Liebhaber dunkler Künste jenseits aller (Black Metal-) Klischees, die hier ein Meisterwerk entdecken werden, das für mich persönlich zu den bisherigen Highlights des Jahres zählt.

Without Support


Cover - Without Support Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:4 ()
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In Carbon Mysticism

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USA und Black Metal – es ist ein Trauerspiel. Kaum eine Black Metal-Combo von jenseits des Atlantiks schafft den Sprung rüber nach Europa, was angesichts der oftmals bescheidenen Qualität der US-Combos aber auch nicht weiter tragisch ist. WOLVES IN THE THRONE ROOM sind leider die Ausnahme als die Regel. WINTERSUN werden das nicht ändern, soviel steht fest. Schnell sind sie ja unterwegs, aber mehr als Standard-Black Metal-Riffs fällt WINTERUS dann doch nicht ein, das wird in den eigentlichen Songs deutlich (das vierminütge Intro kann getrost vergessen werden, ebenso die drei Live-Songs). Dazu kommt eine schlechte Produktion, die keinen Blick für den Gesamtsound hatte, und die völlig heterogen wirkenden Songs, durch die „In Carbon Mysticism“ keinen roten Faden erkennen lässt, sondern viel mehr so wirkt, als wären jier ein paar Überbleibsel aus den Studiotagen anderer Bands zusammen auf eine CD gepackt worden. Nee, das ist alles nichts. Nicht mal durchschnittlicher Black Metal – „In Carbon Mysticism“ ist einfach nur schlecht.

In Carbon Mysticism


Cover - In Carbon Mysticism Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:16 ()
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From The Stairwell

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THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE begeben sich mit „From The Stairwell” in Film Noir-Gefilde, also in eine etwas andere Ecke als mit ihrem kürzlich als Re-Release erschienenen Debüt. Mit „All Is One“ gibt es zudem einen überraschenden Einstieg in das gut einstündige Werk, ist das Stück doch eine fast schon klassische Jazznummer inklusive Frauengesang, was natürlich zur beabsichtigten Atmosphäre schafft (verrauchte Nachtclubs, in denen eine geheimnisvolle Dame vom Klavier begleitet schwermütige Songs zum Besten gibt…), überrascht aber trotzdem. Aber schon das folgende „Giallo“ kommt Soundtrack-lastiger daher und läutet den eigentlichen THE KILIMANJARO DARKJAZZ ENSEMBLE-Teil ein. Rein instrumentale, verstörende Musik voller Jazz-Anleihen und Elektronik-Einflüssen gleichermaßen, mit denen es die Holländer mühelos schaffen, den Hörer auf eine faszinierende Kopfkino-Reise mitzunehmen. Piano, Synthies, Violinen, Cello, Trompete, Saxophone, Klarinette – die Band greift auf sehr viele unterschiedliche Instrumente zurück, die zu einem homogenen Sound verwoben werden und eine bedrückende Atmosphäre schaffen. Zwar etwas unpassend bei strahlendem Sonnenschein, aber in der richtigen Umgebung, am besten unter Kopfhörern, eine faszinierende Erfahrung, die schwer zu beschreiben. Darkjazz trifft es da am Besten. Gänsehautmomente und großes Kopfkino garantiert!

From The Stairwell


Cover - From The Stairwell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 62:40 ()
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Claudia Rudek

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Mit 14 Jahren schon komponierte CLAUDIA RUDEK ihre ersten Songs, jetzt wird die Songwriterin mit ihrem selbstbetiteltes Debütalbum vorstellig. Sehr entspannt und mit reichlich Folk-Flair klingt das Ganze, im Vordergrund stehen zumeist selbstredend Akustikgitarre und Stimme. Dabei gelingt es, eine irgendwie persönliche, vertraut wirkende Atmosphäre zu schaffen, die einem ein bisschen das Gefühl eines privaten Wohnzimmerkonzerts gibt. „Cage“ kommt flott und trotz des wenig positiven Texts recht fröhlich, „Young Girl Sitting At An Old Piano“ hingegen lässt, wie schon der Titel impliziert, ausnahmsweise mal die Gitarre beiseite und verbreitet stattdessen hübsch melancholische Klaviertöne. Alles klingt einfühlsam und harmonisch, Ausfälle gibt es auf dem Album überhaupt nicht, stattdessen kann man zu CLAUDIA RUDEKS Klängen wunderbar abschalten. Wer also ruhige Töne für ein entspanntes Wochenende braucht, sollte hier mal reinhören.

Claudia Rudek


Cover - Claudia Rudek Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:29 ()
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Take Control

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Über NO TURNING BACK müssen nicht mehr viele Worte verloren werden. Seit Ewigkeiten tourt sich die Combo im DIY-Bereich den Arsch ab (inklusive eigener Booking-Agentur), hat mehr zu sagen als die durchschnittliche HC-Combo anno 2011 und ist dabei ehrlich und sympathisch geblieben. „Take Control“ ist das sechste Album der Veteranen, knapp drei Jahre nach „Stronger“. Genau wie der Vorgänger ist auch der neue 13-Tracker schnell, direkt und rotzig, ganz so, wie NO TURNING BACK ihre Songs seit jeher schreiben. Die Herren verstehen es mittlerweile, die Chose interessant zu gestalten und durch Mid-Tempo, Groove und Gangshouts zu variieren, so dass nicht die Spur von Langeweile aufkommt; gleichzeitig klingt „Take Control“ sehr homogen. „Remain“ oder „Always Will Be“ stehen dabei für die dezenten Änderungen beim Songwriting, während „Justice“ oder „Bleed For Me“ gewohnt erstklassigen, typischen NO TURNING BACK-Hardcore bieten. Kurzum: ziemlich gute Platte einer HC-Institution. Keine Kompromisse, keine Anbiederungen, einfach NO TURNING BACK.

Take Control


Cover - Take Control Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 23:5 ()
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Lost Inside

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Die Band hat vorher Technical Death Metal gemacht, mittlerweile ist es viel mehr Progressive Metal. Wie auch immer man so eine Wandlung durchmachen kann – „Lost Inside“ ist nun einmal ohne Geballer. Und das ist auch gut so, denn diese Pressung weiß durchaus zu gefallen.

Mit cleanen und sehr gut getroffenen und präzisen Vocals ist der Musikstil am ehesten wirklich guter Prog Metal den man mal wieder mit Vergleichen mit den Szenegrößen belasten könnte – ich verkneife mir das an dieser Stelle mal, auch wenn es ein verdienter Vergleich wäre. Auf jeden Fall gibt es einen starken und druckvollen Gitarrensound, Takte die meiner Meinung nach schon lange nicht mehr nur 4/4 sind und ein abwechslungsreiches Drumset – eben alles was solche Musik brauch. Das Ganze wird auch ab und an von kurzen elektronischen Ergüssen aufgefüllt; „Kill Me Everyday“ oder „Survive“ beginnt zum Beispiel wie eine SAMSAS TRAUM-Nummer, im Großen und Ganzen aber wirklich sehr dezent.

Allerdings gibt es nicht nur positives zu berichten teilweise kommen nämlich die Wurzeln der Band durch, eine Tatsache die ich nicht per se schlecht finden würde; in diesem Falle passiert das aber erst mit der Nummer „Lost Inside“ (Titelgeber mit der Tracknummer 6), hier werden Screams und Doublebass mit einigen clean gesungenen Passagen kombiniert, in verträglicherem Maße auch kurz in anderen Titeln. An sich nicht mal schlecht, gerade weil die Riffs die damit einher kommen sehr geil sind, aber irgendwie nichts was ins Konzept der Scheibe passen will. Oder anders gesagt: Kann man machen, kann man aber auch lassen. Die reine Elektronummer „Electric Breath“ ignoriere und skippe ich einfach mal; zwei schlechte Titel in insgesamt zehnen ist nämlich noch verträglich. Im Großen und Ganzen aber eine durchaus überzeugende CD!

Lost Inside


Cover - Lost Inside Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:34 ()
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Von den Winden der Sehnsucht #2

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Der Herr V. Wahntraum hatte mal was sich gegen sich selbst. Doch dem Suizid gerade noch von der Schippe gesprungen, richtet er seinen Hass jetzt gegen die Menschheit – und amortisiert damit seine ganze Trauer. Und sein erster Schritt zur selbst initiierten Apokalypse ist das Album „Von den Winden der Sehnsucht #2“. Der auf „Ambient“ getaufte Black Metal transportiert ein paar nette und traurige (Akustik-)Melodien, die Gitarre fiedelt genauso windschief daher wie die Trommeln das Timing suchen. Und das alles treibt der Österreicher 77 Minuten lang mit hintergründigem Gekrächze voran, während der Sound weitestgehend auf der Strecke bleibt. Dass er dabei mit den Schwänen seinen Durst teilt („Sturm deiner Sommer“) oder auch noch hinfällt - „Ich bin gefallen - ...und aus den Kerkern still es hallt“) könnte als Zeichen zu deuten sein – dass sich das Mitleid mit unserm Wahnträumer in Grenzen hält. Dass es auch anders geht, bei allem Pathos, beweisen Bands wie Austere durchaus. Wer diesen Larmoyanz-BM mit hohem Weinerlichkeitsfaktor über die gesamte Spielzeit goutiert, der muss Tränen in den Ohren haben.

Von den Winden der Sehnsucht #2


Cover - Von den Winden der Sehnsucht #2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 77:37 ()
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Young The Giant

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YOUNG THE GIANT werden mit ihrer Single „My Body“ ohne Zweifel weltweit die Charts entern. Der Song ist flott, geht ins Ohr und macht echt Laune – Mainstream Rock vom Feinsten, den es, das kurz angemerkt, in Nordamerika schon seit Mitte letzten Jahres gibt. Der mit dezenten Folk-Touch versehen Sound des kalifornischen Quartetts lässt sich irgendwo zwischen KINGS OF LEON, COLDPLAY und U2 einordnen, ohne die Indie-Schublade vollends zu verlassen. Der oben genannte Hit „My Body“ ist dabei eher etwas untypisch, denn meist lassen es YOUNG THE GIANT ruhiger, aber immer mit einem Gespür für Fröhlichkeit angehen. Sänger Sameer Gadhia spielt dabei geschickt mit seiner einschmeichelnden Stimme, welche Sanftmut und Rauheit zugleich ausstrahlt. Das balladesk poppige „I Got“ kommt mit zuckersüßer Melodie und 60er-Flair und die entspannten „Cough Syrup“ (Hit mit Riesen-Refrains) und „God Made Man“ wollen gar nicht mehr aus dem Ohr raus. Mit „Island“ landet recht weit hinten eine atmosphärische Überraschung. Auch wenn die Songs auf den ersten Hör einfach (gut) klingen, die Band hat Wert auf professionelle Arrangements gelegt und offenbart immer wieder Liebe zum Detail. Ganz neu ist man ja auch nicht im Geschäft. 2004 als THE JAKES gegründet hatte man Zeit Erfahrungen zu sammeln, zu reifen und sich seiner Ziele bewusst zu werden. Und die sind auf Erfolg getrimmt. Denn auch wenn YOUNG THE GIANT bewusst gen Radio und Mainstream schielen und keinen Innovationspreis gewinnen werden – das Konzept wird aufgehen; Können und Songwriting sind deutlich im grünen Bereich, da fällt es kaum ins Gewicht, das sich gegen Ende der Scheibe doch so etwas wie Routine einzuschleichen scheint. Egal! Auch bei mir werden YOUNG THE GIANT über den Sommer regelmäßig im Auto-Player rotieren. Definitiv eine Scheibe die Spaß macht – und mehr auch nicht will.

Young The Giant


Cover - Young The Giant Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 50:59 ()
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