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Infected

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Die neue HAMMERFALL ist da! Und nein, das ist kein Fehler: Auf dem Cover ist eine Hand drauf. Und die gehört einem Gehirne-fressenden Zombie. Ja. Wir sind immer noch bei HAMMERFALL.

Und die neue Scheibe der Jungs beginnt schon so ungewohnt wie auch zum Thema passend: „Patient Zero“ wird erst mit Genre-typischen Lautsprecherdurchsagen Marke „Dawn Of The Dead“ eingeleitet und kommt dann mit einem schwer druckvollen Power-Chord Riff daher, fast schon in ungewohnter Härte und Power, eben wirklich nicht das was man bei Power Metal von den Schweden erwarten würde. Das ist übrigens auch so grob das was „Infected“ vom Vorgänger abgrenzt; wer nun aber Angst vor düsterem Metal-Geballer hat, keine Angst! Die ganze Scheibe ist quasi durchzogen von typischen Ohrwurm-Nummern, inklusive eindrucksvollen Lead Vocals, Choreinlagen und allem was einem ziemliche Vorfreude auf den nächsten Live-Auftritt macht. Aber ich wage auch einfach mal zu behaupten das es eben dieser frische, unverbraucht klingende Sound genau das ist was diese Platte absetzt und so interessant macht. Aus meiner Sicht auf jeden Fall eine musikalische Weiterentwicklung nach vorne!

Neben den erwähnten sehr treibenden Metal-Nummern gibt es (natürlich…) mit „Send Me A Sign“ auch eine ruhige, von den Vocals lebende Ballade die mal wieder eindrucksvoll zeigt das die Jungs nicht nur Metal können – strotzt trotzdem nicht so richtig vor Spannung das Teil, trotz einem Abgang des Songs mit Drums und einem drehen am Härte-Poti. Und wen es beruhigt: Mit „Dia De Los Muertos“ wird eine richtige Klischee-HAMMERFALL Nummer angeschlossen die jeden Oldschool-Fan glücklich machen wird, alleine schon des so klassisch-treibenden Hauptriffs und des Solos wegen. Ich persönlich musste hier übrigens aus irgendeinem Grund an die Cover-Scheibe „Masterpieces“ denken... gut das ich die auch geil finde. Der Rest der Scheibe macht da übrigens genauso stark weiter, betont werden muss da noch der Song „666 – The Enemy Within“, das Teil hat mit seinem Riff und Chorus absolutes Live-Potential.

Abschließend muss man wohl einfach sagen das „Infected“ richtig auf die Fresse gibt, HAMMERFALL soundmäßig sehr angenehm neu anstreicht und sich eigentlich nicht mal großartige Mängel eingestehen muss. Die Platte macht einfach Laune und bringt dieses Urgestein wieder ins Rampenlicht. Let the Hammer fall again!

Infected


Cover - Infected Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 51:19 ()
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Affliction XXIX II MXMVI

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So langsam mutiere ich hier bei MI zum netten Polen-Prog Onkel, denn erneut hat mit BLINDEAD eine Formation unserer östlichen Nachbarn den Weg in meinem Player gefunden. Und diese bereits dritte Studioscheibe "Affliction XXIX II MXMVI" ist auch die bisher ungewöhnlichste und schwerverdaulichste Musik, die ich überhaupt seit Monaten und aus Polen speziell gehört habe. Mit den Werken zuletzt von QUBE, ACUTE MIND oder auch der Progband schlechthin aus polnischen Gefilden RIVERSIDE, haben diese progressiven Sounds nur relativ wenig gemein.

Die 1999 vom ehemaligen BEHEMOTH-Saitenhexer Mateusz „Havoc" Smierzchalski gegründete Formation, macht einen ganz ungewöhnlichen düster fast schon depressiven Mix aus Post Rock, Doom und Prog Metal. Zum inhaltlichen Thema paßt dies zwar ganz gut aber trotz dieser mitunter sehr bedrückenden Emotionalität, überzeugt mich das Gesamtwerk musikalisch nicht ganz. Dies lieg zum einen am Sänger, der leider viel zu oft seine Growls sowie Grunzpassagen ins Mikro schmettert und dann nur wenig fesseln kann. Diese aggressiven Ausbrüche nerven und lassen mich die eher Skiptaste suchen. Und zum anderen in Punkto Melodien – hier hätten die Herren durchaus etwas mehr Feinfühligkeit und mehr Linie vertragen. Die Musik als solche ist selten brachial oder gar überhart. Geprägt von Bands wie NEUROSIS oder ISIS sind die düster und voller negativer Schwermut geprägten, die sieben ineinander übergehenden Tracks sind als Ganzes zwar nur schwer am Stück zu hören, andererseits funzen sie als Einzelpart überhaupt nicht .

Wenn man die Titel als kompletten Satz hintereinander liest steht da „Self-consciousness is desire and after 38 weeks my new playground became dark and gray, so it feels like misunterstanding when all my hopes and dreams turn into Affliction XXVI II MMIX“ - diese Worte sagen schon einiges über dass umgesetzte lyrische Konzeptthema aus. Nämlich die Geschichte eines unter Autismus leidenden Mädchens, aus Angst vor der Öffentlichkeit um sie herum zieht sie sich in ihre ganz eigene Welt zurück, und scheint so nicht mehr erreichbar zu sein. Ein ausführliches Booklet zur CD (das uns leider nicht vorlag) gibt weitere
Ausschlüsse darüber. Die Musik mit den zwar gelungenen manchmal fettbazendend-grummeligen dann wieder sphärischen Gitarrenriffs, kommt mir in ihrer Zusammensetzung („My Playground become“) vielfach ähnlich verstört und weltfremd wie der Geist des Mädchens vor.
Die Songs ähneln dann eher experimentellen Lautmalereien („Dark and Gray“) oder bieten soundtrackartigen Passagen (mit vielen elektronischen Samples), die Musik ist dabei meist im mittleren bis langsameren Tempobereich angesiedelt mit ganz wenigen Death-Einschüben Diese hat dann schon was von alten TYPE O NEGATIVE-Nummern. Oft kommen gegen Ende eines Stückes diese gräuslichen eher Metalcore-geprägten Growls. Die verhunzen viele gute Ansätze. Dabei kann der Junge auch richtig gute cleane Parts singen und es da aber nur fast mit einem Eddie Vedder (PEARL JAM) aufnehmen. Dann paßt auch die überall durchschimmernde Melancholie irgendwie aber dieses Stimmtimbre kommt erst gegen Ende so durch.

Da helfen auch ein echter Kontrabass, Trompeteneinsätze (das lockere “After 38 Weeks” gefällt dabei noch am besten) und viel Pianobegleitung insgesamt nur bedingt weiter, die hängen bleibenden Parts sind rar gesät, und von den vielen aufwühlenden Momente bleibt letztlich nur wenig übrig. Da mag zwar durchaus anspruchsvoll und auch abwechslungsreich klingen aber das Verbindende fehlt.

Für Progfreaks, die auf etwas abgefahrenere Klanggebilde mit starkem Hang zu Düsternis stehen, ist der Sound von BLINDEAD aber sicher ganz gut geeignet. Mir ist die Musik auf "Affliction XXIX II MXMVI", die wenn überhaupt nur am Stück „funktioniert“, trotz gutem technischen Niveaus oft zu verloren und in diesem dunklen Klangkosmos zu wenig an packenden Melodien orientiert.

Affliction XXIX II MXMVI


Cover - Affliction XXIX II MXMVI Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 46:14 ()
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Deathtrack

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Das Band-Foto auf der Innenseite des Digipaks lässt Schlimmstes befürchten: Zwei bärtige Typen mit bloßem Oberkörper und Bierbäuchen stehen sich in Kampfpose gegenüber und scheinen nur noch eben gerade so von ihren beiden Bandkollegen davon abgehalten werden zu können, aufeinander loszugehen. Dabei kommen die vier Norweger von DEATHTRACK nicht nur oberprollig, sondern auch wie eine arme, ironiefreie Version von VALIENT THORR rüber. Okay, das wirklich coole Cover-Artwork ihres selbstbetitelten Debütalbums entschädigt einen dafür immerhin etwas. Schiebt man die CD dann in den Player, kommt es aber gar nicht so schlimm wie erwartet. Ja, man muss irgendwann sogar zugeben: Die Jungs kicken einem wirklich vorzüglich in den Allerwertesten. Die dreckige Mischung aus skandinavischem Schweinerock à la TURBONEGRO, MOTÖRHEAD und einem Schuss METALLICA ist zwar weder innovativ zu nennen, noch besonders vielseitig ausgefallen, geht aber straight und mit viel Druck durchgehend in die Vollen. Da wippen der Kopf und zucken die Füße im Takt mit, ohne dass man viel dagegen machen könnte. Der Sound ist zwar etwas matschig, bringt aber trotzdem jede Menge Energie und Spielfreude rüber. Etwas mehr Vielseitigkeit könnte DEATHTRACK trotzdem nicht schaden, denn über die gesamte Albumlänge wird es dann doch etwas eintönig. Live werden die Jungs aber sicher jeden Club in Schutt und Asche legen.

Deathtrack


Cover - Deathtrack Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:43 ()
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At The Back Of Beyond She Found An Artichoke

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Hey was haben wir denn hier – tatsächlich mal wieder eher ungewohnte Klänge für die ansonsten riffverwöhnten Metal-Lauscher? DANJA ATARI heißt diese junge Lady und sie bietet uns auf ihrem Zweitwerk „At The Back of Beyond She Found An Artichoke“ einen völlig anderen Sound, den wir normalerweise sonst bei METAL INSIDE besprechen. Es geht nämlich fast rein elektronisch zu, sehr synthetisch ohne irgendeinen Rock’n’Roll-Bezug. Obwohl als Bonustrack gibt es eine Zweitversion von „Get Out“ im Egotronic Rock’n’Roll Mix na ja is wohl eher lustig gemeint, denn zu hören ist davon nicht wirklich etwas.

Egal - wer also mit Dancefloor und fetten Clubsounds nichts anfangen kann und sich auch bei der Liebsten nicht mit solchem Material einschleimen will/muss, braucht also hier schon mal nicht weiter zu lesen.

Die Normalversion von obigem „Get Out“ ist eh besser als der Remix, müßte eigentlich in die Charts einsteigen genauso wie der Opener „97“ - das ist lupenreiner Mainstream Hitparaden-Ppop der Sorte Natalia Kills (z.B. bei „Trying Goodbye“) oder Kylie Minogue - sehr fett gemacht, tanzlastig und mit guten Refrains. Aber die Dame mit tunesischen, französischen und deutschen Background zugleich bietet durchhaus noch etwas mehr als nur diese „einfachen“ glatten Sachen. Neben Elektropop sind nämlich weiterhin deutloche Einflüsse ihres letzten Projektes mit starkem Drum ’n’ Bass Parts, Trip Hop sowie einigen elektronischen Spielereien („La Vie Est Belle“) vertreten. Dies erinnert an Sachen wie PORTISHEAD, PHAATOS, MASSIVE ATTACK und auch die Altmeister von ART OF NOISE schimmern als Referenzen durch. Neben Rapelementen gibt es weiter recht chillige Sachen („Broken Shed“) mit eher leicht melancholischen Sprengseln zu finden. Die Stimme erinnert mitunter, gerade wenn sie auf französisch singt, bedingt etwas an Vanessa Paradis auch vom Timbre her aber natürlich nicht ganz so dünne.

Die Herren die hier für das Programming zuständig waren haben echt was drauf, da klingt kein Beat oder Sound ähnlich sondern diese vom Computer dominierte Musik birgt viel Abwechslung und gute Ideen mit sehr viel Innovationskraft. Die Übersetzung des Titels "Am Abgrund der Welt fand Sie eine Artischocke" ist übrigends megalgeil und paßt irgendwo treffend zur Musik von DANJA ATARI - trendy und anspruchsvoll zugleich, für alle Electrojünger zu empfehlen.

At The Back Of Beyond She Found An Artichoke


Cover - At The Back Of Beyond She Found An Artichoke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:8 ()
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Day Of Reckoning

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DESTRUCTION sind DESTRUCTION sind DESTRUCTION - damit könnte man dieses Review fast beenden, aber eben nur fast. Allein schon in personellen Dingen hat sich bei dem Trio etwas getan, denn Drummer Marc wurde im letzten Jahr durch Ex-UNSUN-Mitglied Vaaver ersetzt, und der gebürtige Pole (ob Nord- oder Südpole weiß man nicht genau...) macht seine Sache mehr als ordentlich. Wer es nicht weiß, wird am Sound von "Day Of Reckoning" höchstens den sehr artifiziellen Drumsound ausmachen, der auch den Hauptkritikpunkt des Albums ausmacht. Die vielerorts angesprochene, von den meisten Old-Schoolern verschmähte und mittlerweile übertriebene Klangperfektion macht sich also auch allerspätestens jetzt im Hause DESTRUCTION breit, was man besonders als Fan der Frühwerke erstmal verdauen muss. Deutlich maschineller als ebenfalls schon satt produzierte Alben der Marke "All Hell Breaks loose" oder "The Antichrist" ballert "Day Of Reckoning" los, überzeugt aber in Sachen Songwriting durchaus einmal mehr. Brachial-Mitgröler wie "Hate Is My Fuel", "Armageddonizer" oder "Destroyer Or Creator" gehören eindeutig zu den gelungeneren Kompositionen der Jungs, auch wenn das Album dieses hohe Niveau nicht ganz über die gesamte Spielzeit bieten kann. Ein ultrapräzise drauflos bollerndes Abrisskommando wie EXODUS oder KREATOR sind DESTRUCTION nie gewesen und werden es auch in diesem Leben nicht mehr werden, aber genau die "Holprigkeit" und Unperfektion, die besonders die meilensteinigen ersten Alben ausgezeichnet hat, hat das Trio schon länger eingebüßt, so dass Schmier und Co. einerseits mit ihren rotzigen Songs, andererseits mit ihrem sterilen Sound endgültig zwischen den Stühlen Platz genommen haben. Am Ende bleibt ein wirklich hörenswertes Album, das sich in der Gunst der (alten) Fans bewähren muss.

Day Of Reckoning


Cover - Day Of Reckoning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:44 ()
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March Of The Norse

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Schon nach den ersten Tönen dieses als Solowerk ausgegebenen Debüts fühlt man sich an das überragende I-Album "Between Two Worlds" von 2006 erinnert, das IMMORTALs Abbath seinerzeit mit den Herren Armagedda (IMMORTAL) und Ice Dale (AUDREY HORNE, ENSLAVED, TRINACRIA, etc.) eingetrümmert hat. Und siehe da: diese beiden Herren sind ebenfalls auf "March of The Norse" zu hören, das wie eine Fortsetzung dieses starken Nebenprojektes fett wie Schnitzel durch die Boxen donnert. Die an die späten IMMORTAL erinnernden Monsterriffs finden sich auch hier, und Demonazs Gesang ist dem seines Kumpels Abbath nicht unähnlich, besitzen beide eine verraucht-fiese Stimmlage, die auch hier weniger schwarzmetallisch denn mehr rockig und dreckig tönt. Und auch im kompositorischen Bereich überzeugt "March Of The Norse" mühelos: erstklassige, mitunter Gänsepelle fabrizierende Hymnen wie der Titelsong, "Where Gods Once Rode" oder "Under The Great Fires" dürften offenherzige Black Metaller ebenso ansprechen wie auch scheuklappenlose MOTÖRHEAD- oder VENOM-Fans, die zu Teilen ja auch "Between Two Worlds" genossen haben. Jenes Album empfinde ich jedoch unterm Strich ein wenig geschlossener und stärker, darum vergebe ich ganz knapp keinen "Tipp" für "March Of The Norse" (was beim nächsten Mal sehr gut der Fall sein könnte), aber nicht nur IMMORTAL-Jünger sollten sich diesen Brecher mal anhören. Demonaz hat einen wirklich sehr guten Job gemacht!

March Of The Norse


Cover - March Of The Norse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:34 ()
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See You On The Ground

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„Melodic Death mit klarem Frauengesang und männlichen Growls“ ruft, ich bin ehrlich, erst einmal wenig Begeisterung hervor. Wenn man so einen Stil spielen will muss man nämlich den Dreh soweit raus haben, dass man mehr als matschigen Soundbrei produziert.

Wie schön das DEADEND IN VENICE gelungen ist! Mit ihrem Debut-Album „See You On The Ground“ macht die Trupp aus Leipzig genau das was sie sich auf die Fahnen schreiben. Der stellenweise recht brachiale Melodic Death Metal geht direkt mit dem ersten Song „Hate Sweet Hate“ los, ohne schonendes Intro-Gefiedel werden direkt dicke Gitarrensounds mit gut verprügeltem (und dabei keineswegs stumpfen) Schlagzeug und sehr gut getroffenen Melodie-Elementen und zwei Solis durchzogen. Insbesondere die Gitarren haben es mir hier angetan: Melodic Death ist deswegen so melodisch weil die Gitarren eben nicht nur einen Akkord durch die Gegend ballern sondern eben Elemente einflechten die den Soundcharakter auflockern und prägen. Und in diesem Falle tun sie das auch ziemlich gut: Im Gegensatz zu diversen anderen kleinen Bands hört man die Töne die man hören will. Das gilt übrigens gleichermaßen für Soli („Brain Execution“ oder „War“– kurz aber extrem geil und sauber!) wie auch die reinen Lead-Riffs.

Aber wie war das nun, es gibt eine Frau? Richtig! Sänger Christian Litzba gibt zwar meistens (d.h., in den härteren Passagen) mit mittelmäßig tiefem Growling den Sound vor, Sängerin Annabell Klein hat aber mindestens eben so viel Anteil an den Songs: Mit cleanem Vocals wird der ansonsten doch sehr vollblutige Metal sehr angenehm und frisch aufgelockert ohne dabei zu vergessen das man hier die gottverdammte Mähne schütteln lassen soll! Nun, gut: Es wird nicht jedem gefallen, das vorweg; zu eigen die Umsetzung, zu speziell der Charakter der Stimme. So wird beispielweise bei „Long Way Home“ mal eben im Duett gesungen, bei anderen Titeln sind die Gesangsparts eher aufgeteilt.

Allerdings muss ich ja sagen: Ein paar wenige eher schwächere und leicht abgedroschen wirkende Songs („Last Chanches“, „Dirty Little Princess“) sind schon dabei, interessanter Weise zum Ende der Scheibe hin. Wurden da die Ideen rar? Nichts desto trotz, mir gefällt das Ding im Großen und Ganzen durchaus – etwas kurz, teilweise mit schwankendem Niveau, ansonsten aber sehr erwachsen und mit Potential nach oben!

See You On The Ground


Cover - See You On The Ground Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:14 ()
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Obsession

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Fünfzehn Songs auf dem bereits vierten Album einer bisher durchaus gelobten Band klingt erst mal schon gut. Wenn es nun auch noch eine innovativ-frische Rock-Scheibe ist, umso besser – und genau das will „Obsession“ sein.
Das Ding beginnt mit einem eingängigen Stück namens „Living A Lie“ und markiert da auch schon den Stil der Platte: Nicht unbedingt technisch anspruchsvoller oder besonders komplexer Rock, eher etwas was durch eine gewisse Einfachheit besticht. So wird viel mit Akkorden, kurzen Soli und diversen Stileinflüssen von Außerhalb gearbeitet anstatt irgendwelche zehnminütigen Kracher zu spielen; de facto sind viele Titel mit drei bis fünf Minuten sogar ziemlich kurz. „New Tomorrow“ beschmeißt den Hörer mit kurzen, angezerrten Vocal-Einlagen und sehr Ohrwurm-verdächtigen Chorus, „Y.D.N.W.L.C.B“ klingt teilweise wie echter Hair Metal der 1970ger, „Sensation“ bindet einen kurzen (weiblichen) Background-Chor ein und hat dazu noch BLUES BROTHERS-mäßige Bläser dabei – trotzdem in vollem Rock-Outfit! Andere Songs sind dagegen eher ruhig bis poppig („Everything to me“, „Better Days 2010“), teilweise dabei auch etwas langatmig. Die Vocals dabei wissen auch zu gefallen, sind technisch ordentlich am Pitch und wechseln souverän zwischen Ruhe und Energie.

Das einzige Problem an dem Ding: Es ist irgendwie zu lang. Ja, ernsthaft – quasi „zu viel des Guten“. Wenn sich in 62 Minuten diverse Songs aneinander reihen die allesamt nicht nur im gewissen Maße ähnlich sind sondern teilweise auch noch derart prägnante Refrains haben das man sich fast etwas überladen fühlt, das Rauspicken von Lieblingssongs fällt arg schwer weil einfach nichts mehr hervorsticht. Versteht mich nicht falsch; separat sind diverse Nummern gerade durch diese Eingängigkeit verdammt cool, nur en Masse wird es dann doch etwas mächtig.

Nichtsdestotrotz: THREE WISHES präsentieren ein erwachsenes, abwechslungsreiches Rock-Album das man wohl einfach nur nicht am Stück hören sollte, ansonsten hört man es sich wohl schnell satt.

Obsession


Cover - Obsession Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 66:8 ()
Label:
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Roads To Judah

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DEAFHEAVEN lassen den Hörer leicht irritiert zurück, sind auf „Roads To Judah” doch nur vier Songs drauf, die es aber auch mehr als 35 Minuten Dauer bringen – EP oder Album? Angesichts des erstklassigen Songmaterials aber eine nur minder wichtige Frage. Die Kalifornier treten mit dem vier Songs den Beweis an, dass guter Black Metal aus den USA nicht nur von WOLVES IN THE THRONE ROOM gemacht wird, sondern sich auch andere Bands auf die Verbindung von epischen Parts und skandinavischer Raserei verstehen („Tunnel Of Trees“). DEAFHEAVEN haben der Scheibe zudem die typische Black Metal-Produktion verpasst, die sehr zur Atmosphäre beiträgt und gerade den keifenden Gesang gut betont, ohne dass die anderen Instrumente zu weit in den Hintergrund rücken. Bei den ruhigen, sphärischen Parts wird dann deutlich, wie gut die Produktion auch diese umsetzt, beispielsweise dem genau die richtige Dosierung Punch zugesteht. Die Verbindung der ruhigen, leicht Postcore-lastigen, Abschnitte mit der Black Metal-Raserei ging DEAFHEAVEN beim Songwriting problemlos von der Hand, die Songs entfalten erst im Zusammenspiel beider Kräfte ihre volle Wirkung. „Roads To Judah“ wird so zu einer Black Metal-Scheibe, die lange interessant bleibt und Tiefgang, Atmosphäre und gutes Songwriting aufweist. Feine Sache!

Roads To Judah


Cover - Roads To Judah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 4
Länge: 38:23 ()
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Heavenly Ecstacy

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Nachdem PAGAN’S MIND mehrere richtig guten Alben am Start hatten, war nach 2007 erst mal Schluss mit neuem Stoff. Mit neuem Label im Rücken (Steamhammer) und reichlich Power soll Album Nr 5, „Heavenly Ecstacy“ nun da anknüpfen, wo man mit „God’s Equation“ aufgehört hatte. Und das norwegische Quintett enttäuscht seine Fans nicht. Auch wenn man in 2011 noch mehr wie früher auf eine melodische Ausrichtung bei ausreichender Härte setzt und die progressiven Elemente etwas zurücknimmt, klingt „Heavenly Ecstacy“ ganz typisch nach PAGAN’S MIND – nur die dominierende Farbe des Cover ist jetzt orange statt blau. Ob das schwere, zum Teil doomige, zum Teil auf Power Metal getrimmte „Into The Aftermath“ mit seinem Ohrwurmrefrain oder das folgende „Walk Away In Silence” das mit seinem treibenden Rhythmus einen formidabeln Hit abgibt – um nur mal zwei Highlights zu nennen – PAGAN’S MIND liefern ausnahmslos hochwertigen Stoff. Mit dem über 8-minütigen „Revelation To The End“ und dem überragenden „Follow Your Way“ (hier hört man für was Keyboards wirklich gut sind) hat man sogar zwei teilweise heftigere Mid-tempo Bolzen die „Heavenly Ecstacy” ebenfalls auf den nächste Level heben – klasse. Die Verbindung von schweren, bassigen Riffs und härteren Passagen, mit dem oft spärlicher instrumentalisiertem klaren Gesang von Nils K. Rue (der in der Double-Bass Attacke „The Master’s Voice“ verstärkt die Growls auspackt) und nicht zu dominanten Keyboards geht bei PAGAN’S MIND auch auf „Heavenly Ecstacy“ vollends auf. Der Überraschungseffekt der ersten Alben ist zwar weg, aber die Entwicklung der Band gen Melodic Power Metal mit progressiver Ausrichtung kann man gut nachvollziehen – PAGAN’S MIND genügen hohen Ansprüchen, haben Power und Biss – und PAGAN’S MIND gehen trotzdem ungemein gut ins Ohr. Es macht einfach Spaß „Heavenly Ecstacy“ durchzuhören, die Band lebt ihr hohes Niveau dabei konstant auf Albumlänge aus und lässt nun so gar nichts anbrennen. Wer die (alten) DREAM THEATER vergöttert, aber auch mit THRESHOLD etwas anzufangen weis, kommt an der Scheibe (wie auch an den Vorgängeralben) kaum vorbei. -----

Heavenly Ecstacy


Cover - Heavenly Ecstacy      Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 56:1 ()
Label:
Vertrieb:

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