Review:

Last Rites

()

Totgesagte leben länger. Bestes Beispiel dafür ist die US-Stoner/Doom-Legende PENTAGRAM, die, mit ein paar Aussetzern in der Biografie, schon seit 40 Jahren ihr Unwesen treibt und bis heute eher dem Underground zugehörig ist. Hinzu kommt, dass seit dem letzten Studiowerk "Show ´Em How" inzwischen auch schon wieder sieben Jahre ins Land gezogen sind, in denen außer ein paar Compilations nichts Greifbaren von den Jungs erschienen ist. Nun aber legen die beiden Genre-Pioniere Bobby Liebling und Victor Griffin mit "Last Rites" eine Scheibe vor, die zwar einerseits den gewohnten, von frühesten BLACK SABBATH inspirierten Sound offenbart, andererseits jedoch völlig zeitgemäß und kraftvoll produziert worden ist - von künstlich verklärter Retro-Romantik keine Spur. Und in kompositorischer Hinsicht lassen die Herren erkennen, dass das kreative Feuer immer noch lodert: der fett nach vorne bratende Opener "Treat Me Right", das mit einem mörderischen Schweinegroove ausgestattete "Call The Man" (Granate!), das leicht vertrackte "Everything´s Turning To Night", das atmosphärische, dezent an MOLLY HATCHET erinnernde "Windmills And Chimes" oder das einmal mehr von Victor Griffins geilem Gitarrenspiel getragene "Horseman" sind ideales Futter für die Zielgruppe. Auch wenn ich persönlich das aktuelle PLACE OF SKULLS-Album "As A Dog Returns" einen Tick stärker finde und mich ernsthaft frage, ob unser Doom-Liebling "Last Rites" auch ohne seinen brillanten Gitarristen und Songwriter hinbekommen hätte, kann hier jeder Genre-Fan nahezu blind zugreifen. Ein sehr gutes Comeback!

Last Rites


Cover - Last Rites Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:19 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

This Is Gonna Hurt

()

Die aktuelle CD „This Is Gonna Hurt“ passend zum neuen Buch wird uns hier geschäftstüchtig, wie er nun mal ist, von Mister Durchgeknallt NICKI SIXX, ansonsten ja Bassist von MÖTLEY CRÜE, mit besten Empfehlungen zur Verfügung gestellt. Das Ganze firmiert erneut als reinrassige Nebenprojektsfortsetzung SIXX: A.M. unter dessen Banner er ja bereits 2007 mit autobiographischen Debütwerk „The Heroin Diaries“ (in Buch und Musikform gleichzeitig) recht erfolgreich unterwegs war.

Auch diesmal wieder zusammen mit Multiinstrumentalist James Michael, DJ Ashba (Leadgitarre) sowie einem Drumcomputer ist Alt-Meister, Fotograf sowie Radio-DJ Sixx im Studio gewesen und hat ein durchweg solides Album zusammengebastelt. Die Drogenexzesse sind zwar abgearbeitet aber auch das aktuelle Gesamtkunstwerk unter dem Titel „This Is Gonna Hurt: Music, Photography And Life Through The Distorted Lense Of Nikki Sixx“ (kommt erst im Herbst) ist schon so ne art Bio mit der Message „schaut her was ich alles mache und kann trotz vieler Abstürze“. Dabei werden natürlich auch noch ein paar nette Storys von den wilden Rock'n'Roll-Zeiten der 80er mit allen möglichen Ausschweifungen nochmals aufgewärmt.

Rein musikalisch geht er schon etwas differenzierter vor, als zuletzt Kollege VINCE NEIL bei dessen gelungenem letztem Solowerk „Tattoos & Tequila“ (2010). Deutlich abgesetzter zu seiner Stamm-CRÜE, weniger partylastig und überhaupt nicht rotzig vielmehr mehr geradliniger (Hard) Rock mit einem hauch Melodic Metal. Nur mit den Balladen übertreibt man es im hinteren Teil des Albums dann doch etwas zu stark. Gleich der fette aus den Boxen tönende Opener "This Is Gonna Hurt" mit treibendem Rhythmus, viel Tempo und fetten Riffs geht sehr gut ab. James Michael zeigt sich nicht nur hier als sehr guter Sänger. Auch „Live Fforever“ geht in ähnliche Richtung, immer wieder aufgelockert durch gekonnte Gitarrensolis und Schnörkel von GUNS N‘ ROSES Gitarrist Ashba. Und ehrlich, dass hier tatsächlich ein Drumcomputer zu hören sein soll, fällt bis auf dem etwas zu stark Programming klingenden Track „Sure Feels Right“ (eine typische Radiopopballade für die Amis typischer Streicher-Countrysound) überhaupt nicht auf. Wenigstens ist man hier ehrlich (gell ihr RUNNING WILDS) und so mancher echter Felldrescher kriegt so einem tollen Sound auf Platte nicht hin.

Dann die erste Single "The Lies Of The Beautiful People" kommt mit einem leichten Alternativeeinschlag daher, net schlecht aber nicht so zwingend wie die zuvor genannten Nummern. Das etwas melancholisch geprägte aber trotzdem kraftvolle "Are You With Me" mit klasse hymnischen Refrain überzeugt genauso wie das etwas düstere „Deadlihood“, hier grüßen stilistisch ALTER BRIDGE & Co. Mein Favorit klarer ist aber „Goodbye My Friend“, da bleibt kein Fuß auf der Tanzfläche still stehen. Kommerzkuschelrock al la AEROSMITH ist dann bei „Smile“ (kommt aber nicht wirklich in die Pött da zu gezogen) angesagt, deutlich stärker mit der vollen Pathosschlagseite gerät dann der Schluss mit Pianodramatik pur bei „Skin“.

SIXX: A.M. zeigen sich erneut völlig losgelöst von MÖTLEY CRÜE und präsentieren meist recht abwechslungsreichen Rock, stellenweise zwar sehr auf Radio mit Poptendenzen getrimmt aber egal. Diese Herren wissen klar, wie man Ohrwürmer schreibt - wären jetzt noch ein/zwei schnellere Sachen mit etwas riffigerer Ausprägung dabei, man könnte die Scheibe uneingeschränkt empfehlen, so bleibt stets ein Rest von auf zu kalkuliert gemacht und leichter Oberflächlichkeit zurück.

This Is Gonna Hurt


Cover - This Is Gonna Hurt Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 48:18 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Bangers II: Scum Of The Earth

()

BARN BURNER sind in eine der ehrlichen, hart arbeitenden Bands des Metal-Zirkuses, die sich wenig bis gar nicht um Trends scheren, sondern einfach ihren Stiefel durchziehen. „Bangers II: Scum Of The Earth” ist dann auch keine Überraschung, hier gibt es Metal pur und unverfälscht, der sich bei alten METALLICA („Dark Side Of The Barn“), BLACK SABBATH („Keg Stand And Deliver“) und sogar älteren Punksachen („The Earth’s Crust“) bedient. BARN BURNER decken damit ein breites Spektrum ab und haben von schnellen Thrash-Nummern über verspielte, fast schon epische Songs bis zu klassischen Metal-Songs alles im Repertoire, was eine gute Metal-Band eben so braucht. Kombiniert mit dem Fokus auf Eingängigkeit, Mitgröhl-Refrains und einer sehr guten handwerklichen Leistung macht „Bangers II: Scum Of The Earth“ eine gute Figur. Zwar fehlt manchmal der allerletzte Kick, aber für eine grundsolide Metal-Scheibe hat es locker gereicht, die Fans von TRIVIUM, ARCH ENEMY und METALLICA gleichermaßen ansprechen wird.

Bangers II: Scum Of The Earth


Cover - Bangers II: Scum Of The Earth Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:35 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Shed

()

TITLE FIGHT sind das Paradebeispiel einer hart arbeitenden Band, die sich jahrelang den Arsch abtourte und einige EPs veröffentlichte, bevor es mit dem Plattenvertrag klappt. „Shed“ ist mithin das Debüt der Band, die bislang vor allem Live begeistern konnte – und hat mit „Coxton Yard“ einen schwachen Einstieg, ist der Song doch relativ belangloser Punkrock mit Pop-Einschlag, was andere Bands besser hinbekommen. Aber „Shed“ steigert sich, spätestens mit „Society“ kriegen TITLE FIGHT die Kurve und können mit angerautem Emocore alter Schule überzeugen, der an alte HOT WATER MUSIC oder JAWBREAKER erinnert und vor allem besseres Songwriting als in den ersten Nummern auffährt. Die Produktion von Walter Schreifels (wir erinnern uns: GORILLA BISCUITS, RIVAL SCHOOLS) passt dazu wie die Faust aufs Auge und tranportiert das Feeling der Mitt-90er in die Gegenwart (was TITLE FIGHT in die Nähe von POLAR BEAR CLUB rückt). Nummern wie das melancholische „Safe In Your Skin“ sollten da als Beweis genügen und machen „Shed“ dann doch noch zu einer guten Platte, auf die TITLE FIGHT stolz sein können. Die richtige Balance zwischen Knackigkeit und Pop-Appeal, bringt „Shed“ den guten alten Emocore in das zweite Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts. Sehr schön!

Shed


Cover - Shed Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 27:17 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Impressions

()

Italien und Metal? Irgendetwas außer RHAPSODY OF FIRE was durch den Nervenknoten rennt? Nein? Gut, dann jetzt Input: 81DB! Merken, lohnt sich. Und waren 2007 Opener von DEEP PURPLE.

„Impressions“ ist ein vollblütiges Progressive Metal-Album in vielerlei Hinsicht. Teilweise liegt das wirklich am musikalisch hohen Niveau mit seltsamen Takten (der Vollständigkeit halber: Ich meine zu hören das sie seltsam sind), komplexem Riffing und Wechsel von Geschwindigkeit und Stil, besonders angetan hat es mir da ja der Song „Jabberwocky“. Teilweise schiebe ich diese Behauptung aber auch an die Einschübe von traditionellen Instrumenten und deren Integration in das Album: „Agora“ und der Folgetitel „Patience“ gehen nicht nur in einander über, sind stilistisch auch verschieden wie Himmel und Hölle. Wo „Agora“ mit wirklich etwas befremdlich klingenden Zupfmelodien Marke Mittelmeerurlaub seine 39 Sekunden braucht, greift „Patience“ Elemente von vollblütigem und sogar teilweise relativ heftigem Metal auf. Apropos Metal: Nicht nur die Nummer hat ordentlich Dampf unter der Büchse, auch andere Titel (z.B. „The Last Laugh“) erinnern mich mit ihrem extrem druckvollen und starken Sound und gerade auch der Vocals hart an PANTERA in etwas weniger hart. Was meine Behauptung von Progressivität übrigens weiter stützen mag, ist schlicht und ergreifend der Wechsel der Stile im Album. Geschickt jongliert die Band zwischen Alternative Rock und viel Ruhe, deftigem Metal und komplexer musikalischer Struktur, gerne auch innerhalb eines Songs.

Mir persönlich fehlen nun leider mehr so schön anspruchsvolle und komplexe Prog-Nummern wie „Jabberwocky“ oder „Freak Show“, ich würde mir mitunter etwas mehr Technik-Geprolle wünschen. Auch muss ich euch sagen, dass das Album für diverse Leute vielleicht etwas schwer zugänglich sein wird, einfach schon weil es souverän mit musikalischen Stilen jongliert und daher kaum für die Standard Metal-Playlist geeignet ist. Wem aber gerade genau danach ist und sich abwechslungsreiche und interessante Musik geben will ist hier goldig richtig.

Impressions


Cover - Impressions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 45:31 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

TNA

()

Okay, ich gebe es ja zu, das Cover tut in den Augen weh. Jedenfalls wenn man keinen BH trägt. Aber wenn die Scheibe erst einmal im CD-Player liegt und die CD mit dem Rücken zum Betrachter im Regal steht läuft alles. Denn drauf ist Oldschool-Musik in Vorführqualität.
TNA machen mit ihrem nach sich selber benannten Album eine Scheibe mit einem Musikstil der wohl am ehesten, das impliziert übrigens „nicht ausschließlich“, Glam Metal ist. Nicht nur das der Sänger aussieht wie aus einem Metal-Bilderbuch der 1980ger Jahre; generell orientiert sich TNA stark an alten Vorbildern. Ich musste da an SKID ROW denken, aber Leute die hier tiefer im Genre stecken mögen passendere Vergleiche finden. Mit (Klischee-)Titeln wie „All Nite Long“ (kein Tippfehler sondern good old America) und „Dirty Love“ zeichnen sich durch charismatische Vocals die in Richtung Hard Rock gehen, im Ohr bleibende Refrains, mid- bis high-Tempo Gitarrenriffs und auch hier eine verdammt gehörige Prise Rock. Okay, jetzt werde ich von Hair Metal und Hard Rock Fans gleichzeitig gevierteilt, aber: Ich musste mehr als einmal an AC/DC denken. Das machen vermutlich die recht hohe und kraftvolle Stimme, der klassische Sound und die sehr ordentlichen Soli („It Don’t Come Easy“). Aber ich schätze das ist ein sehr lobender Vergleich!

Und was auch noch besonders schön ist: Solange die Jungs nicht versuchen eine Ballade zu machen (das ging mit „It’s Over“ und „Don’t Fade Away“ meiner Meinung nach dem enormen Pop-Anteils verschuldet gründlich daneben) sondern bei Metal und Rock, gerne auch im low-Tempo-Bereich („I’m Already Gone") bleiben, hat diese CD was die Titel angeht wirklich keine Hänger. Eher im Gegenteil: Da werden 12 Songs auf einmal wenig.

Ich hab nichts zu meckern, die CD ist wirklich ein Stern im Genre und ein absolut haarsträubender Tipp (…nein, das kommentier ich nicht…) von mir!!

TNA


Cover - TNA Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 51:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Devoured Trees And Crystal Skies

()

ARISTILLUS sind ein Haufen verdammt junger Norweger, die schon früh gemeinsam Musik gemacht haben und über einige Umwege schlussendlich beim Postcore gelandet sind. Ihr Debüt „Devoured Trees & Crystal Skies“ haben sie in nur zwei Tagen eingezimmert, was nicht nur angesichts des sehr guten Sounds überrascht, sondern auch, weil das komplexe Songmaterial sicher nicht mal eben schnell im ersten Take sitzt. In der guten halben Stunde, die im Ergebnis rausgekommen ist, orientieren sich ARISTILLUS and Landsmännern Marke JR EWING und haben tatsächlich einige gute Momente, wenn wie das instrumentale „Bury The City Lights“ oder das arschagressive „Exit. Evolve“. Allerdings verlieren sich die Jungspunde viel zu oft in bekannten Strukturen, gerade die Gitarrenarbeit geht lieber bekannte Wege lang, statt sich einen eigenen Pfad zu suchen. Handwerklich ist das zwar solide, keine Frage, aber ARISTILLUS ist mit dem Debüt nicht der ganz große Wurf gelungen. Ein ziemlich guter Einstand ist das aber allemal, Postcorler können hier ruhig mal reinhören und sollten die Norweger auf dem Zettel haben, da kann noch was kommen.

Devoured Trees And Crystal Skies


Cover - Devoured Trees And Crystal Skies Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Quid Pro Quo

()

Es hat sich eigentlich nicht viel geändert, sowohl musikalisch als auch soundlich bieten STATUS QUO mit ihrem typisch rockenden Boogiesound immer noch die gleiche stilistische „Bandbreite“ mit ca. drei (bis vier) Akkorden und man erkennt die Band quasi bereits nach 10 Sekunden, zwangsläufig. Auch fast 50 Jahren nach ihrer Gründung (dies war tatsächlich schon 1962, da gibt es 2012 sicher ne große Party!) werden die Telecaster-Gitarren der Briten u.a. von ihren beiden Masterminds Francis Rossi und Rick Parfitt nach wie vor lässig bedient. Dafür hat man sogar Orden bekommen "Order of the British Empire" und live sind die Herren ebenfalls immer noch eine Bank mit echter Spaßgarantie. Dabei kommt man soundlich schon etwas fetter und erdiger rüber, als auf Platte, aber dies war früher auch schon so. Und damit meine ich die Zeiten in den 80er Jahren, da habe ich wohl mein letztes reguläres STATUS QUO-Album am Stück gehört – jetzt gefühlte 100 Alben später haben die bodenständigen Herren erneut eine ganz neue (alte) Scheibe Namens "Quid Pro Quo" aufgenommen und da bestätigt sich trotz 14 neuer Stücke: Auf diese Band ist halt verlass, ähnlich wie bei AC/DC auch, wird hier nicht viel herumexperimentiert, STATUS QUO leben ihren Namen sprichwörtlich auch auf ihrem mittlerweile 29. Studiowerk aus. Typischen Buggy Sound mit griffigen Melodien und natürlich selbstredend etwas platten Texten wie bei „Rock `n Roll `n is You“ dürfend a nicht fehlen, bei dieser Nummer haben sie sich mit viel Honey Tonk-Klavier mal wieder selbst beklaut. Klar der song macht Laune und ist so ne Art "Rockin All Over The World" 2011. Auch der flotte Opener „Two Way Traffic“ macht ebenfalls Laune klingt recht frisch. Ganz am Ende soll auch eine neue Version von "In The Army Now" enthalten sein aber diese Hymne klingt 1:1 wie in ihrem Erscheinungsjahr 1986 und paßt auch irgednwie garnicht zum Restmaterial.

Selber findet die Band dieses Werk natürlich stark (wenn auch nicht das Beste – wie Bescheiden) aber es soll wieder deutlich rockiger als die Werke davor (gut dass ich die nicht gehört habe). Zwischendurch in den 90ern klangen die Herren ja schon etwas (zu) betont keyboardlastig, dies ist heute zum Glück nicht mehr ganz so. Auch auf diese Scheibe wummern die altmodischen Hammondklänge meist ordentlich im Hintergrund. Ab und an werden ein paar Bläsersequenzen abgerufen aber bei „Let’s Rock“ klingt mir dies etwas zu aufgesetzt. Es gibt aber auch wenige Ansätze aus dem gewohnten etwas auszubrechen u.a. wartet „Dust To Gold“ mit einem etwas anderen Refrainschema auf, klignt eher nach Melodic Rock nicht schlecht, „Movin on“ beginnt auch relativ breit riffig ehe es aber hinten raus doch etwas verwässert wird. Die Produktion kommt leider vielfach einen Tick zu glatt daher, die Drums sind u.a. viel zu weit hinten - trotzdem rockt die Scheibe noch ganz akzeptabel, wenn auch drei, vier Füller zuviel drauf sind wie u.a. „The Winner“, „Anyway You Like It“ oder „My Old Way“.

Aber dafür lieben sie nach wie vor viele Fans bis heute inbrünstig, nicht wenige hassen sie auch dafür. Klar innovativ ist schon anders aber dies wollen wir bei STATUS QUO auch nicht wirklich haben, da ist viel eher Konstanz und Verlässlichkeit gefragt. Ob man für diesen Gute-Laune-Rock als Nicht-Ultra-Fan allerdings ein neues Album braucht ist doch eher zweifelhaft - ich bin da eher für die alten Kracher wie "Rockin All Over The World", "What Ever You Want", "What You're Proposing" „Down Down“ oder „Caroline“ alles echte Hits der Rock'n'Roll-Urgesteine bis heute. Die kann man als DJ auch gerne mal wieder rauskramen und dann die Luftgitarre rausholen – diese Gassenhauer bringen Parties immer noch in Schwung.

Quid Pro Quo


Cover - Quid Pro Quo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 53:2 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Skin Diary

()

Aus der Hauptstadt ist man ja einiges an musikalischen Absonderlichkeiten gewöhnt. Auch SKIN DIARY, eine Berliner Band mit ost- und westdeutschen sowie sizilianischen und iranischen Wurzeln, serviert einem auf ihrem selbstbetitelten Debütalbum alles andere als Durschnittskost. SKIN DIARY liefern einen wilden Crossover-Sound aus Metal, Alternative, arabischen Melodien, Reggaerhythmen, Disco-Beats und was ihnen gerade sonst noch so einfällt. Darüber liegt die wandelbare Stimme von Sängerin Jessica Jekyll, die schon fast als weibliches Pendant zu Serj Tankian durchgeht. Überhaupt fühlt man sich immer wieder an SYSTEM OF A DOWN und deren genre-ignorierenden Stil erinnert.

Der Einstieg des Albums ist allerdings hart. Die stampfenden Gitarren von „Right Elbow“ sind zwar gar nicht mal so übel, die überdrehte und unangenehm schrille Stimme von Jessica Jekyll geht einem aber sofort tierisch auf die Nerven. Im Verlauf des Albums legt sich das zum Glück, sonst wäre es unhörbar. In jedem Fall lohnt es sich aber, weiterzuhören, denn es macht durchaus Spaß, zu verfolgen, was die Band ständig an neuen Ideen entwickelt, zumal vieles auch ironisch wirkt und mit einem gewissen Augenzwinkern präsentiert wird. Zwischen all den schrägen Stilvermischungen geht schon fast verloren, dass es der Band auch immer wieder gelingt, eingängige Refrains zu schreiben, die man – wenn einmal entdeckt – kaum noch aus dem Kopf bekommt. Zudem befindet sich das, was Jessicas Mitstreiter bieten, musikalisch auf hohem Niveau. Nur das BLONDIE-Cover „Heart Of Glass“ wirkt im Kontext des SKIN DIARY-Sounds schon fast gewöhnlich nachgespielt, und es ist fraglich, ob es wirklich nötig gewesen ist, es mit aufs Album zu nehmen.

Diese Scheibe verlangt dem Hörer einiges ab, es gibt aber wie gesagt einiges zu entdecken, daher lohnt es sich durchaus, sich darauf einzulassen. Ob man wirklich mit der Musik warm wird, steht auf einem anderen Blatt, leicht machen es einem die Berliner jedenfalls nicht. Aber auf jeden Fall liefern sie mit ihren Debüt ein äußerst originelles und spannendes Album ab, das einem vor Augen hält, was in der Rockmusik alles möglich ist, wenn man sich über Genregrenzen hinwegsetzt.

Skin Diary


Cover - Skin Diary Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

2

()

Fleißig sind sie ja, die Jungs von BLACK COUNTRY COMMUNION, das muss man ihnen lassen-binnen eines Jahres gleich zwei Alben zu veröffentlichen, das muss man ihnen erst mal nachmachen. Nachdem letzten Herbst das selbstbetitelte Debütalbum zu ausgesprochen positiver Resonanz das Licht der Welt erblickte, wird nun mit dem ebenfalls kurz und prägnant betitelten „2“ nachgelegt. Erneut gibt es bluesig angehauchten klassischen Rock auf die Ohren, der, wie schon der mit Hammond-Orgel versehene Opener „The Outsider“ zeigt, tendenziell etwas rauer daher kommt, als auf dem ersten Silberling. „The Battle For Hadrian´s Wall“ mit Joe Bonamassa am Mikrofon klingt melodiös und getragener, fast schon etwas melancholisch angehaucht. „Little Secret“ ist ein 1A-Blues-Song und auch beim abschließenden „Cold“ weht ordentlich der Blues durch. Dass die einzelnen Musiker ihr Handwerk beherrschen, dürfte außer Frage stehen, also bleibt eigentlich auch nur zu sagen: wer das Debütalbum mochte, der wird „2“ aller Wahrscheinlichkeit nach lieben.

2


Cover - 2 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 62:14 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD