Review:

Eterno Treblinka

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LOOKING FOR AN ANSWER haben schon einige Splits veröffentlicht, dürften aber erst jetzt mit ihrem ersten Album für Relapse Records auf Interesse außerhalb der Die Hard-Grindcore-Szene stoßen. Sehr gut produziert, steht „Eterno Treblinka“ in der Tradition von TERRORIZER und alten NAPALM DEATH, ergänzt um eine noch stärkere Punk-Schlagseite, was der Chose gut tut, da die Songs so viele Groove-Parts bekommen. Ebenso kommt der Scheibe zugute, dass LOOKING FOR AN ANSWER nicht nur stumpf durchballern, sondern auch mal den Fuß vom Gas nehmen können („Holocausto Diario“), um Kraft für die nächste Wutattacke zu sammeln. So wird „Eterno Treblinka“ eine vielschichtige Angelegenheit und langweilt nicht mit den immer gleich aufgebauten Songs wie so viele andere Grind-Scheiben. Eine Empfehlung für alle Freunde gepflegten Old School-Geballers, die natürlich auf Vinyl am authentischsten rüberkommt. Feine Sache.

Eterno Treblinka


Cover - Eterno Treblinka Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 30:17 ()
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The Wretch

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Wie bereits im Review zum letzten Album "Hymns Of Blood And Thunder" angedeutet, sind die Jungs aus Indianapolis nichts für die breite Masse, sondern begeistern zumeist Fans von obskurerem Stoner Rock/Doom Metal und sind selbst für aufgeschlossene traditionelle Naturen eine eher gewöhnungsbedürftige Angelegenheit. Daran wird auch ihr fünftes Album "The Wretch" (nebst etlicher EPs, Splits und Compilations) nicht viel ändern, denn wirklich zugänglich gehen Gitarrist/Sänger Karl Simon und Co. auch hier nicht vor. Nach dem zähen Lavastrom "Bastards Born" und dem treibenden, aber insgesamt unspektakulären "The Scovrge Ov Drvnkenness" lässt erst das verhältnismäßig kurze "To The Rack With Them" so etwas wie Eingängigkeit und Ohrwurmkompatibilität aufkommen, bevor man sich völlig in ausschweifende, erhabene Orgien verrauchter Verdammnis stürzt. "Day Of Farewell", das sämtliche Genre-Register ziehende, sehr gelungene "Castle Of The Devil", der zeitlupige Titelsong sowie das über zwölfminütige "Iron And Fire" dürften außer beinharten Fans von Bands wie natürlich den frühen BLACK SABBATH, SAINT VITUS, COUNT RAVEN oder auch etwas weniger Doom-lastigen Kollegen der Marke MANILLA ROAD oder BROCAS HELM nur wenige Banger ansprechen, die dann aber eine gegenüber dem Vorgänger noch schwerfälligere Scheibe vorfinden werden, die mit dem coolen "Coven Of Cain" lediglich noch einen leichter verdaulichen Song präsentiert. Für einen "Tipp" sind mir THE GATES OF SLUMBER aber nach wie vor einen Tick zu sperrig und in kompositorischer Hinsicht nicht ganz auf der Höhe der oben genannten Mitbewerber. Trotzdem sehr hörenswert!

The Wretch


Cover - The Wretch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 55:59 ()
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Transfigurations (Split-EP)

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Die beiden polnischen Black Metal-Bands INFERNAL WAR und KRIEGSMASCHINE, die sich bislang ausschließlich im Underground bewegt und fast nur Demos und Split-Veröffentlichungen auf dem Buckel haben, veröffentlichen hier eine gemeinsame Split-Scheibe, die drei Songs von erstgenannter und zwei Stücke von letztgenannter Band enthält. Und beide Kapellen, deren Musiker unter Anderem schon bei DARZAMAT, HATE, THY DISEASE und ARKONA gezockt haben, überzeugen mit ihren Darbietungen mühelos. Hört Euch nur mal "Into The Vortex Of Naugh" und "Incipit Chaos" (Killerrefrain!) von INFERNAL WAR oder das überlange "Fear And Loathing In Gethsemane" der Fast-Namensvetter KRIEGSMASCHINE an, das die Band in einem regelrechten Inferno aus Gitarrensalven und sogar Drum´n´Base (!) auslaufen lässt - mehr Bums und gleichzeitig Originalität und Musikalität habe ich von einer traditionellen, rasenden Schwarzmetalltruppe selten gehört. Sehr kurzweilig, energiegeladen und nicht auf stumpfes, klangtechnisch unterirdisches Hassgebolze aus ("Transfigurations" wurde sehr basisch, aber kraftvoll produziert), ist diese EP eine echte Empfehlung für Black Metaller mit Geschmack!

Transfigurations (Split-EP)


Cover - Transfigurations (Split-EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 28:7 ()
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Hospital Carnage

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HAEMORRHAGE sind zu einer Konstante im Grindcore-Bereich geworden, die auch auf ihrem fünften Album das CARCASS-Erbe pflegt. „Hospital Carnage“ als Albumtitel, das sehr auf Blut und Krankenhaus-Flair ausgelegte Artwork, die Songtitel und natürlich die zwischen rumpelig und eingängig wechselnden Songs sind wie eh und je von den britischen Pionieren beeinflusst. HAEMORRHAGE haben dank Shouter Luisma’s Stimme eine gewisse Eigenständigkeit, womit sie sich ein wenig vom Vorbild lösen können, was sie zudem bei Songspielereien wie dem rockigen „Necronantology“ machen. Bis hierhn ist alles wie immer, „Hospital Carnage“ wäre der übliche Soundtrack für eine stumpfe Party, wäre nicht der Sound so mies. Den bekamen die Spanier schon mal druckvoller und klarer hin (in gewissen Grenzen, versteht sich), aber ihr neues Werk krankt an einer höchstens durchschnittlichen Produktion, durch die an und für sich gute Songs wie „Open Heart Butchery“ oder „Hospital Thieves“ viel an Power verlieren. Live wird die Chose zwar sicher ordentlich rocken, aber in den eigenen vier Wänden wird jeder Grinder viel Milde walten lassen müssen, um angesichts der Produktion nicht zu verzweifeln.

Hospital Carnage


Cover - Hospital Carnage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 35:16 ()
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Vertrieb:
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Ritual

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THE BLACK DAHLIA MURDER schaffen es immer wieder den Spagat zwischen bösartiger Musik auf der einen und ihrem Party Animals-Wesen auf der anderen Seite hinzubekommen. „Ritual“ ist der neueste Streich der Detroiter und beweist einmal mehr, dass die Jungs um Shouter Trevor auf Platte eine der fiesesten Death Metal-Bands des Planeten sind, Songs wie „Carbonized In Cruciform“ (mit einigen schönen Soli, die als Verneigung vor den Metal-Helden der Band zu deuten sein sollten) oder dem schweren „Malenchanments Of The Necrosphere“ sind dafür die besten Beispiele. Trevor shouter und grunzt wie eh und je, legt dabei immer Wert auf Verständlichkeit – was Live nerven kann, funktioniert auf Platte bestens. Die Gitarrenfraktion hat sich besser aufeinander eingespielt, als das noch bei „Deflorate“ der Fall war, bei dem mit Ryan Knight ein neuer Mann an der Sechssaitigen dazukam, und über das tighte Drumming muss nicht mehr viel gesagt werden, das ist wie gewohnt und erwartet gut. Die Songs wirken in sich geschlossener, strotzen vor technischen Spielereien (besonders im Gitarrenbereich) und halten die Balance zwischen knackig-schnellen und schweren Nummern, was „Ritual“ einen Tick abwechslungsreicher als „Deflorate“ macht, ja beinahe an den exzellenten Vorgänger „Nocturnal“ heranreicht. THE BLACK DAHLIA MURDER haben sich als Band gefunden und sind zu einer Einheit zusammengewachsen, die bereit für neue Großtaten ist. „Ritual“ ist somit nicht nur für THE BLACK DAHLIA MURDER-Fans ein lohnende Anschaffung, sondern für Freunde anspruchsvollen Death Metals generell.

Ritual


Cover - Ritual Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:28 ()
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The Complete Discograpy

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Eine Bandbesetzung mit Musikern die allesamt in genialen Bands mitgewirkt haben verspricht wirklich gutes: Joe Lynn Turner (RAINBOW, DEEP PURPLE), Jeff Watson (NIGHT RANGER), Bob Daisley (URIAH HEEP), Aynsley Dunbar (WHITESNAKE) und Carmine Appice (OZZY OSBOURNE, PINK FLOYD) – aber hallo!
Das Ganze wurde dann im Laufe der 1990ger Jahre zu einem Projekt namens MOTHER’S ARMY und wird nun als 3CD-Diskografie wieder vereint vertrieben – vorher gabs den Kram übrigens ausschließlich in Japan (!) zu kaufen. „Zu kaufen“ heißt übrigens in diesem Falle: Monströse 3 CD Box, bestehend aus „Mother’s Army“ (1993), „Planet Earth“ (1997) und „Fire On The Moon“ (1998).



Mother’s Army

Das Debut der Band fängt durchaus sehr vielversprechend an und lässt auf Gutes hoffen: Mit Titeln wie „Darkside“ (nicht „Of The Moon“, dafür „Of Love“), „Dreamtime“ oder „Anarchy“ gibt es direkt klassische Classic Rock Nummern mit dicken Rock-Soli, sehr druckvollen Vocals die auch durchaus im Ohr bleiben und mich an die Anfeuerungsrufe Marke DIO erinnern. Anspieltipp: „Get A Life“! Das Riffing wirkt erwachsen (ich mag den Bass bei „Dreamtime“), die Songstrukturen sind nicht kompliziert, dafür aber strukturiert und instrumental sehr homogen; die Vocals haben zwar dank Ex-RAINBOW Stimme (okay, die Band gehörte Dio wenn ihr mich fragt!) Joe Lynn Turner einen sehr guten Sänger der perfekt in die Musik passt, ab und an wird der ein oder andere Chorus nur etwas überstrapaziert.
Allerdings fällt mir bereits auf CD 1/3 auf das manche Titel etwas schwach, etwas zu lasch und poppig gehalten sind. Macht ALICE COOPER das ist es irgendwie cool – hier wirkt es deplatziert. Im Gesamtbild zwar durchaus solide, aber nichts wovon ich mir eine Diskografie kaufen würde. Dafür gibt es einfach zu viele haltlose und poppige Tracks auf dem Ding. Aber ich habe ja noch 2 Silberlinge hier liegen.

Titel: 12
12
Länge: 50:51 Min



Planet Earth

Ich habe oben gemeckert und setzte das nun übergangslos fort: CD Nummer 2 besteht irgendwie aus recht substanzloser Musik. Direkt auf der Bassdrum liegende, softe Vocals („Cradle To The Grave“)? Bitte, wenn schon Ruhe, dann Ballade und keinen Pop. Wirklich lustig ist ja das kurz vorm Ende dieses Songs die Gitarre mit schweinesauberen Bendings abgeht und ich mich frage warum das die anderen nicht angesteckt hat! Für Musik Marke PORCUPINE TREE ist viel zu wenig experimentelles, viel zu viel Standard Pop-Rock-Kram in den Songs, für echte Balladen sowieso. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Abgesehen vielleicht von „Seas Of Eternity“ – da passt dieser Stil rein, hat was von einer Mischung aus SCORPIONS und PINK FLOYD (weit hergeholt; jedenfalls ganz cool). Auch „Mother Earth“ ist sehr zu loben, das Ding ist nämlich (ziemlich scharfer!) Blues und zeigt das die Band mehr konnte als sie uns auf dieser CD zeigten. Im Großen und Ganzen ist die Scheibe aber ein ziemlicher Griff in die Mülltonne. Ich weiß auch echt nicht was diese CD einmal werden sollte. Das ist kein Pop, das ist kein Rock – Vorbild oder Intention nicht bekannt.

Titel: 9
12
Länge: 44:49 Min



Fire On The Moon

Und auch die letzte der Drei fängt mal wieder ziemlich schwach an. Mittlerweile glaube ich an Absicht. Die ersten drei Tracks sind wenig eingängig, wissen wenn überhaupt nur im Solo zu überzeugen. Insbesondere die Nummer „A Day In The Night“ könnte man auch dem ein oder anderen Radiosender zuwerfen. Aber nicht aus Frust in die Lautsprecher beißen: Danach geht es endlich wieder bergauf! Ab „Fire On The Moon“ eröffnet meiner Meinung nach die Platte erst richtig mit einer extrem soliden Classic Rock Nummer! Leicht psychedelisch angehaucht fiedelt teilweise übrigens „Common Ground“ vor sich hin und lockert das ansonsten sehr rockige daherkommende Soundbild gut auf. Schlusslicht „Another Dimension“ ist dagegen dann wieder sowas von eine vollblutige Classic Rock Nummer mit Eiern. Geht doch.
Titel: 11

Länge: 50:03 Min



Fazit

Wirklich nicht so einfach. Einerseits musikalisch an vielen Stellen sehr brauchbar, oft zeigt die tolle Besetzung was sie damals konnten und ballern Soli, Riffs und Vocals raus die echt Dampf haben. An anderer Stelle kann man locker eine CD oder zwei CDs mit diesen viel zu poppigen und pseudo-rockigen Songs füllen die irgendwie einerseits vor musikalischer Reife, andererseits vor Musikschul-Charakter strotzen. Verstehen muss ich das absolut nicht. Kurzum: Für diese Besetzung echt zu schwach. Wirklich. Aber: 3 CDs mit vielen guten, diversen schwachen Tracks für den Preis (ich verrate es mal: 16,99¤) ist sehr fair. Tipp: Kaufen, auf den PC packen, selber zusammen stellen. Dann hat man eine verdammt geile Scheibe! Ansonsten sage ich mal treffend: „So lala“.

The Complete Discograpy


Cover - The Complete Discograpy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 145:43 ()
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From Chaos To Eternity

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Mit „From Chaos To Eternity” legen RHAPSODY OF FIRE den Schluss ihrer von Mastermind Luca Turilli verfassten „Algalord“-Saga vor – welche ja schon seit dem überragenden Debüt „Legendary Tales“ den roten Faden durch die Alben der italienischen Fantasy–Metaller darstellte. Da darf man ja schon mal gespannt sein, was uns Luca danach für Stories musikalischer Art serviert.

Aber lassen wir jetzt mal das spekulieren und nehmen uns dem 10. Album der Symphonic Metal Speerspitze an – und da hat sich doch etwas getan. RHAPSODY OF FIRE fahren auf „From Chaos To Eternity” die orchestralen Momente zugunsten einer wieder etwas Härteren, also metallischeren Ausrichtung zurück und nähern sich damit der Form ihrer ersten Alben, ohne die Epik außen vor zu lassen. Zwar bilden weiterhin die barocken Duelle zwischen Gitarre (Luca Turilli) und Keyboard (Alex Staropolis) ebenso die Grundlage wie der orchestral symphonische Gesamtsound; aber die Hinzunahme eines zweiten Gitarristen (Tom Hess) lässt die Band mit mehr Schmackes aus ihren ruhigen Passagen kommen und erzeugt so mehr Power (der aber leider von einer etwas doch zu flachen Produktion abgemildert wird). Auch Sänger Fabio Lione überzeugt in ruhigen Momenten („Anima Perduta“ ist ein lupenreiner italienischer Schlüpferzieher) ebenso wie bei den riffbetonten, melodisch schnellen Song (der Titeltrack „From Chaos To Eternity“) mit Leidenschaft und variantenreicher Stimme; nur das Gekreische bei „Aeon Of Raging Darkness“ passt so gar nicht. Mit dem ins Ohr gehenden, fast schon poppigen „I Belong To The Stars“ und dem dramatisch ausschweifenden „Tornado“ (wohl einer ihrer besten Songs überhaupt) seien für Unbedarfte mal zwei Anspieltipps genannt.

Naja, und dann natürlich die fast 20-minütige fünfteilige Abschlussschlacht „Heroes Of The Waterfalls' Kingdom” (wieder mal mit Christopher Lee als Speaker). RHAPSODY OF FIRE packen bei dem bombastischen Epos noch einmal alles aus was die Band in den letzten 15 Jahren ausmachte – alles was ihre zahlreichen Fans lieben (und genügend andere zur Weißglut brachte) – ein folkiger Start, schnelle Parts, Orchester, Chöre und ein herausragender Refrain – toller Abschluss.

Ob RHAPSODY OF FIRE sich mit „From Chaos To Eternity” neue Fanschichten erschließen darf trotzdem eher bezweifelt wie bejaht werden, ein Highlight für ihre Fans stellt das Album allemal da. Fazit: Symphonic Power Metal at its best – epische Breite und kitschige Details inklusive.

From Chaos To Eternity


Cover - From Chaos To Eternity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 57:21 ()
Label:
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Schwarz Auf Weiss

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Die großen Drei des deutschsprachigen, naja sagen wir mal, Metal: RAMMSTEIN, DIE TOTEN HOSEN, BÖHSE ONKELZ könnten in nicht allzu ferner Zukunft Gesellschaft bekommen. Ja, OHRENFEINDT, sind meiner Meinung nach Bewerber des vierten Platzes. Glaubwürdigkeit, Wiedererkennungswert, Texte die Herz und Verstand haben, eine gute wertige Produktion und nicht zuletzt ordentliche Musiker, sind als Grundvoraussetzung schon mal gegeben. Auch die Idee bluesgetränkten Rock`n´Roll á la AC/DC oder ROSE TATTOO mit deutschen Texten zu versehen, war so noch nicht da. Und vor allem wird dieses Konzept originell und authentisch umgesetzt, dass man sich beim Zuhören immer mal wieder beim in sich hineinlächeln erwischt.

Die Drei aus St. Pauli legen mit "Schwarz Auf Weiss" ihren vierten Studio Longplayer, nach dem 2009 erschienen Live Album, vor. Chris Laut hört man an, dass die Texte aus dem tiefsten Inneren des Verfassers stammen. Nichts wirkt aufgesetzt oder gar unglaubwürdig. Vor meinem inneren Auge sehe ich förmlich die Jungs durch den Kiez ziehen. Hin und wieder einen kleinen Schnack mit der ein oder anderen Bordsteinschwalbe abhaltend, um später in ihrer Stammkneipe aufzuschlagen um dort mit gleichgesinnten über St. Pauli, den Fußball und Gott und die Welt zu sinnieren. OHRENFEINDT ballern auf "Schwarz auf Weiss" ordentlich nach vorne, einfach, aber mit mächtigen Groove. Die Musik gewinnt dabei keinen Innovations-Preis, ist es doch meist typischer Aussi-Rock - langweilig wird das Album nicht. Tempo und Rhythmik variieren, und vor allem unterhalten die Texte. Kleine Geschichten durch deren Adern purer Rock n´Roll fließt. "Schwarz auf Weiss" hat alles, was ein Rock`n´Roll Album braucht: die Gitarren knarzen und krachen, das Schlagzeug schiebt, der Bass wabert und poltert wohlig warm und die Stimme reibt, rotzt und schreit sich in die Gehörwindungen.

Qualität halten, Produktion und Promotion mit Herzblut und genug Geld füttern und als Band zusammenstehen; dann steigen die Jungs aus St. Pauli so sicher in die erste Liga auf, wie der FC. abgestiegen ist.

Schwarz Auf Weiss


Cover - Schwarz Auf Weiss Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:12 ()
Label:
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Humanity -The Flesh For Satan´s Pigs

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Eine Doktorarbeit muss man über dieses höchst räudig musizierende Trio aus Tschechien nicht schreiben, denn hier wird ohne Umschweife kellertiefster Black Metal ohne unnötigen Pomp dargeboten, der jedoch speziell durch die wie synthetisch verzerrte Bienenschwärme tönenden Gitarren nur sehr schwer genießbar ist. Hinzu kommt das über weite Strecken recht nervige Kratzkreischen von Gitarrist Asura, der übrigens auch bei den Label-Kollegen TROLLECH zu hören ist, und der hier klingt, als sei er auf der immerwährenden Suche nach einer Schachtel "Wick Blau" - irgendwie unfreiwillig komisch. Und Stücke wie der flott-fiese Opener "Fucking Slaves" oder die verzichtbare BEHERIT-Coverversion "The Gate Of Nanna" (allein der Versuch, noch abgefuckter als die Finnen selbst zu klingen, geht derbe nach hinten los...) sind wirklich nicht der dunklen Weisheit letzter Schluss. In dieser Form können die Osteuropäer leider nix reißen und stellen definitiv kein Highlight im ansonsten für Genre-Fans sehr hörenswerten Sortiment der kleinen Ulmer Schwarzmetall-Schmiede dar.

Humanity -The Flesh For Satan´s Pigs


Cover - Humanity -The Flesh For Satan´s Pigs Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 47:41 ()
Label:
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Dødssanger

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Hinter DJEVEL stecken mit Mr. Hjelvik (KVELERTAK) am Gesang und KOLDBRANN/ URGEHAL-Mannevond am Bass zwei durchaus prominente Mistglieder der norwegischen Szene, die sich auf Initiative von Mr. Ciekas (LJA) zusammengefunden haben, um auf „Dødssanger“ schön räudigen Black Metal zu spielen. Eine typische Produktion, wie sie ihre Landsleute bis Ende der 90er gerne hatten, dazu wahlweise ebenso typische Black Metal-Riffs und akustische Einlagen zeichnet die acht Songs aus. Passend dazu natürlich der ebenso typische fiese Gesang und die Tempowechsel von bösartigem Mid-Tempo zu Up-Tempo. Es ist anzunehmen, dass sich die an DJEVEL Beteiligten im Vorfeld viele Gedanken über ihren Sound gemacht haben, denn beim Songwriting greifen die einzelnen Versatzstücke gut ineinander und wird die durchweg klischee-hafte Aufmachung und Durchführung nie peinlich, sondern als Verbeugung vor einer für die Metal-Szene wichtigen Zeit. Dank des guten Songwriting wird das Ganze zudem auch davon losgelöst und als reines Black Metal-Album betrachtet richtig gut; Songs wie das rohe „Morkefodt“ oder das extrem böse „Vi Malte Verden I Sort“ sind erstklassiger Black Metal. So sollte jede Hommage sein.

Dødssanger


Cover - Dødssanger Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 30:0 ()
Label:
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