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Darkness In The Light

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UNEARTH sind mittlerweile bei Album Nummer Fünf angekommen, das sie mit „Watch It Burn“ in bester Metal-Manier eröffnen. Aushilfsdrummer Justin Foley (KILLSWITCH ENGAGE) kann direkt zeigen, was er drauf hat und lässt den Hörer Derek Kurswell gar nicht vermissen. Sein Bandkollege Adam D. hat ebenfalls sehr gute Arbeit geleistet und „Darkness In The Light“ mit einem warmen, druckvollen Sound ausgestattet. Ein wenig gehen UNEARTH dann auch in die KILLSWITCH ENGAGE-Ecke („Shadows In The Ligtht“), gerade bei den Gesangslinien kommt der Eindruck immer wieder auf. Die Bostoner haben mit „Eyes Of Black“ (sehr AT THE GATES-lastige Gitarrenarbeit), „Last Wish“ und dem knackigen „Arise The War Cry“ einige ganz starke Nummern auf das Album gepackt, mit denen sie Live für einen sehr großen Pit sorgen werden. Das Gitarrendoppel Ken & buz schüttelt sich extrem gute Leads und Riffs im Sekundentakt aus dem Ärmel, während Shouter Trevor das Kunststück hinbekommen, gleichzeitig eine Weiterentwicklung zu zeigen (seine Stimme ist noch einen Tick kräftiger und variabler) und nach seiner Leistung auf „The Oncoming Storm“ zu klingen. Beim Songwriting haben sich die Herren von der Dynamik und Ungezügeltheit ihres Debüts inspirieren lassen, vermischen das mit einem verfeinerten Songwriting und dem Zurschaustellen ihrer Metal-Wurzeln, gerade in der Gitarrenarbeit. Im Ergebnis ist „Darkness In The Light“ ein kraftvolles, mitreißendes Metalcore-Album geworden, mit dem UNEARTH ein weiteres Mal beweisen, wer im Metalcore ganz oben mitmischt!

Darkness In The Light


Cover - Darkness In The Light Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 38:48 ()
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We Are The Brimstone Days

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Schon das aufklappbare Coverartwork mit dem Regenbogen sowie einem putzigen Bandfoto im Innenteil lässt bei THE BRIMSTONE DAYS ganz viel Retrofeeling erahnen. Der Dreier aus Schweder, teilweise mit Rastas, langen Bärten und buntfarbigen Klamotten, sieht dabei optisch ein wenig so wie die RED HOT CHILLI PEPPERS mal ganz zu Anfang ihrer Karriere aus. Aber jetzt genug aufs äußerliche Glatteis geführt, denn diese skandinavische Band ist musikalisch voll und ganz dem typischen Retro-Rock der 60/70er Jahre ergeben, mit leicht knarzenden Gitarren und auch etwas Garagensoundambiente. Allerdings kommt man ohne jedes versifftes Haschpappiambiente (wie man hätte meinen können) aus - nicht, dass ich unbedingt drauf abfahren würde aber hier hätte es schon ganz gut gepasst.

Nach einem einjährigen Australien Trip gründeten Hakan Lanz und John Malmqvist 2008 das Bluesduo “Blue Windmills”. Ein Jahr später kam schon die ersten EP unter dem neuen Bandnamen THE BRIMSTONE DAYS heraus. Jetzt also die erste Komplettscheibe.

Die Songs dieser Scheibe als solche sind jetzt nicht allzu kompliziert, sondern eher relativ simpel gestrickt, mit zwar vielen groovigen Momenten und poppig eingängigen Refrain’s – ja ganz nett aber so richtig mitreißen tut einen die Chose wahrlich nicht. Der Gesang ist dabei relativ durchschnittlich, die Songs ebenfalls. Es fehlen der richtige Pepp, gute Gitarrensolos oder einfach herausragende Songs und an fesselnden Ideen scheint es auch nicht wirklich viel gegeben zu haben, denn die Scheibe dauert nur knappe 33 Minuten. Wie gesagt, es gibt gute Momente oder besser Ansätze, da kommt dann tatsächlich etwas Bluesfeeling („Confusion“), etwas Funk und die Coolness der RED HOT CHILI PEPPERS durch aber das „Hell yeah“ des Rock fehlt leider völlig, dafür rockt die Scheibe einfach zu selten. Sachen wie „Sunset“ oder „Cockie Jar“ sind ganz gut gemacht aber es fehlt mir insgesamt der „Punch“. So wie bei der besten Nummer des Albums, „We Are The Brimstone Days“, da passt eigentlich alles und so müsste halt dass ganze Album klingen.

So aber bleibt nur zu sagen: Ja, ganz solide und nett aber vieles klingt zu ähnlich und so richtig abrocken klingt einfach anders. Dieses Love, Peace und Hippie-Revival kommt einfach viel zu brav und ohne Kanten daher, das nächste mal vielleicht.

We Are The Brimstone Days


Cover - We Are The Brimstone Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 34:28 ()
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Hell Yeah

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BLACK`N BLUE - das dritte L.A. Hair-Metal Comeback nach KING KOBRA und WARRANT wird mir auf den Tisch (bzw. in den Briefkasten) geweht. Und es ist der vermeintlich schwächste Vertreter aus Kalifornien. Haben es doch BLACK`N BLUE nie wie WARRANT in die erste Reihe geschafft oder auch keine Neuzuwächse der Marke Paul Shortino wie bei KING KOBRA präsentiert. Eher hatten sie mit dem prominenten Abgang von Tommy Thayer zu KISS zu kämpfen.

Na ja ein klein wenig positives hat sich schon getan bei BLACK`N BLUE: Sänger Jamie St. James (ex-WARRANT ) reanimierte seine Stammkombo 2007 und bereicherte sie mit einem neuen Gitarristen. Mit seinem rauen, rotzigen Spiel passt Shawn Sonnenschein wie ein Bluter in die Messerfabrik zu dem wilden sleazegefärbten Hardrock von BLACK`N BLUE. "Angry Drunk Son Of A Bitch" - welch Titel! Die Nummer hält, was der Aufdruck verspricht: Straße, Rotz, Dreck, Nippels und Eier stecken in jeder Note. Manche Songs von "Hell Yeah" lassen einen nicht ruhig sitzen, man muss aufstehen und die Hüften bewegen oder in fortgeschrittenem Alter zumindest mal ordentlich mitwippen. "Come On" erinnert an "Are You Ready " von THIN LIZZY mit Dreck drauf, wobei hier schon fasst Tantiemen zu zahlen sind. Immer mal wieder wird das Tempo geringer und die Scheibe "sauberer". Die Sonne vertreibt den Regen und der Wind legt sich. Aber auch das passt zu L.A. Das Teil stimmt einfach, klingt nach dem, was man erwartet und sich erhofft hat, mal scheinen POISON auf, mal wehen KISS durch und auch GUNS `N` ROSES rotzen mal auf die Kompositionen. Sicher, hin und wieder sind auch mal etwas lahmere Pferdchen im Stall. Aber insgesamt gesehen macht "Hell Yeah" Spaß. Die Produktion ist ordentlich, da wo es krachen muss, kracht es, wo es schwingen muss, schwingt es, und wo geschmust wird, wird es feucht. Weder die Namen, den Blues und die Klasse von KING KOBRA, noch den Status, die Professionalität und Ausgereiftheit von WARRANT. Aber mehr Sex, Spaß und Hüfte als beide zusammen. So muss das sein: Sleaze Rock, der in die Hose geht.

Hell Yeah


Cover - Hell Yeah Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 47:50 ()
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Confearacy

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Mit den beiden ex-VICIOUS RUMORS Recken Brian O’Connor (Gesang) und Ira Black (Gitarre), den beiden THE NEW BLACK Mannen Fabian Schwarz (Gitarre) und Guenther Auschrat (Bass) sowie Schlagzeuger Timo Weis sind CONSFEARACY schon mal gut aufgestellt. Die Bandleader O’Connor und Schwarz thematisieren auf dem Debüt Verschwörungstheorien um Religionen und Geheimbünde (der Bandname ist einem entsprechendem SLAYER-Song entliehen) und setzen dies musikalisch mit einiger Finesse um. Eine Melange aus US-Metal mit Thrash-Anleihen und progressiv angehauchten europäischem Power Metal führt den geneigten Hörer durch 40 Minuten und zehn nicht einfach gestrickte Kompositionen – ein mehrmaliges Hören von „Consfearacy“ ist Pflicht, will man sich der mit jedem Durchlauf wachsenden Album nähern. Reinschnuppern: das zum Einstieg gleich direkt auf die Zwölf gehende „Pain Infantry“ glänzt mit durchdachten Songwriting und beruhigendem Zwischenpart, „Fall From The Grace“ entpuppt sich als waschechter Midtempo-Hit und hinten raus wird man mit thrashig-melodischen „Unbreakable“ und „Your Dead To Me“ geradezu überfahren. In dieser Form sollte das deutsch-amerikanische Projekt CONSFEARACY keine Eintagsfliege bleiben – wer neben den bereits oben genannten VICIOUS RUMORS auch was mit METAL CHURCH und vor allen mit NEVERMORE anzufangen weis, liegt hier goldrichtig.

Confearacy


Cover - Confearacy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:45 ()
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Blue Hour Confessions

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Die Nürnberger EARTH FLIGHT sind seit 2004 aktiv, und mit „Blue Hour Confessions“ ist dieses Jahr ihr zweiter Longplayer erschienen. Auf diesem präsentieren sie eine Mischung aus Progressive und Alternative Rock, die sich soundmäßig eher auf der traditionellen Seite befindet. Es dominieren warme Vintage-Sounds, oft scheinen KING CRIMSON im Geiste mitzuspielen, aber auch BLACK SABBATH haben ihr Spuren hinterlassen. So treffen breite Gitarren-Riffs auf traumwandlerische Melodien und eine psychedelische Orgel und getragene bis bombastische Parts auf Hard Rock- und Doom-Einflüsse. Auf lange Frickel- oder Instrumentalparts wird verzichtet, die Musik bleibt immer songdienlich. Trotz der musikalischen Vielseitigkeit wirkt das Album wie aus einem Guss, und seine durchgehend melancholische Atmosphäre packt einen von der ersten bis zur letzen Sekunde. Dabei bemerkt man fast gar nicht, dass die Musiker auch spieltechnisch hervorragende Arbeit abliefern. Eine tolle Scheibe also, die Fans von Progressive und Space Rock bedenkenlos empfohlen werden kann.

Blue Hour Confessions


Cover - Blue Hour Confessions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:5 ()
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Necropolis Transparent

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Nach dem tragischen Tod von Grindcore-Legende Jesse Pintado im Jahr 2006 dachte der Rest der Band daran, LOCK UP für immer in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Als dann 2009 eine Anfrage des britischen "Damnation-Festivals" kam, auf dem die Jungs als Headliner auftreten sollten, überlegten es sich die Herren Embury, Barker und Lindberg nochmal anders und reformierten LOCK UP mit Ersatzmann und CRIMINAL-Chef Anton Reisenegger an der Gitarre. Damit war auch der Weg für "Necropolis Transparent" geebnet, das die All-Star-Truppe aufgefrischt und gewohnt stark präsentiert. Zusammen mit CRIMINAL-Bassist Dan Biggin als Engineer und Andy Sneap als Mixer entstand eine Grindcore-Gourmetplatte, zwar ohne Überraschungen, aber wieder auf hohem Niveau. Mit Schirm, Charme und Melone beziehungsweise Vollgas, Dampfhammer und Brechstange, räubern Riffmassaker wie "Brethren Of The Pentagram", das Titelstück, "Anvil Of Flesh" oder "Stygian Reverberations" durch die Botanik und hinterlassen in bekannter Manier ein Trümmerfeld. Einziges Manko von "Necropolis Transparent" ist die durchgehende Gleichförmigkeit des Materials; der eine oder andere fiese Midtempo-Stampfer (wie etwa im Mittelteil des geilen "Roar Of A Thousand Throats") hätte dem leicht eintönigen Songwriting echt gut getan. Am Ende nicht ganz so stark wie die letzten NAPALM DEATH-Werke oder das von der Gemeinde völlig unterbewertete TERRORIZER-Comeback "Darker Days Ahead", ist die Scheibe dennoch ein fett produzierter Überflieger geworden, der keinen Fan der Band enttäuschen und den Status dieser vier Ausnah-Metal-Ente (kleiner Gag...) weiter ausbauen wird.

Necropolis Transparent


Cover - Necropolis Transparent Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 34:20 ()
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Leveler

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Ok, das Ding läuft. AUGUST BURNS RED haben in acht Jahren Bandgeschichte und drei Alben bislang 250.000 Kopien verkauft, also scheinbar alles richtig gemacht. Und doch zeigen sie sich auf „Leveler“ verändert, gereifter, gewitzter. Ein Break wie bei „Internal Cannon“ zeugt vom gewachsenen Selbstbewusstsein der Band, von der Lust auf Experimente. Die werden zwar im kleinen Rahmen ausprobiert und verändern den Stil nicht zu sehr, machen „Leveler“ aber zu einer hochspannenden Angelegenheit – AUGUST BURNS RED haben mehr drauf als stumpfen Metalcore. Das haben sie auf „Constellations“ schon angedeutet, aber erst bei Album Nummer Vier tritt es voll und ganz zu Tage. Besonders in der Gitarrenarbeit wird sich mehr zugetraut, die Ergebnisse aber immer passend in den brutalen Grundsound eingebaut, so dass nicht gezwungen wirkt. Im Ergebnis ist „Leveler“ das erwartet saubrutale Metalcore-Album, aber angereichert mit vielen neuen Ideen wie dem sehr Post-Rock-beeinflussten Drumming in manchen Songs. Auch hier wieder wurde das in die Songs problemlos eingebaut und bereichert den AUGUST BURNS RED-Sound, ohne unpassend zu wirken. Die Herren haben hörbar lange an den Songs getüftelt und können auf das Ergebnis stolz sein. „Leveler“ ist eine verdammt gute Metalcore-Platte, die die alten Fans genauso zufrieden stellen wird wie sie die Band für neue Hörer interessant machen wird. Chapeau!

Leveler


Cover - Leveler Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 67:24 ()
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Burning At Both Ends

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SET YOUR GOALS sind beim dritten Album angekommen, an dem sich oft die weitere Karriere einer Band entscheidet. Wichtig ist in diesem Fall, dass SET YOUR GOALS ihrem Stil treu geblieben sind und weiterhin poppigen Punkrock mit Hardcore zu einer gut hörbaren, positiv besetzten Melange kombinieren. Mit Jordan und Matt sind wie gehabt beide Sänger am Start (und bringen sich gleichberechtigt in die Songs ein), während das Grundgerüst von nicht zu hartem, nicht zu softem Melodycore von ihren Kollegen aufgebaut wird. „Burning At Both Ends“ klingt frisch, positiv, sommerlich, ganz so, wie es ein paar Jungs aus Kalifornien vom Klischee her machen müssen. Wie schon bei den beiden Vorgängeralben stimmt hier einfach alles und machen alle Songs Spaß und verbreiten gute Laune. Mehr wollen wir von SET YOUR GOALS gar nicht!

Burning At Both Ends


Cover - Burning At Both Ends Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:37 ()
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Brace For Impact

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LOVE.MIGHT.KILL ist die Debüt-Spielwiese von Drummer Michael Ehré (FIREWIND, ULI JON ROTH, METALIUM) und kommt überaschenderweise nicht mit Doppelbass-Gewitter daher, sondern setzt überwiegen auf melodischen Metal mit 80er-Schlagseite – wer mit Acts wie DIO, RAINBOW, WHITESNAKE & Co. etwas anfangen kann, der weis was gemeint ist. Dass die Drums trotzdem ballern versteht sich hier von selbst. Das man darüber hinaus mit dem italienischen Sänger Jan Manenti (der des Öfteren an Ronny James erinnert und mit seiner einfühlsamen, melodischen Stimme überzeugt) und den beiden ehemaligen CROSSROADS-Gitarristen Christian Stoever und Stefan Ellerhorst musikalisch gut aufgestellt ist, rundet das Bild eines Projektes ab, das Ansprüche hat. Denen wird man mit den zwölf Kompositionen auch weitestgehend gerecht. „Brace For Impact“ pendelt zwischen Hard Rock und melodischen Metal und hat mit dem flotten, rifflastigen „Calm Before The Storm“, dem nachfolgenden hymnischen Rocker „Pretty Little Mess“ (Single, klasse Refrain und Chöre), dem ruhigen, aber nicht balladesken „We Are The Weak“ und dem abwechslungsreichen „Pray For God“ (geht unheimlich schnell ins Ohr) ordentliches Material am Start. Auch die andren Tracks fallen nicht ab, eine gewisse Gleichförmigkeit muss man aber schon attestieren. Anyway, wenn LOVE.MIGHT.KILL es schaffen dem hohen Niveau noch ein Stück mehr Eigenständigkeit hinzuzufügen, dann dürfte „Brace For Impact“ nicht das letzte Wort von Michael Ehré Solo gewesen sein.

Brace For Impact


Cover - Brace For Impact Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:34 ()
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Somewhere In California

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Unlängst beim ROCK THE NATION-Festival in Esslingen waren NIGHT RANGER zum ersten Mal seit 1985 erstmals wieder live in Europa zu sehen. Die Kalifornier um ihre beiden Masterminds Jack Blades (Bass & Lead Vocals) und Kelly Keagy (Drums & Lead Vocals) machten dabei wahrlich keine schlechte Figur. Man gab dabei den undankbaren Einheizerjob ungemein energiegeladen und sehr vital.
Passend dazu hat die Band aktuell auch ein neues Album am Start „Somewhere in California“ nennt sich dieses - passend zu ihrer Herkunft, der Quasi-Titelsong daraus “Grown‘ up in California“ wurde vor Ort gleich vor als Opener verbraten. Der Song auf dem Album rockt recht hemdsärmelig voll die Hütte, kommt sehr schnell um die Ecke, kein cheesy AOR sondern ein reinrassiger Hardrocksong mit klasse Hookline.

Nach dem größtenteils eher als laufwarm und auf zu modern empfunden Comebackalbum „Hole in the Sun“ (2007), schlagen NIGHT RANGEr jetzt nochmal voll zurück und können mit diesem Werk beinahe mühelos an die großen Zeiten der 80er Jahre anknüpfen. Obwohl trotz 17 Millionen (!) weltweit verkaufter Alben hatten die Herren fast nur in den Staaten einen ganz großen Namen. Ähnlich wie die Kollegen von JOURNEY hatte man in Europa nie den ganz großen Durchbruch geschafft. Lediglich die beiden Hits „Don't tell me you love me“ und vor allem „Sister Christian“ dürfte einigen noch bekannt sein, spätestens beim Vorspielen sagen dann 90 Prozent aller Zuhörer „ ach dass sind NIGHT RANGER, ja kenn’ ich“.

Egal die 11 Songs auf dem Album schaffen insgesamt eine gute Mischung aus traditionellen AOR, Melodic und Hardrock mit dem einen oder anderen leichten Wescoasteinschlag und was sie halt immer noch gut können sind erstklassige Hits mit satten Melodien schreiben. Die ersten sechs Tracks startend da konsequent überzeugend durch mit fetten mehrstimmigen Chorussen in Serie. Egal ob das etwas rauere „Lay It On Me” mit etwas BON JOVI-liker Hookline, der kraftvolle Midtempokracher „Follow Your Heart” oder auch die klasse Ballade „Time of our Lives" mit einer Mörderhookline - alles im grünenn Bereich. Auch sehr positiv, die Band gibt meist schön gut Gas geben und setzt nicht auf zu viele Balladenschleicher wie andere Veteranencombos. Die Qualität paßt insgesamt, solche hochwertige Mucke konnte damals schon nicht jeder über ein ganzes Album halten und heutzutage, zu Zeiten der vielen nervigen Billigimitate in diesem Genre, schon gar nicht. NIGHT RANGER hatten schon immer ihren eigenen Stil, der deutlich herauszuhören war und diese Merkmale retten sie mit frischen Schwung auch ins neue Jahrtausend. Ganz zum Ende hin ist mit “End Of The Day“ sogar nochmal ein echter
AOR-Kracher vertreten. Die Spielfreude des eingangs erwähnten Gigs ist auch auf dem Studiowerk deutlich zu spüren, man hat zwar keinen so tollen Sologitarristen wie Meiser Schon bei JOURNEY in seinen Reihen, gleicht dies aber durch verstärkten Teamgeist und Kompaktheit wieder aus.

Für den kommenden Sommer ist „Somewhere in Claifornia“ jedenfalls der ideale Soundtrack, auch wenn die großen Zeiten solcher Musik wohl für immer vorbei sind.
Wären von den 11 Songs nicht zwei eher nur durchschnittliche Nummern (u.a. “It’s Not Over“) und das nicht nur textlich recht platte „Rock`n Roll tonite“ dabei gewesen,
dann hätte es sogar für einen gereicht. So kommen NIGHT RANGER nicht ganz an das deren überragendes „Eclipse“-Album der Labelkollegen von JOURNEY heran – macht aber rein ganrnix. Denn eine gute und hörenswerte Scheibe ist „Somewhere In California“ allemal geworden.

Die beiden zusäzlichen Tracks “Coming of Age” (Bonustrack for Amazon) und das AC/DC Cover “Dirty Deeds Done Dirt Cheap” (Bonustrack for iTunes) waren leider nicht auf dem Promodownload zu finden.

Somewhere In California


Cover - Somewhere In California Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:15 ()
Label:
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