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Of Death

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Im Jahr 2007 hat sich dieses Trio im norwegischen Bergen gegründet, jedoch setzt man im Gegensatz zu den üblichen Verdächtigen aus dieser Region nicht auf rasenden, puristischen Black Metal, sondern kommt mit einer mächtigen Mischung daher, die die Heimat von HeavyHarms, R.I.P. Meister und Alkolust musikalisch nur teilweise andeutet. Irgendwo zwischen traditionellen Klängen, melodischem Death Metal und einer Prise Black Metal angesiedelt, wissen BYFROST echt gut, wie man eingängige, oft auffällig kurze Hymnen schreibt, die zumeist in fettem Midtempo daherkommen. Positiv kommt hinzu, dass "Of Death", das inzwischen zweite Album der Band, ordentlich voluminös und speziell im Gitarrenbereich heftig sägend produziert worden ist, was durchweg gute Stücke wie den Stampfer und Ohrwurm "Eye For An Eye", den knackigen Titelsong, das flotte "Full Force Rage" oder das cool nach vorne peitschende "All Gods Are Gone" noch weiter aufwertet. Lediglich das zwar atmosphärische, aber etwas langatmige, spacige Instrumental "Sorgh" (quasi das Intro zu "All Gods Are Gone") passt nicht so ganz in den Kontext dieser wirklich sehr gelungenen Scheibe, die zwar insgesamt keinen "Tipp" rechtfertigt, aber aufhorchen lässt, was sich hier für eine interessante Band entwickeln könnte. Definitiv ein Reinhören wert!

Of Death


Cover - Of Death Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:34 ()
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A Perfect Beginning

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Das Quartett [pi!] kommt aus dem schönen Dresden, klingt aber uramerikanisch. „A Perfect Beginning“ ist das treffend betitelte Debütalbum der Band: geboten wird gelungener Alternative Rock, der tendenziell an Kollegen wie CREED erinnert. Dabei wird Wert auf Eingängigkeit gelegt, hymnische Refrains finden sich ebenso wie ruhigere oder akustische Momente („Bother“). Etwas gewöhnungsbedürftig ist das Falsett bei „Overcome“ gleich am Anfang des Albums, beim anschließenden groovigen „Blind“ demonstrieren die Herren jedoch direkt, dass sie auch anders können. „Mistake“ klingt ein bisschen wie eine gelungene Mischung sämtlicher Grunge/Alternative-Größen der 90er, „Miserabella“ kommt ruhiger daher und mit „Shave Your Legs“ hat sich auch ein Indie-Song auf „A Perfect Beginning“ verirrt. Alles in allem legen [pi!] mit ihrem ersten Album durchweg saubere Arbeit vor, die sich auch hinter der einen oder anderen Genre-Größe nicht zu verstecken braucht.

A Perfect Beginning


Cover - A Perfect Beginning Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 41:0 ()
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Like Puppets

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„Smart bombs are useless without smart people“. Das Zitat ist von Donald Rumsfeld und leitet in diesem Falle ein verdammt scharfes Album einer Band ein deren Namen ihr euch nun merken werdet: INFINIGHT! Vielleicht müsst ihr euch den Namen allerdings nicht einmal merken weil ihr ihn schon kennt; die Jungs aus Deutschland sind nämlich nicht erst seit gestern unterwegs und haben schon diverse Silberlinge veröffentlicht. In jedem Falle würde eine Kurzbeschreibung bei mir die Worte „Power Metal“, „ordentlich Dampf“ sowie einen Vergleich mit NEVERMORE beinhalten.


Und das ist auch glaube ich so das zentrale Element des Ganzen – einerseits ist „Like Puppets“ mit unter wirklich sehr reinrassiger Power Metal mit Vocals die bei unseren Pandabären von der Black-Metal Fraktion gerne mit etwas selber verschriebener Homophobie betrachtet werden. Oder anders gesagt: Ein Song wie „Meda Serpent“ oder „Here To Conquer“ strotzt mit Vocals die einerseits ganz den großen Ikonen der Szene würdig sind, gleichzeitig aber irgendwie keinen treffenden Vergleich in meiner Sammlung (mit doch recht stolzer Power Metal Quote) finden wollen. Am ehesten würden vielleicht THE CHAOS THEORY treffen; alles andere wird entweder zu episch angestrichen (und darum machen INFINIGHT einen hübschen Bogen) oder zu rau. Einigen wir uns auf einen musikalisch sehr reifen und ordentlichen Mittelweg.

Aus instrumentaler Sicht gibt es aber einen ganz einfachen Metal-Terminus für das was sich da durch meinen Analogwandler schleicht: Mächtig! Die Band selber vergleicht es übrigens mit „amerikanischer Thrash-Metal Prägung“, so 100% will ich dem nicht zustimmen wollen, aber im Großen und Ganzen trifft es den Kern des Ganzen schon; sehr druckvoller Sound, schnelle Soli und einige Halbtonschritte und einem normalen E – der Vergleich mit NEVERMORE ist hier wie ich finde ein mitunter sehr treffender. Aber man beweist musikalische Finesse ja auch damit das man nicht nur Metal kann, schließlich kann einem die Endstufe ja auch einmal über den Bierfluss gehen; dazu gibt es an diversen Passagen der CD sehr hübsche und harmonische Akkustik-Einlagen, meist in Form von eines Intros („The Puppeteer“, „A Future Never Born“). Übrigens: Wer sich nun über die lange Laufzeit wundert: Der letzte Track („City Lights“) besteht nach dem eigentlichen Track zu drei Vierteln aus einer Pause mit anschließendem Outro, das erinnert mich an meine ersten CDs in den tiefen 90gern.

Aber, kurzum: Extrem scharfe Scheibe mit geiler Kombination aus Power und Schwermetall ohne nennenswerte Aussetzer!

Like Puppets


Cover - Like Puppets Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 71:8 ()
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Omnivium

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In den letzten Jahren ist der gemeine Hörer nahezu überschwemmt worden von auf Deibel komm raus technischen (Death Metal-) Bands, die, überwiegend aus Regionen jenseits des Großen Teiches stammend, einen Wettbewerb führen, wer die meisten (oftmals unsinnigen) Tonfolgen pro Minute schafft. Bands wie BENEATH THE MASSACRE, ION DISSONANCE oder ORIGIN mögen auf Dauer diverse Musiker faszinieren, hecheln jedoch in kreativer Hinsicht Genre-Urvätern wie DEATH, MORBID ANGEL, ATHEIST, NECROPHAGIST oder NILE um Welten hinterher. Die Münchener OBSCURA, die sich mit ihren bisherigen zwei Alben "Retribution" und "Cosmogenesis" (auch international) schon eine relativ große Anhängerschaft erspielt haben, zeigen einmal mehr, dass es auch anders geht: auf einem spielerischen und kompositorischen Niveau, das den Referenzen in nichts nachsteht, kann man "Omnivium" ohne Probleme als neuen Meilenstein des Genres bezeichnen. Noch eine Ecke stärker als der schon geile Vorgänger, besitzen erstklassige Songs wie der Opener "Septuagint", das melodische "Celestial Spheres", das nachfolgende, fast schon blackmetallische "Velocity" oder die abschließende, überlange Hymne "Aevum" (die hier lediglich als Anspieltipps dienen sollen) eigentlich alles, was echten progressiven Metal ausmacht; vom gekonnten Spagat zwischen zwar abgefahrenen, aber jederzeit nachvollziehbaren Songstrukturen über grenzwertige Riff-Solo-Kombinationen (das Duo Kummerer/Münzner erzeugt nur noch Maulsperre!) und wechselnden Growl-/Kreisch/-Klargesang bis hin zu einer Weltklasse-Rhythmusabteilung. Das ganze Geheimnis ist aber, dass das erneut von DARK FORTRESS´s V. Santura leicht trocken produzierte "Omnivium" einfach homogen und nicht konstruiert klingt und einfach einen Heidenspaß macht. Es ist wie in der freien Wirtschaft... wenn´s um Technik geht, muss die ganze Welt definitiv nach Deutschland schauen!

Omnivium


Cover - Omnivium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 55:22 ()
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Back Through Time

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ALESTORM schon wieder, drittes Album, ich habe es mal wieder vorbestellt. Bei der Band scheiden sich ja bekanntlich die Geister; die Einen lieben sie, die anderen sehen sie als innovationslose SWASHBUCKLE-Kopie die spätestens auf diesem Album die Segel reffen sollten – ich gehöre übrigens eigentlich zu den ersteren. Und genau dieses possierliche „eigentlich“ hat mir bei dem Ding zu schaffen gemacht.

Als ich die CD das erste Mal hörte (im Auto, yarr!) habe ich erst einmal einen Schrecken gekriegt. Opener „Back Through Time“ fängt nämlich mit ziemlich rigidem Geballer an, wird danach aber eigentlich klassisches ALESTORM, nur dieses Mal mit interessanteren Texten. Interessant? Na ja, wie man es sieht; die Nummer geht um Piraten die eine Zeitmaschine finden und sich dann mit Wikingern prügeln. Ich finde so etwas durchaus witzig und innovativ, andere werden sich dran die Zähne ausbeißen. Generell hat die Band ja mittlerweile eigentlich ein Problem mit den Lyrics: So fürchterlich viel gibt es über Piraten einfach nicht zu singen. Irgendwann ist jeder ausgeraubt, irgendwann ist der Rum weggesoffen. Daher hat „BackThrough Time“ mit „Scraping The Barrel“ (mid-tempo Piratenballade) genau das Thema der dauerhaft meckernden Kritiker zum Leitmotiv („There are no more tales to be told…“ [sic!]) , „Swashbuckled“ besingt die fast gleichnamigen Kollegen von SWASHBUCKLE. Was man davon halten soll kann man übrigens echt zur Debatte stellen – eine Band die drüber fidelt das man ihr vorwirft, ihnen gingen die Ideen aus und das dann auch noch verneint. Ich muss sowas ehrlich gesagt nicht haben.
Dafür ist die Dichte an Saufliedern auf der Scheibe einfach abnormal hoch. Muss man mal so nüchtern festestellen (hey, schon das zweite schlechte Wortspiel!). Mit „Rum“, „Shipwrecked“, „Buckfast Powermash“ und „The Sunk’n Norwegian“ wird eigentlich andauernd direkt oder indirekt über Alkohol gesungen. Und ich kann fast dafür garantieren das man davon noch so einiges sowohl live seitens der Band als auch von einem treuen (und betrunkenen) Festival-Zeltplatz-Chor hört.

Im Allgemeinen ist die Scheibe übrigens nicht nur im ersten Eindruck „härter“ als die Vorgänger („Buckfast Powersmash“); oft geht es doch stark ins höhere Tempo und prägnantere und schärfere Gitarrenrifs und Schlagzeugbeats tauchen auf. Im Allgemeinen gibt es aber noch genug „Piratenflair“, musikalisch ist das jedenfalls voll ALESTORM. Allerdings hat man das Gefühl das die Jungs viel Wert draufgelegt haben mit einprägsamen Songs quasi am laufenden Band Ohrwürmer zu produzieren. Ich prophezeie das das nicht ewig klappt, hier hat es noch funktioniert.

Und da man ja immer ein Fazit geben muss: Es ist hier wie bei der aktuellen IRON MAIDEN. Am Anfang wenig Begeisterung, am Ende eine sehr würdige Fortführung von Bestehendem. Ahoy!

Back Through Time


Cover - Back Through Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 43:4 ()
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Symmetry In Motion

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Wieder so eine Veröffentlichung von AOR Heaven. Mir scheint, dass speziell diese Firma nur so mit halbgaren Neuerscheinungen um sich wirft. Ein, zwei halbwegs prominente Musiker, ein Dutzend Songs, ein vor Klisché nur so triefendes Cover und fertig ist die Nummer.

So ist es auch hier, zumindest teilweise: anfänglich nur als Duo wurde jetzt eine komplette Band um den ex-MILLION-Keyboarder Johan Bergquist formiert. Mit "Symmetry in Motion" legen sie ihr zweites Album vor.

Geboten wird melodiöser Hardrock - JOURNEY, TREAT und vor allem TNT fallen mir ein. Die Melodiebögen, der Aufbau und die wohlklingenden Refrains, welche meist mit Chören und hoher Stimme einhergehen, erinnern unweigerlich an den norwegischen Sprengstoff ."Just As I Thought" der Album-Einstieg macht Stimmung und weckt Aufmerksamkeit. Song Nr. 3 markiert hier meinen Höhepunkt (gehörtechnisch natürlich): tolle Melodie und catchy Refrain - dieser Song hätte sich auch auf "Intuition" oder "Tell No Tales" von TNT befinden können. Gitarren, die knarzen und immer dafür sorgen, dass es Rock bleibt, ein weicher Keyboardteppich, Balladen mit Piano-Einleitung, eine Stimme, die kantenlos und melodiös ist: kurzum alles, was ein AOR-Fan so liebt, ist an Bord.

Negativ anzumerken ist die teilweise zu unpräzise Produktion. Gerade wenn man an TNT denkt - und das muss man unweigerlich bei ELEVENER (falls ich das noch nicht erwähnt haben sollte) - fällt hier der Kontrast zu den durchgestylten Produktionen der norwegischen "Vorbilder" doch recht störend auf. Auch sind zwei, drei Nummern dabei, die man als "Füllmaterial" bezeichnen darf. Nichtsdestotrotz liefert AOR Heaven hier mal einen Treffer ab. Kein must have, aber Genrefans, die auf dem Trockenen sitzen und neues Futter brauchen, sollten auf jeden Fall mal ein Ohr riskieren.

Symmetry In Motion


Cover - Symmetry In Motion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:1 ()
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Darker Days

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Gothic Metal mit weiblichen Vocals aus den Niederlanden ist keine Seltenheit. AFTER FOREVER (R.I.P.) gehörten da zu den richtig Guten; EPICA kann man durchaus als die legitimen Nachfolger bezeichnen; die mega-erfolgreichen WIHTIN TEMPTATION dagegen sind gerade bei ihrem (durchaus gelungenen) Absprung ins Rock-Genre. Die unter anderem von AYREON Mastermind Arjen Lucassen mit aus der Taufe gehobenen STREAM OF PASSION reihen sich mit ihrem mexikanischen Goldkehlchen Marcelo Bovio (die auch für die Violinenklänge verantwortlich zeichnet) hinter den Genannten ein und kommen nun mit ihrem dritten Album „Darker Days“ um die Ecke.

Erwartungsgemäß setzt man auf eine symphonisch orchestrale Ausrichtung, auf Emotionalität und vertonte Gefühle. Und auf den Gegensatz zwischen harten Riffs und deftigeren Passagen einerseits sowie elfenhafteren Gesang und streicheruntermalten Töne andererseits. Dabei lassen es Songs wie der gelungene Opener „Lost“ noch recht gut knacken, andere Highlights wie „Collide“ und „Broken“ gehen schon etwas bedächtiger ans Werk und vermengen in typischer Genremanier harten Metal mit sanften Klängen. In der von Piano getragenen Ballade „Spark“ kommt der engelsgleiche Gesang von Fr. Bovio besonders gut zur Geltung. Was STREAM OF PASSION etwas von der Konkurrenz abhebt ist dabei der immer wieder durchscheinende südamerikanische Touch, wie zum Beispiel die Tangoelemente beim genannten Opener „Lost“, aber auch an anderer Stelle setzt mit diesem Stilmittel leichte Akzente.
Allerdings darf man auch nicht darüber hinweg sehen, dass STREAM OF PASSION weiterhin meist im Fahrwasser oben genannte Acts fahren (WITHIN TEMPTATION), vor allem eher die ruhigere Schiene bedienen und dadurch manches, trotz qualitativer Ausgewogenheit, einem doch recht bekannt vorkommt. Für STREAM OF PASSION gilt sicherlich das gleiche wie für manch andere Gothic Metal Combo – für die Fans des Genres macht „Darker Days“ Sinn; den Durchbruch zu neuen Fanschichten wird aber auch Album Nummer drei nicht bringen.

Darker Days


Cover - Darker Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:43 ()
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Vengeance

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Irgendwie hatte ich es befürchtet: nachdem David „Rock“ Feinstein mit dem Nachfolger seines superben Solo-Erstlings „Third Wish“ in qualitativer Hinsicht baden gegangen ist, steht nun, kurz nach dem „Bitten By The Beast“-Desaster, das neue Werk seiner eigentlichen Hauptband an. Und hier zeigen sich, wenn auch nicht ganz so extrem, ähnliche Defizite. Das erste THE RODS-Werk seit 1986 klingt erschreckend saft- und kraftlos und, ich traue es mich kaum zu sagen, wie eine Alt-Herren-Platte ausgebrannter ehemaliger Rock-Heroen. Songs wie der Opener „Raise Some Hell“, „I Just Wanna Rock“, „Livin´ Outside The Law” oder “Fight Fire With Fire” (nee, nix METALLICA…) wurden zwar zeitgemäß und voluminös produziert, aber alles klingt hier merkwürdig steril und bis zum kräftigen Gesang von Bassist Garry Bordonaro von oben bis unten blank poliert, was überhaupt nicht zum erdigen Sound der Band passen will. Hinzu kommt das fast durchweg unterirdische Songwriting inklusive völlig debiler 08/15-Discounter-Refrains, die schon vor 25 Jahren niemanden mehr vom Hocker gerissen hätten. Trauriger Höhepunkt des Albums ist das von Feinstein-Cousin Ronnie James Dio zwar recht unspektakulär eingesungene, aber insgesamt wirklich nicht üble „The Code“, das man vermutlich, wie schon bei „Bitten By The Beast“, auf dem auch ein Dio-Song stand, eingefügt hat um als Werbemittel herzuhalten. Es wird sicher alte Fans dieser schon damals eher dem Underground zugehörigen Band geben, die dem Album allein aufgrund der Tatsache, noch einmal eine neue THE RODS-Platte in den Händen halten zu können, mehr abgewinnen werden als ich, aber vor dem Hintergrund saustarker Scheiben wie „The Rods“ oder „Let Them Eat Metal“ klingt „Vengeance“ leider nur wie ein lauwarmer Aufguss. Sehr schade!

Vengeance


Cover - Vengeance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:4 ()
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Eclipse

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Mensch JOURNEY haben wieder ne neue Scheibe am Start. War war schon das 2008er Werk „Revelation“ (2008) der AOR-Götter ein echt gelungenes Album, so ist das aktuelle „Eclipse" nochmal eine deutlichte Steigerung geworden. Trotz der vielen erfolgreichen Genrekracher aus den 70er und 80er Jahren im Bereich Melodic Rock mit darauf enthaltenen Welthits wie „Wheel In The Sky“, „Separate Ways“, "„Don’t stop believin“ oder „Open Arms“ kann man dieses Album qualitätsmäßig auf eine Stufe mit diesen Klassikern stellen und zwar ohne Einschränkungen.

Insbesondere der 2007 neu eingestiegene Sänger Arnel Pindea hat sich jetzt von seinen nicht minder starken Vorgängern am Mikro wie u.a. den langjährigen Vocalisten Steve Perry oder Steve Augeri noch mehr freigeschwommen und brilliert mit seinem klaren Organ wunderbar mit den typischen JOURNEY-Schmeichel-Harmonien. Im Gesamtspiel mit der übrigen Band (1973 gegründet) wirkt der deutlich jüngere Pineda als hätte er nie etwas anders gemacht und wie eine Art Jungbrunnen für die anderen Herrschaften, die ja alle schon auf die 60 zu gehen.

Aber auch vor allem Mastermind und Gitarrist Neil Schon wirkt ebenfalls wie nochmals neu aufgeblüht, sprüht nur so von tollen Ideen, abwechslungsreichem Songwriting und seinem typischen und vor allem ungwöhnlich kraftvollem Gitarrenspiel. Es scheint fast so, als hätte man die Band nochmals neu erfunden wobei gerade hier trotz natürlich recht eingängigem und mitreißenden Melodien die Betonung auf mehr kernigere Rocksongs gelegt wurde. Hier wird kein billiger 0815-cheesy Abklatsch aus den 80er Jahren, wie derzeit leider von vielen Veteranen oder auch Neueinsteigern praktiziert, abgeliefert sondern JOURNEY legen Wert auf deutlich ausgereifte und auch etwas längere Songs. Hier wird nicht nach dem einfachen Muster Strophe, kurze Bridge und dann ein knalliger Refrain der spätestens nach 30 Sekunden im Hirn einschlägt verfahren, sondern gleich der tolle sechsminütige Opener „City Of Hope" beginnt zunächst mit einem durchgehend prägnanten Gitarrenriff ehe nach einer spannungsgeladen Hinführung der hymnenhafte Refrain erst nach über eine Minute zum Einsatz kommt.

Ja, dass sind dann die neuen JOURNEY, die für diese Art Musik beinahe schon etwas progressiv vorgehen - keine einfachen Dreieinhalbminuten-Songs und simple Easy-Listening Refrains. Auch das kraftvolle "Edge of the Moment" ist so ein Beispiel. Mit klasse etwas düsterem Riffing und einer sehr satte Rhythmusfraktion kommt der Track einfach klasse rüber. Druckvoll mit schöner Hook ist der Song eine neue Stadionhymne, die unbedingt ins aktuelle Liveprogramm rein muß.

Manche Tracks auf „Eclipse" benötigen aufgrund der etwas anderen Ausrichtung mitunter sogar mehrere Durchläufe, um voll zu zünden, denn nicht alles läuft gleich typisch ahlglatt rein wie zu glorreichen vergangen Zeiten. Aber dadurch ist die Abnützungsgefahr auch nicht so schnell gegeben. Insbesondere die wirklich herausragende Gitarrenarbeit Schons verleiht dem Journeysound eine neue Dimension, die ebenfalls zwar noch prägnanten Keys sind dabei doch ein klein wenig weiter nach hinten gerückt, es klingt deutlich rifforientierter. Man nehme hier das virtuose und ebenfalls etwas dunkle-melancholische „Chain Of Love“ – ein klasse Song. Natürlich gibt es auch wieder eine etwas süßere, aber voll amimäßige Ballade „Tantra“ wird zunächst nur vom Piano getragen, man wähnt sich beinahe schon im MAGNUM-Pathos, dann kommen die "Rest"-Instrumente auch dazu und sorgen für Kuschelrockfeeling hart an der Kitschgrenze. In die gleiche Kategorie stößt das zwar luftige „She´s A Mystery“ diesmal aber mehr gitarrengeführt aber der echte Funke und die Hook fehlen etwas und so ist dies der einzige Song mit "nur" Durchschnittsqualität.

Aber echte Krachern, wo die Gitarren richtig braten dürfen, gibt es noch einige zu nennen wie u.a. dass cool im Midtempo rockende aber sehr packende „Resonate", „Human Feel“ (inkl. treibendem Drumming & furioses Gitarrenfinale) und mit dem schnellen „Ritual“ gelingt die perfekte stilistische Verbindung von alten und neuen JOURNEY. Für alle Cabrio Fans bietet der Sommerfeeling pur verströmende Ohrwurm "Someone" nochmals bestes Melodicfutter wie man die AOR-Könige schon immer kannte.

„Eclipse" ist daher rundum eine absolut gelungene Sache geworden auch die relativ satte Produktion von Kevin Shirley (warum viele der von ihm mitbetreutet IRON MAIDEN-Scheiben oft soundlich so verhunzt sind, bleibt ein Rätsel) ist absolut überzeugend. Für alle Melodic Rock/AOR-Anhänger ist dies klar die Scheibe des Jahres - vor allem die starke Betonung des Rockcharakters und die weniger einfache Ausrichtung der Songs zeigt hier eine vor Energie nur so sprudelnde Band, die auch 2011 jeden Ansatz von Altherren-Rock locker vom Tisch fegt. Auf die Konzerte der ROCK THE NATION-Festivals darf man sich jetzt schon freuen – hoffentlich mit drei, vier Stücken aus diesem starken Album.

Eclipse


Cover - Eclipse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 66:14 ()
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Legacy Of Emptiness

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Wenn ich die Biografie dieser norwegischen Symphonic Black Metal-Band richtig deute, handelt es sich nicht um eine neue Formation, die ihr Debütalbum vorlegt, sondern um (Ex-) Mitglieder der Band ANCESTRAL LEGACY, die hier ein paar frühe Demo-Songs dieser Band in neuem, zeitgemäßem Gewand präsentieren. Lediglich um die Distanz zu den heutigen ANCESTRAL LEGACY zu wahren, hat sich deren Mitglied und Gitarrist Eddie Risdal dazu entschlossen, diese alten Stücke unter dem Namen LEGACY OF EMPTINESS zu veröffentlichen. Und egal, wie die (fast durchweg überlangen) Songs früher mal geklungen haben; die Neuinterpretationen, die sogar von Szene-Legende Dan Swanö klanglich veredelt worden sind, sind absolut hörenswert und dürften speziell Fans älterer DIMMU BORGIR auf den Plan rufen. Die Keyboard-Anfangsmelodie des Openers "Possessed" erinnert dabei schon sehr dreist an "Mourning Palace" erwähnter Superstars, aber in der Folge gibt sich die Band kaum Blöße, wie Stücke der Marke "Valley Of Unrest", "Ringer Of Death" oder das mit einem sehr coolen "Hammond-Orgel-Sound" nach vorne peitschende "Onward!" beweisen. Hätten ANCESTRAL LEGACY diese Songs damals in der heutigen Form aufgenommen, hätte der Band vielleicht ein deutlich größerer Erfolg ins Haus gestanden, aber so bleibt immerhin eine wirklich gute Scheibe, die sich auch Fans von etwa CATAMENIA, DRAGONLORD, DARZAMAT, GRAVEWORM oder den überragenden LIMBONIC ART definitiv anhören sollten. Ein kleiner Geheimtipp für diese Zielgruppe!

Legacy Of Emptiness


Cover - Legacy Of Emptiness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 69:41 ()
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