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Mælstrøm

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OATHBREAKER sind mittlerweile auch bei Deathwish Inc. gelandet, der Hype um ihr „Mælstrøm“-Album blieb aber überschaubar, was den Belgiern etwas Unrecht tut angesichts der Qualität des Albums. Ihre Landsleute RISE AND FALL haben Einfluss genommen, das wird in der wütenden Grundhaltung der Songs deutlich. Aber wie schon bei der EP gibt es nicht nur stumpf auf die Fresse, sondern wird die Chose durch mal rockige, mal metallische Anleihen interessant gehalten und variiert, ohne das zu irgendeinem Zeitpunkt das Grundlevel in Sachen Aggressivität abnimmt – auch hier wieder Parallelen zu RISE AND FALL. Wer sich durch die ersten acht Songs kämpft, wird mit einer arschtretenden HC-Platte belohnt, die keine Sekunde enttäuscht und sich selbst treu bleibt. Überraschend ist allerdings der Ausklang im letzten Song, in dem ruhig und mit klarem Gesang ein markanter Bruch mit dem bisherigen Material gemacht wird, was nur bedingt klappt, denn die entfesselte Wut der Belgier aus den vorherigen Songs ist da noch zu präsent beim Hörer. Da wäre es sinniger gewesen, auf den Song zu verzichten und sich klar als wütende, angepisste Vertreter Belgiens zu präsentieren (und als Belgier gibt es so einiges, was in einem Wut aufsteigen lassen kann), anstatt noch einen snaften, fast schon versöhnlichen Schlusspunkt setzen zu wollen. Wer sich vom Rausschmeißer nicht beirren lässt, wird OATHBREAKER als gelungene Erweiterung des Deathwish-Rosters und kleine Brüder und Schwestern von RISE AND FALL abspeichern, womit über „Mælstrøm“ alles gesagt wird.

Mælstrøm


Cover - Mælstrøm Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 31:4 ()
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Anomie

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Es muss an einer Wissenslücke meinerseits liegen, dass ich den Namen Tim Skold, Namensgeber seines Soloprojektes SKOLD, nicht kenne. Und deswegen auch nicht wusste das der Musiker (übrigens sowohl Gitarrist als auch Bassist und Sänger) sowohl bei MARILYN MANSON als auch bei der Industrial-Rock Formation KMFDM gespielt hat. Und auch das „Anomie“ nicht die erste Solo-CD von SKOLD ist – ganze 15 Jahre ist es her seit seine letzte Veröffentlichung das Werk zum ersten Mal verlassen hat. In der Zwischenzeit hatte der motivierte Schwede jede Menge Gelegenheiten auf musikalische Exkurse zu gehen und sich nicht nur am Instrument, sondern auch am Produzieren zu üben und wirft das alles nun fröhlich pfeifend mit „Anomie“ in einen Topf. So ist es auch nicht verwunderlich das sich hier Songs aneinander reihen die wirklich eine ziemlich imposante Bandbreite von Industrial (Rock) über Metal bis hin zu einer Ballade abdecken; immerhin ist das wohl das was man bei den Einflüssen der oben genannten Bands aufnimmt. Wir haben hier mit „(This Is My) Elefant“ (der Songname hat übrigens für echt schräge Blicke gesorgt als man mir über die Schulter sah…) oder „Angel Of Noise“ ziemlich geile Metal-Dinger die zwar immerzu düster, ansonsten aber sehr geil rüber kommen und in totalem Kontrast zum Rest der Scheibe stehen, denn hier wird der Synthesizer gezückt. Und das nicht zu knapp: „Tonight“ macht da meiner Meinung die beste Figur und kommt in hohem Tempo daher, „Suck“ klingt wie ein Metal-Industrial-Mix aus ELECTRIC WIZARD und EISENFUNK und „Becoming“ schafft es sogar mit seinem Low-Tempo und seinem elektronischem Sound einen gewissen Ohrwurm-Charakter zu haben. Dazu kommt nun noch allen Ernstes eine Ballade („The Hunger“) und der schräge Mix ist komplett. Aber nichts desto trotz ergibt alles ein erstaunlich harmonisches Klangbild, trotz der zahlreichen Stilbrüche. Nicht zu verhehlen ist allerdings, dass nicht jeder der insgesamt zwölf Titel so das Gelbe vom Ei ist. Die ein oder andere Nummer übertreibt es für meinen Geschmack etwas arg mit dem Experimentieren („Black Out“) oder driftet in die Langeweile ab („What You See Is What You Get“).

Wer also nun die schwarze CD sieht und denkt „Höhö, Metal!“ wird sich zwar vermutlich gut mit mir verstehen, könnte von der Masse an Industrial Rock aber einen Schlag in die Magengrube erfahren. Wer dagegen entweder auf genau solche Musik steht, den Namen SKOLD, MANSON oder KMFDM kennt und mag wird an „Anomie“ seine wahre Freude finden!

Anomie


Cover - Anomie Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 52:17 ()
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Amaranthe

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In Schweden sind AMARANTHE in der kurzen Zeit, die es den Sechser aus Göteborg bisher gibt, zu einer Band geworden, die man mit heißem Herzen nur hassen oder lieben kann - kalt lassen die sechs in Schweden niemanden. Dabei haben sie das Konzept, eine schöne weibliche Stimme auf einen "schrecklichen" Deathmetal-Grunzer treffen zu lassen, natürlich nicht erfunden - die Idee ist so alt wie "Die Schöne und das Biest". Aber AMARANTHE spinnen die Idee weiter: Außer Sängerin Elize Ryd und Shouter Andy Solvestrom (der seine Erfahrung bei so unterschiedlichen Projekten wie Within Y, Evildoer, Cipher System und Icon In Me gemacht hat) tritt mit Jake E ein dritter Sänger ans Mikro. Der Frontmann der Melodic-Metaller DREAMLAND schafft mit seiner hohen Männerstimme einen Kontrapunkt zu den beiden anderen Stimmen. Jake E und DREAMLAND-Mitstreiter Olof Mörck hatten die Idee zu AMARANTHE, auf ihrem Mist sind die Songs dieses Debüts gewachsen. Gedüngt haben sie den Melodic Metal mit einer Menge an modernen Elementen wie Keyboard- und Gitarreneffekten, die Drums von Schlagzeuger Morten Lowe werden durch Drumcomputer-Einspieler aufgemotzt. Das ist auf jeden Fall hitverdächtig - wer auf NIGHTWISH mit Wumms, auf Melodic Metal mit moderner Kante oder auf seichten Death Metal steht, wird an AMARANTHE vielleicht sogar sein Album des Jahres finden. Hoppla, sagte ich "seichter Death Metal"? Klar, Vertreter der harten, reinen Lehre haben auch hierzulande ein leichtes Hassobjekt vor sich. Vor allem aber ist "Amaranthe" ein Album, das auf drei starke Stimmen komponiert wurde - meine Anspieltipps sind der Opener "Leave Everything Behind", "Automatic" und das als Video ausgekoppelte "Hunger". Hört selbst!

Amaranthe


Cover - Amaranthe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 42:55 ()
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Buzz Aldrin

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Als jemand, der nicht an die Mondlandung glaubt, ist BUZZ ALDRIN natürlich direkt ein Begriff. Der Name steht für den Spitznamen des angeblich zweiten Menschen auf dem Mond. Nun bin ich überrascht, dass sich eine Band aus Italien genau diesen Namen als Bandnamen ausgesucht hat. Googelt man nämlich nach BUZZ ALDRIN, wird die Band es selbst bei gesteigerter Popularität mehr als schwer haben, im Internet unter dem Namen eine Beachtung zu finden. Kommen wir aber direkt mal zu den musikalischen Ausflügen des Trios, das nach eigenen Angaben eine Mischung aus Post Punk / Psychedelic und Shoegaze spielt. Beachtlich ist, dass die Band aus zwei Bassisten (aha, daher kommt wohl BUZZ) und einem Schlagzeuger besteht, wobei man folglich auf eine Gitarre gänzlich verzichtete. Ich muss zugeben, mir ist das nicht direkt aufgefallen, da die Bässe oft derart verzerrt sind, dass ich eine Gitarre dahinter vermutete. Das nun erste Album der Band mit gleichem Namen beginnt dann auch recht obskur mit einem Syntheziserton, der an einen trashigen B-Movie Horrorfilm erinnert. Recht schnell entwickelt sich dann jedoch ein Song namens "Eclipse" mit kräftigen Bass und Drumrhythmen, der zu gefallen weiß. Song Nummer zwei "The Fall" ist lediglich 1:36 min lang und setzt den Gesang eher wie ein Instrument ein, da der Sänger permanent "Falling down" ins Mikro reinpresst, während das Schlagzeug und die Bässe einen ruppeligen Rhythmus als Klangbrett ausbreiten. Weiter geht es mit "Giant Rabbits Are Looking At The Sun", der mit einem groovigen Drumrhythmus beginnt, bevor die metallisch klingenden Bässe einsetzen und einen dreckigen Riff spielen. Gesanglich ist die Band meiner Einschätzung in der britischen Punk Ecke zu verorten. Der Song schleppt sich dahin, ohne aber uncool zu werden. Machine 2999,99 startet mit einem extrem coolen Bassriff, bevor quasi im Hintergrund ein total verzerrter Bass als Gegenstück mit dem Gesang den Song fortentwickelt. Später scheint man kräftig den Bass zu slappen und schafft so einen treibenden Rhythmus zu erzeugen, der einem beim entsprechenden Promillegrad zum Abzappeln bringen könnte. "Hola Gringo" ist dann eher eine Art Interlude bevor mit "White Church" ein massenkompatibler Song folgt, der laut Bandvorstellung zum wilden Abtanzen einladen soll. Die drei folgenden Tracks sind für mich dann eher Soundfragmente als richtige Songs. Es verbleibt den Eindruck, eine sehr innovative, im Songschreiben ausgefallene und eigenartige Band erlebt zu haben. Die von mir herausgegriffen Songs machen mächtig Laune und ich wäre gespannt zu sehen, wie die Band das Album live umsetzt. Trotzdem will ich zur Vorsicht mahnen. BUZZ ALDRIN treffen sicherlich nicht jeden Geschmack. Unbedingt sollte man sich z.B. auf der Myspace Website den Stil der Band anhören, um nicht doch enttäuscht zu werden.

Buzz Aldrin


Cover - Buzz Aldrin Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 32:28 ()
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In Witch Order

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Die Anzahl der okkulten, schwarzen, dabei bisweilen doomigen Bands, die in den letzten Jahren die Dunkelheit der Welt erblickt haben, ist recht hoch; manch Modemetaller spricht bereits von einem "Trend": THE DEVIL´S BLOOD, JEX THOTH, YEAR OF THE GOAT, GHOST, JOYLESS, EXTORIAN,... und nun auch noch die San Franciscoer CASTLE, die mit "In Witch Order" ihr Debüt abliefern, das mit den Veröffentlichungen der oben genannten Bands problemlos mithalten kann. Auffällig an dieser "Bewegung" ist die ungewöhnlich hohe Frauenquote am Mikro, so auch hier. Bassistin Elizabeth Blackwell (ob das der echte Nachname ist?!) intoniert die unter Anderem von William Blake und Charles Baudelaire inspirierten Texte ebenfalls mit einer sehr weiblichen Note und lässt sich nur ab und an zu heiserer und aggressiver gesungenen Passagen (wie etwa im Song "Knife In The Temple") hinreißen. Und obwohl das Trio stilistisch sehr unspektakulär zu Werke geht und weder sonderlich langsam (dem Doom-Genre kann man CASTLE nur bedingt zuordnen) noch betont düster zu Werke geht und eigentlich "nur" sehr gelungenen, schmutzigen Rock spielt, outet sich Gitarrist Mat Davis als zuverlässiger Songwriter, der es fertig bringt, echte Hymnen mit Ohrwurm- und Gänsehautpotential wie den treibenden Opener "Descent Of Man", das Riffmonster "Slaves Of The Pharao", das 70´s-lastige "Total Betrayal", das schleppende "Lost Queen" oder die drei überragenden "Spellbinder" (Hammer-Refrain!), "Shaman Wars" und "Sleeping Giant" zu schreiben, die aus "In Witch Order" einen Einstand nach Maß machen, den man der bereits erwähnten Zielgruppe uneingeschränkt empfehlen kann!

In Witch Order


Cover - In Witch Order Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:37 ()
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Beyond The Black Sky

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Hört man sich dieses Album an, mag man kaum glauben, dass MONKEY 3 aus der Schweiz kommen. Ihre (be)drückende Mischung aus Post-Rock, Psychedelic, Stoner und Progressive hätte man eher in den USA verortet als im malerischen Lausanne. Aber dass auch Schweizer vortrefflichen düsteren Sound fabrizieren können, haben ja schon CELTIC FROST und die YOUNG GODS bewiesen, und auch THE OCEAN haben ihre Zelte ja mittlerweile im schweizerischen La Chaux-de-Fonds aufgeschlagen. Mit all diesen Bands verbindet MONKEY 3 die Dunkelheit in ihren Stücken. Die komplett instrumentalen Songs, die auch mal bis zu neun Minuten lang sein können, erinnern mit ihren unkonventionellen, fließenden Songstrukturen und ihrer Mischung aus sphärischen Sounds und schwer rockenden Riffs aber eher an Bands wie RUSSIAN CIRCLES, PELICAN oder ISIS. Aber auch Einflüsse von PINK FLOYD und BLACK SABBATH, auf die sich die eben genannten natürlich ebenfalls beziehen, klingen immer wieder durch. Dass der Vierer mit diesem Sound auf dem Hamburger Stickman-Label gelandet ist, bei dem auch MOTORPSYCHO seit jeher beheimatet sind, scheint da nur folgerichtig. „Beyond The Black Sky“ ist ein intensives Album geworden und gleicht einem düsteren Trip, der einen von Anfang bis Ende mitreißt und sich gleichzeitig zum Abheben wie zum Hineinfallenlassen eignet.

Beyond The Black Sky


Cover - Beyond The Black Sky Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 42:15 ()
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Paragate

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ECHTRA ist das Soloprojekt des gleichnamigen, in Olympia, Washington beheimateten Künstlers und Multiinstrumentalisten und existiert bereits seit Ende 2002. Da die sehr ausführliche Biografie seitens des Labels genug Informationen zum Hintergrund dieses Projektes preisgibt, kann man sich gleich der Musik von ECHTRA widmen, die es wahrlich in sich hat. Der erste der beiden überlangen, jeweils exakt 23-minütigen (und ohne wirklichen Gesang auskommenden, lediglich menschliches Grummeln ist stellenweise zu vernehmen) Songs, "Paragate I", ist so etwas wie eine Art dämonischer Soundtrack mit Einflüssen aus Drone-, Doom-, Black- und einem Hauch Pagan Metal, der sich zu einem Gebirge oder vielmehr zu einem unterirdischen Labyrinth erstreckt. Nahezu völlig monoton und minimalistisch rauscht dieser Monolith von Song durch die Gehörgänge und erzeugt ein merkwürdiges Gefühl von Unbehagen, an den "Paragate II" nahtlos anschließt. Hier wird man dann von einer längeren akustischen, sehr entspannten Passage beruhigt, bevor unvermittelt ein aggressives Schwarzmetallgewitter einsetzt, das wieder in einen sehr ruhigen akustischen Abschnitt mündet, der nur von ein paar vereinzelten heftigeren Einlagen unterbrochen wird. Am Ende kann man "Paragate" als einschläfernde, düstere Meditationsmusik einstufen oder als gewaltiges Meisterwerk, dessen Untiefen sich nur ein paar Auserwählten erschließen. Ich persönlich finde das Album sehr gewöhnungsbedürftig, aber auch sehr interessant und höllisch atmosphärisch, so dass ich zumindest mal Fans von Bands wie SUNN O))), BORIS, PANTHEIST, ESOTERIC, THE RUINS OF BEVERAST und scheuklappenfreien Black Metallern den "Tipp" gebe, hier unter Umständen ein kleines Meisterwerk zu entdecken. Für den 99%igen Rest gilt: Finger weg!

Paragate


Cover - Paragate Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 46:0 ()
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Ghostwriter's Joke

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Vom CONTEMPORARY NOISE SEXTET gibt es bereits drei Alben (von Denovali gerade als Box aufgelegt), „Ghostwriter’s Joke“ ist mithin der neueste Streich der polnischen Jazzer, auf dem es die Band wieder schafft, klassischen Jazz mit der Energie des Rock’n’Roll und ungewöhnlichen Ideen im Songaufbau zu verbinden. Dabei kommen die Songs ganz ohne Gesang aus, so dass der immer wieder genannte Vergleich mit einem Filmsoundtrack nicht von der Hand zu weisen ist. Im Grundgerüst der sieben Songs ist klassischer Jazz zu finden, sowohl was die Instrumentierung als auch den Songaufbau und den Rhythmus betrifft, was aber von CONTEMPORARY NOISE SEXTET nur als Ausgangspunkt benutzt wird, um mal beschwingten, mal nachdenklichen Jazz zu spielen. Es finden sich dabei immer wieder an Postrock erinnernde, leicht disharmonische Einschübe („Morning Ballet“), ebenso fast schon rockige Töne (inklusive Gitarreneinsatz) wie bei „Chasing Rita“. Die Gitarren passen sich dabei immer dem Gesamtsound an, ja nehmen oftmals eine Rolle im Hintergrund ein und lassen den Bläsern den Platz im Rampenlicht. Alle zusammen lässt die Scheibe zu einer homogenen Einheit werden, die zwischen beschwingt-jazzig und nachdenklich pendelt, sehr eingängig ist und sich sowohl als Hintergrundmusik wie auch als intensiv unter Kopfhörer wahrgenommene Musik eignet.

Ghostwriter's Joke


Cover - Ghostwriter's Joke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 44:50 ()
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World War Live: Battle Of The Baltic Sea

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SABATON hatten bisher keine Live-Dokumentation von sich – eine Tatsache die uns als Fans nicht unbedingt erfreut hat, immerhin sind die Jungs aus Schweden dafür bekannt live immer viel Energie zu haben und gelten daher gemeinhin als Tipp (mein Eindruck). Der Zustand des akuten Silberscheiben-Mangels ändert sich mit „World War Live – Battle Of The Baltic Sea“ endlich im August diesen Jahres: auf wahlweise einer CD oder einer (limitierten) 2CD+DVD-Box gibt Live-Mitschnitte von der 2010 gehaltenen „World War“-Tour sowie ggf. auf der Bonusplatte Material vom Rockstad:Falun Festival 2008. Ich selber erzähle euch nun aber nur was von der Haupt-CD mit ihren durchaus gut gefüllten fünfzehn Titeln.

Einen vielversprechenden Einstieg macht das Konzert auch direkt mit dem altbekannten und beliebten Song über die ehemalige deutsche Panzerdivision („Ghost Division“) und zeigt direkt das was alle die die Band kennen eigentlich vorher wussten: Live sind die noch besser als auf Platte. Das mitsingende und anfeuernde Publikum verleiht den ohnehin grundsätzlich sehr treibenden und mächtigen Songs einen zusätzlichen Schub, wenngleich man beim Hören den Eindruck kriegt das die Halle bzw. Hallen nicht immer so voll waren wie es vielleicht für den Sound nett gewesen wäre. Nichtsdestotrotz werden hier Dauerbrenner an Dauerbrenner geknallt – ob nun „40:1“, „The Price Of A Mile“ oder „Aces In Exile“, die Dichte an bekannten und für Live-Auftritte prädestinierten Songs ist durchaus hoch. Von der neuen CD („Coat Of Arms“) habe ich übrigens, trotz zum Anlass passender Tour, nur drei Titel („Uprising“, „Aces In Exile“ & „White Death“) gefunden; sehr gefreut hätte mich der Titel „Wehrmacht“, alleine des Refrains wegen. Aber man kann ja nicht alles haben. Im Großen und Ganzen weiß mich persönlich die Zusammenstellung aber doch zu überzeugen. Mit „Metal Medley“ gibt es übrigens auch wieder die SABATON-Liebeserklärung an den von uns allen so geliebten Metal – so muss das!

Allerdings ist es für einen Menschen der (wie zufällig ich) lediglich Englisch und bruchstückhaft etwas Deutsch spricht mit den Live-Ansagen ungünstig; die sind nämlich zu 90% in Schwedisch. Das ist eigentlich ärgerlich, Englische Ansagen sind für alle nicht-Schweden doch erheblich für die Atmosphäre eines Konzertes förderlich. Oder anders gesagt: Ich habe keine Ahnung wovon der da die ganze Zeit redet. Das stört mich persönlich schon etwas, andererseits hält es das Publikum aber nicht vom voll motivierten Mitschreien ab und lässt einen daher gut teilhaben. Dazu gibt es einige etwas ungünstig gesetzte Schnitte zwischen den Songs – es fehlt zwar nichts wichtiges, aber an der einen oder anderen Stelle ist der Sound abgeschnitten. Allerdings ist das nun Meckern auf hohem Niveau.

SABATON live ist also nicht nur mit Bier und Kippe in einer mitsingenden Menge langhaariger Metalheads spaßig, sondern auch zu Hause vor der Stereoanlage – wer die Band mag wird also auch mit ihrer ersten Live-Veröffentlichung zweifelsohne glücklich!



Tracklist:

CD 1 Battle At The Baltic Sea (Live at the Sabaton cruise, Dec. 2010)

  1. The March To War (Intro)

  2. Ghost Division

  3. Uprising

  4. Aces In Exile

  5. Cliffs Of Gallipoli

  6. White Death

  7. Swedish Pagans

  8. Wolfpack

  9. 40:1

  10. The Art Of War

  11. Attero Dominatus

  12. The Price Of A Mile

  13. Primo Victoria

  14. Metal Medley

  15. Dead Soliders Waltz (Outro)
  16. World War Live: Battle Of The Baltic Sea


    Cover - World War Live: Battle Of The Baltic Sea Band:


    Genre: Nicht angegeben
    Tracks: 15
    Länge: 67:5 ()
    Label:
    Vertrieb:
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Beyond The Pale

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Weltweit scheint es zig Bands mit dem Namen DEMENTIA zu geben. Dieses Exemplar stammt aus Baden-Württemberg (daher auch das Kürzel "BW") und spielt melodischen, progressiven Death Metal, der zumeist in überlangen Songs gipfelt, die oftmals von old-schooligen in "romantische" Parts umschwenken und zu einem großen Teil vom Wechselgesang der beiden Herren Stephan Nowotny (Growls, leider etwas zu heiser und kraftlos) und Jörg Rupp (cleaner Gesang, auch Gitarre) leben. Zumindest die sehr traditionell tönenden Soli der Herren Rupp und Müller können sich hören lassen, aber insgesamt wirkt "Beyond The Pale", das erst vierte Album in der über zwanzigjährigen Geschichte der Band, sehr zerfahren und Sachen Songwriting unausgereift. Meist herrscht das Gefühl vor, die Stücke seien mit Biegen und Brechen aus einzelnen Songfragmenten zusammengekleistert worden; ein stimmiges Gesamtbild oder mitreißende Dynamik ergibt sich bei keiner der acht Kompositionen. Rein stilistisch betrachtet, scheinen DEMENTIA große Fans der in diesem Bereich allmächtigen OPETH zu sein (auch das erste, überragende DISILLUSION-Album "Back To Times Of Splendor" kann man hier als Wegweiser nennen), aber im direkten Vergleich gehen sie nicht mal als "Light-Version" von Mikael Åkerfeldt und Co. durch, was angesichts der hörbaren spielerischen Qualitäten echt schade ist.

Beyond The Pale


Cover - Beyond The Pale Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 57:0 ()
Label:
Vertrieb:

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