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Love Catastrophe

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OUTLOUD? Das ist (hoch) klassischer Melodic Metal mit der nötigen Prise Hard Rock aus Griechenland. Der Opener „We Came To Rock“ spricht Bände: hier geht es mit einem tollen Riff und Groove ab nach vorne. Der Refrain ist sofort im Ohr und man wippt mit ob man nun will oder nicht. „Falling Rain“ verursacht ähnliche Nebenerscheinungen wobei die Nummer eher dem classic Melodic Metal zuzuordnen ist. Alle der insgesamt zehn Songs strotzen nur so vor spielerischen Ideen, Hitcharakter, mehrstimmigen Refrains und gute Laune Melodien. Der cleane Gesang von Chandler Mogel besitzt zwar nicht zwangsläufig einen wieder Erkennungswert, passt dennoch wie die Faust aufs Auge. „The Night That Never Ends“ beginnt bombastisch mit Keyboards und erinnert schnell an Hymnen aus den 80er Jahren. Generell klingen OUTLOUD nach dem heutigen Sound und sie schaffen es dennoch die Brücke zu der Vorgängergeneration aufrecht zu erhalten. Und verdammt noch mal – wie geil ist eigentlich das Wechselspiel zwischen US Glam Rock und europäischem Melodic Hard Rock. Thumbs up. Rock n`Roll.

Love Catastrophe


Cover - Love Catastrophe Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:0 ()
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Closing A Circle

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Die Lübecker Depri-Schmiede konnte unseren Memme mit ihrer selbst betitelten Demo-Compilation nur bedingt überzeugen; mein werter Kollege drückt sich im Review mit Begriffen wie "unterer Drehzahlbereich" und "verzweifelter (nicht selten nerviger) Stimme" noch sehr diplomatisch aus. "Closing A Circle", das erste vollständige Album der Jungs, ist mit "lahmarschig" noch sehr wohlwollend umschrieben. Stilistisch ganz grob in ähnlichen Gefilden wie die späten NOCTE OBDUCTA/DINNER AUF URANOS, KATATONIA, MY DYING BRIDE oder meinetwegen auch FORGOTTEN TOMB wildernd, schalten die Herren Röhl, Schmid und Co. aber noch einen Gang zurück und zelebrieren dabei nicht etwa einen doomigen Lavaklumpen der Marke SWALLOW THE SUN, sondern huldigen Prinz Valium beim Mittagsschläfchen. Die Songs langweilen sich ewig dahin, und der müde, monotone Gesang (sieht man mal von ein paar aggressiveren Einschüben, etwa in "Never Enough", ab) geht einem spätestens nach zehn Minuten tierisch auf die Kronjuwelen. In Sachen Tempo wird zwischen langsam-eintönig, noch-langsamer-eintönig und ganz-langsam-eintönig passgenau hin- und hergewechselt, was vermeintlich Atmosphäre erzeugen soll, aber am Ende einfach nur anödet. Die Messlatte der oben genannten "Vorbilder" hängt so hoch, dass ISOLATION, zumindest in der jetzigen Form, nur mit großem Abstand darunter durchlaufen können.

Closing A Circle


Cover - Closing A Circle Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:20 ()
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Damnesia

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ALKALINE TRIO haben für die Songauswahl von “Damnesia” von den Fans beraten lassen: die wählten auf, welche Songs auf die Scheibe kommen. Klingt merkwürdig? Nicht bei einer Scheibe wie dieser, auf der sich ALKALINE TRIO die ausgewählten Songs noch einmal vorgenommen haben und sie in neuen Versionen aufnahmen. Dazu gibt es zwei neue Songs und ein Cover von VIOLENT FEMMES („I Held Her In My Arms“), fertig ist die neuen Platte. Überzeugen kann die aber nicht, dafür haben sich ALKALINE TRIO zu oft an lauen, zahnlosen Akustikversionen versucht („Calling All Skeletons“), die nicht zu überzeugen wissen. Immerhin ist es dem Trio gelungen, eine leicht melancholische Grundstimmung aufzubauen, ein wenig wie die, die in einer Kneipe morgens um drei an der Theke herrscht. Einige Songs fallen natürlich auch positiv auf, allen voran das witzig gewordene „Olde English 800“ und die beiden kreativ neu gestalteten Klassiker „Radio“ und „Private Eye“ machen hier Boden gut, so dass „Damnesia“ irgendwie doch zu einem versöhnlichen Ende kommt. ALKALINE TRIO haben eine interessante Grundidee für dieses Album gehabt, aber nicht immer den Mut gehabt, völlig neue Wege und jedem Song kreativ an den Kragen zu gehen, aber wenn sie es getan haben, ist das Ergebnis vollkommen überzeugend. Dicker Pluspunkt der Scheibe ist zudem die Atmosphäre, die „Damnesia“ sicherlich zu einem Dauerbrenner in maggeligen Punkrockschuppen werden lässt. Also im Grunde alles richtig gemacht, was?

Damnesia


Cover - Damnesia Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 50:5 ()
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Sedated Solace

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Sich auf die Fahnen zu schrieben das die eigene Musik ein Spektrum von SOAD bis LED ZEPPLIN abdeckt ist schon reichlich gewagt wenn ihr mich fragt – oder vielleicht gerechtfertigt? Ich steh‘ für gewöhnlich auf progressive und innovative Musik und konnte mir die erste Vollzeit-Platte von den Saarländern THE TOLD daher in voller Erwartungshaltung anhören.

Mit einem hat die Band auf jeden Fall Recht: Sie machen was Neues und decken ein ziemlich ordentliches Spektrum ab. Mit Songs wie „Your Reflection“, „Sick“ (sehr geiles Palm-Mute Riff!) oder „Evil’s Black Mask“ wird die Metal-Fraktion voll auf ihre Kosten kommen; insbesondere bei ersterem könnte es sogar die Nackenmuskulatur strapazieren. Teilweise wird dieser fette und Distortion-lastige Sound aber auch in eher ruhigen und melodischen Songs integriert und sorgt dafür für ein ziemlich abwechslungsreiches, dafür aber auch wie so gerne schwer zu beschreibendes Soundbild: Meistens würde es „cleane Vocals mit abwechslungsreichen Riffs im Mid-Tempo-Bereich“ am besten treffen. Die Vergleiche mit anderen Bands die ich sonst sehr gerne ziehe fallen mir in diesem Falle wirklich schwer. Oder anders gesagt: Mir fiel keiner ein. Und das ist eigentlich schon eine sehr lobenswerte Kunst – der Stil von THE TOLD ist definitiv ein sehr eigener mit viel Charakter! Aber, bitte: Kein Vergleich mit LED ZEPPLIN. Von denen liegt nämlich in dieser Sekunde sogar eine CD auf meinem Schreibtisch und würde mich bei der Erwähnung ihres Schöpfers in diesem Kontext wohl böse anknurren… nun ja, wenn sie denn könnte.

Aber das Beste kommt ja bekanntlich zum Schluss: Mit „Solace“ gibt es eine verdammt heftige, über 13 Minuten lange Musik-Orgie die jeden Progressive-Fan, mich eingeschlossen, sehr glücklich machen wird. Generell ist ohnehin zu bemerken das das musikalisch-technische Niveau der Jungs sehr bemerkenswert hoch und professionell ist: Jeder Ton sitzt, egal ob im Heavy Metal Riff, am Bass oder im akustischen Part und gerade bei den Stilbrüchen sowie den sehr fetten und mit souveräner Passion gespielten Soli der Songs wird das deutlich.

Das bei so viel geilen Nummern auch etwas Füllmaterial anfällt ist nun wohl auch nicht mehr großartig verwunderlich. Titel wie „Irony“ oder „Goodbye“ strahlen eher Langeweile als Spannung aus. Leider auch eine Sache die ich trotz allen Lobs doch bemerken muss: Eingängig ist wirklich etwas anderes, die CD direkt zwei oder vielleicht auch drei Mal zu hören bevor man sich seine Meinung bildet ist sehr anzuraten - und das zieht das Gesamtbild etwas dann letztendlich doch etwas runter. Trotz alledem: Definitiv mehr Licht als Schatten, definitiv

Sedated Solace


Cover - Sedated Solace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 61:33 ()
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We Walk This Road

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Schon das erklärende Cover zeigt, dass ROBERT RANDOLPH ein etwas anderer Gitarrist darstellt als man es in Metalkreisen normalerweise gewohnt ist, denn der Junge bedient seine Saiten meist im Sitzen und das Teil vor ihm stehend nennt sich Pedal Steel Gitarre. Und hierauf ist der Mann ein ganz virtuoser, wer dieses Instrument bisher eher als eine gediegene Zitter u.a. aus Bob’s Countrybunker (remember the BLUES BROTHERS) kannte, wird hier klar eines Besseren belehrt. Wie leidenschaftlich und extatisch Randolph dieses Teil bedient, kann man am besten in einigen seiner Livevideos optisch erkennen aber auch auf Platte hat dieser vielfach mitreißende Mix aus Blues, Soul, Rock, Funk, Jazz und ja auch Gospel seine Reize. Der amerikanische Rolling Stone hat ihn nicht ganz zu unrecht unter die "100 Greatest Guitarists of All Time" eingeordnet außerdem erhielt der 33-jährige Musiker im vergangenen Jahr eine Grammy-Nominierung.

Dieses aktuelle Album von Robert Randolph & The Family Band nennt sich „We Walk this Road” und entstand unter dem Motto „Back to the Roots“. Diese quasi Neu-Entdeckung der afroamerikanischen Wurzeln der amerikanischen Musik spiegelt sich in jeder Minute der 17 Tracks dieses bereits vierten Longplayers der Family wieder.

Unter den Fittichen von Roots-Bibliothekar und Produzent T-Bone Burnett wurden die Archive aus Bereichen des Gospel, Rock und Blues durchwühlt, um alte Musiktraditionen und Ideen aus dem 20. Jahrhundert aufzuspüren. Randolph ist zwar bekennender Anhänger einer christlichen Sekte, trotzdem ist die Musik kein typisch „nur“ religiös geprägter Sound. Aber die vielen Gospelanleihen und die Einlagen des spirituellen Bluesmannes Blind Willie Johnson (u.a. „Segue 1 bis 6") die als ein Art Zwischenspiele zwischen den Tracks eingebaut wurden, sorgen schon für ein typisches Feeling dieser amerikanischen Roots-Music. Auch alte knarrende Aufnahmen u.a. von Gospelchören der 40er Jahre wurden dabei gekonnt mitverwurstelt, bei dem schließenden "Salvation" (feat. Leon Russell) wähnt man sich fast mitten in einer Kirche stehend. „I still belong to Jesus“ ist dabei so eine klasse Nummer und erinnert mich voll an alte FLEETWOOD MAC mit Bluesman Peter Green, diese locker leichten Gitarrenlicks kommen super. Und immer wieder läßt er seine Gitarre singen, mal wild kreischend solierend, dann wieder sehr akzentuiert und songdienlich.

Die Scheibe enthält neben dem erwähnten Liedgut unter anderem Sachen wie "If I had my Way" (featuring Ben Harper) sowie drei relativ ungewöhnliche Coverversionen. Von BOB DYLAN ist "Shot Of Love" (feat. Jim Keltner) dabei und wie fast immer ist das Cover hier deutlich besser als bei Herrn Zimmermann, aus der PRINCE-Nummer "Walk don't Walk" wurde hier ein eher heiterer Mitklatschsong gemacht, ja hat was und schließlich ist man in JOHN LENNONS Fundus fündig geworden, das her recht düstere "I don't wanna be a Soldier Mama" in anderer Aufbereitung aber noch erkennbar, gehört ebenfalls zu den Highlights der Scheibe.

ROBERT RANDOLPH schafft es hier tatsächlich in einem unglaublich dichten Mix und vielen scheinbar unmöglichen Sprüngen von Traditionellem zu Neuem, auch Rap und Popelemente sind neben den allgegenwärtigen R&B sowie Gospelroots immer gegenwärtig, ein stimmiges Album abzuliefern. Das alles verbindende Element ist natürlich der warme Klang seines Pedal Steel Teiles und so entsteht dieser von Rhythm'n'Blues, Blues und Rock geprägte und äußerst abwechslungsreiche Sound – ganz sicher nicht Jedermanns Sache aber sehr cool für Feinschmecker, die mal was ganz anderes hören wollen.

We Walk This Road


Cover - We Walk This Road Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 59:0 ()
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Likdagg

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Odhinn, seines Zeichens Chef der kaum präsenten und seit Ewigkeiten auf Eis liegenden Band ODHINN, hat ein paar Kollegen aus alten VALKYRIA-, und IN BATTLE-Zeiten um sich gescharrt um mit HORDE OF HEL sein zweites Werk auf die diabolische Gemeinde loszulassen. Feingeister können sich an dieser Stelle ausklinken, denn das Trio räubert sich ultraverzerrt und knarzig durch zwölf Kompostitionen (!), die nach vermodertem Fleisch und ranziger schwedischer Erde klingen. Längst nicht so technisch versiert und flott wie ihre Landsleute MARDUK, DARK FUNERAL oder REV 16:8 unterwegs, setzen HORDE OF HEL zu großen Teilen auf aggressives Midtempo, bei dem die Feinheiten auch noch im hoffnungslos übersteuerten Soundbrei und nervigen Gekrächze untergehen. In den besseren Momenten kommen vage Erinnerungen an ganz alte SATYRICON, DARKTHRONE in ihrer "mittleren" Phase ("Ravishing Grimness", "Plaguewielder", etc.) oder frühe MAYHEM hoch, was unterstreicht, dass die Band nicht unwesentlich Richtung Norwegen schaut. Black Metaller, denen möglichst abgefuckte Attitüde wichtiger ist als musikalische Inhalte, können hier gerne beide Ohren riskieren, aber bei "Likdagg" wurde in Sachen Produktion eindeutig übers Ziel hinausgeschossen, was die Scheibe trotz ein paar hörenswerter Ansätze unnötig nach unten zieht. Weniger ist eben doch manchmal mehr...

Likdagg


Cover - Likdagg Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 60:15 ()
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Vertrieb:
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Strange Ang3ls

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Das erste Soloalbum mit dem äußerst "kreativen" Titel „Strange Ang3ls“ des Gitarristen, Songwriter & Produzenten DAVID MARK PEARCE wird uns hier aus dem Hause AOR Heaven serviert. Das Cover mit der Flügel-Lady sowie Jacky und Kippe kann man gerade noch so mittelmäßig
bezeichnen (nur ganz knapp vor absolut billig). Aber den Zweck hat es wohl erfüllt - hätte der Gute sein Foto mit der peinlichen Wischmoppfrisur und pinker (!) Gitarre vorne draufgepackt, die Platte wäre optisch zunächst mal komplett runtergefallen und noch negativer vorbelastet gewesen.

Doch jetzt zu den Inhalten, der Mittdreißiger war bisher noch nicht so groß auf der internnationalen Bildfläche in Erscheinung getreten, ähnlich wie seine bisherigen Kapellen die Melodic Metaller von UNION JANE sowie die Folkband NAKED, die auch eher ein Untergrunddasein fristen. Er war ansonsten in der Soloband des ehemaligen YES-Keyboarders OLIVER WAKEMAN sowie bei STREAM OF PASSION (Arjen Lucassen) als Musiker dabei.

Sein eigenes Material ist dahingegen doch etwas einfacher gestrickt, will sagen die Mucke bietet amtlichen AOR/Melodic Rock der durchschnittlicheren Sorte. Das die Schose nicht ganz durchfällt ist hauptsächlich durch dass vielfach recht gelungene Gitarrenspiel begründet. Pearce ist ganz klar ein Anhänger der alten Richie BLACKMORE-Schule oder heutzutage AXEL-RUDI PELL – Fans dieser Richtung wollen wir daher hier mal nicht gleich ganz abschrecken, das hat er schon gut drauf. Er spielt nämlich einen gepflegten Gitarrenstil, schöne melodiöse Solos mit Gehalt, kein nerviges Geschredder oder Griffbrettgeleier sondern sehr melodienbetont.

Das nichtssagende Schwulst-Intro kann man zwar gleich komplett eintüten aber bei dem gelungenen Instrumental „Every Time it rains“ zeigt der studierte Saitenschwinger fast über knapp sieben Minuten Länge, er weiß dabei sehr packend zu agieren mit vielen gelungenen Wechseln und Stimmungen. Dass dieser Track fast der beste Song des Albums ist auch etwas bezeichnend. Der sehr keyboardbetonte Sound kommt mir manchmal etwas zu Tastenbetont daher, denn nimmt etwas vom rockigen Charakter der Platte. Dann wird es etwas zu AOR-mäßig glatt, müßte aber nicht sein. Für den Gesang hat er sich Göran Edman (u.a. JOHN NORUM, TALISMAN) und John Payne (ex-ASIA), auch keine Schlechten ihres Faches. Mit gefällt hier Edmann aber deutlich besser, schöne kleine Hookmonster wie "Alone I Cry" oder das noch etwas simpler "Shelter Me From The Rain" sind typische Sachen wie sie in den 80ern zu Hauf erschienen, daher ist der Originalitätsfaktor hier nicht sonderlich hoch. „Tell me Way“ mit Payne am Mikro seinen zig langweiligen Refrain-Wiederholungen klingt wie eine schlechte ASIA-Resteverwertung vor deren Comeback in Originalbesetzung. Die musikalische und auch inhaltliche Plattheit (z.B. „Save your Prayer“) so manches Songs retten dann oft nur die echt starken Solis des Masterminds. Das etwas mehr episch aufgebaute und wohltuend vom "innovativen" Standard-Schema Strophe-Refrain-Strophe abweichende „Eden is Burning“ stellt eine willkommene Abwechslung dar. Zum Glück wird auf schnulzige Balladen komplett verzichtet. Trotzdem da wäre mehr drinnen gewesen als dieses größtenteils leider nur nette AOR-Album mit einem zugegeben recht guten Gitarristen.

Strange Ang3ls


Cover - Strange Ang3ls Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:18 ()
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Back To The Start

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Back to the Future - nein, sicher nicht. „Back To The Start“ – schon eher! Denn AIRRACE sind nicht nur aus Anfang der 80er, sie klingen auch immer noch so. Die britische Band um Sänger Keith Murrell und Gitarrist Laurie Mansworth klingt nach JOURNEY meets TNT und AUTOGRAPH - samt TOTO Gedächtnis-Piano. Auf "Back To The Start" gibt es 80er-Keyboards und Hooks die Scottie direkt aus 1984 in das heute gebeamt zu haben scheint - eingängige Refrains, radiotaugliche Gitarrensoli und ein hyper-melodische Songwriting sowie ein druckvoller Sound inklusive. Das eben im Jahre 1984 veröffentlichte Debüt „Shaft Of Light“ dürfte allerdings nur Kenner der Szene bekannt sein, erhielt damals aber auch Presse durch die Bandzugehörigkeit von Schlagzeuger Jason Bonham (Sprössling des LED ZEPPELIN Bonham). Der ist bei Album Nummer zwei, 27 Jahre später, nicht mehr mit an Bord. Aber mit genannten Gründungsmitgliedern Keith Murrell, der mit seinem kraftvoll hohen Gesang wie die Blaupause eines AOR-Sängers rüberkommt, und Laurie Mansworth (vorher bei der NWOBHM-Band MORE) an der Gitarre sind AIRRACE klasse besetzt.

Und so was von AOR-Retro wie auf „Back To The Start“ habe ich schon lange nicht mehr gehört. Der Opener „Keep On Going“ entpuppt sich als Synthie dominierter gute Laune Rocker, „Two Of A Kind“ als Quasi-Hit FOREIGNER-like; ähnlich sortiert geht es weiter, wobei der der fette Rocker „Wrong Way Out“ und der vom Blues gestreifte Hard Rock Song „You Better Believe It“ mal als Anspieltipps fungieren. Schönheitsfehler - das rhythmische "So Long" klingt doch ein wenig arg nach (den guten) SURVIVOR und auch manch' Anderes hört der geneigte Lauscher auch nicht zum ersten Mal. Aber dafür haben AIRRACE ihre 12 Songs auf "Back To The Start" mit solch jugendlicher Frische und hohem Spaßfaktor versehen, dass der einschlägig bewanderte AOR-Melodic-Jünger gar nicht anders kann, als sich mit dem Teil zu beschäftigen. Für Neuware Anno 2011 ein starkes Stück.

Back To The Start


Cover - Back To The Start Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 44:22 ()
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The Truth Is ...

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„The Truth Is ...“ radiotauglicher, melodischer Hard Rock mit Alternativschlagseite, fährt zielsicher auf der Erfolgsspur und hält dem Vorwurf des NICKELBACK-Klon nicht mehr stand - auch wenn die stilistische Nähe von THEORY OF A DEADMAN zu ihrem Entdecker und Förderer Chad Kroeger weiterhin gegeben ist. Apropos Erfolgsspur: Album Nummer vier des Quartetts aus Vancouver macht schon nach wenigen Augenblicken Spaß und sollte somit dem vor allem in Nordamerika erfolgreichem Vorgänger „Scars And Souvenirs“ in nichts nachstehen.

Die eröffnende Single „Lowlife“ dürfte sicher zum Ohrwurm werden, aber auch das nach Tyler/Perry klingende und groovende „Bitch Came Back“, die folgende fette Rockhymne „Hurricane“, die obligatorische Halbballade „Out Of My Head“ oder das ebenfalls AEROSMITH-mäßige mit Bläser besetzte „Gentleman“ haben Radiopotential. Der textlich augenzwingernte Titeltrack „The Truth Is ... (I Lied About Everything)“ und „Head Above Water“ beschließen eine gelungene erste Albumhälfte. Danach scheint den Jungs etwas die Luft ausgegangen zu sein, was den Gesamteindruck doch etwas schmälert und den Schluss nahelegt, das THEORY OF A DEADMAN mit ihrem neuen Album auf Nummer sicher gehen wollten und es in erster Linie auf Airplay und Singlehits angelegt haben. Anyway! THEORY OF A DEADMAN liefern mit „The Truth Is ...“ den passenden Soundtrack für easy-listening Sommerabende bei Bierchen, Grill und Freunden.

Anspruch ist anders! Wer es aber damit auf sich bewenden lässt, fährt mit THEORY OF A DEADMAN und „The Truth Is ...“ gut in den hoffentlich noch kommenden Sommer.

The Truth Is ...


Cover - The Truth Is ... Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:9 ()
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Solid

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Ich hab' selten ein so, sagen wir mal gewöhnungsbedürftiges Cover gesehen. Da hatten wohl die Grafiker der Plattenfirma einen schlechten Tag? Zumindest muss man AOR Heaven bescheinigen: hässlich, aber klischeefrei.

AOR Heaven kümmern sich eher um Bands und Künstler aus der zweiten Reihe (siehe auch Einleitung ELEVENER Review). So auch hier: mit "Solid" kommt das neuste Werk von ex-ACCEPT-Sänger David Reece und Martin Kronlund auf den Markt. David Reece kam zu Ehren als er eine Platte bei ACCEPT einsingen durfte und diese wohl eher als untypisch floppte. Dabei war "Eat The Heat" gar nicht so schlecht (z.B. „Hellhammer“), aber als ACCEPT konnte man das Ding nicht wirklich verkaufen. Kronlund ist in Erscheinung getreten unter den Bands DOGFACE und GYPSY ROSE, welche auch Reece als Sänger hatte. So hätte man die Platte auch unter GYPSY ROSE veröffentlichen können. Aber egal, kommen wir zur Musik.

"Solid" ist eine gelungene Hardrock-Scheibe, harte Songs reihen sich an Balladen und bluesige Töne an rockige Soli. Die Kompositionen wirken ausgereift und durchdacht. Der Track "Samurai "besticht durch eine starke Gitarre, catchy Chorus und spannenden Aufbau. Bei den Songs scheinen WHITESNAKE (die neuen) durch, mal könnte es VICTORY sein. Aber immer mit eigener Note. Reece's Gesang klingt warm und rau, im Kern immer melodiös und kräftig. "I Remember You" ist ein gutes Beispiel hierfür, die Nummer lebt und wird getragen von der ausdrucksstarken Stimme. Man bekommt fast den Eindruck, dass hier einer singt, der eigentlich in die erste Reihe gehört (für mehr als ein Album).

Die Gitarren-Arbeit von Kronlund ist songdienlich und stimmungsvoll. Es kracht da, wo es laut sein muss, und wird gezupft, da wo es leise sein sollte. Nicht alle Songs sind gleich stark, aber das Album kann auf ganzer Strecke gefallen und unterhalten. David Reece ist bei "Solid" eine erstklassige Leistung zu bescheinigen, und es ist zu wünschen, dass dieser Sänger unsere Musik weiter mit seinem Gesang bereichert. Es gibt keinen Grund für die Musiker, die Köpfe hängen zu lassen, also lasst Euch von dem Cover nicht abschrecken und hört mal rein.

Solid


Cover - Solid Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 41:0 ()
Label:
Vertrieb:

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