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Union Black

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Nachdem SKINDRED vor etlichen Jahren mit ihrem nun doch recht ungewöhnlichen Mix aus Metal und Reggae den einen oder anderen eingefleischten Metalhead etwas brüskierten, sind die Briten inzwischen fester Bestandteil der Szene und gern gesehen Gäste auf diversen Festivals. Mit „Union Black“ wird jetzt neues Studiomaterial unters Volk gebracht. Insgesamt überwiegt der Rock/Metal-Anteil, es geht ordentlich zur Sache, dass die Gitarren nur so krachen, und dass gleich schon zu Anfang bei „Warning“ oder „Doom Riff“. Gemäßigtere Strophen wechseln sich mit teils Refrains (siehe „Make Your Mark“), vereinzelt finden sich Elektro-Einsprengsel. Bei „Gun Talk“ dominiert eindeutig der Reggae-Einschlag und sorgt für karibisches Flair, wohingegen „Death To All Spies“ ein bisschen Sleaze-Attitude verbreitet. SKINDRED weigern sich ebenso beharrlich wie erfolgreich, sich festlegen zu lassen und führen ihren eigensinnigen Stil auf „Union Black“ konsequent fort, was ihnen sicherlich noch den einen oder anderen neuen Rekruten bescheren dürfte.

Union Black


Cover - Union Black Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:8 ()
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Runner

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Mit „Runner“ könnte das Münsteraner Trio EAT THE GUN (Hendrik Ücüncü – Gesang und Gitarre, Phil Hüls – Bass, Gereon Homann – Schlagzeug) den großen Wurf gelandet haben. Nach tollem Start mit „Kingsize“ (Eigenproduktion in 2003) und „Cross Your Fingers“ (offizielles CD Debüt in 2006), sowie dem tollen und hochgelobten 2009er Album „Super Pursuit Mode Aggressive Thrash Distortion“ lassen die Heavy Rocker in 2011 nicht nach – nein – sie legen noch was drauf und rocken für Fünf! Und das auf voller Spiellänge. Exemplarisch seien mal das groovige „The Evil In You And Me“ (dreckig schneller Ohrwurm der Extraklasse) und der Riff betonte Banger „Not Dead Yet“ genannt. Bei „Down The Fire“ nimmt man dann doch den Fuß vom Gaspedal und spielt gekonnt mit Blues und Wüstenrock, ansonsten rockt es konsequent nach vorn. EAT THE GUN sparen sich auf „Runner“ Füllmaterial und liefern ein rotzig homogenes Album das auch dem Begriff zeitlos stand hält. Das Produzent Toni Meloni (THE SORROW, APOKALYPTISCHE REITER, DIE TOTEN HOSEN) dem Album dann noch den nötig fetten Sound verpaßte ist da nur noch das i-Tüpfelchen. Wenn die alte Regel noch Bestand hat, dass das dritte Album über den Weg einer Band entscheidet, dann haben EAT THE GUN mit „Runner“ einen Treffer gelandet. Dazu noch den Supportact für die die traditionelle Dezembertour von DORO – da sollte was gehen. Starke Scheibe.

Runner


Cover - Runner Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:6 ()
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Blood Of The Saints

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Jetzt wird es offiziell, man kommt an POWERWOLF nicht mehr vorbei.

Konnte man ihnen ohnehin nur schwer aus dem Weg gehen da sie auf deutschen Festivals/Bühnen zum guten Ton gehörten, geht jetzt nach ihrem vierten Album "Blood Of The Saints" kein Weg mehr an den Wölfen vorbei.

Das deutsch rumänische Rudel bieten 10 Nummern - und darunter sind 10 Hits. Ob das hymnische "Sanctified With Dynamit", das groovende "All We Need Is Blood" oder "Son Of A Wolf" (um nur drei zu nennen), alle haben eins gemein: einen Chorus der knallt und zündet. Dabei ist das nicht wirklich neu was POWERWOLF anbieten. Nein, das Gericht ist bekannt und schon tausendmal so oder ähnlich verspeist worden. Aber ein paar der Zutaten sind neu und das macht den Braten cross. Die sakrale Orgel die immer präsent ist und die mächtigen Chöre vereint mit der charaktervollen Stimme von Attila Dorn machen den Unterschied. Auch der atmosphärischer Aufbau der Songs trägt zur Sonderklasse bei; hier mal ein Wolfsgeheule, da mal ein Glöckchen oder langsamer Sprechgesang zu Beginn des Tracks. Man kommt sich manchmal vor als säße man in der Kirche, man kann förmlich den Weihrauch riechen wenn "die Messe" anfängt, sprich die Scheibe sich zu drehen beginnt. Das ist Heavy Metal perfekt in Szene gesetzt. Nichts für Denker oder gar Intellektuelle, den Kopf braucht man nur zum bangen. Die Nummern sind noch eine Spur simpler, griffiger, direkter zu konsumieren als bei den Vorgängeralben. Kompromisslos auf die Zwölf, ohne Umschweife bohren sich die Reiszähne ins Gehör um dort ihr Werk zu verrichten. Mir ist es manchmal eine Idee zu direkt um nicht zu sagen zu einfach. Nach maximal zweimal hören hat man die Nummern schon zum Mitsingen drauf. Aber das kann ja auch ein Vorteil sein, ich denke vor allem live ist POWERWOLF kaum zu schlagen. Die Tage als Vorgruppe oder Anheizer sind für POWERWOLF gezählt. Die Wölfe sind im Heavy Metal/Power Metal nach ACCEPT die nächste wirklich große Nummer in und aus Deutschland, das ist so sicher wie die Orgel in der Kirche steht, und der Wolf nachts seine Runden dreht.

Blood Of The Saints


Cover - Blood Of The Saints Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:52 ()
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The Divine Antithesis

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Wenn man morgens aufwacht und feststellt, dass man auch nur entfernte Ähnlichkeit mit dem Ex-Hessen-Chef und jetzigen Amateur-Bauleiter Roland Koch hat (schaut ruhig selber mal im Netz nach), dann kann man eigentlich nur noch auf harte Drogen umsteigen oder sich den Frust über das eigene Dasein mit ultraheftigstem Krachinferno von der Seele prügeln. DE VETERUM MAGIA-Macher M, der auch für das nicht weniger stressige Projekt GNAW THEIR TONGUES verantwortlich zeichnet, hat sich anscheinend für letztere Variante entschieden. Der Holländer betreibt DE MAGIA VETERUM seit 2003 und hat es damit schon auf einige Veröffentlichungen gebracht, von denen zumindest das neue Werk "The Divine Antithesis" den perfekten Soundtrack dazu liefert, Partys in der geschlossenen Abteilung zu feiern, unrhythmisch mit dem Kopf an die Wand zu hämmern oder lustige Kettensägenmassaker in der Nachbarschaft zu veranstalten. Was Herr M hier vom Leder zieht, hat selbst mit Black Metal nur noch wenig zu tun, sondern ist schlichtweg ein mörderisch wilder Soundklumpen mit Fragmenten verzerrter Rasierapparat-Gitarren, im Hintergrund wabernder Plastik-Drums und bis zur Unkenntlichkeit verzerrtem Gekreische - alles sehr höhenlastig und ungewürzt zusammengekocht. Wem Bands wie ANAAL NATHRAKH oder SIGH zu eingängig, poppig und kalkuliert sind, der Japaner Merzbow zu durchschaubar und eine Großbaustelle zu wenig abgefuckt ist, liegt hier goldrichtig. Ich kann nicht mehr!

The Divine Antithesis


Cover - The Divine Antithesis Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 36:52 ()
Label:
Vertrieb:
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News Of The World (Re-Release)

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QUEEN haben in ihrer Karriere unzählige Höhepunkte fabriziert – „News Of The World“ gehört mit dazu. Waren sie kommerziell vor allem in den 80ern kaum zu übertreffen, so birgt die Zeit zwischen 1975 und 1980 sicherlich die kreativste und innovativste Phase des britischen Quartetts. Unter Kennern zählt dabei „News Of The World“ (sechstes Album, 1977) mit seiner Abkehr vom Orchesterrock der Vorgängerwerke „A Night At The Opera” und „A Day At The Races” und der direkten Reaktion auf den aufkommenden Punk mit zu den besten Alben der Band – und die 11 Songs liefern gesangliche eine der bemerkenswertesten Leistungen von Frontikone Freddy Mercury. Nicht genug - unabhängig davon startet das Album mit dem Doppelschlag „We Will Rock You“ und „We Are The Champions“ mit Welthits die seinesgleichen suchen – kaum ein sportliches Großereignis kommt ohne diese beiden QUEEN Klassiker aus. Wer aber „News Of The World“ darauf reduziert verpasst was. Denn das direkt dem hymnischen „We Are The Champions“ folgende, von Roger Taylor stammende und geshoutete „Sheer Heart Attack“ dürfte mit zum härtesten gehören was QUEEN je produzierten – für 1977 ein Headbanger vor dem Herrn. Mein Highlight – „Spread Your Wings“ – von John Deacon komponierte Gänsehautballade mit einem wunderbaren Brian May Gitarren Solo; das solch ein Song fast in Vergessenheit geriet ist eine Schande. Mit dem sich ins Ohr bohrende experimentellen Punk-Funk-Stück „Get Down, Make Love“, dem tollen, oft unterschätzten 6-Minuten Rocker „It‘s Late“ und dem abschließenden wunderschönen „My Melancholy Blues“ bietet die Scheibe Höhepunkte en mas. „News Of The World“ zeigte Fans und Kritiker das QUEEN nach zwei Überalben immer noch mehr im Petto hatten und weit davon entfernt waren ihren Abwechslungsreichtum aufzugeben.

Die Deluxe-Version des remasterden Album enthält eine zweite CD mit fünf Bonustracks, wobei für Fans vor allem der bisher unveröffentlichte Track „Feelings Feelings“ (zwei gefühlvolle Minuten), die BBC Session Version von „Spread Your Wings“ und eine flott gespielte „We Will Rock You“ Live-Version von Interesse sein dürften.




CD1:

01 – We Will Rock You

02 – We Are The Champions

03 – Sheer Heart Attack

04 – All Dead, All Dead

05 – Spread Your Wings

06 – Fight From The Inside

07 – Get Down, Make Love

08 – Sleeping On The Sidewalk

09 – Who Needs You

10 – It’s Late

11 – My Melancholy Blues



CD2:

01 – Feelings Feelings (Take 10, July 1977)

02 – Spread Your Wings (BBC Session, October 1977)

03 – My Melancholy Blues (BBC Session, October 1977)

04 – Sheer Heart Attack (Live in Paris, February 1979)

05 – We Will Rock You (Fast) (Live in Tokyo, November 1982)


News Of The World (Re-Release)


Cover - News Of The World (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 56:16 ()
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Welcome To The Morbid Reich

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Auch wenn es Leute gibt, die den Polen vorwerfen, immer wieder das selbe Album zu veröffentlichen und inzwischen langweilig geworden zu sein, muss man gestehen, dass Peter und seine Mitstreiter noch nie eine schwache Arbeit vorgelegt haben, auch wenn der Stil von VADER natürlich nur in sehr eng gesteckten Grenzen variiert wird. So verhält es sich auch mit "Welcome To The Morbid Reich", an dem es rein objektiv nichts auszusetzen gibt; Songs wie der stampfende, mit coolen Soli gespickte Opener und Quasi-Titeltrack "Return To The Morbid Reich", die grandiose, zwischen Midtempo-Macht und Doublebase-Vollgas pendelnde Walze "Come And See My Sacrifice" (absoluter Killer!), das mit Keyboard-Bombast bereicherte Riffgewitter "I Am Who Feasts Upon Your Soul" oder die treibende, mit allerlei rhythmischen Kabinettstückchen gepimpte Hymne "I had A Dream" sind sowohl musikalisch als auch vom einmal mehr sehr gut durchdachten Songwriting her eine Klasse für sich. Allerdings stellt man bei genauerem Hinhören auch einen kleinen Rückschritt im Sound von VADER fest, denn die gnadenlose Kompromisslosigkeit früherer Meisterwerke ist auf "Welcome To The Morbid Reich" nur noch rudimentär vorhanden. Das Quartett ist anno 2011 kein Schwiegermutterschreck mehr, sondern "nur" noch eine sehr gute Death Metal-Band, die eine ähnliche "Weiterentwicklung" durchgemacht hat wie die Kollegen KATAKLYSM, die ja heutzutage auch eher reduziert lärmen. Vergleicht man dieses Album nicht nur mit älteren Scheiben wie "Litany", "Revelations" oder "Impressions In Blood", sondern auch mit dem aktuellen Schaffen von Bands wie BEHEMOTH, MORBID ANGEL oder NILE, wirken VADER dagegen fast schon zahm und wenig "gefährlich", was ich trotz aller Klasse etwas schade finde.

Welcome To The Morbid Reich


Cover - Welcome To The Morbid Reich Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:38 ()
Label:
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Reprisal

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DETONATION haben nie wirklich ein Bein auf den Boden bekommen, irgendwas hat die Band immer davon abzuhalten, nach ihrem fulminanten „An Epic Defiance“-Debüt voll durchzustarten, da nützen auch die beiden Nachfolgealben nichts. Drei Jahre nach der letzten Scheibe gibt es mit „Reprisal“ nun den nächsten Versuch der Holländern, doch noch eine Marke im Melodic Death Metal zu werden. Grundlegendes hat sich im DETONATION-Sound nicht geändert, noch immer ist Göteborger Death Metal das Fundament, auch wenn die neuen Songs eher in Richtung mittelalter THE HAUNTED als in Richtung DARK TRANQULLITY (wie noch das Debüt) gehen, aber sind Feinheiten. Wichtig ist, dass sich die acht Songs auf hohem Niveau bewegen und die Holländer gerade technisch noch eine Schippe draufgepackt haben. Allerdings fehlt die Genialität, die noch das erste Album oder auch ihr 2007er Werk so unglaublich gut machten – „Reprisal“ kann da nicht ganz mithalten und bietet nicht mehr als guten melodischen Death Metal. Damit wären viele Bands schon zufrieden, aber angesichts der eigenen Vergangenheit ist das für DETONATION gerade gut genug. Ob sie sich mit diesem Album endlich etablieren können, bleibt abzuwarten. Es wäre ihnen zumindest zu wünschen, dass sich ein Label ihrer annimmt und „Reprisal“ in die Läden bringt, verdient hätten es sowohl Band als auch Album.

Reprisal


Cover - Reprisal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:9 ()
Label:
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Demonic Alliance

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Schnellen Thrash Metal aus Norwegen bieten HARM. Eine Band, die es schon seit 1997 gibt, aber nun erst ihren zweiten Longplayer auf dem Markt werfen. Direkt das Cover bringt mich zum Schmunzeln: Eine Art Zombiesoldat mit einer Kettensäge fällt über ein Opfer her. Erinnert etwas an das Artwork von Bands wie CANNIBAL CORPSE und gefällt mir sehr. Überraschend auch die Austattung der CD. Es gibt nicht nur neun Tracks auf einer Scheibe, sondern eine Bonus-DVD mit zwei Versionen des gedrehten Videoclips, einem Making Of des Videoclips, Bilder der Band. Insgesamt dauert das Videomaterial ca. 20 Minuten und hat mich gut unterhalten. Laut Flyer soll dem Album überdies noch ein 20seitiges Booklet und ein wasserfester Albumcoverdruck beigefügt sein. Diese Sachen lagen mir nicht vor, sind aber sicherlich nette Beigaben.


Kommen wir zum Musikalischen. Produktionstechnisch befindet man sich nicht auf der Höhe heutiger Zeiten, was mich etwas betrübte, trotzdem kommen die Instrumente bei den Songs druckvoll aus den Boxen. Direkt der erste Song "Line In Between" weiß nach einem Gruselmusikintro sehr zu gefallen. HARM, die etwas an die guten EXODUS erinnern, haben ein Gespür für musikalischen Druck und treibende Gitarrenarbeit. Apropos Gitarren. Die Band hat nur einen Gitarristen. Klassisch wird das auf dem Album vernachlässigt, indem dieser beide Gitarren einspielt. Ob das Live auch noch überzeugend daherkommt, wird man abwarten müssen. Gesanglich erinnert mich der Sänger Steffan Schulze, der auch den Bass bedient, stark an Tom Angelripper. Im zweiten Song "Demon" kommt als Intro die Kettensäge zum Einsatz, die man schon auf dem Cover bewundern konnte. Nach der Zersägung brettern die Gitarren und das Schlagzeug erneut los. als sei man an eine Starkstromleitung angeschlossen. Die Riffs wissen hier zu überzeugen und bauen Spannung auf. Gewürzt wird das auf der Scheibe oft mit kleinen Slayertypischen Gitarrensoli. Der dritte Song "Eradication Of The Individual" startet mit einer langsameren Gitarrenmelodie mit einem Flangereffekt. Danach gibt’s wieder voll was auf die Fresse, wie man es aus den vorherigen Songs gewohnt war. Das Ganze wirkt trotzdem sehr frisch und energiegeladen, wie ich es schon lange nicht mehr gehört habe. Der vierte Song "Svartsynt" reiht sich auch ein und überzeugt besonders durch die geilen Riffs des Gitarristen Andreas Vagane. Die Folgesongs sind ebenso auf gleichem Niveau, so dass das Album kaum schwache Momente hat. Als Fazit kann ich die Scheibe nur empfehlen. Klassischer Thrash Metal frisch gespielt aus Norwegen mit schönen Goodies eiskalt serviert.




Demonic Alliance


Cover - Demonic Alliance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 35:46 ()
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Infektion 1813

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Ich verstehe bis heute nicht, was viele Black Metal-Fans an den Kielern auszusetzen haben. Vielleicht ist es die Abkehr vom ach so „bösen“ Underground (dem ENDTSILLE spätestens mit ihrem 2005er Meisterwerk „Navigator“ entwachsen sind) in Kombination mit verstärkter Live-Präsenz auf „kommerziellen“ Festivals… man weiß es nicht. Dabei ist das inzwischen um GRAUPEL/GRAVEN/DESECRATION/Ex-NAGELFAR-Kreischer Zingultus, der hier einen erstklassigen Job macht, bereicherte Quartett (Iblis verließ die Band 2009) seiner Linie stets treu geblieben und hat es mit jedem Album geschafft, seinen Standard mindestens zu halten oder sogar, wie jetzt im Fall von „Infektion 1813“, noch zu steigern. Die Jungs haben ihren treibenden, mit minimalistischen Riffs und fast schon punkiger „Leck mich“-Attitüde unbändig nach vorne walzenden Stil weiter kultiviert und klingen anno 2011 nahezu völlig eigenständig. Und jeder der neun Songs ist eine Klasse für sich; von „Bloody H (The Hurt-Gene)“ (im Refrain höre nicht nur ich immer die Zeile „Yes, we can“ raus…) über das gnadenlose, für ENDSTILLE-Verhältnisse fast schon progressive Massaker „When Kathaaria Falls“ bis hin zum totalen Abschuss „Endstille (Völkerschlächter)“, das nur aus einem einzigen, monotonen Riffs besteht, das zehn Minuten lang akribisch wiederholt wird. Einen Text gibt es nicht, nur die Namen von grausamen Diktatoren der Weltgeschichte werden aufgesagt (auch Lars Wachtfels ist dabei) – ein unglaublicher Hammer, der fast schon Gedanken aufkommen lässt, ob MINISTRY jemals Black Metal gemacht hätten. Ein Meisterwerk, dieses Album!

Infektion 1813


Cover - Infektion 1813 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 46:1 ()
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And Hell Will Follow Me

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A PALE HORSE NAMED DEATH interessieren einen direkt schon allein wegen der Besetzungsliste. Sal Abruscato, ehemaliger TYPE O NEGATIVE-Schlagzeuger und bei LIFE OF AGONY hinter der Schießbude ist hier als Frontmann, Sänger und Gitarrist aktiv. Matt Brown als Gitarrist kennt man wie Johnny Kelly von SEVENTH VOID, wobei letzterer auch bei TYPE OF NEGATIVE aktiv war. Bobby Hambel von BIOHAZARD wird als weiterer Gitarrist genannt und ein unbekannter Eric Morgan spielt den Bass in der Combo. Laut Bandwebsite hört man sich an wie ALICE IN CHAINS, die sich mit einem Fleischermesser an TYPE OF NEGATIVE heranschleichen, wobei man eine neue Episode von "Law & Order" drehen würde. Das klingt skurril. Der Vergleich der Musik mit den beiden genannten Bands ist aber sicherlich passend. Man hört hier deutlich entsprechenden Roots und Einflüsse heraus. Schwere und tief gestimmte Gitarren, ein rauher Gesang, alles etwas langsamer und depressiv dahergespielt. Herausgreifen will ich "Heroin Train", das eine schnellere und gelungene rockige Nummer ist, trotz eines depressiven Textes. "Serial Killer" höre ich auch gern wieder, da er treibende Gitarrenriffs bietet. Die letzte Nummer mit über 7 Miniten "Die Alone" ist ein typischer TYPE O NEGATIVE Song. Lediglich am Gesang kann man erkennen, dass der Song zuvor nicht auf einem CD der benannten Band um den zu früh verstorbenen Peter Steele vorhanden sein kann. Alles in allem kein schlechtes Album. Freunde von TYPE O NEGATIVE oder ALICE IN CHAINS sollten hier in jedem Fall reinhören. Mir persönlich fehlen die Highlights. Die Songs sind mir zu geradlinig und bringen in das Genre nichts Neues. Die Scheibe bleibt letztlich auf gleichem Niveau, rockt sich durch die Zeit, ohne jedoch besonders mitzureißen. Ob die Band daher die Aufmerksamkeit bekommen hätte, wenn die bekannten Namen nicht aktiv wären, darf man daher hinterfragen.

And Hell Will Follow Me


Cover - And Hell Will Follow Me Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 54:11 ()
Label:
Vertrieb:

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