Review: In The City Of Wandering Lights
THE STATIC AGE kommen ursprünglich aus der Punk-Ecke. Ein Hinweis darauf ist schon der Bandname, immerhin haben sie sich nach dem ersten MISFITS-Album benannt. Auf ihrem neuesten Album „In The City Of Wandering Lights“ hört man davon allerdings nicht mehr viel. Vielmehr klingt es so, wie der Albumtitel vermuten lässt: atmosphärisch, ruhig, verträumt, sanft – und auch ein bisschen kitschig.
Alles passiert sehr dezent, die Gitarren sind zwar gut hörbar, aber gedämpft und in den Hintergrund gestellt worden, die Drums geben den Rhythmus vor, ohne allzu sehr zu ballern, und auch der stark im Vordergrund stehende Gesang ist oft hauchig, kommt aber auch an den lauteren, mit viel Pathos gesungenen Passagen nie zu direkt, sondern immer auch etwas zurückhaltend daher. Dazwischen liegen oft Keyboard-Flächen, und ab und zu hört man auch den Bass ein bisschen pluckern. Soundmäßig bedient man sich oft bei den 80ern, was vor allem bei den Gitarren und den Keyboards hörbar ist.
Alternative oder Indie-Rock könnte man das nennen, aber das „Rock“ scheint hier schon fast fehl am Platze, denn gerockt wird auf diesem Album eigentlich gar nicht. Vielleicht würde so etwas wie Ambient-Rock passen, aber das ist nun wirklich eine schlimme Wortkombination. Aber seien wir ehrlich: Allzu aufregend ist diese Scheibe nun mal wirklich nicht. Vielleicht nicht schlimm, aber doch sehr gleichförmig und auch – na ja – lahm. Zu ruhig, zu schön, zu wehmütig, zu sehr auf Atmosphäre bedacht und dafür den Song vernachlässigend. Passagenweise klingen alte U2 oder auch COLDPLAY durch. Beide Bands kann man mögen oder nicht, aber die können wenigstens Songs schreiben.
Die Musik von THE STATIC AGE seiert aber nur ohne irgendwelche Höhepunkte vor sich hin, ohne das irgendetwas hängenbleibt. Ihrem Bandnamen machen die Jungs mit diesem Album wahrlich keine Ehre, und man kann nur hoffen, dass sie vielleicht irgendwann doch noch mal die Kurve zurück zu ihren musikalischen Wurzeln kriegen.
In The City Of Wandering Lights
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
36:9 ()
Label:
Vertrieb:
Das ist schon stark, vor allem stark gewöhnungsbedürftig was uns da diese bisher recht unbekannte Formation BURN PILOT mit ihrem aktuellen Werk „Bohemian Trauma“ so zu Gehör bringt. Eine sonore Erzählstimme in bestem Oxford-English führt in das Album ein, die Gitarrenakkorde im Hintergrund setzen nach und nach ein, dann folgt ein sehr brummeliger, dumpfer Sound, vor allem der Bass kommt doch sehr fuzzelig. Flirrend-psychedelische Gitarrenlicks, ein hektisches Schlagzeug und ein nur entfernt erkennbarer „Gesang“. Das Tempo wird eher punkig gehalten, die Gitarren wirken sehr experimentell, mal wabernd dann teilweise recht konfus - so klingt das zehnminütige „Vision Of Gigantic Crystals“. Ja schon sehr kryptisch und gegen Ende absolut frei jammend mit hohem (Nerv-)Frickelfaktor (ähnlich chaotisch klingt auch „Dethroned“ weiter hinten) na ja Lust auf mehr macht dass wirklich eher nicht.
Dieses abgefahrene Gebräu aus Psychedelic, Stoner, Fuzz, mit einen Hauch Spacefeeling und etwas wütender Punkattitüde ist sicher recht ungewöhnlich, eigenständig auch aber schön anzuhören geht anders aber vielleicht muß es einfach so klingen, stammt man aus Bielefeld und Goa (Indien). Diese beiden Orte werden als Heimatstandort dieses Trio’s genannt. Zu der Band als solches sind ansonsten leider keine weiteren Info’s zu finden, auch ein Beipackzettel zu Orientierung fehlt gänzlich. Also lassen wir die Musik weiter auf uns wirken, die Band macht es sich und auch dem Zuhörer wahrlich nicht einfach mit diesen acht Tracks, denn dieser nicht nur leicht abgefahrene Klangkosmos ist sicher grundsätzlich originell aber noch sicherer nicht jedermanns Ding. Auch der bescheidene Gesang (klingt wie Bono von U2 auf Crack) , wenn er denn man gegen die losledernde Instrumentenfraktion ankommt ist wahrlich nicht der Bringer, meist etwas exzentrisch schräg, klagend, recht verzerrt nur eine gute Melodie ist dabei fast nie auszumachen. Manche werden dieses wirre Sammelsurium auch als progressiv beschreiben, wollen, kann man schon aber für mich ist da einfach zu stark auf die abgefahrene Schiene gesetzt worden ohne sich wieder auf eine einigermaßen nachvollziehbare Linie zurück zu finden,. Die Musik wirkt eher wie eher zufällig zusammen gejammt und daher ziemlich konzeptlos – so richtig hängen bleibt da songmäßig absolut nichts.
Das ziemlich ruhige und aufgeräumt startende „Cent“ wirkt da wie eine Erholpause für die Ohren hinten raus wird es dann auch wieder schneller aber nicht so hektisch flirrend wie sonst meist sondern fast schon rumpelthrashig. Nichts gegen 70er Jahre geprägte Sound und auch gegen Desert Rock, Ecken und Kanten auch sehr gerne aber die damaligen Vertreter wie HAWKIND, GRATERFUL DEAD waren einfach die besseren Originale. Vereinzelte HENDRIX-Anleihen (z.B. bei „The Bohemian“) sind bei BURN PILOT ebenfalls noch zu finden aber fast ohne jedes Melodiengefühl sorry dieses dumpf-düstere Gemisch klingt zwar sehr nach Untergrund und bietet so ne art Garagen Psychedelic Stonerrock dagegen sind KYUSS so richtig geradeaus und eingängig.
Auch der ausgelutschte „Schlussgag“ mit dem letzten Song "Coming Home", bei dem nach knapp vier Minuten Gerumpel erst mal sieben Minuten nix kommt ehe dann ein sinnfreies „Geräusch-Instrumenten-Trance-Geschrammel“ einsetzt, ist wohl nur unter Drogeneinfluss (wahrscheinlich ähnlich wie bei der Entstehung) zu ertragen.
Vielleicht funktioniert livehaftig diese recht „künstlerische“ Musik etwas besser, auf Platte fällt es schwer diesem Trauma zu folgen oder länger dabei zu bleiben.
Bohemian Trauma
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
8
Länge:
67:33 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Pulling Out The Nails
MISERY INDEX begehen ihr zehnjähriges Jubiläum mit der “Pulling Out The Nails”-Compilatin, auf der sich 30 Songs von Splits, EPs, Bonustracks und ähnlicher Kram finden – alles, was die Band jemals jenseits von Alben herausgebracht hat, findet sich hier in chronologischer Reihenfolge. Dabei überrascht das MINOR THREAT-Cover „Screaming At A Wall“, während die TERRORIZER-Huldigung („Dead Shall Rise“) für eine Grindband ebenso zum Pflichtprogramm gehört wie das NAPALM DEATH-Cover („Walls Of Confinement“ in diesem Fall). Alles sauber gespielt, gut produziert (Scott Hull hat alles noch einmal überarbeitet) und mit der MISERY INDEX-typischen Qualitätssiegel. Zusammen mit dem dicken Booklet voller Liner Notes und Bildern, gibt es für MISERY INDEX-Fans keinen Grund, der gegen den Erwerb der Scheibe spricht, zumal noch eine Bonus-DVD mit einem kompletten Gig beigelegt wurde.
1. Manufacturing Greed
2. Your Pain Is Nothing
3. Blood On Their Hands
4. Pulling Out The Nails
5. Dead Shall Rise (TERRORIZER Cover)
6. My Untold Apocalypse
7. Alive?
8. Reality Distortion (DISRUPT Cover)
9. Sheep And Wolves
10. Exception To The Ruled
11. The Imperial Ambition
12. Multiply By Fire
13. Defector (Thinning The Herd)
14. Conquistadores
15. Walls Of Confinement (NAPALM DEATH Cover)
16. Scene And Not Heard
17. Hang 'em High
18. Love It Or Leave It
19. Discordia (Acoustic Version
)
20. Ruling Class Cancelled
21. 49 Seconds Of Hate
22. The Color Of Blood
23. Meet Reality
24. The Living Shall Envy The Dead
25. Demand The Impossible
26. Panopticon
27. Screaming At A Wall (MINOR THREAT Cover)
28. Alive? (Live)
29. My Untold Apocalpyse (Live)
30. Manufacturing Greed (Live)
Pulling Out The Nails
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
30
Länge:
77:11 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten