Review:

Oblivion

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ZERO ILLUSIONS aus Schweden gibt es bereits seit 2004, jetzt beehren uns die vier Musiker mit ihrer zweiten amtlichen Langrille „Oblivion“. Und ja dieses sehr, sehr riffbetonte mitunter sogar recht raue Power Metal-Werk garniert mit nicht gerade wenig NWOBHM-Attitüde sowie sogar leicht thrashigen Momenten, zündet nicht komplett beim ersten Anhören.

Dies liegt nicht am bisweilen recht unterschiedlichen Niveau der einzelne Songs sondern auch an ein paar anderen "Kleinigkeiten". Die manchmal etwas eckigen Refrains sind mitunter leicht gewöhnungsbedürftig, an die Stimme von Sänger Björn muß man sich erst mal gewöhnen. Zum Glück darf er kein weiteres Eierscheiderorgan sein eigen nennen, trotzdem in besseren Momente, wo weniger geshoutet sondern gesungen wird, hat er tatsächlich was von einem jungen Biff Byford (SAXON). Sicher kein schlechter Vocalist aber am Volumen müßte er für meinen Geschmack noch etwas arbeiten. Der Rest der Truppe ist von seinen Fähigkeiten, trotz einiger auch mittelmäßiger Nummern, qualitätsmäßig schon eine Ecke weiter als der Sänger. Insbesondere die insgesamt gute und unglaublich kraftvollen Gitarrenriffs, die uns hier um die Ohren gehauen werden, sind grundsätzlich fett. Gitarrist Janne Luethje zeigt hier was vielseitiges Riffing bedeutet, nicht einfach nur hirnlos drauflos knüppeln und alles wegblasen sonder Power mit Verstand selbst die mitunter etwas dreckigen Licks sind gelungen. Die Rhythmusfraktion inklusive toll knarrendem Bass kommt als eine echte Hammereinheit rüber und schiebt meist einen mächtigen Grundsound aus den Boxen, dabei wird mit den Gitarrensounds schön variiert, auch Dank der sehr druckvoll-transparenten Produktion von Andy LaRocque (u.a. EVERGREY, FALCONER) ist dies gut herauszuhören.

Der erste Teil des Albums so bis zum sechsten Track fällt mir qualitätsmäßig etwas zum recht überzeugenden Rest etwas ab, vor allem was die eingängigen Harmonien und Hooklines betrifft, das wird hinten raus deutlich besser. Man will irgendwie zuerst mit viel schweren Mörderiffs in Serie den Zuhörer beeindrucken ehe dann im zweiten Teil doch etwas anspruchvollere Arrangements sowie Songaufbauten gegenüber den schweren Killerriffs die Überhand gewinnen. Da wirken die Song weniger anstrengend aber eingängiger trotz verstärkt eingebauter Breaks die mitunter sogar ein leichtes Progfeeling aufkommen lassen, gut gemacht aber noch zu zögerlich umgesetzt.

Der mittelschnelle und recht groovige Opener „Alive“ startet ganz o.k. ist aber nix wirklich fesselndes, dann „Rise To The Challenge“ sehr traditionell an alte Speedzeiten angelegt, sehr viel Geschwindigkeit aber ohne Feeling auch der Refrain ist eher na ja etwas bieder. Dass die Schweden deutlich mehr als nur mittelmäßige Songs machen können beweisen Sachen wie der mitreißende Banger „Who are You“, das geht direkt rein mit coolem Solo, energetischen Drums und fette Backingchöre. Auch das mit schönem Wechsel von Galopprhythmus zu schönen getrragene düsteren akustischen Parts versehene „Honestly“ paßt. Es folgen ein weiterer Song der Marke Durchschnittsware und dann wird „Oblivion“ erst so richtig gut. Nach dem flotten Titeltrack folgt die hammermäßige schön pathetisch angehauchte Ballade „Call of Duty“ mit diesen Riffkasskaden und den besten Backingchorussen läutet die deutlich stärkeren Tracks im hinteren Teil dieser Platte ein. Auch weil hier die melodiestärkeren Sachen wie das griffige „Follow the Sign“, „Get Out“ (Speedkracher mit treibenden Drums sowie schönen Breaks und solider Hook). Hier wechseln ZERO ILLUSIONS auch immer wieder das Tempo mit der ein oder anderen Wendung und zeigen, man kann mehr als nur die Nackenwurzeln beschäftigen. Mein Favorit ist aber ganz klar „Enemy Within“ hier werden Speed, Kraft und Melodievermögen perfekt kombiniert.

Echte Ausfälle gibt es auf „Oblivion“ zwar nicht aber zwei, drei Songs hart an dieser Grenze und wie gesagt der Vocalist hat noch Potential nach oben, sollte zukünftig etwas mehr nach vorne und eventuell mal etwas höher singen. Dann noch beim Songwriting etwas weg von den Prügelstandardnummern und eher die ungewöhnlichen Songideen herausarbeiten, gute Ansätze sind schon zu hören. So könnte ZERO ILLUSIONS dann der Aufstieg in die nächst höchsten Regionen der Genres gelingen.

Die Voraussetzungen sowie die technischen Fähigkeiten stimmen jedenfalls, wenn man den engen Spagat zwischen oldschool und modernem Power/Heavy Metal jenseits der Kinderlieder -und Hochglanzproduktionen weiter so verfeinert, ist da schon noch mehr drinnen.

Oblivion


Cover - Oblivion Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 47:23 ()
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Therapist

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Nachdem sich die JAPANISCHEN KAMPFHÖRSPIELE (JAKA) Anfang des Jahres aufgelöst haben, überraschen uns EX-JAKA und PHOBIATIC-Gitarrist Robert Nowak und JAKA-Drummer Christof Kather nebst zahlreicher weiterer Spießgesellen mit einem neuen Projekt, was sich FAKE IDYLL nennt. Etwas unglaubwürdig muss ich im Promoflyer lesen, dass man die Drumtakes in Calles Kellerbar einspielte und die Vocals im Tourbus aufnahm…

Wie dem auch sei, herausgekommen ist eine total abgedrehte Grindcorescheibe, die man als sehr originell bezeichnen muss. Neben der brachialen Gitarrenarbeit mit zahlreichen Blastbeatpassagen gibt es eine Menge elektronischer Spielereien und
Samples, was an den Wahnsinn zahlreicher JAKA Alben und Tracks erinnert.

So wundert es einem noch, wenn der zweite Track "Deadcowpizza" mit "Hanging out with the Mona Lisa, going to eat a dead cow pizza" loslegt, wobei man dann bei "Schlangenmilch" mit Samples wie "Schlangenmilch ist gut für die Haut, gut für die Zähne" konfrontiert wird. Das ganze wird mit einer absolut brutalen Gitarrengrindcorewand ummauert, die richtig gewaltig durch die Boxen schlägt. FAKE IDYLL beweisen dabei ein Gespür für druckvolle und atmosphärische Songs inkl. packender Gitarrenarbeit, die einen dazu bringen wollen, mit der Axt das Wohnzimmer zu zertrümmern. Neben "Schlangenmilch" will ich noch das atmosphärische Gitarrenbrett "Americandaze/ Germannights" herausgreifen, das mir neben "Bekifftindeutschland" mächtig Spaß gemacht hat. Als keinen schlechten Scherz verstehe ich die letzten vier Tracks als Instrumentals der ersten vier Tracks, um diese als Karaokeversion den Hörern anzubieten. Die Songs decken gesanglich dabei eine große Bandbreite ab. So soll ja letztlich auch der Busfahrer Vocals eingesungen haben. Von tiefen Growls bis hin zu kreischendem Blackmetalgesang ist alles vertreten. Insgesamt eine sehr starke EP, die Lust auf mehr von dieser abgedrehten Combo macht. Vorwerfen mag man allein, dass die Songs alle sehr überladen sind, was aber vielleicht einem schnellen Sattwerden entgegenwirken kann. Daumen hoch!

Therapist


Cover - Therapist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 38:8 ()
Label:
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Nevaeh

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DESIGN THE SKYLINE sind ein Nebenprojekt der US-CORPUS CHRISTI, die sich auf „Nevaah“ abseits des Metalcores austoben wollen, so jedenfalls der erste Eindruck. Aber vom selbsternannten Anspruch, Mathcore, Death Metal und experimentelle Sachen zu mischen, bleibt nicht viel über. „Nevaeh“ ist fast durchgehend brutaler Metalcore, der durch Hinzunahme von klarem Gesang oder Synthie-Spielerein anders sein soll. Ist er aber leider nicht. Die Songstrukturen sind bekannt-vorhersehbar, der klare Gesang pathetisch schlecht und die Synthies können keine Akzente setzen. „Nevaeh“ braucht niemand so wirklich, das Album wird schnell in der Versenkung veschwinden. Ein komplett überflüssiges Projekt einer Band, die sich als nicht wirklich experimentierfreudig outet.

Nevaeh


Cover - Nevaeh Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:36 ()
Label:
Vertrieb:
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Killeralbum

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Puh, Leute, J.B.O. ist wieder da. Immer so eine Sache für sich – soll ich nun voller Skepsis oder mit Vorfreude ans Hören gehen? Immerhin weiß man nie was einen nun erwartet. Das hat immer etwas von ALESTORM: Eigentlich denke ich mir seit Jahren es gäbe keine Themen mehr für die Fun Metaler aus Bayern, trotzdem kommt immer wieder was raus. Meistens rosa. Kriegen sie es trotzdem auf den Haken?

Nun, kommt nun völlig auf die Betrachtungsweise an. Vorher muss man etwas wissen: das Album hat trotz Name und Cover nichts mit dem IRON MAIDEN Album „Killers“ aus dem Jahre 1981 zu tun. Ganz im Gegenteil; ein überwiegender Großteil der Songs sind Eigenkompositionen der Jungs. Und genau das stößt bei mir mitunter nicht unbedingt auf große Freude. Diverse Songs sind dabei echt lustig und haben Texte die zwar etwas arm an Sinn, dafür reicht an Schmunzlern und guter Laune sind, andere sind einfach nur verhauen worden.

Aber das Beste zu Erst: „Rock ‘n‘ Roll Märtyrer“ ist ein Song über die Band an sich, wie der Name schon andeutet. Mit viel Witz und Elan wird das Leben als Rockmusiker auf die Schippe genommen, mit einer Mischung aus Selbstkritik und vermutlich einem leichten Ansatz von Ernst. „Dadadiadadadei“ ist dann zum Beispiel eine Ballade mit, ja, das Folgende meine ich Ernst, sozialkritischem Hintergrund. Hannes und Vito lassen sich über eine bunte Mischung aus Themen wie dem Irakkrieg, strunz-dämlichem Fernsehen oder der Kirche aus. Ungewohnt, definitiv aber eines der Album-Highlights. Etwas mehr Dampf hat dann ein Song wie „Drei Akkorde“ (wozu mehr als 3 Akkorde für einen Song?) oder eine Baller-Nummer wie „Kalaschnikow“. Textlich besonders geil fand ich allerdings den Titel „Download“ der sich mit dem Thema „illegaler Saugerei“ (das war nun ein Zitat) auseinandersetzt. Und weil ich den Witz nicht vorweg nehmen will: Googelt doch einfach mal nach „J.B.O. – Download“. Es funktioniert bereits! Schade nur das das alles war was ich MAIDEN-mäßig auf der Scheibe gefunden habe… („Download be thy name…“).

Leider waren das schon so die Titel die ich positiv erwähnen kann ohne meinem Gewissen zu widersprechen. Denn sowohl der Opener „Dr. Met“ oder Titelsong „Killer“ sind meiner Meinung nach einfach nur schwach und langweilig, gleiches gilt für die J.B.O.-typischen kurzen, gesprochenen Einspieler zwischen den Tracks – die waren irgendwie seit „Sex, Sex, Sex“ nicht mehr lustig. Mag auch an mir liegen. Aber: von den 16 Titeln auf der CD sind daher eigentlich nur 12 richtige Lieder. Und eine Nummer wie „3 Tage Blau“ wirkt einfach wie ein Partysong der nicht geworden ist wie er sollte. Separat erwähnt wird nun übrigens Abschlusstitel „Nein Mann“. Das Ding ist so ein 3/4-Cover von „Laserkraft 3D – Nein Mann“, einem ziemlich, wirklich ziemlich flachen Radio-Techno-Titel. Da ich das Original fürchterlich finde will mir auch die Metal-Interpretation nicht so 100%ig zusagen, das werden aber diverse Leute anders sehen.

Was soll man nun hier als Fazit geben? Okay; einige Songs sind echt lustig und machen durchaus Freude, Live muss ich mir davon nicht unbedingt viel anhören. Andere, leider die die ich bereits live hörte (u.A. „Dr. Met“), finde ich einfach nur schwach. Bedenkt man nun das die Scheibe aktuell für gerade mal 10¤ in die Runde geworfen wird fällt das Fazit positiver aus; mehr wäre mir das „Killeralbum“ nicht wert. Für das Geld ist dann aber durchaus der ein oder andere Lacher zu haben…

Killeralbum


Cover - Killeralbum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 49:47 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

In Fire

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Es ist nun nicht unbedingt so, dass eine behandschuhte Hand welche eine eiserne Kette vor einem roten Hintergrund auf dem Plattencover hält gerade ein Indikator für innovativen Metal ist. Aber immerhin – „In Fire“, zweites Album der Heavy-Musiker aus Schweden soll eine im Jahre 2008 mit der Veröffentlichung vom Erstling „Violator“ begonnene Karriere stilecht weiterführen. Und im Grunde verrät das Cover wirklich schon einiges: LECHERY zocken im Grund den alten Heavy Metal Kram, ganz im Stil von Bands wie beispielsweise HAMMERFALL oder, um mal ein aktuelles Beispiel zu nehmen, HEADLESS BEAST. Ich bin von vollem Verständnis beseelt wem das nun einfach nur öde erscheint, es sei aber gesagt: Was sie machen hat Eier. Einige Songs auf der Scheibe haben nämlich ganz gewaltiges Ohrwurmpotential: „Heart Of A Metal Virgin“ zum Bleistift kommt mit einem primär dem Titel entsprechenden Chorus daher der einem „Heading The Call“ (HAMMERFALL) in nichts nachsteht.

Im Allgemeinen wirkt der Sound sehr erwachsen und stark, eine Tatsache die mitunter wohl an Produzent Rickard Bengtsson (ARCH ENEMY) liegen kann, primär aber ein Zeichen für musikalisches Können ist. Die Riffs und Drum-Patterns sind mitunter recht simpel gehalten, dafür untermalen sie mit ihrem druckvollen Fullstack-Sound aber ganz famos die ordentlichen Vocals. Stilistisch streift die Musik an der einen oder anderen Stelle übrigens die Randbereiche vom Power Metal („Carry On“) oder Heavy Rock („We All Gonna Rock You Tonight“) , macht sich aber nicht schlecht. Auch unbedingt noch betonen will ich mal dieses total kranken Gitarrensoli in Geschwindigkeiten jenseits von Gut und Böse („Lethal“, „In Fire“). Haben die sich etwa MANOWAR-Gitarrist Karl Logan geklaut? Wenn auch immer, füttert ihn gut – macht echt was her!

Viel schreiben kann man hier nicht – wer eine weitere Band aushalten kann die im Grunde alten Metal in die Mikrowelle wirft, das dafür mit wenig Qualitätsverlust, der darf sich LECHERY gerne näher anschauen. Wem nach Innovation und viel Neuem ist, dem rate ich dann doch eher ab. Im Falle des Ersteren macht’s Album aber definitiv Spaß!

In Fire


Cover - In Fire Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 48:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Dirty Work

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ALL TIME LOW aus Baltimore/USA, die es schon seit 2003 gibt, legen mit ihrem vierten Longplayer "Dirty Work" den Soundtrack des Sommers für extrem gut gelaunte Teenager vor. Musikalisch stellt sich dies als ein fröhlich, unbeschwertes und lockeres Gitarren-Pop-Punk-Album dar, dass einen an Bands wie SUM41, WEEZER oder auch mal an eine der vielen Britpop-Bands erinnert. Viele Melodien und sehr harmonischer, stets im Vordergrund stehender Gesang sind hierzu die geeignete Mischung. Das Bandcover und das Booklet erinnern mit ihren Bildern demzufolge auch an einen Abschlussball, bei dem eine Meute Halbstarker, auf einen Beischlaf hoffende Schulabgänger, mal richtig krachen lassen wollen. Musikalisch lassen die vier Jungs nichts anbrennen: Die Scheibe ist sauber produziert, die Songs sind eingängig und versprühen das Feeling, was die Band schon durch die Bilder assoziiert. Es geht um Party, Mädels und Abfeiern. Hervorheben muss man den für die Musik typische und aalglatte Gesang des 23jährigen Sängers Alex Gaskarth. Herausgreifen will ich den Track "Under A Paper Moon", der einen gelungen Songaufbau hat und mächtig Gas gibt. Ein echtes Highlight auf dem Album, das ich noch öfter hören werde. Vorwerfen kann man der Combo, dass die Songs alle etwas eingäng sind und man sich doch beim zehnten oder elften Track fragt, ob da noch was Neues kommt. Vielleicht wäre es besser gewesen, statt der 54minütigen Scheibe sich nur auf die besten zehn Songs zu beschränken und eine kleinere Auswahl zu präsentieren. Es verbleibt trotzdem ein sehr gelungenes lockeres Album, das Fans der Musikrichtung auf jeden Fall einmal anchecken sollten.

Dirty Work


Cover - Dirty Work Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 54:48 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Tactical

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WORLD UNDER BLOOD existieren schon seit 2006 und wurden von Frontmann Deron Miller, den man von CAMP KILL YOURSELF kennen könnte, ins Leben gerufen. Ist letztere Band eher als Alternative Metal zu bezeichnen, so sind WORLD UNDER BLOOD vielmehr dem Melodic Death Metal mit Schwedeneinschlag zuzuordnen. Großen Stellenwert hat hierbei der "melodic" Anteil jedoch nicht, da die Band mächtig drauf losknüppelt und zahlreiche Blastbeatpassagen hat, bei denen Melodien oft auch mal in den Hintergrund treten. Die Band brettert mit dem ersten Song "A God Among The Waste" auch direkt richtig los, dass man die Ohren anlegen muss. Highspeeddrumming und surrende Gitarren haben mich nach wenigen Sekunden schon eingenommen und überzeugt, dass die Scheibe höchst interessant ist. Nach einem heftigen Beginn wechselt der Song in eine mehr melodische und ruhigere Nummer. Track zwei, "Into The Arms Of Cruelty", geht in gleicher Natur weiter und erinnert mich schwer an skandinavischen Death Metal, den die Band auch nicht verleugnen kann. Beachtenswert ist, dass dies so gekonnt performt wird, dass ich meine wahre Freude an den Knüppelorgien mit melodischem Einschlag finden kann. "Pyro Compulsive" steht als dritter Song den vorausgehenden in nichts nach und ist ebenso eine schnelle Nummer mit überzeugenden Blastbeatpassagen. "Dead And Still In Pain" ist da schon etwas langsamer und melodischer in den Gesangspassagen, gibt aber ab und an wieder heftig Gas und hält das hohe Niveau. Die Produktion der Scheibe ist sauber und der Gesang so wie man sich ihn wünscht, fies und kraftvoll in den härteren Passagen. Herausgreifen will ich noch "I Can´t Stand His Name", eine absolute Killernummer mit extremen Gebolze, die direkt ins Ohr geht und live bestimmt sehr brutal rüberkommen dürfte. Etwas anders ist "Revere´s Tears", das wesentlich langsamer und melodischer als die vorangehenden Tracks ist. Das Album enthält einen Covertrack names "Wake Up Dead" von MEGADETH, der für meinen Geschmack zwar nicht schlecht ist, man sich jedoch besser gespart hätte, um noch einen eigenen Track zu veröffentlichen. Eine Gesamtspielzeit von nur ca 30 Minuten ist nämlich für eine Band, die seit 2006 existiert und erst nach fünf Jahren ihren ersten Longplayer veröffentlicht, schon etwas mau. Als Fazit kann ich aber festhalten, dass WORLD UNDER BLOOD eine richtig geile Scheibe veröffentlicht haben, wobei sich die Songs zu Anfang zwar sehr ähneln, mir aber mächtig Spaß gemacht haben, weil sie richtig derbe knallen und frischen Schweden Death Metal abfeuern, wie ich ihn schon lange nicht mehr gehört habe. Mehr davon bitte!

Tactical


Cover - Tactical Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 34:0 ()
Label:
Vertrieb:
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Single Cuts

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JUDAS PRIEST gehören zum Metal wie kaum eine weitere Band. Die englische Band um Rob Halford und den beiden Gitarren-Twins Glenn Tipton, K.K. Downing startete bereits in den 70ern ihren Siegeszug; ihr 1980 erschienenes Album „British Steel“ war eines der Initiatoren der NWOBHM, mit „Screaming For Vengeance“ (1982) kam dann auch der große Durchbruch in den USA. Dass es da mehr wie eine Compilation gibt verwundert da wenig. Mit der 19-Track-CD „Single Cuts“ schmeißen jetzt Epic/Sony eine weitere auf den Markt, welche ausnahmslos die damals als Single ausgewählten Songs enthält. Fakt ist allerdings: eine Auswahl von Singles kann niemals alle guten Songs einer Band enthalten – auch weil viele Perlen nie als Single veröffentlicht wurden. Das trifft ganz besonders auch auf Priest zu, wo solch unverzichtbares wie „Hellion/Electric Eye“ oder „Victims Of Changes“ es nie auf die damals noch üblichen kleinen schwarzen Scheiben aus Vinyl geschafft haben. Um alle Klassiker von Rob & Co. auf CD zu bannen braucht es mehr wie ein Rundling. Ansonsten bietet „Single Cuts“ die üblichen Verdächtigen wie „Living After Midnight“, „Breaking The Law“, „United“, „You've Got Another Thing Coming“, „Turbo Lover“ und natürlich „Painkiller““. Dazu noch Tracks, von denen man sich fragt, warum gerade diese ausgewählt wurden („Hot Rockin“ oder „Locked In“) und ganz tolles, weniger Bekanntes wie das JOAN BAEZ-Cover „Diamonds And Rust”, „Before The Dawn“ und „A Touch Of Evil“. Das Cover ist okay, die Linernotes von Geoff Barton (Gründer des Kerrang Magazins) interessant. Für Einsteiger (wenn es diese bei PRIEST tatsächlich noch geben sollte) könnte diese im absoluten Tiefstpreis angesiedelte Scheibe noch Sinn machen. Ansonsten darf man bei JUDAS PRIEST nahezu den kompletten Back-Katalog empfehlen.

Kleiner Hinweis: die CD „Single Cuts“ kann durchaus auch als Appetizer für das gleichnamige Box-Set aufgefasst werden, das alle Singles auf 20 (!), dem Original Vinyl nachempfundenen CDs enthält – das ist dann was für die PRIEST-Freaks.



Tracklist:

1977 Diamonds and Rust

1978 Better By You, Better Than Me

1978 Before The Dawn

1979 Take On The World

1979 Evening Star

1980 Living After Midnight

1980 Breaking The Law

1980 United

1981 Don't Go

1981 Hot Rockin'

1982 You've Got Another Thing Coming (Single Edit)

1982 (Take These) Chains

1984 Freewheel Burning

1984 Some Heads Are Gonna Roll

1986 Turbo Lover

1986 Locked In

1990 Painkiller

1991 A Touch Of Evil

1992 Night Crawler (edit)

Single Cuts


Cover - Single Cuts Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 19
Länge: 70:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Existing Unreal

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SLYTRACT haben ihr Debüt schon 2008 abgeliefert, aber so wirklich viel haben sie damit international nicht gerissen. Das soll mit „Existing Unreal“ anders werden, was aber mit dieser Scheibe schwer werden dürfte, denn dazu ist der thrashige Death Metal zu gesichtslos. Zwar ist technisch alles einwandfrei und die Produktion richtig gut, aber beim Songwriting fiel den Ungarn nicht viel mehr als durchschnittliche Genre-Kost ein, so dass sich „Existing Unreal“ gegen die starke Konkurrenz im Death Metal-Bereich nicht durchsetzen kann. Kein Song bleibt hängen und so was wie eine eigene Identität entwickelt weder das Album noch die Band. Da nützt auch das Gastspiel des ex-HYPOCRISY-Gitarristen Andreas nichs. „Existing Unreal“ ist eine langweilige, durchschnittliche Platte.

Existing Unreal


Cover - Existing Unreal Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 37:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

20 Years Of Hardcore

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PRO-PAIN, die ja im Grunde nur noch Gary Meskil plus X sind, haben 20 Jahre auf dem Buckel. 20 Jahre, in denen Einiges erreicht wurde, inklusive mehr als einer Million verkaufter Platten. Zeit also für die nächste Compilation, die mit 23 Songs und einer DVD ganz ordentlich ausgefallen ist. Allerdings besteht die CD im Grunde nur aus Live-Songs eines Gigs im tschechischen Brno – 13 der 23 Nummern bestehen aus Songs des Sets. Dazu kommt die übliche BÖHSE ONKELZ-Nummer, ein paar (gute) neue Songs und ein paar neu eingespielte Klassiker. Das war’s. Keine B-Seiten, keine weiteren Coversongs. Da kann die DVD zwar noch ein bisschen was rausreißen, denn auf Mattscheibe kommt die positive Energie der PRO-PAIN-Shows besser zur Geltung, aber so wirklich prickelnd ist das trotzdem noch nicht. Auf der DVD gibt es Mitschnitte einiger Songs vom Lausitzring, in Belgrad und auf dem With Full Force. Als Compilation ist das gerade so ok, aber ehrliche wäre gewesen, es direkt als reines Live-Album zu vermarkten.




Tracklist CD:

01. Damnation

02. Hands In The Jar

03. Someday Bloody Someday

04. True Liberation (

05. Foul Taste Of Freedom 2011

06. Make War (Not Love) 2011

07. Denial 2011

08. Shine 2011

09. Keine Amnestie für MTV (BÖHSE ONKELZ- Cover)

10. Unrestrained (Live In Brno (CZ))

11. Three Minutes Hate (Live In Brno (CZ))

12. Can You Feel It (Live In Brno (CZ))

13. UnAmerican (Live In Brno (CZ))

14. Neocon (Live In Brno (CZ))

15. No Way Out (Live In Brno (CZ))

16. F*ck It (Live In Brno (CZ))

17. Draw Blood (Live In Brno (CZ))

18. The Shape Of Things To Come (Live In Brno (CZ))

19. In For The Kill (Live In Brno (CZ))

20. Let The Blood Run Through The Streets (Live In Brno (CZ)))

21. Foul Taste Of Freedom (Live In Brno (CZ)))

22. All For King George (Live In Brno (CZ))

23. Destroy The Enemy (Live In Brno (CZ))

20 Years Of Hardcore


Cover - 20 Years Of Hardcore Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 23
Länge: 79:0 ()
Label:
Vertrieb:

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