SARABENTE wurden ihrem Label Southern Lords von FROM ASHES RISE-Brad empfohlen, womit der gute Mann nicht nur einen guten Riecher bewiesen, sondern die Griechen ein Stück geadelt hat. Denn was das Quintett auf „Remnants“ abfeuert, ist schön räudiger D-Beat/ Crust, der stark von eben FROM ASHES RISE beeinflusst wurde, plus natürlich TRAGEDY und die ganzen Schweden-Chose. SARABENTE scheuen sich dabei nicht, in ihrer Gitarenarbeit auch mitelalte NEUROSIS einzubauen und vom Genre-typischen Hochgeschwindigkeitsgeballer abzuweichen – in der Tat sind die schleppenderen Songs die besseren, transportieren sie doch die Wut und Aggression der Griechen noch ein ganzes Stück besser als die schnellen Stücke Marke „Rain Of Shame“. Dank der gut ausgearbeiteten Melodien und des nicht minder guten Songwritings macht „Remnants“ durchweg Laune, Langeweile kommt zu keiner Sekunde auf, was bei Crustplatten ja keine Selbstverständlichkeit ist. Die gute Produktion, die den Crust-Spirit bewahrt und trotzdem sauber und druckvoll ist, setzt dem ganzen die Krone auf – der Empfehlung von Brad kann sich nur angeschlossen werden, „Remnants“ ist ein arschgeiles Stück Crust!
LEPROUS aus Norwegen legen mit „Bilateral“ ihren zweiten Longplayer vor, welcher nach dem ersten Hör vor allem für Abwechslung steht – und für Kompositionen die Zeit brauchen um in Gänze zu wirken. Dies liegt nicht daran, dass das Material nicht eingängig wäre. Im Gegenteil. LEPROUS verstehen es komplexe Strukturen mit Melodien sowie einprägsamen Chören und Instrumentalpassagen zu verbinden und dies alles Retro und Modern zugleich klingen zu lassen.
Ein Teil der Jungs um ex-EMPORER Keyboarder und LEPROUS-Cheffe Einar Solberg fungiert auch als Backingband für IHSAHN, dessen letztes Werk auch auf LEPROUS abgefärbt haben dürfte. (EMPORER Mastermind und Black Metal Legende, ist für die Gitarrenparts beim Song „Thorn“ zuständig.) Immer wieder gibt es mal etwas härtere Ausbrüche in Gesangsform und lauteren Tönen („Waste Of Air") aber auch orchestral arrangierte Passagen die an MUSE erinnern und Songstrukturen, welche die Urväter von KING CRIMSON bis DREAM THEATER repräsentieren. Das bei einem Keyboarder als Mastermind Synthieklänge und experimentelles mit das Gesamtbild prägen verwundert da auch nicht, sein meist klarer und melodiöser Gesang passt. Der Titeltrack „Bilateral“, das Überlange „Forced Entry“ (episch und atmosphärisch), das symphonisch progressive „Restless“ oder die an PORCUPINE TREE erinnernde Ballade „Mb. Indifferentia“ sind Beispiele zu was LEPROUS fähig sind. Zu verschweigen ist aber auch nicht, das es wie bereits beim Vorgänger „Tall Poppy Syndrome“ (2009) zwischenzeitlich Parts gibt, welche dem tollen Start des Albums nicht ganz folgen können. Man könnte den Eindruck haben, die Band hat da zu viel gewollt. Dies schmälert aber den positiven Gesamteindruck des Album nur wenig, denn das tolle Coverartwork von Jeff Jordan (arbeitet ansonsten auch für THE MARS VOLTA) rundet das Vergnügen einer doch anspruchsvollen Scheibe zusätzlich ab.
Für Prog-Fans haben LEPROUS mit „Bilateral“ ein Album etwas abseits des Retro- und Avantgarde-Trends geschaffen, das trotzdem den Liebhaber gerader dieser Genres gefallen dürfte. Interessant.
Die NEKROMANTIX haben es nicht eilig. Im Schnitt kommt nur etwa alle drei Jahre ein neues Album heraus, und für das neue hat es dann eben vier gedauert. Dass die Pause dieses Mal etwas größer war, dürfte auch am überraschenden Tod des letzten Drummers Andrew Martinez liegen, der Anfang 2009 bei einem Autounfall starb. Ersetzt wurde er durch die zauberhafte Lux, und bei der Gelegenheit wurde mit Franc auch gleich noch ein neuer Gitarrist an Bord geholt. Die Besetzungswechsel haben schließlich Tradition bei dem vom irren Kim Nekroman angeführten Trio, der das einzige stetige Bandmitglied ist, und bislang wurden noch keine zwei NEKROMANTIX-Alben mit derselben Besetzung eingespielt.
Der Einstieg in das neue Album ist gewohnt flott: Das schnelle „Bats In My Pants“ liefert gewohnte NEKROMANTIX-Kost mit treibenden Drums, einem sägenden Gitarren-Riff und dem galoppierenden Bass von Kim Nekroman. In dieselbe Kerbe schlagen Songs wie „Demonspeed“, „Monsterbait“ oder der Titelsong. Auffällig häufig geht es aber auch ruhiger zu, wie etwa im swingig-groovenden „NecroTastic Ecstasy“, im in gradem Mid-Tempo gehaltenen „Sleepwalker With A Gun“ oder im fast schon schleppenden „Crazy“ mit seinem an THE CLASH’s „Guns Of Brixton“ erinnernden Riff.
Im Prinzip ist aber alles beim Alten, und die Songs selbst stimmen und bieten auch immer wieder Ohrwürmer, aber trotzdem zündet „What Happens In Hell, Stays In Hell“ nicht so richtig. Immer wieder hat man das Gefühl, dass die Songs nicht so recht vom Fleck kommen und etwas angestrengt klingen. Dabei war das Besondere an den NEKROMANTIX ja immer, dass sie auch Höchstgeschwindigkeit noch mit unvergleichlicher Lockerheit genommen haben und dabei auch noch mördermäßig groovten. Dass das auf diesem Album nicht mehr so ist, liegt zum Teil am neuen Gitarristen. Dieser spielt nämlich weniger Akkorde als Linien, die aus vielen einzelnen Tönen bestehen, auf denen er mehr rhythmisch als melodisch herumhackt. Und auch sein Sound passt nicht so recht ins Gesamtbild, ist weniger warm als der seiner Vorgänger und klingt mehr nach Rock als nach Rockabilly. Zudem ist die Gitarre dann auch noch unnötigerweise extrem in den Vordergrund gemischt, wohingegen Bass und Drums deutlich zu leise geraten sind. Das fällt besonders auf, wenn man sich zum Vergleich die letzte Scheibe „Live Is A Grave & I Dig It“ anhört, wo der Sound deutlich stimmiger ist. Überhaupt ist das Album relativ glatt produziert, was den Spaßfaktor etwas mindert. Vielleicht muss ich mich einfach nur an den neuen Sound gewöhnen, und unterm Strich ist „What Happens In Hell, Stays In Hell“ immer noch ein gutes Album, aber ein Meisterwerk haben die NEKROMANTIX mit dieser Scheibe sicher nicht abgeliefert.
GENERATION KILL ist kein Nebenprojekt. Auch nicht wenn EXODUS-Stimme Rob Dukes am Mikrofon steht – sondern eine vollwertige Thrash-Metal Fraktion der härteren Gangart. Härtere Gangart? Nun ja; auf dem Cover ein Typ mit einer Knarre, auf den ahnungs- und schutzlosen Hörer gerichtet – auf den ersten Blick denkt der geneigte Amerikaner an ein NRA-Werbegeschenk, der Deutsche wird vermutlich ein Killerspiel-Verbot fordern. Aber „Red White And Blood“ hat da weit ernstere Ansätze: Es handelt sich um ein Konzeptalbum über einen (amerikanischen) Kriegsveteranen welcher sich nach traumatischen Erfahrungen an der Front zum Serienkiller entwickelt hat. Wem das zu abwegig klingt, praktischerweise hat meinereins da sogar mal eine 4.500-Wörter starke Arbeit über das Thema geschrieben: „PTSD stands for “post-traumatic stress disorder” and means a psychological trauma. […]In 2007, the U.S. Army reported that 40% of all reservists returning from Iraq needed a treatment for PTSD, other sources say 25 – 30%.” Autor: Ich, Quelle: National Institute On Drug Abuse, United States Of America. Und jetzt geht‘s aber an die Musik.
Die Platte startet mit einem ruhigen Intro, nur um dann direkt in die Saiten und Drums zu ballern. GENERATION KILL macht Thrash Metal. Und zwar nicht irgendeinen Thrash, sondern genau das was man von Bands wie (den frühen) MEGADETH, ANTHRAX oder von PANTERA kennt: Viel Verzerrung, tiefe und schnelle Riffs und aggressive Vocals und mitreißende Soli, perfekt zur Unterstreichung des Album-Konzepts. Mitunter driften die Vocals allerdings auch etwas in andere Genres ab (schräg gen Death Metal), teilweise wechselt man von High-Tempo und Geballer („Depraved Indifference“) zu ruhigeren, dafür sehr druckvollen Riffs und klareren Vocals („Slow Burn“) – von Langeweile oder Aufkochen von Bekanntem kann jedenfalls nicht die Rede sein. Die Tatsache, dass einige Tracks sogar über die sechs Minuten raus kommen hilft da auch sehr. Das Ganze wird musikalisch übrigens an zahlreichen Stellen durch kurze Einspieler aufgelockert. So taucht in „Red White And Blood“ gegen Ende „The Star-Spangled Banner“ (Nationalhymne der USA) auf und „Section 8“ ist ein reines Atmo-Stück, bestehend aus einem verwirrenden Chor aus Stimmen und einigen Powerchords im Hintergrund.
Mein Fazit: Hat richtig Eier das Ding. Ich stehe ohnehin sehr auf gute und durchdachte Themen und da macht „Red White And Blood“ einen sehr ordentlichen Ansatz. Aber das ist nicht alles, denn immerhin geht’s bei uns immer noch um Musik: Und da hauen GENERATION KILL ordentlich rein. Viel Dampf, viel Potential zum Nackenbrechen, eine sehr durchdachte Mixtur aus Bekanntem Und Neuen und dann noch gekonnt umgesetzt – ich will mehr!
Der Ansatz von NEONFLY lässt sich relativ simpel zusammenfassen: Melodic Metal mit einem frischen und nicht in der Masse der Bands absaufenden Sound, getragen durch einen passionierten und talentierten Sänger am Mikrofon. Das dieses Prinzip durchaus erfolgreich ist zeigt sich übrigens auch daran, dass die Band bereits einen Track auf dem Videospiel „Rock Band“ platzierte und sich für ihre Debüt-EP T.N.T.-Sänger Tony Mills angeln konnten.
Das was auf „Outshine The Sun“ bei rum kommt erinnert stimmlich an STRATOVARIUS oder SONATA ARCTICA und macht gerade hier einen sehr nachdrücklichen Eindruck. Wie die beiden Vergleiche nun nahe liegen ist Sänger Willy Norton ein Mensch dessen Stimme sich im hohen und klaren Bereich wohl fühlt. Instrumental wechselt das Album dann galant zwischen mitunter recht poppig-eingängigen Songs, kann aber durchaus ordentlich in Richtung Metal steuern, z.B. mit „The Revenant“ oder „The Ornament“, letzterer ein Instrumental welches direkt mit einem fixen Solo eingeleitet wird.
Was man als Gesamteindruck draus mitnehmen kann ist ein echt starkes Album und eine Band die sicherlich viel Potential im Melodic-Genre hat. Interessant wird wohl noch wie sich der Stil von NEONFLY in den kommenden Jahren noch verändern wird; die harschen Wechsel zwischen Härte und softem bis kitschigem Vocal-Pushing allein auf diesem Silberling lassen vermuten das eines dieser beiden Spielarten irgendwann die Oberhand gewinnt. Bisher ist dieser Spagat angenehm, rockt und lässt keine Langeweile aufkommen - dran bleiben!
Seit 2006 existent, haben die Jungs aus Oregon bereits zig Demos, EPs und Singles veröffentlicht, kommen aber seit ihrer Gründung auf gerade erst ein einziges vollständiges Album, nämlich vorliegendes "Anno Universum", das man getrost als beachtlichen Einstand ansehen kann, da es das Quintett schafft, recht abwechselungsreich zu Werke zu gehen. Neben sehr groovigem Todesstahl wird auch gerne mal aufs Gas getreten, und ein paar gut gestreute Keyboard-Einlagen, variierender Growl-/Kreisch-Gesang, diverse melodische Gitarrenparts sowie leicht vertrackte Songstrukturen machen aus "Anno Universum" ein hörenswertes, vielseitiges Debüt, das totale Old-Schooler aufgrund seiner leicht experimentellen Ausrichtung vielleicht abschrecken könnte, das progressiver orientierte Genre-Freaks aber fraglos anspricht. Stücke wie "Grief Urchin", "Obsolescent Husk" oder das abschließende, verfrickelte "Expendable Biomass" könnten Anhängern von älteren CYNIC, DEATH in ihrer "mittleren" Phase ("Spiritual Healing", "Human", "Individual Thought Patterns") oder OBSCURA gefallen, obwohl ARKHUM insgesamt nicht ganz so anspruchsvoll lärmen und auch beileibe noch keine derart überragenden Songwriter sind. Somit ist "Anno Universum" zwar keine erstklassige, aber eine durchweg gelungene Scheibe.
Dass „The Fastest Kid Alive“ erst das fünfte Album der ADOLESCENTS ist, mag auf den ersten Blick erstaunen, denn die kalifornische Punk-Band aus dem Umfeld der frühen AGENT ORANGE und SOCIAL DISTORTION wurde schon 1979 gegründet. Der Grund dafür liegt aber darin, dass die Band für etwa die Hälfte der vergangenen 32 Jahre gar nicht existierte: 1981 löste sie sich schon wieder auf, vereinte sich 1986 wieder, nur um sich 1989 erneut aufzulösen, bis 2001 die nächste Reunion folgte. Die ganze Auflöse- und Wiedervereinerei zog noch dazu viele Besetzungswechsel nach sich. „The Fastest Kid Alive“ ist das zweite Album nach der zweiten Reunion (Können noch alle folgen?), klingt aber so frisch und selbstverständlich, als ob es die langen Pausen nie gegeben hätte. Im Prinzip spielen die ADOLESCENTS immer noch old schooligen, graden Punkrock, wobei sie es aber irgendwie hinbekommen, weder altbacken noch angestaubt, sondern absolut zeitgemäß zu klingen. Oder mehr noch: Die schnörkellosen Songs klingen einfach zeitlos. Selten sind sie über drei Minuten lang, gerne auch mal unter zwei Minuten, und am Ende ist alles gesagt. Sie kommen dreckig und rotzig daher, dabei aber überhaupt nicht aufgesetzt, sondern vielmehr entspannt, straight und böse groovend. Trotz des wohl eher gleichförmig zu nennenden Gesangs von Tony Cadena bieten die Stücke auch immer das nötige Quäntchen Melodie, so dass sich eins nach dem anderen im Gehörgang festsetzt. „The Fastest Kid Alive“ ist eine tolle Scheibe, kompakt und randvoll mit rauer Energie, die vorzüglich kickt und viel Spaß macht.
Wer (wie meinereiner, muss ich gestehen) die USA als Brutstätte für herausragende musikalische Künste bereits weitgehend abgeschrieben hat, ist stets erfreut, wenn sich im "Land Of The Free" doch noch Interessantes regt: nicht nur Black Metal feiert dort im Underground ein munteres Aufbegehren, auch die Stoner/Doom-Szene liefert hin und wieder sehr hörenswerte Bands, zu denen auch die 2008 gegründeten SONS OF TONATIUH zählen, die aber nicht unbedingt die typische BLACK SABBATH-Fraktion ansprechen, sondern eher die kauziger orientierten Stoner-Konsumenten, die es auch mal aggressiver mögen. Besonders durch den hohen Kreischgesang von Gitarrist Dan Caycedo erinnern die Jungs nicht selten an ganz alte TROUBLE mit Eric Wagner am Mikro sowie an die längst verschollenen CIRITH UNGOL, wobei SONS OF TONATIUH einen ähnlich kompromisslosen Sound wie etwa CROWBAR auffahren, der sehr dreckig herüberkommt. Lediglich im kompositorischen Bereich kann dieses selbst betitelte und produzierte Debüt nicht vollends überzeugen, denn dafür müssten nicht wirklich leicht verdauliche Stücke wie "Den Of Thieves", "Adam And Evil" oder "From Ashes" stärker mitreißen und hängen bleiben. Trotz der noch vorhandenen Defizite kann man aber ruhig mal ein Ohr auf diese Band aus Atlanta werfen.
Der Bandname dieses Fünfers aus dem Ruhrpott ist wohl etwas fragwürdig. Die Songtitel lassen keinen Schluss über die politische Gesinnung zu, und die heiser auf Deutsch und Englisch gebrüllten Texte sind kaum zu verstehen. Die Jungs versichern aber, dass sie zu 110 % antifaschistisch seien. Glauben wir’s mal. Musikalisch lassen sie auf ihrem dritten Album jedenfalls nichts anbrennen. 13 Songs lang wird hier in Form von Hardcore-Punk mächtig Gas gegeben. Die Songs sind simpel, aber wirkungsvoll gestrickt und gehen straight und direkt nach vorne. Das Tempo ist fast durchgehend hoch und wird nur in Ausnahmefällen gedrosselt, etwa beim atmosphärischen und schleppenden, aber nicht weniger druckvollen „Der Parasit“ oder beim streetpunkigen „Good News (Ladies & Gentlemen)“ mit seinem fast schon rock ´n´ rolligen Gitarren-Hook. Zwischendurch sind auch mal Metal-Anleihen herauszuhören, und ebenso finden sich immer wieder Mitgrölparts. Die druckvolle und fette, aber trotzdem raue Produktion tut ihr Übriges dazu, um die Wut und Energie der Band auch über die heimische Anlage zu transportieren. Mit „Subzero“ liefern SS-KALIERT (Mannmannmann, dieser Name…) ein Album ab, das einem mächtigen Tritt in den Allerwertesten gleicht, das ungebremst, und mit voller Wucht losballert – und ohne Umschweife ins Ziel trifft.
Metalcore aus Wien! Laut Bandbio haben sich Martin & Martin 2006 getroffen, um eine Metalband auf die Beine zu stellen. Nach einigen personellen und musikalischen Veränderungen wurden Sie beim Bandcontest "Metalchamp" Zweiter und haben nun ihren ersten Longplayer namens "Confessions Of A Twisted Mind" am Start. Nach mehrmaligem Hören bin ich sehr überrascht. Was sich da aus den Boxen prügelt, gehört definitiv zur Oberklasse in der Sparte. Dass das die erste Scheibe der Band sein soll, klingt kaum glaubwürdig. Die Produktion ist klar und druckvoll. An den Gitarrenriffs gibt es nichts zu meckern. Das Songwriting ist einfallsreich, die Songs überzeugen insgesamt. Es gibt nahezu keine Durchhänger. Es fällt aber aufgrund des gleich bleibenden Niveaus auch etwas schwer, ein Highlight herauszugreifen. Nennen will ich trotzdem die Nummer "Spread Your Wings", die direkt losbrettert, später aber einige schöne melodische Passagen hat. Da sind wir auch direkt schon beim Punkt. CHAOS BEYOND spielen melodischen Metalcore. Dem sollte man sich bewusst sein. Viel Songs beinhalten neben übelsten Gekreische und Gegrowle auch viele cleane Gesangspassagen mit viel Melodie in den Gitarren. Das kommt sehr gekonnt, mag den reinen Metalcorefan aber evtl. etwas missfallen. Die Mischung ist aber trotzdem überaus gelungen. Es verbleibt ein ganz starkes Album eines Newcomers, den man im Auge behalten sollte. Kaufbefehl für Fans der Stilrichtung!