Review:

Linin My Dream

()

Wer bei BAI BANG an irgendwelche asiatischen Pornofilme denkt liegt schon mal komplett daneben. Im Grunde genommen handelt es sich nämlich um eine amtliche Musikkapelle aus Schweden die sich dem Hard Rock und teilweise Glam Rock verschrieben hat. Ärgerlich das die Band um den Schreiber jahrelang einen Bogen gemacht hat und somit "Livin` My Dream" als eine Art "Einstiegsalbum" rezensiert werden muss. Der Opener "We´re United" steht für das angesprochene Glam Rock Genre: als kernig, ein wenig rotzig und definitiv als flotteste Nummer des Album kann man diesen Track am ehesten beschreiben bevor es mit dem Titelsong "Livin` My Dream" eine ganze Spur seichter, dafür jedoch auch eingängig wird. Den Hauptaugenmerk kann man getrost auf die durchweg melodischen Refrains legen die einem sofort im schmalzigen Gehörgang kleben bleiben.
Dazu machen recht simple Textpassagen von Tracks wie "Rock It", "Rock On" und "Come On" die Dinge wahrlich zu Ohrwürmern eines Musikstils der seine Wurzeln zweifelsohne in den 80er Jahren hat. Mehrstimmige Gesangspassagen und geile Leadgitarrsoli finden sich in allen Songs wieder. Insgesamt wirken die Stücke stellenweise sehr soft und man darf die Mucke gerne mit Perlen aus der ersten Schaffensperiode von Bon Jovi oder Def Leppard vergleichen. Die treibende Halbballade "Die For You" ist mehr als Radio tauglich und sorgt dafür, dass immer wieder der Repeatknopf gedrückt wird. Natürlich braucht man sich hier nichts vormachen. Kein Rad wird bei BAI BANG neu erfunden. Die Musik ist ebenfalls nicht das härteste was dieses Genre zu bieten hat und dennoch habe ich mich von Beginn an in dieses Scheibchen verknallt und freue mich auf den Backkatalog, der die nächsten Tage den Weg in mein CD Regal finden wird.

Linin My Dream


Cover - Linin My Dream Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 35:7 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Storm Seeker

()

Simen Hestnæs hat unser seinem Künstlernamen ICS VORTEX nicht nur während seiner gut zehn Jahre als Bassist von DIMMU BORGIR-Bassist für Aufsehen gesorgt, sondern schon vorher (bzw. zeitgleich) mit BORKNAGAR und ARCTURUS bei zwei herausragenden Metal-Bands mitgewirkt. Nach seinem Rausschmiss bei DIMMUR BORGIR ist er wieder Fulltime bei BORKNAGAR am Start, hat aber erstmal unter eigenem Namen ein Album eingespielt. Auf dem tobt er sich ordentlich aus, jeder Song ist auf seine charakteristische Stimme zugeschnitten, was stellenweise zu Lasten der anderen Instrumente geht („Dogsmacked“). Grundsätzlich hat sich Mr. Hestnæs für ein progressiv-rockige Ausrichtung des Materials entschieden, erweitert um BORKNAGAR und ENSLAVED, was ganz gefällig klingen kann („Odin’s Tree“), aber immer wieder durch belangloses Songwriting ausgebremst wird („Storm Seeker“). Viele Songs wirken zu sehr auf den Gesang fokussiert, für die restlichen Instrumente schien da nur Standard-Material über zu bleiben, anders ist der Eindruck nicht zu erklären, den „Storm Seeker“ macht. Das Material ist routiniert arrangiert, aber eben auch ohne überraschende Ideen, ohne wirklichen Pep. „Storm Seeker“ ist als Ego-Trip eines Mannes, der für ich überraschend bei einer erfolgreichen Band rausfliegt, verständlich, aber erfüllt nicht die Erwartungen, die ein so kreativer Kopf mit einem Soloalbum zwangsläufig weckt. Wer ein Faible für eine der Hestnæs-Bands hat, kann hier ruhig mal reinhören, sollte aber nicht zuviel erwarten.

Storm Seeker


Cover - Storm Seeker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:10 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Age Of The Joker

()

by Gast
Mit dem Fünfer aus Fulda verhält es sich seit den letzten beiden Alben so ähnlich wie mit einem Dreier: Die Erwartungen daran sind hoch, der Akt selbst macht durchaus Spaß, aber zum Ende hin ist die Sache ziemlich anstrengend und man ist froh, wenn es vorbei ist.


Nach Tobias Sammets wirklich beachtlichem Doppelpaukenschlag "The Wicked Symphony" / "Angel Of Babylon" war die Vorfreude bei den Fans auf das neue EDGUY-Werk "Age Of The Joker" riesig. Wird der kleine Kerl mit der großen Stimme nach zwei eher verhalten aufgenommenen Platten wieder zu alter Stärke zurückfinden oder geht man den mit "Tinnitus Sanctus" eingeschlagenen Weg gar noch ein Stück weiter? Die Antwort liegt - wie so oft - irgendwo dazwischen...


Der Beginn der neuen Scheibe macht auf jeden Fall Bock auf mehr, denn die Single-Auskopplung "Robin Hood" ist ein gutes Vorspiel: Ein eingängiger Refrain, Tempowechsel in den Strophen, ein atmosphärisches Zwischenspiel - da regt sich der kleine Metaller im Schritt. Auch das folgende "Nobody´s Hero" heizt die Lust weiter an und erinnert wegen des vergleichsweise aggressiven Riffings an JUDAS PRIEST und Konsorten. Ein erster kleiner Höhepunkt ist der dritte Track der Platte: "Rock Of Cashel" erinnert Fans der Band musikalisch sofort an "Jerusalem" vom innig geliebten "Mandrake"-Album und besticht ebenso wie sein geistiger Vorläufer durch keltisch-folkloristische Einschläge, einen Bombenrefrain und ein tolles Solo. Die Zigarette danach hört auf den Namen "Pandora´s Box", bietet wildromantische Wilder Westen-Atmosphäre und verdeutlicht die nach wie vor vorhandene Experimentierfreudigkeit der Band, um auch nach vielen Ehejahren im musikalischen Schlafzimmer interessant zu bleiben. Hier funktioniert das ganz gut, denn die Nummer hat einen guten Chorus und gibt dem Hörer Zeit zum Atem schöpfen für Runde Zwei des auditiven Liebesspiels.

Diese Runde wird von einer traditionellen EDGUY-Nummer eingeläutet: "Breathe" ist schnell, hat flashige Keyboards und einen echten Sing-along-Refrain - da ist man schnell wieder auf Touren, das Melodic Metal-Herz schlägt schneller und man ist bereit, wieder richtig loszulegen. Doch dann passiert es: Die silberne Partnerin, die bisher alles richtig gemacht hat und sich erotisch in ihrer CD-Schublade unter dem Rotlicht geräkelt hat, bringt mit "Two Out Of Seven" einen echten Abturner. Spaß hatte die Band dabei zwar bestimmt, denn der Track besticht durch einen witzigen Text – leider allerdings nur dadurch, denn musikalisch ist die Nummer meiner Meinung nach ein Totalausfall. Die Keys zu Beginn erinnern an den 90er-Jahre Nerv-Hit „Narcotic“ und die Refrainmelodie klingt irgendwie nach Toni Braxton. Einmal anhören, schmunzeln und in Zukunft bitte nur noch skippen. Das folgende „Faces In The Darkness“ ist da schon ernsthafter. Wir bewegen uns im Mid-Tempo-Bereich, doch irgendwie zündet das Ganze nicht wirklich - der Refrain ist zwar Sammet typisch ganz nett, doch leider ist das Stück ziemlich flach. Und wer will schon ein flaches, nettes Stück im Bett haben, wenn er im Zweifelsfall auch ein wohlgeformtes, dreckiges Miststück haben kann? Zum Glück für alle EDGUY-Fans geht "The Arcane Guild" wieder intensiver zu Werke. Die Nummer bietet einfach das, worauf die Zielgruppe steht und wofür die Leute die Band immer geliebt haben: schnell, positiv, mitreißend - eine gelungene Wiedergutmachung!

Der nymphomane Metaller ist natürlich immer noch nicht am Ende. Also auf zu Runde drei! "Fire on The Downline" ist ähnlich gehalten wie "Faces In The Darkness": Mittleres Tempo, hardrockiges Riffing, netter Refrain, doch auch hier springt der Funke nicht gänzlich über ebenso wenig beim darauf folgendem "Behind The Gates To Midnight World". Der Track beginnt mit einem bockstarken Metallica ähnlichen Riff und nimmt dann das Tempo und die Aggressivität leider fast komplett raus. Den Abschluss des Silberlings stellt "Every Night Without You" dar, die obligatorische Ballade. Ein nettes letztes Kuscheln mit der Partnerin, ehe man einschläft mit der Gewissheit, dass man sich sicherlich noch ein paar Mal unverfänglich zum Spaß haben treffen wird - die Frau für´s Leben ist mit "Age Of The Joker" aber nicht gefunden worden. (Micha J.)

Age Of The Joker


Cover - Age Of The Joker Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 65:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Transformation

()

ERIC GALES gehört zu jener Riege junger Gitarristen, welche in den Staaten schon seit geraumer Zeit dem Blues zu wieder mehr Beachtung verhelfen und auch zunehmend unter Jüngeren ihre Hörerschaft rekrutieren. Der 1974 geborene GALES wurde als 16-jähriger entdeckt und gilt als Gitarrist in der Tradition von Größen wie JIMI HENDRIX, ALBERT COLLINS, B.B. KING & Co. Bereits als 20-jähriger Stand er mit SANTANA gemeinsam auf der Bühne. Nach seinen letzten beiden, bereits recht erfolgreichen Veröffentlichungen „Layin' Down The Blues” (2009) und „Relentless” (2010) legt ERIC GALES mit „Transformation“ ein weiteres gutklassiges Blues Rock Werk vor – zwölf lockere, groovige und abwechslungsreiche Songs. Die Kompositionen sind eingängig und voller technischer Finessen zugleich (dank auch Co-Writer Mike Varney) und lassen „Transformation“ so aus einen Guss erscheinen – radiotauglich und anspruchsvoll. Dabei setzt ERIC GALES ebenso auf gut rockende Stücke, ohne Gefühl und Intention des Blues zu vernachlässigen, wie auch auf klassischen Slow-Mo-Sound. Dabei überrascht er immer wieder mit forschen Ausflügen und spinnt gekonnt den roten Faden weiter. Wer zur Zeit öfters JOE BONAMASSA und KENNY WAYNE SHEPHERD hört, der dürfte auch an ERIC GALES gefallen finden.

Transformation


Cover - Transformation Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 67:53 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Raised In Captivity

()

JOHN WETTON war und ist mit seinem charismatischen Timbre noch immer einer meiner absoluten Lieblingssänger. Der britische Bassist hat Anfang der 80er mit der Gründung von ASIA, einer der ersten sogenannten Supergroups mit prominenten Mitmusikern, einige wirklich lohnenswerte Alben veröffentlicht. Zuvor war er bereits in so bekannten (Prog)Formationen wie WISHBONE ASH, URIAH HEEP oder KING CRIMSON aktiv. Nach dem erfolgreichen ASIA-Comeback 2006 ist der Gute wieder voll ausgelastet und neben diversen Touren mit den Bombastrockern sowie dem letzten Output hat er sogar noch die Zeit gefunden mit "Raised in Captivity" ein weiteres Solowerk aufzunehmen.

Für dieses Album hat sich der mittlerweile 62-jährige zwar einige hochkarätige Gastmusiker wie u.a. Steve Morse (DEEP PURPLE), Robert Fripp (KING CRIMSON) oder auch Steve Hacket (GTR, GENESIS) mit an Bord geholt aber auch die können dieses allenfalls gerade noch so als mittelmäßig zu wertende Album nicht herausreißen. Bei mir jedenfalls macht sich schon etwas Enttäuschung breit, soundlich sind einige Tracks natürlich schon mit typischen ASIA-Sachen vergleichbar, dies liegt aber sicher auch hauptsächlich an der tragenden Stimme. Ansonsten wird hier durch weniger Keyboardpräsenz der Bombastanteil merklich nach unten geschraubt, die Gitarren der Gäste dürfen sich mehr in den Vordergrund spielen. Nur es sind einige zu viele und vor allem arg seichte pathetische Schnulzen (erinnern etwas an die ICON-Sachen zusammen mit Tastenguru Geoff Downes) auf dem Silberling vertreten. Der Großteil des Materials dieser zwölf Tracks bietet vielfach nur passable Ansätze und sicher viel guten Willen etwas vom Gewohnten wegzukommen. Aber was hauptsächlich fehlt sind wirklich hängen bleibende große Melodien und catchy Refrains – an das letzte recht gute ASIA-Werk „Omega“ kommt Wetton hier qualitätsmäßig leider nicht im entferntesten ran.

Vieles plätschert einfach zu belanglos oder schlicht etwas langweilig dahin, zig Refrainwiederholungen (u.a. bei dem melancholischen “The Devil In The Opera House” könnte auch ein ASIA-Song sein aber warum sieben Minuten lang - der musikalische Inhalt reicht für knappe drei) ziehen einige Songs nur künstlich in die Länge. Die vielen gezogenen „uhhuus“ u.a. beim Titelsong reißen ebenfalls nichts raus und sind für einen Sechzigjährigen auch eher etwas peinlich. An der Stimme als solche liegt es ganz klar nicht, die ist nach wie vor klasse, sehr volumig mit typischen Timbre und auch live habe ich ihn zuletzt auf der letzten Asia-Tour absolut in guter Form gehört.

Es liegt leider einfach am recht unspektakulären Songwriting, nur drei,vier mit viel Wohlwollen fünf solide Songs auf einem Album sind schlichtweg viel zu wenig für so einen profilierten Musiker. Vielleicht hätte er sich lieber etwas mehr Zeit nehmen sollen, um manches besser auszuarbeiten. Der relativ schnelle und kraftvolle Opener „Lost for Words“ wartet mit einem guten Gitarrensolo auf, es klingen schöne Hammonds durch – ein solider Start. Der flotte Titelsong "Raised In Captivity" (mit Morse an den Saiten) hätte schon noch etwas besser funzen können wären die erwähnten banalen „uhhus“ nicht und dann folgt gleich der Tiefpunkt des Albums das unheimlich lasche und total seichte „Goodbye Elsinore“. Weitere nicht viel bessere Songs sind das zwar recht rockige (mit Mick Box) mit einem schwachen Refrain aufwartenden „New Star Rising“, das auch textlich recht platte AOR-Gegurke „We Stay Together“ und die gräusliche Ballade „Don’t Misunderstand Me“.

Das etwas „verschachtelte“ und mit vielen Tempowendungen versehene „The Last Night Of My Life“ überzeugt hingegen auch mit schönen mehrstimmigen Backings genauso wie das eher etwas schleppend startende „The Human Condition“ mit relativ krachendem Rockambiente. Beide Songs erinnern stark an YES zu mainstreamigeren Zeiten – kein Wunder hier war ex-YES-Mann Tony Kaye an den Tasten dabei. Weitere positive Sachen sind „Steffi's Ring", eine leider zu kurze melancholische Folknummer die Downes mit gelungenen Panflöten-Klängen veredeln darf. Der mit Abstand stärkste Song kommt erst zum Schluss denn die tolle etwas düstere orchestrale Hymne „Mighty Rivers“ ist ein tolles Duett von Wetton zusammen mit der niederländischen Sängerin und ehemaligen THE GATHERING-Frontfrau Anneke Van Giersbergen. Hier harmonieren diese beiden außergewöhnlichen Stimmen in schönen Wechseln perfekt.

Letztlich kann Wetton (die Fanbrille mal abgesetzt) mit diesem achten Solowerk leider nur teilweise überzeugen und ganz sicher nicht sein bestes Werk abgeliefert. Daher empfehle ich allen Nichtfans lieber seine wohl stärkste Scheibe „Battle Lines“ aus dem Jahr 1994, die ist qualitativ einfach besser.

Raised In Captivity


Cover - Raised In Captivity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:25 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

I’ve Failed You

()

Mit dem Titeltrack „I’ve Failed You” und der Single „We Are The Lamb” haben KITTIE die Songs zu Beginn platziert, welche die angedachte Ausrichtung der vier kanadischen Raubkätzchen mit am deutlichsten präsentiert – man macht einen auf bissig, modern und hart – den eingeschlagenen Weg des letzten Albums folgend. Allerdings kann trotz nach innen gerichteter sowie gesellschaftskritischer Texte und fettem Sound das sechste Album des Quartetts nicht in Gänze überzeugen. Denn trotz der immer wieder durchscheinenden traurig-melancholischen Atmosphäre und der eingebrachten Emotionalität kleistert die gewollte, härtetechnische Steigerung manch der genannten Momente einfach zu und fegt sie von dannen. Hardcore mit Gefühl wäre wohl das, was KITTIE anstreben. Wobei aber besonders die melodischen und mit cleanen Vocals versehenen Passagen („What Have I Done“, „Never Come Home“) für Abwechslung sorgen und punkten – die Mixtur geht bei „I’ve Failed You” (noch) nicht ganz auf. So gilt für das 2011er-Album leider ein ähnliches Fazit wie für das Vorgängerwerk „In The Black“ (2009). Gute Ideen bleiben oft ein Ansatz; über die komplette Spiellänge von nur 36 Minuten stellt sich eine gewisse Eintönigkeit ein. Das ist für einen an sich schon toten Nu Metal-Markt doch etwas wenig um Neues zu reißen. KITTIE bedienen auch 2011 vor allem ihre Stammkundschaft.

I’ve Failed You


Cover - I’ve Failed You Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 36:34 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Until Fear No Longer Defines Us

()

GHOST BRIGADE haben mit ihren bisherigen Veröffentlichungen sowohl Kollege Memme wie Kollege Otto überzeugen können und sind mittlerweile beim dritten Album angekommen. „Until Fear No Longer Defines Us” beginnt langsam mit dem rein akustischen “In The Woods”, ehe es mit „Clawmaster“ finnisch-schwermütig richtig losgeht, wobei dem Song ein starker CULT OF LUNA-Einfluss nicht abgesprochen werden kann, gerade beim Gesang. Das zeigt sich auch beim Album-Highlight, dem abgefahrenen „Breakwater“, dessen Doom-Part am Ende richtig böse ist. Vorher können aber das wunderschöne „Grain“ und dem heimlichen Popsong „Chamber“ voll überzeugen. GHOST BRIGADE haben ihren finnischen Dark Metal weiter verfeinert und die Referenzen an alte SENTENCED ebenso beibehalten wie die klangliche Nähe zu SWALLOW THE SUN und KATATONIA, was sich in wunderschön-traurigen Songs äußert, die so nur aus Finnland kommen können. Mit der Hinzunahme von Postcore-Elementen haben sie gleichzeitig ihren Sound um eine passende Nuance erweitert, was „Until Fear No Longer Defines Us“ zu atmosphärisch dichtesten GHOST BRIGADE-Werk macht. Zehn Songs voller Gänsehautmomente ergeben ein packendes Album, das Düsterfans auf jeden Fall gefallen wird und GHOST BRIGADE in die erste Reihe des Genres katapultiert.

Until Fear No Longer Defines Us


Cover - Until Fear No Longer Defines Us Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 58:6 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

In The City Of Wandering Lights

()

THE STATIC AGE kommen ursprünglich aus der Punk-Ecke. Ein Hinweis darauf ist schon der Bandname, immerhin haben sie sich nach dem ersten MISFITS-Album benannt. Auf ihrem neuesten Album „In The City Of Wandering Lights“ hört man davon allerdings nicht mehr viel. Vielmehr klingt es so, wie der Albumtitel vermuten lässt: atmosphärisch, ruhig, verträumt, sanft – und auch ein bisschen kitschig.

Alles passiert sehr dezent, die Gitarren sind zwar gut hörbar, aber gedämpft und in den Hintergrund gestellt worden, die Drums geben den Rhythmus vor, ohne allzu sehr zu ballern, und auch der stark im Vordergrund stehende Gesang ist oft hauchig, kommt aber auch an den lauteren, mit viel Pathos gesungenen Passagen nie zu direkt, sondern immer auch etwas zurückhaltend daher. Dazwischen liegen oft Keyboard-Flächen, und ab und zu hört man auch den Bass ein bisschen pluckern. Soundmäßig bedient man sich oft bei den 80ern, was vor allem bei den Gitarren und den Keyboards hörbar ist.

Alternative oder Indie-Rock könnte man das nennen, aber das „Rock“ scheint hier schon fast fehl am Platze, denn gerockt wird auf diesem Album eigentlich gar nicht. Vielleicht würde so etwas wie Ambient-Rock passen, aber das ist nun wirklich eine schlimme Wortkombination. Aber seien wir ehrlich: Allzu aufregend ist diese Scheibe nun mal wirklich nicht. Vielleicht nicht schlimm, aber doch sehr gleichförmig und auch – na ja – lahm. Zu ruhig, zu schön, zu wehmütig, zu sehr auf Atmosphäre bedacht und dafür den Song vernachlässigend. Passagenweise klingen alte U2 oder auch COLDPLAY durch. Beide Bands kann man mögen oder nicht, aber die können wenigstens Songs schreiben.

Die Musik von THE STATIC AGE seiert aber nur ohne irgendwelche Höhepunkte vor sich hin, ohne das irgendetwas hängenbleibt. Ihrem Bandnamen machen die Jungs mit diesem Album wahrlich keine Ehre, und man kann nur hoffen, dass sie vielleicht irgendwann doch noch mal die Kurve zurück zu ihren musikalischen Wurzeln kriegen.

In The City Of Wandering Lights


Cover - In The City Of Wandering Lights Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 36:9 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

The Great God Pan

()

„Spirits Of The Dead” ist ein Stück von Edgar Allan Poe und auch ein Song von MANILLA ROAD – ähnlich kauzig kommt „The Great God Pan“ daher – der neuste Output des ehemalige EINHERJER-Sänger Ragnar Vikse und seiner SPIRITS OF THE DEAD benannten Band. Die Songs der Combo lassen sich schwerlich einordnen und bewegen sich irgendwo zwischen Doom und Folk, zwischen Psychedelic und 70er Prog Rock – demzufolge sind die üblichen Verdächtigen in Form von BLACK SABBATH und JETHRO TULL, zwischen (richtig alten) PINK FLOYD und KING CRIMSON gleich ausgemacht. SPIRITS OF THE DEAD machen zugleich auf Retro und Experimentell und setzen sich erstaunlicherweise nicht zwischen alle Stühle – die staubig warme Produktion passt da auch, nur der easy Groove des letzten Werkes will sich nicht über die komplette Spiellänge einstellen. Trotzdem machen die sechs Kompositionen mit ihrer psychedelischen 70er Flair Spaß, offenbaren interessante Schwenks und lassen es vor allem in den getragenen Momenten auf ruhige Weise krachen. Eine recht gelungene Hommage an den griechischen Hirtengott Pan mit seiner Flöte. Ob man „The Great God Pan“ mit gerade mal 34 Minuten Spielzeit als vollwertige Veröffentlichung oder als EP bezeichnen kann ist dabei eher Nebensache. Ein Überflieger wie das formidable Debüt haben SPIRITS OF THE DEAD mit „The Great God Pan“ also nicht abgeliefert, aber Fans und Liebhaber ungewöhnlicher Kost mit Hang zum „wegschwelgen“ dürften hier durchaus auf ihre Kosten kommen.

The Great God Pan


Cover - The Great God Pan Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 33:54 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

To Reign Supreme

()

TRAGIC CAUSE sind bei einem Label gelandet und können somit „To Reign Supreme“ mit gutem Vertrieb rausbringen. Mit dem Titeltrack eröffnen die Hamburger ihr Album, was sich als gute Wahl erweist, da die schnelle Nummer mit viel Groove und Durchschlagskraft klar macht, was Sache ist. Wer da noch Zweifel haben sollte, wird sofort danach mit dem plakativ betitelten „Thrash Is Back“ endgültig aufgeklärt: TRAGIC CAUSE haben sich dem guten alten Thrash Metal verschrieben, ohne dabei altbacken zu klingen. Auf das Old School-Grundgerüst, das sowohl aus deutschen Bands als auch aus alten SEPULTURA besteht, haben sie moderne Einflüsse gepackt, was „To Reign Supreme“ nicht nur für den Die Hard-Thrasher interessant machen wird, sondern auch für Freunde heftiger Musik Marke PRO-PAIN, SOULFLY und MUNICIPAL WASTE. Handwerklich sind TRAGIC CAUSE topfit, vom aggressiven, vollen Gesang über die immer wieder mit Soli aufgelockerte Gitarrenarbeit bis zum auf den Punkt kommenden Drumming passt hier einfach alles, zumal die Drums auch von der Produktion mit einem guten, druckvollen Sound bedacht wurden. Beim Songwriting haben die drei Hamburger Jungs auch alles richtig gemacht und eine gute Balance zwischen schnellen Songs („Thrash Is Back“) und fetten Groove-Monstern gefunden. „To Reign Supreme“ ist eine verdammt gute, sehr kraftvolle Metal-Platte, mit der TRAGIC CAUSE eine gelungenen Label-Einstand feiern. Mehr davon!

To Reign Supreme


Cover - To Reign Supreme Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:43 ()
Label:
Vertrieb:

Seiten

Subscribe to RSS - CD