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Darker Days

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Gothic Metal mit weiblichen Vocals aus den Niederlanden ist keine Seltenheit. AFTER FOREVER (R.I.P.) gehörten da zu den richtig Guten; EPICA kann man durchaus als die legitimen Nachfolger bezeichnen; die mega-erfolgreichen WIHTIN TEMPTATION dagegen sind gerade bei ihrem (durchaus gelungenen) Absprung ins Rock-Genre. Die unter anderem von AYREON Mastermind Arjen Lucassen mit aus der Taufe gehobenen STREAM OF PASSION reihen sich mit ihrem mexikanischen Goldkehlchen Marcelo Bovio (die auch für die Violinenklänge verantwortlich zeichnet) hinter den Genannten ein und kommen nun mit ihrem dritten Album „Darker Days“ um die Ecke.

Erwartungsgemäß setzt man auf eine symphonisch orchestrale Ausrichtung, auf Emotionalität und vertonte Gefühle. Und auf den Gegensatz zwischen harten Riffs und deftigeren Passagen einerseits sowie elfenhafteren Gesang und streicheruntermalten Töne andererseits. Dabei lassen es Songs wie der gelungene Opener „Lost“ noch recht gut knacken, andere Highlights wie „Collide“ und „Broken“ gehen schon etwas bedächtiger ans Werk und vermengen in typischer Genremanier harten Metal mit sanften Klängen. In der von Piano getragenen Ballade „Spark“ kommt der engelsgleiche Gesang von Fr. Bovio besonders gut zur Geltung. Was STREAM OF PASSION etwas von der Konkurrenz abhebt ist dabei der immer wieder durchscheinende südamerikanische Touch, wie zum Beispiel die Tangoelemente beim genannten Opener „Lost“, aber auch an anderer Stelle setzt mit diesem Stilmittel leichte Akzente.
Allerdings darf man auch nicht darüber hinweg sehen, dass STREAM OF PASSION weiterhin meist im Fahrwasser oben genannte Acts fahren (WITHIN TEMPTATION), vor allem eher die ruhigere Schiene bedienen und dadurch manches, trotz qualitativer Ausgewogenheit, einem doch recht bekannt vorkommt. Für STREAM OF PASSION gilt sicherlich das gleiche wie für manch andere Gothic Metal Combo – für die Fans des Genres macht „Darker Days“ Sinn; den Durchbruch zu neuen Fanschichten wird aber auch Album Nummer drei nicht bringen.

Darker Days


Cover - Darker Days Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 53:43 ()
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Vengeance

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Irgendwie hatte ich es befürchtet: nachdem David „Rock“ Feinstein mit dem Nachfolger seines superben Solo-Erstlings „Third Wish“ in qualitativer Hinsicht baden gegangen ist, steht nun, kurz nach dem „Bitten By The Beast“-Desaster, das neue Werk seiner eigentlichen Hauptband an. Und hier zeigen sich, wenn auch nicht ganz so extrem, ähnliche Defizite. Das erste THE RODS-Werk seit 1986 klingt erschreckend saft- und kraftlos und, ich traue es mich kaum zu sagen, wie eine Alt-Herren-Platte ausgebrannter ehemaliger Rock-Heroen. Songs wie der Opener „Raise Some Hell“, „I Just Wanna Rock“, „Livin´ Outside The Law” oder “Fight Fire With Fire” (nee, nix METALLICA…) wurden zwar zeitgemäß und voluminös produziert, aber alles klingt hier merkwürdig steril und bis zum kräftigen Gesang von Bassist Garry Bordonaro von oben bis unten blank poliert, was überhaupt nicht zum erdigen Sound der Band passen will. Hinzu kommt das fast durchweg unterirdische Songwriting inklusive völlig debiler 08/15-Discounter-Refrains, die schon vor 25 Jahren niemanden mehr vom Hocker gerissen hätten. Trauriger Höhepunkt des Albums ist das von Feinstein-Cousin Ronnie James Dio zwar recht unspektakulär eingesungene, aber insgesamt wirklich nicht üble „The Code“, das man vermutlich, wie schon bei „Bitten By The Beast“, auf dem auch ein Dio-Song stand, eingefügt hat um als Werbemittel herzuhalten. Es wird sicher alte Fans dieser schon damals eher dem Underground zugehörigen Band geben, die dem Album allein aufgrund der Tatsache, noch einmal eine neue THE RODS-Platte in den Händen halten zu können, mehr abgewinnen werden als ich, aber vor dem Hintergrund saustarker Scheiben wie „The Rods“ oder „Let Them Eat Metal“ klingt „Vengeance“ leider nur wie ein lauwarmer Aufguss. Sehr schade!

Vengeance


Cover - Vengeance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 50:4 ()
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Eclipse

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Mensch JOURNEY haben wieder ne neue Scheibe am Start. War war schon das 2008er Werk „Revelation“ (2008) der AOR-Götter ein echt gelungenes Album, so ist das aktuelle „Eclipse" nochmal eine deutlichte Steigerung geworden. Trotz der vielen erfolgreichen Genrekracher aus den 70er und 80er Jahren im Bereich Melodic Rock mit darauf enthaltenen Welthits wie „Wheel In The Sky“, „Separate Ways“, "„Don’t stop believin“ oder „Open Arms“ kann man dieses Album qualitätsmäßig auf eine Stufe mit diesen Klassikern stellen und zwar ohne Einschränkungen.

Insbesondere der 2007 neu eingestiegene Sänger Arnel Pindea hat sich jetzt von seinen nicht minder starken Vorgängern am Mikro wie u.a. den langjährigen Vocalisten Steve Perry oder Steve Augeri noch mehr freigeschwommen und brilliert mit seinem klaren Organ wunderbar mit den typischen JOURNEY-Schmeichel-Harmonien. Im Gesamtspiel mit der übrigen Band (1973 gegründet) wirkt der deutlich jüngere Pineda als hätte er nie etwas anders gemacht und wie eine Art Jungbrunnen für die anderen Herrschaften, die ja alle schon auf die 60 zu gehen.

Aber auch vor allem Mastermind und Gitarrist Neil Schon wirkt ebenfalls wie nochmals neu aufgeblüht, sprüht nur so von tollen Ideen, abwechslungsreichem Songwriting und seinem typischen und vor allem ungwöhnlich kraftvollem Gitarrenspiel. Es scheint fast so, als hätte man die Band nochmals neu erfunden wobei gerade hier trotz natürlich recht eingängigem und mitreißenden Melodien die Betonung auf mehr kernigere Rocksongs gelegt wurde. Hier wird kein billiger 0815-cheesy Abklatsch aus den 80er Jahren, wie derzeit leider von vielen Veteranen oder auch Neueinsteigern praktiziert, abgeliefert sondern JOURNEY legen Wert auf deutlich ausgereifte und auch etwas längere Songs. Hier wird nicht nach dem einfachen Muster Strophe, kurze Bridge und dann ein knalliger Refrain der spätestens nach 30 Sekunden im Hirn einschlägt verfahren, sondern gleich der tolle sechsminütige Opener „City Of Hope" beginnt zunächst mit einem durchgehend prägnanten Gitarrenriff ehe nach einer spannungsgeladen Hinführung der hymnenhafte Refrain erst nach über eine Minute zum Einsatz kommt.

Ja, dass sind dann die neuen JOURNEY, die für diese Art Musik beinahe schon etwas progressiv vorgehen - keine einfachen Dreieinhalbminuten-Songs und simple Easy-Listening Refrains. Auch das kraftvolle "Edge of the Moment" ist so ein Beispiel. Mit klasse etwas düsterem Riffing und einer sehr satte Rhythmusfraktion kommt der Track einfach klasse rüber. Druckvoll mit schöner Hook ist der Song eine neue Stadionhymne, die unbedingt ins aktuelle Liveprogramm rein muß.

Manche Tracks auf „Eclipse" benötigen aufgrund der etwas anderen Ausrichtung mitunter sogar mehrere Durchläufe, um voll zu zünden, denn nicht alles läuft gleich typisch ahlglatt rein wie zu glorreichen vergangen Zeiten. Aber dadurch ist die Abnützungsgefahr auch nicht so schnell gegeben. Insbesondere die wirklich herausragende Gitarrenarbeit Schons verleiht dem Journeysound eine neue Dimension, die ebenfalls zwar noch prägnanten Keys sind dabei doch ein klein wenig weiter nach hinten gerückt, es klingt deutlich rifforientierter. Man nehme hier das virtuose und ebenfalls etwas dunkle-melancholische „Chain Of Love“ – ein klasse Song. Natürlich gibt es auch wieder eine etwas süßere, aber voll amimäßige Ballade „Tantra“ wird zunächst nur vom Piano getragen, man wähnt sich beinahe schon im MAGNUM-Pathos, dann kommen die "Rest"-Instrumente auch dazu und sorgen für Kuschelrockfeeling hart an der Kitschgrenze. In die gleiche Kategorie stößt das zwar luftige „She´s A Mystery“ diesmal aber mehr gitarrengeführt aber der echte Funke und die Hook fehlen etwas und so ist dies der einzige Song mit "nur" Durchschnittsqualität.

Aber echte Krachern, wo die Gitarren richtig braten dürfen, gibt es noch einige zu nennen wie u.a. dass cool im Midtempo rockende aber sehr packende „Resonate", „Human Feel“ (inkl. treibendem Drumming & furioses Gitarrenfinale) und mit dem schnellen „Ritual“ gelingt die perfekte stilistische Verbindung von alten und neuen JOURNEY. Für alle Cabrio Fans bietet der Sommerfeeling pur verströmende Ohrwurm "Someone" nochmals bestes Melodicfutter wie man die AOR-Könige schon immer kannte.

„Eclipse" ist daher rundum eine absolut gelungene Sache geworden auch die relativ satte Produktion von Kevin Shirley (warum viele der von ihm mitbetreutet IRON MAIDEN-Scheiben oft soundlich so verhunzt sind, bleibt ein Rätsel) ist absolut überzeugend. Für alle Melodic Rock/AOR-Anhänger ist dies klar die Scheibe des Jahres - vor allem die starke Betonung des Rockcharakters und die weniger einfache Ausrichtung der Songs zeigt hier eine vor Energie nur so sprudelnde Band, die auch 2011 jeden Ansatz von Altherren-Rock locker vom Tisch fegt. Auf die Konzerte der ROCK THE NATION-Festivals darf man sich jetzt schon freuen – hoffentlich mit drei, vier Stücken aus diesem starken Album.

Eclipse


Cover - Eclipse Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 66:14 ()
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Legacy Of Emptiness

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Wenn ich die Biografie dieser norwegischen Symphonic Black Metal-Band richtig deute, handelt es sich nicht um eine neue Formation, die ihr Debütalbum vorlegt, sondern um (Ex-) Mitglieder der Band ANCESTRAL LEGACY, die hier ein paar frühe Demo-Songs dieser Band in neuem, zeitgemäßem Gewand präsentieren. Lediglich um die Distanz zu den heutigen ANCESTRAL LEGACY zu wahren, hat sich deren Mitglied und Gitarrist Eddie Risdal dazu entschlossen, diese alten Stücke unter dem Namen LEGACY OF EMPTINESS zu veröffentlichen. Und egal, wie die (fast durchweg überlangen) Songs früher mal geklungen haben; die Neuinterpretationen, die sogar von Szene-Legende Dan Swanö klanglich veredelt worden sind, sind absolut hörenswert und dürften speziell Fans älterer DIMMU BORGIR auf den Plan rufen. Die Keyboard-Anfangsmelodie des Openers "Possessed" erinnert dabei schon sehr dreist an "Mourning Palace" erwähnter Superstars, aber in der Folge gibt sich die Band kaum Blöße, wie Stücke der Marke "Valley Of Unrest", "Ringer Of Death" oder das mit einem sehr coolen "Hammond-Orgel-Sound" nach vorne peitschende "Onward!" beweisen. Hätten ANCESTRAL LEGACY diese Songs damals in der heutigen Form aufgenommen, hätte der Band vielleicht ein deutlich größerer Erfolg ins Haus gestanden, aber so bleibt immerhin eine wirklich gute Scheibe, die sich auch Fans von etwa CATAMENIA, DRAGONLORD, DARZAMAT, GRAVEWORM oder den überragenden LIMBONIC ART definitiv anhören sollten. Ein kleiner Geheimtipp für diese Zielgruppe!

Legacy Of Emptiness


Cover - Legacy Of Emptiness Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 69:41 ()
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Eterno Treblinka

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LOOKING FOR AN ANSWER haben schon einige Splits veröffentlicht, dürften aber erst jetzt mit ihrem ersten Album für Relapse Records auf Interesse außerhalb der Die Hard-Grindcore-Szene stoßen. Sehr gut produziert, steht „Eterno Treblinka“ in der Tradition von TERRORIZER und alten NAPALM DEATH, ergänzt um eine noch stärkere Punk-Schlagseite, was der Chose gut tut, da die Songs so viele Groove-Parts bekommen. Ebenso kommt der Scheibe zugute, dass LOOKING FOR AN ANSWER nicht nur stumpf durchballern, sondern auch mal den Fuß vom Gas nehmen können („Holocausto Diario“), um Kraft für die nächste Wutattacke zu sammeln. So wird „Eterno Treblinka“ eine vielschichtige Angelegenheit und langweilt nicht mit den immer gleich aufgebauten Songs wie so viele andere Grind-Scheiben. Eine Empfehlung für alle Freunde gepflegten Old School-Geballers, die natürlich auf Vinyl am authentischsten rüberkommt. Feine Sache.

Eterno Treblinka


Cover - Eterno Treblinka Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 17
Länge: 30:17 ()
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The Wretch

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Wie bereits im Review zum letzten Album "Hymns Of Blood And Thunder" angedeutet, sind die Jungs aus Indianapolis nichts für die breite Masse, sondern begeistern zumeist Fans von obskurerem Stoner Rock/Doom Metal und sind selbst für aufgeschlossene traditionelle Naturen eine eher gewöhnungsbedürftige Angelegenheit. Daran wird auch ihr fünftes Album "The Wretch" (nebst etlicher EPs, Splits und Compilations) nicht viel ändern, denn wirklich zugänglich gehen Gitarrist/Sänger Karl Simon und Co. auch hier nicht vor. Nach dem zähen Lavastrom "Bastards Born" und dem treibenden, aber insgesamt unspektakulären "The Scovrge Ov Drvnkenness" lässt erst das verhältnismäßig kurze "To The Rack With Them" so etwas wie Eingängigkeit und Ohrwurmkompatibilität aufkommen, bevor man sich völlig in ausschweifende, erhabene Orgien verrauchter Verdammnis stürzt. "Day Of Farewell", das sämtliche Genre-Register ziehende, sehr gelungene "Castle Of The Devil", der zeitlupige Titelsong sowie das über zwölfminütige "Iron And Fire" dürften außer beinharten Fans von Bands wie natürlich den frühen BLACK SABBATH, SAINT VITUS, COUNT RAVEN oder auch etwas weniger Doom-lastigen Kollegen der Marke MANILLA ROAD oder BROCAS HELM nur wenige Banger ansprechen, die dann aber eine gegenüber dem Vorgänger noch schwerfälligere Scheibe vorfinden werden, die mit dem coolen "Coven Of Cain" lediglich noch einen leichter verdaulichen Song präsentiert. Für einen "Tipp" sind mir THE GATES OF SLUMBER aber nach wie vor einen Tick zu sperrig und in kompositorischer Hinsicht nicht ganz auf der Höhe der oben genannten Mitbewerber. Trotzdem sehr hörenswert!

The Wretch


Cover - The Wretch Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 55:59 ()
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Transfigurations (Split-EP)

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Die beiden polnischen Black Metal-Bands INFERNAL WAR und KRIEGSMASCHINE, die sich bislang ausschließlich im Underground bewegt und fast nur Demos und Split-Veröffentlichungen auf dem Buckel haben, veröffentlichen hier eine gemeinsame Split-Scheibe, die drei Songs von erstgenannter und zwei Stücke von letztgenannter Band enthält. Und beide Kapellen, deren Musiker unter Anderem schon bei DARZAMAT, HATE, THY DISEASE und ARKONA gezockt haben, überzeugen mit ihren Darbietungen mühelos. Hört Euch nur mal "Into The Vortex Of Naugh" und "Incipit Chaos" (Killerrefrain!) von INFERNAL WAR oder das überlange "Fear And Loathing In Gethsemane" der Fast-Namensvetter KRIEGSMASCHINE an, das die Band in einem regelrechten Inferno aus Gitarrensalven und sogar Drum´n´Base (!) auslaufen lässt - mehr Bums und gleichzeitig Originalität und Musikalität habe ich von einer traditionellen, rasenden Schwarzmetalltruppe selten gehört. Sehr kurzweilig, energiegeladen und nicht auf stumpfes, klangtechnisch unterirdisches Hassgebolze aus ("Transfigurations" wurde sehr basisch, aber kraftvoll produziert), ist diese EP eine echte Empfehlung für Black Metaller mit Geschmack!

Transfigurations (Split-EP)


Cover - Transfigurations (Split-EP) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 28:7 ()
Label:
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Hospital Carnage

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HAEMORRHAGE sind zu einer Konstante im Grindcore-Bereich geworden, die auch auf ihrem fünften Album das CARCASS-Erbe pflegt. „Hospital Carnage“ als Albumtitel, das sehr auf Blut und Krankenhaus-Flair ausgelegte Artwork, die Songtitel und natürlich die zwischen rumpelig und eingängig wechselnden Songs sind wie eh und je von den britischen Pionieren beeinflusst. HAEMORRHAGE haben dank Shouter Luisma’s Stimme eine gewisse Eigenständigkeit, womit sie sich ein wenig vom Vorbild lösen können, was sie zudem bei Songspielereien wie dem rockigen „Necronantology“ machen. Bis hierhn ist alles wie immer, „Hospital Carnage“ wäre der übliche Soundtrack für eine stumpfe Party, wäre nicht der Sound so mies. Den bekamen die Spanier schon mal druckvoller und klarer hin (in gewissen Grenzen, versteht sich), aber ihr neues Werk krankt an einer höchstens durchschnittlichen Produktion, durch die an und für sich gute Songs wie „Open Heart Butchery“ oder „Hospital Thieves“ viel an Power verlieren. Live wird die Chose zwar sicher ordentlich rocken, aber in den eigenen vier Wänden wird jeder Grinder viel Milde walten lassen müssen, um angesichts der Produktion nicht zu verzweifeln.

Hospital Carnage


Cover - Hospital Carnage Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 35:16 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Ritual

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THE BLACK DAHLIA MURDER schaffen es immer wieder den Spagat zwischen bösartiger Musik auf der einen und ihrem Party Animals-Wesen auf der anderen Seite hinzubekommen. „Ritual“ ist der neueste Streich der Detroiter und beweist einmal mehr, dass die Jungs um Shouter Trevor auf Platte eine der fiesesten Death Metal-Bands des Planeten sind, Songs wie „Carbonized In Cruciform“ (mit einigen schönen Soli, die als Verneigung vor den Metal-Helden der Band zu deuten sein sollten) oder dem schweren „Malenchanments Of The Necrosphere“ sind dafür die besten Beispiele. Trevor shouter und grunzt wie eh und je, legt dabei immer Wert auf Verständlichkeit – was Live nerven kann, funktioniert auf Platte bestens. Die Gitarrenfraktion hat sich besser aufeinander eingespielt, als das noch bei „Deflorate“ der Fall war, bei dem mit Ryan Knight ein neuer Mann an der Sechssaitigen dazukam, und über das tighte Drumming muss nicht mehr viel gesagt werden, das ist wie gewohnt und erwartet gut. Die Songs wirken in sich geschlossener, strotzen vor technischen Spielereien (besonders im Gitarrenbereich) und halten die Balance zwischen knackig-schnellen und schweren Nummern, was „Ritual“ einen Tick abwechslungsreicher als „Deflorate“ macht, ja beinahe an den exzellenten Vorgänger „Nocturnal“ heranreicht. THE BLACK DAHLIA MURDER haben sich als Band gefunden und sind zu einer Einheit zusammengewachsen, die bereit für neue Großtaten ist. „Ritual“ ist somit nicht nur für THE BLACK DAHLIA MURDER-Fans ein lohnende Anschaffung, sondern für Freunde anspruchsvollen Death Metals generell.

Ritual


Cover - Ritual Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 45:28 ()
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The Complete Discograpy

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Eine Bandbesetzung mit Musikern die allesamt in genialen Bands mitgewirkt haben verspricht wirklich gutes: Joe Lynn Turner (RAINBOW, DEEP PURPLE), Jeff Watson (NIGHT RANGER), Bob Daisley (URIAH HEEP), Aynsley Dunbar (WHITESNAKE) und Carmine Appice (OZZY OSBOURNE, PINK FLOYD) – aber hallo!
Das Ganze wurde dann im Laufe der 1990ger Jahre zu einem Projekt namens MOTHER’S ARMY und wird nun als 3CD-Diskografie wieder vereint vertrieben – vorher gabs den Kram übrigens ausschließlich in Japan (!) zu kaufen. „Zu kaufen“ heißt übrigens in diesem Falle: Monströse 3 CD Box, bestehend aus „Mother’s Army“ (1993), „Planet Earth“ (1997) und „Fire On The Moon“ (1998).



Mother’s Army

Das Debut der Band fängt durchaus sehr vielversprechend an und lässt auf Gutes hoffen: Mit Titeln wie „Darkside“ (nicht „Of The Moon“, dafür „Of Love“), „Dreamtime“ oder „Anarchy“ gibt es direkt klassische Classic Rock Nummern mit dicken Rock-Soli, sehr druckvollen Vocals die auch durchaus im Ohr bleiben und mich an die Anfeuerungsrufe Marke DIO erinnern. Anspieltipp: „Get A Life“! Das Riffing wirkt erwachsen (ich mag den Bass bei „Dreamtime“), die Songstrukturen sind nicht kompliziert, dafür aber strukturiert und instrumental sehr homogen; die Vocals haben zwar dank Ex-RAINBOW Stimme (okay, die Band gehörte Dio wenn ihr mich fragt!) Joe Lynn Turner einen sehr guten Sänger der perfekt in die Musik passt, ab und an wird der ein oder andere Chorus nur etwas überstrapaziert.
Allerdings fällt mir bereits auf CD 1/3 auf das manche Titel etwas schwach, etwas zu lasch und poppig gehalten sind. Macht ALICE COOPER das ist es irgendwie cool – hier wirkt es deplatziert. Im Gesamtbild zwar durchaus solide, aber nichts wovon ich mir eine Diskografie kaufen würde. Dafür gibt es einfach zu viele haltlose und poppige Tracks auf dem Ding. Aber ich habe ja noch 2 Silberlinge hier liegen.

Titel: 12
12
Länge: 50:51 Min



Planet Earth

Ich habe oben gemeckert und setzte das nun übergangslos fort: CD Nummer 2 besteht irgendwie aus recht substanzloser Musik. Direkt auf der Bassdrum liegende, softe Vocals („Cradle To The Grave“)? Bitte, wenn schon Ruhe, dann Ballade und keinen Pop. Wirklich lustig ist ja das kurz vorm Ende dieses Songs die Gitarre mit schweinesauberen Bendings abgeht und ich mich frage warum das die anderen nicht angesteckt hat! Für Musik Marke PORCUPINE TREE ist viel zu wenig experimentelles, viel zu viel Standard Pop-Rock-Kram in den Songs, für echte Balladen sowieso. Nichts Halbes und nichts Ganzes. Abgesehen vielleicht von „Seas Of Eternity“ – da passt dieser Stil rein, hat was von einer Mischung aus SCORPIONS und PINK FLOYD (weit hergeholt; jedenfalls ganz cool). Auch „Mother Earth“ ist sehr zu loben, das Ding ist nämlich (ziemlich scharfer!) Blues und zeigt das die Band mehr konnte als sie uns auf dieser CD zeigten. Im Großen und Ganzen ist die Scheibe aber ein ziemlicher Griff in die Mülltonne. Ich weiß auch echt nicht was diese CD einmal werden sollte. Das ist kein Pop, das ist kein Rock – Vorbild oder Intention nicht bekannt.

Titel: 9
12
Länge: 44:49 Min



Fire On The Moon

Und auch die letzte der Drei fängt mal wieder ziemlich schwach an. Mittlerweile glaube ich an Absicht. Die ersten drei Tracks sind wenig eingängig, wissen wenn überhaupt nur im Solo zu überzeugen. Insbesondere die Nummer „A Day In The Night“ könnte man auch dem ein oder anderen Radiosender zuwerfen. Aber nicht aus Frust in die Lautsprecher beißen: Danach geht es endlich wieder bergauf! Ab „Fire On The Moon“ eröffnet meiner Meinung nach die Platte erst richtig mit einer extrem soliden Classic Rock Nummer! Leicht psychedelisch angehaucht fiedelt teilweise übrigens „Common Ground“ vor sich hin und lockert das ansonsten sehr rockige daherkommende Soundbild gut auf. Schlusslicht „Another Dimension“ ist dagegen dann wieder sowas von eine vollblutige Classic Rock Nummer mit Eiern. Geht doch.
Titel: 11

Länge: 50:03 Min



Fazit

Wirklich nicht so einfach. Einerseits musikalisch an vielen Stellen sehr brauchbar, oft zeigt die tolle Besetzung was sie damals konnten und ballern Soli, Riffs und Vocals raus die echt Dampf haben. An anderer Stelle kann man locker eine CD oder zwei CDs mit diesen viel zu poppigen und pseudo-rockigen Songs füllen die irgendwie einerseits vor musikalischer Reife, andererseits vor Musikschul-Charakter strotzen. Verstehen muss ich das absolut nicht. Kurzum: Für diese Besetzung echt zu schwach. Wirklich. Aber: 3 CDs mit vielen guten, diversen schwachen Tracks für den Preis (ich verrate es mal: 16,99¤) ist sehr fair. Tipp: Kaufen, auf den PC packen, selber zusammen stellen. Dann hat man eine verdammt geile Scheibe! Ansonsten sage ich mal treffend: „So lala“.

The Complete Discograpy


Cover - The Complete Discograpy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 32
Länge: 145:43 ()
Label:
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