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Angels Of Mons

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Ein melodischer Bastard aus den ersten OZZY OSBOURNE Soloscheiben (der Rhythmusbereich sowie der Gesang von Richard E. Toy erinnern an den Altmeister) und Gitarren in alter SAXON- und MAIDEN-Manier – das sind AGINCOURT. Die Engländer machen dabei einen auf Old School NWOBHM und servieren für alle die auf angerockte, melodieverseuchte Hard Rock-Metal-Mixtur um die 70er-80er-Wende stehen eine Gute-Laune-Platte.

Gegründet Anfang der 90er brachte man es bis 1996 gerade mal auf ein paar Demos und löste sich auf. 11 Jahre später, quasi zum 20. Bandjubiläum, gibt es mit „Angels Of Mons” das Debüt – passend zum Trend. Dabei liefern AGINCOURT weder eine besonders spektakuläre Scheibe ab, noch bieten sie musikalisch oder kompositorisch Neues. Aber die knapp 50 Minuten Metal lassen sich gut auf einem Satz durchhören und offenbaren einen hohen Spaßfaktor, auch wenn das Eine oder Andere nur etwas „belanglos gut“ rüberkommt und die Halbwertszeit begrenzt ist. Dafür gibt es mit dem hymnische Kriegsepos „Agincourt“ und dem tollen Hard Rock Stück „Breakdown“ richtig tollen Stoff zum Luftgitarre spielen und mitgrölen. Mit „Queen Of The Night“ hat man gar einen echten Überflieger an Bord – Power, Hammerrefrain und Prog-Anleihen – davon darf es Getrost mehr sein. „Angels Of Mons“ erreicht bei gleicher Zielgruppe zwar nicht das endgeile HIGH SPIRITS Debüt. Aber obwohl der Innovationsanteil gegen Null geht, haben AGINCOURT für mein subjektives Befinden zum Jahresausklang einen weiteren Dauerbrenner für die NWOBHM Retro-Fraktion am Start den man in Abständen immer wieder gerne einlegen dürfte.

Ach ja, und auch das Auflegen geht. Gibt es doch neben der von der Band selbst veröffentlichte CD Pressung das Teil jetzt von High Roller Records auch als kultiges Vinyl.

Angels Of Mons


Cover - Angels Of Mons Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:32 ()
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Destined For The Sun

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ELKS kommen aus Brooklyn und spielen eine ganz eigenartige Mischung aus noisigem Midtempo Rock, Metal, Psychedelic, Sludge, die ich so richtig nicht zuordnen kann. Auf dem Flyer wird der Stil als "Astral Metal" beschrieben, mag auch gut passen. Der Sound ist insgesamt jedoch etwas irritierend, was das Verhältnis Gesang/Instrumente angeht. Würde man mir erzählen, bei der Aufnahme der nur sechs Songs auf dem Album mit der mageren Spielzeit von nicht mal 23 Minuten hätte man kein Geld gehabt, um den Sänger eigens aufzunehmen, so dass er sich hinter dem Schlagzeug platzierte, um über die Drum-Mikros mit abgenommen zu werden, ja, ich würde es wohl glauben. Der Gesang läuft also irgendwo im Hintergrund ab. Da vorliegend drei der vier Bandmitglieder für die Vocals verantwortlich sind, mag man sich auch fragen, ob der Gesang hier überhaupt einen hohen Stellenwert hat. Musikalisch gibt es neben dem ganzen noisigen Geschepper viele erfrischende Ideen, die (so eigens getestet) besonders in hoher Lautstärke irrsinnig Spaß machen und die Untermieter zum Wahnsinn treiben sollten. Die Songs steigern sich oft in Riffs und entwickeln einen Groove, der zum Abbangen einlädt. Live sollte die Band eine Menge Energie entwickeln. Die Band hat letztlich ein Gespür für einen funktionierenden Songaufbau und überrascht immer mit groovenden Parts oder eingestreuten, teils epischen Melodien. Sehr schön. Ich spreche hier eine klare Empfehlung aus, rate aber dazu, vor dem Kauf unbedingt Reinzuhören!

Destined For The Sun


Cover - Destined For The Sun Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 22:10 ()
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Block Hoggins

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BLOCK HOGGINS kommen aus Berlin, sind zu viert (Gesang, Gitarre, Bass und Schlagzeug) und schreiben mir zu Ihrer Musik Folgendes: "Während die Einflüsse der Musik an den Instrumenten hauptsächlich in dem Bereich Hardcore, Punk und Thrash Metal liegen, umfasst der Gesang Facetten aus dem Black/Death Metal." Nach dem Durchhören des Albums will ich das so ohne Widerworte unterschreiben. Genau das macht auch den Charme des ersten Studioalbums der Band aus. Die Mixtur, die gesanglich auch immer wieder zwischen Death- und Blackmetal-Voices hin- und herwechselt, führt zu druckvollen und trotzdem intelligent gespielt und komponierten Songs, die mich dazu verleiteten, die Scheibe immer mal wieder in den CD-Player zu legen. Die Songs sind im Midtempo angesiedelt, wobei ich mir wünschen würde, dass man hier das ein oder andere Mal schon auf das Gaspedal hätte drücken können. Produktionstechnisch hätte ich mir eine etwas aggressivere und mehr im Vordergrund stehende Gitarrenwand gewünscht )trotzdem sind alle sechs Songs gelungen abgemischt). Gelungener Black/ Death, ohne dass man vorwerfen muss, es sei zu wenig "Neues" auf der CD enthalten. Highlight für mich ist der Opener "The Awakening", der etwas zügiger und sehr treibend zur Sache geht. "Into The Void" ist ebenso eine Nummer, die ich herausgreifen will. Typisch für auch andere Passagen auf der CD gibt es hier immer wieder akkustische Gitarrenparts, die man einstreut, um den Song facettenreicher zu machen. Wie das dann live bei nur einem Gitarristen umgesetzt wird, bleibt etwas fraglich. Insgesamt ein gelungenes Debut. Auf eine Fortsetzung darf man gespannt sein. Der Oberknüller ist letztlich auch, dass man alle Songs gratis von der Bandwebsite downloaden kann. Klasse.

Block Hoggins


Cover - Block Hoggins Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 27:10 ()
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Cracking The Sledge

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BASANOS kommen aus Wien und wie der Name übersetzt, nämlich "Sklavenfolter", vermuten lässt, geht es richtig fett zur Sache. Laut Werbeaufkleber auf der eingeschweißten CD sei die Band was für Fans von "Machine Head, Pantera und Hate Breed". Dem mag ich definitiv zustimmen. Gespielt wird eine brachiale, jedoch wenig innovative Variante des Southern Metal, den PANTERA perfektioniert haben. Gesanglich erinnert das Geshoute auch stark an Phil Anselmo, nur leider nicht auf dessen Niveau. Ansemlo ist abwechslungsreicher und verliert sich nicht immer in lang gezogene Schreiereien wie hier Frontmann Jochen. Legen die Gitarren eine oft mit vielen abwechslungsreichen Riffs ausgestatteten groovenden Klangteppich hin, so nervt mich der Gesang, der mich ständig an PANTERA erinnert, doch nach dem Anhören des Albums etwas zu sehr. Ich fühle mich also daran erinnert, dass die Band ein PANTERA-Clone sein will und sowohl beim Riffing als auch, wie beschrieben, beim Gesang hier gut abkupfert. Nicht gut. Nun sind PANTERA schon eine klasse Band gewesen, so dass ich die Weiterführung der Songs, die die Wiener uns hier servieren grundsätzlich schon begrüße und dies nicht ganz so negativ ausbreiten sollte. Etwas mehr Eigenständigkeit wäre aber wünschenswert gewesen. Viel zu meckern gibt es nämlich sonst nicht: Gute Produktion, Kraftvolle Nummern, gelungenes CD-Artwork und kaum Durchhänger (aber auch keine wirklichen Highlights) auf der Scheibe. Herausgreifen will ich "The Challenge" und "Aggressor", die gute Hooklines besitzen und exemplarisch für das Album sind. Es verbleibt ein Album, das Fans des Genres bestimmt immer wieder gerne in den CD-Player einlegen werden.

Cracking The Sledge


Cover - Cracking The Sledge Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 44:10 ()
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Happiness Is The Road

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Für den AOR-Bereich war 2011 qualitätsmäßig eine selten starkes Jahr, denn es gab für diese aus den 80er Jahren geprägte Stil wirklich viele gut bis sehr gute Veröffentlichungen. Es gab wahre Hammeralben des Genres von TOBY HITCHCOCK („Mercury's Down“), JOURNEY („Eclipse“) oder auch SERPENTINE mit „Living And Dying In High Definition“, um nur ein paar der Besten zu nennen. Das gab es lange nicht so auf diesem hohen Niveau.

Die neue Scheibe von FERGIE FREDRIKSEN „Happiness Is The Road“ startet zunächst ähnlich überzeugend und bietet bei den ersten vier/fünf Tracks niveauvollen AOR/Melodic Rock der obersten Klasse, der vor allem auch produktionstechnisch solide aus den Boxen kommt. Meist nicht zu glatt, die Gitarren kommen relativ präsent rüber und die Tasten nicht zu klebrig-dominant. Dennis Ward (u.a. PINK CREAM 69) hat da als entscheidender Mann an den Reglern mitgewirkt sowie eine ganze Horde von Songmitschreibern dem guten Fergie viele passende Sachen maßgerecht auf den Leib geschneidert.

Der flotte Opener „Angel“ startet ganz solide mit schönem Refrain, „Elaine“ mit etwas mehr Gitarrenpräsenz noch besser, dann „First To Cry“ jeder Song ist etwas besser als der Vorgänger auch die erste (Piano)Ballade „Follow Your Heart“ ist sehr gelungen, nicht so typisch zuckrig sondern leicht melancholisch mit sehr viel Tiefe. Dagegen fällt der andere Gürterubbler „The Future Ain't What It Used To Be” einfach nur nett doch deutlich ab.
Der eher mittelmäßige da etwas abgedroschene Titelsong “Happiness Is The Road” erinnert mich frapierend an eine alte SURVIVOR-Nummer, kein Wunder ex-„Eye Of The Tiger“-Recke Jim Peterik war hier der Songwriter bzw. Ideengeber.

Lange hatte man ja nichts mehr von diesem amerikanischen Sänger gehört, er war ja bei TOTO für das Album "Isolation" (mit u.a. Sachen wie „Stranger In Town" oder „Holyanna“) von 1984 der Leadsänger er sang bei vielen relativ unbekannten Projektbands wie TRILLION, FREDERIKSEN/PHILIPS, MECCA) und zuletzt war es relativ ruhig um ihn geworden, er musste bewundernswert eine sehr schwere Krankheit überwinden. Dies merkt man dem mittlerweile 60jährigen auf „Happiness Is The Road“ (hat jedoch nichts mit gleichnamigen MARILLION-Werk zu tun) aber zu keiner Sekunde an, hier ist ein Profi zu Gange mit einem sehr angenehmen Gesangsorgan. Im Mittelteil geht dem Album allerdings qualitätsmäßig etwas die Puste aus, da wird es einfach zu seicht, zu wenig fesselnd und die Refrains sind einfach zunehmend dünner. Erst bei Song Nummer neun mit dem schmissigen „Writing On The Wall“ geht es wieder deutlich aufwärts, die Riffs sind etwas knackiger, die Gitarren rocken richtig im Vordergrund auch „The One“ mit schönem solo kommt sehr stark rüber.

Für alle Freunde des gepflegten AOR-(Cabrio)-Sounds dürfte diese FERGIE FREDRIKSEN-Scheibe sicherlich zumindest ein Anhörprobe wert sein, mir sind bei 12 Song einige Füller zuviel vorhanden außerdem stört hier gleich mehrfach die Unsitte schlichte Dreinhalb-Minuten-Nummern künstlich auf fünf Minuten aufzublähen, das hätte man sich wahrlich schenken können. Übrigends mit dem gelungenen Cover und der ansprechenden Dame von ihrer ansprechenden Rückseite gibt es dann wieder einen Sympathiepunkt zurück. Und wie gesagt, die Konkurrenz dieses Jahr war aber doch deutlich stärker unterwegs.

Happiness Is The Road


Cover - Happiness Is The Road Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 54:38 ()
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Imaginaerum

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Mit “Imaginaerum” haben sich NIGHTWISH ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: nicht einfach “nur” ein neues Album sollte es sein, nein, die Finnen machen lieber gleich eine Mischung aus Album und Soundtrack samt Mitwirkung im dazugehörigen Film daraus. „Imaginaerum“ ist also ein ziemliches Mammutprojekt, und was bis jetzt davon das Licht der Öffentlichkeit erblickt hat (der Film befindet sich zur Zeit noch in der Postproduktion) kann sich sehen lassen. Das Album beginnt mit „Taikatalvi“, das sich auf verwunschene Art und Weise nach einem Kinderschlaflied anhört- ein Eindruck, der durch die Klänge einer Spieluhr noch unterlegt wird und gewissermaßen die Reise ins von der Band geschaffene Wunderland eröffnet. Die sich anschließende aktuelle Single „Storytime“ steht in der eingängigen Tradition der bisherigen Singles, auch wenn sie nicht ganz deren Ohrwurmpotential erreicht. Das von Anette Olzon mit schön dunkler Stimme gesungene „Slow, Love, Slow“ überrascht durch viel Jazz und verräucherte Nachtclubatmosphäre, das großartig irisch-fokig angehauchte „I Want My Tears Back“ geht sofort ins Ohr, krallt sich dort gnadenlos fest und ist definitiv eins der Highlights der Platte. Bei „Scaretale“ fühlt man sich aufgrund des märchenhaft düsteren Sounds und des stimmlichen Schauspiels von Anette Olzon und Marco Hietala irgendwie an Tim Burton und dessen Bilderwelten erinnert, zum Anhören im Normalbetrieb ist der Song, der schon fast wie ein halbes Hörspiel wirkt, dann aber auf Dauer doch etwas anstrengend. Bei „Arabesque“ werden orientalische Anleihen verarbeitet, das ebenfalls folkige „Turn Loose The Mermaids“ gibt dem Zuhörer mit ebenso schöner wie ruhiger Melodie Gelegenheit, zur Ruhe zu kommen, bevor beim anschließenden „Rest Calm“ die Metal-Dosis wieder höher geschraubt wird, ohne dabei auf den Melodiefaktor zu drücken. Alles in allem haftet „Imaginaerum“ auch ohne den dazugehörigen Film sehr stark das Hörgefühl eines Soundtracks an (der abschließende Titeltrack greift auch in bester Soundtrackversion die musikalischen Themen der vorangegangen Songs erneut auf), vor dem geistigen Auge werden unweigerlich Bilder heraufbeschworen und ein märchenhaftes Flair verbreitet. Dem einen oder anderen dürfte dabei vielleicht der Metal-Anteil auf der Strecke geblieben sein, wer sich jedoch daran nicht stört, findet in „Imaginaerum“ ein wirklich gelungenes und abwechslungsreiches Album vor.

Imaginaerum


Cover - Imaginaerum Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 74:28 ()
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Heiðindómr Ok Mótgangr

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Ich spare mir den kläglichen Versuch, den Namen des neuen HELHEIM-Werks unfallfrei auszusprechen und komme gleich zum Wesentlichen: die Bergener haben in ihrer langen Karriere einige gute bis sehr gute Scheiben aufgenommen, gehören zu den Bands, die den mittlerweile zum absoluten Kaffeesatz verkommenen Viking Metal als Pioniere (direkt neben den göttlichen ENSLAVED) mitkultiviert haben, haben aber im Gegenzug zu ihren Kollegen nie den ganz großen Wurf gelandet, beziehungsweise einen echten Kracher abgeliefert. Heiðindómr Ok Mótgangr ändert diesen Zustand, denn noch nie habe ich Hrymr, Vgandr und Co. so treffsicher, gleichermaßen ideenreich und dabei eingängig und mit derart gutem Gespür für mitreißendes Songwriting erlebt. Stücke wie der dynamische, flotte Eröffnungsstampfer „Viten Og Mot (Sindighet)“, das treibende (und ganz leicht mit MANOWARs „Defender“ kokettierende) Spoken Words-Experiment „Viten Og Mot (Stolthet)“, das aggressive, derb schwarzmetallische „Maðr“, das fast schon doomige „Element“ oder das heftig nach vorne peitschende „Nauðr“ (cooles Finale!) gehören zum Allerbesten, das diese Band in gut 20 Jahren verbrochen hat. Der gekonnte Einsatz von Hörnern und Synthies, die sich ganz natürlich und nie aufgesetzt in den Gesamtsound integrieren, die sehr gut platzierten Breaks sowie auch die gesanglichen Variationen (auch „Dark Voices“ und Klargesang kommen zum Einsatz) ergeben eine sehr abwechselungsreiche, dabei aber absolut basische Scheibe, die zeigt, dass es eine Band wie HELHEIM niemals nötig gehabt hat, auf den Wikinger-Schunkelzug aufzuspringen. Während etwa die erwähnten Kollegen ENSLAVED ihren Stil im Lauf vieler Jahre radikal verändert haben, machen HELHEIM immer noch das Selbe wie immer, nur heute viel besser – erstklassig!

Heiðindómr Ok Mótgangr


Cover - Heiðindómr Ok Mótgangr Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:8 ()
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Dreamevilizer

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Typischer 80er Jahre Metal, mit leicht düstere Grundstimmung, rauen Vocals, meist nicht zu derb, ab und an mit einem schöne Break versehene, solide Gitarrenarbeit – dafür stehen PALACE mit ihrer siebten Scheibe seit 1990. Stilistisch ist „Dreamevilizer“ sehr teutonisch angehaucht will sagen etwas eckiges English mit grenzwertigen Reimendungen sowie typisch manchmal arg platten Texten aber kommt nicht zu platt „True“ daher. Headbangen ja aber die Hail bzw. Schwerterfraktion ist hier völlig außen vor. Trotzdem bietet der Sound
vorwiegend etwas für erdige Traditionalisten – meist einfacher Heavy Metal ohne aufgesetzte Speed und Power-Reminiszenzen.

Die Band kommt aus heimischen Landen (aus der „Palz“ Speyer) , die Erfahrung der vier Musiker hört man schon durch, handwerklich recht versiert, etwas mehr innovative Momente hätte man sich trotzdem gewünscht - der Saitenhexer scheint aber ein wahrer Hochgeschwindigkeits-Flitzefinger zu sein und garniert mit seinen virtuosen Solis immer wieder den ein oder anderen der 10 Tracks sehr solide. Wer auf Sachen wie U.D.O. (man höre den speedigen Opener Between Heaven And Hell“) wahlweise ACCEPT oder auch RUNNING WILD, GRAVE DIGGER-Zeug abfährt, könnte hier schon mal reinhören.

Der Gesang ist natürlich eher shoutig, zwar vielfach net schlecht aber irgendwie auch nichts besonderes, es wirkt manchmal etwas zu gequält und der relativ kleine Stimmumfang ist auch mitunter etwas reglementierend. Wie gesagt die Gitarrenfraktion kann noch die meisten Pluspunkte sammeln, net übel hätte aber durchaus mehr von solch gelungenen Breaks („Sons Of War“ ansonsten eher ein Füller) oder auch bei „Angelblood“ gegen Ende bringen können anstatt immer nur auf Tempo zu gehen. Die Drums gefallen mir bei dieser mitunter etwas dumpfen Produktion klanglich nicht immer so dolle, vor allem die ersten drei Songs kommen mir etwas zu flach (für diese Art Mucke) daher, da wurde zu „hell“ abgemischt, es fehlt einfach etwas der füllige Wumms. Melodietechnisch sind PALACE gerade so mittelmäßig unterwegs, der richtige Knaller fehlt und so ne richtige Abgehymne ist auch nicht zu finden. Der für mich beste Song ist dass eher untypische „Dark Prophecies“ leicht doomig, in mittlerem Tempo sehr schöne Grundstimmung tolle Gitarrenarbeit - hier stimmt das Gesamtpaket an Feeling und Power deutlich am besten. Ansonsten sind mir 2-3 einfach zu standardmäßige Temponummern dabei, die nach 0815 runtergerifft („Civilization of Rock” oder „Ligthfighter“) und oftmals gleiche Schema daherkommen wie z.B "Killing Drones" - hier sind die Arrangements bzw. das Songwriting zu simpel, zu wenig bleibend ausgefeilt und schlicht zu abgedroschen.

Da könnte insgesamt sicher noch mehr gehen, denke mal live kommt diese Combo auf dem richtigen Festival oder Umfeld sicher ganz gut rüber, albumtechnisch sollte man sich zukünftig eher mit einem ich nenn’ es mal „detailierterem“ Songwriting (gute Ansätze sind durchaus vorhanden) beschäftigen und einfach mehr Wendungen einbauen, will man sich von großen Masse solcher Art Bands, die dem typisch deutschen Stahl frönen, etwas mehr herausheben. Ein wirklich schlechtes Album ist „Dreamevilizer“ zwar nicht geworden eher ein ziemlich mittelmäßiges, da ist noch viel Luft nach oben.

Dreamevilizer


Cover - Dreamevilizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:25 ()
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Shoulders And Giants

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COLLAPSE UNDER THE EMPIRE haben Großes vor, “Shoulders & Giants” ist nur der erste Teil eines Doppelalbums. Dessen zweiter Teil („Sacrifice & Isolation“) ist für 2012 angedacht. Bis dahin heißt es, mit der guten Stunde instrumentalen Postrock von „Shoulders & Giant“ vorlieb zu nehmen. Klingt schlimmer, als es ist, denn was das Duo hier abgeliefert hat, ist eine gelungene Postrock-Platte, die zwischen feingeistigen Strukturen und Brachialität die Balance hält und alle Trademarks auffährt, die eine Postrock-Scheibe anno 2011 haben muss. COLLAPSE UNDER THE EMPIRE schaffen es dabei, immer wieder so fesselnde Songs zu schreiben, wie sie schon auf „The Sirens Sound“ standen. „Shoulders & Giants“ steht dem qualitativ in nichts nach und kann selbst in der langen Spielzeit durchgehend interessant bleiben, so dass dem Hörer gar nichts anderes übrig bleibt, als sich ganz in Ruhe dem Hamburger Postrock hinzugeben. Eine schöne, fesselnde Scheibe, die Lust auf den zweiten Teil macht.

Shoulders And Giants


Cover - Shoulders And Giants Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:8 ()
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Idolizer

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Nach "Time Elevation" ist nun die Nr. 2 der Schweden GRAND DESIGN in den Läden. Die gewinnbringende Formel unter der das Debüt entstanden ist, wurde nicht verändert - von den Aufnahmen, über das Line Up der Band bis zum Sound der sich immer noch stark, wobei das eine Untertreibung ist, an DEF LEPPARD orientiert. Nur diesmal wird auch noch bewusst damit kokettiert. Album Titel "Idolizer" („Adrenalize“, 92), als auch Tracks die "OughtoGraph" (Photograph, original 83), "Rock Back To The 80`s" („Rock Of Ages“, original 83)oder "Get On With Action" (Aktion, original 93) heißen, spielen auf den tauben Leoparden an. Ob Mann/Frau das gut finden ist Geschmackssache. Sonderlich kreativ oder gar eigenständige ist das ohne Frage nicht. Teilweise sind manche Tracks schon so nahe dran, "Your Love´s A Runaway" = "Love Bites", dass man eigentlich schon freiwillig der schwerhörigen Großkatze etwas in den Napf füllen sollte, bevor diese juristisch zubeißt. Andererseits kann man sich als Band auch geschmeichelt fühlen, unterstreicht doch, ein solcher Klon das Alleinstellungs-Merkmal eines Künstlers, und huldigt dessen Stil.

Handwerklich gut gemacht ist "Idolizer" allemal, auch wenn die Stimme nicht ganz an die eines Joe Elliot ran kommt, haben die Nummern doch nahezu die Qualität und Melodiösität der Briten. Der Drumcomputer wird manchmal etwas über strapaziert, doch ansonsten fühle ich mich gut unterhalten. Man spürt die Liebe zum Original und dessen Sound in jeder Rille der Scheibe.

Ich höre GRAND DESIGN gerne - weil ich gerne DEF LEPPARD höre, spricht das jetzt für oder gegen die Band? Entscheidet selbst!

Idolizer


Cover - Idolizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:10 ()
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