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Heiðindómr Ok Mótgangr

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Ich spare mir den kläglichen Versuch, den Namen des neuen HELHEIM-Werks unfallfrei auszusprechen und komme gleich zum Wesentlichen: die Bergener haben in ihrer langen Karriere einige gute bis sehr gute Scheiben aufgenommen, gehören zu den Bands, die den mittlerweile zum absoluten Kaffeesatz verkommenen Viking Metal als Pioniere (direkt neben den göttlichen ENSLAVED) mitkultiviert haben, haben aber im Gegenzug zu ihren Kollegen nie den ganz großen Wurf gelandet, beziehungsweise einen echten Kracher abgeliefert. Heiðindómr Ok Mótgangr ändert diesen Zustand, denn noch nie habe ich Hrymr, Vgandr und Co. so treffsicher, gleichermaßen ideenreich und dabei eingängig und mit derart gutem Gespür für mitreißendes Songwriting erlebt. Stücke wie der dynamische, flotte Eröffnungsstampfer „Viten Og Mot (Sindighet)“, das treibende (und ganz leicht mit MANOWARs „Defender“ kokettierende) Spoken Words-Experiment „Viten Og Mot (Stolthet)“, das aggressive, derb schwarzmetallische „Maðr“, das fast schon doomige „Element“ oder das heftig nach vorne peitschende „Nauðr“ (cooles Finale!) gehören zum Allerbesten, das diese Band in gut 20 Jahren verbrochen hat. Der gekonnte Einsatz von Hörnern und Synthies, die sich ganz natürlich und nie aufgesetzt in den Gesamtsound integrieren, die sehr gut platzierten Breaks sowie auch die gesanglichen Variationen (auch „Dark Voices“ und Klargesang kommen zum Einsatz) ergeben eine sehr abwechselungsreiche, dabei aber absolut basische Scheibe, die zeigt, dass es eine Band wie HELHEIM niemals nötig gehabt hat, auf den Wikinger-Schunkelzug aufzuspringen. Während etwa die erwähnten Kollegen ENSLAVED ihren Stil im Lauf vieler Jahre radikal verändert haben, machen HELHEIM immer noch das Selbe wie immer, nur heute viel besser – erstklassig!

Heiðindómr Ok Mótgangr


Cover - Heiðindómr Ok Mótgangr Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 53:8 ()
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Dreamevilizer

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Typischer 80er Jahre Metal, mit leicht düstere Grundstimmung, rauen Vocals, meist nicht zu derb, ab und an mit einem schöne Break versehene, solide Gitarrenarbeit – dafür stehen PALACE mit ihrer siebten Scheibe seit 1990. Stilistisch ist „Dreamevilizer“ sehr teutonisch angehaucht will sagen etwas eckiges English mit grenzwertigen Reimendungen sowie typisch manchmal arg platten Texten aber kommt nicht zu platt „True“ daher. Headbangen ja aber die Hail bzw. Schwerterfraktion ist hier völlig außen vor. Trotzdem bietet der Sound
vorwiegend etwas für erdige Traditionalisten – meist einfacher Heavy Metal ohne aufgesetzte Speed und Power-Reminiszenzen.

Die Band kommt aus heimischen Landen (aus der „Palz“ Speyer) , die Erfahrung der vier Musiker hört man schon durch, handwerklich recht versiert, etwas mehr innovative Momente hätte man sich trotzdem gewünscht - der Saitenhexer scheint aber ein wahrer Hochgeschwindigkeits-Flitzefinger zu sein und garniert mit seinen virtuosen Solis immer wieder den ein oder anderen der 10 Tracks sehr solide. Wer auf Sachen wie U.D.O. (man höre den speedigen Opener Between Heaven And Hell“) wahlweise ACCEPT oder auch RUNNING WILD, GRAVE DIGGER-Zeug abfährt, könnte hier schon mal reinhören.

Der Gesang ist natürlich eher shoutig, zwar vielfach net schlecht aber irgendwie auch nichts besonderes, es wirkt manchmal etwas zu gequält und der relativ kleine Stimmumfang ist auch mitunter etwas reglementierend. Wie gesagt die Gitarrenfraktion kann noch die meisten Pluspunkte sammeln, net übel hätte aber durchaus mehr von solch gelungenen Breaks („Sons Of War“ ansonsten eher ein Füller) oder auch bei „Angelblood“ gegen Ende bringen können anstatt immer nur auf Tempo zu gehen. Die Drums gefallen mir bei dieser mitunter etwas dumpfen Produktion klanglich nicht immer so dolle, vor allem die ersten drei Songs kommen mir etwas zu flach (für diese Art Mucke) daher, da wurde zu „hell“ abgemischt, es fehlt einfach etwas der füllige Wumms. Melodietechnisch sind PALACE gerade so mittelmäßig unterwegs, der richtige Knaller fehlt und so ne richtige Abgehymne ist auch nicht zu finden. Der für mich beste Song ist dass eher untypische „Dark Prophecies“ leicht doomig, in mittlerem Tempo sehr schöne Grundstimmung tolle Gitarrenarbeit - hier stimmt das Gesamtpaket an Feeling und Power deutlich am besten. Ansonsten sind mir 2-3 einfach zu standardmäßige Temponummern dabei, die nach 0815 runtergerifft („Civilization of Rock” oder „Ligthfighter“) und oftmals gleiche Schema daherkommen wie z.B "Killing Drones" - hier sind die Arrangements bzw. das Songwriting zu simpel, zu wenig bleibend ausgefeilt und schlicht zu abgedroschen.

Da könnte insgesamt sicher noch mehr gehen, denke mal live kommt diese Combo auf dem richtigen Festival oder Umfeld sicher ganz gut rüber, albumtechnisch sollte man sich zukünftig eher mit einem ich nenn’ es mal „detailierterem“ Songwriting (gute Ansätze sind durchaus vorhanden) beschäftigen und einfach mehr Wendungen einbauen, will man sich von großen Masse solcher Art Bands, die dem typisch deutschen Stahl frönen, etwas mehr herausheben. Ein wirklich schlechtes Album ist „Dreamevilizer“ zwar nicht geworden eher ein ziemlich mittelmäßiges, da ist noch viel Luft nach oben.

Dreamevilizer


Cover - Dreamevilizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 43:25 ()
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Shoulders And Giants

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COLLAPSE UNDER THE EMPIRE haben Großes vor, “Shoulders & Giants” ist nur der erste Teil eines Doppelalbums. Dessen zweiter Teil („Sacrifice & Isolation“) ist für 2012 angedacht. Bis dahin heißt es, mit der guten Stunde instrumentalen Postrock von „Shoulders & Giant“ vorlieb zu nehmen. Klingt schlimmer, als es ist, denn was das Duo hier abgeliefert hat, ist eine gelungene Postrock-Platte, die zwischen feingeistigen Strukturen und Brachialität die Balance hält und alle Trademarks auffährt, die eine Postrock-Scheibe anno 2011 haben muss. COLLAPSE UNDER THE EMPIRE schaffen es dabei, immer wieder so fesselnde Songs zu schreiben, wie sie schon auf „The Sirens Sound“ standen. „Shoulders & Giants“ steht dem qualitativ in nichts nach und kann selbst in der langen Spielzeit durchgehend interessant bleiben, so dass dem Hörer gar nichts anderes übrig bleibt, als sich ganz in Ruhe dem Hamburger Postrock hinzugeben. Eine schöne, fesselnde Scheibe, die Lust auf den zweiten Teil macht.

Shoulders And Giants


Cover - Shoulders And Giants Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 55:8 ()
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Idolizer

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Nach "Time Elevation" ist nun die Nr. 2 der Schweden GRAND DESIGN in den Läden. Die gewinnbringende Formel unter der das Debüt entstanden ist, wurde nicht verändert - von den Aufnahmen, über das Line Up der Band bis zum Sound der sich immer noch stark, wobei das eine Untertreibung ist, an DEF LEPPARD orientiert. Nur diesmal wird auch noch bewusst damit kokettiert. Album Titel "Idolizer" („Adrenalize“, 92), als auch Tracks die "OughtoGraph" (Photograph, original 83), "Rock Back To The 80`s" („Rock Of Ages“, original 83)oder "Get On With Action" (Aktion, original 93) heißen, spielen auf den tauben Leoparden an. Ob Mann/Frau das gut finden ist Geschmackssache. Sonderlich kreativ oder gar eigenständige ist das ohne Frage nicht. Teilweise sind manche Tracks schon so nahe dran, "Your Love´s A Runaway" = "Love Bites", dass man eigentlich schon freiwillig der schwerhörigen Großkatze etwas in den Napf füllen sollte, bevor diese juristisch zubeißt. Andererseits kann man sich als Band auch geschmeichelt fühlen, unterstreicht doch, ein solcher Klon das Alleinstellungs-Merkmal eines Künstlers, und huldigt dessen Stil.

Handwerklich gut gemacht ist "Idolizer" allemal, auch wenn die Stimme nicht ganz an die eines Joe Elliot ran kommt, haben die Nummern doch nahezu die Qualität und Melodiösität der Briten. Der Drumcomputer wird manchmal etwas über strapaziert, doch ansonsten fühle ich mich gut unterhalten. Man spürt die Liebe zum Original und dessen Sound in jeder Rille der Scheibe.

Ich höre GRAND DESIGN gerne - weil ich gerne DEF LEPPARD höre, spricht das jetzt für oder gegen die Band? Entscheidet selbst!

Idolizer


Cover - Idolizer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 49:10 ()
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D.r.e.a.m.s.

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Mit dem Album „D.r.e.a.m.s.” liefern die Franzosen von ETERNAL FLIGHT ihr drittes Album in der Schnittmenge zwischen Power und Prog-Metal ab, wobei der Albumtitel nicht für eine balladeske Ausrichtung steht, sondern als Abkürzung für „Diminished Reality, Elegies And Mysteries”. Zum Start der Scheibe gibt es erst mal ein unnötiges Intro, dem der flott stampfende Opener „Release The Unreal” folgt. Auch „Freedom Is My Race“, die semi-akustische Ballade „Black Sun“ und das überlange Epos „Goodbye“ (erinnert etwas an SAVATAGE) machen Spaß. Die Band scheint allgemein ihre Einflüsse aus dem progressive angehauchten US-Metal der 80er zu beziehen. ETERNAL FLIGHT haben diverse Line-Up Wechsel hinter sich und kräftig mit Gästen musiziert (Ricardo Confessori von ANGRA, Mark Mc Gee war mal bei VICIOUS RUMORS und Chris Caffery von T.S.O. und SAVATAGE). Das meiste hat Sänger und Bandleader Gérard Fois aber selbst gemacht. Das schlägt auch etwas auf die Songs durch, die nicht alle überzeugen und zum Teil etwas den letzten Feinschliff vermissen lassen. Das DIO-Cover „Night People“ beschließt ein dann doch ganz gutes Album, welches ETERNAL FLIGHT wieder nicht den großen Durchbruch bringen wird, dass aber Potential genug zeigt um in der Szene zu bestehen.

D.r.e.a.m.s.


Cover - D.r.e.a.m.s. Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 58:53 ()
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Bacteria Stigma

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Geht man nach der offiziellen Biografie dieser Pariser Band, gibt sie sich einem zumindest gelesenen Unfug aus „dunklem Stoner Rock mit Grunge-Akzenten“ hin, was man in gewissem Umfang sogar unterschreiben kann. Schrammelgitarren der Cobain-Ära treffen auf breit gebügelte Riffs, kühle synthetische Klänge treffen auf den warmen, wenn auch etwas ausdruckslosen Gesang (der stilistisch ein wenig an die kräftigeren Einlagen von DREAM THEATERs James LaBrie erinnert) von Sänger und Elektrotechniker 2TH. Eine Handvoll Prog in der Art späterer FATES WARNING oder erwähnter, gleichsam modernerer DREAM THEATER fährt das Quartett ebenfalls auf, das Ganze zusammengerührt zu hörenswerten, mit gelungenen Breaks versehenen, wenn auch pappig produzierten Songs. Die Drums tönen eher nach mittelgroßen Kartons, und die Gitarren wirken steril, was „Bacteria Stigma“ trotz aller Qualitäten eher zum Zielobjekt für die Studentenfraktion macht, die alternative, kopfgesteuerte Sounds eingängiger, mitreißender Musik schon aus Prinzip vorzieht. „Blue Cult“, „Mutism Idol(l)s“ oder „Opradiation“ sind objektiv betrachtet wahrlich nicht übel, berühren in ihrer arg konstruiert wirkenden Umsetzung die Seele aber genauso sehr wie der Zusammenbauplan eines Kleiderschranks der bekannten schwedischen Möbelhauskette.

Bacteria Stigma


Cover - Bacteria Stigma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 34:49 ()
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Rakash

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Mit ihrem zweiten Album „Rakash“ lassen es THE VOID’S LAST STAND schon etwas eingängiger zugehen als auf den beiden überlangen Werken ihres Debüts. Wobei „eingängig“ in diesem Zusammenhang sicher das falsche Wort ist. Denn noch immer stehen THE VOID’S LAST STAND für einen progressiven Stilmix der sich jeglicher Schublade entzieht. Die Aachener Band setzt auf unterschiedliche Tempi und vertrackte Wechsel – Prog-Rock, Jazz, Fusion, Punk, Wave, Blues, Funk, Artrock - versehen mit einem gehörigen, aber modernen 70er-Touch und definitiv das Gegenteil von glatt. Den Gesang von Jonas Wingens kann man weiterhin als äußerst gewöhnungsbedürftig bezeichnen. Mit Tonlagen und Gesangslinien in unterschiedlichste Weise agiert er als Teil des Ganzen, einen disharmonische Eindruck durchaus gewollt. Es sind meines Erachtens die instrumentalen Passagen auf „Rakash”, welche die Stärke des Quartetts bündeln, dabei ist man sicherlich Gitarren dominiert. Das etwas lockere “Cut Open Feet” und das 10-minütige Instrumentalstück „Land(e)scapes And The Beauty Of Number 64” seien da mal genannt. Wer aber bei THE VOID’S LAST STAND tief einsteigen will, der darf sich gleich den über 16-minütige Opener „Mother Sun And The Other Son (Part III) – The Syrian Goddess“ einführen, welcher die Brücke zum Vorgängerwerk schlägt und dementsprechend ambitioniert, rau und verquer daherkommt. Musikalisch textlich muss man bei ZAPPA anfangen und weiter gehen, um mit THE VOID’S LAST STAND warm zu werden. Es gilt was beim Debüt galt – dissonanter Prog für Spezialisten, rein gar nichts für Nebenbei. „Rakash“ hat Anspruch und holt weit aus. „Rakash“ war sicher nicht das letzte was THE VOID’S LAST STAND seiner Gemeinde vorsetzt.

Rakash


Cover - Rakash Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 56:53 ()
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American Capitalist

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Drittes Album der Kalifornier FIVE FINGER DEATH PUNCH. Geboten wird 08/15 Pop-Metal a la SEVENDUST, DISTURBED oder auch SLIPKNOT. Melodie trifft Härte, Härte trifft Melodie and the other way around. Alles schon gehört, alles schon gesehen. In Amerika natürlich ne ganz große Nummer… Wer hätte es gedacht?
Mit “American Capitalist” schicken die fünf Herren ein systemkritisches Konzeptalbum ins Rennen, bei dem man irgendwie nicht wirklich glaubhaft machen kann, dass die Band das Thema Kapitalismus, Amerika und die Auswirkungen des Ganzen wirklich ernsthaft durchleuchtet hat. Stammtischphrasen mit so systemkonformen Songstrukturen zu paaren ist so einfach wie effizient. Natürlich hat „American Capitalist“ super eingängige Kopfnick- oder auch Metal-Disco-Tanzparts zu bieten, die auch mal ordentlich in den Arsch treten und ebenso einleuchtend wie vorhersehbar wie die beiden Balladen für die Nicht-Metal-Hörende Freundin sind. „Dear mother. I love you. I am sorry. I wasn’t good enough…“ oder auch „…hold back the rain, would you numb the pain…“ irgendwelche Fragen? FIVE FINGER DEATH PUNCH bedienen sich hier nach Baukastenprinzip an den erfolgreichsten Chartsmetal-Songs und wollen ganz nach dem American Capitalist-Prinzip möglichst sicher ein paar tausend Dollar machen. Das wird Ihnen ohne Zweifel gelingen, denn wie so oft: Was den Kritiker stört und ihm übel aufstößt, ist in den meisten Fällen dann ein Grund die Charts zu entern…

American Capitalist


Cover - American Capitalist Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 40:12 ()
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Helike

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Eine norwegische Formation Namens D'ACCORD beehrt uns hier mit ihrem Zweitwerk „Helike“ und ja, wer hier sofort an was „altes“ sowie ein leichtes Lateinunterricht-Dejavu verspürt liegt gold richtig. Denn diese jungen Herren frönen ausgiebig dem sogenannten Retroprog und auf "Helike" hat man sich ein komplettes Konzeptalbum über die gleichnamige griechische Sagenstadt zusammengebastelt. Dieser Ort wurde vor Urzeiten durch Erdbeben und Flutwelle komplett zerstört. So weit so gut - auf zwei knapp 20-minütigen Longtracks wird also ausgiebig darüber gesungen und außerdem werden noch diverse Exoten wie Trompete, Saxophon oder auch ne Tuba neben den Standardinstrumenten eingebaut.

Hört sich vom Grunde her für Retroliebhaber eigentlich ganz interessant an ist aber ehrlich gesagt ziemlich gräuslich, was da an verquerter „Musik“ aus den Boxen tönt. Die 70er Jahre Inspiration der Band mit Genrekrachern wie VAN DER GRAAF GENERATOR, GENESIS oder auch JETHRO TULL liest sich leider nur auf dem Promozettel gut, inhaltlich geht die Schose doch leider fast komplett daneben und zwar ganz einfach, weil es an fast allem mangelt.

Da wäre zunächst mal die Holpergaragenproduktion insbesondere der Anfang mir einem unheimlich flachen Sound, die Drums klingen total dünn und viel zu stark im
Hintergrund ohne jeden drive, man kann ja natürlich und direkt rüber kommen wollen aber dann sollte es bitte so klasse analog klingen wie bei der neuen CHICKENFOOT-Scheibe und nicht so blutleer bzw. flach wie hier. Und dann springt einem schon nach ein paar Minuten der nächste „Kracher“ in die Gehörgänge, diese unsäglich nervigen Vocals von Mastermind Daniel Maage, oh je wie kann man nur so oft daneben „singen“, bei den etwas melancholischeren oder gesäuselten Parts geht es ja noch so aber sobald er die Stimme zu einem weiten Gejaule/Jodelkrmapf und Wehklagen etwas höher erhebt mit dann noch schieferen Backgroundchören .. oh je das ist beinahe schon wieder mutig, so was zu veröffentlichen.

Warum die beiden Tracks in einen Teil ein und zwei unterteilt wurde erschließt sich mir ebenfalls nicht, die beiden Teile gehen auch noch ineinander über aber musikalisch sind neben dem verbindenden inhaltlichen Thema keine weiteren roten Fäden hörbar, man stückelt viele Parts einfach zusammen mal etwas freihändig sehr improvisiert, dann wieder etwas sperriger. Alles an einem Stück wäre nicht weniger übel rübergekommen. Die Orgel bzw. das Meltron nölt meist uninspiriert durch die Gegend, die Gitarren klingen wirr und konzeptlos (einmal wagt man sich sogar an PINK FLOYD’sche Klänge heran, dies klingt dann aber absolut billig abgekupfert ohne jeden drive) wie eigentlich das meiste der hier präsentierten Noten. Ohne jeden Höhepunkt oder gar packenden Moment spielt man sich durch vielfach seelenloses Material, sorry sowas talentfreieres habe ich selten gehört.

Selbst für Liebhaber schräger Bands oder sehr experimenteller Klänge ohne jede klare Rhythmik dürften diese knapp 45 Minuten von D'ACCORD eine überharte Geduldsprobe darstellen.

Helike


Cover - Helike Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 2
Länge: 44:18 ()
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Orbis Tertius

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Eine amerikanische Black-Metal-Band, lateinische Titel und Ansätze von Doom. Im kalifornischen Studio Louder haben angeblich auch Wolves In The Throne Room aufgenommen. Und es gibt Vergleiche mit Emperor sowie Katatonia. Also: Nickelbrille auf, wichtig gucken und das Nachrichtenmagazin beiseitelegen. Hoppla, jetzt kommt nämlich anspruchsvoller Black-Metal aus der total offenen Kulturoffensive. Schwarze Musik für freie Geister! Doch diese nicht ganz vorurteilsfreien Vorgehensweise täte den geheimnisvollen Buben (?), die ein ziemlich Geheimnis um ihre Persönlichkeiten machen, Unrecht. Denn mit ihrer Mischung aus harschem, manchmal sogar schnellem Black Metal und Funeral Doom sind sie meilenweit von der verkopften schwarzen Vorstellung angesagter Couleur entfernt. Mit dem dünnen Sound zelebrieren sie tatsächlich den Geist der 90er, nach den Vollbremsungen passen die düsteren, depressiven Songs in den aschfahlen November wie ein kahler Baum auf die klitschnass geregnete Lichtung. Womit wir beim Thema wären: Trotz aller Bedenken sind ORDO OBSIDIUM ein Lichtblick in dieser trendig gewordenen Welt des schwarzen Metalls. Im übertragenen Sinne ….

Orbis Tertius


Cover - Orbis Tertius Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 5
Länge: 47:28 ()
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