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Vnitrni Tma

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Ihr vor knapp drei Jahren veröffentlichtes Album „Jasmus“ war alles andere als das Gelbe vom Ei; zu nichts sagend war das Songwriting, und vor Allem das hohe Gekeife raubte dem Hörer des allerletzten Nerv. Mit „Vnitrni Tma“ (viel Spaß beim Aussprechen!), Album Nummer sechs, hat sich das Quartett hörbar verbessert, auch wenn die Scheibe – so viel Fazit darf es an dieser Stelle schon sein – wieder keine Meisterleistung geworden ist. Immerhin wurde dieses Mal zugunsten schwarzmetallischen Grunzkreischens auf das Pumuckl-Gequieke verzichtet (wobei ich nicht sicher bin, welches Bandmitglied – ich tippe auf Bandgründer/Bassist/Keyboarder/Frontmann Asura - für das Eine oder das Andere verantwortlich ist), und auch der Sound ist gegenüber dem Vorgänger etwas fetter geworden. Stücke wie „Démon Protivítr“, „Zaspali Své Kletby“ oder „Smrt Se Neptá“ reißen einerseits keine Bäume aus, sind andererseits aber auch nicht so gnadenlos übel, wie man es leider inzwischen aus dem Viking/Pagan-Milieu gewohnt ist. Nervenkrieg in Form von „folkloristischem“ Gefiedel, Gegniedel und Gedudel bleibt auf „Vnitrni Tma“ glücklicherweise außen vor, so dass man das Album insgesamt als solide bezeichnen kann. Den kreativen und qualitativen Genre-Gipfel werden TROLLECH trotz der Steigerung zum letzten Werk aber wohl nicht mehr erreichen.

Vnitrni Tma


Cover - Vnitrni Tma Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 44:13 ()
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The Mystery Of Time

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Er hat's doch wieder getan und das ist auch gut so - die Rede ist von AVANTASIA-Mastermind Tobias Sammet, denn mit "The Mystery Of Time" wird trotz aller Bekundungen vor knapp zwei Jahren in Wacken dem Fantasy-Projekt AVANTASIA ein weiteres Kapitel hinzugefügt.

Bereits die optische Aufmachung ist schlichtweg Weltklasse gemacht: ich empfehle nicht nur deshalb das schicke Digibook (es bietet außerdem noch zwei Tracks mehr als die normale Version). Das Coverarwork wurde von Rodney Matthews (u.a. MARILLION, MAGNUM) gestaltet und der hat mit seiner Märchenkulisse Londons mit Gnomen, Hexen und Zeitmaschine auch den Nerv dieses Albums klasse getroffen.

Die Scheibe ist erneut eine wunderbar episches Rock-/ Metaloper geworden und die Musik die Herr Sammet sich dazu ausgedacht hat ist immer noch relevant, bietet genügend neue Ideen und hat ganz viel musikalische Substanz, um in diesem Genre locker als einer der Topacts zu bestehen. Dabei wird nicht nur stilistisch sondern auch inhaltlich an die ersten beiden "Metal Opera"-Alben von AVANTASIA angeknüpft und sollte ganz sicher die Fans der frühen Werke des Projekts ansprechen. Im direkten Vergleich muss sich dieses sechste Werk der Historie dann auch nur dem überragenden Debüt „Avantasia“ geschlagen geben, mit allen anderen Werken steht es mindesten auf Augenhöhe, oder sogar besser da.

Ich muss zugeben, trotz aller Eingängigkeit brauchte es ein paar Durchläufe, bis das Album als Ganzes gezündet hat. Zunächst könnte man meinen, es sind nicht die großen Knaller vorhanden - aber weit gefehlt! Hammersongs wie z.B. die Speed-Granate "Where Clock Hands Freeze" (natürlich mit Michael Kiske (ex-HELLOWEEN, UNISONIC) am Mikro) werden „Keeper Of ..“ Fans die Tränen in die Augen treiben. Genauso klasse kommt dass treibend-düstere „Black Orchid“ mit Metalriffs und Bangergarantie daher, hier setzt der geniale Biff Byford (SAXON) mit seinem mächtigen Organ und einer packender Hookline mit Tobi im Duett für ein Ausrufezeichen - könnte ein neuer Klassiker von AVANTASIA werden.

Der Chef hast sich diesmal auch ein echtes Orchester gegönnt, was mancher vermeintlich etwas (un)modern finden mag, aber für ein Quäntchen mehr originalen Bombast sorgt und unterstützt den eher traditionell sowie handgemacht klingende Soundcharakter des Albums perfekt. Der Streichereinsatz ist stets songdienlich, nicht zu kleisterhaft oder mit zuviel Fläche, die anderen Instrumente haben genügend Raum und sind mindestens gleichberechtigt eingesetzt. Das hatten wird da bei anderen Kapellen schon deutlich schlechter wie u.a. bei BLIND GUARDIAN's eher mittelmäßigen „A Night At The Opera". Den diversen Sängern lässt Sammet ohnehin genügend Platz zur Entfaltung und jedem hat er seinen Song quasi auf den Leib geschrieben. Neben Stammgästen wie Bob Catley (MAGNUM) erfüllte sich Sammet langjährige Wünsche und konnte den bärenstarken Ronnie Atkins (PRETTY MAIDS) oder Hammerstimmen wie Joe Lynn Turner (ex-DEEP PURPLE, ex-RAINBOW) oder Eric Martin (MR. BIG) für AVANTASIA gewinnen.

Das Songwriting ist diesmal vielleicht eine Tick mehr Melodic Hardrock denn Metal und ja auch mal etwas Musicalartig ausgefallen (aber nie so zuckrig wie etwa TRANS SIBIRIAN ORCHESTRA) und es gibt manchmal auch fast poppigen Refrains, aber die Scheibe ist insgesamt einfach klasse gemacht. Apropos die im Fernsehen beworbene erste Single "Sleepwalking" mit Sängerin Cloudy Yang ist ein astreiner Popsong - und klar recht mainstreamig - Live singt dies Amanda Somerville im Duett, da rockt der Song deutlich mehr. Die andere Ballade "What's Left Of Me" mit Beteiligung von Eric Martin ist dagegen über jeden Zweifel erhaben. Als einen der vielen Höhepunkt des Album ist ganz klar der Temprokracher „Invoke The Machine“ mit dem rauen Organ von Ronnie Atkins nennen. Aber auch der 10-Minüter „Savior In The Clockwork“ (der dunkle Anfang hat was von der Filmmusik von „Das Boot“) mit diversen Double-Bass und Speed Metal-Einschüben sowie etwas weniger Tempo - wenn sich die Gesangstimmen austoben dürfen, bietet ein in sich absolut stimmiges Gesamtpaket. Der abschließende Titeltrack ist ein Bombasthammer vor dem Herrn und bietet alles was Fans solcher Mucke lieben: ein (Musical) Song mit vielen unterschiedlichen Parts durch vielschichtiges Songwriting, abwechslungsreich, gefühlvoll, voller großartiger Melodien mit Hammerchören, packend, (melo)dramatisch und trotzdem mit viel Power sowie diesem klasse John Miles („Music“) Gedächtnis-Ende.

Auch Bandkopf Tobias Sammet zeigt, neben seinem Händchen für packendes Songwriting, eine bemerkenswerte Gesangsleistung und sollte nicht mehr länger als Sänger unterschätzt werden. Die hochkarätigen Gastmusiker geben den Songs ansonsten einen recht individuellen Charakter und sorgen dafür dass „Mystery Of Time“ ein melodisches Rock-Album mit vielen großartigen Gesangspassagen geworden ist.

Auch wenn „The Metal Opera“ wohl unerreicht bleibt, kann „The Mystery Of Time“ einen hochklassig Widerpart liefern und dabei voll und ganz überzeugen.

The Mystery Of Time


Cover - The Mystery Of Time Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 79:24 ()
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Askel Lähempänä Saatanaa

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HORNA zählen nicht nur zu den Urgesteinen der finnischen Black Metal-Szene, sondern waren in der Vergangenheit aufgrund einiger Äußerungen diverser (Ex-) Mitglieder und ein paar fragwürdiger Split-Scheiben auch nicht wenig umstritten, jedoch sind sie faktisch bis heute keine politisch motivierte Band, und es fällt im Nachhinein schwer, zwischen einfach nur stumpfsinnigen Antworten in Interviews, Dummheit und einer ernst gemeinten Einstellung der Band zu unterscheiden. Zur NSBM zählen sich HORNA definitiv nicht, und daher sehe ich auch kein großes Problem darin, auch das neue, inzwischen achte, Album „Askel Lähempänä Saatanaa“ anzugehen, das erneut roh gehaltenes, auf das Nötigste beschränktes Schwarzgerumpel bietet, das allerdings hörbar und zumindest zweckmäßig kraftvoll in Szene gesetzt wurde. Das einzige größere Problem, das das letzte verbliebene Gründungsmitglied Shatraug und seine Gesellen haben, ist – ähnlich wie bei GORGOROTH – das weitgehende Unvermögen, sich die ganz großen, packenden Kältehymnen aus dem Gesäß zu leiern. Hat ein Album wie „Ääniä Yössä“ diesen Umstand mit seiner fiesen Ranzigkeit noch etwas kaschieren können, wirkt „Askel Lähempänä Saatanaa“ im Gegensatz dazu durch den kräftigeren Sound bieder und fast schon banal. Ein echtes Highlight bekommt man hier nicht zu hören, so dass das Album wohl nur für Fand der Band taugt, was angesichts der zwanzigjährigen Geschichte von HORNA echt schade ist.

Askel Lähempänä Saatanaa


Cover - Askel Lähempänä Saatanaa Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 48:6 ()
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Device

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David Drainman, seines Zeichens Sänger der Modern Metaller von DISTURBED nutzt die Pause seiner Stammband um mit DEVICE seine neue Spielwiese vorzustellen. Unterstützt wird er dabei von Gitarrist Geno Lenardo (Ex-FILTER), Drummer Will Hunt (EVANSCENCE) und Gitarrist Virus (DOPE) sowie diversen Gästen. Drainman, Leonardo & Co. sind bemüht Abstand zu ihren Bands, bzw. ex-Bands zu halten. Aber den Vergleich mit DISTURBED muss man ziehen, auch wenn Drainman mehr als einmal ein darauf hinwies, dass er was völlig anderes als bisher machen möchte. Dem ist nicht so. Zwar legen DEVICE trotz auf den Gesang beruhender DISTURBED-Affinität ein Mehr auf Industrial Einflüssen, elektronischen Spielereien und Samples; man kommt dabei auch gewollt kühl und hart daher, so dass der Veröffentlichung durchaus der Stempel des Industrial Metals aufgedrückt werden könnte. Vollends verschwunden sind die Modern Metal und Alternative Einflüsse aber nicht. Und das ist gut so. Denn das Opener Trio „You Think You Know“, „Penance“ und der Single „Vilify“ verströmen genau jene DISTURBED meets FILTER auf Industrial-Floor Feeling. Danach besteht das OZZY OSBOURNE / LITA FORD Schmacht-Cover „Close My Eyes Forever“ als Duett mit Lzzy Hale (Halestorm) den Modern Touch Test; „Out Of Line“ (Duett mit Serj Tankian, Geezer Butler, BLACK SABBATH doomt fett) und „Haze“ (klasse Refrain mit M. Shadows, AVENGED SEVENFOLD) sind weitere Hinhörer. Die abschließende Ballade „Through It All“ überzeugt vor allem durch den Gesangbeitrag von Glenn Hughes (DEEP PURPLE), Tom Morellos (RAGE AGAINST THE MACHINE) Gitarrenbeitrag („Opinion“) geht ein wenig unter. „Device“ ist für DISTURBED Fans und jene welche auf Drainmans Stimme stehen eine Empfehlung wert, auch wenn das Album nicht durchgehend das hohe Niveau der ersten Titel hält. Meinereiner würde sich über einen zweiten DEVICE-Longplayer freuen.

Device


Cover - Device Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 40:34 ()
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Collection 1973 - 2012

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Nachlassende CD-Verkäufe führen zu erhöhten Touraktivitäten. Das ist allenthalben zu beobachten. War der Boss vor 20 Jahren recht selten in unseren Regionen anzutreffen, so ist er nun gefühlter Maßen jährlich zu Besuch. In Mode scheint es dabei zu sein, statt jeweils neue Songs vorzustellen, auch mal eine Tour zu Re-Releases, DVD-Veröffentlichungen oder Best-of-Scheiben zu machen (Arges wer Böses dabei denkt). BRUCE SPRINGSTEEN (oder sein Management) hat sich nun zu letzterem entschieden. Also gibt es eine weitere Best-of-Scheibe, welche unter dem Titel „Collection 1973 – 2012” 18 Songs auffährt, darunter die bekannten Hits und ein paar neuere Tracks (siehe Trackliste unten). Ein Einstieg in 40 Jahre Musikgeschichte für Unbedarfte, mehr nicht. Denn irgendwas spezielles ist meines Erachtens da nicht darunter. Dafür wurde die Spielzeit bis an den Rand ausgenutzt, das Booklet enthält alle Texte (aber keine Linernotes oder sonstige Infos). Ergo, wer noch nichts von dem Herrn aus New Jersey im Regal hat, kann damit gut starten. Die Kompilation läuft in der Form auch gut im Auto. Fans haben das eh‘ alles schon.



1 Rosalita (Come Out Tonight)

2 Thunder Road (Album Version)

3 Born To Run (Album Version)

4 Badlands (2010 Remastered Version)

5 The Promised Land (2010 Remastered Version)

6 Hungry Heart

7 Atlantic City (Album Version)

8 Born In The U.S.A.

9 Dancing In The Dark

10 Brilliant Disguise (Album Version)

11 Human Touch (Album Version)

12 Streets Of Philadelphia (Album Version)

13 The Ghost Of Tom Joad (Album Version)

14 The Rising (Album Version)

15 Radio Nowhere (Album Version)

16 Working On A Dream

17 We Take Care Of Our Own

18 Wrecking Ball

Collection 1973 - 2012


Cover - Collection 1973 - 2012 Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 18
Länge: 79:45 ()
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Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity

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Die Polen HATE sind irgendwie ein hoffnungsloser Fall: so sehr sie sich auch bemühen, sie kommen keinen Millimeter aus dem übermächtigen Windschatten ihrer Landsmänner BEHEMOTH und VADER heraus, obwohl sie seit mindestens einer Dekade durchweg gute bis sehr Alben veröffentlichen. Damit teilen sie ein ähnliches Schicksal wie die ebenfalls in diesem Fahrwasser schwimmenden DECAPITATED und LOST SOUL, die alle zusammen das Genre „Second Fiddle Polish Death Metal“ neu erfinden könnten… zweite Reihe und so. Auch „Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity“ stellt keinen Bruch mit dieser Misere dar, ist zwar ein ordentlich fett und voluminös produzierter, technisch sehr gut umgesetzter Midtempo-Todesmetallhaufen, setzt aber keine neuen Akzente und bietet keinerlei Außergewöhnliches. Bandgründer/Gitarrist/Grunzer Adam The First Sinner und seine Mannen (Bassist Mortifier verstarb leider Anfang diesen Monats an einem Herzleiden, ist aber auf „Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity“ natürlich noch zu hören) verstehen es immer noch, ihre kernigen, dicht gepackten Riffmassaker mit teilweise blackmetallischen, majestätischen Melodien zu garnieren, was „Alchemy Of Blood“, „Timeless Kingdom“, „Sadness Will Last Forever“ oder das ganz am Ende versteckte Highlight „Mesmerized“ zu richtig guten Angelegenheiten macht, aber eben nicht zu Weisheiten letzten Schlusses. Auch MORBID ANGEL, NILE oder GOD DETHRONED haben die Trauben einfach zu hoch gehängt.

Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity


Cover - Solarflesh: A Gospel Of Radiant Divinity Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 49:4 ()
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Cold Silence

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Endlich hat die Kälte ein Ende - SNOWFALL hatten wir diesen Winter bzw. "Frühling" genug. Nicht so akustisch, da läuft oder wehen bei mir mindestens einmal am Tag SNOWFALL durch die Wohnung. Die norwegische Band rockt mir mit "Cold Silence", ihrem Debüt, ordentlich den Wintermief aus der Bude. SNOWFALL haben sich dem klassischen Hardrock verschrieben. FOREIGNER, GIANT und WHITESNAKE kommen mir so in den Sinn - und vor alledem GLENN HUGHES und fast alles, was er so geprägt hat mit seinem außergewöhnlich geilen Gesang. Denn Sänger Lee Small ist quasi der stimmliche Zwilling von "The Voice of Rock" Mr. Hughes. Durch diesen Umstand werden die schon recht gelungenen Kompositionen quasi noch eine Stufe höher gehievt und so rockige Champions League-Reife generiert.

Die Songs des Albums werden mit krachenden Gitarren nach vorne gedrückt, meist mit Keyboard-Melodien durchsetzt, welche mal in den 80ern hängen, mal klassisch die "Orgel" geben. Nummern wie das Rockmonster "Alexandria" oder das atmosphärisch dahinschwebende "Heavens Not Up There" sind Weltklasse und Lichtjahre geiler als alles, was man sonst so in den Top Ten findet, jemand AVANTASIA? Das Teil groovt, kracht und wippt mit den Hüften zu melodiegetränkten Refrains, welche mal wütend, mal jammernd in die Welt hinaus geschrien werden, dass es ein Freude ist. Da kommen schon Erinnerungen an "BLACK COUNTRY COMMUNION" auf, wobei die Supergroup, resultierend aus ihren Ausnahmekünstlern, die Nase (noch) ein Stückchen vorne hat.

Dennoch, alleine der Vergleich zeigt, dass die vier Musiker hier ein beachtliches Debüt eingetütet haben. Ich wünsche diesem ungemein starken Auftritt die Aufmerksamkeit und den Erfolg, den er verdient hat.

Cold Silence


Cover - Cold Silence Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 52:26 ()
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Even The Odd Ones Out

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ME sind Bombast-Rock wie sie britischer nicht sein könnte. Obwohl! ME sind nach UK immigrierte Australier; aber die Mixtur aus den BEATLES, alten PINK FLOYD, 70er Rock Versatzstücken, DAVID BOWIE und vor allem QUEEN klingt nach Londoner Ursuppe und sorgte bereits bei der Debüt-EP „Another Story High“ letztes Jahr für Aufsehen (mit „Like A Fox“ und „Westward Backwards“ sind zwei der Songs auch auf dem Album gelandet). Das Teil durfte aus alter Tradition heraus vor allem auf der Insel Erfolge feiern. Auf dem (guten alten) Kontinent gingen vor allem die Indie-, Prog- und Retro-Freaks steil. Auch wenn vieles aus (alten) Zutaten bestückt scheint, neu und anders klingen ME, und unberechenbar. Sänger Luke Ferris reizt immer wieder seine Falsett-Stimme aus, musikalisch wirkt man auf „Even The Odd Ones Out” orchestral bombastisch und dramatisch verdreht im positiven lockeren Sinne – mal opulent mal dezent, aber immer songdienlich. Zum antesten empfehlen wir mal die ME Ballade „Carousel“, „Working Life“ mit seinem überragenden Refrain (eine Mercury/May-Hommage par excellence) und „Vampire! Vampire!“ (ein Ohrwurm vor dem Herrn).

Was MUSE auf ihren letzten beiden Veröffentlichungen im Bezug auf eine QUEEN-Affinität versuchten, haben ME geschafft, obwohl manches noch etwas bemüht wirkt. Wie bereits oben geschrieben, auch wenn vieles aus (alten) Zutaten bestückt scheint, neu und anders klingen ME, und unberechenbar. Wer der Gleichförmigkeit auf flott-fröhlicher Art entfliehen möchte, der muss mit „Even The Odd Ones Out” ein Date ausmachen.

Even The Odd Ones Out


Cover - Even The Odd Ones Out Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 46:38 ()
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Aus Schwärzester Nacht

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Über die Frankfurter Mittelalter-Rocker gibt es nur zwei Meinungen: Klasse oder Schrott! Mit ihren Schlager-lastig triefenden Texten kommen sie oftmals wie eine etwas härtere Variante der grauenhaften UNHEILIG daher. Man darf dabei aber nicht verkennen, dass das Septett auch ein Gespür für eingängiges, sehr melodisches Songwriting hat, das mit einer durchgehenden, aber niemals zum reinen Tränendrüsendesaster verkommenden Melancholie verknüpft ist. Und auch auf ihrem vierten Album „Aus Schwärzester Nacht“ dominiert der glasklare, anfangs gewöhnungsbedürftige, dann auf Dauer aber angenehme, mittlere Gesang von Martin LeMar, der sehr hörenswerte Stücke wie „Die Geister, Die Uns Riefen“, „Der Ruf“, „Am Rand Der Welt“ (gab es das nicht schon mal?! Stichwort zweites Album…) oder „Für Alle Zeit“ (sicher ein kommender Live-Abräumer!), aber auch nicht ganz so gelungene Nummern wie „Flamme“, „Spieler“, „In Die Schwärze Der Nacht“ oder „Unter Deinem Licht“ veredelt. Als Bonustracks der Erstauflage im Digipak werden eine Akustikversion des „Ardeo“-Songs „Herbst“ sowie eine Orchesterversion des neuen Stückes „In Die Schwärze Der Nacht“ gereicht, die man jedoch absolut nicht haben muss. Es bleibt dabei: NACHTGESCHREI tun niemandem weh, aber auch mit „Aus Schwärzester Nacht“ schafft es die Band trotz ihres oben erwähnten Potentials nicht, die ausgetretenen Pfade des Mittelalter-Rock neu zu beleben. Schade!

Aus Schwärzester Nacht


Cover - Aus Schwärzester Nacht Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 72:25 ()
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Curses Thorns Blood

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Dass eine Mischung aus Stoner-/Krautrock und Black Metal hervorragend funktionieren kann, haben die Amis NACHTMYSTIUM auf ihren letzten Alben mehr als bewiesen. Was dieses Sub-Genre betrifft, müssen sich alle anderen Bands zumindest jetzt an deren aktuellem Werk „Silencing Machine“ messen lassen, was den Engländern BLUTVIAL zwar nicht ganz gelingt, sie aber auch nicht in die zweite Reihe degradiert. Dass Gitarrist/Bassist Aort außerdem bei den Avantgarde-Schwarzmetallern CODE lärmt und Drummer Zemogh bei der melancholischen Progressive-Truppe MOTHLITE gespielt hat, unterstricht nur, dass hier Musiker aus einem breiten stilistischen Spektrum am Werk sind, was man „Curses Thorns Blood“, dem zweiten Album des 2007 gegründeten Trios, trotz der zelebrierten Brutalität anmerkt. Der brachiale, verzerrte und an allen Ecken und Enden knarzende Black Metal ist nichts für Gelegenheitshörer, sondern eine Macht, die in oftmals pfeilschnellen, dabei aber groovigen und sogar subtil melodischen Dampfhämmern wie „Blackthorn Winter“, „The Immutable Hammer“ oder den saugeilen Longtracks „Three Curses“ und „A Light In The Forest“ gipfelt. Im letzten Stück „Wethered And Broken-Mouthed“ lassen die Jungs endgültig den dreckigen Doom aus dem Sack, was ein durchweg sehr gutes, aber nicht überragendes Album würdig beschließt. Hierin steckt richtiges Potential!

Curses Thorns Blood


Cover - Curses Thorns Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 50:46 ()
Label:
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