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All Hell Breaks Loose

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THIN LIZZY gibt es seit 1983 nicht mehr wirklich, Sänger Phil Lynott ist seit 1986 tot – was bleibt ist ein Portfolio aus über 30 Jahre alten Platten. Allerdings: Seit 1999 gibt es wieder Leben unter dem legendären Namen von THIN LIZZY: Tribut-Konzerte Anfang der 2000er und Festivals und Konzerte in den nächsten Jahren brachten den Namen wieder zurück ins Rampenlicht, durchaus auch mit einigen neuen und alten Gesichtern wechselnder Besetzung.

Was 2013 bleib ist ein frisches Setup - aus Respekt vor dem verstorbenen kreativen Kopf Lynott unter dem neuen Namen BLACK STAR RIDERS. Erinnert das hier nicht noch wen an gewisse andere, neu zusammengestellte Rock-Urgrößen (ROGER WATERS, anyone? Oder wie klingt die Pause von GUNS ‘N‘ ROSES?).

Also, Butter bei die Fische: Wie klingt THIN LIZZY mit 2/5 Mitgliedern aus den 80ern nach 30 Jahren denn? Also, fangen wir mal so an: Die Umbenennung wäre nicht zwangsläufig nötig gewesen; man erkennt sicherlich eine ganze Reihe an Parallelen zu THIN LIZZY - Herr Warwicks Stimme erinnert definitiv im Grundton an Lynott & die Gitarrensoli geben eigentlich jedem Song ein Sahnehäubchen.

Schieren Hardrock gibt es bei „Valley Of The Stones“, ein Song der mich ganz persönlich sogar an die „Black Rose“-Scheibe erinnert; „Hey Judas“ ist meiner Meinung nach einer der stärksten und stimmigsten Songs auf der Scheibe und kombiniert den entspannt-kräftigen Rock der Band durch ein einfach total cooles, Rock-Solo und gut akzentuiertes Riffing und Gesang – ähnliches lässt sich auch über „Bloodshot“ sagen. Eher in die Ecke des entspannten Rocks schießt „Blues Ain’t So Bad“ – mit über 6 Minuten ein Anspieltipp für Gitarren-Fans. In eine etwas andere Richtung gehendes Vergnügen verursacht „Kingdom Of The Lost“ – der Song hat (durchaus nicht untypische, durch die ursprüngliche irische Herkunft der Band) starke, keltisch-folklorische Elemente und ist zwar stark Country-mäßig aufgezogen, unter der Referenz an die Ursprünge von THIN LIZZY aber irgendwie cool – wenn auch musikalisch nicht so meine Welt.

Ich bin ehrlich: Das Ding kann was. Aber, nun kommt’s: Die Begeisterung die einige Die-Hard-Fans die sich in den letzten paar Tagen im Netz verteilt hat kann ich nicht nachvollziehen. Ja: BLACK STAR RIDERS führen THIN LIZZY solide weiter. Ja, die Platte hört sich gut und ist auch bestimmt nicht schlecht, allerdings: Im Vergleich zu dem, was ich vom „Original“ (mit großen Anführungszeichen) kenne ist „All Hell Breaks Loose“ einfach nicht gerade das, was ich als herausstechend betiteln würde (bei den Songs bei denen es der Fall wäre tat ich das nämlich bereits). Oft sind die Songs sogar recht ähnlich, oft reicht erwähntes Solo-Sahnehäubchen nicht für einen wirklich runden Gesamteindruck („All Hell Breaks Loose“ oder der alberne Chorus von „Hoodoo Voodoo“).

Der Namenswechsel BLACK STAR RIDERS war eine gute Idee. Steht THIN LIZZY drauf wäre es eher mau – steht BLACK STAR RIDERS drauf kann man die unterbewussten Ansprüche abwandeln (nicht einmal runter schrauben, nur etwas verändern) und hat mit „All Hell Breaks Loose“ eine grundsolide Rock-Veröffentlichung die zwar gefällt, trotzdem nun aber nicht unbedingt Top-Wertungen verdient. Aber das ist ja kein Beinbruch. (ch)



Metal Inside, lässt bei dieser Veröffentlichung mal zwei Schreiberlinge von der Leine. Für die junge Generation zieht oder besser zog unser "Küken" Christian in die Schreibstube (siehe oben). Und für die "Altvorderen" hat sich meiner einer bereiterklärt - Euch mal was von der "Blech Liesel" zu erzählen.

Den Namen THIN LIZZY weiterzuführen und neues Material unter die Leute zu bringen ohne Phil Lynott - wäre (fast) genauso wie DIO ohne Ronnie James weiterzuführen. War der dunkelhäutige Ire doch immer der Fixstern und künstlerische Genius der THIN LIZZY seinen unverwechselbaren Charakter sowohl optisch wie auch akustisch gab. Dieser Entschluss reifte auch bei Scott Gorham, noch dazu da mit Darren Whartons und Brian Downey zwei weitere "echte" THIN LIZZY "Angestellte" die "Tour Band" verließen. Und somit der Gitarrist als einziger original Gefolgsmann übrig blieb. BLACK STAR RIDERS heißt die nun neu formierte Truppe, und "All Hell Braks Loose" das erste Album.

"B.S.R." hat den ehemaligen Sound von THIN LIZZY mit Haut und Haaren in sich aufgesogen. Allen voran die Stimme von Sänger Ricky Warwick kopiert Phil unverwechselbaren Gesang und Melodienführung. Ich für meinen Teil, würde mir mehr Eigenständigkeit und weniger "Nachahmung" speziell hier wünschen. Davon abgesehen machen die fünf ihre Sache gut. Der Titelsong und gleichzeitig Opener der Scheibe kommt verhalten und nicht dem Titel entsprechend - eher gemächlich daher. Nr. 2 weiß dafür mehr zu überzeugen "Bound For Glory" ist eine starke Nummer auch wenn man meint das Ding schon auf einem älteren THIN LIZZY Album gehört zu haben. "Kingdom Of The Lost" führt gekonnt Irische Folklore und Hardrock zusammen - `a la "Whiskey In The Jar" oder GARY MOORES "Wild Frontiers" und bildet für mich eines der Highlights des Albums. Im weiteren Verlauf kann sich "Hey Judas" mit seinem fröhlich entspannten Grundton noch hervortun.

Ich pflichte meinem "Vorredner" Christian bei, der ganz große Wurf ist den BLACK STAR RIDERS (noch) nicht gelungen. Mich stört zuweilen die Nibelungentreue an den alten THIN LIZZY Sound, der weder modernisiert noch wirklich neu interpretiert wird. Dennoch macht die Scheibe Laune und meine Freude überwiegt, eine Band zu hören, die eine Fahne schwenkt deren Farben ich (wir) lange vermißt haben.(mbe)

All Hell Breaks Loose


Cover - All Hell Breaks Loose Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:52 ()
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Miscreants Of Bloodlusting Aberrations

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Aus exotischen Regionen wie den Philippinen stammen oftmals räudige Rumpel-Undergroundcombos, genau wie die seit über zehn Jahren aktiven PATHOGEN, die, ebenfalls symptomatisch, schon eine ganze Ecke Splits und Demos, jedoch erst drei Alben auf dem Buckel haben. Jenes mit dem komplizierten Titel „Miscreants Of Bloodlusting Aberrations“ ist dabei nicht das neueste Werk des Quartetts („Forged In The Crucible Of Death“ erschien letztes Jahr), sondern das zweite aus dem Jahr 2010, das nun auch in unseren Breitengraden erhältlich ist. Eigentlich möchte ich den Fans von ungehobelten, wenn auch zum Großteil langsameren Death-/Thrash-Klängen der Marke (Uralt-) SEPULTURA, (Uralt-) SODOM, VENOM, HELLHAMMER oder älteren IMPIETY ein solches Werk aus den Tiefen unserer Szene sehr gerne empfehlen, doch die Jungs bleiben allerhöchstens im Schatten ihrer großen Vorbilder. Zu banal sind die Songs und zu pappig die Produktion um selbst noch als Geheimtipp durchzugehen. Da nützt auch die ebenfalls nicht sonderlich ansprechende Coverversion „Afterlife“ der Kanadier SACRIFICE wenig. Schade, aber diese Platte braucht niemand.

Miscreants Of Bloodlusting Aberrations


Cover - Miscreants Of Bloodlusting Aberrations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 37:15 ()
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Back From Hell's Holiday

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Die neue PRESIDENT EVIL-Platte beginnt mit leichtem Plattenknarzen und akustischen Gitarrenklängen als Intro, ehe dann nach 40 Sekunden der stilistische Schwenk vollzogen wird: ein fetter Brachialrotzrocksound (leicht Dumpf tönt es aus der Anlage), der Opener „Dirty Cage“ hat viel Power und klingt urwüchsig.

Es ist hier vom dritten Studioalbum „Back From Hell’s Holiday“ der Recken von PRESIDENT EVIL die Rede. Tja und der Bandname ist durchaus auch etwas Programm, obwohl so richtig böse (mal von den etwas heftigeren Vocaleinschüben bei Black“ abgesehen) sind sie eigentlich gar net, aber dieser rotziger Rock der Marke "rockisch by Nature" der Bremer ist schon mitreißend für alle Rübenschüttler. Der Mix aus Arschtritt-Rockriffs mit etwas thrashigen Metalanleihen kommt dabei ohne jegliche Varianz oder gar Experimente einfach geradeaus rockriffend aus den Boxen. Nach fast fünfjähriger Albumpause ist der Nachfolger von „Hell In A Box“ jetzt draußen, die Kapelle stand zwischendurch vor dem kompletten Aus, da nicht nur Sänger Johnny Holze weg war, sondern auch Gitarrist James Lars mit einer schweren Krankheit zu kämpfen hatte. Jetzt, mit dem neuen Label Firefield Records im Rücken, hat man sich wieder zusammengrauft, für den Sängerposten wurde Neal McCocker als neuer Mann engagiert.

Nur ist der Gute stimmlich halt leider etwas eingeschränkt, will sagen dagegen klingt Glen Danzig (an den er mehr als einmal erinnert) voll variabel. Klar, Neal singt seine Strophen markant und sehr energiegeladen, aber auf Dauer ist der Gesang auf den zwölf Stücken (mit Intro und Outro) etwas zu eintönig. Sein Fähigkeiten sind relativ beschränkt, da geht nicht viel bei den Melodiebögen, die vielfach zu ähnlich und etwas zu eindimensional klingen. Live sicher ganz gut, aber auf Platte ist mir das einfach zu wenig.

Musikalisch ist da die Instrumentenfraktion doch eine Schippe weniger vorhersehbar unterwegs. Die im Beipackzettel versprochenen Stonereinflüsse sind auch eher schwer in der Breite zu finden, aber „Priest Of Rock’n’Roll“ und das coole „Outro“ bietet tatsächlich einen sehr gelungene Mischung der Wüstensöhne von KYUSS meet MOTORJESUS - davon hätt's ruhig etwas mehr sein dürfen.

Wie gesagt viele der Sachen klingen nicht nur von den Vocals her gesehen relativ ähnlich - „Angel“ beginnt etwas aus der Reihe (dauert aber etwas zu lange), was unterstreicht, dass es mit etwas mehr songwriterischer Finesse schon etwas angenehmer gewesen wäre sich durch die 50 Minuten Albumlänge zu hören. Die authentische Spielfreude ist den Herren auch nicht abzusprechen und auch einzelne Tracks überzeugen sogar; so sind „Temptation“ (mit einem etwas besseren Drumsound an dem ist insgesamt noch einiges zu tun, da oft zu schepprig) oder die Mitwirkung von Chris Birx (MOTORJESUS) bei dem starken "Never Ending Sin Of Life" saugut, aber auch "Hit The Score" kommen gut rüber. Weiter zu erwähnen ist noch, dass bei „Black“ Dan Nelson (BLACK GATES, ex-ANTHRAX) als Gast(Schreier) an Bord ist.

Wer auf straight-bodenständige sowie einfache Rotzrock-Geschichten mit einem Hauch Räudgikeit abfährt dürfte bei PRESIDENT EVIL sicherlich richtig liegen, die Präsidenten haben in ihrem Urlaub in der Hölle zweifelsfrei nichts verlernt.

Back From Hell's Holiday


Cover - Back From Hell's Holiday Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 53:23 ()
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Ecstatic Trance

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Fünf lange Jahre haben A LIFE ONCE LOST am neuen Album gewerkelt, herausgekommen ist „Ecstatic Trance“. Die Amis dürften altgediente Fans beim ersten Hören ob der MESHUGGAH-Lastigkeit der zehn neuen Songs (plus dem KILLING JOKE-Cover „Asteroid“) überraschen und teilweise vor den Kopf stoßen. Die Gitarren konzentrieren sich in den Songs auf sich wiederholende Riffs, die allerdings weder Ekstase noch Trance-artige Bewusstseinszustände beim Hörer auslösen. Die Rhythmusabteilung passt sich dem an, wirkt dabei aber stellenweise sehr blutleer und ohne große Dynamik. Über allem thront der harsche Gesang, der sich als einziger A LIFE ONCE LOST-Soundbestandteil seit 1999 unverändert zeigt und hier einen interessanten Kontrast zu den Instrumenten setzt, da er auf Wiederholungen verzichtet und stattdessen klassisch vorgeht. Richtig zünden kann die Platte aber nur selten, dazu ist das Material zu berechenbar und im direkten Vergleich mit dem großen Vorbild MESHUGGAH und vielen ähnlich gelagerten Bands zu unspektakulär. Warum A LIFE ONCE LOST fünf Jahre für diese Platte gebraucht haben, will sich dem Hörer nicht so echt erschließen.

Ecstatic Trance


Cover - Ecstatic Trance Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:58 ()
Label:
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Scars

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THE RESISTANCE sind das neue Betätigungsfeld von Jesper Strömblad (ex-IN FLAMES), Glenn Ljungström (ex-IN FLAMES), Marco Aro (ex-THE HAUNTED) und Chris Barkensjö (ex-GRAVE, ex-KAAMOS), was Schwedentodfans schon Kaufgrund genug sein sollte. Wer sich vom doch dezent bei HATEBREED geklautem Bandlogo nicht irritieren lässt, bekommt mit dem Bütalbum “Scars” eine saufette Death/Thrash-Scheibe zu hören, die sich für Hardcore-Einflüsse offen zeigt, im Grunde aber nur durchweg auf die Fresse gibt. Spätestens mit „Imperfected“ und seiner Schwedentodgitarrenarbeit par excellence dürfte auch der letzte Skeptiker überzeugt sein und über Hardcore-Shouting („I Bend – You Break“) hinwegsehen oder es als typisch für Marco Aro hinnehmen. Fakt ist, dass die Herren Routiniers auf „Scars“ alle Register ziehen und die Songs zwischen gnadenlos brutal, HC-lastig und Göteborg-Sound wechseln lassen, ohne dabei den roten Faden zu verlieren. THE RESISTANCE legen mit „Scars“ einen überzeugenden Einstand hin, der in bei Metalheads und aufgeschlossenen Metalcorlern Anklang finden wird.

Scars


Cover - Scars Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 39:21 ()
Label:
Vertrieb:
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Tiger Blood

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THE QUILL hatte ich bis Dato nicht auf´m Schirm - und dabei bringen die vier Schweden mit "Tiger Blood" ihr bereits siebtes Album auf den Markt. Das muss ich mir wirklich vorwerfen. Denn THE QUILL ist eine stimmige Melange aus THE CULT, sowie den Wüstensöhnen von KYUSS und SOUNDGARDEN, da speziell die Stimme von Magnus Arnar unweigerlich an Chris Cornell erinnert.

"Freak Parade" beginnt breitbeinig, wird beim Refrain gar zum Party-Mitgröl-Hit, doch biedert sich zu keiner Sekunde an, sondern bleibt cool und behält seine Eier. "Getaway" hat was Zeppelin-mäßiges, nur irgendwie massiver, eigen eingefärbt und ins Jahr 2013 transportiert. Was gesonderten Applaus verdient, ist die auffällige, starke Rhythmus-Arbeit, welche kreativ und wuchtig das Rückgrat der 10 Nummern bildet. "Creed Machine" ist ein Rockmonster, welches zerstörte Landschaften hinterlässt, und SOUNDGARDEN-Gene in sich trägt. Krönenden Abschluss bildet die geile, für sich allein tanzende Ballade "Storm Before The Calm", welche auch hier wieder rhythmisch überrascht und Atmosphäre und Klasse bietet - groß! Ich für meinen Teil werde mich mal gepflegt um den Backkatalog der Jungs kümmern, hab' so das Gefühl, da gibt es einiges zu entdecken.

Hier ist alles am richtigen Platz, "Tiger Blood" ist wahrlich ein starkes und stimmiges Album und somit zu recht ein "TIPP". Wer die Band bis jetzt nicht kannte, sollte das nachholen, dieses Werk eignet sich hervorragend dafür.

Tiger Blood


Cover - Tiger Blood Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 45:43 ()
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Steelhammer

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U.D.O. haben in den letzten Jahren praktisch einen konsequenten 2-Jahres-Releasewechsel was ihre Alben angeht eingehalten, in der Regel noch aufgefrischt mit passenden Touren zwischen den Releases – und auch die neue Platte, „Steelhammer“, macht da nicht wirklich die Ausnahme. Anders ist bei „Steelhammer“ im Gegensatz zum Vorgänger jedoch der Besetzungswechsel: Gitarrist Stefan Kaufmann ist (aus gesundheitlicher Raison) nicht mehr am Saiteninstrument tätig und verdingt sich neuerdings als Produzent und die 2. Gitarre von Igor Gianola wechselte außerdem noch das Ensemble – und nun steht die Band unter dem Ex-ACCEPT-Sänger mit 2 komplett neuen Gitarristen da. Geht das gut?

Also ich sage es mal in charmanter Ruhrgebiets-Manier: Ja, aber sowas von! Mit einigen klassischen Heavy Metal Nummern die sich irgendwie hervorragend in das Einreihen, was man von der Formation kennt („Death Ride“, „Metal Machine“) wird ein gewisser musikalischer Kern definiert, welcher natürlich auch nicht arm an Live-Mitgröhl-Headbang-Parts ist („Time Keeper“, „Stay True“) und auch gerne mal etwas schneller wird. Aber auch an Abwechslung muss es bei immerhin 14 Titeln nicht mangeln – so ist „Heavy Rain“ eine wirklich starke Ballade (richtig, eine „starke Ballade“; seltenes Exemplar der Gattung „Ballade“) die die absolut kraftvolle Stimme vom Herrn Dirkschneider vor einigen Piano-Akkorden ganz hervorragend rausstellt. „Devil’s Bite“ beginnt mit etwas seltsamen, nach 8-Bit Musik klingenden Synthie-Sounds, geht anschließend aber in ein gepflegtes Metal-Orchester über. Besonders erwähnenswert ist der Song „Basta Ya“, da das Ding in Spanisch gesungen ist, sowohl das textlich sehr gute „A Cry Of A Nation“. Und auch wenn ich konkret mit „Basta Ya“ ein paar Problemchen habe (denn der Sinn der Übung bleibt mir ähnlich des aktuellen HAMMEFALL-Releases mit spanischen Texten leider ein wenig im Dunklen, das Teil klingt aber trotzdem irgendwie geil): Langweilig wird es einem wohl eher weniger.

Weder die neuen Gitarren, noch die neue Produktion fallen irgendwie negativ auf - wirft man sich mal fix einen der Vorgänger ein mag man sogar guten Gewissen sagen, dass da was Letzteres angeht so einiges besser geworden ist.

Daher muss ich schließen: STEELHAMMER geht eigentlich so auf die Ohren wie der Titel es suggeriert: Starker Heavy Metal Sound mit wenigen, dafür aber gelungenen Experimenten, einigen potentiellen Live-Reißern und einem aufgefrischtem Sound - kurzum, die Platte kann man sowohl unter dem Schatten vorheriger Releases als auch anderer, namentlich nun mal nicht genannter Bands empfehlen – geht nämlich gut nach vorne, das Teil!

Steelhammer


Cover - Steelhammer Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 61:41 ()
Label:
Vertrieb:
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Home

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Wer sich mit dem Line-Up von OFF WITH THEIR HEADS näher befasst, bekommt ziemlich schnell Kopfschmerzen, so häufig, wie sich die Musiker dort die Klinke in die Hand geben. Dabei scheint es so gut wie nie böses blut zu geben und ein produktives Arbeitsklima zu herrschen, dessen neuestes Ergebnis das dritte Album ist. „Home“, für sich das OFF WITH THEIR HEADS drei Jahre Zeit genommen haben, entpuppt sich als mit eingängigen, schnellen Punksongs vollgestopft. Punksongs, die vor Energie förmlich zu vibrieren scheinen und dem Hörer keine Verschnaufpause gönnen. Gitarren und Drums treiben die Nummern nach vorne und geben gleichzeitig dem rauen Organ von Sänger/ Gitarrist Ryan Young genügend Raum zur Entfaltung. So entstehen mitreißende Songs Marke „Shirts“, die kurz, knackig und auf den Punkt kommend sind. OFF WITH THEIR HEADS haben hier alles richtig gemacht und können sich mit im Mainstream angekommenen Bands wie THE GASLIGHT ANTHEM messen, ohne ihren eigenen Charme verloren zu haben.

Home


Cover - Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 30:9 ()
Label:
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Hope In Hell

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Die dicke „Überraschung“ lasse ich gleich zu Anfang aus dem Sack: Wo auf nem Plattencover etwas zu sehen ist, das wie ein Amboss aussieht, da ist auch 2013 zu 100% ANVIL drin. So viel zur Überraschung. Aber „Hope In Hell“ mit einem „same procedure as every year“ abzutun, wird der neuen ANVIL nun auch nicht gerecht. ANVIL haben es nämlich geschafft einige ihrer eingängigsten Songs seit „Forged In Fire“ einzuhämmern. Gerade „The Fight Is Never Won“ hätte auch auf dem '83er Meisterwerk stehen können. Über die gesamte Spielzeit fällt auf, dass sich ANVIL diesmal viel Mühe mit den Melodien gegeben haben. Die Songs sind super ausgearbeitet und verbinden den ureigenen und tierisch unkommerziellen Sound ANVIL's mit großen Melodien und catchy Singalongs. Auch Fronttier Lips hat sich bei seinen Vocals richtig reingehängt und liefert seine beste Performance seit....seit der Steinzeit ab. Robbo groovt einmal mehr wie Hölle und Monster-Dauerwelle Sal Italiano hat sich ohrenscheinlich mit seinem Bass gut bei ANVIL eingelebt. Egal ob es schleppend wie in „Call Of Duty“ oder speedmetallisch-rasant zu Sache geht: ANVIL sind jederzeit Herr der Lage. Neben aller powermetallischen Energie hat diesmal auch eine Spur oldschool Heavy Rock und manchmal ein leichtes Punk-Feeling Einzug erhalten, was ANVIL aber super zu Gesicht steht. „Hope In Hell“ ist qualitativ kein zweites „Metal On Metal“ oder „Forged In Fire“, aber es ist überraschend nah dran und setzt den mit „This Is Thirteen“ begonnenen Aufwärtstrend weiter fort. ANVIL bleiben ihren Roots treu, setzen ein paar neue Akzente und liefern so ein weiteres gelungenes Album ab. Auf die nächsten 15 Scheiben.

Hope In Hell


Cover - Hope In Hell Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 54:56 ()
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Confessions

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In den späten 1990ern war die Welt auf den Kopf gestellt: Die heißesten Sleeze- und Glam Rock Bands kamen mit den HELLACOPTERS und GLUECIFER aus Skandinavien, und BUCKCHERRY waren mit ihren ersten Alben nur kleine Lichter im Vergleich zu den Stadionrock-Bands, die sich sonst in Kalifornien rumtrieben. Um nur die großen drei mit MÖTLEY CRÜE, GUNS 'N' ROSES und AEROSMITH zu nennen. Heute bin ich froh, dass BUCKCHERRY durchgehalten haben bzw. sich seit 2005 wieder zusammengerauft haben. "Confessions" ist ihr sechstes Album - und es hört sich frischer an als alle vorherigen zusammen. Ja, vielleicht war "15" erfolgreicher und hittiger, aber "Confessions" ist dichter - wie eine einzige überschäumende Party im Sommer. Es geht mit "Gluttony" los - der Liedtext ist eine einzige Rechtfertigung gegenüber der Freundin, haha - und spätestens mit dem Chorus bestellt man sich das erste alkoholische Getränk. Das Album hat alle Elemente für die Choreografie des Abends, selbst die Abrechnung mit der letzten Beziehung ("Nothing Left But Tears") wird noch zum Feiern genutzt, die Sterne kann man sich zum Dosenöffner "The Truth" angucken, beim Planschen im Swimmingpool ist ein Midtempo wie "Wrath" bestimmt nicht schlecht, (Eng-) Tanzen geht zu "Greed" - und zu "Water" geht sicher auch einiges anderes, der Song streitet sich mit "Air" um die Krone als Hit des Albums. Bei beiden Songs läßt sich Gitarrist Keith Nelson zu seltenen Gitarrensoli hinreißen, "Water" könnte aus den Achtzigern direkt ins Heute gebeamt worden sein, inklusive Schellenkranz mit gebatiktem Tuch dran. Warum man auf diese Ausnahme überhaupt hinweisen muss? Weil beide Gitarren über den Rest des Albums immer genau auf den Punkt songdienlich spielen - alle Songs sind so geschrieben, dass alle Instrumente zusammen alles geben, es wird keine Zeit mit überflüssigen Egotrips verschwendet. Josh Todds Stimme hört sich inzwischen an wie in Whiskey eingelegt - unverständlich, dass Slash ihn vor zehn Jahren als Sänger für Velvet Revolver abgelehnt hat. Die Texte sind mit viel "ohohooho" nicht wirklich schwierig, da kann man auch mit 3 Promille noch sicher mitsingen. Wer nach diesem Review verkatert zurück bleibt: Album wieder aus der Anlage nehmen und ein Wasser trinken. Und zur nächsten Party einfach wieder einschmeißen.

Confessions


Cover - Confessions Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 52:1 ()
Label:
Vertrieb:

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