Review:

Stepping Down The Glory Road (6-CD)

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Zum 40-ten der schottischen Folk-Rock-Band RUNRIG setzt ihr ehemaliges Label Chrysalis den Rhythmus der fast schon jährlichen RUNRIG-Best-of-Veröffentlichungen fort. Und auch wenn man die regulären Alben (5 Studio- und 2 Livealben) um Extended Versions, Livemitschnitte sowie Singles und EPs ergänzt hat, so ist die Box vor allem für Neueinstiger und jene interessant, welche erst ein, zwei Alben der Band im Regal haben. Will meinen, es ist ein Auszug aus der Diskografie, es sind starke Alben, aber es ist auch die x-te Veröffentlichung.

So firmiert die 6-CD-Box von RUNRIG richtigerweise auch unter „Stepping Down The Glory Road (The Chrysalis Years 1988 – 1996)“ samt gut gemachten Booklet, inklusive Linernotes von Iain MacDonald und kleiner Diskografie. Die Band von der Insel Skye steht dabei für rockige, aber auch oft eher ruhige Folk-Rock-Songs, mit Mitsing-Charakter und starker Hinwendung zum Gaelisch-Keltischen. Alle hier dargebrachten Song wurden von Donnie Munro eingesungen, der bis 1997 am Mikro stand und für die erfolgreichste Zeit von RUNRIG steht.

Der Anfang macht mit „The Cutter And The Clan“ ein Album das nur so vor Ohrwürmern strotzt („Alba“, „Pride Of The Summer“ und „Hearts Of Golden Glory“ seien da mal für uneingeweihte genannt). Hymnen auf Natur und Schottland die Fernweh erzeugen und nach Whiskey schreiben. Leider etwas im typischen 80er-Sound gehalten, was den tollen Songs etwas die Atmosphäre und Schlagkraft nimmt. Als Live-Version ist hier auch die inoffizielle schottische Nationalhymne „Loch Lomond“ als Bonus enthalten. „Searchlight“ ist ein (fast) genauso starker Nachfolger, mit leichtem Hang zum Mainstream und einem nicht ganz so ausgeglichenen Songwriting. Trotzdem erzeugen „Tir A Mhurain“ und „Siol Ghoraidh“ wohlige Schauer, lassen „Tear Down The Walls“ und „Only The Brave“ die rockige Seite raus. „The Big Wheel“ ist dann schon ein fast zu verträumtes Album. RUNRIG habe hier mit „Abhainn An T-Sluaigh“ einen Überhit am Start, aber zum ersten Mal scheint der Band bei den ruhigeren Songs die Ideen auszugehen. Schön, aber mit geringerer Halbwertzeit als man es gewöhnt war. Bei „Amazing Things“ setzen RUNRIG ihrer epischen Ausrichtung die Krone auf und kommen wieder etwas lauter daher wie zu “The Big Wheel”-Zeiten. Ein Versuch die Kurve gen Vergangenheit zu kriegen. Songs wie „Canada“ und „Ard (High)” tun dies auch. Über die komplette Spielzeit betrachtet, liefern RUNRIG aber auch hier einige Filler. Also dann mal anders: der Nachfolger „Mara“ wurde als Konzeptalbum angelegt, RUNRIG probieren einiges aus, kommen aber irgendwie nicht voll in die Gänge. Dem Album fehlt trotz seiner Momente die Spannung und plätschert im Vergleich zu den Vorgängerwerken etwas dahin. Pop und viel Keyboard stehen m.E. den Schotten hier nicht so gut. „Mara“ ist das schwächste Album der Kompilation und folgerichtig auch schon ein Ausblick auf den bevorstehenden Ausstieg von Sänger Donnie Munro. Die letzte CD zeigt mit den EPs „Rhythm Of My Heart“ und „The Greatest Flames“ sowie dem Live-Album „Once In A Lifetime“ (1988) dann eine (oder die) Stärke von RUNRIG – Live!




CD I – The Cutter And The Clan

1. Alba

2. The Cutter

3. Hearts Of Olden Glory

4. Pride Of The Summer

5. Worker For The Wind

6. Rocket To The Moon

7. The Only Rose

8. Protect And Survive

9. Our Earth Was Once Green

10. An Ubhal As Airde (The Highest Apple)

11. Protect And Survive (Extended Studio Version)

12. Protect And Survive (Live)

13. Hearts Of Olden Glory (Live)

14. Chi M'In Tir (I See The Land)

15. The Times They Are A Changin'

16. This Time Of Year

17. Pride Of The Summer (Live)

18. Loch Lomond (Live)

19. Harvest Moon (Live)


CD II – Searchlight

1. News From Heaven

2. Every River

3. City Of Lights

4. Eirinn

5. Tir A Mhurain

6. World Appeal

7. Tear Down These Walls

8. Only The Brave

9. Siol Ghoraidh

10. That Final Mile

11. Small Town

12. Precious Years

13. Stepping Down The Glory Road

14. Harvest Moon

15. Satellite Flood

16. The Apple Came Down

17. Hearthammer (Edit)

18. Solus Na Madainn (The Morning Light)



CD III – The Big Wheel

1. Headlights

2. Healer In Your Heart

3. Abhainn An T-Sluaigh

4. Always The Winner

5. This Beautiful Pain

6. An Cuibhle Mor / The Big Wheel

7. Edge Of The World

8. Hearthammer

9. I'll Keep Coming Home

10. Flower Of The West

11. Ravenscraig

12. Chi Mi'n Geamhradh

13. April Come She Will

14. Saints Of The Soil

15. An T-Iasgair (The Fisherman)

16. Suilven



CD IV – Amazing Things

1. The Fisherman (An T-Iasgair)

2. Morning Tide

3. Amazing Things

4. Wonderful

5. The Greatest Flame

6. Move A Mountain

7. Pog Aon Oidche Earraich (One Kiss One Spring Evening)

8. Dream Fields

9. Song Of The Earth

10. Forever Eyes Of Blue

11. Sraidean Na Roinn Eorpa (Streets Of Europe)

12. Canada

13. Ard (High)

14. On The Edge

15. This Time Of Year (Second Version)



CD V – Mara

1. Wonderful (Live)

2. Dream Fields (Live)

3. I'll Keep Coming Home (Live)

4. Day In A Boat

5. Nothing But The Sun

6. The Mighty Atlantic/Mara Theme (Orchestral Mix – feat. The Royal Scottish National Orchestra)

7. Things That Are

8. Road And The River

9. Meadhan Oidhche Air An Acairseid

10. The Wedding

11. The Dancing Floor

12. Thairis Air A Ghleann

13. Lighthouse

14. Amazing Things (Remix)

15. That Other Landscape



CD VI – Rhythm Of My Heart (EP), The Greatest Flames (EP), Once In A Lifetime (Live)

1. Rhythm Of My Heart

2. The Mighty Atlantic / Mara Theme (Longer Orchestral Mix – feat. The Royal Scottish National Orchestra)

3. Canada (Live)

4. Cum Ur N'Aire

5. Cadal Chadian Mi

6. The Greatest Flame (1996 Remix)

7. Protect And Survive (Acoustic Medley) (Live)

8. Siol Ghoraidh / Thairis Air A Ghleann (Chorus) (Live)

9. Hearthammer (Live)

10. Always The Winner (Live)

11. Abhainn An T-Sluaigh (Live)

12. Dance Called America (Live)

13. Going Home (Live)

14. Cnoc Na Feille (Live)

15. Nightfall On Marsco / 'S Tu Mo Leannan (Live)

Stepping Down The Glory Road (6-CD)


Cover - Stepping Down The Glory Road (6-CD) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 98
Länge: 442:0 ()
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Galloping Blasphemy

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So gebeutelt, wie Griechenland momentan dasteht, liegt es nahe, dass immer mehr Hellenen zum Gehörnten konvertieren… aber Spaß beiseite. Das Duo Tas Danazoglu (Drums, Bass und zartes Stimmchen) und Stamos K (Gitarre) ist seit 2011 als SATAN´S WRATH aktiv und laut Info die einzige Band weltweit, die „zeremonielle Schwarzmagie und Rituale der Geisterbeschwörung“ zelebriert, zudem „kontrolliert ein einziges Mitglied 13 satanische Hexenzirkel weltweit“ und „organisiert den abscheulichsten Sabbat mit unserem Gebieter in Form der schwarzen Ziege“ – ja, nee, is´ klar! Aber egal, was es damit letztlich auf sich hat, musikalisch geben sich die beiden Jungs auf diesem Debütalbum keine Blöße: knackiger Black-Thrash im Stil von DESASTER, KETZER oder DESTRÖYER 666 bestimmt hier das Geschehen, und Songs wie der treibende Opener „Leonard Rising-Night Of The Whip“, die doomig beginnende, dann aber zu einer Speed-Granate mutierende erste Single „Between Belial And Satan“, das melodische, instrumentale Titelstück, der Stampfer „Death To Life“ oder die sogar leicht progressive, abschließende Bandhymne „Satan´s Wrath“ sind richtig gelungen und machen „Galloping Blasphemy“ zu einem sehr guten, wenn auch nicht mitreißenden Einstand, der „Zeiten aufgreift, als das Death-, Black-, und Thrash-Genre noch ein und das Selbe waren“ – hier muss man dem Infotext hingegen völlig beipflichten. Freunde von Old School-Gerüpel liegen hier demnach goldrichtig!

Galloping Blasphemy


Cover - Galloping Blasphemy Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 40:54 ()
Label:
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Novum Initium

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So stark wie bei dem wirklich überragenden Debüt „Masterplan“ (2002) waren die Herren von MASTERPLAN für meinen Geschmack mit keinem Album mehr danach. Es gab zwar auch keine wirklich ganz schwachen Werke, außer vielleicht „MKII“ (2007), trotzdem an diesem hammermäßigen Start muße sich alles Nachfolgende automatisch messen lassen. Jetzt sind MASTERPLAN nach drei Jahren wieder zurück quasi als eine Art 3.0 New Reloaded Besetzung.

Ursprungssänger und „ich mach' alle paar Monate ein Album. Liveplatte oder sing irgendwo mit“ JORN LANDE ist jetzt schon zum zweiten Mal ausgestiegen, wurde aber mehr als gut ersetzt von Rick Altzi (u.a. AT VANCE, THUNDERSTONE), der mit seiner kraftvollen und weniger COVERDAL-liken Organ wie Lande durchaus für einen etwas mehr eigenen Charakter der Band sorgt. An das bereits erwähnte Debüt kommt auch diese neue Scheibe „Novum Initium“ natürlich nicht heran aber gegen alle unmittelbaren Vorwerke kann sich die CD vom Niveau locker vergleichen/anhören lassen.

Auch wenn mich der Beginn des Albums mit einem etwas nervigen Allerwelts-Orchester-Keyboard-Tralala in „plattester“ RHAPSODY (OF FIRE)-Manier absolut nicht überzeugt – danach wird es qualitätsmäßig deutlich besser, MASTERPLAN geben gleich so richtig Gas - der sprichwörtliche Neuanfang kann dann als gelungen bezeichnet werden. Auch Basser Jari Kainulainen (ehemals STRATOVARIOUS) trägt sein gelungenes Scherflein mit dazu bei.

Bereits bei den nächsten Nummern wie „The Game“ wird ordentlicher Power Metal mit griffiger Hookline, viel Doublebass geboten, auch hier mit einem Gitarrensolo von Chefe Roland Grapow veredelt. Nur etwas künstlich jenseits der 5 Minuten gestreckt – trotzdem solide. „Keep Your Dream Alive“ ist dann bester Melodic Metal im mittleren Tempobereich, bei „Black Night Of Magic“ mußte ich wirklich dreimal hinhören der Track hört sich wie die Blaupause einer typischen PRETTY MAIDS-Temporgranate an, markante Keyboardläufe, ein rauchig-Kräftiges Organ, fette Riffs und ein Refrain zum Niederknien. Wir nehmen es mal großzügig als eine Art Huldigung an die Pioniere des Genres hin.

Wie gesagt die Keyboards von Axel Mackenrott sind prägnant, stellenweise sogar etwas zu vordergründig aber dies war ja schon früher so, aber diesmal weniger flächig oder orchestral sondern eher etwas typisch auf Melodic-Metal getrimmt. Die Drums von Martin ¦karoupka kommen überzeugend rüber, satter Wums ohne viel Schnickschnack. Nach dem ebenfalls soliden „Betrayal“ mit indischem Flair folgen dann Tracks mit eher weniger „ich hau auf die Kacke-Esprit“, dabei ist „No Esscape“ aber gerade noch eine Durchschnittsnummer gworden. Viel besser dann „Pray On My Soul“ mit Druck und klasse Refrain. Sachen wie "Earth Is Going Down" oder "Return From Avalon" sind zwar auch schnell deuten aber eine gewisses episches Flair immer mal wieder an. Richtig balladesk wird es nur einmal bei „Tough Your Eyes“, nicht schlecht, wirkt mir aber trotzdem etwas zu konstruiert, das können die PRETTY MAIDS deutlich besser. Dann der Schluß mit einer zehnminütigen Übernummer Namens "Novum Initium" - das ist Progmetal und damit reißen es MASTERPLAN zumindest bei mir wieder etwas raus – ein vielschichtiges Epos, mit vielen guten Ideen, Tempiwechseln, schönen Melodiebögen, viele Breaks und unterschiedliche Facetten die einen Sänger Rick Altzi mit großer Bandbreite zeigen und hier beweist die Band, dass man viel mehr könnte als nur soliden Melodic Metal (wie ihn heutzutage zig Kapellen ähnlich gut oder mehr oder originell hinbekommen) machen können.

MASTERPLAN haben sich wieder aufgerappelt und ein ordentliches Album hingelegt, zwar auch mit unter etwas zu bemüht und an alte Glanztaten anknüpfen wollend, wenn sich dann zukünftig die nur mittelmäßigen Nummern etwas verbessern, dann kann es durchaus noch etwas werden in diesem überlaufenen Genre herauszustechen.

Das Debüt bleibt deutlich unerreicht, dennoch die Band ist absolut auf dem richtigen Weg, die beteiligten Musiker haben genügend Potential um mit jetzt konstanterem Line-up sowie mit etwas mehr Abwechslung beim Songwriting den nächsten Schritt nach vorne zu machen und zu alter Stärke zurückzufinden.

Novum Initium


Cover - Novum Initium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 51:21 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Preachers Of The Night

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Ich könnte jetzt wieder einen von Vollmond, Rudel und Wolfsgeheul erzählen. Mach ich aber nicht - weil irgendwann ist dass nicht mehr originell, sondern nur noch ausgeleiert. Eine ähnliche Entwicklung könnte das mit POWERWOLF nehmen. Der Drop gelutscht, die Geschichte erzählt, der Inhalt vermittelt, und das Konzept könnte anfangen, sich zu wiederholen, sprich langweilig zu werden (siehe unter anderem LORDI).

Ja, wenn da nicht das x-trem starke Songwriting mit seinem hymnenhaften Charakter wäre. Wenn da nicht fünf sympathische Musiker/Künstler wären, die sich den Arsch abtouren und live einen Ruf genießen, vor dem nachfolgenden Bands die Beine zittern. Und wenn da nicht der unbändige große Spaß wäre, den POWERWOLF glaubhaft in den Texten und in jeder einzelnen Note ihres Materials einbringen.

Auch bei Album Nummer 5 überzeugt die deutsch-rumänische Gemeinschaft mit den bekannten und genannten Qualitäten. "Amen & Attack" prescht sakral, mit einem mächtigen Chor, wimmernder Orgel und geballter Faust aus den Speakern. Und zieht die letzten, die sich noch gegen den Konsens-Metal von POWERWOLF wehren, in ihren Bann. Die Nummern „Secrets Of The Sacristy“, „Sacred & Wild“ und „Cardinal Sin“ sind das stärkste, was in den letzten Jahren in diesem Genre veröffentlicht wurde. Wer ist noch mal SABATON? Melodien zum Hinknien, arrangiert mit Gefühl und Geschmack, Sound und Inszenierung auf Championsleague-Niveau, Musiker mit Klasse, der Sänger dazu noch mit Profil und einer ausst(r)ahlenden Kraft, die ihresgleichen sucht - das ist Powermetal in Perfektion.

POWERWOLF setzen sich mit ihrem neuen Album endgültig an der Spitze des Genres fest. Nichts anderes hab ich erwartet. "Preachers Of The Night" ist eine Pflicht-Anschaffung für einen halbwegs ordentlich geführten Metal-Haushalt.

Und damit ist alles gesagt! PUNKT!

Preachers Of The Night


Cover - Preachers Of The Night Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 46:50 ()
Label:
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Sunbather

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DEAFHEAVEN sind aus irgendeinem Grund total angesagt und haben es mit „Sunbather“ bis in die Mainstream-Medien geschafft, was angesichts des knüppelharten Black Metals ziemlich verwundert. Über das Image der Kalifornier lässt sich dabei durchaus streiten, ebenso über ihre undifferenzierte Meinung zu NSBM oder ihre in Interviews abgegebenen Statements, die teilweise sehr artsy sind. Was soll’s, vorrangig zählt das, was auf dem Platz abgeliefert wird. Und da macht „Sunbather“ keine Gefangenen – gnadenlos heftig geht es in den gut 60 Minuten zu, keine Spur von einer Hinwendung zu mainstreamigen Klängen. Der erste Durchlauf ist ein totales Gewitter, leicht zugänglich ist die Platte nicht. Jeder weitere Durchlauf macht dann klar, dass sich zwischen altem, norwegischem Black Metal-Einflüssen auch Soundwände finden, die an MOGWAI oder THIS WILL DESTROY erinnern (ordentlich durch den Fleischwolf gejagt, natürlich), wobei die Songs durchaus unstruktutiert wirken. Oder es sogar sind. DEAFHEAVEN verweigern sich einfachen oder nachvollziehbaren Strukturen ziemlich konsequent, was „Sunbather“ zu einer fordernden Scheibe macht. Aber wollte Black Metal jemals was anderes sein? Easy Listening geht anders und war nie das Ziel irgendwelcher Schwarzwurzler, egal von wo sie kommen. Die überlangen Songs („The Pecan Tree“ ist gute zwölf Minuten lang; „Dream House“ eröffnet das Album direkt mit neun Minuten Spielzeit) lassen viel harsche Atmosphäre entstehen, die durch die Postrock-Einflüsse nur noch verstärkt, weil breitwandiger dargestellt, wird. Die Produktion hält die Balance zwischen rohem Sound und Hörvergnügen, was sich sowohl in der heimischen Anlage wie im mp3-Player als gut entpuppt. „Sunbather“ ist eine kompromisslose Platte einer (im guten wie im schlechten) kompromisslosen Band. Wer auch immer die den Hipstern und Mainstreammedien schmackhaft gemacht hat, ist ein Werbegenie. Bösartiger und intelligenter kann Black Metal anno 2013 kaum klingen.

Sunbather


Cover - Sunbather Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 7
Länge: 59:54 ()
Label:
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No Rest, No Peace

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ALPHA AND OMEGA hatten schon mit „Life Swallower“ auf ganzer Linie überzeugen können, da kam der Wechsel zu Bridge9 Records nicht wirklich überraschend. Als Full-length-Einstand beim neuen Label gibt es mit „No Rest, No Peace“ direkt ein schönes Brett, mit dem ALPHA AND OMEGA an den Vorgänger anknüpfen können. Mit fettem Riffing, das sich immer wieder beim Metal bedient, eingängigen Songs voller Groove und einem verdammt gutem Shouter können die Jungs auch nicht viel falsch machen. Songs wie „Sink“ oder das knackige „Underworld“ knallen einfach ohne Ende und werden in schwitzigen Clubs für ordentlich Action sorgen. Wie gehabt scheren sich ALPHA AND OMEGA nicht um Genregrenzen und verwursten munter Hardcore, Thrash Metal und Crossover zu einer zeitlosen Mischung. Wer alte TERROR als Einfluss vernimmt, liegt ebenso richtig wie diejenigen, die CROWBAR, SLAYER oder CRO-MAGS anführen. Im Ergebnis eine grundehrliche Hardcore-Platte, die mächtig Arsch tritt und nicht minder mächtigen Groove hat. Fett!

No Rest, No Peace


Cover - No Rest, No Peace Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 26:0 ()
Label:
Vertrieb:
Review:

Illnulla

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Ab und an buddelt man unbewusst eine aus: diese Platten, die man sich 765 mal vorwärts, rückwärts, seitwärts und diagonal anhören kann, ohne dass sie nennenswerte Spuren hinterlassen. ILLNULLAs selbst betiteltes Debütalbum ist eine dieser Scheiben, und man fragt sich daher, ob die Wahl des Band- und Albumnamens nicht schon einen gewissen Hauch von Hochphilosophie transportiert. Das 2011 von den beiden Italienern und MY DARK SIN-Mitgliedern Cris (Komponist und Hauptinstrumentalist) and Al (Texter und „Sänger“) gegründete Projekt spielt eine Mischung aus vertracktem Old School Black Metal (mehr) und melodischem Death Metal (weniger), schafft es jedoch trotz einiger guter Ansätze nicht, aus diesem Potpourri mitreißende Stücke zu kreieren und verzettelt sich in orientierungsloser Pseudo-Progressivität, staubdrögem Sound und monotonem Kotzkreischen. Echte Highlights vermag kein einziger Song von „Illnulla“ zu setzen; von Schrägheiten der Marke ANAAL NATHRAKH ist man einerseits und von Experimentellem wie den ebenfalls reichlich gewöhnungsbedürftigen ABORYM andererseits meilenweit entfernt. Zwei witzige Details am Rande sind, dass der Opener „Lupo“ etwas an den uralten Adriano Celentano-Gassenhaur „Azzuro“ erinnert und dass im Presseinfo passenderweise wörtlich von „Death Metal with Trash influences“ die Rede ist. Ein passenderer Titel für das Album wäre gewesen: „Illnullachtfünfzehn“.

Illnulla


Cover - Illnulla Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 8
Länge: 31:47 ()
Label:
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Palms

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Hinter PALMS stecken Chino Moreno (DEFTONES) und die ex-ISIS-Leute Aaron Harris, Clifford Meyer und Jeff Caxide, die das Debüt ihres gemeinsamen Projekts beibei Ipecac (dem Label von FAITH NO MORE-Fronter Mike Patton) veröffentlicht haben. Viel Namedropping also im Vorfeld und gleichzeitig hohe Erwartungen, immerhin sind hier Vollprofis am Werk gewesen, die mit ihren Bands einige Klassiker geschrieben haben. Bei ihrer Zusammenarbeit haben alle scheinbar darauf geachtet, PALMS nicht zu einer stumpfen Mixtur von ISIS mit DEFTONES-Gesang zu machen – so ist der Sechs-Tracker zwar von Chinos Stimme geprägt, aber in seiner Grundstruktur verträumter und postrockiger als es DEFTONES und ISIS je waren. Das wird schon beim eröffnenden „Future Warrior“ deutlich, das mit fast schon hypnotischen Gitarren fesselt, die im Zusammenspiel mit dem Gesang besagte ruhige, träumerische Atmosphäre erschaffen. PALMS entziehen sich einfachen Songstrukturen oder laut/ leise-Dynamiken, wodurch die Songs stetig zu fließen scheinen, was stellenweise („Mission Sunset“) aber zu ausufernd wird; hier wäre etwas stärkere Fokussierung nicht verkehrt gewesen. Am Ende überzeugen die Herren aber auf ganzer Linie, jedenfalls alle, die mit sphärischer, Postrock-beeinflusster Musik warm werden und sich etwaigen Erwartungen angesichts der Mitwirkenden frei machen können.

Palms


Cover - Palms Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 6
Länge: 46:57 ()
Label:
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Review:

The Blackest Beautiful

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LETLIVE zeigen sich auf ihrem neuen Album „The Blackest Beautiful“ gereifter als auf „Fake History“, um mal das Fazit vorwegzunehmen. Die noch relativ junge Band setzt beim Songwriting zwar weiterhin auf den anfangs verstörenden Mix aus Chaoscore, poppigem Alternative und progressiven Einflüssen, kommt aber zu noch interessanteren Ergebnissen als beim Vorgänger, wie das vielschichtige „Virgin Dirt“ beweist. Die Vergleiche mit GLASSJAW („Pheremone Cvlt“) oder BLOOD BROTHERS („Dreamer’s Disease“) wird die Band zwar auch mit diesem Album nicht los, aber was soll’s? Es gibt schlimmere Referenzbands. Immerhin gehen LETLIVE ähnlich unkonventionell wie die beiden Bands vor und gönnen dem Hörer kaum eine ruhige Minute in den elf Tracks. In der Regel steckt dabei einiges an Gehirnschmalz in den Songs, so dass sie nie zu einer unhörbaren Chaoschose werden, auch wenn es stellenweise etwas anstrengend werden kann, dem roten Faden zu folgen. „The Blackest Beautiful“ ist eben kein Album für zwischendurch oder nebenbei. Ein großes Kompliment muss dabei Shouter Jason Butler gemacht werden, der sich enorm weiterentwickelt hat und das volle Potential seiner Stimme abrufen kann – „The Priest And Used Cars“ zeigt das am Deutlichsten und macht zugleich mit der Gitarrenarbeit einen Brückenschlag zu älteren LETLIVE-Songs. Die Stimme hat richtig viel Potential, auch wenn es manchen Moment gibt, in denen etwas weniger Gesang mehr gewesen wäre. Einfach mal die Musik für sich sprechen zu lassen, fällt Mr. Butler offenkundig schwer. Aber war nicht ist, kann ja noch werden. LETLIVE zeigen mit „The Blackest Beautiful“, dass sie sich auf einem guten Weg befinden. Auf die anstehenden Touren und das dritte Album darf gespannt gewartet werden, das können was richtig Großes werden.

The Blackest Beautiful


Cover - The Blackest Beautiful Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 45:47 ()
Label:
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Review:

Paying Tribute

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Coverscheiben sind schon was Lustiges, sofern sie auch originell sind, und man sich, wie im jüngsten Fall Heino, herrlich darüber aufregen/amüsieren/totlachen kann. Auch im härteren Musikbereich hat man schon die eine oder andere positive Überraschung erlebt (SIX FEET UNDERs „Graveyard Classics“ – nur die erste wohlgemerkt - oder POWERGODs hervorragende „That´s Metal“-Platten), aber „Paying Tribute“, eine Zusammenstellung diverser Klassiker, die die Südstaatler MOLLY HATCHET im Laufe ihrer Karriere eingetütet haben, braucht hingegen kein weibliches Borstentier. Nicht, dass die Band um Gitarrengott Bobby Ingram hier musikalischen Kaffeesatz abliefert, aber dieser Haufen hat derart erstklassige Eigenkompositionen in der Hinterhand, dass wenig originelle Standard-Interpretationen von ZZ TOP („Sharp Dressed Man“), THIN LIZZY („The Boys Are Back In Town“), George Thorogood („Bad To The Bone“), den ROLLING STONES („Tumbling Dice“ und „Wild Horses“), das obligatorische „Dreams I´ll Never See“ von der ALLMAN BROTHERS BAND oder das gruselige „Desperado“ von den EAGLES einfach nur belanglos und langweilig herüberkommen, zudem sie sich ohne große Überraschungen streng an das jeweilige Original halten. Deutlich wertiger sind für Fans daher die drei Live-Bonustracks „Whiskey Man“, „Beatin´ The Odds“ und „Flirtin´ With Disaster“, die „Paying Tribute“ ans Ende gehängt worden sind. Echte MOLLY-Fanatiker, die sowieso schon alles andere von den Jungs haben, werden sich diese überflüssige Compilation zwar ins Regal stellen, aber wer hier noch unbedarft ist, sollte es zuerst mit den großartigen (und inzwischen zu Dumping-Preisen erhältlichen) Überwerken „Devil´s Canyon“ oder „Silent Reign Of Heroes“ versuchen. Insgesamt eine solide, aber leider gar nicht essentielle Veröffentlichung.

Paying Tribute


Cover - Paying Tribute Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 57:34 ()
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