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KUTS

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Vor drei Jahren hat sich der ALKALINE TRIO-Frontmann Matt Skiba mit „Babylon“ zum ersten Mal selbstständig gemacht. Das Album klang allerdings noch ziemlich nach seiner Haupt-Band, auf „KUTS“ sollte das anders werden. Und das ist Skiba auch durchaus gelungen. „KUTS“ beinhaltet unaufgeregten Singer-Songwriter-Rock, der sich durch viel Melodie und teilweise auch durch Nähe zum Pop auszeichnet. Dabei haut Skiba wunderbarere Refrains am laufenden Band raus, die oft auch eine gewisse melancholische, sehnsuchtsvolle Stimmung innehaben. Etwas ungewöhnlich wirken anfangs die Keyboard-lastigeren Stücke, wie „Krashing“, „I Just Killed To Say I Love You“ oder „Way Bakk When“ (ja, er zieht das mit dem „k“ wirklich durch), denen ein leichter 80s-Einschlag anhaftet. Und überhaupt erinnert einiges auf "KUTS" an diese Dekade, ohne dass sich das aber allzu sehr in der Produktion niederschlägt. Sobald man aber den Song dahinter entdeckt, ist der Sound ziemlich egal, bzw. ergibt er musikalisch durchaus Sinn, denn an einzelnen Stellen fühlt man sich immer wieder an Bands wie THE SMITHS, THE CURE oder auch David Bowie erinnert. Ein schönes Album legt Herr Skiba hier vor, und einige Stücke darauf könnten glatt zu Hymnen warmer Sommerabende werden.

KUTS


Cover - KUTS Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 31:58 ()
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Found In Far Away Places

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Mit "Rescue & Restore" hatten AUGUST BURNS RED vor gut zwei Jahren eine interessante Metalcore-Scheibe veröffentlicht, welches den Spagat zwischen Kontinuität und Veränderung schaffte. "Found In Far Away Places" zeigt die Band auf dem einmal eingeschlagenen Weg, auch hier gibt es wieder komplexe Metalcoresongs abseits der gängigen Klischees. Das bedeutet nicht, dass AUGUST BURNS RED nicht auch mal eine ordentliche Abrissbirne schwingen können ("Everlasting Ending" oder "Broken Promises") und dabei der Konkurrenz locker mal einen vor den Latz knallen. Dabei zeigen sie ihr Gespür für den richtigen Einsatz der Genre-typischen Breakdowns und Riffs, das sie auch bisher auszeichnete. Spannend macht "Found In Far Away Places" die Hinzunahme von Jazz-Anleihen ("Everlasting Ending"), Rock'n'Roll-Parts ("Martyr") oder Country (im famosen "Majoring in The Minors"). Die Band verhindert so effektiv, dass sie eine zu eindimensionale Platte abliefern, aus der einzelne Songs hervorragen, die aber in der Gesamtheit nicht überzeugen kann. Wer sich auf "Found In Far Away Places" einlässt, wird mit dem genauem Gegenteil belohnt und bekommt mehr als 50 Minuten spannende, brutale Musik geboten. Einzig Shouter Jake hängt ein wenig hinterher, zu selten nutzt er Variationen seines Gesangs, in der Regel brüllt er in der immer gleichen Stimmlage in den Songs. Nicht schlecht, angesichts der vielen neuen Ideen seiner Mitstreiter aber seltsam uninspiriert wirkend. Wie es besser geht, zeigt ihm Gastsänger Jeremy McKinnon (A DAY TO REMEMBER) im schönen "Ghost". Trotz dieser kleinen Schwäche bleibt "Found In Far Away Places" ein starkes Metalcorealbum. AUGUST BURNS RED werden keinen Fan enttäuschen - im Gegenteil, mit dieser variablen Platte sind viele neue Fans möglich! 

 

Found In Far Away Places


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 53:35 ()
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Only To Call It Home

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Vergleicht man das Line-Up der Wuppertaler APRIL UPRISING mit dem von COYOTES fällt zuerst eines auf: sie sind identisch. Die Band löste sich 2013 auf, um unter neuem Banner die Bühne zu betreten – mitsamt dem Debut „Only To Call It Home“. Dieses präsentiert eindringlichen und emotionalen Metalcore: wütende Shouts treffen auf zugleich verspielte wie auch harte Gitarren und druckvolles Schlagzeugspiel. Fans des Genres werden sich hier wohl sofort heimisch fühlen. Eben diese Parts geben sich dann die Hand mit ruhigen – beinah besinnlichen – Passagen und epischen Chor-Einsätzen. So wird der Hörer immer wieder von leisen Tönen zu explosiven Einschnitten geführt. Das Quintett legt wohl Wert drauf, die Grenzen des Genres zu überschreiten und baut immer wieder kleine Überraschungen und spannende Themenwechsel ein. Die harten Stellen glänzen aufgrund der Wildheit, Leidenschaft, und der rebellischen Attitüde. Die sanfteren wegen der Melancholie und der Atmosphäre, die sie erzeugen. Wirkliche Schwächen zeigt das neue Album nicht – vorausgesetzt natürlich, man kann etwas mit Metalcore anfangen. Die Songs sind verspielt und kreativ, aber nicht zu komplex. Phasenweise eingängig und geradeaus, aber nie stumpf oder nach einem 08/15-Schema abgefertigt. Dabei repräsentieren die Titel der jeweiligen Songs gewissermaßen die Struktur bzw. die Absicht des kompletten Werkes: sicherlich ist es möglich, sich die Lieder unabhängig voneinander zu Gemüte zu führen, wirklich erschließen kann man „Only To Call It Home“ aber wohl erst, wenn man es am Stück hört. Long story short: Der Neustart hat sich offenkundig gelohnt. COYOTES liefern ein Debut ab, das durchweg zu begeistern und zu fesseln weiß. Zumindest Probehören sei jedem ans Herz gelegt!

Only To Call It Home


Cover - Only To Call It Home Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 36:34 ()
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Intermination

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DEW-SCENTED um ihren umbestrittenen Chef Leif machen auch auf ihrem neuem Album nichts Neues, was nicht negativ gesehen werden muss. Wer sich eine DEW-SCENTED-Platte anmacht, kann sich sicher sein, schön Thrash/ Death geboten zu bekommen. Seit dem Austausch des Line-Ups vor gut drei Jahren gab es einen spürbare Fokussierung im Songwriting, so dass DEW-SCENTED anno 2015 ordentlich knallen und wissen, wie sie einen für die Band typischen Song schreiben müssen. Stellenweise ermüdet das auf "Intermination" leider, denn wie bei vielen ähnliche gelagerten Bands - allen voran LEGION OF THE DAMNED - ist das Grundprinzip der Songs zwar gut, aber zu oft zu schematisch ähnlich angewandt. Die handwerkliche Leistung der Musiker ist beeindruckend, allen voran bei der Schlagzeugarbeit kommt der Hörer aus dem Staunen nicht heraus. Chef Leif shoutet sich wie gewohnt die Lunge aus dem Leib, könnte dabei aber - stellvertretend für das Album als Ganzes - gerne variabler zeigen. So bleiben sich DEW-SCENTED auch mit ihrem neuestem Werk treu, neue Hörer gibt es für sie damit allerdings kaum zu gewinnen. Wer auf soliden, handwerklich sehr gut gemachten Thrash/ Death steht, ist hier - wie immer - gut bedient. Für eine Runde headbangen reicht es immer und Live macht das Ganze eh' Spaß. Kopf aus, Bier auf, "Intermination" an!

 

Intermination


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 15
Länge: 53:4 ()
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Ashes & Dust

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WARREN HAYNES - Grammygewinner, Sänger, Gitarrist und Kopf von GOV`T MULE bringt nach der diesjährigen Veröffentlichungsflut seiner Stammband mit "Ashes & Dust" ein weiteres Album auf den Markt. Diesmal ist es aber ein Soloalbum. Und das Ding ist mehr Solo als jemals zuvor. Noch nie zeigte sich der Künstler persönlicher, irgendwie stiller und auch uramerikanischer als hier.

Die Songs klingen reduziert, strahlen Ruhe und Nähe aus. Gleichwohl haben sie zuweilen etwas tief trauriges und nachdenkliches. WARREN HAYNES reist hier gedanklich und musikalisch zurück zu seinen Wurzeln, als er begann, die Musik für sich zu entdecken. So duften die Songs nach Singer-Songwriter, Country und Bluegrass-Musik. In North Carolina, wo der junge Haynes aufwuchs, ist eben dieser Sound aus afroamerikanischem Blues und traditioneller europäischer Tanzmusik, die mit Gitarre, Banjo, Fiedel und Zither gespielt wurde, Standard in den Clubs und Bars. Diese instrumentale Vielfalt - bei dem entspannt coolen "Stranded in Self-Pity" gar mit zusätzlichem Piano - und Verspieltheit bereichern das Werk und erhellen die allgegenwärtige Schwermut. Selten erlaubt sich das Album, wie bei "Beat Down the Dust" oder "Spots of Time" (hier überrascht leichtes lateinamerikanisches Temperament), etwas sonniger und beschwingter zu werden.

So ist dieses Teil sicher nicht für jeden Blues- oder Rockkonsument geeignet. In "Ashes and Dust" steckt ein echtes, vielleicht zu pures Stück Amerika. Man hört die ganze Weite und Einsamkeit der prägenden Landschaft und die Wurzeln der traditionellen amerikanischen Musik. Verpackt wurde das Ganze allerdings von einem der vielleicht besten Blues- und Jam-Musiker unserer Zeit.

Ashes & Dust


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Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 70:9 ()
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Values & Virtues

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BURNING DOWN ALASKA sind eine junge Band aus dem Pott, die via Redfield Records ihren Einstand gibt. Ob "Values & Virtues" mit einer knappen halben Stunde Spielzeit noch eine EP oder schon ein Album ist, ist im Grunde eine müßige Diskussion. Fakt ist, dass die Band mit den neun Songs einen guten Eindruck macht. New Wave Hardcore nennen die Recklinghausener ihren Stil, was es in Zeiten von phantasievollen Genrebezeichnungen relativ gut trifft. BURNING DOWN ALASKA haben intelligente Songs geschrieben, die auf einem Hardcore-Gerüst aufbauend auf unnötige Spielereien oder vermeintlich Brutalität schaffende Breakdowns verzichten und stattdessen auf feine Gitarrenarbeit, schöne Melodien und eine gelungene Mischung aus Melodie und Brutalität setzen. Durchdachter Hardcore, frei von Effekthascherei wird dem geneigten Hörer geboten. Stellenweise klingen die Jungspunde wie ARCHITECTS zu "Daybreaker"-Zeiten, stellenweise blitzen US-Metalcore-Einflüsse auf. Beim Gesang fällt der Variantenreichtum ebenso auf wie die Kraft, wodurch "Values & Virtues" nur gewinnt. BURNING DOWN ALASKA überzeugen auf ganzer Linie. Wenn sie das Material live ebenso gut umsetzen können wie im Studio, dann kann das hier das nächste große Ding aus dem Pott werden! 

 

Values & Virtues


Cover - Values & Virtues Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 27:37 ()
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Arcturian

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Da sind ja auch schon wieder zehn Jahre seit dem letzten ARCTURUS-Album vergangen. Die Prioritäten der Beteiligten scheinen an anderen Stellen gebunden zu sein, was bei einer für hochklassige Alben bekannten Band wie ARCTURUS für den Fan mehr als ärgerlich ist. Es war ein langes hin und her, bis sich die Norweger wieder zusammengefunden haben und zehn Jahre nach "Sideshow Symphonies" ein neues Album veröffentlichen. "Arcturian" zeigt die Band im unveränderten Line-Up, also mit HELLHAMMER (MAYHEM) am Schlagzeug und ICS Vortex (BORKNAGAR, ex-DIMMU BORGIR) am Mikro und der seit den ersten ARCTURUS-Tagen bekannten Mingay/ Valle/ Johnsen-Combo an Saiten- und Tasteninstrumenten. Kann also alles nur gut werden, immerhin war "Sideshow Symphonies" ein gutes Album?

Läuft.

"Arcturian" ist von der ersten Sekunde an als ARCTURUS-Album erkennbar und überzeugt mit ausgefeilten Songs, einem differenzierten Sound und einem handwerklich sehr hohem Niveau. Alles andere wäre bei dieser Band eine herbe Enttäuschung, handelt es sich bei den Herren doch um gestandene Musiker, die gemeinsam wissen, wie ARCTURUS klingen müssen. ICS Vortex zeigt eine beeindruckende Gesangsleistung und als in den letzten Jahren gereifter Sänger. In vielen Songs ist sein Gesang sehr präsent und theatralisch, ohne dass er seinen Kollegen die Show stiehlt. Im Rausschmeißer"Bane" zeigt er dann noch einmal, dass er auch wie in den guten alten Zeiten klingen kann. Hier ist also alles im grünen Bereich. Beim Songwriting gilt das gleiche: "Arcturian" fesselt über die gesamte Spielzeit; den Musikern ist der Spaß am Schreiben und Spielen komplexer, emotionaler Songs förmlich anzumerken. Angetrieben von Mr. Hellhammer am Drumkit, geht es in der guten Dreiviertelstunde ordentlich zur Sache, ohne dass die anderen Instrumente ins Hintertreffen geraten. Es macht Laune, den Musikern beim Spielen zuzuhören, denn eine Blöße gibt sich hier - natürlich - keiner. Die Keyboards geben viele Melodien vor, die Gitarren erweitern diese und das Ganze wird dann vom Gesang perfekt unterstützt. So ist "Arcturian" ein Album geworden, das klassische Einflüsse, Black Metal und Modernität sehr gut in Einklang bringt - und einfach durchweg Spaß macht. Feines Comebackalbum, die Herren!

Es wird natürlich spannend bleiben in der Frage, wie es mit ARCTURUS weitergeht. Mit dem Album hat sich der norwegische Kreativhaufen eine sehr gute Ausgangsposition verschafft.

Läuft.
 

 

Arcturian


Cover - Arcturian Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 47:53 ()
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The Demon Joke

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Als Tour-Gitarrist von BIFFY CLYRO hat sich der Ex-OCEANSIZE-Frontmann Mike Vennart so etwas wie eine Auszeit genommen. Hier musste er weder Songideen produzieren noch singen, sondern einfach nur Gitarre spielen. Aber klar, ein derart kreativer Musiker muss irgendwann auch wieder eigene Stücke schreiben, und das Resultat liegt jetzt mit seinem ersten, „The Demon Joke“ betitelten, Solo-Album vor. Die Musik darauf ist der von OCEANSIZE nicht allzu unähnlich. Krumme und abgschnittene Takte an jeder Ecke sind hier der Standard, wirken aber völlig unangestrengt, dazu kommen tolle Melodien, sphärische Parts und ungewöhnliche Songstrukturen. Nur etwas weniger gitarrenlastig geht Vennart solo vor, setzt mehr Keyboards ein, holt den Gesang öfter in den Vordergrund und befindet sich stellenweise auch nah am Pop. Aber einige heftige Gitarren-Riffs gibt es glücklicherweise doch noch zu hören.

Schon zu Beginn des Albums wird deutlich, wie sehr Vennarts Musik von Kontrasten lebt. Mit „255“ gönnt er sich einen getragenen Einstieg, bevor fiese Störgeräusche einsetzen, die ins das treibende „Doubt“ übergehen, das mit wuchtigem Beat und ziemlich düster, aber trotzdem melodisch daherkommt und in einem harmonieverliebten Finale zum Reinlegen endet. Später folgt auf die hymnische Ballade „Don't Forget The Joker“ mit „Retaliate“ ein Song mit hartem Beat, übersteuertem Bass und durchgeknallten Synthie- und Gitarreneffekten. Zum hymnischen Chorus von „Operate“ hat sich  Vennart offensichtlich von seinen zeitweisen Geldgebern BIFFY CLYRO inspirieren lassen, wohingegen das sphärische „Infatuate“ mit seinem treibenden Ohrwurm-Refrain auch gut von OCEANSIZE sein könnte.

In der zweiten Hälfte des Albums wird die Balladendichte höher – leider, denn hier wird es auch manchmal etwas seicht. Und überhaupt hätte ich mir insgesamt mehr Gitarrenausbrüche und weniger Keyboards gewünscht. Aber auch wenn einen nicht jeder Song auf „The Demon Joke“ umhaut, ist es allemal spannend, was Vennart hier so treibt. Und immerhin schwingt oft etwas OCEANSIZE-Flair mit, weshalb die Fans seiner Ex-Band auch ein bisschen auf ihre Kosten kommen.

The Demon Joke


Cover - The Demon Joke Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 42:27 ()
Label:
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Dödsfärd (Re-Release)

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Neben Bands wie z.B. MITHOTYN, SKYFORGER oder MOONSORROW gehören MANEGARM zu den wenigen Bands aus dem Viking/Pagan-Bereich, die ich noch akzeptieren kann und auch wirklich mag. Zu den Sternstunden  MANEGARMs gehören ganz klar die Alben "Fredens Tid" und das 2003 erschienene "Dödsfärd". Letzteres ist nun Wiederveröffentlicht worden und wartet auf den Einzug ins Musikregal der geneigten Hörer. Hatten sich  MANEGARM auf den zwei Vorgängern noch überwiegend dem klassischen Black Metal verschrieben, trumpfen sie mit "Dödsfärd" das erste mal mit folkigeren Melodien, Violineneinsatz und sehr variablen Gesang auf. Sänger Eric, der damals auch noch gleichzeitig an den Drums saß, variiert zwischen Death Metal Growls, Black Metal "Gekeife", rauem Klargesang und normalem Klargesang, welcher zum Glück nicht wie bei vielen anderen Viking Bands eher dazu führt, das sich einem die Fußnägel aufrollen. Textlich befassen sich Månegarm mit den üblichen Wikingerthemen. Hier ein bisschen Mythologie, da ein bisschen Schlachtenlärm und oben drauf nen Tupfer metgeschwängerter Lagerfeuersahne mit Christenhasskirsche.....oder so. Is für die meisten aber auch egal, da Eric die Texte überwiegend in schwedisch ins Mikrofon röhrt. Die Instrumentenfraktion geht im Gegensatz zu Vielen anderen Bands aus dem Genre wesentlich straffer zu Werke. Hier wird nich mit süßem Met ums Lagerfeuer zu Humppatönen gehüpft und alles mit klebrigen Keyboards zugekleistert. Hier wird mit dem Drachenschiff bei rauer See durch die Nordsee gepflügt und Schädel gespalten. Es geht zwar auch mal ruhiger zu und mit Violine wird auch nicht gespart, aber es wird nie unangenehm cheesy, sondern man hat immer ein paar ordentlich Nordmänner im Kopf und keine kleinen albernen Hüpfetrolle. Als kleiner Kaufanreiz sind noch zwei unveröffentlichte Songs mit an Bord, die sich wunderbar einfügen und nicht den Eindruck machen schnell als Lückenfüller aus dem Songmülleimer gefischt worden zu sein. Auch nach 12 Jahren kann ich jedem raten mal reinzuhören und möchte als einzigen wirklichen Negativpunkt anprangern, dass es "Dödsfärd" auch 2015 leider nicht auf Vinyl geschafft hat....Schade!

Dödsfärd (Re-Release)


Cover - Dödsfärd (Re-Release) Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 40:27 ()
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Spellcaster

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SPELLCASTER haben 2011 mit „Under The Spell“ ein formidables Speed Metal Werk auf die Menschheit losgelassen. Leider machte ihr Label Heavy Artillery kurze Zeit danach die Pforten für immer dicht. Während z.B. ENFORCER schnell eine neue Heimat fanden, standen SPELLCASTER erst einmal wieder am Anfang. 2014 wurde das neue Werk dann in zwei Kleinstauflagen unters hungrige Volk gebracht. Selbige aber nur in einer wenig einladenden Card-Sleeve Optik (Das Ganze als „Mini-LP Style“ zu verkaufen ist schon der Gipfel des Euphemistischen..demnach habe ich hier schon ne ganze Menge „Mini-LP Style“ CDs 'rumliegen.) Dankenswerterweise erbarmt sich nun Stormspell Records und veröffentlicht die Scheibe mit allem Drum und Dran noch einmal neu und nun gibt es für Traditionalisten keine Ausrede mehr das Ding nicht sofort zu verhaften. Nach dem Ausstieg von Sänger Thomas Adams hat nun Gitarrist Tyler Loney auch die Vocals übernommen und der rückt den Gesamtsound gleich mal ein ganzes Stück Richtung NWoBHM (SATAN / ANGEL WITCH) und auch musikalisch ist man von der reinen Speed Lehre abgerückt und positioniert sich näher am klassischen Heavy Metal. Auch wenn es natürlich immer noch recht flott nach vorne geht. Aber nun heißen die nahen Verwandten eher SCREAMER (swe), AIR RAID, CAULDRON oder auch HEAVY LOAD und eben nicht mehr LIEGE LORD oder POWERMAD. Das Ungestüme des Debuts ist einer melodischeren Herangehensweise gewichen, ohne jedoch auszuwimpen und die Power zu verlieren. „Eyes Of Black“ beispielsweise ist große Heavy Metal Kunst. Auch „Bound“ macht da richtig Laune. To keep a long story short, wer auf melodischen und flotten Heavy Metal steht, der kann hier zugreifen. Wer sich noch unsicher ist, der gehe in ein paar Wochen aufs Headbangers Open Air und ziehe sich die Jungs live rein. Ich jedenfalls freue mich schon.

Spellcaster


Cover - Spellcaster Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 10
Länge: 46:56 ()
Label:
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