"Vanished Crusade" heißt das zweite Album der californischen Hardcore'ler FORCED ORDER, Nachdem das Debüt "Eternal War" bei Fans voll und ganz punkten konnte. Hasserfüllter Gesang, mächtige Riffs, verfrickelte Soli, aber auch ambientales Rauschen und atmosphärisches Klavierspiel erstrecken sich hier auf nicht weniger als vierzehn Songs.
Die tatsächliche Spielzeit beträgt dabei nur knapp zwanzig Minuten - Selten knackt ein Song die Zwei-Minuten-Marke. "Allanfa" kommt als "atmosphärisches Outro" auf 03:08 Minuten und ist die längste Komposition auf "Vanisched Crusade".So haben die Kalifornier hier ein kurzes, intensives Album aufgenommen. Platz nach oben ist jedoch noch reichlich, denn "Vanished Crusade" zieht - wenn auch nicht ganz unangenehm - vorbei, ohne dass all zu viel hängen bleibt. Hier fehlt es an Wiedererkennungswert!
Vanished Crusade
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
20:3 ()
Label:
Vertrieb:
HAMMERCULT wurden von der Metal-Welt ja eigentlich mehr oder weniger durch die Wacken-Underdog-Aktion 2011 entdeckt, haben sich seit dem aber erfolgreich in die Herzen vieler Thrash- und Death-Fans gezockt – nicht zuletzt dank ihrem großartigen 2014er Album „Steelcrusher“.Und so ist das eben – man kann nicht anfangen geile Musik zu schreiben und dann erwarten, dass die Fans und Presse keine brutale Erwartungshaltung haben. Nicht anders ist es bei HAMMERCULT: „Built For War“ soll 2015 das fortführen, was sie die Jahre davor angefangen haben.
Und nun, was soll ich sagen – das ist durchaus gelungen! Über 40 Minuten reiht sich eine heftige Nummer aneinander, stets recht kurz, stets recht brutal, dennoch aber mit unverkennbaren Einflüssen aus Thrash-, Death- und auch etwas Heavy-Metal. Man sollte keine großartige Songwriting-Akrobatik erwarten, sich aber auch keineswegs auf stumpfes „Mal schauen wie oft ich auf 16teln den Akkord wechseln kann“-Thrash-Gezeter einstellen – „Built For War“ findet durchaus einen guten Zwischenweg. Von absoluten High-Tempo-Brechern („I Live For This Shit“), welche der Nackenmuskulatur durchaus einiges abverlangen können bis zu eher piano gestalteten, ja fast schon sanften Nummern („Ready To Roll“), welche wieder mehr ins eher einfache Thrash-Lager gehen (aber dennoch durchaus ein gewisses Interesse an einem Moshpit wecken) ist auf „Built For War“ eigentlich alles dabei.
Es ist außerdem eine Platte, welcher man durchaus Live-Qualitäten zuschreiben darf - oder, anders gesprochen: Ich untertreibe damit maßlos und meine eigentlich, dass die Schreibe scheinbar für die Bühnen dieser Welt konzipiert wurde und einem die Mitsing- und Mosh-Parts direkt ins Trommelfell drückt - und dementsprechend energiegeladen daherkommt. Für mich persönlich ist das genau das, was ich erwarte – und außerdem meine Erwartungen an einen „Steelcrusher“-Nachfolger sogar übertrifft. Dementsprechend spreche ich dem Silberling auch meinen Segen aus und wünsche viel Spaß bei feucht-fröhlichem Headbanging und freundschaftliches Auf-die-Fresse-hauen beim Genuss von HAMMERCULT.
Release: 28.08.2015
Built For War
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
13
Länge:
40:42 ()
Label:
Vertrieb:
RIVERS OF NIHIL treten mit „Monarchy“ im Hochsommer 2015 mit einer Technical Death Scheibe an – und es stellt sich natürlich (wie immer) die Frage, wie sich „Monarchy“ als solche schlägt, egal ob bei 30°C oder im nordischen Finsterforst™. Das war nun kein kreatives Intro – aber man kann ja bei erwähnten Temperaturen ja nicht immer eine Hirn-Höchstleistung fordern.
Aber genug damit; Musik! Das Album geht bereits stark verspielt und gleichzeitig grobschlächtig brutal los: „Perpetrual Growth Machine“ dröhnt nicht nur mit allen verfügbaren Dezibel aus den Boxen, es zeigt dabei auch noch eindrucksvoll, dass es sich bei RIVERS OF NIHIL nicht um eine stumpfe Death-Orgie handelt, sondern um eine Reihe Musiker die ihr Handwerk verstehen.
„Monarchy“ als Gesamtalbum weicht von diesem Schema auch praktisch nicht ab – egal ob bei „Sand Baptism“ oder bei „Dehydrate“ ist, länger als eine kurze Verschnaufpause im Intro ist eigentlich nie Ruhe. Selbst der Titeltrack „Monarchy“ gibt sich in der ersten Minute zwar einen ruhigen Vibe, wird dann aber von einem arg verproggten Solo am Anfang und von einigen schräg-prügelnden Death Riffs abgelöst. Besonders hervorzugeben ist hier noch „Suntold“, der 7 ½ minütige Brecher zum Schluss.
Fazit: Zwar hätte ich mir gewünscht, dass mehr Songs wie erwähnter Abschluss mehr in die Länge gehen – aber man kann ja wohl nicht alles haben. In Kurzform: „Monarchy“ ist ein absoluter Tipp für diesen Sommer... jedenfalls für alle, die auch technical Death Metal stehen. Für den Rest gibt es zuckerfreies Speiseeis (eine halbe Kugel) und Helene Fischer. Sorry.
Monarchy
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
49:26 ()
Label:
Vertrieb:
Mit „Love The Filth“ folgt der zweite Streich des begnadeten Innsbrucker Trios MOTHER'S CAKE. Die Musik der Österreicher ist nicht so einfach zu beschreiben. Funky Grooves werden mit Blues-Rock und treibenden Riffs kombiniert, was stellenweise immer wieder etwas nach den alten CHILI PEPPERS, mehr noch aber nach RAGE AGAINST THE MACHINE klingt. Yves Krismers Gesang erinnert dagegen an einen Robert Plant, der eine ordentliche Portion Soul intus hat, während sein Gitarrenspiel Einflüsse von sowohl John Frusciante als auch Jimi Hendrix aufweist. Ungewöhnliche Songstrukturen und ungrade Takte lassen dazu einen Anflug von Progressive Rock entstehen, und zwischendurch wird es auch mal psychedelisch. Das liest sich auf dem Papier vielleicht etwas schwer nachvollziehbar, aber die wilde Mischung ergibt einen völlig eigenständigen, intensiven und druckvollen Sound. Noch dazu hört man schnell, dass hier drei grandiose Musiker am Werke sind, bei denen nicht nur jeder schräge Break und jeder Tempowechsel perfekt sitzen, sondern deren Brillanz durchgehend spürbar ist.
Im Gegensatz zum ersten Album „Creation’s Finest“ ist „Love The Filth“ etwas düsterer geraten. Es gibt weniger Funk, dafür mehr Psychedelik, und zum Teil wird es sogar ein bisschen experimentell. Dadurch sind die Songs zwar weniger eingängig, dafür entwickeln aber Stücke wie der dunkel-atmosphärische Titeltrack, das sich immer wieder steigernde „Void“ oder das drückende „Gojira“ eine völlig eigene Hypnotik. Schön zu sehen, dass die Band nicht an ihrem etablierten Sound festhält, sondern noch einmal etwas andere Wege geht. Einziger Kritikpunkt ist, dass es ein paar Stücke mehr hätten sein können, zumal der erste der sieben Songs nur ein kurzes Intro ist und „Solar Wind“ ein instrumentales, atmosphärisches Interlude. Am besten legt man sich aber sowieso direkt beide Alben zu.
Erwähnt werden sollte noch, dass MOTHER'S CAKE eine brutal gute Live-Band sind, der man anhört, dass sie in den letzten Jahren enorm viele Konzerte gespielt haben. Ab Mitte September kommen die Jungs auf Deutschland-Tour. Wenn sie in deiner Stadt spielen, sieh zu, dass du hingehst!
Love The Filth
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
7
Länge:
35:3 ()
Label:
Vertrieb:
Viele Bands feilen Monate und Jahre an ihren Alben. Es wird geprobt und gebastelt bis alle sitzt, alles perfekt ist. Es folgen Wochen im Proberaum, eine mächtige Produktion. So kann man es machen – Muss man aber nicht. Das es auch anders geht, haben RIWEN mit ihrem Debüt „The Cold“ bewiesen: Vierzehn Songs in vierzehn Tagen zu schreiben war hier der Plan. Und der ist voll auf gegangen.
Johannes Persson (Sänger von CULT OF LUNA) wollte mit RIWEN eine Band, die mehr aus dem Bauch heraus spielt und keine ewigen Soundchecks braucht. So klingen RIWEN viel natürlicher und unkomplizierter als CULT OF LUNA. Das Grundgerüst ist hier natürlich schwedischer Hardcore mit einer gehörigen Portion Post Punk. Während der Opener „Crucifix“ direkt gnadenlos drauf los knüppelt, tritt in „Orcus“ die Post-Apokalypse erstmals zu Tage, welche nach dem ungestümen „Strife And Hate“ durch ein akustisches Interlude („Daymares“) wieder aufgegriffen und vertieft wird. Mit „Hades Trail“ und „Stalking A Wounded Wolf“ folgt der Höhepunkt der Scheibe: Hier iist die Stimmung am Dichtesten. „Hades Trail“ hat einen leicht punkigen Touch und versprüht tiefste Verzweiflung (und erinnert mich zeitweise an die ukrainischen Schwarz-Metaller KHORS), während „Stalking A Wounded Wolf“ ein wunderschöner (und langer) melodischer Song geworden ist. „I See The War“ lässt es in thrashiger Manier wieder ordentlich krachen. Mit „Dödens Källa“ liefern die Schweden zu guter Abschluss einen Song mit stampfenden Bässen und in Landessprache.
Zwei Wochen intensive Arbeit, die zu einem hervorragenden Ergebnis geführt hat! „The Cold“ überrollt einen mit seiner gewaltigen Macht, seiner verkrusteten Schönheit und bläst einem mit seinem staubigen Atem der Zerstörung die Ohren nur so weg. Anspieltipps sind auf jeden Fall: „Hades Trail“ und „Stalking A Wounded Wolf“.
The Cold
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
14
Länge:
42:49 ()
Label:
Vertrieb:
Review: VII: Sturm Und Drang
Drei Jahre nach der Veröffentlichung von „Resolution“ melden sich LAMB OF GOD wieder zurück. Seit damals ist viel passiert. Sänger Randy Blythe wurde wegen „Körperverletzung mit Todesfolge“ inhaftiert, auf Kaution freigelassen, letztlich aber vor Gericht gestellt. Infolgedessen befand sich die Band am Rande des finanziellen Ruins und es war einige Zeit ungewiss, ob sie in ihrer eigentlichen Besetzung überhaupt weiter bestehen könne. Doch wie sich gezeigt hat, wurde Blythe freigesprochen und LAMB OF GOD veröffentlichen mit „VII: Sturm Und Drang“ ihr – Überraschung – bereits siebtes Album.
Ohne Umschweife legen LAMB OF GOD los und prügeln in gewohnter Manier um sich. Der Opener „Still Echoes“ sowie der Song „512“ (die Zellennummer Blythes) verarbeiten beide die Erfahrung der Gefangenschaft. Auch die Texte wurden in dieser Zeit geschrieben. Ebenso zeigen beide auch die typischen Trademarks der Amis: treibender Rhythmus, dichter Sound, in den immer wieder einzelne Melodien eingeflochten werden, sowohl progressive als auch druckvolle Arbeit an den Saiteninstrumenten wie auch am Schlagzeug, gepaart mit furiosen Gesangseinlagen. Nicht zuletzt muss man auch auf Album Nr. sieben die hohe Intensität und mitreißende Stimmung der Songs loben. Der Titel des neusten Werkes kommt schließlich auch nicht von irgendwo her. Schnell merkt man also, dass es auch hier wieder die volle LAMB-OF-GOD-Dröhnung gibt. Das Quintett prügelt in gewohnter Manier um sich. Weitere Beispiele dafür findet man bei „Delusion Pandemic“, „Anthropoid“ oder „Footprints“. Insofern wird nahtlos an die früheren Veröffentlichungen angeschlossen. Doch auch ein paar Experimente werden gemacht. Diesbezüglich sollte man unbedingt „Overlord“ erwähnen. Zum ersten Mal ist Frontmann Blythes Gesangsstimme zu hören. Hier schalten LAMB OF GOD einen Gang zurück und präsentieren einen düsteren Track samt Refrain, der im Ohr hängen bleibt. So mancher Fan wird mit diesem Stück wohl überfordert sein, aber letztlich ist der Titel in sich stimmig und bildet nebenbei eine willkommene Abwechslung. Auch die beiden Gastauftritte bringen etwas frischen Wind. So lässt man sich sowohl von Chino Moreno (Deftones) wie auch von Greg Puciato (The Dillinger Escape Plan) gesanglich unterstützen.
Kurz und knapp: LAMB OF GOD zeigen sich experimentierfreudiger denn je, sind aber weit davon entfernt, ihre musikalische Identität zu ändern. Auch wenn gerade das überraschend neuartige „Overlord“ dem einen oder anderen alteingesessenen Fan zu viel sein mag, hat das Quintett eine gelungene Gradwanderung zwischen Innovation und Konstanz geschafft. Fans der vorherigen Alben können beruhigt zugreifen und gleichzeitig braucht niemand ein „Resolution 2“ zu befürchten. „VII: Sturm Und Drang“ kennt keine schwachen Songs oder gar Lückenfüller. LAMB OF GOD haben es also wieder einmal geschafft. Eine wirklich gelungene Scheibe, an der es nichts zu meckern gibt. Weiter so.
VII: Sturm Und Drang
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
10
Länge:
48:7 ()
Label:
Vertrieb:
MAN THE MACHETES heißt die norwegische Band, die in deutschen Bunkern aus dem Zweiten Weltkrieg probte. 2013 gaben die Jungs aus Oslo und Bergen mit "Idiokrati" ihren Einstand und legen nun mit "Av Nag" nach. Häufig spielten die Fünf im Vorprogramm ihrer Landeskollegegen KVELERTAK. Und tatsächlich kommen sich die beiden Bands im Stil ganz schön nahe, gibt es bei MAN THE MACHETES doch auch die volle Dröhnung von Hardcore, Punk, Rock'N'Roll und Metal auf die Ohren. Der Drummer haut eindringlich auf die Becken, die Gitarren schreddern, der Sänger keift norwegische Worte in das Mikro. Hier und da gibt es ein Wenig Melodie, Refrains die flott rein und wieder raus gehen und eine allgemein agressive Grundstimmung. Kurz um: Wer KVELERTAK mag und Vergleichbares sucht, wird bei MAN THE MACHETES sicher nicht ganz verkehrt sein. Verglichen mit dem Debüt konnten die Norweger hier an Tempo noch deutlich einen drauflegen und sich im Härtegrad steigern. So macht der flotte Opener "De Sier Nei!" direkt Lust auf mehr, "Dopamin" ist ein energetischer Live-Kracher und "Adjø Artemis" bleibt - Wie das atmosphärisch beginnende "Ørkenmarsj" auch ziemlich gut im Ohr hängen. Ein wenig mehr Eingenständigkeit und Abgrenzung zu KVELERTAK und Konsorten wäre für die Zukunft angebracht - an sonsten ziemlich gute Sache.
Av Nag
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
30:45 ()
Label:
Vertrieb:
Review: Tomorrow's For Those Who Dare
Aus Helsinki kommen VILE CALIBER. "Tomorrow's For Those Who Dare" (In etwa: "Morgen ist für die jenigen, die sich trauen") heißt der Herren erstes Werk. Ein mutiger Titel. Ein passender Titel,ein mutiges Werk. Tatsächlich klingen VILE CALIBER nämlich als kämen sie aus den 80'ern und hätten es via Zeitmaschine irgendwie in die heutige Zeit geschafft.
Doch es ist nicht der rauchige, stilvolle Old-School-Flair, der "Tomorrow's For Those Who Dare" anhaftet. Viel mehr ist es eine ghörige Portion High-School-Flair, die VILE CALIBER zu bieten haben (besonders aufdringlich in dem mit Gang-Shouts ausgestatteten "Snakebite Trail"). VILE CALIBER wären in den 80'ern eine großartige Schüler-Band gewesen. So eine, die es versteht Heavy Metal zu spielen, ein Wenig Sleaze und Glam einfließen zu lassen, die Halle zu rocken und die bürgerlichen Eltern zu schockieren. Doch das hier ist keine High-School-Band, und wir sind auch nicht in Amerika. VILE CALIBER bringen halbwegs eingängige Songs im guten Mittelmaß, ein paar nette Soli, nette Melodien und sehr markanten (?) ausgefallenen (?) aufdringlichen (!) Gesang. Hier ist auch das größte Manko der Finnen, versucht der Sänger seine Stimme wie alte Metal-Helden in die Höhe zu schrauben und mit ihr zu spielen, was jedoch leider meistens kläglich scheitert. (Fast) Nichts ist so schwer wie echten Heavy Metal zu singen und in einigen Fällen ("Dare To Love And Lose Control") klappt das ja auch halbwegs, wenn auch stets verbesserungswürdig. "Lust & Lustbound" kommt etwas härter daher, während "For The Sake Of Romance" den Party-Song der Scheibe bildet und mit "Inertwine To Inspire" sogar eine gefühlvolle Ballade am Start ist.
So sollte man bedenken, dass VILE CALIBER noch ganz am Anfang ihrer Karriere stehen. Hier ist noch Platz nach oben. SKID ROW, DOKKEN und CRASHDIET konnten das ein Wenig besser.
Tomorrow's For Those Who Dare
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
08
Länge:
34:26 ()
Label:
Vertrieb:
Nach etwas mehr als zwei Jahren (und der kleinen EP "I Was A Soldier", die noch im November 2013 heraus kam) liefern HANGING GARDEN nun endlich mit "Blackout Without" ihr viertes Album voller Länge ab. Das letzte Album der finnischen Düster-Metaller ("At Every Door" (2013)) wusste voll und ganz zu gefallen und bescherte dem Sextett erstmals ein größeres Publikum.
HANGING GARDEN spielen depressiven, melodischen Metal. Omnipräsent ist dabei die tiefe Schwere des Doom Metal, die genau wie der bestechende Hauch Melodic Death Metal aus den Anfäüngen der Band geblieben ist. Doch immer häufiger wird hier mit atmosphärischen Parts, sanft depressiven Post-Rock Passagen und dezentem Gothic-Flair gearbeitet. Der Gesang von Toni Toivonen (der seit 2010 dabei ist) ist immer häufiger klar, melancholisch, düster, leicht verträumt. So haben HANGING GARDEN eine wunderbare Herbst-Atmospäre geschaffen, die mit dem noch recht Death-lastigen "Borrowed Eyes" beginnt und dem sich aufschaukelnden "Blackout" endet. Den ultimativen Höhepunkt servieren die Finnen jedoch zu Mitte der Scheibe: "Unearth" weist einen wunderschönen Gänsehaut-Refrain auf und in "Words That Bear No Meaning" tritt die geniale Mischung aus melodischem Death Metal, sanft elektronischem Post Rock und melancholischem Klargesang am epischsten zu Tage. "Aoede" liefert mit elektronisch verzehrtem Frauengesang und herrlich traurigen Melodien den Einstieg hierzu, während "Eclipse" durch atmosphärisches Gitarrenspiel, Rhytmus und Post-Rock-Flair glänzt.
Da bleibt eigentlich nur noch die Frage offen, wieso HANGING GARDEN ihr melancholisches Meisterwerk in ein so unschönes (und in meinen Augen unpassendes) Gewand gepackt haben: Das Art-work schreit nahezu nach neumodischem Quatsch, Nu Metal-Pop-Gedöns ... Jedoch sollte man sich von dem Booklet nicht täuschen lassen. HANGING GARDEN haben hier nämlich ansonsten alles richtig gemacht: Viel Athmosphäre, ein gelungener Mix der Stilrichtungen, Kompositionen und Melodien, die hängen bleiben und eine druckvolle Produktion. Fans von Bands wie SWALLOW THE SUN, KATATONIA, SLUMBER, GHOST BRIGADE und GERM sollten sich dieses Album auf keinen Fall entgehen lassen!
Blackout Without
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
09
Länge:
46:53 ()
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Vertrieb:
„This is not my blood …. But my darkness“ – Das sind die Worte mit denen „Militant“, das mittlerweile fünfte Album von TURBOCHARCHED eingeleitet wird. Eine neue, düstre Ära bricht herein. TURBOCHARGED hört man ihre schwedische Herkunft mit jeder Note an und doch handelt es sich hier nicht um den hunderttausendsten ENTOMBED-Klon. Death Metal alter Machart mit einer guten Portion Death’N’Roll lautet die schlagkräftige Devise, die angereichert mit vielen eingängigen Thrash-Elementen und einer Prise Punk den Stil der Schweden ausmacht. Brachiales Tempo, groovige Parts, Low-Tempo Passagen, ein dominanter Bass und finstere Ausbrüche – TURBOCHARGED wissen ihre Songs von einander abzugrenzen. Untermalt wird das Ganze von fiesen Samples.
Ronnie Ripper, Freddie Fister und Old Nick haben mit „Militant“ ein Album kreiert, welches sich nicht zu verstecken braucht. So weiß schon der düster-thrashige Opener voll und ganz zu überzeugen. „Auora Of Flies“ drosselt das Tempo, erweist sich aber auch als eingängig. Bei „Popecleaver“ wird erstmals „Brutal Death“ voll aufgedreht, bevor es mit „Where The Sodomites Never Burned“ wieder thrashiger wird. „Blood Red Rain (Over The White Plains Of Heaven)“ bedient sich genialer Melodien, biestiger Soli und einer enormen Eingängigkeit, bevor ein düster eingeleiteter „Left Hand Pschopath“ die Scheibe zum Abschluss bringt.
Auch wenn „Militant“ im Grunde nicht viel Neues bietet wurde hier doch alles richtig gemacht: Punkig-Thrashige Todeskunst im Namen „extremer Dechristinaization“.
Militant
Band:
Genre:
Nicht angegeben
Tracks:
12
Länge:
39:14 ()
Label:
Vertrieb:
Seiten