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Soulless Something

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Und schon wieder Braunschweig: DIVINE NOISE ATTACK (kurz DNA) hießen früher Cornucopia und haben mit Collapse eine amtliches Demo auf den Markt geworfen: Das allerdings litt trotz aller anderen Qualitäten gehörig unter seinem miesen Sound. Soviel vorweg: Nicht nur klangtechnisch ist‘s viel besser geworden, für Demo-Verhältnisse ist’s absolut ok. Die Trademarks der Braunschweiger sind ähnlich geblieben: wechselhafter fies-tiefer und räudig-hoher Gesang von Schulle, dem neuen Mann am Mikro (vorher Our Souls), Death-Metal geprägte Hassbolzen mit einer gehörigen Prise Grind und ein klein wenig Thrash gemischt, vermengt zu einer wirklich heftigen Mischung. Tempomäßig geht’s oft flott zur Sache, doch die "flachen Sachsen" haben auch den Mut, mal ein wenig Speed rauszunehmen. Und netterweise vergessen sie dabei nie, den Hörer so zu fesseln, dass er auch weiter im Lied bleibt. Die Eingängigkeit ist also trotz einiger kleinerer Experimente durchaus gegeben. Wirklich meisterlich klöppelt Kollege Claas einen Drum-Teppich, der sich hören lassen kann. Vielleicht bilde ich es mir auch nur ein, weil die Tommies morgen hier in Hamburg spielen, aber irgendwie erinnert mich DNA mächtig an Napalm Death. Und das ist doch beileibe keine schlechte Referenz, eine absolute Steigerung hat DNA in jedem Fall geschafft. Ich sag’s ja: In Niedersachsen tut sich was! Wer einen Anspieltipp möchte: In "Planets Nature" geben die Herren eine akzeptable Visitenkarte ihres Könnens in ein paar Minuten ab.

Soulless Something


Cover - Soulless Something Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 12
Länge: 37:0 ()
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The Audio Medium

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Meine Herren, viel Glück hab ich nicht mit meinen Versuchen, in die Grenzbereiche des metallenen Universums vorzustoßen. Also, diese Herren kommen aus Vermont. Ich persönlich kenne diesen Landstrich im Nordosten der Vereinigten Staaten durch einsame Wälder und die leckere Eisfirma "Ben and Jerrys" aus Burlington, deren Hauptfiliale ich besuchen durfte und wo mir das Eis wirklich prima mundete. Im Gegensatz zu diesem Opus. Soviel steht fest: Die Musiker wissen, was ihr Instrument hergibt und verlangen sowohl ihrem Arbeitsgerät als auch ihren Adressaten alles ab. Mit leckerem Eis jedenfalls hat das hier absolut nüscht zu tun, eher schon mit einer Teestunde inklusive Räucherstäbchen und mehr im abgedunkelten Dachkämmerchen. Nicht zu vergessen, lila-gebatiktes Boller-T-Shirt und Hippie-Frisur. Zur Musik: Angelehnt an psychedelischen Art-Rock der 70er-Jahre fideln die Krebsler hier herum, tuten ins Saxophon und drücken auf Keyboards herum. Und verzichten in Gänze auf Vocals. Und die Gesamtheit ihres Werkes kommt dann entweder entrückt balladesk rüber oder eben kreuz-und-quer-durcheinander. In den ruhigen Phasen gelingt es THE CANCER CONSPIRACY sogar, den Rezipienten in den Bann zu ziehen. Doch sofort, wenn es ein wenig doller zur Sache geht, überschlägt sich das einst so schöne Klanggebilde in Free-Jazz-Animierte Kackophonien. Freunde des Art-Rocks der Marke Yes oder alter Pink Floyd, Kiffer, Frei-Jazzer oder Leute, die einfach nur mal völlig unkommerzielle Musik hören wollen, die sollten hier mal reinhören. Indes: Auf jeden Fall stellt THE CANCER CONSPIRACY den geneigten Hörer kräftig auf die absolute Geduldsprobe. Wer diese Scheibe dreimal hintereinander in eins durchhört, der muss schon wirklich hartnäckig sein. Auch, wenn "The Audio Medium" progressiv wie Hölle sein mag - da ess ich doch lieber noch drei Eis.

The Audio Medium


Cover - The Audio Medium Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 43:57 ()
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The Will To Kill

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Phil Fasciana hat einfach Pech. Der Kopf von Malevolent Creation mußte mal wieder zwei Leute ersetzen, ein Fluch, der Malevolent Creation seit ihren Anfangstagen verfolgt. Shouter Brett Hoffman hat seine Drogenprobleme nicht in den Griff bekommen und wurde gekickt, während Drumtier Dave Culross sich mehr seiner Familie widmen möchte und sich aus dem Musikgeschäft zurückgezogen hat. Beide wurden aber mehr als adäquat ersetzt. Shouter ist nun Kyle, bereits durch seine Hate Plow-Sachen bekannt, während der neue Drummer ein relativ unbeschriebenes Blatt ist.
Musikalisch hat sich aber nix geändert. Malevolent Creation kommen zwar aus dem US-Rentnerparadies, sind aber kein bißchen mit dem Alter ruhiger geworden, im Gegenteil. "The Will To Kill" knallt fett aus den Boxen und ist Gebolze pur, aufgelockert durch jede Menge Thrash-Riffs und einige Blastparts. Halt die Mischung, die man von den Amis kennt. Die beiden Neuzugänge passen sich perfekt ins Bandgefüge ein und lassen ihre Vorgänger zu keiner Sekunde vermissen, was mich vor allem beim Drummer überrascht hat, Dave Culross’ Leistung auf "Envenomed" war ja nicht gerade leicht zu toppen. Aber präzise wie ein Uhrwerk zerlegt der Neue sein Kit und setzt immer zur richtigen Zeit Akzente.
"The Will To Kill" ist ein brachiales Stück Todesblei und eines der Highlights des Jahres!

The Will To Kill


Cover - The Will To Kill Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 41:33 ()
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Garden Of Revelations

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Sich selber als "Heavy Metal" anzupreisen erhöht vielleicht nicht unbedingt die Chance, wahrgenommen zu werden. Zum anderen gibt man auch nicht die Schubalde vor in die man hineingepackt werden möchte. Zwei Dinge fallen bei den neun Songs der noch ziemlich jungen süddeutschen 6-köpfigen Band sofort auf: Der Gesang und die Keyboards. Fast ausschließlich weiblicher Gesang, der so normal klingt, dass er schon fast wieder für gespaltenen Gemüter sorgen könnte. Eine glasklare Aussprache der Texte hilft zum Verständnis selbiger, doch manchmal fehlt mir ein bisschen die Emotion die dahintersteckt. Zum anderen darf man Keyboards nicht einmal in Ansätzen abgeneigt sein, denn sie werden sowohl benutzt um Klangteppiche auszubreiten oder Akzente zu setzen als auch um die meisten Melodien an den Hörer zu bringen. Was hierbei manchmal durchaus qualitativ überzeugen kann, kommt mir bei Songs wie "Heart Of Gold" ein wenig zu billig rüber. Mit leichtem Einschlag in den Gothic Metal, vermischen sie Power Metal Elemente mit klassischen Heavy Metal und zeigen bei Songs wie "Moonchild", dass man auch Mozart mit einem Lächeln auf den Lippen covern kann. Wenngleich viele Songs nach ähnlichem Strickmuster gemacht wurden, so überzeugen sie doch durch sehr eingängige Melodien und wenn man den Klang der weiblichen Stimme mag, steht einem Hörgenuss wohl nichts mehr im Wege - mir gefällt dieses Album ausgesprochen gut!

Garden Of Revelations


Cover - Garden Of Revelations Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 47:7 ()
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Venice Falling

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Es gibt nicht viele Bands die einen extrem auffälligen Stil vertreten, den auch weniger Musikverrückte unter tausend anderen heraushören. Type O Negative gehören wohl definitiv dazu. Vielleicht wurde der erste Song nach dem Intro daher denkbar unpassend gewählt, denn sich mit einer Grabesstimme und schleppenden Songstrukturen zu empfehlen, die eben fatal an Pete Steele und seine Recken erinnern, das kann eigentlich nicht gut gehen. Bei den allzu düsteren Songs weicht der Eindruck des penetranten Einflusses nur selten, sobald sie in eine etwas flottere Richtung tendieren gewinnt die Musik. Tanzbarere und durch die deutschen Gesangsfetzen auch irgendwie eigenständiger, - beinahe eine Farce - wirkend Tracks wie das Cover "Marian" (auch Nights In White Satin" haben sich die Jungs vorgenommen). Die anderen Songs, die mich überzeugen sind die zweistimmig vorgetragenen, denn grade im Kontrast zu einer etwas höheren Männerstimme gewinnt die tiefe Stimme unglaublich an Einfluss. Einige leicht elektronisch angehauchte Parts sind dann noch für leichten Touch ins Moderne verantwortlich zu machen, ansonsten herrscht relativ langsamer und schwerer Gothic Metal bis Rock, und bei etlichen Gitarrenparts sind auch hier Parallelen zu Genannten nicht von der Hand zu weisen. Das Songwriting an sich ist sehr sauber und homogen, allerdings hätten einige gewagtere Ideen den Songs gut zu Gesicht gestanden. Da auf Dauer nichts nervender sein wird, als nur zusammen mit einer anderen Band genannt zu werden, sollte die Band etwas mutiger an neue Ideen heranzugehen. Und ein kleines bißchen Lob steckt sogar darin, Type O das Wasser reichen zu können - zumindest über eine kurze Strecke. Und darüber hinaus ist die Produktion im übrigen superb!

Venice Falling


Cover - Venice Falling Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 9
Länge: 41:51 ()
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Amplify The Good Times

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Die neue CD der Partypunkrocker DONOTS ist nun wahrlich nicht schlecht geraten aber definitiv nicht ganz so gut gelungen wie der vorzügliche Vorläufer "Pocket Rock". Dies liegt diesmal hauptsächlich an den doch recht gleichförmigen und dadurch oft irgendwie ähnlich klingenden Songs auf "Amplify the good Times". Daher gibt’s songtechnisch nicht viel wirklich Neues bei den Münsterländern, die man mittlerweile schon als die deutsche Antwort auf diverse Ami-Poprock-Spaßkapellen wie BLINK-182, THE OFFSPRING oder auch GREEN DAY bezeichnen muß. Wie gewohnt bieten uns die DONOTS jede Menge Spaß und gute Laune Musik mit ihren einfachen aber immer mit einer guten Hook versehenen Tracks, die natürlich am besten für längere Autofahrten sowie für den Livekonsum geeignet sind. Im Gegensatz zum Vorgängeralbum gibt es nun (wenn auch nur spärlich eingesetzt) ein paar langsamere Songs (z.B. "Hours away"), was aber durchaus eine willkommene Abwechslung, dieser ansonsten ständig unter Vollgas spielenden Band, gesehen werden kann. Mit dem cool, relaxten "Someone to blame" haben die Jungs sogar ein WEEZER-ähnlichen Track fabriziert, der für mich persönlich zum Highlight dieses Albums geworden ist. Auf der vorliegenden "Special Edition" sind noch drei weitere zusätzliche Songs enthalten (2 davon sind absolut neu u.a. das starke "Worlds collide"). Für alle Kritiker sei hier außerdem erwähnt, daß durchaus eine ganze Menge Können von Nöten ist, einen Knaller-Ohrwurm wie z.B. die Single "Sacchapine Smile" nach dem anderen aus dem Ärmel zu schütteln. So ist Amplify The Good Times zwar sicher kein Meilenstein aber trotzdem eine ganz ordentliche Fastfood Rockplatte mit eröhtem Spaßfaktor geworden, und das reicht hier auch völlig aus. Eine größeren Anspruch haben die DONOTS nicht, warum auch - für schwermütige und tiefgreifende Musik sind andere zuständig. Ach ja, versucht bei der nächsten CD bitte wieder etwas mehr Betonung auf Rock anstatt Pop zu legen und bringt eure urwüchsige Energie von den Livekonzerten wieder mehr mit ein, dann wir die nächste CD sicher wieder ein Volltreffer.

Amplify The Good Times


Cover - Amplify The Good Times Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 16
Länge: 54:8 ()
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Turbo

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Das hat man nun davon. Da lese ich "Punk" und die Promo-Firma, denke an die coolen Peter Pan Speedrock und sichere mir die Rezension. Und was ist der Lohn: Hohn und Spott der Leute, die mich beim Hören überraschen. Soul, Punk, Old School Rock und Reggae sollen sich auf dieser CD finden. Ich empfinde es als eine Mischung aus Easy Listening und Ska. Bad Manners und Specials werden als Vergleiche herangezogen, Spencer Davis, Otis Redding, Alton Ellis oder Bob Marley sollen auch rauszuhören sein. Mag ja sein. Aber ja alles sein, ich suche aber nicht weiter. Verbreitet eure guter Laune, da, wo sie hingehört und raucht dabei, was ihr wollt. Turbo ist hier schon mal gar nichts. Da höre ich mir lieber den Blues-Brothers-Soundtrack an.

Turbo


Cover - Turbo Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 13
Länge: 39:52 ()
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Earth And Sphere

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Boston war mir bisher nur als Heimstatt unzähliger Punk- und Hardcorebands ein Begriff. Naja und den St. Patrick’s Day. Aber Death Metal? Das hätte ich mit der Stadt nie in Verbindung gebracht. Was kann man nach dieser tollen Einleitung wohl bei Beyond The Sixth Seal wohl vermuten? Richtig, Death Metal zockende Bostoner. Ihre Mucke ist dabei in der melodischen Ecke à la In Flames, Soilwork, Dark Tranquillity und Konsorten einzuordnen. Einige dezente Hardcore-Einflüsse werden in den elf Songs auch verbraten, aber zu 99% der Zeit klingen die Bostoner swedish as fuck! Sie bedienen sich bei den alten Helden des melodischen Death Metals, klingen aber einen ganzen Zacken härter, was besonders Sänger Mike McKenzie zuzuschreiben ist. Er ist zwar kein neuer Tompa, aber mit einem eigenständigen und aggressiven Organ ausgestattet, mit den er sich gut in Szene setzen kann. Der Rest der Band ist handwerklich fit an ihren Instrumenten und hat zusammen mit McKenzie eingängige Nummern geschrieben, die vielen Schweden-Anhängern gefallen dürften.

Earth And Sphere


Cover - Earth And Sphere Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 11
Länge: 39:44 ()
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Övverall

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Von der ursprünglichen BAP-Besetzung ist ja inzwischen, nach dem scheibchenweisen Ausstieg fast aller Bandmitglieder und dem finalen Abgang von Gitarrist Major Klaus Heuser vor drei Jahren, mittlerweile nur noch "Gründervater" Wolfj(g)ang Niedecken übrig geblieben. Qualitätsmäßig hat dieser "Tausch" der Band nicht geschadet, eher im Gegenteil, denn die jetzt beteiligten Musiker sind zweifellos Hochkaräter, und dies gerade auf dem Livesektor, davon konnte ich mich selbst schon auf der Jubiläumstour überzeugen. Die sprichwörtlich zu nehmende "Övverall" Live-CD der letzten Tournee "Aff un zo", wobei natürlich auch wieder viele Klassiker, und davon gibt es in der 25 jährigen Bandgeschichte einige, enthalten sind, ist rundum eine gelungene Sache geworden. Gerade die recht abwechslungsreichen Neuinterpretationen der alten Gassenhauer macht diese Doppel CD mit 30 Titeln so interessant. Insgesamt ist dies bereits die dritte Live-Platte von Niedecken & Co, wobei das letzte geniale Livewerk "Affrocke" bereits 10 Jahre und einige Besetzungswechsel zurückliegt. Nicht nur für "eh schon Fans" sondern auch für Neueinsteiger könnte dieses Konzert, daß in der Köln-Arena aufgezeichnet wurde, ein Kaufanreiz sein. Die CD bietet nämlich einen gelungenen Querschnitt aus der ganzen Bandgeschichte, Niedeckens Solowerk "Leopardefell" und zwei bislang auf keinem Album veröffentlichten Stücken - der Filmsong "Schluss, aus, okay" (hätte, wenn überhaupt aber besser an den Schluß als an den Anfang gehört!) und die Leonard-Cohen-Adaption "Wat schriev mer en su enem Fall?". BAP bieten erdigen Gitarrenrock in einem modern und frischen Soundgewand. Die Songauswahl ist in Ordnung und die Live-Atmosphäre zusammen mit der Spielfreude aller Musiker kommt (herausragend dabei die Gesangsleistungen von Sängerin Sheryl Hackett sowie die Saxophon- und Mundharmonika-Soli von Jens Streifling) bestens rüber. Sicher kann man geteilter Meinung darüber sein, ob die Band mit Major & Co besser war aber außer dem etwas wärmeren Keyboardsounds von "Effendi" Büschel fehlt mir eigentlich nichts. BAP waren und sind hauptsächlich Wolfgang Niedecken aber man würde den neuen Musikern unrecht tun, sie nur als geheuerte Söldner zu bezeichnen. Sie bringen sich hervorragend mit ein und verhelfen so den neuen BAP zu frischer Energie - so kann bzw. muß zeitlos gut gemachte Rockmusik klingen. Der Sound ist hervorragend gemischt und verkommt nicht zu einem Klangwulst, wie schon so oft bei anderen Live-CD’s gehört. Auch die Gitarrensoli sind ohne Abstriche klasse gespielt. Fakt ist aber auch, BAP bleiben immer, nicht nur wegen des Dialekts, eindeutig BAP haben sich aber musikalisch trotzdem weiterentwickelt. Die Lust aller Akteure ist spürbar, die neuen Songs und die alten bilden so ein perfekt arrangiertes Gesamtwerk. Ein Kritikpunkt ist allerdings der unverschämt teure Preis, da ist die DVD mit einer noch längeren Spielzeit schon eine echt Alternative. "Övverall" bietet neben seinen über 150 Minuten Spielzeit auch noch ein liebevoll gestaltetes 32-seitiges Booklet - der Mix aus urigen Gitarrenriffs in Verbindung mit den etwas ruhigeren, atmosphärische Tracks schafft eine tolle Live-Stimmung, die auch auf CD noch zu spüren ist.

Övverall


Cover - Övverall Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 30 (Doppel CD)
Länge: 155:12 ()
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Slipping Into The Unkown

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Zunächst mal, ich hab’ ja wirklich nichts gegen innovative Cover aber dieses pelzige "Etwas" auf der vorliegenden CD INES PROJEKT mit dem Titel "Slipping into the Unknown" schreckt dann doch zunächst eher ab, als daß man große Lust dazu bekommen könnte, sich dieses Werk voller Ungeduld anzuhören. Und auch der Band oder Projektname klingt viel eher etwas nach Frauenbewegung als nach progressiven aus dem 70er Jahre geprägten Art-Rock, der einen dann tatsächlich erwartet. Daher bleib dies Cd zunächst etwas liegen - eindeutig ein Fehler. Die deutsche Keyboarderin Ines Fuchs als alleinige Komponistin dieses sehr vielschichtigen Albums hat es eindrucksvoll geschafft tolle Melodien in einen abwechslungsreichen Mix aus modernen Sounds & ungewöhnlichen Klängen in Verbindung mit ethnischen/folkigen musikalischen Elementen (z.B. beim klasse Opener "Making movies in Hollywood") zu verpacken. Diese CD bietet so ein erfrischend unkonventionelles Stück (Welt-) Musik, die es, jenseits aller aktuellen Trends bzw. Mainstreams, verdient hätte, einer größeren Zuhörergruppe bekannt zu werden. Für die Produktion hat sich Ines neben ihrem Ehemann Hansi (Texte) auch noch mehrere tolle Gastsänger wie Boris Huzak, Chicco Grosso und Christoph Pelgen (von denen ich leider unverständlicherweise bisher noch nie was gehört habe?!) dazugeholt, die mit ihren jeweils recht unterschiedlichen aber hervorragenden Stimmen, die vielen unterschiedlichen Atmosphären und Stimmungen sehr gut herausarbeiten. Die zwischendurch deutlich anklingenden Einflüsse des Tastenkollegen Tony BANKS (GENESIS) u.a. bei "In my Street" wirken sich dabei eher positiv aus, denn INES Fuchs verbindet diesen Vorbildcharakter mit neuen, eigenen Ideen. Sie schafft es so die streckenweise komplexen Songstrukturen mit vielen lohnenswerten Details auszustatten ohne dabei die Melodien aus den Augen zu verlieren. Geschwindigkeitsmäßig bleibt zwar alles meist im Midtempobereich angesiedelt aber "Slipping into the Unknown" fesselt den Zuhörer mit zunehmender Dauer immer noch etwas mehr. Nicht, daß es hier etwa sperriges oder gar verjazztes Material zu erkunden gilt, nein ganz im Gegenteil aber man muß sich auf die Songs schon etwas näher einlassen. Auch die ebenfalls mit Liebe zum Detail eingebauten verschiedenartigsten Instrumente wie Sitar, Violine, Drehleiher, Whistle oder die vielschichtigsten Keyboardsounds z.B. Melltron, Hammondorgel sogar moderne Drumloops finden auf "Slipping into the Unknown" Verwendung. Insgesamt bietet diese CD viele positive Überraschungen für den aufgeschlossenen Progfan mit einem Faible für das Besondere. Meine persönlichen Favoriten auf dieser CD sind das etwas melancholische "The Spark" sowie das leicht düstere "Dark Room". Hier hat sich auf jeden Fall jemand mit sehr viel Kreativität und großen musikalischen Einfühlungsvermögen ausgetobt ohne sich selbst allzu sehr in den Vordergrund zu stellen. Dies kommt den teilweise wirklich tollen Songs sowie natürlich letztlich dem Hörer zu Gute - auch wenn hier der Vergleich natürlich schon etwas hinkt (da die Musik nicht so gitarrenorientiert ist), vergeßt SPOCK’S BEARD und gebt bitte INES PROJEKT eine Chance für euer Ohr.

Slipping Into The Unkown


Cover - Slipping Into The Unkown Band:


Genre: Nicht angegeben
Tracks: 14
Länge: 59:8 ()
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